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ID1611101800

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    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 16/111 Bundeskanzleramt Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaas Hübner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Auswärtiges Amt Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11477 B 11478 C 11484 C 11488 D 11493 C 11493 D 11497 C 11500 D 11505 B 11508 A 11509 A 11520 C 11522 D 11523 C 11526 C 11527 A 11528 C 11530 A 11530 C Deutscher B Stenografisch 111. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Begrüßung der Parlamentarischen Bundes- heer-Beschwerdekommission des österreichi- schen Nationalrats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksache 16/6000) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2007 bis 2011 (Drucksache 16/6001) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 D M K H S K 11539 D 11477 A 11477 B Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11511 C undestag er Bericht ung 2. September 2007 t : Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . r. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . atrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . teffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . atrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 11512 C 11513 A 11513 D 11515 A 11517 A 11518 C 11519 C 11520 A 11520 B Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11531 B 11533 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 111. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 11534 B 11535 D 11561 A 11562 A DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Susanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Gert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte im Rahmen der „United Nations Interim Force in Lebanon“ (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1773 (2007) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 24. August 2007 (Drucksachen 16/6278, 16/6330) . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/6341) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . J N E N E H D D M T D J H H A N A L 11536 D 11537 D 11538 C 11540 A 11542 A 11544 B 11546 A 11547 B 11549 D 11550 D 11551 C 11553 C 11555 A 11556 A 11557 B 11557 D 11558 A 11558 B 11559 B 11560 B Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . r. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . hilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . artwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11562 C 11563 A 11563 D 11565 A 11566 C 11567 C 11570 C 11568 A 11572 B 11574 B 11575 B 11575 D 11576 A 11577 B 11578 B 11578 D 11579 C 11581 A 11582 A 11582 D 11585 A 11586 B 11587 C 11589 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 111. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 11477 (A) ) (B) ) 111. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
    2. folderAnlagen
      Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 111. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 11589 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bluhm, Heidrun DIE LINKE 12.09.2007 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 12.09.2007 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Ferner, Elke SPD 12.09.2007 Haibach, Holger CDU/CSU 12.09.2007 Hermann, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ 12.09.2007 Hörster, Joachim CDU/CSU 12.09.2007* Lintner, Eduard CDU/CSU 12.09.2007* Meckel, Markus SPD 12.09.2007 Müller (Gera), Bernward CDU/CSU 12.09.2007 Ortel, Holger SPD 12.09.2007 Röring, Johannes CDU/CSU 12.09.2007 Schily, Otto SPD 12.09.2007 Dr. Stadler, Max FDP 12.09.2007 Dr. Stinner, Rainer FDP 12.09.2007 Strothmann, Lena CDU/CSU 12.09.2007 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich DIE GRÜNEN (D sammlung des Europarates 111. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Dr. Guido Westerwelle


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


      Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

      en! So wie Herr Kollege Kauder Bilanz gezogen hat
      ber die ersten zwei Jahre dieser Regierung – wir wer-
      en sehen, wie viele denen noch folgen werden; jeden-
      alls ist klar, dass mindestens die Hälfte der größten an-
      unehmenden Amtszeit dieser Koalition herum ist –, so
      ollen auch wir Bilanz ziehen. Ich möchte mit dem be-
      innen, was uns in diesem Hause verbindet.

      Frau Bundeskanzlerin, Herr Außenminister, Sie ha-
      en in diesen ersten zwei Jahren wirklich große außen-
      olitische Herausforderungen meistern müssen. Das
      aren in diesem Jahr die EU-Ratspräsidentschaft und
      ie G-8-Präsidentschaft. Wir möchten ausdrücklich an-
      rkennen, dass die Regierung Merkel/Steinmeier in der
      ußen- und Europapolitik klug und überzeugend ge-

      rbeitet hat. Wir sind froh darüber, dass diese Regierung
      uch Irrtümer der früheren rot-grünen Regierung korri-
      iert hat. Wir begrüßen, dass sie das transatlantische
      erhältnis wieder ins Lot gebracht hat. Wir finden es

      ichtig, dass diese Regierung, anders als die Regierung
      chröder/Fischer, beim Thema Menschenrechte, übri-
      ens auch in Moskau, wieder den aufrechten Gang
      flegt. Wir erkennen das an.






