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ID1611107700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/111 Bundeskanzleramt Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaas Hübner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Auswärtiges Amt Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11477 B 11478 C 11484 C 11488 D 11493 C 11493 D 11497 C 11500 D 11505 B 11508 A 11509 A 11520 C 11522 D 11523 C 11526 C 11527 A 11528 C 11530 A 11530 C Deutscher B Stenografisch 111. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Begrüßung der Parlamentarischen Bundes- heer-Beschwerdekommission des österreichi- schen Nationalrats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksache 16/6000) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2007 bis 2011 (Drucksache 16/6001) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 D M K H S K 11539 D 11477 A 11477 B Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11511 C undestag er Bericht ung 2. September 2007 t : Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . r. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . atrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . teffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . atrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 11512 C 11513 A 11513 D 11515 A 11517 A 11518 C 11519 C 11520 A 11520 B Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11531 B 11533 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 111. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 11534 B 11535 D 11561 A 11562 A DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Susanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Gert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte im Rahmen der „United Nations Interim Force in Lebanon“ (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1773 (2007) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 24. August 2007 (Drucksachen 16/6278, 16/6330) . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/6341) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . J N E N E H D D M T D J H H A N A L 11536 D 11537 D 11538 C 11540 A 11542 A 11544 B 11546 A 11547 B 11549 D 11550 D 11551 C 11553 C 11555 A 11556 A 11557 B 11557 D 11558 A 11558 B 11559 B 11560 B Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . r. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . hilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . artwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11562 C 11563 A 11563 D 11565 A 11566 C 11567 C 11570 C 11568 A 11572 B 11574 B 11575 B 11575 D 11576 A 11577 B 11578 B 11578 D 11579 C 11581 A 11582 A 11582 D 11585 A 11586 B 11587 C 11589 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 111. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 11477 (A) ) (B) ) 111. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 111. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 11589 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bluhm, Heidrun DIE LINKE 12.09.2007 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 12.09.2007 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Ferner, Elke SPD 12.09.2007 Haibach, Holger CDU/CSU 12.09.2007 Hermann, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ 12.09.2007 Hörster, Joachim CDU/CSU 12.09.2007* Lintner, Eduard CDU/CSU 12.09.2007* Meckel, Markus SPD 12.09.2007 Müller (Gera), Bernward CDU/CSU 12.09.2007 Ortel, Holger SPD 12.09.2007 Röring, Johannes CDU/CSU 12.09.2007 Schily, Otto SPD 12.09.2007 Dr. Stadler, Max FDP 12.09.2007 Dr. Stinner, Rainer FDP 12.09.2007 Strothmann, Lena CDU/CSU 12.09.2007 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich DIE GRÜNEN (D sammlung des Europarates 111. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Herbert Frankenhauser


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Meine Kolleginnen und Kollegen! Ich

    kenne die Befindlichkeiten und Schwierigkeiten, wenn
    Haushälter plötzlich in eine Etatdebatte eingreifen.


    (Beifall des Abg. Lothar Mark [SPD])


    Um dem Rechnung zu tragen, haben sich mein hochge-
    schätzter Mitberichterstatter, Kollege Lothar Mark, und

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    (C (D ch darauf verständigt, dass ich heute sozusagen in Peronalunion für uns beide rede. Wir wollen das Hohe aus nicht zu sehr mit haushälterischen Gesichtspunkten ufhalten. (Zuruf von der FDP: Das ist eine wahre Große Koalition!)


    m Übrigen ist es, wenn einer für jemanden aus der an-
    eren Fraktion spricht, natürlich ein untrügerisches Zei-
    hen für die durch nichts zu überbietende Harmonie in
    ieser Koalition.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Zuruf von der FDP: Herzlichen Glückwunsch!)


    Ich befinde mich auf gewisse Weise in einer schwieri-
    en Situation. Denn Haushälter müssen sich quasi be-
    ufsmäßig und naturgemäß – wenn vielleicht auch nicht
    ngeboren – gegen jede Etaterhöhung wenden. Nach in-
    ensiver Prüfung bin ich zu dem Ergebnis gekommen,
    ass eine Etaterhöhung, wenn überhaupt, im Einzelplan
    es Auswärtigen Amtes angemessen ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich bin des Weiteren zu der Erkenntnis gelangt, dass
    ir im Haushaltsverfahren, angelehnt an die ODA-
    uote, eigentlich so etwas wie eine AA-Quote einführen
    üssten,


    (Heiterkeit bei der FDP)


    m endlich beurteilen zu können, was eine angemessene
    inanzielle Ausstattung ist.

