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ID1611101400

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    Vokabeln: 1
    1. \n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/111 Bundeskanzleramt Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaas Hübner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Auswärtiges Amt Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11477 B 11478 C 11484 C 11488 D 11493 C 11493 D 11497 C 11500 D 11505 B 11508 A 11509 A 11520 C 11522 D 11523 C 11526 C 11527 A 11528 C 11530 A 11530 C Deutscher B Stenografisch 111. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Begrüßung der Parlamentarischen Bundes- heer-Beschwerdekommission des österreichi- schen Nationalrats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksache 16/6000) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2007 bis 2011 (Drucksache 16/6001) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 D M K H S K 11539 D 11477 A 11477 B Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11511 C undestag er Bericht ung 2. September 2007 t : Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . r. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . atrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . teffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . atrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 11512 C 11513 A 11513 D 11515 A 11517 A 11518 C 11519 C 11520 A 11520 B Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11531 B 11533 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 111. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 11534 B 11535 D 11561 A 11562 A DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Susanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Gert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte im Rahmen der „United Nations Interim Force in Lebanon“ (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1773 (2007) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 24. August 2007 (Drucksachen 16/6278, 16/6330) . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/6341) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . J N E N E H D D M T D J H H A N A L 11536 D 11537 D 11538 C 11540 A 11542 A 11544 B 11546 A 11547 B 11549 D 11550 D 11551 C 11553 C 11555 A 11556 A 11557 B 11557 D 11558 A 11558 B 11559 B 11560 B Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . r. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . hilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . artwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11562 C 11563 A 11563 D 11565 A 11566 C 11567 C 11570 C 11568 A 11572 B 11574 B 11575 B 11575 D 11576 A 11577 B 11578 B 11578 D 11579 C 11581 A 11582 A 11582 D 11585 A 11586 B 11587 C 11589 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 111. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 11477 (A) ) (B) ) 111. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 111. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 11589 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bluhm, Heidrun DIE LINKE 12.09.2007 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 12.09.2007 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Ferner, Elke SPD 12.09.2007 Haibach, Holger CDU/CSU 12.09.2007 Hermann, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ 12.09.2007 Hörster, Joachim CDU/CSU 12.09.2007* Lintner, Eduard CDU/CSU 12.09.2007* Meckel, Markus SPD 12.09.2007 Müller (Gera), Bernward CDU/CSU 12.09.2007 Ortel, Holger SPD 12.09.2007 Röring, Johannes CDU/CSU 12.09.2007 Schily, Otto SPD 12.09.2007 Dr. Stadler, Max FDP 12.09.2007 Dr. Stinner, Rainer FDP 12.09.2007 Strothmann, Lena CDU/CSU 12.09.2007 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich DIE GRÜNEN (D sammlung des Europarates 111. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Fritz Kuhn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    enn man nach zwei Jahren – also zur Halbzeit der Le-
    islaturperiode – den Bundeskanzlerin-Haushalt be-






    (A) )



    (B) )


    Fritz Kuhn
    spricht, geht es im Kern um die Frage: Was ist richtig ge-
    laufen, was muss anders laufen, und wie sieht die
    politische Führung des Landes durch das Kanzleramt
    aus? Dieser Frage will ich mich widmen, allen anderen
    Fragen an anderer Stelle.

    Wir verfallen nicht in das Schema, nur weil wir ge-
    rade in der Opposition sind, alles, was gegenwärtig statt-
    findet, schlecht zu finden und herunterzureden. Im Na-
    men meiner Fraktion möchte ich insbesondere sagen,
    dass Deutschland von der Kanzlerin und dem Außenmi-
    nister in der Welt respektabel repräsentiert wird.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Ich sage nichts über einzelne Schritte der Außenpolitik,
    aber viele Leute – darunter auch unsere Wählerinnen
    und Wähler – denken so.

    Zweitens – hören Sie genau zu! – finden wir es gut,
    dass der Klimaschutz inzwischen bei den Regierungs-
    fraktionen als Thema angekommen ist. Zu den einzelnen
    Regelungen, die Sie umsetzen, werde ich nachher noch
    etwas sagen. Drittens ist es natürlich positiv, dass der
    Aufschwung da ist – eher vom Export als vom Binnen-
    markt getragen –, denn dies erleichtert generell das poli-
    tische Handeln.

    Auf der Basis, dass es Positives gibt, erstaunt mich
    schon, dass Sie, Frau Merkel, mit dem Satz: „Alle Men-
    schen haben jetzt Grund zur Zuversicht“, alle schwieri-
    gen und kritischen Fragen sowie die strukturellen Pro-
    bleme unseres Landes nach dem Motto verpackt haben:
    „Keine Sorge, die Große Koalition wird es schon rich-
    ten.“ Dies ist ein Fehler, weil die Voraussetzung guten
    politischen Handelns ist, gerade während einer Verbes-
    serung der Entwicklung darauf zu achten, was strukturell
    eigentlich noch schlecht läuft.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich möchte einige Bemerkungen zu den wichtigsten
    politischen Feldern machen.