      (A) )



      (B) )


      Dr. Guido Westerwelle

      (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir werden
      uns darüber einig sein, dass damit die außenpolitischen
      Aufgaben dieser Regierung und, sofern es um Sicher-
      heitsfragen geht, des Deutschen Bundestages nicht ab-
      schließend behandelt sind. Wir haben noch außenpoliti-
      sche Aufgaben vor uns. Ich will zwei Bemerkungen
      machen und dann etwas Grundsätzlicheres sagen.

      Wir wissen, dass in Deutschland immer noch, gewis-
      sermaßen als Überbleibsel des Kalten Krieges, amerika-
      nische atomare Waffen stationiert sind. Wir fordern
      auch von dieser Stelle aus die Regierung auf, in Gesprä-
      chen mit unseren Verbündeten auf den vollständigen Ab-
      zug dieser atomaren Waffen hinzuarbeiten.


      (Beifall bei der FDP und der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


      Diese Atomwaffen könnten von ihrer Reichweite her nur
      unsere unmittelbaren Nachbarn, die mit uns in einer
      Europäischen Union verbunden sind, treffen. Es ist
      höchste Zeit, dass diese Waffen abgezogen werden.


      (Beifall bei der FDP und der LINKEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      Schließlich ist es aus unserer Sicht nach wie vor er-
      forderlich, dass Sie fortsetzen, was Sie begonnen haben:
      Die Raketenstationierungspläne im Rahmen der soge-
      nannten Raketenabwehr in Tschechien und Polen dür-
      fen nicht nur als Angelegenheit der NATO, insbesondere
      nicht nur als Angelegenheit von Prag, Warschau und
      Washington, behandelt werden, sondern müssen als ge-
      samteuropäisches Anliegen angegangen werden. Wir
      Europäer haben kein Interesse daran, dass auf dem euro-
      päischen Kontinent, gewissermaßen vor der Haustür
      Deutschlands, ein neuer Rüstungswettlauf beginnt.


      (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


      Ich möchte an dieser Stelle auch etwas zu dem
      Afghanistan-Einsatz sagen. Frau Bundeskanzlerin, Sie
      haben sehr klare Worte gefunden. Man hat spüren kön-
      nen, dass diese Worte in Wahrheit nicht an die Opposi-
      tion gerichtet waren; bei dieser Frage gibt es, jedenfalls
      in weiten Teilen, eine große Übereinstimmung in diesem
      Hause. Sie haben Ihr klares Bekenntnis zur Fortsetzung
      des militärischen Engagements in Afghanistan in Wahr-
      heit vor allen Dingen an die eigenen Reihen gerichtet, an
      die Damen und Herren der Unions- und der SPD-Frak-
      tion, insbesondere der SPD-Fraktion. Wir hatten ur-
      sprünglich vor, in der Frage der Afghanistan-Politik im
      Oktober im Rahmen einer großen Debatte hier über alle
      drei Mandate zu entscheiden. Es ist ein trauriges Ergeb-
      nis, dass, weil die SPD sich selbst nicht einig ist, bei
      einer so fundamentalen Frage unserer nationalen Sicher-
      heit jetzt ein zerstrittener SPD-Parteitag abgewartet wer-
      den muss, bevor dieses Hohe Haus entscheiden kann.
      Führungskunst sieht anders aus.


      (Beifall bei der FDP – Zuruf von der SPD: Das ist Demokratie!)



