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ID1611110400

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    Vokabeln: 2
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    2. dpthNgNiBbohddwsThvdemakztwdddawpzdlhrVsvW\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/111 Bundeskanzleramt Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaas Hübner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Auswärtiges Amt Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11477 B 11478 C 11484 C 11488 D 11493 C 11493 D 11497 C 11500 D 11505 B 11508 A 11509 A 11520 C 11522 D 11523 C 11526 C 11527 A 11528 C 11530 A 11530 C Deutscher B Stenografisch 111. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Begrüßung der Parlamentarischen Bundes- heer-Beschwerdekommission des österreichi- schen Nationalrats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksache 16/6000) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2007 bis 2011 (Drucksache 16/6001) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 D M K H S K 11539 D 11477 A 11477 B Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11511 C undestag er Bericht ung 2. September 2007 t : Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . r. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . atrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . teffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . atrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 11512 C 11513 A 11513 D 11515 A 11517 A 11518 C 11519 C 11520 A 11520 B Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11531 B 11533 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 111. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 11534 B 11535 D 11561 A 11562 A DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Susanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Gert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte im Rahmen der „United Nations Interim Force in Lebanon“ (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1773 (2007) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 24. August 2007 (Drucksachen 16/6278, 16/6330) . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/6341) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . J N E N E H D D M T D J H H A N A L 11536 D 11537 D 11538 C 11540 A 11542 A 11544 B 11546 A 11547 B 11549 D 11550 D 11551 C 11553 C 11555 A 11556 A 11557 B 11557 D 11558 A 11558 B 11559 B 11560 B Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . r. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . hilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . artwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11562 C 11563 A 11563 D 11565 A 11566 C 11567 C 11570 C 11568 A 11572 B 11574 B 11575 B 11575 D 11576 A 11577 B 11578 B 11578 D 11579 C 11581 A 11582 A 11582 D 11585 A 11586 B 11587 C 11589 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 111. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 11477 (A) ) (B) ) 111. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 111. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 11589 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bluhm, Heidrun DIE LINKE 12.09.2007 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 12.09.2007 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Ferner, Elke SPD 12.09.2007 Haibach, Holger CDU/CSU 12.09.2007 Hermann, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ 12.09.2007 Hörster, Joachim CDU/CSU 12.09.2007* Lintner, Eduard CDU/CSU 12.09.2007* Meckel, Markus SPD 12.09.2007 Müller (Gera), Bernward CDU/CSU 12.09.2007 Ortel, Holger SPD 12.09.2007 Röring, Johannes CDU/CSU 12.09.2007 Schily, Otto SPD 12.09.2007 Dr. Stadler, Max FDP 12.09.2007 Dr. Stinner, Rainer FDP 12.09.2007 Strothmann, Lena CDU/CSU 12.09.2007 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich DIE GRÜNEN (D sammlung des Europarates 111. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Rede von Thomas Silberhorn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)