    Meine herzliche Gratulation, Herr Außenminister,
    ass es Ihnen als erstem Amtsinhaber seit – ich weiß
    icht, wie vielen – Jahren gelungen ist,


    (Dr. Werner Hoyer [FDP]: Seit zehn Jahren!)


    en Bundesfinanzminister davon zu überzeugen – einer
    hrer Vorgänger hat einmal gesagt: „Ohne Moos nix los.“ –,
    ass mehr Aufgaben mit weniger Geld auf die Dauer
    icht zu bewältigen sind. An dieser Stelle sage ich auch
    em Bundesfinanzminister für seine Einsicht vielen
    ank.

    Einsparmöglichkeiten gäbe es zum Beispiel dann,
    enn wir, zumindest was den Bau von Botschaften be-

    rifft – Kollege Koppelin hat das angesprochen –, die oh-
    ehin überforderte Bundesbaugesellschaft entlasten


    (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Hartmut Koschyk [CDU/CSU])


    nd eine Gesellschaft gründen würden, die für diese
    auten zuständig ist. Ich hoffe, dass wir nach der ent-

    prechenden Beratung in den zuständigen Gremien für
    ieses Vorhaben auch Ihre Unterstützung bekommen
    erden.

    Das Gesamtvolumen des Haushalts des Auswärtigen
    mtes für das Jahr 2008 beträgt 2,816 Milliarden Euro.
    er Haushalt dieses Ministeriums erreicht damit einen
    nteil von 0,994 Prozent am Gesamthaushalt. Kollege
    ark will immer die 1-Prozent-Marke erreichen, aber






    (A) )



    (B) )


    Herbert Frankenhauser
    ich weiß nicht, ob uns das im Beratungsverfahren gelin-
    gen wird; wir wollen es zumindest versuchen.


    (Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD]: Das wäre doch mal was!)


    Das heißt, jeder Bundesbürger, ob groß, ob klein,
    wird für die Tätigkeit des Auswärtigen Amtes mit einem
    Betrag von 34 Euro belastet. Wenn man dem gegenüber-
    stellt, dass jeder Bundesbürger für die Bundesschuld
    527 Euro aufbringen muss, so denke ich, dass diese
    34 Euro wirklich gut angelegt sind, nicht zuletzt deshalb,
    weil die große Koalition und somit auch Herr Außenmi-
    nister Steinmeier inhaltlich neue Akzente gesetzt haben.
    Der Stabilitätspakt für Afghanistan und der Stabilitäts-
    pakt für Südosteuropa sind wieder dort etatisiert, wo sie
    hingehören.


    (Zustimmung bei Abgeordneten der SPD)


    Es ist begrüßenswert, dass mit diesen Mitteln schnell,
    gezielt und sichtbar


    (Lothar Mark [SPD]: Und unbürokratisch!)


    – das betrifft das, was Sie, Herr Kolbow, angesprochen
    haben – auf akute Probleme und Bedürfnisse reagiert
    werden kann, damit auch die Bevölkerung erkennt, was
    wir unternehmen.


    (Beifall des Abg. Walter Kolbow [SPD])


    Völlig neu im Einzelplan 05 ist eine Dotierung in
    Höhe von 30 Millionen Euro für die Afrika-Initiative
    im Rahmen der deutschen G-8-Präsidentschaft. Im Übri-
    gen, Herr Außenminister, werden 10 Millionen Euro für
    die African-Standby-Forces bereitgestellt. Wir haben
    uns überzeugen können, welch exzellente Arbeit im
    „Kofi Annan International Peacekeeping Training
    Centre“ geleistet wird.

    Völlig neu ist auch der Nachbarschaftsinvestitions-
    fonds, NIF, der mit 12 Millionen Euro gespeist wurde.
    Ich bin der festen Überzeugung, dieser Fonds musste
    dringend erfunden werden. Bei meiner heutigen Lektüre
    habe ich darüber hinaus festgestellt, dass die Bundesre-
    gierung unbedingt noch einen Beauftragten für die Er-
    forschung der Fonds ernennen sollte, die es bei all diesen
    Institutionen gibt, damit wir endlich einmal erfahren, wo
    unser Geld überall verwendet wird.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie des Abg. Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD])


    Die Mittel für humanitäre Hilfe haben wir fast ver-
    doppelt. Besonders möchte ich auf die Schulinitiative
    unter dem Stichwort „Partner der Zukunft“ hinweisen,
    die der Außenminister ins Leben gerufen hat und für die
    41,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt wurden. Ich
    denke, dass insbesondere die deutschen Auslandsschu-
    len und die Angebote, die deutsche Sprache zu erlernen,
    für die deutsche Außenpolitik von ganz herausragender
    Bedeutung sind.

