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ID1611108700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/111 Bundeskanzleramt Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaas Hübner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Auswärtiges Amt Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11477 B 11478 C 11484 C 11488 D 11493 C 11493 D 11497 C 11500 D 11505 B 11508 A 11509 A 11520 C 11522 D 11523 C 11526 C 11527 A 11528 C 11530 A 11530 C Deutscher B Stenografisch 111. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Begrüßung der Parlamentarischen Bundes- heer-Beschwerdekommission des österreichi- schen Nationalrats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksache 16/6000) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2007 bis 2011 (Drucksache 16/6001) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 D M K H S K 11539 D 11477 A 11477 B Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11511 C undestag er Bericht ung 2. September 2007 t : Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . r. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . atrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . teffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . atrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 11512 C 11513 A 11513 D 11515 A 11517 A 11518 C 11519 C 11520 A 11520 B Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11531 B 11533 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 111. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 11534 B 11535 D 11561 A 11562 A DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Susanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Gert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte im Rahmen der „United Nations Interim Force in Lebanon“ (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1773 (2007) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 24. August 2007 (Drucksachen 16/6278, 16/6330) . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/6341) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . J N E N E H D D M T D J H H A N A L 11536 D 11537 D 11538 C 11540 A 11542 A 11544 B 11546 A 11547 B 11549 D 11550 D 11551 C 11553 C 11555 A 11556 A 11557 B 11557 D 11558 A 11558 B 11559 B 11560 B Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . r. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . hilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . artwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11562 C 11563 A 11563 D 11565 A 11566 C 11567 C 11570 C 11568 A 11572 B 11574 B 11575 B 11575 D 11576 A 11577 B 11578 B 11578 D 11579 C 11581 A 11582 A 11582 D 11585 A 11586 B 11587 C 11589 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 111. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 11477 (A) ) (B) ) 111. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 111. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 11589 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bluhm, Heidrun DIE LINKE 12.09.2007 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 12.09.2007 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Ferner, Elke SPD 12.09.2007 Haibach, Holger CDU/CSU 12.09.2007 Hermann, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ 12.09.2007 Hörster, Joachim CDU/CSU 12.09.2007* Lintner, Eduard CDU/CSU 12.09.2007* Meckel, Markus SPD 12.09.2007 Müller (Gera), Bernward CDU/CSU 12.09.2007 Ortel, Holger SPD 12.09.2007 Röring, Johannes CDU/CSU 12.09.2007 Schily, Otto SPD 12.09.2007 Dr. Stadler, Max FDP 12.09.2007 Dr. Stinner, Rainer FDP 12.09.2007 Strothmann, Lena CDU/CSU 12.09.2007 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich DIE GRÜNEN (D sammlung des Europarates 111. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Elke Hoff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Herr Minister, Sie haben sehr eindrucksvoll
    das zahlreiche Engagement der deutschen Soldatinnen
    und Soldaten im Ausland dargestellt. Es lässt sich inzwi-
    schen aber nicht mehr leugnen: Die materielle und finan-
    zielle Ausstattung der Bundeswehr beeinträchtigt zuneh-
    mend die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr. In wichtigen
    Bereichen – ich denke hier insbesondere an den Bereich
    des Lufttransportes – ist die außenpolitische Handlungs-
    fähigkeit der Bundesrepublik Deutschland durch die
    nicht mehr zu leugnenden Ausrüstungsdefizite immer
    weiter eingeschränkt. Der Fahrplan der Transformation
    ist aus dem Ruder gelaufen. Die Unzufriedenheit in der
    Bundeswehr nimmt dramatisch zu.

