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    Plenarprotokoll 16/114 BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Blumentritt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksachen 16/6367, 16/6380) . . . . . . . . . . Dringliche Frage 1 Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Beteiligung bzw. Information der Bundes- regierung im Zusammenhang mit der Be- rufung des bayrischen Ministerpräsiden- ten, Dr. Edmund Stoiber, nach dem Ende seiner Amtszeit zum künftigen Leiter einer Expertengruppe der Europäischen Union zum Bürokratieabbau 11753 B 11754 A 11754 A 11754 C 11754 D 11755 B 11755 B 11755 D 11756 A 11759 C Deutscher B Stenografisc 114. Si Berlin, Mittwoch, den I n h a Zur Geschäftsordnung Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Volker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Uwe Küster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Jahresbe- richt der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2007 Wolfgang Tiefensee, Bundesminister 11747 B 11748 C 11750 A 11751 A 11751 C Andrea Wicklein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11756 D 11757 A undestag her Bericht tzung 19. September 2007 l t : Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaas Hübner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11757 C 11757 C 11758 A 11758 B 11758 C 11758 D 11759 A 11759 A Antwort Günter Gloser, Staatsminister für Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11759 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 114. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 2007 Zusatzfragen Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dringliche Frage 2 Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Auswahlkriterien für die Berufung von EU-Mitarbeiterinnen und EU-Mitarbei- tern sowie Erfüllung dieser Qualifikations- merkmale durch Dr. Edmund Stoiber Antwort Günter Gloser, Staatsminister für Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Martin Zeil (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dringliche Frage 3 Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Haltung der Bundesregierung zu der laut Presseberichten erhobenen Forderung des französischen Außenministers Bernard Kouchner nach Verhängung von Sanktio- nen der Europäischen Union gegen den Iran sowie nach Vorbereitung auf einen etwaigen Krieg gegen den Iran Antwort Günter Gloser, Staatsminister für Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dringliche Frage 4 Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Bewertung der Äußerungen des französi- schen Außenministers Bernard Kouchner durch die Bundesregierung vor dem Hin- tergrund der Bemühungen um Klärung of- fener Fragen zum iranischen Atompro- gramm Antwort Günter Gloser, Staatsminister für Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11759 D 11760 B 11760 C 11760 C 11761 A 11761 B 11761 C 11762 A 11762 B 11762 C Zusatzfragen Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dringliche Frage 5 Cornelia Hirsch (DIE LINKE) Konsequenzen der Bundesregierung aus den am 18. September 2007 veröffentlich- ten Ergebnissen der OECD-Studie „Bil- dung auf einen Blick“ Antwort Andreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Cornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Volker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hakki Keskin (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Mündliche Frage 2 Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Konkrete Pläne zur Steuerbefreiung für die umweltfreundliche Energieversorgung von in Häfen liegenden Schiffen Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Fragen 3 und 4 Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Initiativen und Zeitplan des Bundesver- kehrsministers zur Einführung der Fahr- radmitnahme im ICE-Fernverkehr der bundeseigenen DB AG nach dem Scheitern des vom Bundesverkehrsminister vorge- schlagenen Pilotversuchs zur Fahrrad- mitnahme im ICE seitens der DB AG; Argumentation der DB AG sowie Nach- vollziehbarkeit dieser Begründung durch das Bundesverkehrsministerium Antwort Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11762 D 11763 B 11763 C 11763 D 11764 D 11765 A 11765 C 11766 A 11766 B 11766 C 11766 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 114. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 2007 III Mündliche Frage 5 Hans-Kurt Hill (DIE LINKE) Vorlage einer Nachhaltigkeitszertifizierung für Import-Biokraftstoffe bei importiertem Soja- und Palmöl mit Blick auf die negati- ven sozialen und ökologischen Folgen auf- grund des industriellen Plantagenanbaus in den Erzeugerländern sowie Pläne der Bundesregierung zu Importbeschränkun- gen bzw. einem Förderausschluss bei der EEG-Verstromung solcher Produkte Antwort Astrid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Hans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 8 Cornelia Hirsch (DIE LINKE) Vorliegendes Zahlenmaterial über die nach Maßgabe der personellen und sächlichen Ausstattung ausfinanzierten Studienplätze in Deutschland Antwort Andreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Cornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 14 Dr. Hakki Keskin (DIE LINKE) Konsequenzen der Bundesregierung aus dem erneuten Gammelfleischskandal für die Lebensmittelsicherheit in der Bundes- republik, insbesondere hinsichtlich der strafrechtlichen Sanktionierung von Gam- melfleischproduktion und -lagerung Antwort Dr. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Dr. Hakki Keskin (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 15 Dr. Hakki Keskin (DIE LINKE) Aktivitäten der Bundesregierung zur Ver- meidung der Darstellung des Gammel- fleischskandals als spezifisches Problem der Dönerbranche Antwort Dr. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11768 C 11769 A 11769 D 11770 A 11770 C 11771 C 11771 C Mündliche Frage 18 Ina Lenke (FDP) Bundesländer mit zugelassenen privatge- werblichen Anbietern als Träger von Kin- derbetreuungseinrichtungen und der da- mit verbundenen Berechtigung auf Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds sowie Zulassungsvoraussetzungen in den jeweili- gen Ländern Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 19 Ina Lenke (FDP) Unterstützung für private und privatge- werbliche Initiativen zur Kindertagesbe- treuung insbesondere bei den Beratungsan- geboten sowie geplante Verbesserung des Wettbewerbs bei der Kinderbetreuung durch die Bundesregierung Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 20 Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Termin und Höhe der angekündigten För- dermittel gegen den Rechtsextremismus für den Landkreis Torgau-Oschatz aus dem Programm „Jugend für Vielfalt, Tole- ranz und Demokratie“ Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 27 Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) Kenntnis und Bestätigung der laut Presse systematischen Folterungen und des Ein- satzes einer „Extreme Reaction Force“ im US-Gefangenenlager Guantánamo Antwort Günter Gloser, Staatsminister für Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11771 D 11772 B 11772 C 11772 D 11773 B 11773 C 11774 B IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 114. