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    Plenarprotokoll 16/112 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Soziales Franz Müntefering, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Ilse Falk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Lehn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Meckelburg (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11592 A 11594 D 11596 C 11598 D 11600 A 11601 B 11602 A 11603 D 11620 C 11621 C 11623 A 11624 A 11625 D 11627 B 11628 C Deutscher B Stenografisch 112. Sitz Berlin, Donnerstag, den I n h a l Wahl des Abgeordneten Dr. Rainer Tabillion als Schriftführer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksache 16/6000) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2007 bis 2011 (Drucksache 16/6001) . . . . . . . . . . . . . . . . K K M H S 11591 A 11591 B 11591 C 11591 D 11591 D Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ralf Brauksiepe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 11604 D 11606 B undestag er Bericht ung 13. September 2007 t : Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . atja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . laus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arkus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ilse Falk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) . . . . . . . . tefan Müller (Erlangen) (CDU/CSU) . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . 11607 B 11608 C 11610 C 11611 D 11613 B 11614 D 11616 A 11617 A 11618 C 11619 B Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 11629 C 11630 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 112. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. September 2007 Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Allgemeinen Eisenbahn- gesetzes (Drucksache 16/5725) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Strahlen- schutzvorsorgegesetzes (Drucksache 16/6232) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Hans-Joachim Otto (Frankfurt), Christoph Waitz, Dr. Karl Addicks, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Klare Rah- menbedingungen für den dualen Rund- funk im multimedialen Zeitalter (Drucksache 16/5959) . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung der Heim- kehrerstiftung und zur Finanzierung der Stiftung für ehemalige politische Häftlinge (Heimkehrerstiftungsaufhe- bungsgesetz – HKStAufhG) (Drucksache 16/5845) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Hans-Joachim Otto (Frankfurt), Christoph Waitz, Dr. Karl Addicks, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Klare Kon- zepte für den Bau des Berliner Schlos- ses (Drucksache 16/5961) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 5: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- wärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Ab- g K o w D ( U D W F B E H N D J E J D U K D P K K 11631 A 11631 C 11632 C 11633 C 11634 B 11636 A 11636 D 11637 C 11638 B 11638 D 11639 D 11639 D 11639 D 11640 A 11640 A eordneten Dr. Werner Hoyer, Jürgen oppelin, Dr. Karl Addicks, weiterer Abge- rdneter und der Fraktion der FDP: Den Aus- ärtigen Dienst für die Aufgaben der iplomatie des 21. Jahrhunderts stärken Drucksachen 16/3018, 16/5543) . . . . . . . . . . Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit lla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Konrad Schily (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . r. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . olfgang Zöller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . rank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . wald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . einz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . orbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . r. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung r. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . riska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . ai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11640 B 11640 C 11641 C 11642 A 11643 C 11644 B 11645 C 11647 C 11648 C 11649 D 11651 A 11652 A 11653 A 11654 C 11655 C 11656 C 11658 A 11658 C 11659 C 11659 D 11660 C 11662 A 11663 A 11665 D 11668 A 11669 C 11670 D 11672 B Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 112. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. September 2007 III Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Ilse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Wolfgang Tiefensee, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Königshofen (CDU/CSU) . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Weis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Brunnhuber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11673 C 11675 B 11676 C 11677 C 11679 A 11680 C 11681 D 11683 D 11685 C 11686 D 11687 C 11689 D 11690 C 11691 B 11692 C 11694 A 11695 C 11697 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 112. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. September 2007 11591 (A) ) (B) ) 112. Sitz Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 112. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 13. September 2007 11697 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Altmaier, Peter CDU/CSU 13.09.2007 Andres, Gerd SPD 13.09.2007 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13.09.2007 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 13.09.2007 Bülow, Marco SPD 13.09.2007 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 13.09.2007 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13.09.2007 Dr. Krogmann, Martina CDU/CSU 13.09.2007 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13.09.2007 Meckel, Markus SPD 13.09.2007 Müller (Gera), Bernward CDU/CSU 13.09.2007 Ortel, Holger SPD 13.09.2007 Röring, Johannes CDU/CSU 13.09.2007 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13.09.2007 Götz, Peter CDU/CSU 13.09.2007 Hettlich, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13.09.2007 Hörster, Joachim CDU/CSU 13.09.2007* Dr. Hofreiter, Anton BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13.09.2007 S D D S (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates chily, Otto SPD 13.09.2007 r. Schwall-Düren, Angelica SPD 13.09.2007 r. Stinner, Rainer FDP 13.09.2007 trothmann, Lena CDU/CSU 13.09.2007 112. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 13. September 2007 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage

Rede von Stefan Müller
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Natürlich haben Sie recht: Wenn ich auf der einen
eite Arbeitsmarktinstrumente zurückführen will oder
innvoll zusammenfassen möchte und auf der anderen
eite neue einführe, dann müssen wir uns genau anse-
en, was kommt. Ich kann Sie aber beruhigen: Es gibt
ntensive Gespräche über das Thema, wie wir die Instru-
ente der Bundesagentur weiter verbessern können. Wir
erden die BA auf dem Weg unterstützen, die Instru-
ente genauer auszurichten.

Es ist im Übrigen schon einiges passiert. Das bitte ich
ie zur Kenntnis zu nehmen. Der Kollege Brauksiepe
at bereits den Gründungszuschuss erwähnt, der seit gut
inem Jahr in Kraft ist.


(Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Seitdem gibt es keine Gründungen mehr!)


ort haben wir zwei Instrumente zusammengeführt, wo-
urch wir heute mit weniger Geld Existenzgründungen
on Arbeitslosen noch besser fördern können. Das ist ein
orbild für das, was noch in diesem Herbst ansteht, näm-

ich dass wir die arbeitsmarktpolitischen Instrumente
och besser ausrichten, indem wir bestehende Instru-
ente verbessern und auch – was der Kollege Fuchtel

ngekündigt hat – indem wir wirkungslose Arbeits-
arktinstrumente abschaffen werden.

Insgesamt geht es darum, diese Arbeitsmarktinstru-
ente wirkungsvoller und effizienter auszugestalten. Es

eht um mehr Transparenz,


(Zuruf von der CDU/CSU: Weniger ist mehr!)


m Deregulierung und auch um eine bessere Vermittel-
arkeit und Handhabbarkeit bei den Vermittlern vor Ort
owie bei denjenigen, die diese Instrumente in Anspruch
ehmen sollen.

Ich sage bei der Gelegenheit ausdrücklich: Es geht
icht – jedenfalls mir nicht – darum, dass wir in einem






(A) )



(B) )


Stefan Müller (Erlangen)

hohen Ausmaß versuchen, Gelder einzusparen. Darum
geht es ausdrücklich nicht. Es geht nicht um eine mas-
sive Kosteneinsparung, sondern um eine bessere Hand-
habbarkeit. Seien Sie gespannt, was da noch auf Sie zu-
kommt; wir werden das Richtige auf den Weg bringen.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Lassen Sie mich abschließend noch etwas zum Haus-
halt der Bundesagentur für Arbeit sagen, weil das
heute auch eine Rolle gespielt hat: Wir haben in den letz-
ten zwei Jahren die finanziellen Spielräume genutzt, um
den Beitrag zur Arbeitslosenversicherung von 6,5 auf
4,2 Prozent zu senken; eine weitere Senkung auf
3,9 Prozent ist verabredet. Wir wünschen uns noch etwas
mehr, und es ist sehr wahrscheinlich, dass wir auf bis zu
3,5 Prozent hinunterkommen.