    Trotz einer Erhöhung des Verteidigungsetats um
    920 Millionen Euro haben Sie, Herr Minister, keinen
    Euro für die dringend notwendige Sanierung der Kaser-
    nen und für wichtige Ausrüstung übrig, obwohl diese im
    Einsatz über Leben und Gesundheit unserer Soldaten
    entscheiden kann. Um Ihren entschiedenen Widerspruch
    gleich vorwegzunehmen: Ja, wir haben registriert – Sie
    haben es eben auch ausgeführt –, dass Sie 116 Millionen
    Euro für das Programm „Sanierung der Kasernen West“
    in den Haushaltsentwurf eingestellt haben. Aber Ihr Mi-
    nisterium hat erst vor wenigen Wochen eingestanden,
    dass alleine im Jahr 2007 rund 1,4 Milliarden Euro für
    Instandsetzung und Investitionen in Liegenschaften der
    Bundeswehr fehlen. Daher ist Ihr Programm mit dem
    Volumen, das Sie eben vorgetragen haben, nicht einmal
    ein Tropfen auf den heißen Stein.


    (Beifall bei der FDP)


    Alleine 300 Millionen Euro aus dem Verteidigungs-
    haushalt kommen durch die erhöhte Mehrwertsteuer
    Ihrem Kabinettskollegen Steinbrück zugute. Ihre Pro-
    gnose, dass die Kosten für die Auslandseinsätze sinken
    werden, ist ebenso an den Haaren herbeigezogen wie die
    Annahme, dass man weniger Mittel für weitere Beschaf-
    fung über den einsatzbedingten Sofortbedarf hinaus
    benötigen werde. Die Bundesregierung ist doch längst
    dazu übergegangen, wichtige Beschaffungsvorhaben zu-
    nächst in Minimalstückzahlen zu realisieren, um später
    den tatsächlichen Bedarf über das Instrument des kurz-
    fristigen und einsatzbedingten Sofortbedarfs zu decken.
    Insofern stellen Ihre Prognosen eine Milchmädchenrech-
    nung dar. Außerdem fressen die notwendigen Maßnah-
    men zum Materialerhalt mögliche Spielräume auf, die in
    der Vergangenheit nahezu ausschließlich durch Perso-
    nalabbau erzielt werden konnten. In diesem Bereich sind
    die Einsparpotenziale aber weitgehend ausgeschöpft.

    Herr Minister, es reicht auch nicht aus, wenn Sie im-
    mer wieder vortragen, dass Sie die Kosten für den Be-
    trieb weiter reduzieren und die Ausgaben für Investitio-
    nen steigern werden. Das erreichen Sie möglicherweise
    auf dem Papier, weil die Haushaltsabteilung Ihres Hau-
    ses die Ausgabenbereiche Materialerhalt, Betrieb und
    Betreiberverträge voll umfänglich dem Bereich „Militä-
    rische Beschaffungen“ zuschlägt. Damit schaffen Sie
    sich zwar ein Rüstungsplus von 600 Millionen Euro,
    aber mit Haushaltsklarheit und mit Haushaltswahrheit

