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ID1611105800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/111 Bundeskanzleramt Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaas Hübner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Auswärtiges Amt Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11477 B 11478 C 11484 C 11488 D 11493 C 11493 D 11497 C 11500 D 11505 B 11508 A 11509 A 11520 C 11522 D 11523 C 11526 C 11527 A 11528 C 11530 A 11530 C Deutscher B Stenografisch 111. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Begrüßung der Parlamentarischen Bundes- heer-Beschwerdekommission des österreichi- schen Nationalrats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksache 16/6000) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2007 bis 2011 (Drucksache 16/6001) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 D M K H S K 11539 D 11477 A 11477 B Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11511 C undestag er Bericht ung 2. September 2007 t : Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . r. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . atrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . teffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . atrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 11512 C 11513 A 11513 D 11515 A 11517 A 11518 C 11519 C 11520 A 11520 B Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11531 B 11533 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 111. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 11534 B 11535 D 11561 A 11562 A DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Susanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Gert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte im Rahmen der „United Nations Interim Force in Lebanon“ (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1773 (2007) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 24. August 2007 (Drucksachen 16/6278, 16/6330) . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/6341) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . J N E N E H D D M T D J H H A N A L 11536 D 11537 D 11538 C 11540 A 11542 A 11544 B 11546 A 11547 B 11549 D 11550 D 11551 C 11553 C 11555 A 11556 A 11557 B 11557 D 11558 A 11558 B 11559 B 11560 B Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . r. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . hilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . artwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11562 C 11563 A 11563 D 11565 A 11566 C 11567 C 11570 C 11568 A 11572 B 11574 B 11575 B 11575 D 11576 A 11577 B 11578 B 11578 D 11579 C 11581 A 11582 A 11582 D 11585 A 11586 B 11587 C 11589 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 111. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 11477 (A) ) (B) ) 111. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 111. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 11589 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bluhm, Heidrun DIE LINKE 12.09.2007 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 12.09.2007 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Ferner, Elke SPD 12.09.2007 Haibach, Holger CDU/CSU 12.09.2007 Hermann, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ 12.09.2007 Hörster, Joachim CDU/CSU 12.09.2007* Lintner, Eduard CDU/CSU 12.09.2007* Meckel, Markus SPD 12.09.2007 Müller (Gera), Bernward CDU/CSU 12.09.2007 Ortel, Holger SPD 12.09.2007 Röring, Johannes CDU/CSU 12.09.2007 Schily, Otto SPD 12.09.2007 Dr. Stadler, Max FDP 12.09.2007 Dr. Stinner, Rainer FDP 12.09.2007 Strothmann, Lena CDU/CSU 12.09.2007 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich DIE GRÜNEN (D sammlung des Europarates 111. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Werner Hoyer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die

    etzten sechs Monate waren geprägt von Gipfeln, Glanz
    nd roten Teppichen. Jetzt sind die Mühen der Ebene in
    er Außenpolitik wieder erreicht. Die Bundesregierung
    at – mein Fraktionsvorsitzender hat das heute Morgen
    largemacht – diese Aufgaben gut bewältigt. Wir gratu-
    ieren dazu. Wir schließen in unseren Dank insbesondere
    hre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die der an-






    (A) )



    (B) )


    Dr. Werner Hoyer
    deren Häuser ein. Das war eine große Herausforderung,
    die bewältigt werden musste, und das ist gut gelungen.


    (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und der SPD)


    Ich hätte mich umso mehr gefreut, wenn Sie gerade
    unter diesen Gesichtspunkten den Antrag zu Strukturver-
    besserungen im Auswärtigen Amt, den die FDP einge-
    bracht hat, nicht abgeschmettert hätten, obwohl die Au-
    ßenpolitiker der Koalition und auch der Minister selbst
    sehr viele Sympathien dafür gezeigt haben. Wir kommen
    darauf zurück: Mein Kollege Koppelin wird nachher mit
    einigen ganz konkreten Vorschlägen für die Verbesse-
    rung der Situation des Auswärtigen Amtes aufwarten.