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 2007 Zusatzfragen Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Mündliche Frage 28 Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) Bereitschaft der Bundesregierung, das US- Gefangenenlager Guantánamo auf die Tagesordnung der UNO-Menschenrechts- kommission zu setzen Antwort Günter Gloser, Staatsminister für Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion der FDP: Haltung der Bundesregierung zu den Äußerungen des Bundesministers der Verteidigung, Dr. Franz Josef Jung, in Ter- rorabsicht entführte Flugzeuge ohne ge- setzliche Grundlage abschießen zu lassen Sabine Leutheusser- Schnarrenberger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Scheer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Frank Hofmann (Volkach) (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Jörn Thießen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11774 D 11775 B 11775 B 11776 A 11777 A 11778 A 11779 A 11780 B 11781 A 11782 C 11783 C 11784 B 11785 C 11786 C 11787 D 11788 D 11789 A 11791 A Anlage 2 Mündliche Frage 1 Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Bestätigung von installierten und bis min- destens 18. Oktober 1977 betriebenen Ab- höranlagen im Gefängnis von Stuttgart- Stammheim mit Kenntnis und Unterstüt- zung der Bundesbehörden laut Pressemel- dung sowie Bewertung möglicher Abhörer- gebnisse durch die Bundesregierung Antwort Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Mündliche Frage 6 Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Klärung der Federführung in der Proble- matik „Lärmbelästigung durch Speed- boote in der Lübecker Bucht“ zwischen dem Bundesumwelt- und Bundesverkehrs- ministerium Antwort Astrid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 4 Mündliche Frage 9 Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Jeweils entstandene Kosten durch die neue Büroeinrichtung für den Chef des Presse- und Informationsamtes der Bundesregie- rung (BPA), Staatssekretär Ulrich Wilhelm, und für den stellvertretenden Chef des BPA, Michael Sternecker, sowie Gründe für den Ersatz der Büroeinrich- tung des ehemaligen Regierungssprechers Béla Anda Antwort Ulrich Wilhelm, Staatssekretär und Chef des Presse- und Informationsamtes . . . . . . . . Anlage 5 Mündliche Fragen 10 und 11 Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Einigung in der Postbranche mit Verdi auf einen Mindestlohn als ausreichende Vo- raussetzung für eine branchenweite Aus- dehnung des Mindestlohnes mithilfe des Arbeitnehmer-Entsendegesetzes 11791 B 11791 C 11792 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 114. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 2007 V Antwort Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 6 Mündliche Fragen 12 und 13 Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) Beteiligung von Lobbyisten am Gesetzent- wurf zum Waffenänderungsgesetz 2007, insbesondere direkt im Bundesministerium des Innern, sowie in der Zeit von 2003 bis 2007 geflossene Sponsoringmittel an Bun- desbehörden von Lobbyisten im Zusam- menhang mit einer möglichen Entschär- fung des Waffenänderungsgesetzes Antwort Dr. Christoph Bergner, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 7 Mündliche Fragen 16 und 17 Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) Existenz eines ordnungsgemäßen Monito- ringplans für MON 810 der Firma Monsanto gemäß der Anordnung des Bun- desamtes für Verbraucherschutz und Le- bensmittelsicherheit (BVL) vom 27. April 2007 sowie Haltung der Bundesregierung zur nachträglichen Anordnung von Moni- toringpflichten auch in den gentechnisch veränderten Maisfreisetzungsversuchen der Firma Pioneer aufgrund analoger Risiken Antwort Dr. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 8 Mündliche Frage 21 Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Stellungsnahme der Bundesregierung zur Einberufung des Wehrpflichtigen L. zum Zivildienst durch das Bundesamt für Zivil- dienst (BAZ) am 6. September 2007 trotz vorheriger Verneinung bekannter Fälle von Zivildiensteinberufungen anerkannter Kriegsdienstverweigerer vor der Unan- fechtbarkeit ihrer Musterbescheide sowie Handlungsanweisungen der Bundesregie- rung an das BAZ zur Lösung im Fall des zweimal rechtswidrig behandelten Kriegs- dienstverweigerers L. Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11792 B 11792 C 11793 A 11793 B Anlage 9 Mündliche Frage 22 Frank Spieth (DIE LINKE) Jeweils unterschiedliche Anzahl der aner- kannten Fälle nach dem Anti-D-Hilfegesetz in der Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (Bundestagsdrucksache 16/4006) vom 8. Januar 2007 und im Schreiben an die Hepatitis-C-Betroffenenverbände vom 28. August 2007 Antwort Rolf Schwanitz, Parl. Staatssekretär BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 10 Mündliche Fragen 23 und 24 Sibylle Laurischk (FDP) Anzahl der Eltern im Jahr 2006 mit Kran- kengeldbezug für die Freistellung bei Er- krankung ihres Kindes und der damit ver- bundenen Anzahl der Freistellungstage sowie daraus entstandene Kosten für die Krankenkasse; Kostenentwicklung im Ver- gleich zu den Jahren 2003 bis 2005 Antwort Rolf Schwanitz, Parl. Staatssekretär BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 11 Mündliche Fragen 25 und 26 Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) Gründe für die weiterhin unterschiedli- chen Gebühren in den neuen und alten Bundesländern für den Berufsstand der Tierärzte nach Inkrafttreten des Vertrags- arztrechtsänderungsgesetzes (VÄndG) am 1. Januar 2007 sowie geplante Maßnahmen zur Beseitigung dieser Ungleichheit Antwort Rolf Schwanitz, Parl. Staatssekretär BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 12 Mündliche Fragen 29 und 30 Monika Knoche (DIE LINKE) Bestätigung von Medienberichten zum öf- fentlichem Protest bei gleichzeitig privater Zustimmung der Bundesregierung im Falle einer Bombardierung Irans wegen seines 11794 A 11794 A 11794 C VI Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 114. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 2007 Atomprogramms durch die USA; Bestäti- gung der Erwägung eines Militärschlags gegen den Iran durch die US-Regierung nach dem Rückzug Deutschlands zur Un- terstützung von härteren Sanktionen gegen Teheran zum Schutz der Stabilität der deutschen Handelsbeziehungen mit dem Iran Antwort Günter Gloser, Staatsminister für Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11795 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 114. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 2007 11747 (A) (C) (B) (D) 114. Si Berlin, Mittwoch, den Beginn: 1
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 114. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 2007 11789 (A) (C) (B) (D) Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms Berichtigung 113. Sitzung, Seite 11737, (C) 1. Absatz, der vierte Satz ist wie folgt zu lesen: „Manche mögen vielleicht sa- gen, das sei nur Doppik oder Technik.“ Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 114. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 2007 11791 (A) (C) (B) (D) len im Gefängnis in Stuttgart-Stammheim im 7. Stock Abhör- anlagen mit Kenntnis oder Unterstützung von Bundesbehör- den (Generalbundesanwalt, Bundeskriminalamt, Bundesamt vorschriften in den einschlägigen gesetzlichen Regelun- gen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO Anlage 2 Antwort des Parl. Staatssekretärs Alfred Hartenbach auf die Frage des Abgeordneten Hans-Christian Ströbele (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/6367, Frage 1): Bestätigt die Bundesregierung, dass im Jahr 1977 in Zel- Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adam, Ulrich CDU/CSU 19.09.2007* Bodewig, Kurt SPD 19.09.2007** Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.09.2007 Dzembritzki, Detlef SPD 19.09.2007 Ernst, Klaus DIE LINKE 19.09.2007 Gröhe, Hermann CDU/CSU 19.09.2007 Kressl, Nicolette SPD 19.09.2007 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.09.2007 Lämmel, Andreas G. CDU/CSU 19.09.2007 Leibrecht, Harald FDP 19.09.2007 Nitzsche, Henry fraktionslos 19.09.2007 Pflug, Johannes SPD 19.09.2007* Rachel, Thomas CDU/CSU 19.09.2007 Raidel, Hans CDU/CSU 19.09.2007** Rawert, Mechthild SPD 19.09.2007 Scholz, Olaf SPD 19.09.2007 Strothmann, Lena CDU/CSU 19.09.2007 Wegner, Kai CSU/CDU 19.09.2007 Anlagen zum Stenografischen Bericht für Verfassungsschutz, Bundesnachrichtendienst oder der Gruppe Fernmeldewesen; des Bundesgrenzschutzes) instal- liert und noch bis mindestens 18. Oktober 1977 in Betrieb wa- ren (vergleiche Der Spiegel vom 9. September 2007), und wie bewertet die Bundesregierung bejahendenfalls die Erkennt- nisse aus diesem Abhören? Die Bundesregierung hat derzeit keine Hinweise da- rauf, dass im Jahr 1977 in Zellen im 7. Stock der Justiz- vollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim vom Generalbun- desanwalt, dem Bundeskriminalamt oder der „Gruppe Fernmeldewesen“ des Bundesgrenzschutzes Abhörmaß- nahmen initiiert oder durchgeführt worden sind oder diese Stellen an entsprechenden Maßnahmen beteiligt waren. Auch bestehen keine Hinweise, dass diese Stellen Kenntnisse über Abhörmaßnahmen anderer Dienststel- len gehabt haben. Anlage 3 Antwort der Parl. Staatssekretärin Astrid Klug auf die Frage des Abgeordneten Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/6367, Frage 6): Wann entscheidet die Bundesregierung über die Federfüh- rung eines Bundesministeriums bei der Problematik „Lärmbe- lästigung durch Speedboote in der Lübecker Bucht“, um die Unklarheiten in der Kompetenzverteilung zwischen dem Bun- desministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reak- torsicherheit zu beenden und die Problematik inhaltlich in Ab- stimmung mit allen Beteiligten zu lösen? An die genannten Bundesministerien sind Beschwer- den von Bürgerinitiativen und von einzelnen Bürgerin- nen und Bürgern über Lärmbelastungen durch besonders stark motorisierte und schnelle Sportboote, sogenannte Speedboote, in der Lübecker Bucht herangetragen wor- den. Durch die Festlegung einer Höchstgeschwindigkeit von 15 Kilometer pro Stunde für ausgewiesene küsten- nahe Bereiche der Lübecker Bucht wurde seitens des Bundes eine Maßnahme zur Gewährleistung von Sicher- heit und Leichtigkeit des Verkehrs ergriffen, von der auch weiter zu verfolgende Beiträge zur Verringerung von Lärmbelastungen erwartet werden. Weitere Handlungsoptionen werden derzeit geprüft. In die Prüfungen sollen auch die Ergebnisse eines Ge- sprächs einfließen, das in Kürze auf Vorschlag des Bun- desumweltministeriums mit Abgeordneten aus der be- troffenen Region, dem Bundesverkehrsministerium und Vertretern einer örtlichen Bürgerinitiative geführt wird. Die federführende Zuständigkeit für Maßnahmen zur Verminderung oder Vermeidung spezifischer Lärmpro- bleme durch Sportboote bestimmt sich nach den rechtli- chen und fachlichen Zuständigkeiten für die jeweilige Maßnahme, insbesondere aufgrund der Ermächtigungen zum Erlass von Rechtsverordnungen und Verwaltungs- 11792 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 114. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 2007 (A) (C) (B) (D) Anlage 4 Antwort des Staatssekretärs Ulrich Wilhelm auf die Frage des Abgeordneten Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/6367, Frage 9): Welche Kosten sind durch die neue Büroeinrichtung des Chefs des Presse- und Informationsamtes der Bundesregie- rung, Staatsekretär Ulrich Wilhelm, und des Stellvertretenden Chefs des Presse- und Informationsamtes der Bundesregie- rung, Michael Sternecker, jeweils entstanden, und warum wurde die vom ehemaligen Regierungssprecher Béla Anda in der letzten Legislaturperiode beschaffte hochwertige Einrich- tung ersetzt? Die Büroeinrichtung des Chefs und des Stellvertreten- den Chefs des Presse- und Informationsamtes der Bun- desregierung ist nicht neu, sondern wurde bereits 1999 anlässlich des Erstbezuges des Bürogebäudes beschafft. Danach wurde das Mobiliar weder bei dem Wechsel frü- herer Staatssekretäre noch nach der Amtsübernahme durch Staatssekretär Ulrich Wilhelm ersetzt. Das gleiche gilt für das Büro des Stellvertretenden Chefs. Staatsse- kretär Wilhelm hat die Einrichtung lediglich um ein drei- sitziges Sofa der schon vorhandenen Produktion sowie um zwei Schränke für Handakten ergänzt. Die Kosten für diese Beschaffungen betrugen insgesamt 8 477,77 Euro. Ministerialdirektor Sternecker hat die vorhandene Einrichtung um eine Sitzgarnitur mit Glastisch und einen orthopädischen Bürodrehstuhl erweitert. Die Beschaf- fungskosten dafür betrugen insgesamt 3 224,12 Euro. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Fragen der Abgeordneten Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/6367, Fragen 10 und 11): Sieht die Bundesregierung nach der Einigung in der Post- branche zwischen dem Arbeitgeberverband Postdienste e. V. (AGV) und der Gewerkschaft Verdi über einen Mindestlohn und deren Beschluss, die Allgemeinverbindlichkeit beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales zu beantragen, die von der Regierungskoalition ausgehandelten Voraussetzungen erfüllt, sodass wie beabsichtigt zum 1. Januar 2008 durch die Ausweitung des Arbeitnehmer-Entsendegesetzes eine bran- chenweite Geltung erreicht werden kann? Wenn nein, welche Voraussetzungen sieht die Bundes- regierung konkret nicht erfüllt, und wie beurteilt sie vor die- sem Hintergrund die Chancen, dass zeitgleich mit dem Fall des Briefmonopols ein Mindestlohn in der Postbranche einge- führt wird? Der Arbeitgeberverband Postdienste e. V. und Verdi haben mit Schreiben vom 11. September 2007 die Auf- nahme in den Geltungsbereich des Arbeitnehmer-Ent- sendegesetzes beantragt. Die Bundesregierung hat am 19. September 2007 einen Gesetzentwurf zur Einbezie- hung der Briefdienstleistungen in das Arbeitnehmer-Ent- sendegesetz beschlossen. Die Bundesregierung strebt ei- nen zügigen Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens an. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Christoph Bergner auf die Fragen der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) (Drucksache 16/6367, Fragen 12 und 13): Welche Lobbyisten bzw. Vertreter von Interessenvereini- gungen haben an der Entwicklung des Gesetzentwurfs zum Waffenrechtsänderungsgesetz 2007 mitgearbeitet, und waren Lobbyisten bzw. Vertreter von Interessenvereinigungen direkt im Bundesministerium des Innern mit der Gesetzesnovellie- rung befasst? Flossen in der Zeit von 2003 bis 2007 Sponsoringmittel an Bundesbehörden von Lobbyisten bzw. Vertretern von Interes- senvereinigungen, die von einer Entschärfung des geplanten Waffenrechtsänderungsgesetzes profitieren könnten? Zu Frage 12: Zunächst ist darauf hinzuweisen, dass der aktuelle Ar- beitsentwurf des Waffenrechtsänderungsgesetzes noch keine Kabinettsreife erlangt hat; er befindet sich zurzeit in dem nach § 47 Abs. 1 der Gemeinsamen Geschäfts- ordnung der Bundesministerien vorgesehenen Stadium der Beteiligung von Ländern und Verbänden. Das Bundesministerium des Innern steht, so wie es auch in anderen Rechtsbereichen üblich ist, in Kontakt mit den Interessenvereinigungen, die von den Auswir- kungen gesetzlicher Änderungen im Waffenrecht betrof- fen sind. Hauptansprechpartner ist dabei das Forum Waffenrecht e. V., ein Zusammenschluss der Sportschüt- zenverbände, Waffenhersteller, Waffenhändler, Waffen- sammler und Jäger. Nähere Informationen zu den im Forum Waffenrecht e. V. organisierten zahlreichen