    Im Hinblick auf das Klima haben Sie erst einmal eini-
    ges beschlossen, was in die richtige Richtung geht. Aber
    Ihre Klimaschutzpolitik wird die Ziele – auch das
    40-Prozent-Ziel – systematisch nicht erreichen, weil die
    gesetzliche Umsetzung sowie das, was Sie in Meseberg
    beschlossen haben, ihnen nicht hinreichend Rechnung
    tragen, sondern einem Slalomlauf zwischen Tabuzonen
    ähneln. Wir reden zwar heute nicht nur über Klima-
    schutz, aber ich will zwei Bereiche erwähnen.

    Bei der Energieeffizienz – vorgestern hat auch die
    IEA dargestellt, dass der Stromverbrauch in Deutschland
    massiv ansteigt – sind Sie in Meseberg eindeutig zu kurz
    gesprungen. Für Nachtspeicheröfen gibt es kein Kon-
    zept. Auch für Elektrogeräte gibt es keinen Top-Runner-
    Ansatz. Die Kennzeichnung von Elektrogeräten soll nur
    freiwillig erfolgen, und es gibt keine Einschränkungen
    für den Stand-by-Betrieb. Sie vermeiden systematisch
    die Ordnungspolitik und setzen weiterhin auf freiwillige
    Vereinbarungen oder verschieben Entscheidungen, die
    heute getroffen werden müssten, in die Zukunft.

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    (C (D Deswegen sind die 40 Millionen Tonnen CO2-Einspaung, die Sie im Hinblick auf die Effizienz von Elektroeräten im Haushalt im Acht-Punkte-Programm noch eranschlagt hatten, auf nur noch erreichbare 8 Millioen Tonnen zusammengeschrumpft. Dies wurde in dieer Woche im Umweltministerium auch so bilanziert. Sie pringen an dieser Stelle zu kurz. Das, was Sie sonntags erbal an Klimaschutzzielen formulieren, schaffen Sie erktags nicht, weil Sie sich den Lobbys – wie sie zum eispiel Herr Glos im Parlament und in der Regierung ertritt – beugen. Bei der Verkehrspolitik herrscht in der Regierung mmer noch absolute Funkstille. Wenn Sie, Frau Buneskanzlerin, morgen zur IAA gehen, müssen Sie dort larmachen, dass jetzt die Stunde der Ordnungspolitik eschlagen hat und wir verbindliche Verbrauchsoberrenzen brauchen, und nicht, wie Herr Wiedeking jetzt ieder gefordert hat, eine Verschiebung von 2012 auf 015. Wenn Sie das zulassen, wird der Verkehrsbereich einen Beitrag zu den Klimaschutzbemühungen leisten önnen, und wir werden die Ziele insgesamt nicht erreihen. Auch in Deutschland – ich sage das mit Blick auf die AA – müssen alle Fahrzeughersteller neben den einzelen ökologischen Pilotprojekten in der Breite – bei den roßen wie bei den kleinen Fahrzeugen – systematisch on dem hohen CO2-Ausstoß wegkommen. Dazu brauhen wir Ordnungspolitik und nicht diesen Mist der freiilligen Vereinbarungen, der offensichtlich gescheitert t. Frau Merkel, was uns bei Ihrer Rede fast amüsiert hat, ar, wie Sie in einem Sätzchen mit dem Thema Bahn mgegangen sind. Sie haben gesagt: Mit dem Börsenang der Bahn werden wir uns auch noch beschäftigen. Erst einmal – es ist ja ein Gesetzentwurf durch das Kainett gegangen –: Ich hoffe schon, dass Sie sich auch orher damit beschäftigt haben. Doch der Satz in Ihrer ede war auf die Zukunft bezogen. as Sie bisher im Kabinett beschlossen haben, ist nach nserer Überzeugung ordnungspolitischer Wahnsinn: ie verschleudern Volksvermögen. Insgesamt sind 30 Milliarden Euro in der Bahn, insbesondere im chienennetz und in den Bahnhöfen, investiert, Geld der teuerzahlerinnen und Steuerzahler. Sie haben eine Priatisierung vor, bei der Sie vielleicht 8 Milliarden Euro rlösen werden. 4 Milliarden Euro gehen an den Bund, er Rest geht an die Bahn. Sie verpflichten sich, 15 Jahre ang 2,5 Milliarden Euro in das Schienennetz zu invesieren, macht 37,5 Milliarden Euro. Nach dem heutigen tand müsste der Bund, wenn wir nach 18 Jahren wieder irtschaftlicher Eigentümer des Netzes sein wollten, imerhin 7,5 Milliarden Euro Wertausgleich zahlen. Da ragt sich doch jeder, der nur ein bisschen rechnen kann: as soll das Ganze? Was ist eigentlich die Begründung Fritz Kuhn für diesen ordnungspolitischen Unsinn, mit dem Sie, Frau Kanzlerin, sich erst in der Zukunft beschäftigen wollen, obwohl Sie ihn schon beschlossen haben? (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)