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      (C (D Sie rufen, das sei Demokratie. Aber dieser Deutsche undestag hat kein imperatives Mandat. In Fragen unse es Friedens und unserer Sicherheit, in Fragen des Afhanistan-Einsatzes erfüllen Sie bitte nicht, quasi als usführendes Organ, das, was Parteitage beschließen! ie sind Ihrem Gewissen verpflichtet, wenn es in diesem ohen Hause um Krieg und Frieden geht, und nichts aneres steht hier zur Abstimmung. Ich will in diesem Zusammenhang ausdrücklich daauf aufmerksam machen, dass wir als FDP-Fraktion naezu geschlossen – es wird immer abweichende Meinunen geben; das wirft ja auch niemand irgendjemandem or natürlich nicht; aber es ist notwendig, dass wir zu einer ntscheidung kommen – unterstützen, dass das Engageent, auch Deutschlands, in Afghanistan fortgesetzt ird. Man liest gelegentlich, nichts sei gewonnen, nichts ei gelungen, alles sei verloren. Herr Kollege Kauder, Ihr ergleich mit Vietnam, den Sie soeben gezogen haben, st in meinen Augen sehr unzutreffend. Denn im Falle ietnams ging es um eine Konfrontation von Blöcken. ier geht es darum, dass eine friedliche Völkergemein chaft gemeinsam den Terrorismus besiegen will. Das ist in fundamentaler Unterschied; der historische Vergleich asst in keiner Weise. Umgekehrt muss denjenigen, die schreiben, es sei ichts gewonnen, von dieser Stelle aus noch einmal geagt werden: In Afghanistan werden keine Menschen ehr aufgehängt, weil sie Fußball spielen. Frauen wer en nicht mehr unterdrückt. Frauen, die vergewaltigt orden sind, werden nicht mehr gesteinigt, nach dem otto: selber schuld. Die Menschen werden nicht mehr n Kränen hochgezogen, möglichst langsam, damit der eg zum Tod besonders qualvoll ist. Das sind in Wahrheit die Bilder und die Dinge, mit enen man sich auseinandersetzen muss. Wer heute beauptet, in Afghanistan sei nichts gewonnen, alles sei erloren, der vergisst, wie viele menschliche Schicksale nter den Taliban grausam zu Ende gekommen sind. (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


      (Beifall bei der FDP)


      (Lachen bei Abgeordneten der SPD)


      (Beifall bei der FDP)


      eswegen bleiben wir dabei: Das ist ein humanitärer
      uftrag der Menschlichkeit, der hier notwendig ist; er
      uss militärisch geschützt werden. Kein Entwicklungs-

      elfer könnte in Afghanistan wirken und arbeiten, wenn
      s nicht den Schutz der Soldaten gäbe. Sie alle wären
      ängst umgebracht worden; das gilt gerade für die westli-
      hen Entwicklungshelfer.

      In diesem Zusammenhang sage ich aber eines ganz
      lar – Herr Verteidigungsminister, ich halte es für not-
      endig, dass Sie das in Ihren Gesprächen ausdrücklich

      um Thema machen –: Wir verbitten uns die wiederhol-






      (A) )



      (B) )


      Dr. Guido Westerwelle
      ten öffentlichen Belehrungen des NATO-Generalsekre-
      tärs. Der Deutsche Bundestag ist nicht ausführendes Or-
      gan des Generalsekretärs der NATO. Es ist ja wohl noch
      so, dass er ein Angestellter der NATO ist und wir nicht
      seine Befehlsempfänger sind.


      (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


      Das muss klar zum Ausdruck gebracht werden.

      Frau Bundeskanzlerin, so wie die Regierung in der
      Außen- und Europapolitik eine überwiegend erfolgrei-
      che Bilanz vorweisen kann, so ist es erstaunlich, dass Sie
      sich in der Innenpolitik von dem, was Sie einmal in Ih-
      rer ersten Regierungserklärung als Motto Ihrer Regie-
      rungsarbeit ausgegeben haben, vollständig verabschiedet
      haben. Die erste Regierungserklärung von Bundeskanz-
      lerin Angela Merkel in diesem Hohen Hause hatte die
      Überschrift: Mehr Freiheit wagen. Zwei Jahre später ste-
      hen Sie zur Bilanz an diesem Pult, und das Motto „Mehr
      Freiheit wagen“ kommt nicht einmal mehr als rhetori-
      sche Floskel bei Ihnen vor, geschweige denn, es würde
      mit Inhalt gefüllt.