Ver- bänden und Mitgliedern sind auf der Internetseite www.fwr.de abrufbar. Darüber hinaus wurden beispiels- weise auch die Wassersportverbände (Bundesverband Wassersportwirtschaft e. V., Fachverband Seenotret- tungsmittel e. V., Deutscher Motoryachtverband e. V.) wegen der Regelung des Sachkundenachweises beim Umgang mit Signalpistolen beteiligt. Grundsätzlich gilt, dass Anliegen von Interessenvereinigungen im Bereich des Waffenrechts nur Berücksichtigung finden können, soweit Sicherheitsbelange dadurch nicht beeinträchtigt werden. Der Arbeitsentwurf eines Gesetzes zur Ände- rung des Waffenrechts und weiterer Vorschriften (Waf- fenrechtsänderungsgesetz) wurde im Bundesministerium des Innern von dem Fachreferat erarbeitet, das für das Waffenrecht zuständig ist. Lobbyisten bzw. Vertreter von Interessenvereinigungen waren mit der Erstellung des Gesetzentwurfs im Bundesministerium des Innern nicht befasst. Zu Frage 13: Der Bundesregierung liegen hierfür nach Prüfung der im Bereich des Bundesministeriums des Innern und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie er- fassten Sponsorleistungen keine Anhaltspunkte vor. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 114. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 2007 11793 (A) (C) (B) (D) Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Gerd Müller auf die Fragen der Abgeordneten Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) (Drucksache 16/6367, Fragen 16 und 17): Wurde gemäß der Anordnung des Bundesamtes für Ver- braucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) vom 27. April 2007 ein Monitoringplan für MON 810 durch die Firma Monsanto eingereicht, und entspricht er den fachlichen Vorgaben des BVL? Welche Auffassung vertritt die Bundesregierung zu der Frage, ob die Einschätzung der Risiken, die der Anordnung der Monitoringpflichten für Monsanto zugrunde liegen, auch in den gentechnisch veränderten Mais-Freisetzungsversuchen der Firma Pioneer (Az. 6786-01-0179, 0180, 0181) zur nach- träglichen Auflage der Beobachtung dieser nunmehr bekann- ten Risiken für Nichtzielorganismen und Bodenorganismen führen müssen? Zu Frage 16: Die Firma Monsanto hat einen Monitoringplan für MON 810 beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) eingereicht. Dieser Moni- toringplan wurde als Teil des Antrages auf Verlängerung der Genehmigung des Inverkehrbringens bei der EU ein- gereicht. Die von Monsanto eingereichten Unterlagen werden derzeit daraufhin untersucht, ob die Anforderun- gen des Bescheides des BVL erfüllt werden. Zu Frage 17: Die Frage zielt auf die Erforderlichkeit der Anord- nung von Monitoringpflichten bei experimentellen Frei- setzungsexperimenten und hier insbesondere der ange- sprochenen Freisetzungsexperimente der Firma Pioneer ab. Die Bundesregierung ist in Übereinstimmung mit den Vorschriften der Richtlinie 2001/18/EG der Auffas- sung, dass zwischen den Überwachungsmaßnahmen bei zeitlich und räumlich begrenzten Freisetzungen von GVO und dem Monitoring von GVO, deren Inverkehr- bringen genehmigt werden soll, zu unterscheiden ist. Bei Freisetzungen werden Entscheidungen und Maßnahmen für den jeweiligen Einzelfall entschieden, der es erlaubt, Spezifikationen des Standortes zu berücksichtigen. Ge- nehmigungen zum Inverkehrbringen von GVO sind nicht in gleicher Weise zeitlich und räumlich begrenzt und sind daher durch entsprechendes, großräumiges Mo- nitoring zu begleiten. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Hermann Kues auf die Frage des Abgeordneten Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/6367, Frage 21): Wie erklärt die Bundesregierung, dass entgegen ihrer Ant- wort vom 7. September 2007 auf die schriftliche Frage Ar- beitsnummer 8/184 auf Bundestagsdrucksache 16/6368 des Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, wonach ihr keine Zivildiensteinberufungen anerkannter Kriegsdienstverweige- rer vor Unanfechtbarkeit ihrer Musterungsbescheide bekannt seien, das Bundesamt für den Zivildienst (BAZ) tags zuvor am 6. September 2007 den Wehrpflichtigen G. L. zum Zivil- dienst einberief, obwohl das BAZ zuvor dessen Kriegsdienst- verweigerungsantrag vom 13. Juli 2007 entgegen § 2 Abs. 6 Satz 2 des Kriegsdienstverweigerungsgesetzes vor Unanfecht- barkeit seines Musterungsbescheids befasst hatte und eine ge- gen diesen gerichtete Klage vom 24. November 2006 bis heute unbeschieden beim Verwaltungsgericht Schleswig unter dem Aktenzeichen 7 A 181/06 anhängig ist, und wie wird die Bundesregierung das Bundesamt für den Zivildienst nun kon- kret anweisen, dem öffentlich-rechtlichen Folgenbeseiti- gungsanspruch dieses zweimal rechtswidrig behandelten Kriegsdienstverweigerers praktisch zu entsprechen, etwa in- dem trotz § 35 des Wehrpflichtgesetzes, § 74 Abs. 2 des Zivil- dienstgesetzes die unrechtmäßig ergangene Einberufung wi- derrufen – statt nur ausgesetzt – wird und bis zur Unanfechtbarkeit des Musterungsbescheids bzw. bis Ende des Rechtswegs auch keine neue Einberufung ergeht? Für die Behandlung eines KDV-Antrages ist grund- sätzlich danach zu unterscheiden, ob ein Musterungs- bescheid oder ein Tauglichkeitsüberprüfungsbescheid zugrunde liegt. Liegt noch kein bestands- oder rechts- kräftiger Musterungsbescheid vor, dann soll der KDV- Antrag nicht an das Bundesamt für den Zivildienst wei- tergeleitet werden. Existiert hingegen – wie im vorlie- genden Fall – schon ein bestands- oder rechtskräftiger Musterungsbescheid sowie ein Tauglichkeitsüberprü- fungsbescheid, der sich noch im Streit befindet, dann hindert dies nicht die Weiterleitung des KDV-Antrages an das Bundesamt für den Zivildienst sowie die Ent- scheidung über den KDV-Antrag (Brecht, Kriegsdienst- verweigerung und Zivildienst, Kommentar, 5. Auflage C. H. Beck München 2004, § 3 Anm.13). Dies ist der Fall bei dem Zivildienstpflichtigen L. Er wurde mit Be- scheid vom 15. März 2004 tauglich gemustert. Auch der Tauglichkeitsüberprüfungsbescheid vom 12. Juli 2006 hat zu keinem anderen Ergebnis geführt. Insofern hat das Kreiswehrersatzamt den zweiten, am 13. Juli 2007 ge- stellten, KDV-Antrag zu Recht an das Bundesamt für den Zivildienst weitergeleitet. Seine Anerkennung als KDV erfolgte mit Bescheid vom 8. August 2007. Eine Einberufung des Herrn L. war auch unmittelbar durch das Bundesamt zu veranlassen. Der Zivildienst- pflichtige hat aufgrund einer durch das Kreiswehrersatz- amt gewährten Zurückstellung, des Tauglichkeitsüber- prüfungsverfahrens sowie von zwei durchgeführten KDV-Anerkennungsverfahren (sein erster Antrag vom 5. Dezember 2006 wurde wegen Nichtvorlage erforder- licher Unterlagen mit Datum von 20. April 2007 abge- lehnt) seine Einberufung so weit herausgezögert, dass er kurz vor Vollendung der Altersgrenze steht. Gemäß § 24 Abs. 1 Satz 2 Zivildienstgesetz ist bei einer erfolgten Zu- rückstellung eine Einberufung nur dann möglich, wenn das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet wurde. Herr L. wird im November 2007 25 Jahre alt und könnte danach aus rechtlichen Gründen nicht mehr zum Zivildienst ein- berufen werden, was einem Verzicht gleichkäme. Aus diesem Grund hat das Bundesamt die Einberufung des Herrn L. zum 16. Oktober 2007 veranlasst. Eine Anfech- tungsklage gegen einen Tauglichkeitsüberprüfungsbe- scheid hat im Übrigen gemäß § 74 Absatz 2 Zivildienst- gesetz keine aufschiebende Wirkung gegen den Einberufungsbescheid. Somit ist kein rechtswidriges Handeln des Bundesamtes für den Zivildienst zu erken- nen und es besteht auch kein Anlass, einen Folgenbesei- tigungsanspruch zu prüfen. 11794 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 114. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 2007 (A) (C) (B) (D) Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rolf Schwanitz auf die Frage des Abgeordneten Frank Spieth (DIE LINKE) (Druck- sache 16/6367, Frage 22): Weshalb hat die Bundesregierung in ihrer Antwort auf die kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE vom 8. Januar 2007 (Bundestagsdrucksache 16/4006) und in ihrem Schreiben an die Hepatitis-C-Betroffenenverbände vom 28. August 2007 über die Anzahl der anerkannten Fälle nach dem Anti-D-Hil- fegesetz (1 256 in der kleinen Anfrage zu 2 474 in dem oben genannten Schreiben) unterschiedlich hohe Zahlen genannt, die auch durch die Unvollständigkeit der Angaben nicht er- klärbar sind, und welche entsprechen nicht der Realität? Es wurden unterschiedlich hohe Zahlen genannt, weil die Antworten der Länder, denen die Kleine Anfrage am 21. Dezember 2006 übersandt wurde, unvollständig wa- ren. Darauf war in der Antwort auf die Kleine Anfrage auch ausdrücklich hingewiesen worden. Die mit Schrei- ben vom 28. August 2007 übermittelten Zahlen basieren auf vollständigen Meldungen aller Länder. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rolf Schwanitz auf die Fragen der Abgeordneten Sibylle Laurischk (FDP) (Drucksa- che 16/6367, Fragen 23 und 24): Wie viele Eltern, aufgeschlüsselt in Väter und Mütter, ha- ben an wie vielen Tagen im Jahr 2006 Krankengeld für die Freistellung bei Erkrankung ihres Kindes erhalten? Welche Kosten sind den Krankenkassen im Jahr 2006 durch die Inanspruchnahme der Freistellung von Beschäftig- ten für die Betreuung ihres kranken Kindes entstanden, und wie verhalten sich diese zu den Kosten der Jahre 2003 bis 2005 (vergleiche auch Artikel „Auszeit für die Pflege“ in der FAZ vom 31. August 2007)? Zu Frage 23: In der GKV-Statistik wird nicht die Zahl der Eltern, sondern die Zahl der Leistungsfälle und Leistungstage bei Erkrankung eines Kindes erfasst (Väter und Mütter können mehrfach im Jahr eine Freistellung bei Erkran- kung des Kindes erhalten). Diese fallen für das Jahr 2006 wie folgt aus: Leistungsfälle und Leistungszeiten (Tage) bei Erkrankung eines Kindes Zu Frage 24: Im Jahr 2006 wurden 96,5 Millionen Euro an Kran- kengeld für die Betreuung von kranken Kindern gezahlt. Die Ausgaben der Vorjahre fielen wie folgt aus: Leistungsfälle Leistungstage Männlich 152 236 399 686 Weiblich 804 896 2 065 322 Zusammen 957 132 2 465 008 2005 102,9 Millionen Euro 2004 92,9 Millionen Euro 2003 101,9 Millionen Euro Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Rolf Schwanitz auf die Fragen der Abgeordneten Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) (Drucksache 16/6367, Fragen 25 und 26): Warum ist nach Inkrafttreten des Vertragsarztrechtsände- rungsgesetzes (VÄndG) am 1. Januar 2007 der tierärztliche Berufsstand der einzige akademische Heilberuf, für den – ent- sprechend der Regelung nach § 12 Abs. 2 Satz 2 der Bundes- Tierärzteordnung (BTÄO) – in den neuen und alten Bundes- ländern noch unterschiedliche Gebühren gelten? Welche Maßnahmen zur Beseitigung dieser Ungleichheit – die auf die Berücksichtigung des Verhältnisses der für das genannte Gebiet bestimmten Bezugsgröße der Sozialversiche- rung zu der Bezugsgröße für das Gebiet, in dem das Grund- gesetz schon vor dem Beitritt gegolten hat, zurückzuführen ist – sieht die Bundesregierung vor, und wenn nicht, warum nicht? Zu Frage 25: Sie sprechen einen Sachverhalt an, bei dem die Bun- desregierung bereits im Jahre 2005 im Interesse der Tier- ärztinnen und Tierärzte in den neuen Ländern tätig ge- worden ist. Ermächtigungsgrundlage für den Erlass oder für Änderungen der Gebührenordnung für Tierärzte ist § 12 der Bundes-Tierärzteordnung. Mit dem Ersten Ge- setz zur Änderung der Bundes-Tierärzteordnung vom 15. April 2005 haben wir in § 12 der Bundes-Tierärzte- ordnung die Voraussetzungen dafür geschaffen, die Höhe der Vergütung für tierärzliche Leistungen in regel- mäßigen Abständen an die wirtschaftliche Entwicklung anzupassen. Dieses Gesetz hat im Januar 2005 fraktions- übergreifend Zustimmung gefunden. Nach dem Gesetz ist das Verhältnis der für das Bei- trittsgebiet geltenden Bezugsgröße – in § 18 SGB IV – zu der für das Gebiet der „alten“ Bundesrepublik Deutschland geltenden Bezugsgröße zu berücksichtigen. Die aufgrund dieses Gesetzes erlassene Erste Verordnung zur Änderung der Gebührenordnung für Tierärzte vom 27. April 2005 diente dazu, das Einkommen aus tierärzt- licher Tätigkeit im Beitrittsgebiet im Verhältnis zu ande- ren freien Berufen aufgrund der allgemeinen Entwick- lung in den neuen Ländern entsprechend anzupassen. In § 10 Abs. 1 der Gebührenordnung für Tierärzte ist demgemäß eine Anhebung der Gebühren für tierärztliche Leistungen im Beitrittsgebiet von 84 vom Hundert auf 90 vom Hundert des Westniveaus vorgenommen worden. Die Umsetzung und Auswirkungen der geänderten Rege- lungen in der Praxis, insbesondere auf die allgemeine Mehrbelastung der Nutztierhaltung, waren zunächst abzu- warten. Forderungen der Tierärzteschaft nach Überprüfung der geltenden Regelungen sind auch erstmalig Ende August 2007 an das Bundesministerium für Gesundheit herange- tragen worden. Es wird nun zu prüfen sein, ob weiterhin sachliche Gründe eine unterschiedliche Gebührenerhe- bung der Tierärzte in den neuen und alten Ländern recht- fertigen. Zu Frage 26: Die Ermächtigung in § 12 Abs. 2 der Bundes-Tierärz- teordnung zur Anpassung der Gebühren für tierärztliche Leistungen richtet sich an das Bundesministerium für Gesundheit. Hier lagen konkrete Anhaltspunkte für eine sachliche Ungleichbehandlung nach der erst 2005 er- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 114. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. September 2007 11795 (A) (C) (B) (D) folgten Anpassung bislang nicht vor. Die Zuständigkeit für die Veterinärberufe wird demnächst auf das Bundes- ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbrau- cherschutz übergeben. Unter Berücksichtigung der ver- schiedenen Einflussgrößen, die für die wirtschaftliche Entwicklung im Beitrittsgebiet maßgeblich sind, wird nach nunmehr zweijähriger Erfahrung mit der geänder- ten Gebührenreglung mit allen Beteiligten überprüft, in- wieweit eine vollständige Angleichung der Gebühren für tierärztliche Leistung an das Westniveau sachlich ge- rechtfertigt und vertretbar ist. In diesem Zusammenhang wird auch die Frage einer Entkoppelung von der Bezugs- größe zu prüfen sein. Anlage 12 Antwort des Staatsministers Günter Gloser auf die Fragen der Abgeordneten Monika Knoche (DIE LINKE) (Druck- sache 16/6367, Fragen 29 und 30): Trifft es zu, dass die Bundesregierung einer Bombardie- rung des iranischen Atomprogramms durch die USA „privat zustimmen aber öffentlich protestieren“ würde, wie der US- amerikanische Nachrichtensender FoxNews am 12. Septem- ber 2007 berichtete und die österreichische Tageszeitung Der Standard zitierte? Trifft es zu, dass die US-Regierung einen Militärschlag gegen den Iran erwägt, nachdem Deutschland seine Unterstüt- zung für härtere Sanktionen gegen Teheran zurückgezogen hat, um die deutschen Handelsbeziehungen mit dem Iran nicht zu gefährden? Zu Frage 29: Die der Frage zugrunde liegende Behauptung ist aus der Luft gegriffen und abwegig. Zu Frage 30: Der Bundesregierung sind Erwägungen, wie sie der Frage zugrunde liegen, nicht bekannt. 114. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 19. September 2007 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Röttgen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kol-