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    (C (D at dies nichts mehr zu tun. Statt sich mit solchen Hausaltstricks über Wasser zu halten, fordern wir Sie daher uf, das im Verteidigungshaushalt vorhandene Geld inelligenter als bisher auszugeben. Spielräume können in er Zukunft nur aus einer nachhaltigen Stückzahlanpasung bei Großprojekten wie dem Eurofighter und dem 400M bzw. durch den Verzicht auf Projekte wie EADS erzielt werden. Die FDP fordert dies zu Recht eit vielen Jahren. Unsere britischen Partner machen uns beim Eurofigher inzwischen vor, wie man intelligent auf neue Bedürfisse reagiert. Man entscheidet sich in Kooperation mit er Industrie für geringere Stückzahlen, rüstet diese ann aber mit Fähigkeiten aus, die tatsächlich für den insatz benötigt werden. Dies führt in der Beschaffung war nicht unmittelbar zu Einsparungen, aber im Betrieb erden die Belastungen deutlich geringer. Das hat zur olge, dass es in Großbritannien bald realistische Einatzszenarien für den Eurofighter auch außerhalb von üstungsmessen geben wird. Spannend ist auch, dass ich neben den Briten andere Partner wie etwa Italien onditionierte Berechnungen für die dritte Tranche des urofighters vorlegen lassen, das heißt für die volle bzw. ie halbe Stückzahl oder für einen kompletten Verzicht. Die Bundesregierung scheut sich aber vor Verändeungen bei den Stückzahlen, weil damit auch eine Reduierung der fliegenden Verbände und Standortschließunen verbunden wären. Die Bundeswehr muss aber für ie Notwendigkeiten des Einsatzes und nicht unter strukurpolitischen Gesichtspunkten ausgerüstet werden. ie Bundesregierung darf sich weiterhin nicht hinter ertraglichen Bindungen und drohenden Schadenseratzansprüchen verstecken. Die Erfahrungen unserer artner in der NATO und der EU zeigen doch, dass geade die Industrie ein Interesse an einem Verteidigungsaushalt mit finanziellen Spielräumen hat, um auch techologische Innovationen finanzieren zu können. Dazu ist diese Bundesregierung jedoch weiterhin nicht ereit. Sie passt die Ausrüstungsplanung in keiner Weise n die Einsatzrealität an, führt sinnlose Großprojekte fort, treicht dafür aber eine Vielzahl von Kleinprojekten, die ür die Überlebensfähigkeit und den Schutz unserer Solaten im Einsatz oberste Priorität haben sollten. Ich enke dabei etwa an Geräte zur Freund-Feind-Erkenung, CSARund Aufklärungsfähigkeiten, geschützte ransportfahrzeuge oder die Triebwerksanpassung für en CH-53. Herr Minister, die von Ihnen gefeierten zusätzlichen ittel werden den allein seit 2004 entstandenen Sub tanzverlust in Höhe von 4,5 Milliarden Euro in keiner eise kompensieren können. Der finanzielle Zugewinn ntspricht der Finanzlinie des Bundeswehrplanes 2008, n dem sich der Generalinspekteur von der Durchführarkeit eines transformatorischen Ansatzes verabschieet, weil er keinerlei finanzielle Spielräume mehr für eränderungen im Rahmen der Entwicklung und Bechaffung sieht. Der Bundeswehrplan 2008 ist das politi Elke Hoff sche und militärische Eingeständnis, dass die Bundesregierung die Zielmarken der Transformation völlig aus den Augen verloren hat. In der Fachpresse wird er sogar als Insolvenzerklärung bezeichnet. Seit Jahren können der NATO zugesagte Fähigkeiten nicht zertifiziert werden. Ich will nur einige wenige Beispiele der Bundeswehrmängelliste nennen: Bei den Rüstungsinvestitionen reicht das verfügbare Finanzvolumen nicht aus, um den Ausrüstungsbedarf der Bundeswehr kurzoder mittelfristig zu decken. Im Zeitraum zwischen 2008 und 2015 kann ein Volumen von 14,9 Milliarden Euro planerisch nicht abgedeckt werden. Die Beschaffung eines Selbstschutzsystems für den A400M wird erst 2014 eingeleitet. Damit wird der A400M vier Jahre nach Beginn seiner Einführung für Auslandseinsätze nicht einsatzfähig sein. Die Beschaffung von Feldlagerschutzsystemen für Einsatzkontingente wurde gestreckt und verzögert. Erst ab 2008, 2012 und 2014 wird hier Abhilfe geschaffen. Bis dahin muss auf Behelfslösungen zurückgegriffen werden. Die Infrastrukturinvestitionen berücksichtigen rund ein Drittel der Maßnahmen nicht, die zur zeitgerechten Sicherstellung der Kernfähigkeiten der Streitkräfte erforderlich sind. Eine querschnittliche Verbesserung der Attraktivität der Liegenschaften ist somit mittelfristig nicht zu erreichen. Darüber hinaus fehlt es an einer Anpassung der Rüstungsplanung an die Einsatzrealitäten. Den Anforderungen von ISAF, des über Jahre hinweg umfassendsten Auslandseinsatzes der Bundeswehr, wird in keiner Weise Rechnung getragen. Jeder, der in der Bundeswehr mit Ausrüstungsund Einsatzplanung beschäftigt ist, weiß, dass die Bundeswehr in Afghanistan neben einer effektiven Schutzausrüstung vor allem moderne Aufklärungsund Lufttransportfähigkeiten benötigt. Aber auch so kleine Vorhaben wie der Lastengleitfallschirm werden nicht realisiert, obwohl dessen Beschaffung dringend notwendig wäre. Denn wenn deutsche Soldaten in Afghanistan aufgrund von widrigen Witterungsbedingungen oder Angriffen von der Außenwelt abgeschnitten wären, könnte man sie damit punktgenau aus der Luft versorgen. Von mehr geschützten Transportfahrzeugen oder der Beschaffung von unbemannten Luftfahrzeugen ganz zu schweigen. Die Spielräume für eine einsatzorientierte Ausrüstung wird die Bundesregierung aber nicht mit einer Beibehaltung des Status quo erzielen. Ähnlich uneinsichtig wie bei der Ausrüstungsplanung zeigen sich die Bundesregierung und die sie tragenden Regierungsfraktionen bei Strukturentscheidungen, von denen die wichtigste ohne Frage die Wehrpflicht ist. (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Abschaffen!)