      (Beifall bei der FDP)


      Das ist aus unserer Sicht ein Kardinalfehler dieser Re-
      gierung.

      Beide Koalitionsfraktionen haben sich in Wahrheit
      von dem verabschiedet, was ihnen mittlerweile peinlich
      ist. Die SPD verabschiedet sich unter Schmerzen und
      lautem Getöse von der Agenda 2010. Die Union verab-
      schiedet sich von den Beschlüssen ihres Leipziger Re-
      formparteitages, leise, aber leider auch konsequent. Bei-
      des sind historische Fehler.

      Man kann noch verstehen, dass Sie sagen, der Auf-
      schwung in Deutschland komme von Ihrer Politik; wenn
      Sie das ernsthaft glauben, dann hat Deutschland wirklich
      ein Problem.


      (Heiterkeit bei Abgeordneten der FDP)


      Ihre ganzen guten Zahlen sind das Ergebnis einer fabel-
      haften weltwirtschaftlichen Entwicklung. Statt sich mit
      fremden Federn zu schmücken, müsste sich Deutschland
      die Frage stellen: Wie kann es eigentlich sein, dass die
      Weltwirtschaft seit vier Jahren wächst und der Auf-
      schwung erst jetzt in Deutschland ankommt?


      (Beifall bei der FDP)


      Die Zeitverzögerung zeigt uns doch, dass wir strukturell
      immer noch nicht richtig aufgestellt sind.

      Sie haben hier die Erfolgsbilanz vorgetragen. Sie ha-
      ben in Ihrer Rede ausdrücklich gesagt: Erst einmal war
      es die Regierung, dann waren es die arbeitenden Men-
      schen. Das ist eine interessante Reihenfolge. Die Art,
      wie Sie das hier vortragen, zeugt von einem interessan-
      ten Selbstverständnis. Der entscheidende Punkt ist: Sie
      sagen, das sei Ihr Aufschwung.


      (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das hat keiner gesagt, Herr Kollege Westerwelle! Sie widerlegen eine nicht gemachte Behauptung!)


