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    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 16/111 Bundeskanzleramt Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaas Hübner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Auswärtiges Amt Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11477 B 11478 C 11484 C 11488 D 11493 C 11493 D 11497 C 11500 D 11505 B 11508 A 11509 A 11520 C 11522 D 11523 C 11526 C 11527 A 11528 C 11530 A 11530 C Deutscher B Stenografisch 111. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Begrüßung der Parlamentarischen Bundes- heer-Beschwerdekommission des österreichi- schen Nationalrats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksache 16/6000) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2007 bis 2011 (Drucksache 16/6001) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 D M K H S K 11539 D 11477 A 11477 B Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11511 C undestag er Bericht ung 2. September 2007 t : Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . r. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . atrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . teffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . atrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 11512 C 11513 A 11513 D 11515 A 11517 A 11518 C 11519 C 11520 A 11520 B Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11531 B 11533 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 111. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 11534 B 11535 D 11561 A 11562 A DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Susanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Gert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte im Rahmen der „United Nations Interim Force in Lebanon“ (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1773 (2007) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 24. August 2007 (Drucksachen 16/6278, 16/6330) . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/6341) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . J N E N E H D D M T D J H H A N A L 11536 D 11537 D 11538 C 11540 A 11542 A 11544 B 11546 A 11547 B 11549 D 11550 D 11551 C 11553 C 11555 A 11556 A 11557 B 11557 D 11558 A 11558 B 11559 B 11560 B Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . r. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . hilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . artwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11562 C 11563 A 11563 D 11565 A 11566 C 11567 C 11570 C 11568 A 11572 B 11574 B 11575 B 11575 D 11576 A 11577 B 11578 B 11578 D 11579 C 11581 A 11582 A 11582 D 11585 A 11586 B 11587 C 11589 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 111. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 11477 (A) ) (B) ) 111. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
    2. folderAnlagen
      Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 111. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 11589 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bluhm, Heidrun DIE LINKE 12.09.2007 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 12.09.2007 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Ferner, Elke SPD 12.09.2007 Haibach, Holger CDU/CSU 12.09.2007 Hermann, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ 12.09.2007 Hörster, Joachim CDU/CSU 12.09.2007* Lintner, Eduard CDU/CSU 12.09.2007* Meckel, Markus SPD 12.09.2007 Müller (Gera), Bernward CDU/CSU 12.09.2007 Ortel, Holger SPD 12.09.2007 Röring, Johannes CDU/CSU 12.09.2007 Schily, Otto SPD 12.09.2007 Dr. Stadler, Max FDP 12.09.2007 Dr. Stinner, Rainer FDP 12.09.2007 Strothmann, Lena CDU/CSU 12.09.2007 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich DIE GRÜNEN (D sammlung des Europarates 111. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Ulrike Merten


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


      Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

      In dieser Debatte ist schon mehrfach auf die Einsatzrea-
      lität unserer Bundeswehr hingewiesen worden. Wir bli-
      cken inzwischen auf 15 Jahre Einsatzerfahrung unserer
      Streitkräfte zurück. Das heißt, seit eineinhalb Jahrzehn-
      ten gibt es ein Bemühen und ein Ringen darum, die Ein-
      satzrealität nicht immer wieder nur zu beschreiben, son-
      dern sie auch im Haushalt wirklich abzubilden.

      Seit mehr als eineinhalb Jahrzehnten dauert der nicht
      zuletzt durch die deutsche Einheit bedingte Reformpro-
      zess an; er ist noch lange nicht zu Ende. Der Reformpro-
      zess erfordert von den zivilen Mitarbeitern und den
      Soldatinnen und Soldaten ständige Veränderungsbereit-
      schaft. Dieser Umgestaltungsprozess ist für alle Be-
      schäftigten der Bundeswehr mit großen Belastungen ver-
      bunden. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, ihnen zu
      danken und sie unserer breiten parlamentarischen Unter-
      stützung ihrer Arbeit, nicht zuletzt in den Einsätzen, zu
      versichern.

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      (C (D (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


      Wenn wir den vorgelegten Einzelplan 14 mit den Ein-
      elplänen der vergangenen Jahre vergleichen, sehen wir,
      ass zwar der Anteil der Investitionen am Plafond
      teigt, aber nur in sehr geringem Maße. Das bleibt unbe-
      riedigend; das ist überhaupt keine Frage. Hinzu kommt,
      ass der Großteil der Investitionen sehr langfristig ange-
      egt ist, wodurch der Spielraum für kurzfristige planeri-
      che Vorhaben oder für Reaktionen auf veränderte Be-
      arfe praktisch gegen null geht. Parallel dazu sinkt der
      nsatz für die einsatzbezogenen Zusatzaufgaben von
      42 Millionen Euro auf 600 Millionen Euro in 2008.