    legen! Da wir, auch wenn es eine Geschäftsordnungsde-
    batte ist, jetzt über die Bedrohung unserer Mitbürger und
    auch unseres freiheitlichen Verfassungsstaates durch
    Terrorismus sprechen, möchte ich vorschlagen, dass wir
    zum Ausgangspunkt dieser Debatte die folgende Frage
    wählen: Was erwarten eigentlich die Menschen von der
    Politik in der Sache und im Umgang mit dieser Gefähr-
    dungs- und Bedrohungslage? Fangen wir doch bei dieser
    Frage an.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Walter Kolbow [SPD])


    Ich glaube nicht, dass die Bürger erwarten, dass wir,
    obwohl es sich um eine existenzielle Bedrohung handelt,
    in einem pluralistischen, demokratischen Land alle einig
    sind. Aber ich glaube, die Bürger erwarten und können
    erwarten,


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Eine Regierungserklärung!)


    dass wir uns, weil es um die existenzielle Bedrohung
    von Menschen geht, weil es um einen Angriff auf unsere
    freiheitliche Verfassungsstaatlichkeit geht, mit diesen
    Fragen mit der angemessenen Ernsthaftigkeit und – das
    betone ich – mit dem Willen zu demokratischer Gemein-
    samkeit beschäftigen. Das können die Bürger erwarten.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    Weil sie dies von uns erwarten können, habe ich für den
    Firlefanz einer Geschäftsordnungsdebatte kein Verständ-
    nis.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Sie beantragen eine Aktuelle Stunde und kritisieren,
    dass sie durchgeführt wird.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Das ist vorparlamentarisch!)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Dr. Norbert Röttgen
    Die Koalition bietet eine parlamentarische Debatte zu
    diesem Thema an, möchte eine Sachdebatte vereinbaren,
    aber die Opposition möchte sie nicht haben. Sie wollen
    Firlefanz statt Sachdebatte. Das ist unverantwortlich.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Widerspruch bei der FDP und der LINKEN)