Das wird einen Impuls für weitere und mehr Beschäf-
tigung in unserem Land setzen. Wir werden damit Ein-
stellungshemmnisse abbauen. Das sorgt letztlich dafür,
dass bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern
mehr übrig bleibt, dass der Aufschwung endlich bei den
Leuten, vor allem bei den Arbeitnehmern, ankommt.
Unser Problem ist doch heute, dass zwischen dem, was
oben auf dem Gehaltszettel steht, und dem, was unten
netto herauskommt, eine zu große Differenz besteht.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Das ist ein Problem, weswegen wir in Deutschland mit
Schwarzarbeit zu kämpfen haben.

Wir haben einige spannende Wochen an Haushaltsbe-
ratungen vor uns. Ich will nur abschließend daran erin-
nern, dass wir das alles nicht zum Selbstzweck machen,
sondern der Haushalt letztendlich das unterstützen soll,
was wir politisch auf den Weg bringen wollen. Wir ha-
ben uns für 2008 einiges vorgenommen. Wir wollen er-
reichen, dass die Arbeitslosigkeit weiter sinkt. Wir wol-
len, dass endlich auch die in Arbeit kommen, die heute
noch keine Arbeit haben und schon lange arbeitslos sind.
Wir wollen also, dass der Aufschwung bei allen an-
kommt. Ich würde mir wünschen, dass nicht nur die Ko-
alitionsfraktionen mit der Regierung an diesem Ziel ar-
beiten, sondern uns auch die Opposition dabei nach
Kräften unterstützt.

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Weitere Wortmeldungen zu diesem Einzelplan liegen

    nicht vor.

    Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Bundes-
    ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Ju-
    gend, Einzelplan 17.

    Ich eröffne die Aussprache zu diesem Einzelplan und
    erteile das Wort zunächst der Bundesministerin
    Dr. Ursula von der Leyen.

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    (C (D Vielleicht warten wir noch einen Moment, Frau Miisterin, bis der Schichtwechsel eine ordnungsgemäße emeinsame Beratung ermöglicht. – Herzlichen Dank. Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für amilie, Senioren, Frauen und Jugend: Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und erren! Wir haben in Familie investiert, und wir wollen eiter in Familie investieren. Der Einzelplan 17, den wir etzt beraten, macht das sehr deutlich. Er umfasst allein ür 2008 ein Ausgabevolumen von rund 6,2 Milliarden uro. Das sind rund 1 Milliarde Euro mehr als in diesem ahr. Im Wesentlichen liegt das am Elterngeld. Allein Milliarden Euro sind dafür veranschlagt. Nach den ers en Auswertungen lässt sich durchaus sagen: Das Elterneld erfüllt die darin gesetzten Erwartungen. Fast jede amilie, die in diesem Jahr ein Kind bekommen hat, bentragt und erhält das Elterngeld. Im ersten Halbjahr urden allein über 200 000 Elterngeldanträge bewilligt. ch freue mich vor allem darüber, dass das Elterngeld Elernzeit für die Väter attraktiv gemacht hat. Bisher hatten ur 3,5 Prozent der Väter Elternzeit genommen. Allein n den ersten vier Monaten dieses Jahres hat sich die ahl mehr als verdoppelt, nämlich auf 8,5 Prozent. Diese ahl steht dabei nur für die ganz frühen Trendsetter, ämlich diejenigen Väter, die mit der Geburt ihres Kines sofort Elternzeit nehmen und nicht erst bis zum Abauf von zwölf Elterngeldmonaten warten. Ich denke, as ist ein Erfolg. Das ist ein positives Zeichen für das hema Erziehung in Deutschland. Das Elterngeld ist ein wichtiger Baustein, um die Kinerund Familienarmut zu bekämpfen. Von der höheren eringverdienerkomponente, die uns in den Beratungen ehr wichtig gewesen ist, profitieren 20 Prozent der Failien. Damit erhalten sie in diesem Jahr echtes Ein ommen. Gerade Familien mit kleinem Einkommen erden damit in ihrer Erwerbsbereitschaft unterstützt. s handelt sich ja vielfach um Eltern, die bienenfleißig as Einkommen für ihre Familie verdienen und so, wie ch finde, ihren Kindern ein prägendes Vorbild sind. Die üssen wir darin unterstützen. Das ist auch der Grundgedanke des Kinderzuschlags. er Kinderzuschlag setzt einen wichtigen arbeitsmarktolitischen Anreiz und gibt eine familiengerechte Antort auf das drängende Problem der Kinderarmut; denn er Kinderzuschlag hilft den Familien, in denen die Elern aus eigener Kraft ihren eigenen Lebensunterhalt erdienen können, aber in denen es für die oft vielen inder nicht oder noch nicht reicht. Gerade bei Familien it sehr kleinem Einkommen und insbesondere bei kin erreichen Familien verhindert der Kinderzuschlag, dass ie, nur weil sie Kinder haben, zu ALG-II-Empfängern erden. Ich denke, gerade an dieser Stelle muss gelten: rbeit lohnt sich. (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie der Abg. Ina Lenke [FDP])