    (Beifall bei der FDP)


    (Dr. Werner Hoyer [FDP]: Richtig!)





    (A) )


    (B) )


    (Beifall bei der FDP)


    Mit dem halbgaren Antrag, den die SPD auf ihrem Par-
    teitag beschließen wird, eine sogenannte freiwillige

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    (C (D ienstpflicht einzuführen, gäbe es im Deutschen Bunestag erstmals eine parlamentarische Mehrheit gegen inen Vollzug der Wehrpflicht. (Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    ie FDP-Bundestagsfraktion beantragt seit dem Jahr
    000 alljährlich im Deutschen Bundestag, die Wehr-
    flicht auszusetzen,


    (Johannes Kahrs [SPD]: Das war jedes Mal ein Fehler!)


    a sie sicherheitspolitisch nicht mehr zu begründen ist.
    ier im Hause hat nur noch die CDU/CSU-Fraktion et-
    as gegen die Aussetzung der Wehrpflicht, für die je-
    och nur ein einfacher Mehrheitsbeschluss im Parlament
    enötigt wird.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Sie haben es nicht verstanden!)


    Sie sagen, wir hätten es nicht verstanden. Es ist auch
    irklich sehr kompliziert, das nachzuvollziehen. Deswe-
    en hoffe ich, dass nach Ihrem Parteitag Aufklärung er-
    olgt.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Lesen bildet, Denken hilft!)


    Wir fordern deshalb die Bundesregierung auf, endlich
    en Weg für eine zukunftsfähige Bundeswehr freizu-
    achen. Diese muss dann aber so attraktiv sein, dass

    ich diejenigen qualifizierten jungen Menschen für einen
    ienst in der Bundeswehr gewinnen lassen, die für die

    mmer schwieriger werdenden Aufgaben tatsächlich
    enötigt werden. Stehen Sie weder einer neuen Lauf-
    ahnregelung, die die bestehenden Beförderungs- und
    erwendungsstaus ausschließt, noch einem eigenen Be-
    oldungsrecht, das die Besonderheiten des Soldatenbe-
    ufs berücksichtigt, länger im Wege!

    Herr Minister, ich finde es gut, dass Sie hier die Erhö-
    ung des Wehrsolds als besonderes Verdienst der Bun-
    esregierung hervorgehoben haben. Die Erhöhung ist
    ine alte FDP-Forderung, die wir seit vielen Jahren pos-
    ulieren.