      Sicherlich kommt bei der Verringerung zum Tragen,
      ass sich der Verteidigungshaushalt parallel zum Trans-
      ormationsstand der Bundeswehr doch zunehmend zu ei-
      em „Einsatzhaushalt“ entwickelt hat, in dem die für die
      insätze erforderlichen Mittel für die personelle und ma-

      erielle Befähigung zunehmend aus den originären Titeln
      inanziert werden. Doch ich hoffe, dass sich diese beiden

      omente nicht gegenseitig verstärken, wenn drängende
      eschaffungen größeren Umfangs anstehen. Dabei setze

      ch vor allem auf die sehr weit gehende Deckungsfähig-
      eit im Titel der einsatzbedingten Sofortbeschaffungen.

      Es ist oft, nicht zuletzt vom Generalinspekteur, darauf
      ingewiesen worden, dass es einer noch konsequenteren
      usrichtung auf die Einsätze bedarf, wenn es um
      eschaffungen geht. Hierbei muss der Schutz der Sol-
      aten und Soldatinnen ganz oben auf der Prioritätenliste
      tehen. Es ist gut, dass der GTK Boxer im Zulauf ist und
      ass die Produktion einer größeren Anzahl von Dingo 2
      ewilligt ist. Ich rege aber an, darüber nachzudenken,
      ie die Versorgung mit geschützten Fahrzeugen noch

      tärker optimiert werden kann. Nach meinem Kenntnis-
      tand wird nicht nur der Dingo in Boxbauweise produ-
      iert. Das bedeutet relativ wenige Stückzahlen pro Jahr
      ieser bewährten Fahrzeuge. Durch höhere Abnahmen
      önnte eine Umstellung auf die Produktion am Fließ-
      and erfolgen. Auf diese Weise würden die Zulaufzeiten
      eutlich verkürzt. Im Übrigen hätte das auch Auswir-
      ungen auf die Preisgestaltung.

      Zum anderen hat sich angesichts der infrastrukturel-
      en und geografischen Gegebenheiten und für die Erfül-
      ung verschiedener Aufgaben der mit unseren zurzeit
      orhandenen Transportkapazitäten sehr gut verlegbare
      nd weniger schwere Typ Wolf bewährt. Diese Fahr-
      euge besitzen ein eher geringes Schutzniveau, wurden
      nd werden jedoch bereits in verschiedenen Stufen nach-
      erüstet. Ich begrüße die Anstrengungen des BWB,
      iese Umrüstungen zu vollziehen und noch schneller vo-
      anzutreiben. Sollte der Bedarf dennoch nicht gedeckt
      erden können, wären weitere Überlegungen anzustel-

      en, wie der Zulauf intensiviert werden könnte.

      Liebe Kolleginnen und Kollegen, noch ein Wort zum
      chutz und Ausbau von Feldlagern. Besonders natür-

      ich in Afghanistan ist es nötig, sowohl den passiven
      chutz als auch den aktiven Schutz über Aufklärung und
      bwehr schnell und wirkungsvoll weiter zu verbessern.
      er für den Frühling 2008 angekündigte Zulauf des






      (A) )



      (B) )


      Ulrike Merten
      Flugabwehrsystems Skyshield wird dringend erwartet
      und darf sich als ein wichtiges Element des aktiven La-
      gerschutzes nicht verzögern.

      In diesem Zusammenhang möchte ich das Thema Un-
      terbringung nicht vergessen. Mein Kollege Kahrs wird
      darauf noch näher eingehen, aber ich erinnere in diesem
      Zusammenhang daran, dass es der Wehrbeauftragte ge-
      wesen ist, der auf den enormen Bedarf an Reparatur hin-
      gewiesen hat, nicht zuletzt auch im Hinblick auf eine at-
      traktiv bleibende Bundeswehr. Mir geht es an dieser
      Stelle jedoch eher um die Unterbringung im Einsatz in
      unseren Feldlagern, wo ich Nachbesserungs- und auch
      Erweiterungsbedarf sehe.

      Sehr erfahren sind wir inzwischen mit länger dauern-
      den Missionen. Das Camp Marmal in Mazar-e-Sharif
      oder das Camp Warehouse in Kabul sind Beispiele für
      zweckmäßige und sichere Unterbringung. Mit der EU-
      FOR-Mission Kongo haben wir erstmals auch Erfahrun-
      gen mit dem Bedarf an Unterkünften in Kurzzeiteinsät-
      zen gesammelt. Erstmals wurde das Feldlagersystem
      öffentlich und europaweit ausgeschrieben. Das heißt, mit
      der Unterbringung, mit der Verpflegung und mit den
      Serviceleistungen für alle im Kongo und in Gabun ein-
      gesetzten EUFOR-Truppen war ein ziviles Dienstleis-
      tungsunternehmen betraut. Dabei ist es – auch das hat
      der Wehrbeauftragte von einer Reise als Information
      mitgebracht – vor allem in den Anfangswochen zu vie-
      len Reibungsverlusten gekommen, weil das Unterneh-
      men noch über keine Erfahrungen verfügte und weil die
      Versorgungslage vor Ort anders eingeschätzt wurde. Der
      Vollständigkeit halber weise ich aber auch darauf hin,
      dass es in Afghanistan ebenfalls Anfangsschwierigkeiten
      gegeben hat. Das ist keine Besonderheit des Einsatzes
      im Kongo.