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      (C (D Ich persönlich habe da ein Déjà-vu: Bundeskanzler chröder 1999/2000. Das war genau dasselbe. Heute treiten Sie sich darüber, ob es ein Schröder-Aufchwung oder ein Merkel-Aufschwung ist. Damals war err Schröder frisch im Amt, und schon war es sein ufschwung. Das ist besonders gefährlich, gerade in eier heiklen weltwirtschaftlichen Situation; wenn das ämlich Ihr Aufschwung ist, Frau Merkel, dann ist der ächste Abschwung auch Ihr Abschwung. Der nächste bschwung kommt bestimmt. Es wäre besser, wir würen jetzt strukturelle Reformen durchsetzen, damit uns er nächste Abschwung nicht doppelt hart trifft. ir sind immer noch nicht gut aufgestellt. Wir sind aus er konjunkturellen Krise heraus; aus der strukturellen rise sind wir es noch lange nicht. Sie haben nicht mehr Freiheit gewagt. Vielmehr haen Sie, Frau Bundeskanzlerin, mit Ihrer Bundesregieung in Wahrheit mehr Unfreiheit über die Menschen geracht, und zwar schon allein, was das persönliche erfügen der Bürgerinnen und Bürger über ihr Einkomen angeht. Sie verantworten die größte Steuererhöung in der Geschichte dieser Republik. Noch keine egierung vorher hat eine so hohe Steuererhöhung be chlossen: Mehrwertsteuer, Versicherungsteuer, Pendlerauschale, Sparerfreibetrag, Eigenheimzulage und vieles ehr. Durch Ihre Politik steigen die Rentenbeiträge, die eiträge zur Krankenversicherung und die Beiträge zur flegeversicherung. Mit anderen Worten: Eine vierköpige Familie in Deutschland wird in diesem Jahr im urchschnitt um 1 400 Euro mehr belastet als im Jahr uvor. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass die Mehreit der Deutschen das Gefühl hat, der Aufschwung gehe n ihnen vorbei. Sie müssen endlich einmal diejenigen ntlasten, die dieses Land tragen, die den Karren ziehen. ie reden über Heuschrecken und über Unterschichten. ber denken Sie doch einmal an die Mitte dieses Lanes, die als Leistungsträger überhaupt erst dafür sorgt, ass dieser ganze Wohlstand einschließlich der sozialen erechtigkeit erwirtschaftet werden kann. Auch diese enschen müssen einmal etwas vom Aufschwung ha en. Herr Kollege Lafontaine, intellektuell hat Ihre Rede das muss Ihnen jetzt nicht peinlich sein – mit den Re en der Damen und Herren der Regierungsfraktionen eies gemeinsam: Sie alle setzen soziale Gerechtigkeit mit taatlicher Umverteilung gleich. Für Sie wächst die soiale Gerechtigkeit eines Landes, wenn die Umverteiung durch den Staat wächst. eswegen sieht der Haushalt auch so aus. Noch niemals n der Geschichte hat es einen Haushalt mit derart hohen teuereinnahmen gegeben. Übrigens wird immer mehr Dr. Guido Westerwelle in den Sozialstaat hineingezahlt, obgleich die Arbeitslosigkeit zurückgeht. Trotzdem kommt bei den tatsächlich Bedürftigen weniger an. Dass die Kinderarmut wächst, obwohl die Ausgaben für den Sozialstaat steigen, zeigt doch eines: Soziale Gerechtigkeit hängt vor allen Dingen von der Treffsicherheit der Maßnahmen und nicht von dem Umverteilungsquotienten in dieser Republik ab. Herr Kollege Lafontaine, ich kann verstehen, dass Sie dem nicht zustimmen wollen. Es würde mich andererseits auch einigermaßen schockieren. Wenn Sie die Frage stellen: „Wer ist Deutschland?“, so rufe ich Ihnen zu: Auch Sie, Herr Lafontaine, sind Deutschland. Das ist manchmal schwierig, aber auch Sie sind Deutschland. – Übrigens nicht Kuba, Herr Lafontaine. Kuba ist es nicht. (Heiterkeit und Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      (Beifall bei der FDP)


      (Dirk Niebel [FDP]: Pfui!)


      (Beifall bei der FDP)


      (Oskar Lafontaine [DIE LINKE]: Nein!)





      (A) )


      (B) )


      (Beifall bei der FDP)


      (Zuruf von der CDU/CSU: Kuba!)


      Meine Damen und Herren, Sie haben eben nicht mehr
      Freiheit gewagt, wenn es um die Lebenslage unserer
      Bürgerinnen und Bürger geht. Sie haben die Steuern er-
      höht, die Beiträge steigen, und das nennen Sie Reform.
      Da ist es kein Wunder, dass das Wort Reform allmählich
      zu einem Angstbegriff in der Bevölkerung wird.

      Mehr Freiheit wagen bedeutet aber zu Beginn dieser
      mutmaßlich zweiten Hälfte der Legislaturperiode leider
      auch eine erhebliche Diskussion über den Abbau von
      Bürgerrechten in Deutschland. Onlinedurchsuchungen
      von privaten Computern, bis hin zu der Tatsache, dass
      der Bundesinnenminister öffentlich über die Unschulds-
      vermutung diskutiert, das öffentliche Erörtern des Tö-
      tens auf Verdacht, all das hat in diesen Monaten stattge-
      funden. Von einem Verfassungsminister erwarten wir
      etwas anderes.

      Wenn Sie, Frau Bundeskanzlerin, sagen – denn auch
      Sie haben den Protest in Ihren eigenen Reihen gehört –,
      es gebe keine Denkverbote, so ist das in meinen Augen
      ein seltsames Amtsverständnis. Sie tun so, als ob der In-
      nenminister ein Philosoph wäre, der ein paar Steine ins
      Wasser werfen könnte, und anschließend darf er sich an
      den Wellen ergötzen. Von einem Innenminister erwarten
      wir, dass er Freiheit und Sicherheit sieht. Man kann die
      Freiheit der Bürger nicht schützen, indem man sie auf-
      gibt, meine Damen und Herren. Das ist ein kardinales
      Missverständnis, das bei Ihnen vorherrscht.