    (Beifall bei der FDP)


    ndlich haben wir es geschafft,


    (Johannes Kahrs [SPD]: Wieso Sie?)


    urch eine Erhöhung um 2 Euro pro Tag ein gewisses
    indestmaß an Attraktivität zu erzielen.

    Auch das Weiterverwendungsgesetz haben wir von
    er FDP immer unterstützt.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Als Sie regiert haben, haben Sie es aber nicht gemacht!)


    s war eine lange und schwierige Geburt; aber wir sind
    rotzdem froh, dass dieses wichtige Gesetz jetzt auf dem

    eg ist.

    Herr Minister, Ihre Politik verliert in der Bundeswehr
    mmer mehr an Rückhalt. Die Stimmung, mit der ich bei
    ruppenbesuchen konfrontiert werde, ist ernüchternd.






    (A) )



    (B) )


    Elke Hoff
    Beleg dafür sind auch die Ergebnisse der Umfrage des
    Deutschen Bundeswehrverbandes zur Berufszufrieden-
    heit in der Bundeswehr. Die Angehörigen der Bundes-
    wehr fühlen sich oft nicht mehr mitgenommen, wenn es
    um die Veränderungsprozesse in der Bundeswehr geht.

    Auf großen Unmut stößt zu Recht auch, dass der zu-
    ständige Minister die Augen vor den offensichtlichen
    Missständen verschließt. Ich denke hier insbesondere an
    den Sanitätsdienst der Bundeswehr. Immer noch zu leug-
    nen, dass der Sanitätsdienst hinsichtlich seiner Ausrüs-
    tung sowie der Personalausstattung nur bedingt einsatz-
    fähig ist, löst bei den Betroffenen nur noch Kopfschütteln
    aus. Sie handeln getreu dem Motto: Weil nicht sein kann,
    was nicht sein darf.

    Der Begriff der Transformation ist in weiten Teilen
    der Bundeswehr inzwischen zum Reizwort geworden
    oder ruft allenfalls ein müdes Lächeln hervor. Sie formu-
    lieren zwar immer wieder konkrete Ziele der Transfor-
    mation; aber wenn Sie Gewissheit haben, dass diese
    nicht zu erreichen sind, passen Sie Ihre Ziele an den er-
    reichten Stand an und schieben die Begründung hinter-
    her, dass die Transformation doch ein dynamischer Pro-
    zess sei. Das ist in meinen Augen nichts anderes als
    Beliebigkeit.


    (Beifall bei der FDP)


    Herr Minister, den unseligen Dreiklang „unzufrieden,
    unmotiviert und schlecht ausgerüstet“ können Sie nicht
    mit Schönheitsreparaturen wie jenen, die Sie gerade in
    Ihrer Rede angeführt haben, beseitigen. Sie benötigen
    endlich einen deutlichen Kurswechsel in Ihrer Politik.

    Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der FDP)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Für die SPD-Fraktion spricht jetzt die Kollegin Ulrike

Merten.


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    Rede von Ulrike Merten


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    In dieser Debatte ist schon mehrfach auf die Einsatzrea-
    lität unserer Bundeswehr hingewiesen worden. Wir bli-
    cken inzwischen auf 15 Jahre Einsatzerfahrung unserer
    Streitkräfte zurück. Das heißt, seit eineinhalb Jahrzehn-
    ten gibt es ein Bemühen und ein Ringen darum, die Ein-
    satzrealität nicht immer wieder nur zu beschreiben, son-
    dern sie auch im Haushalt wirklich abzubilden.