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(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


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(C (D Lassen Sie mich einige Anmerkungen zur Zukunft er Wehrpflicht machen. Ich meine, dass die Wehrflicht im 50. Jahr ihres Bestehens von zentraler Bedeuung für unsere Sicherheitsvorsorge bleibt. Sie ist weiterin die Basis für die Rekrutierung von qualifiziertem achwuchs. Gerade dieses Argument sollte man nicht ering schätzen; ich verweise auf die Probleme unserer ATO-Partner bei der Rekrutierung von Nachwuchs für hre Berufsarmeen. Die Wehrpflicht gewährleistet außerdem, dass die undeswehr weiterhin in der Gesellschaft verankert leibt. Es ist ebendiese Bundeswehr, die mit Wehrpflicht rganisiert ist, die sich bei ihren Einsätzen im Ausland öchste Anerkennung erworben hat. Ich bin schon der Ansicht, dass die Wehrpflicht auch azu beiträgt, die Verantwortung der Bevölkerung für ie Wahrung unserer Sicherheit aufrechtzuerhalten. Desegen lehnt die CSU Pläne ab, die de facto auf eine Ab chaffung der Wehrpflicht hinauslaufen. Ich bin allerdings auch der Ansicht, dass wir das hema Wehrgerechtigkeit sehr ernst nehmen müssen. Es andelt sich nach meinem Dafürhalten nicht nur um eine erfassungsrechtliche Frage. Es gibt auch im Rahmen es verfassungsrechtlich noch Zulässigen so etwas wie ine gefühlte Wehrungerechtigkeit, deren wir uns annehen. Allerdings ist nach meiner Einschätzung der Bedarf n Diensten für unsere Sicherheit gewachsen und nicht leiner geworden. Deswegen rege ich an, darüber nachudenken, die Wehrpflicht eher zu einer sicherheitspoliisch begründeten Dienstpflicht weiterzuentwickeln, enn nur so die Wehrgerechtigkeit aufrechterhalten weren kann. Es ist nicht nur der Wehrdienst, der unserer Sicherheit ient; es sind auch Dienste im Zivilschutz und – wenn ie Bundesländer mitmachen – im Katastrophenschutz; ber auch die Entwicklungshilfe kann man dazuzählen, enn man einen weiten Sicherheitsbegriff wie den der räventiven Sicherheit zugrunde legt. Wenn dazukommt, dass wir Freiwilligendienste großügiger auf eine solche Dienstpflicht anrechnen – das ist as, was heute im Bereich des Zivildienstes schon mögich ist –, dann würde ein solches Modell einer sichereitspolitisch motivierten Dienstpflicht mehr Wehrgeechtigkeit schaffen, und sie wäre ohne eine erfassungsänderung umsetzbar. Im Ergebnis möchte ich feststellen: Sicherheitsvororge lässt sich jedenfalls nicht outsourcen und nicht priatisieren; sie geht uns weiterhin alle an. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Ich erteile das Wort jetzt dem Kollegen Gert inkelmeier. Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Minister Jung, was macht ein Minister, wenn er das Parlament davon überzeugen will, dass sein Ressort unterfinanziert ist? Er appelliert an das Mitleid der Abgeordneten. In den 1970er-Jahren nahm dies schon einmal ausgesprochen skurrile Züge an. Da wurde allen Ernstes eine Blattobergrenze für Toilettenpapier pro Soldat und Tag erwogen; man musste ja sparen. Sie sehen, Kolleginnen und Kollegen: Das Jammern des BMVg nach mehr Steuergeldern ist überhaupt nichts Neues. Deswegen müssen wir genau hinsehen, wofür die öffentlichen Gelder im Verteidigungshaushalt verwandt werden. Der Verteidigungsetat ist mit 29 Milliarden Euro der drittgrößte Haushaltsposten. Man kann es gar nicht oft genug wiederholen: Er umfasst 29 Milliarden Euro, und es gibt nicht eine einzige reale oder sich abzeichnende