    Wir – nicht nur wir Liberale, sondern, wie ich denke,
    die große Mehrheit hier im Hause – hatten uns bei der
    europäischen Verfassung ambitioniertere Ziele gesetzt,
    als unter deutscher Präsidentschaft erreichbar waren.
    Trotzdem ist es gut, dass der Prozess wieder in Gang ge-
    kommen ist. Die EU muss demokratischer, transparenter,
    handlungsfähiger und bescheidener werden. Nicht alles,
    was im Juni beschlossen worden ist, geht in die richtige
    Richtung. Deshalb ist es umso wichtiger, jetzt keine wei-
    tere Verwässerung zuzulassen. Es erfüllt uns Liberale mit
    großer Sorge, dass einige Partner schon wieder bohren
    und Forderungen erheben, die mit den Ergebnissen vom
    Juni nicht vereinbar sind, insbesondere was die Vereinba-
    rung in Sachen Grundrechtecharta, aber auch was die
    Abstimmungsprozeduren angeht. Diese Vereinbarungen
    müssen gewahrt werden.


    (Beifall bei der FDP)


    Darüber hinaus sage ich als Liberaler: Einem weite-
    ren Kratzen an der Unabhängigkeit der Europäischen
    Zentralbank und an der Verpflichtung auf unverfälsch-
    ten, freien Wettbewerb werden wir Liberalen auf keinen
    Fall zustimmen.


    (Beifall bei der FDP)


    Es wäre im Übrigen fatal, wenn sich die Reform der
    Europäischen Union weiter hinzöge und mit den Ver-
    handlungen über die Zukunft der EU-Finanzen in Zu-
    sammenhang geriete. Herr Minister, ich habe die große
    Befürchtung, das würde für den deutschen Steuerzahler
    sehr teuer werden.

    Ein Wort zur europäischen Außenpolitik. Es ist ja
    nicht zu übersehen, dass es die immer stärker werdende
    Tendenz gibt, nationale Interessen über das Gemein-
    schaftsinteresse zu stellen. Es kann nicht sein, dass es,
    wie es im Falle der Verhandlungen Tschechiens und Po-
    lens mit den USA über die Stationierung eines Raketen-
    abwehrsystems, wie es bei der Annäherung Spaniens an
    das Regime Fidel Castros auf Kuba oder wie es beim
    jüngsten französisch-libyschen Nuklearabkommen ge-
    wesen ist, keine Abstimmung im Kreise der 27 gibt. Für
    uns sind das elementare Fragen, die in den Rat der Euro-
    päischen Union gehören.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


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    (C (D Im Übrigen muss ich sagen: Die Verbindung der von hnen sehr diskret vorverhandelten Freilassung der bularischen Krankenschwestern in Libyen mit dem franzöisch-libyschen Nukleardeal desavouiert nachträglich hre anerkennenswerten Bemühungen. Ich finde, das ist nakzeptabel. (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    as gilt erst recht, wenn hinterher in geradezu zynischer
    eise von einem Spitzenfunktionär der libyschen Seite

    arauf hingewiesen wird, dass alle Vorwürfe, die die eu-
    opäische Seite Libyen gemacht hatte, selbstverständlich
    utreffen.

    Dass der deutsch-französische Motor ins Stottern
    eraten ist, kann uns nicht fröhlich stimmen. Wenn in
    rankreich nun schon regierungsamtlich durchgestochen
    ird, Angela Merkel gehe dem französischen Präsiden-

    en auf die Nerven, dann verheißt das nichts Gutes für
    ie Zukunft. Ich finde es ja gut, dass die Marginalisie-
    ung der kleinen und mittleren Staaten in Europa vorbei
    st. Ich finde es gut, dass wir zurückkehren zu der Politik
    on Genscher und Kohl, für die die Ebenbürtigkeit der
    taaten der Europäischen Union – unabhängig von
    röße, Wirtschaftskraft, Lage und Zeit der Zugehörig-
    eit zur Europäischen Union – immer entscheidend war.
    rotzdem gilt es immer noch, zu beachten: Ohne
    eutsch-französischen Konsens läuft in der Europäi-
    chen Union nichts. Übrigens bleibt auch die zweite
    ehre gültig: Deutschland darf sich niemals in die Situa-

    ion bringen, zwischen Washington und Paris wählen zu
    üssen.