    Seit mehr als eineinhalb Jahrzehnten dauert der nicht
    zuletzt durch die deutsche Einheit bedingte Reformpro-
    zess an; er ist noch lange nicht zu Ende. Der Reformpro-
    zess erfordert von den zivilen Mitarbeitern und den
    Soldatinnen und Soldaten ständige Veränderungsbereit-
    schaft. Dieser Umgestaltungsprozess ist für alle Be-
    schäftigten der Bundeswehr mit großen Belastungen ver-
    bunden. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, ihnen zu
    danken und sie unserer breiten parlamentarischen Unter-
    stützung ihrer Arbeit, nicht zuletzt in den Einsätzen, zu
    versichern.

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    (C (D (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn wir den vorgelegten Einzelplan 14 mit den Ein-
    elplänen der vergangenen Jahre vergleichen, sehen wir,
    ass zwar der Anteil der Investitionen am Plafond
    teigt, aber nur in sehr geringem Maße. Das bleibt unbe-
    riedigend; das ist überhaupt keine Frage. Hinzu kommt,
    ass der Großteil der Investitionen sehr langfristig ange-
    egt ist, wodurch der Spielraum für kurzfristige planeri-
    che Vorhaben oder für Reaktionen auf veränderte Be-
    arfe praktisch gegen null geht. Parallel dazu sinkt der
    nsatz für die einsatzbezogenen Zusatzaufgaben von
    42 Millionen Euro auf 600 Millionen Euro in 2008.

    Sicherlich kommt bei der Verringerung zum Tragen,
    ass sich der Verteidigungshaushalt parallel zum Trans-
    ormationsstand der Bundeswehr doch zunehmend zu ei-
    em „Einsatzhaushalt“ entwickelt hat, in dem die für die
    insätze erforderlichen Mittel für die personelle und ma-

    erielle Befähigung zunehmend aus den originären Titeln
    inanziert werden. Doch ich hoffe, dass sich diese beiden

    omente nicht gegenseitig verstärken, wenn drängende
    eschaffungen größeren Umfangs anstehen. Dabei setze

    ch vor allem auf die sehr weit gehende Deckungsfähig-
    eit im Titel der einsatzbedingten Sofortbeschaffungen.

    Es ist oft, nicht zuletzt vom Generalinspekteur, darauf
    ingewiesen worden, dass es einer noch konsequenteren
    usrichtung auf die Einsätze bedarf, wenn es um
    eschaffungen geht. Hierbei muss der Schutz der Sol-
    aten und Soldatinnen ganz oben auf der Prioritätenliste
    tehen. Es ist gut, dass der GTK Boxer im Zulauf ist und
    ass die Produktion einer größeren Anzahl von Dingo 2
    ewilligt ist. Ich rege aber an, darüber nachzudenken,
    ie die Versorgung mit geschützten Fahrzeugen noch

    tärker optimiert werden kann. Nach meinem Kenntnis-
    tand wird nicht nur der Dingo in Boxbauweise produ-
    iert. Das bedeutet relativ wenige Stückzahlen pro Jahr
    ieser bewährten Fahrzeuge. Durch höhere Abnahmen
    önnte eine Umstellung auf die Produktion am Fließ-
    and erfolgen. Auf diese Weise würden die Zulaufzeiten
    eutlich verkürzt. Im Übrigen hätte das auch Auswir-
    ungen auf die Preisgestaltung.

    Zum anderen hat sich angesichts der infrastrukturel-
    en und geografischen Gegebenheiten und für die Erfül-
    ung verschiedener Aufgaben der mit unseren zurzeit
    orhandenen Transportkapazitäten sehr gut verlegbare
    nd weniger schwere Typ Wolf bewährt. Diese Fahr-
    euge besitzen ein eher geringes Schutzniveau, wurden
    nd werden jedoch bereits in verschiedenen Stufen nach-
    erüstet. Ich begrüße die Anstrengungen des BWB,
    iese Umrüstungen zu vollziehen und noch schneller vo-
    anzutreiben. Sollte der Bedarf dennoch nicht gedeckt
    erden können, wären weitere Überlegungen anzustel-

    en, wie der Zulauf intensiviert werden könnte.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, noch ein Wort zum
    chutz und Ausbau von Feldlagern. Besonders natür-

    ich in Afghanistan ist es nötig, sowohl den passiven
    chutz als auch den aktiven Schutz über Aufklärung und
    bwehr schnell und wirkungsvoll weiter zu verbessern.
    er für den Frühling 2008 angekündigte Zulauf des






    (A) )



    (B) )


    Ulrike Merten
    Flugabwehrsystems Skyshield wird dringend erwartet
    und darf sich als ein wichtiges Element des aktiven La-
    gerschutzes nicht verzögern.