Bedrohung für unser Land, die mit militärischen Mitteln abgewendet werden könnte. Dies gilt für den Terrorismus ebenso wie für das organisierte Verbrechen. Dass die Vorgängerregierung der NATO-Strategie zugestimmt hat, die Flüchtlinge als Bedrohung einzustufen, kann wohl auch kein Mensch mit klarem Verstand verstehen. Schlussendlich ist auch die Landesverteidigung auf der Prioritätenliste Ihres Weißbuchs ganz nach unten gerutscht, denn wir sind nur noch von Freunden umzingelt, wie dies schon einer Ihrer Amtsvorgänger sagte. Dieses Bonmot gefällt mir übrigens wesentlich besser als das eines anderen Amtsvorgängers, das sich auf die Verteidigung Deutschlands am Hindukusch bezog. Nun werden Sie einwenden: Aber wir müssen doch in Krisenregionen den Frieden wieder herstellen und für den Wiederaufbau zerfallener Staaten sorgen. – Nehmen wir einmal an, dass es Ihnen tatsächlich darum geht, so kann ich Ihnen nur erwidern: Damit sind Sie schon im Kosovo und auch in Afghanistan hereingefallen. Wie viele Versuche und Irrtümer brauchen Sie denn noch? Die Bevölkerung ist da in ihrem friedenspolitischen Denken bereits wesentlich weiter als die Bundesregierung. Sie hat offenbar keine Lust auf die vom stellvertretenden Chefredakteur der Zeit, Herrn Ulrich, in der Nummer 35 empfohlenen „Experimente, auch mit Menschenleben“. Nun zum Positiven dieses Haushaltentwurfs: Herr Minister, Sie erhalten in den nächsten vier Jahren rund 2 Milliarden Euro zusätzlich. Ich begrüße ausdrücklich, dass Sie dies zum Anlass nehmen, endlich die teils katastrophalen Zustände in den Kasernen zu beseitigen, die Sie ja nicht zu verantworten hatten, auch wenn mit den dafür in den kommenden vier Jahren jeweils vorgesehenen 175 Millionen Euro der Investitionsstau von 2 Milliarden Euro bei der Infrastruktur nicht vollständig aufgelöst werden kann. Auch die Wehrsolderhöhung um 2 Euro pro Tag, was circa 46 Millionen Euro pro Jahr ausmacht, war seit Jahren überfällig. S f P i a D d r A d s E m S 2 U D 1 f s ü f W – r g w s s e v D s s h e J a e p f k d (C (D Das war es aber auch schon mit dem Positiven. chließlich sind diese rund 221 Millionen Euro pro Jahr ür Soziales in den nächsten vier Jahren nun wirklich eanuts beim Vergleich mit denjenigen Summen, die Sie n den kommenden Jahren für neue Rüstungsvorhaben usgeben wollen. as, was Sie damit vorhaben, passt überhaupt nicht zu en ständigen Beteuerungen, es gehe der Bundesregieung ausschließlich darum, anderen Ländern unter die rme zu greifen, ihnen Demokratie, Stabilität und Frieen zu bringen. Braucht man dazu 180 Eurofighter, dieses Überbleibel aus dem Kalten Krieg, für 16 Milliarden Euro plus ntwicklungskosten? Braucht man dazu Fregatten F 125 it der Möglichkeit, zwei Jahre lang ununterbrochen eekrieg führen zu können, wofür der Steuerzahler ,6 Milliarden Euro ausgeben muss? Braucht man dazu -Boote für 2,8 Milliarden Euro? Braucht man für die emokratie in anderen Ländern ein paar Korvetten für Milliarde Euro? Braucht man dazu Panzerhaubitzen ür 1 Milliarde Euro, die gegen die Armeen des Warchauer Vertrages entwickelt wurden, den es seit 1991 berhaupt nicht mehr gibt? Diese Waffen braucht man ür Demokratie und Frieden nicht. Ein Blick in Ihr Weißbuch zeigt, worum es Ihnen in irklichkeit geht. Nach dem Vorbild der US-Marines Stichwort Marines Expeditionary Force – soll die Ma ine eine Expeditionsmarine werden; ergänzt um strateischen Lufttransport und Einsatzgruppenversorger, ollen Sie dann weltweite Machtprojektionen im klas ischen Sinn machen. Das offiziöse Marineforum chwärmt geradezu von der Hochseekriegsführung mit inem Expeditionskorps – früher auf der falschen, heute ermeintlich auf der richtigen Seite –, um politisch ruck zu machen und die Rohstoffversorgung der Wirt chaft notfalls