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)







    (A) )



    (B) )


    Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen
    Wir wollen mit dem Kinderzuschlag etwa eine halbe
    Million Kinder erreichen. Dazu muss das Antragsverfah-
    ren deutlich verbessert und entbürokratisiert werden,
    und die entsprechenden Regelungen müssen flexibili-
    siert werden. Das zentrale Thema – das war schon in der
    Debatte zuvor ein spannendes Thema –, den Menschen
    unbürokratisch und flexibel mit dem richtigen Arbeits-
    anreiz zu helfen, damit sie wieder gewiss sein können,
    dass sich Arbeit überhaupt und dass sich auch mehr Ar-
    beit lohnt, betrifft den gesamten Niedriglohnsektor. Im
    Einzelplan 17 sind die Mittel für den Kinderzuschlag auf
    Basis der heutigen Rechtslage zwar noch mit 150 Millio-
    nen Euro veranschlagt. Ich bin aber mit dem Bundesar-
    beitsminister in sehr guten Gesprächen darüber, wie wir
    einen verbesserten, flexibleren und entbürokratisierten
    Kinderzuschlag im Rahmen eines Gesamtkonzeptes für
    den Niedriglohnsektor ermöglichen können. Ich denke,
    es ist ein lohnendes Ziel, das in diesen Wochen dingfest
    zu machen.

    Kinderarmut ist eines der beschämendsten Probleme
    in unserem Land.


    (Dr. Ilja Seifert [DIE LINKE]: Da haben Sie recht!)


    Das Entscheidende ist, was man dagegen tut. Wir müs-
    sen vor allem auf drei Feldern tätig werden: Der erste
    Baustein ist die bessere Teilhabe der Familien am Kon-
    junkturaufschwung, das heißt am Arbeitsmarkt. Der
    zweite wichtige Baustein sind bessere Chancen auf frühe
    Bildung von Kindern, also die Schaffung einer entspre-
    chenden Infrastruktur, damit der Teufelskreis der über
    mehrere Generationen vererbten sogenannten Bildungs-
    armut durchbrochen wird.

    Der dritte Baustein ist eine deutlich bessere Verein-
    barkeit von Beruf und Familie für Väter und Mütter; das
    hilft vor allen Dingen den Alleinerziehenden.

    Dazu braucht es eine gute und flexible Kinderbe-
    treuung. Die maßgeblichen Weichen sind jetzt gestellt.
    Der Beitrag von 4 Milliarden Euro, den die Bundesregie-
    rung für den Ausbau der Betreuung von unter Dreijähri-
    gen bereitstellt, ist nicht im Einzelplan 17 etatisiert.
    Dennoch gehört der Ausbau der Kinderbetreuung mit zu
    den zukunftsentscheidenden Investitionen für Familien,
    Kinder und Bildung. Das ist ein großer Schritt, den diese
    Große Koalition gemeinsam geschafft hat.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Mein Dank geht deshalb vor allem an all diejenigen
    hier im Raum, aber auch in den Ländern und Kommu-
    nen, die dies mit politischer Kraft und mit Leidenschaft
    für die Realisierung unserer familienpolitischen Ziele
    möglich gemacht haben. Von Herzen Dank für diesen
    gemeinsamen Einsatz, in relativ kurzer Zeit so etwas auf
    die Beine zu stellen! Wir werden damit endlich ein be-
    darfsgerechtes Angebot schaffen und bei der Betreuung
    von Kindern unter drei Jahren zum europäischen Durch-
    schnitt aufschließen.