      (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


      Wir haben einen dramatischen Abbau von Bürger-
      rechten zu verzeichnen. Mich wundert, dass das in dieser
      Debatte überhaupt kein Thema mehr ist. Stichwort glä-
      serner Bankkunde: Das Bankgeheimnis ist faktisch auf-
      gehoben; man muss es so sagen. Wir erleben, dass der
      gläserne Patient vorbereitet wird. Die Datenschützer ha-
      ben sich eindeutig geäußert. Jetzt gibt es auch noch den
      gläsernen Steuerbürger. Früher hieß es: Von der Wiege

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      (C (D is zur Bahre Formulare, Formulare. Wenn das, was Sie eschlossen haben, Realität wird, dass nämlich die Daen des Steuerzahlers auch noch 20 Jahre nach dem Tod espeichert werden sollen, dann heißt es: Von der Wiege is zur Bahre plus 20 Jahre Formulare, Formulare. Das st es, worüber wir reden. All das ist nicht „mehr Freiheit agen“. Das ist in Wahrheit mehr Unfreiheit. Unter Freieit verstehen wir nicht die Freiheit von Politikern, hier hren Lieblingsprojekten nachgehen zu können. Unter reiheit verstehen wir die real existierende Freiheit der ürgerinnen und Bürger, und zwar einschließlich der soialen Freiheit vor Not. Aus unserer Sicht ist das völlig lar. Mehr Freiheit wagen müsste heute bedeuten, Forchung und neue Technologien zu unterstützen. Darauf ehen Sie aber gar nicht mehr ein. Das ist für eine Naturissenschaftlerin erstaunlich. Ich weiß ja, dass Sie das nders sehen. Aber so, wie Sie beim Thema Afghanistan it Ihrer Meinung nicht hinter dem Berg halten, könnten ie doch auch einmal beim Thema neue Technologien ie Meinungsführerschaft übernehmen. Gerade als Naurwissenschaftlerin könnten Sie etwas mehr den Vertand einschalten. Die Biound Gentechnologie werden weiter abgewikelt. Das Gentechnikgesetz könnte genauso gut von rau Künast geschrieben worden sein. Es steht jetzt nur eehofer darunter. (Dirk Niebel [FDP]: Die sehen sich auch immer ähnlicher!)


      (Beifall bei der FDP)


      (Beifall bei der FDP)


      s hat sich substanziell nichts geändert.


      (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt wird es ungenau!)


      Das wollte ich zu den neuen Technologien sagen. Ich
      ann diesen Bereich leider nur streifen. Auch Sie kennen
      as Problem mit der kurzen Redezeit.

      Wir bedauern, dass bei der Kernkraft in Wahrheit
      tellvertreterdiskussionen stattfinden. Ich möchte einmal
      itieren, was der alte Bundeswirtschaftsminister – so alt
      st er noch gar nicht; jedenfalls ist er sehr jung im
      opf –, Wolfgang Clement, in diesem Monat geschrie-
      en hat:

      Dessen ungeachtet betreibt die Bundesregierung,
      namentlich der Umweltminister, einen in Europa
      einmaligen Kreuzzug gegen die heimischen Ener-
      gieunternehmen und eine beispiellose Verteufe-
      lungskampagne gegen die Nutzung der Kernener-
      gie.

      r fügte übrigens hinzu:

      Die gelernte Physikerin im Kanzleramt jedenfalls
      lässt die Dinge … treiben.