militärisch sicherzustellen, im Schulterchluss und technisch kompatibel mit der NATO. Was die Führungsmacht aus der NATO machen will, at die US-Botschafterin bei der NATO, Frau Nuland, ine führende Neokonservative, der Financial Times im anuar 2006 verraten: Die USA wollen ein völlig nderes – wörtlich sagte sie: animal, also Tier –, also ine völlig andere NATO, und zwar unter Einschluss Jaans, Neuseelands und Australiens. Herr Kollege, kommen Sie bitte zum Ende. Ich komme zum Ende. – Dieser Kurs bringt eine De acto-Marginalisierung der UNO mit sich, und die Einreisung vermeintlicher Rivalen verstößt gegen das Frieensgebot des Grundgesetzes. Vielen Dank. Der Kollege Dr. Hans-Peter Bartels hat jetzt das Wort für die SPD-Fraktion. Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Lassen Sie mich zum Schluss dieser Debatte einige grundsätzliche Bemerkungen machen. Die Bundeswehr steht unter dreifachem Druck: Erstens. Sie ist im Auslandseinsatz täglich gefordert und muss über Jahre durchhaltefähig sein. Das ist heute der Ernstfall. Zweitens. Die Bundeswehr wird von Grund auf modernisiert. Wir nennen das Transformation. Aber auch mit solch einem modernen Etikett geschieht das nicht von selbst. Da ist Tag für Tag viel Arbeit und Antiarbeit zu leisten. Für die, die den Begriff „Antiarbeit“ nicht kennen: Damit wird die Arbeit bezeichnet, die geleistet werden muss, um die Folgen der Arbeit anderer Leute zu beseitigen. Drittens. Es ginge vieles leichter, wenn mehr Geld da wäre. Ist es aber nicht. Wir sind heute froh, dass der Finanzminister über die alte Linie hinaus 500 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung stellt. Das ist mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein, aber für die Bundeswehr natürlich zu wenig, um wirklich attraktiv dastehen und ausreichend Ausrüstung beschaffen zu können. Ich will einen Maßstab nennen, welcher Betrag aus meiner Sicht ausreichend wäre: Zu Zeiten des Kalten Krieges, als die Bundeswehr noch 500 000 Mann stark war, hatte der Verteidigungsetat einen Anteil von 20 Prozent am Gesamthaushalt des Bundes. Heute sind unsere Streitkräfte genau halb so groß, nämlich 250 000 Soldaten, und der Anteil des Verteidigungshaushaltes liegt bei 9 Prozent. Der Bundeswehretat ist also schneller geschrumpft als die Bundeswehr selbst. Ich meine, 10 Prozent des Bundeshaushaltes für die Bundeswehr, also genau die Hälfte von früher, stellten eine Größenordnung dar, die okay wäre. Der vorliegende Haushalt ist ein Schritt in diese Richtung. Herr Minister, Sie kommen voran. Dazu beglückwünsche ich Sie. Das war nicht selbstverständlich. Das musste verhandelt werden. Noch eine grundsätzliche Bemerkung. Wir hören oft Klagen darüber, auch aus der Generalität, die Bundeswehr sei mit den laufenden Auslandseinsätzen strukturell überfordert. Die Einsätze störten den ordnungsgemäßen Grundbetrieb, sie störten die anspruchsvolle Ausbildung, und sie störten die Transformation. Dazu muss man sagen: Entschuldigung, das war von der Politik anders gemeint. Der Grundbetrieb, die Ausbildung und die Transformation sollten eigentlich dazu dienen, die Auslandseinsätze zu ermöglichen, statt sie zu behindern. Stimmt da vielleicht irgendetwas nicht? Streitkräfte, die so sehr mit sich selbst beschäftigt wären, dass sie keine Aufträge entgegennehmen könnten, wären falsch organisiert. Das ist ja auch bei der Bundeswehr nicht so. Man sollte also auch aufhören, so zu tun, als ob der Ausbildungsbetrieb einer ganzen Brigade in D A s d l D b W g K i E w H r s d e p e u l S t m n n d D S g u b L f E K d s f w f M i b r e g d A m g l s a d (C (D eutschland lahmgelegt würde, wenn 30 zusätzliche usbilder nach Afghanistan gingen. Wenn so etwas tat ächlich eintritt, dann stellt das sicherlich ein