    Auch ist es gelungen, das Goethe-Institut, das in den
    letzten Jahren große Not gelitten hat, wieder auf die rich-
    tige Spur zu bringen. Von hier aus gratuliere ich dem neu

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    (C (D ewählten Präsidenten, Herrn Professor Lehmann, ganz erzlich zu seiner Wahl. (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    ir sind oft gescholten worden, wir würden das Goethe-
    nstitut arm sparen. Der Haushaltsausschuss hat nie ein
    nstitut geschlossen und wollte auch nie eines schließen.

    enn wir jetzt noch einmal über 27 Millionen Euro da-
    auflegen und insgesamt 185 Millionen Euro für das
    oethe-Institut aufwenden, dann haben wir das Mögli-

    he für eine ordentliche finanzielle Ausstattung und eine
    auerhafte Konsolidierung des Goethe-Instituts getan.
    ch möchte aber schon darauf hinweisen, dass Qualität
    eder allein eine Frage des Geldes noch der Masse ist.
    as gilt auch mit Blick auf die Absurdität mancher Pro-
    ramme, die leider Gottes angeboten werden.

    Es gibt einen ganz kleinen Posten, den ich aber für
    ehr wichtig halte und deswegen einmal erwähnen
    öchte: Im Etat ist die Erhaltung deutscher Kriegsgrä-
    er im Ausland und damit die Arbeit des Volksbundes
    eutsche Kriegsgräberfürsorge finanziell abgesichert.
    s handelt sich um eine relativ kleine Position, die aber
    ine sehr hohe Bedeutung für viele unserer Mitbürger
    nd Mitbürgerinnen sowie die Wirkung nach außen hat.
    m vergangenen Wochenende haben deutsche und rus-

    ische Soldaten zum ersten Mal nach dem Zweiten Welt-
    rieg gemeinsam auf einem Soldatenfriedhof in Russ-
    and an deutschen und russischen Gräbern gearbeitet.
    as mag zwar eine kleine Aktion gewesen sein, aber es

    st ein sehr ermutigendes Zeichen dafür, dass es sich
    ohnt, geduldig und beharrlich für Verständigung, Ver-
    öhnung und Frieden zu arbeiten. Deswegen danke ich
    en vielen ehrenamtlichen Helfern, den Soldaten, die
    iese Arbeit verrichten.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile das Wort dem Kollegen Michael Leutert

on der Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Michael Leutert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    enn jemand den Eindruck haben sollte, dass sich
    eine Argumente aus der letzten Haushaltsberatung
    iederholen, dann stimmt dieser Eindruck. Das hängt
    amit zusammen,


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Weil Ihnen nichts Neues einfällt!)


    ass die Politik der Großen Koalition heute immer noch
    o schlecht ist wie im letzten Jahr. Das möchte ich jetzt
    ern begründen.

    Eigentlich freut sich das Herz des Haushälters, wenn
    2,7 Milliarden Euro mehr zu verteilen sind. Das






    (A) )



    (B) )


    Michael Leutert
    Auswärtige Amt bekommt davon 300 Millionen Euro
    ab. Das Problem ist bloß: Diese Mehreinnahmen kom-
    men nicht durch eine kluge und gerechte Einnahmen-
    politik zustande, sondern es handelt sich dabei letztend-
    lich um das Geld, das wir den kleinen Leuten aus der
    Tasche gezogen haben; ich nenne nur das Stichwort
    Mehrwertsteuererhöhung. Das trübt natürlich den Blick
    auf den Haushalt und macht es schwer, sich an dieser
    Debatte zu beteiligen.

    Wenn man sich dann noch anschaut, wie das Geld
    verteilt wird, ist das einfach traurig. Der Haushalt des
    Auswärtigen Amtes umfasst 2,8 Milliarden Euro, das ist
    nicht einmal 1 Prozent des Gesamthaushaltes. Im Ge-
    gensatz dazu umfasst der Etat des Verteidigungsminis-
    ters – zweitgrößter Etat – über 29 Milliarden Euro. Auf
    diesen Etat ist einfach 1 Milliarde Euro daraufgepackt
    worden; das ist zehnmal so viel wie beim Auswärtigen
    Amt.