    Der Prozess der Abnabelung von der Außenpolitik
    er Regierung Schröder/Fischer ist erfolgreich vollzo-
    en; das anerkennen wir. Ich fand im Übrigen den Auf-
    ritt der Bundeskanzlerin in Peking herzerfrischend. Das
    ar gewissermaßen der Schlusspunkt in einer Reihe von
    uftritten: in Moskau zum Thema Menschenrechte, De-
    okratie und Rechtsstaatlichkeit, in Washington zum
    hema Guantanamo Bay und jetzt in China. Das zeigt,
    ass man für die eigenen Werte und Überzeugungen, für
    as, was die ethische Grundlage unseres politischen
    andelns ist, eintreten kann, ja dass man die Achtung
    es politischen Gegenübers verliert, wenn man nicht für
    as eintritt, was man für richtig hält.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU sowie des Abg. Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD])


    erade in Menschenrechtsfragen ist der Kotau unange-
    essen, wirkt geradezu kontraproduktiv. Allerdings ist

    s eher ein Zeichen von Hilflosigkeit und Naivität, zu
    lauben, mit kräftigen Sprüchen und mit dem Androhen
    on Druck könnte man so gewichtige Partner bewegen.


    (Lothar Mark [SPD]: Das gilt allgemein in der internationalen Politik!)


    Das gilt sehr allgemein, Kollege Mark, aber insbeson-
    ere im Umgang mit China.

    Wir müssen kulturelle, religiöse und philosophische
    rundlagen, aufgrund derer unsere Partner Politik ma-






    (A) )



    (B) )


    Dr. Werner Hoyer
    chen, stärker ins Kalkül einbeziehen und uns darauf ein-
    stellen, wenn wir unsere eigenen Ziele definieren. Das
    gilt auch für ein so komplexes Land wie Afghanistan.
    Das ist ein Zeichen dafür, dass es hohe Zeit wird, mit
    mehr Demut an diese Fragen heranzugehen. Das gilt
    schon für die Definition von Zielen und erst recht für die
    Definition von Strategien, mit denen wir diese Ziele er-
    reichen wollen. Wir werden nicht in kurzer Zeit eine per-
    fekte Westminster-Demokratie erreichen, aber wir kön-
    nen Probleme eindämmen und möglicherweise einen
    Beitrag zur Problembewältigung über die Zeit leisten.

    Das setzt voraus, dass wir realistisch werden und nie
    vergessen, warum wir ein solches Engagement begonnen
    haben; das haben sowohl die Bundeskanzlerin als auch
    mein Fraktionsvorsitzender Guido Westerwelle heute
    Morgen sehr deutlich herausgearbeitet. Wir dürfen das
    nicht vergessen. Insofern ist Großes erreicht worden,
    aber das muss auch nachhaltig werden.

    In Afghanistan und Pakistan gibt es nach wie vor die
    gefährlichste Basis für den Generalangriff auf unsere Le-
    bensform und die fundamentalen Werte der aufgeklärten
    rechtsstaatlichen Demokratien des Westens. Deswegen
    ist dieses Engagement weiterhin erforderlich, auch wenn
    wir nicht einfach von Siegen oder Niederlagen sprechen
    können. Das heißt aber nicht, dass wir bei den Mandats-
    vorschlägen keinen Nachsteuerungsbedarf sähen, auch
    wenn wir als Liberale ihnen zustimmen werden. Das gilt
    für die Vernetzung unserer verschiedenen Politikberei-
    che und auch für die Vernetzung unserer Partner in der
    NATO.

    Ich halte die Reduzierung der NATO auf die rein mi-
    litärische Dimension – wie sie der NATO-Generalsekre-
    tär im Spiegel erneut bekräftigt hat – für falsch. Das ist
    nicht akzeptabel, weil wir im Ergebnis nur dann zum Er-
    folg kommen werden, wenn wir unsere militärischen
    und zivilen Aktivitäten stärker bündeln, und zwar im
    Gespräch mit den Partnern in der NATO.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Der Verweis auf die UNO geht hier völlig ins Leere.
    Auch wenn der NATO-Generalsekretär nicht nur uns,
    sondern auch der afghanischen Regierung mangelnde
    Bereitschaft vorwirft, erinnert mich das an die Äußerun-
    gen des amerikanischen Präsidenten gegenüber den Ira-
    kern nach dem Motto: „Wir haben zwar eine große Kata-
    strophe angerichtet, aber für das, was jetzt zu bewältigen
    ist, seid ihr selber verantwortlich.“ Das funktioniert
    nicht. Auch in Afghanistan wird die UNO alleine es
    nicht richten.