      Präsident Putin hat in Australien Uranverträge abge-
      chlossen und kündigt an, er baut zu Hause 30 neue
      ernkraftwerke. China will bis zum Jahre 2020 jedes

      ahr ein Kernkraftwerk bauen. Frankreich fordert uns






      (A) )



      (B) )


      Dr. Guido Westerwelle
      auf, endlich von unserem Ausstiegskurs Abschied zu
      nehmen, weil es dem Klimaschutz dient. Wenn man sich
      diese Tatsachen vor Augen führt, dann ist es schlichtweg
      Geisterfahrerei, dass Sie nur noch eines in der Energie-
      politik im Schilde führen, nämlich diese Erfolgstechno-
      logie in Deutschland abzuwickeln. Wir brauchen beides:
      regenerative Energien – ja, dafür sind wir – und die
      friedliche Nutzung der Kernenergie, auf die wir im Inte-
      resse des Umweltschutzes und der Wirtschaft nicht ver-
      zichten können.


      (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      Schließlich geht es um die Frage, ob wir in Deutsch-
      land denn wirklich die Kurve gekriegt haben oder ob wir
      sie noch kriegen müssen. Sie sprechen von der Transpa-
      renz der Finanzmärkte; es ist vernünftig, dass Sie die-
      ses Thema ansprechen. Sie sollten aber nicht so tun, als
      sei es damit getan, ein paar Regeln vorzuschlagen, und
      das Thema sei damit auf internationaler Ebene erledigt.
      Das ist unsachlich. Wenn Sie zu Recht anmahnen, dass
      die internationalen Finanzmärkte im Sinne von größerer
      Transparenz kontrolliert werden müssen – es wird Sie
      wundern, aber Sie hätten uns auf Ihrer Seite –, dann sage
      ich Ihnen, Frau Bundeskanzlerin, dass Sie dort anfangen
      müssen, wo Ihre eigene Regierung etwas zu sagen hat,
      nämlich bei den Staatsbanken, die im Augenblick auf
      den Finanzmärkten ein heilloses Durcheinander zulasten
      des deutschen Mittelstandes anrichten.


      (Beifall bei der FDP)


      KfW, IKB und Sachsen LB sind die Stichworte, die
      Sie alle kennen. Wer über Finanztransparenz spricht,
      sollte also erst einmal vor der eigenen Haustür kehren.
      Da, wo Sie Macht haben, müssen Sie sie einsetzen. Das
      tut der Finanzminister bedauerlicherweise nicht.


      (Beifall bei der FDP)


      Man kann festhalten, dass Sie in diesem Bundeshaus-
      halt im Grunde genommen eine weitere Umverteilungs-
      politik beschließen. Sie steigern die Einnahmen über hö-
      here Steuern und machen trotzdem noch Schulden. Das
      widerlegt übrigens auch Ihre These, es sei eine solide Fi-
      nanzpolitik. Die junge Generation kann sich nur grausen,
      wenn sie sieht, dass die Steuern steigen und trotzdem
      noch mehr Schulden gemacht werden. Der Finanzminis-
      ter sagt, er gibt uns einen aus, wenn es schon im Jahr
      2010 einen ausgeglichenen Haushalt gibt. Er sagt das
      nur, weil er weiß, dass er dann nicht mehr Finanzminis-
      ter ist.


      (Heiterkeit und Beifall bei der FDP)


      Wir wollen es umgekehrt machen: Herr Steinbrück,
      wir geben Ihnen einen aus, wenn Sie es in dieser Legis-
      laturperiode noch angehen, einen ausgeglichenen Haus-
      halt zu erreichen. Mit etwas mehr Ehrgeiz könnten Sie es
      schaffen.