      Warum führe ich den Punkt Feldlager aus? Auch hier
      kommen wir an der Definition „Armee im Einsatz“ nicht
      vorbei. Wir sollten uns möglichst kurzfristig umfassende
      Konzepte für unsere Soldaten – Unterbringung, bauli-
      cher und militärischer Schutz, Lagebild, Selbstverteidi-
      gung, Versorgung, Klima usw. – in kurz und länger dau-
      ernden Einsätzen ohne regionale Begrenzung überlegen
      und abrufbare Vorsorge treffen. Ich hege große Sympa-
      thie für ein eigenes Bausteinfeldlagersystem. Ich weiß
      aber auch, dass wir aus personellen Erwägungen heraus
      mittelfristig auf die Unterstützung erfahrener ziviler
      Dienstleister nicht verzichten können. Ich meine, dass
      unsere Erfahrungen im Kongo uns nicht dazu bringen
      dürfen, einseitige Annahmen für die Zukunft zu impli-
      zieren.

      Manchmal sind es aber auch taugliche Kleinigkeiten,
      die die Stimmung und damit die Motivation verbessern
      und so große Wirkung entfalten können. Dazu gehören
      zum Beispiel im Einsatz die standardmäßige Ausstattung
      mit Pistolenhalftern, eine neue Generation von Schutz-
      westen, die es erlaubt, sich bei Patrouillengängen
      deutlich besser bewegen zu können, eine stärkere Einbe-
      ziehung von mit Sicherheitssoftware ausgestatteten und
      inzwischen vor Ort schon gängigen Handys für die
      Kommunikation.

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      (C (D Die Einsätze im erweiterten Aufgabenspektrum erforern auch eine Veränderung des Charakters militärischen ienens und des soldatischen Selbstverständnisses. Im ahmen der Konfliktverhinderung oder Krisenbeherr chung werden Fähigkeiten verlangt werden, die bislang icht gefordert waren. Das Eignungsprofil unserer Solatinnen und Soldaten wird künftig gekennzeichnet sein urch Beherrschung handwerklicher militärischer Fähigeiten, moralisch-ethische Integrität, geistige Flexibilität nd lebenslanges Lernen. Sprachenkenntnis, interkultuelle Kompetenz, Innovationsfähigkeit, technisches Vertändnis, soziale Kompetenz, Leistungsund Einsatzbeeitschaft, Kostenbewusstsein sowie psychische und hysische Belastbarkeit sind dabei wichtige Forderunen an den Soldaten. Ich will an dieser Stelle besonders hervorheben, dass ich der seit Anfang der 90er-Jahre vollziehende Geburenrückgang ab 2008 deutlich auf das Bewerberaufkom en für einen Dienst in den Streitkräften niederschlagen ird. Im Ergebnis wird der demografische Wandel fast nvermeidlich zu einer Umkehrung der Wettbewerbsosition führen. Qualifizierte Arbeitskräfte werden chon in wenigen Jahren ein knappes Gut sein. Deshalb ind schon heute erhebliche Anstrengungen und neue onzepte erforderlich, um in Zukunft ausreichend quali izierten Nachwuchs für den Dienst in den Streitkräften u gewinnen. Dafür bleibt die Wehrpflicht eine der Möglichkeiten, ie Auswahlkriterien in der Breite zu erhalten und die oldatinnen und Soldaten für die Bundeswehr zu gewinen, die wir in den Einsätzen brauchen. Wir brauchen ämlich nicht diejenigen, die aufgrund fehlender Leensperspektiven keine andere Chance sehen, sondern ir brauchen diejenigen, die in der Lage sind, die von ir eben beschriebenen komplizierten Aufgaben und nforderungen zu erfüllen. Ich habe darauf hingewiesen, dass auch dieser Hausalt ein Ringen um das Setzen der richtigen Prioritäten leibt. Bitte kommen Sie zum Schluss. Ja, ich komme zum Schluss. – Ich will noch erwäh en, dass es uns gelungen ist, den Haushaltsansatz ereblich zu erhöhen. Wir konnten gegenüber dem Bunesfinanzminister deutlich machen, dass wir größere pielräume brauchen, um die Intensität der Einsätze aufechtzuerhalten. Dass dies gelungen ist, ist nicht nur für ie Soldatinnen und Soldaten gut, sondern es zeigt auch, elche Schwerpunkte wir setzen. Vielen Dank. Der Kollege Paul Schäfer spricht jetzt für die Linke. Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wir ha ben hier im Oktober vergangenen Jahres eine spannende Debatte geführt. Der Bundesaußenminister hat mir damals beigepflichtet, als ich sagte, dass Abrüstung wie ein Stichwort aus längst vergangener Zeit klingt. Er hat heute noch einmal bekräftigt, hier müsse etwas geschehen und Deutschland müsse eine aktive Abrüstungspolitik verfolgen. Das hat mir zwar gut gefallen, aber ich frage mich: Waren wir damals in der Abteilung „wohlfeile Deklaration“, und sind wir jetzt im richtigen Leben gelandet? (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


      (Zustimmung bei der SPD)


      (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Ulrike Merten


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


      (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)





      (A) )


      (B) )