    (Beifall bei der FDP)


    Gestatten Sie mir eine letzte Bemerkung, Herr Präsi-
    dent. Ich finde es gut, dass sich der Außenminister jetzt
    dem Thema Abrüstung zuwendet. Seit zwei Jahren be-
    ende ich jede Rede zur Außenpolitik mit diesem Aspekt
    der Politik. Ich wünsche mir nur, dass wir demnächst
    entsprechende Zeichen sehen werden. Sie werden den
    Vorsitz in der Nuclear Suppliers Group übernehmen und
    uns wahrscheinlich erklären, dass Sie den amerikanisch-
    indischen Nukleardeal unterstützen werden. Sie werden

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    (C (D ns demnächst zu erklären haben, warum Sie den Antrag er FDP-Fraktion auf Bemühungen der Bundesregierung m den Abzug der taktischen amerikanischen Atomwafen aus Deutschland neulich abgelehnt haben und mögliherweise demnächst wieder ablehnen werden. Hier erarten wir nicht nur Worte – die ich allerdings gerne ehört habe –, sondern auch Taten. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Kollege Eckart von Klaeden, CDU/

SU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Eckart von Klaeden


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren Kollegen!

    eit der letzten Haushaltsdebatte Ende des letzten Jahres
    önnen wir auf ein erfolgreiches Dreivierteljahr deut-
    cher Außen- und Sicherheitspolitik zurückblicken. Ich
    reue mich, dass dieses Urteil nicht nur von der Koalition
    eteilt wird – das ist zunächst einmal keine Überra-
    chung –, sondern dass auch die Opposition – mit Aus-
    ahme der Linkspartei – lobende Worte für die Bundes-
    anzlerin und den Außenminister gefunden hat.

    Man sollte sich einmal vor Augen führen, wie die
    usgangslage vor der Übernahme der EU-Präsident-

    chaft in den Monaten November und Dezember des
    etzten Jahres war: Damals wurde gesagt, dass von der
    eutschen EU-Präsidentschaft aus unterschiedlichen
    ründen, der Schwierigkeiten des Verfassungsprozesses
    nd der Wahlen in Frankreich, nicht viel zu erwarten sei.
    icht nur gemessen an diesem Maßstab, sondern objek-

    iv daran, was erreicht worden ist – an dieser Stelle mein
    usdrückliches Kompliment an die Kanzlerin und den
    ußenminister –, haben wir viel geschafft, und zwar
    ehr als das, was man im November oder Dezember

    etzten Jahres hat erhoffen können.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Das gilt insbesondere für drei Felder. Der Klima-
    chutz ist ein Markenzeichen dieser Großen Koalition.
    s ist uns gelungen, in der Europäischen Union zu ver-
    indlichen Vorgaben zu kommen, um den CO2-Ausstoß
    u reduzieren, statt nur die Herausforderung des Klima-
    andels international zu beklagen. Das ist ein Ergebnis
    es von der Bundesregierung vorbereiteten und geführ-
    en EU-Gipfels. Das hat der damalige britische Premier-
    inister Tony Blair zu Recht als historisch bezeichnet.

    Der von vielen für tot erklärte Verfassungsprozess ist
    urch die deutsche Präsidentschaft so reanimiert wor-
    en, dass es nun eine Regierungskonferenz gibt, die
    damit können wir rechnen – zum Erfolg führen wird.
    uch das ist ein Ergebnis, mit dem man vor einigen Mo-
    aten noch nicht gerechnet hat. Die Bundesregierung hat
    udem auf europäischer Ebene eine Initiative ergriffen,
    ie dazu dient, uns auf die Herausforderungen vorzube-
    eiten, die mit dem Aufstieg Asiens verbunden sind. Wir
    üssen uns darauf einstellen, dass in den nächsten Jahr-






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    Eckart von Klaeden
    zehnten die Weltwirtschaft vor allem vom asiatischen
    Wachstum, vom asiatisch-pazifischen Raum bestimmt
    wird.

    Wir müssen auf zwei Herausforderungen reagieren.
    Zum einen müssen wir uns die Frage stellen, welche Fä-
    higkeiten und welche komparativen Vorteile wir uns an-
    eignen und weiterentwickeln sollen, um auch in Zukunft
    wettbewerbsfähig zu sein und das Maß an Wohlstand
    und sozialer Sicherheit zu garantieren, an das wir uns in
    Europa und insbesondere in Deutschland gewöhnt ha-
    ben. Das ist vor allem, aber nicht nur eine Aufgabe der
    Forschungs- und Wissenschaftspolitik. Zum anderen
    müssen wir uns die Frage stellen, welche Strukturen wir
    schaffen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Ei-
    nen wesentlichen Beitrag dazu leistet die Initiative zur
    Schaffung eines gemeinsamen transatlantischen Markt-
    platzes, die auf dem europäisch-amerikanischen Gipfel
    im April dieses Jahres vereinbart wurde. Globalisierung
    bedeutet, dass weltweite Entwicklungen unmittelbar
    Konsequenzen für die Art und Weise haben, wie wir in
    unserem Land leben und leben können. Das gilt für die
    wirtschaftlichen und die klimatischen Herausforderun-
    gen, aber auch und ganz besonders für die sicherheits-
    politischen Herausforderungen.