      (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


      Sie schaffen es aber nicht, weil die Devise dieser Regie-
      rung lautet: Bekommt ein schwarzer Minister mehr
      Geld, muss auch ein roter Minister mehr Geld bekom-

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      (C (D en. Das genau ist der Grund, warum es in Deutschland alsch läuft. Die Zeche zahlen die Bürger, weil die Steurn steigen. Der Staat hat nicht zu wenig Geld, er hat geug Geld. Er verplempert es aber in Bereichen, aus deen er sich besser raushalten sollte. Das ist das igentliche Problem in diesem Lande. Das haben wir alles schon einmal gehabt: Hans im lück! Peer im Glück! Wir wissen, wie es kam: Die MTS-Lizenzen wurden versteigert, und 100 Milliaren Mark kamen rein. Die Strukturen wurden aber nicht erändert, und ein Jahr später hatten wir 5 Millioen Arbeitslose und die Staatsfinanzen waren völlig kautt. Man müsste jetzt die gute Chance nutzen, jetzt die ute Konjunktur nutzen, um die für Deutschland wichtien Hausaufgaben zu erledigen, damit wir, wenn es chlechter läuft, vorgesorgt haben, damit auch dann noch ie Staatsfinanzen stimmen, damit auch dann noch Areitsplätze geschaffen werden, damit auch dann noch inestiert wird. Deswegen ist Ihr Beitrag zur Diskussion über die rbschaftsteuer nur als rückwärtsgewandt zu bezeichen. Österreich, Frankreich, alle zeigen uns, wie es geht. ie schaffen die Erbschaftsteuer faktisch ab, und wir haen nicht einmal den Mut, die Verantwortung für die rbschaftsteuer denen zu übertragen, die die Steuereinahmen erhalten, nämlich den Ländern. Wo ist eigentich Ihr föderales Bewusstsein, Männer und Frauen des eutschen Bundestages? Sie sagen: 2011 ausgeglichener Haushalt. Es gibt eine infache Regel: Was du heute kannst besorgen, das verchiebe nicht auf morgen! Denn wer weiß, wie die Konunktur im Jahr 2011 aussehen wird? Das ist zwar alles ohlfeil, aus unserer Sicht ist die Richtung aber falsch. Es ist schon verrückt, wofür diese Regierung Geld at. Wir geben China und Indien Entwicklungshilfe, ennen es nur nicht mehr so. Syrien – ausgerechnet Syien – werden auf der Reise der Entwicklungshilfeminiserin mal eben 44 Millionen Euro zugesagt. Die Steinohlesubventionen steigen, werden nicht etwa abgebaut. ie Subventionen insgesamt steigen. Denken Sie an die irtschaftszuwendungen! Auch sie werden nicht abge aut. Der allergrößte Hammer ist, dass Sie sogar bei den nvestitionen Ihren Aufgaben nicht nachkommen. Ich ätte mir nie vorstellen können, dass eine schwarz-rote egierung für Investitionen in den Straßenbau weniger usgibt als eine rot-grüne zum Schluss ihrer Amtszeit. Herr Westerwelle, kommen Sie bitte zum Schluss. Sofort. Dagegen geben Sie viel Geld für Presseund Öffentichkeitsarbeit aus. Das ist wohl wahr. Da steigern Sie ie Ausgaben. Allein im Auswärtigen Amt steigt die Dr. Guido Westerwelle Zahl der Mitarbeiter für Presseund Öffentlichkeitsarbeit von 45 auf 113. Und da rätselt die Presse noch, wer Kanzlerkandidat wird. Sie brauchen sich doch nur den Haushalt anzusehen. Sie müssen nur schauen, wo Pressesprecher eingestellt werden, dann wissen Sie schon Bescheid. Fragen Sie mich doch! Ich sage es Ihnen doch. Auch der Kollege Struck hat gesagt, dass es darum geht, ab 2009 einen sozialdemokratischen Kanzler zu haben. Ab sofort wartet Deutschland nur noch gespannt auf die Antwort auf die Frage: Wer soll es denn werden? (Dr. Peter Struck [SPD]: Kann ich Ihnen sagen, Herr Westerwelle!)


      (Beifall bei der FDP)


      (Beifall bei der FDP)


      (Beifall bei der FDP)


    Rede von Dr. Hermann Otto Solms
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Dr. Guido Westerwelle


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)





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      (Heiterkeit und Beifall bei der FDP)


      (Dr. Peter Struck [SPD]: Ich bitte darum!)


      Wir würden es an dieser Stelle gerne einmal hören. Dann
      können wir weiterreden.