    Das muss man sich aber noch genauer anschauen.
    Dem Auswärtigen Amt stehen 2,8 Milliarden Euro zur
    Verfügung. Davon müssen 700 Millionen Euro für Bei-
    träge an internationale Organisationen einschließlich der
    VN-Beiträge für Militäreinsätze abgezogen werden. Es
    bleiben also 2,1 Milliarden Euro für alle Aufgaben, die
    im Ausland entstehen, übrig. Das sind die Goethe-Insti-
    tute, die angesprochene Afrika-Initiative, humanitäre
    Hilfe, Demokratisierungshilfe und natürlich die 220 Ver-
    tretungen im Ausland mit ungefähr 9 000 Bediensteten.

    Im Übrigen haben wir mittlerweile mehr Soldaten im
    Ausland stehen als Diplomaten. Der Verteidigungs-
    minister hat also Ihnen, Herr Außenminister, mittler-
    weile den Rang abgelaufen. Er hat mehr Truppen im
    Ausland stehen.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Seit wann hat der Außenminister Truppen? Er ist doch Zivilist!)


    Schon das zeigt, wie die Prioritäten in der deutschen
    Außenpolitik gesetzt sind. Es geht in der Außenpolitik
    nicht in erster Linie um zivile Instrumente, sondern es
    geht letztendlich um militärische Instrumente in der Au-
    ßenpolitik.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das kann man an dem derzeitigen Projekt der deut-
    schen Außenpolitik, Afghanistan, durchexerzieren: In
    jedem Bereich muss abgerechnet werden, was welches
    Instrument gebracht hat, wie effektiv es gewesen ist. Bei
    Militärmissionen hingegen gibt es eine solche Abrech-
    nung nicht.

    Wir haben über OEF gesprochen: Bisher gibt es keine
    Auskunft darüber, wie der Auftrag, feindliche Kämpfer
    gefangen zu nehmen und vor Gericht zu stellen, ausge-
    führt worden ist. Der OEF-Einsatz hat bisher über
    800 Millionen Euro gekostet.

    Wir haben auch keine vorzeigbaren Ergebnisse bei
    ISAF. Obwohl dieser Einsatz bisher 2,2 Milliarden Euro
    gekostet hat, hat sich die Lage in Afghanistan nicht sta-
    bilisiert: Jeden Tag sind massive Anschläge zu verzeich-

    n
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    (C (D en, und die Menschenrechtssituation ist immer noch edrohlich. Nein, es geht mir um das Verhältnis der zivilen und der ilitärischen Instrumente der Außenpolitik: Wenn 0 Millionen Euro im Rahmen des Stabilitätspaktes zur erfügung gestellt werden, dem aber ISAF-Gesamtkos en von 2,2 Milliarden Euro gegenüberstehen, muss ich agen: Ich halte das für einen schwerwiegenden Fehler. as zeigen uns auch die Ergebnisse, die wir derzeit in fghanistan zu verzeichnen haben. Die Folgerung, die die Regierung zieht – das kann an an den Haushaltszahlen sehen –, ist: Nichts passiert, s wird weitergemacht. Die Mehreinnahmen werden icht dafür verwendet, den zivilen Sektor aufzustocken. ch habe es vorhin schon erwähnt: Um 1 Milliarde Euro ird der Verteidigungshaushalt erhöht; übrigens wird uch dieses Jahr weit über 1 Milliarde Euro für Rüsungsforschung und wehrtechnische Erprobung eingetellt. Immer wieder betonen die Vertreter von Regieung und Koalition, dass sie den zivilen Aufbau stärken ollten, dass sie die Demokratie, die Menschenrechte nd den Frieden in der Welt sichern wollten. Das wird amit nicht erreicht, sondern konterkariert. (Lothar Mark [SPD]: AA, BMZ, BMI, wir investieren schon!)


    (Zuruf von der SPD: Wollen Sie da heraus?)


    (Beifall bei der LINKEN)


    ittlerweile, nach Afghanistan, müsste doch jeder ka-
    iert haben, dass man Demokratie und Menschenrechte
    icht mit militärischen Mitteln erzwingen kann.

    Danke.


    (Beifall bei der LINKEN)