    In diesem Zusammenhang möchte ich das Thema Un-
    terbringung nicht vergessen. Mein Kollege Kahrs wird
    darauf noch näher eingehen, aber ich erinnere in diesem
    Zusammenhang daran, dass es der Wehrbeauftragte ge-
    wesen ist, der auf den enormen Bedarf an Reparatur hin-
    gewiesen hat, nicht zuletzt auch im Hinblick auf eine at-
    traktiv bleibende Bundeswehr. Mir geht es an dieser
    Stelle jedoch eher um die Unterbringung im Einsatz in
    unseren Feldlagern, wo ich Nachbesserungs- und auch
    Erweiterungsbedarf sehe.

    Sehr erfahren sind wir inzwischen mit länger dauern-
    den Missionen. Das Camp Marmal in Mazar-e-Sharif
    oder das Camp Warehouse in Kabul sind Beispiele für
    zweckmäßige und sichere Unterbringung. Mit der EU-
    FOR-Mission Kongo haben wir erstmals auch Erfahrun-
    gen mit dem Bedarf an Unterkünften in Kurzzeiteinsät-
    zen gesammelt. Erstmals wurde das Feldlagersystem
    öffentlich und europaweit ausgeschrieben. Das heißt, mit
    der Unterbringung, mit der Verpflegung und mit den
    Serviceleistungen für alle im Kongo und in Gabun ein-
    gesetzten EUFOR-Truppen war ein ziviles Dienstleis-
    tungsunternehmen betraut. Dabei ist es – auch das hat
    der Wehrbeauftragte von einer Reise als Information
    mitgebracht – vor allem in den Anfangswochen zu vie-
    len Reibungsverlusten gekommen, weil das Unterneh-
    men noch über keine Erfahrungen verfügte und weil die
    Versorgungslage vor Ort anders eingeschätzt wurde. Der
    Vollständigkeit halber weise ich aber auch darauf hin,
    dass es in Afghanistan ebenfalls Anfangsschwierigkeiten
    gegeben hat. Das ist keine Besonderheit des Einsatzes
    im Kongo.

    Warum führe ich den Punkt Feldlager aus? Auch hier
    kommen wir an der Definition „Armee im Einsatz“ nicht
    vorbei. Wir sollten uns möglichst kurzfristig umfassende
    Konzepte für unsere Soldaten – Unterbringung, bauli-
    cher und militärischer Schutz, Lagebild, Selbstverteidi-
    gung, Versorgung, Klima usw. – in kurz und länger dau-
    ernden Einsätzen ohne regionale Begrenzung überlegen
    und abrufbare Vorsorge treffen. Ich hege große Sympa-
    thie für ein eigenes Bausteinfeldlagersystem. Ich weiß
    aber auch, dass wir aus personellen Erwägungen heraus
    mittelfristig auf die Unterstützung erfahrener ziviler
    Dienstleister nicht verzichten können. Ich meine, dass
    unsere Erfahrungen im Kongo uns nicht dazu bringen
    dürfen, einseitige Annahmen für die Zukunft zu impli-
    zieren.