    Ich kann das nicht verstehen: Grüne und FDP verwei-
    gern explizit eine Debatte in der Sache. Sie haben es ge-
    tan. Befragen Sie einmal Ihre Fraktionsführung dazu.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Das Parlament als Firlefanz!)


    Ich bin auch deshalb über dieses parlamentarische
    Verhalten enttäuscht – die Verweigerung einer Sachde-
    batte durch die Opposition –, da nach unserer Auffas-
    sung ein 5-Minuten-Stakkato in den Aktuellen Stunden
    diesem Thema nicht gerecht wird, auch wenn die Bun-
    desminister reden werden. Darum hätten wir gern im Zu-
    sammenhang debattiert. Aber das ist Ihre Entscheidung.


    (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann machen Sie doch eine Regierungserklärung! Dann können Sie das doch!)


    Wir werden diese Debatte dann eben so führen.

    Ich bin darüber auch deshalb enttäuscht, weil nach
    meinem Selbstverständnis als Parlamentarier wir in die-
    ser Frage eine originäre Entscheidungsverantwortung
    haben, die wir und nicht die Regierung, die darüber ent-
    scheidet, ob sie Regierungserklärungen abgibt oder
    nicht, auch ausüben müssen, denn wir als Parlament sind
    Gesetzgeber. Daher ist die Frage an uns adressiert, wie
    wir zum Beispiel mit dem Problem umgehen, das der
    Bundesverteidigungsminister aufgeworfen hat.


    (Zurufe von der FDP – Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Der Verteidigungsminister hat gesagt, er schert sich nicht ums Gesetz!)


    – Vielleicht darf ich diese Frage einmal ausführen. Wir
    alle täten gut daran, die Debatte nicht in einem Ton der
    Aufregung zu führen, sondern sachangemessen und
    nüchtern darüber zu reden.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Dann reden Sie nicht von Firlefanz!)


    Die Frage, die der Bundesverteidigungsminister auf-
    geworfen hat, ist doch folgende: Nach Auskunft, Rege-
    lung und Klärung einer Situation durch den Staat, die in
    einem rechtlichen und in einem moralischen Dilemma
    besteht – –


    (Dirk Niebel [FDP]: Die Frage hat das Bundesverfassungsgericht ganz klar beantwortet!)


    – Ja, genau. Das Verfassungsgericht hat die Frage beant-
    wortet, indem die gesetzliche Lösungsgrundlage zum
    Umgang mit dem rechtlichen und mit dem moralischen
    Dilemma für verfassungswidrig erklärt wurde.
    Das Dilemma besteht darin, dass Terroristen Flugpas-
    sagiere als Geiseln nehmen können, um damit andere
    Menschen zu töten. Das ist eine Dilemmasituation. Die
    Frage, die an den Staat, an den Gesetzgeber gestellt
    wird, lautet: Wie gehen wir mit dieser Situation um? Es
    wurde versucht, mit dem Luftsicherheitsgesetz eine Ant-
    wort zu geben. Das Bundesverfassungsgericht hat sie
    kassiert.


    (Frank Spieth [DIE LINKE]: Wollen Sie noch einen zweiten Versuch machen?)


    Jetzt ist die Rechtslage die, dass der Staat dazu keine ge-
    setzliche Auskunft geben kann. Der Verteidigungsminis-
    ter hat darauf hingewiesen, dass aufgrund der Rechtslage
    in diesem Fall die individuelle strafrechtliche Verantwor-
    tung bei den in dieser Situation aktiv Handelnden liegt.
    Das sind insbesondere die Soldaten, die dann handeln.
    Wenn sie handeln, dann ist gemäß unserer Rechtsordnung
    dazu zu sagen: Ihr habt rechtswidrig ein Tötungsdelikt
    vorgenommen; ihr könnt euch aber in einem strafrechtli-
    chen Verfahren auf einen Entschuldigungstatbestand,
    nämlich den des übergesetzlichen Notstandes, berufen.
    Da ihr als Soldaten eure Pflicht ausgeübt habt, wird man
    dann sehen, ob ihr dafür verurteilt werdet oder nicht.

    Der Bundesverteidigungsminister hat gesagt: In die-
    ser Rechtslage, die nun einmal da ist, stelle ich klar, dass
    die Verantwortung bei mir liegt. Ich verstecke mich nicht
    hinter den Soldaten, sondern ich trage die politische Ver-
    antwortung für ein solches Verhalten.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Volker Schneider [Saarbrücken] [DIE LINKE]: Und dann tritt er danach zurück!)


    Ich selbst möchte dazu sagen: So zutreffend wie nach
    meiner Beurteilung das Amtspflichtverständnis des Bun-
    desverteidigungsministers ist, so unerträglich ist die Si-
    tuation, dass der Staat als Ganzes kneift und sich hinter
    dem Rücken der Soldaten, die handeln müssen, ver-
    steckt.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Das ist eine staatliche Form von Feigheit, die wir nicht
    akzeptieren können.