Problem ar, aber eines der militärischen Organisation; und das ässt sich abstellen. Ein letztes Wort zum Bereich des Grundsätzlichen: as Stichwort heißt „Redundanz“. Wir alle gemeinsam etreiben manchmal einen Kult der Betriebswirtschaft. ir verabsolutieren das ökonomische Denken und ver essen manchmal, dass es auch andere und ganz eigene riterien militärischer Rationalität gibt. Redundanz st eines davon, das heißt, mehr von dem Gleichen bzw. rsatzvorhaltungen. Betriebswirtschaftlich wäre es geiss am kostengünstigsten, alle Transportflugzeuge und ubschrauber der Luftwaffe an einem Ort zu konzentrie en, quasi die deutsche Drehscheibe für Lufttransport zu chaffen. Das wäre ideal, solange nichts passiert. Aber ie Bundeswehr ist dazu da zu funktionieren, auch wenn twas passiert. Sie muss auch dann, wenn einzelne Kaazitäten ausfallen, ihren Auftrag erfüllen. Deshalb gibt s ein paar Flugzeuge mehr, ein paar Dienstposten mehr nd ein paar Stützpunkte mehr, als es betriebswirtschaftich ideal wäre. Daran sollten wir festhalten. Die trukturen sollten und müssen robust sein und Durchhal efähigkeit ermöglichen. Das ist der Sinn der Transforation. Wo das in manchen Teilstreitkräften oder Orga isationsbereichen noch nicht erreicht wird, muss achgesteuert werden. Es ist gut, dass das Nachsteuern gegebenenfalls durch ie gleiche Hand erfolgen kann wie das Planen und urchsetzen. Es ist gut, dass Generalinspekteur chneiderhan bleibt und sein Hauptwerk zu Ende brinen kann. Dabei weiter viel Erfolg! Ich will einiges zu den Themen Materialerhaltung nd -beschaffungen sagen. Wir wundern uns manchmal ei unseren Besuchen, sei es in Masar-i-Scharif, in imassol oder in Dschibuti, mit wie viel Geschick, Ein allsreichtum, Energie und kluger Voraussicht manche insatzkontingente ihr Material verfügbar halten. Die larstände der Transall, der CH-53, der Seakings und er Tornados in den verschiedenen Friedensmissionen ind hart erkämpft und vorbildlich. Aber es ist oft Gerät, ür das die Nachfolgemuster schon bestellt sind; nur erden sie nicht fertig. Der Hubschrauber NH-90 hat ünf Jahre Verzug, und ob aus der maritimen Variante H-90 für die Bundeswehr überhaupt noch etwas wird, st inzwischen nicht mehr sicher. Der Kampfhubschrauer Tiger hat vier Jahre Verspätung. Über die Verzögeungen beim Eurofighter, der früher Jäger 90 hieß, weil r in den 90er-Jahren zulaufen sollte, ist hier schon geleentlich diskutiert worden. Jetzt verfolgen wir gebannt ie Wasserstandsmeldungen für den Transall-Nachfolger 400M. Das erste Jahr Zeitverzug ist inzwischen angeeldet. Schauen wir mal. Das alles kann passieren. Internationalität ist ja nicht erade ein Beschleunigungsmittel. Auch unsere nationaen Bedarfsträger und Beschaffer haben manchmal Zuatzforderungen, die Zeit kosten. Aber es ist eben oft uch die Industrie, die wohlfeile Versprechungen macht, ie sie nicht halten kann. Und nicht selten ist es dieselbe Dr. Hans-Peter Bartels Industrie, die die Nutzungsdauer unseres alten Geräts für teures Geld verlängert, das Produkt verbessert oder schlicht die immer teureren Wartungsarbeiten durchführt. Ich kann die Fachleute im Ministerium nur ermuntern, diesen Zusammenhang von Verzögerungen auf der einen Seite und lukrativem Zusatzgeschäft auf der anderen Seite in den entsprechenden Industrieverhandlungen zu thematisieren. Jedenfalls fällt auch im Parlament durchaus auf, dass die Materialerhaltungstitel, insbesondere für fliegendes Gerät, immer weiter steigen, obwohl die Stückzahlen drastisch reduziert werden. Das ist die falsche Richtung. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)

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    Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)





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