    Wir haben vereinbart, dass ab 2013 ein Rechtsan-
    spruch auf Kinderbetreuung besteht und ein Betreu-
    ungsgeld eingeführt wird. Es ist wichtig, dass sich El-

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    (C (D ern darauf verlassen können, dass sie Beruf und indererziehung miteinander vereinbaren können. Es ist ir ebenso wichtig, dass wir die Erziehung von Kindern u Hause in hohem Maße wertschätzen. (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Ina Lenke [FDP])


    as Entscheidende ist: Wir dürfen die Eltern nicht spal-
    en. Wir dürfen nicht die eine Wahl der Eltern gegen die
    ndere ausspielen, sondern müssen gemeinsam hinter
    em Bemühen der Eltern stehen, ihr Lebensmodell in
    erschiedenen Phasen auch wirklich umsetzen zu kön-
    en.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie der Abg. Ina Lenke [FDP])


    Ich denke, es ist wichtig, uns vor Augen zu führen:
    ie allermeisten Eltern wollen ihre Kinder so gut wie ir-
    end möglich ins Leben hinausbegleiten. Ob die Eltern
    inen Monat, ein Jahr oder zehn Jahre zu Hause bleiben
    der ob sie nach einem Monat, nach einem Jahr oder
    ach zehn Jahren wieder Beruf und Familie miteinander
    ereinbaren wollen: Wir müssen ihnen dabei helfen. Wir
    üssen ihren Einsatz noch sehr viel mehr wertschätzen,

    ls das bisher der Fall gewesen ist. Ich bin sicher: Auch
    ies wird die Große Koalition schaffen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Lassen Sie mich zum Einzelplan 17 für 2008 zurück-
    ommen. Wir bündeln in der Titelgruppe Stärkung der
    ivilgesellschaft verschiedene Initiativen und Maßnah-
    en im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements

    nd machen sie dadurch im Haushalt sichtbar. Wir wol-
    en die Jugendfreiwilligendienste flexibler und attrak-
    iver gestalten und die generationenübergreifenden Frei-
    illigendienste weiterentwickeln.

    Wir bekämpfen nachhaltig und konsequent jede
    orm von Extremismus, Antisemitismus und Fremden-
    eindlichkeit. Das wird daran deutlich, dass es in
    0 Kommunen lokale Aktionspläne gibt und dass wir
    it 30 Modellprojekten bereits jetzt dichte Netze gegen
    echtsextremismus und Gewalt geflochten haben. Wir
    auen dieses Programm in den nächsten Monaten auf
    0 lokale Aktionspläne und 90 Modellprojekte aus. Hier
    iegt der Schwerpunkt vor allem auf den neuen Bundes-
    ändern, die seit Juli dieses Jahres über Beratungsnetz-
    erke und mobile Interventionsteams verfügen.

    Ich möchte ganz deutlich sagen: Wir nehmen den
    ampf gegen den Rechtsextremismus sehr ernst. Wir
    erden die Mittel für die neuen Programme dauerhaft fi-
    anzieren; wir haben sie in der Finanzplanung für die
    ommenden Jahre fortgeschrieben. Damit setzen wir ein
    eutliches Signal gegen den Rechtsextremismus und für
    ie Nachhaltigkeit unseres Einsatzes.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Mit dem Haushalt 2008 haben wir ein Zeichen für Fa-
    ilien gesetzt. Die Familienpolitik ist für die Zukunft

    ut aufgestellt. Dazu haben alle hier im Saal mit ihrer
    rbeit beigetragen. Vielen Dank für diesen Einsatz.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)







    (A) )



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