    Damit kommt man automatisch zu Afghanistan. Ich
    will deutlich sagen: Wer nach den glücklicherweise ge-
    scheiterten Attentatsversuchen in den letzten Tagen, Wo-
    chen und Monaten nicht begreift, dass der Einsatz der
    Bundeswehr in Afghanistan zusammen mit unseren Ver-
    bündeten im Rahmen der NATO zuallererst unseren ele-
    mentaren Sicherheitsinteressen dient, dem ist wirklich
    nicht mehr zu helfen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Dieser Einsatz besteht im Wesentlichen aus zwei Ele-
    menten. Es geht um den Aufbau ziviler Strukturen. Es
    wurde schon zu Recht darauf hingewiesen, dass hier sehr
    viel erreicht wurde. Aber dort muss wesentlich mehr ge-
    schehen. Das gilt insbesondere im Hinblick auf die Be-
    kämpfung der Drogenwirtschaft. Wenn es uns nicht
    gelingt, für die Bauern in Afghanistan alternative Ein-
    nahmemöglichkeiten zu schaffen,


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: So ist es!)


    dann besteht die Gefahr, dass das, was wir bisher er-
    reicht haben, erneut gefährdet wird. Das heißt, wir wür-
    den nicht nur auf dem Status quo verharren, sondern wir
    würden Gefahr laufen, auf den Status quo ante zurückzu-
    fallen. Deswegen brauchen wir dort ein stärkeres Enga-
    gement. Die Erhöhung der Mittel für den zivilen Auf-
    bau in Afghanistan um 20 Millionen Euro im Haushalt
    der Bundesentwicklungsministerin ist zwar ein Schritt in
    die richtige Richtung, aber das ist – präziser beschrieben –
    nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir müssen uns
    darauf einstellen, dass wir gerade für den zivilen Aufbau
    – die Infrastruktur, den Straßenbau, die Wasser- und die
    Energieversorgung – deutlich mehr tun müssen, wenn
    wir die bisherigen Erfolge nicht gefährden wollen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


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    (C (D Eine Schlüsselrolle bei der Verbindung von zivilem ufbau und militärischer Sicherheit nach dem Konzept er vernetzten Sicherheit kommt dem Aufbau der afghaischen Sicherheitskräfte zu. Das, was Deutschland vorchlägt, ist konzeptionell beispielgebend, aber die Mitel, die wir einsetzen, fallen hinter dem von uns selbst ormulierten Anspruch und vor allem hinter dem, was in fghanistan tatsächlich erforderlich ist, nach wie vor eit zurück. Wenn wir nicht auch beim Aufbau von Aree und Polizei unsere Bemühungen erheblich verstär en, gilt auch für diesen Bereich das, was ich zum zivien Aufbau gesagt habe: Wir gefährden das, was wir isher erreicht haben. Dass dieser Aufbau gar nicht mit o viel mehr finanziellen Mitteln verbunden sein muss, ird deutlich, wenn man sich vor Augen führt, dass ein ATO-Soldat durchschnittlich 4 000 Euro am Tag kos et. Das sind Kosten von 120 000 Euro oder 150 000 ollar im Monat. Ich weiß, dass sich die Kosten nicht ins zu eins übertragen lassen, aber mit 150 000 Dollar m Monat könnte man 1 000 afghanische Soldaten oder olizisten mit einem Sold von 150 Dollar pro Monat eintellen und ausbilden. Dieser Sold würde weit über dem iegen, der heutzutage gezahlt wird. (Dr. Werner Hoyer [FDP]: Das wäre das Fünffache!)


    Wenn wir uns jetzt einmal vor Augen führen, welchen
    erausforderungen wir in Bezug auf die Sicherheitslage
    egenüberstehen, so kann ich bei aller Wertschätzung für
    as Lob, das Sie, Herr Kollege Kuhn, der Bundesregie-
    ung gezollt haben, die Position der Grünen, aus OEF
    uszusteigen, nicht nachvollziehen.