    Der Bundesinnenminister hat seine Pflicht getan, in-
    dem er nüchtern auf die Gefährdungslage dieses Landes
    hingewiesen hat. Das muss er tun, und zwar nicht aufre-
    gend und nicht hysterisierend. Er hat in der Zeit, in der
    noch Vorbeugung möglich ist, auf die Gefährdungslage
    hingewiesen. Er hat nicht nur auf die Gefahr hingewie-
    sen, sondern er hat auch an uns appelliert und Vor-
    schläge dahin gehend gemacht, dass der Staat alles
    rechtsstaatlich Nötige und rechtsstaatlich Mögliche tun
    muss, um Terrorismus in diesem Land abzuwehren.

    Unsere Auffassung als CDU/CSU-Fraktion ist: Der
    Rechtsstaat hat im Wissen darum, dass es absolute Si-
    cherheit nicht gibt, das ihm rechtsstaatlich Nötige und
    Mögliche noch nicht getan. Wir als Gesetzgeber sind auf-
    gerufen, aus der Verantwortung den Bürgern gegenüber,
    in diesem Land Sicherheit in Freiheit zu ermöglichen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Darüber muss eine Debatte geführt werden.






    (A) (C)



    (B) (D)


    Dr. Norbert Röttgen

    (Beifall bei der FDP und der LINKEN sowie des Abg. Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    Der Deutsche Bundestag muss in diesen Fragen die
    Entscheidung treffen. Wir sind dazu bereit, diese Verant-
    wortung wahrzunehmen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächster Redner ist der Kollege Volker Schneider für

die Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Volker Schneider


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Zunächst eine Vorbemerkung zur Rede des Kollegen
    Röttgen, die ich für notwendig halte: Ich finde es er-
    staunlich, hier auf der einen Seite eine Sachdebatte ein-
    zufordern und auf der anderen Seite von Firlefanz zu re-
    den.


    (Beifall bei der LINKEN und der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Es ist ziemlich unerträglich, wenn das eine Fraktion tut,
    die hier eine Klauberei um acht Minuten betreibt. Das ist
    nämlich wahrhaftig Firlefanz.

    Die FDP beantragt, die heutige Tagesordnung um den
    Punkt „Aufforderung an die Bundesregierung, eine Re-
    gierungserklärung zur Lage der inneren Sicherheit in der
    Bundesrepublik Deutschland zu beschließen“ zu erwei-
    tern. Wir, die Fraktion Die Linke, werden uns diesem
    Antrag anschließen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der FDP – Volker Kauder [CDU/CSU]: Na, so etwas! Oh! Super! – Weiter Zuruf von der CDU/CSU: Das ist ja kaum zu glauben!)


    Es ist merkwürdig und im Hinblick auf die politische
    Kultur in unserem Land enttäuschend, dass die FDP-
    Fraktion diesen Weg gehen muss, um etwas zu erzwin-
    gen, was eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein
    sollte.


    (Beifall bei der LINKEN, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Minister Schäuble und Jung entwerfen bezüglich
    der inneren Sicherheit Horrorszenarien, die hochgradig
    geeignet sind, in der Bevölkerung Unruhe und Unsicher-
    heit zu schüren. Wann, wenn nicht jetzt, haben die Men-
    schen in diesem Lande und die von ihnen gewählten
    Volksvertreter einen Anspruch darauf, von der Bundes-
    regierung zu erfahren, ob es sich hierbei um Einzel-
    meinungen der Minister oder um die Meinung der Bun-
    desregierung handelt


    (Beifall bei der LINKEN)

    und, falls es sich um Einzelmeinungen handelt, wie die
    Bundesregierung zu diesem Sachverhalt steht?


    (Beifall bei der LINKEN, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Frank Spieth [DIE LINKE]: Sie müssten auch hier sein!)


    Die Bundesregierung hätte von sich aus anbieten müs-
    sen, hierzu eine Regierungserklärung abzugeben. Es ist
    ein Scherz – zudem ein schlechter –, dass die FDP etwas
    erzwingen muss, was selbstverständlich sein sollte.

    Es geht nicht nur um die Grusel- und Horrorszena-
    rien, die diese Minister verbreiten. Es geht vor allem um
    das, was sie meinen, daraus ableiten zu müssen. Meine
    Fraktion interessiert längst nicht mehr, was die Minister
    Schäuble und Jung wollen. Wir wollen wissen, ob sich
    die Bundesregierung an einer Aushöhlung der Verfas-
    sung bis hin zum offenen Verfassungsbruch beteiligen
    will oder nicht. Ich danke dem Kollegen Peter Struck,
    dass auch er das Wort „Verfassungsbruch“ verwendet
    hat.


    (Beifall bei der LINKEN, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Mensch, Peter! So etwas!)


    Uns interessiert überhaupt nicht mehr, ob Minister
    Jung Soldaten mindestens zum Totschlag, wenn nicht
    zum Mord, möglicherweise zum Mord mit gemeinge-
    fährlichen Mitteln und letztlich sogar zum Verfassungs-
    bruch auffordert. An diesem Minister interessiert uns al-
    lenfalls noch, wann er die Konsequenzen aus seinen
    ungeheuerlichen Forderungen zieht und zurücktreten
    will – und das, Kollege Röttgen, bitte nicht erst, nach-
    dem er den Befehl gegeben hat!


    (Zuruf von der LINKEN: Vorher!)


    Ich will Ihnen sagen: Das ist eine merkwürdige Art und
    Weise, sich hinter die Soldaten zu stellen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Auf diese Aufforderung zum Rechtsbruch haben
    Herrn Jung der Bundeswehr-Verband, der Verband der
    Jetpiloten und andere eine klare Antwort gegeben. Aber
    Sie haben sich schon die Piloten ausgesucht, die sich, als
    habe es nie eine deutsche Geschichte gegeben, wie
    Klaus-Peter Stieglitz, der Inspekteur der Luftwaffe, da-
    rauf berufen, dass Offiziere ihre Befehle zu befolgen ha-
    ben.

    Die Menschen in diesem Lande und wir als die von
    ihnen gewählten Volksvertreter haben einen Anspruch
    darauf, jetzt zu erfahren, ob es sich um eine Einzel-
    meinung des Ministers handelt oder ob diese Ungeheuer-
    lichkeiten die Position der Bundesregierung sind.

    Danke schön.


    (Beifall bei der LINKEN, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)







    (A) (C)



    (B) (D)