    Manchmal sind es aber auch taugliche Kleinigkeiten,
    die die Stimmung und damit die Motivation verbessern
    und so große Wirkung entfalten können. Dazu gehören
    zum Beispiel im Einsatz die standardmäßige Ausstattung
    mit Pistolenhalftern, eine neue Generation von Schutz-
    westen, die es erlaubt, sich bei Patrouillengängen
    deutlich besser bewegen zu können, eine stärkere Einbe-
    ziehung von mit Sicherheitssoftware ausgestatteten und
    inzwischen vor Ort schon gängigen Handys für die
    Kommunikation.

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    (C (D Die Einsätze im erweiterten Aufgabenspektrum erforern auch eine Veränderung des Charakters militärischen ienens und des soldatischen Selbstverständnisses. Im ahmen der Konfliktverhinderung oder Krisenbeherr chung werden Fähigkeiten verlangt werden, die bislang icht gefordert waren. Das Eignungsprofil unserer Solatinnen und Soldaten wird künftig gekennzeichnet sein urch Beherrschung handwerklicher militärischer Fähigeiten, moralisch-ethische Integrität, geistige Flexibilität nd lebenslanges Lernen. Sprachenkenntnis, interkultuelle Kompetenz, Innovationsfähigkeit, technisches Vertändnis, soziale Kompetenz, Leistungsund Einsatzbeeitschaft, Kostenbewusstsein sowie psychische und hysische Belastbarkeit sind dabei wichtige Forderunen an den Soldaten. Ich will an dieser Stelle besonders hervorheben, dass ich der seit Anfang der 90er-Jahre vollziehende Geburenrückgang ab 2008 deutlich auf das Bewerberaufkom en für einen Dienst in den Streitkräften niederschlagen ird. Im Ergebnis wird der demografische Wandel fast nvermeidlich zu einer Umkehrung der Wettbewerbsosition führen. Qualifizierte Arbeitskräfte werden chon in wenigen Jahren ein knappes Gut sein. Deshalb ind schon heute erhebliche Anstrengungen und neue onzepte erforderlich, um in Zukunft ausreichend quali izierten Nachwuchs für den Dienst in den Streitkräften u gewinnen. Dafür bleibt die Wehrpflicht eine der Möglichkeiten, ie Auswahlkriterien in der Breite zu erhalten und die oldatinnen und Soldaten für die Bundeswehr zu gewinen, die wir in den Einsätzen brauchen. Wir brauchen ämlich nicht diejenigen, die aufgrund fehlender Leensperspektiven keine andere Chance sehen, sondern ir brauchen diejenigen, die in der Lage sind, die von ir eben beschriebenen komplizierten Aufgaben und nforderungen zu erfüllen. Ich habe darauf hingewiesen, dass auch dieser Hausalt ein Ringen um das Setzen der richtigen Prioritäten leibt. Bitte kommen Sie zum Schluss. Ja, ich komme zum Schluss. – Ich will noch erwäh en, dass es uns gelungen ist, den Haushaltsansatz ereblich zu erhöhen. Wir konnten gegenüber dem Bunesfinanzminister deutlich machen, dass wir größere pielräume brauchen, um die Intensität der Einsätze aufechtzuerhalten. Dass dies gelungen ist, ist nicht nur für ie Soldatinnen und Soldaten gut, sondern es zeigt auch, elche Schwerpunkte wir setzen. Vielen Dank. Der Kollege Paul Schäfer spricht jetzt für die Linke. Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wir ha ben hier im Oktober vergangenen Jahres eine spannende Debatte geführt. Der Bundesaußenminister hat mir damals beigepflichtet, als ich sagte, dass Abrüstung wie ein Stichwort aus längst vergangener Zeit klingt. Er hat heute noch einmal bekräftigt, hier müsse etwas geschehen und Deutschland müsse eine aktive Abrüstungspolitik verfolgen. Das hat mir zwar gut gefallen, aber ich frage mich: Waren wir damals in der Abteilung „wohlfeile Deklaration“, und sind wir jetzt im richtigen Leben gelandet? (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    (Zustimmung bei der SPD)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)