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist kein Tauschgeschäft!)


    er Bundeskanzler Gerhard Schröder hat in seiner
    mtszeit zweimal die Vertrauensfrage gestellt, beide
    ale mit überzeugenden Argumenten, einmal, um sie zu

    ewinnen, und einmal, um sie zu verlieren. Als er sie
    och gewinnen wollte,


    (Zuruf des Abg. Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    m 16. November 2001, und sie gewonnen hat, hat er
    as mit der deutschen Beteiligung an der Operation
    Enduring Freedom“ verbunden. Es ist nicht allein
    erhard Schröder, der dafür geworben hatte, sondern es

    ind, wenn ich mich recht erinnere, auch Sie persönlich
    ewesen.


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Natürlich!)


    Jetzt stellt sich die Frage, warum heute der Ausstieg
    us OEF gerechtfertigt sein könnte. Dafür können drei
    ründe ausschlaggebend sein. Der erste Grund wäre

    ine so deutliche Verbesserung der Sicherheitslage, dass
    an auf die Terrorbekämpfung unter OEF verzichten

    ann. Das wird hier niemand ernsthaft behaupten wol-
    en. Das zweite Argument, das immer wieder angeführt
    ird, ist, dass die deutsche Beteiligung an OEF nicht an-
    efordert worden sei. Auch dieses Argument ist wenig
    berzeugend, wenn man sich vor Augen führt, dass deut-






    (A) )



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    Eckart von Klaeden
    sche Truppen seit 2005 nicht mehr unter OEF in Afgha-
    nistan sind. Es ist also nicht so, dass die Truppen abge-
    zogen wurden, weil sie nicht mehr angefordert wurden,
    sondern eher umgekehrt: Sie wurden nicht mehr ange-
    fordert, weil sie nicht mehr vor Ort waren. Das hat mit
    den begrenzten Kapazitäten unserer KSK-Truppen zu
    tun. Also, auch das Argument, dass eine Beteiligung un-
    ter OEF nicht mehr erforderlich sei, weil es an der ent-
    sprechenden Anforderung fehle, stimmt nicht. Schließ-
    lich kommen wir zu dem dritten, am meisten
    vorgetragenen Argument, nämlich zu der sich angeblich
    von dem ISAF-Mandat so sehr unterscheidenden Opera-
    tionsführung unter OEF. Auch dieses Argument ist
    falsch. Dieses Argument ist in erster Linie innenpolitisch
    motiviert. Es hat nichts mit den Verhältnissen und der
    Realität in Afghanistan zu tun;


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das sagen selbst britische Soldaten, die im Süden eingesetzt sind! Die verstehen etwas davon!)


    denn zu dem, was man euphemistisch „Kollateralschä-
    den“ nennt, zu zivilen Opfern, ist es bedauerlicherweise
    sowohl unter ISAF als auch unter OEF gekommen.
    Nicht umsonst hat es entsprechende Äußerungen des
    NATO-Generalsekretärs gegeben.

    OEF ist heute vor allem eine Ausbildungsmission.
    Die milliardenschwere Investition, die insbesondere von
    den Amerikanern in Afghanistan für den Aufbau der Po-
    lizei und für den Aufbau der Armee geleistet wird, wird
    über OEF geleistet. Wer also für den Ausstieg aus OEF
    plädiert und gegen die Mandatsverlängerung stimmt, der
    stimmt auch gegen diese Ausbildungsmission


    (Zuruf des Abg. Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    und müsste dann erklären, wie er diese Aufgabe über-
    nehmen zu können glaubt. Das heißt, es ist in erster
    Linie innenpolitische Augenwischerei, wenn man sagt,
    man könne die beiden aufeinander angewiesenen
    Missionen in Afghanistan voneinander trennen.

    Umgekehrt wird ein Schuh daraus: ISAF und das da-
    mit verbundene Mandat, die afghanische Regierung zu
    unterstützen, sind auf den Erfolg von OEF angewiesen.
    Auch OEF wird in Afghanistan nur erfolgreich sein,
    wenn ISAF seinen Auftrag erfüllen kann. Beide militäri-
    schen Operationen werden ihr Ziel, für mehr Sicherheit
    zu sorgen, wiederum nur erreichen können, wenn wir
    beim zivilen Aufbau wesentlich mehr tun und deutlich
    erfolgreicher sind, als es bisher der Fall gewesen ist.