    (A) )


    (B) )


    Es gibt nur ein Argument, warum wir die Schienenin-
    frastruktur aufgeben sollen: weil Herr Mehdorn Geld
    braucht, um als internationaler Player eine internationale
    Bahn AG aufzuziehen. Was wir dagegen in Deutschland
    brauchen, ist eine bessere Bahn, schon aus Klimaschutz-
    gründen. Was wir in Deutschland brauchen, ist mehr
    Bahnbetrieb in der Fläche, auch mehr Güterverkehr auf
    der Schiene, damit die Straßen entlastet werden und die
    Leute vernünftig reisen können. Doch dann können wir
    nicht die Infrastruktur verschleudern, wie Sie, Frau
    Merkel, es offensichtlich vorhaben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Welche Aufgabe – das ist die Führungsaufgabe einer
    Kanzlerin; das können Sie nicht auf einen Tiefensee, der
    mit diesem Thema überfordert ist, abschieben –


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN und der FDP)


    soll der Staat denn haben, wenn nicht die, die Infrastruk-
    tur, die alle brauchen, in Schuss zu halten, über sie zu
    verfügen? Sie darf nicht ohne Sinn und Verstand den In-
    teressen des Kapitalmarktes preisgegeben werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Merkel, da treffen wir den Kern Ihrer politischen
    Überzeugung. Ich finde, dass konservativ sein heißt,
    dass man bewahrt, was in der Vergangenheit geschaffen
    worden ist, dass man es erneuert, aber eben nicht, dass
    man es verschleudert. Deswegen ist es gut, dass Sie sich
    mit diesem Thema noch einmal beschäftigen wollen.

    Ich will zum Bereich Wirtschaft, Haushalt, Arbeits-
    markt kurz etwas sagen. Die Konjunktur ist gut. Sorgen
    machen muss, dass sie zu sehr exportgeleitet ist und am
    Binnenmarkt zu wenig zieht. Über die Mehrwertsteuer
    will ich mich nicht streiten; darüber kann man insgesamt
    lange reden. Sie haben gestern den Finanzminister eine
    Haushaltskonsolidierung feiern lassen, die wir für
    unambitioniert halten. Dazu haben Sie heute nichts Ver-
    nünftiges gesagt, Frau Kanzlerin. Wenn man jetzt, im
    Jahr 2007, sagt: „2011 kommen wir auf die Nullver-
    schuldung“, und man hat massiv Steuern erhöht – es ist
    ja nicht nur die Mehrwertsteuer: da ist die Versicherung-
    steuer, und viele Abschreibungsmöglichkeiten wurden
    abgebaut –, dann kann man sich nicht als Konsolidie-
    rungsregierung feiern. Der entscheidende Punkt ist, dass
    Sie es nicht rechtzeitig schaffen, aus der Neuverschul-
    dung herauszukommen, weil Sie nicht bereit sind, die
    notwendigen Investitionen – es gibt notwendige Investi-
    tionen – durch Subventionsabbau zu finanzieren, son-
    dern sie aus der Konjunktur heraus schöpfen. Solange
    Sie dies tun, ist die ganze Nummer der Konsolidierungs-
    regierung nicht viel wert.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


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    (C (D Wiederholen Sie nicht – ich meine das ernst, nicht koett – den Fehler von Rot-Grün, die wir 2000 und 2001 her zu wenig gespart haben und dann, als es dicke kam, ersucht haben – das ist am Bundesrat immer gescheitert –, n die abnehmende Konjunktur hinein zu sparen. Dies ann nicht funktionieren. Deswegen sage ich: Politische ührung heißt, dass Sie in der Finanzpolitik mehr Vororge treffen für die Zeit, wenn es mit der Konjunktur ieder schlechter gehen sollte. An Ihrer Beschönigung der Verhältnisse hat mich ein unkt gestört. Sie haben gesagt, der Aufschwung omme bei allen an. Die Zahlen der Bundesagentur für rbeit zeigen aber, dass der Aufschwung bei den Dauerrbeitslosen noch nicht ankommt. Daran können wir in iesem Hause nicht vorbeireden, nur weil es ein schwieiges Thema ist. nzwischen gibt es in Deutschland 1,3 Millionen Dauerrbeitslose. In keinem anderen Land Europas außer der lowakei hat sich die Dauerarbeitslosigkeit so verfestigt ie bei uns. Jeder zweite Arbeitslose in Deutschland ist änger als ein Jahr arbeitslos. Deswegen halte ich die nkündigung eines neuen Programms – sozusagen artz Y mit einem neuen Kombilohnmodell für Zielruppen – im Herbst für zu kurz gesprungen, wenn man ie Situation bilanzieren will. ie hätten sich auch der Frage der Qualität des Aufchwungs stellen müssen. Ich finde, dass es an der Zeit ist, Hartz IV zu bilanieren. Wir von den Grünen stehen zu den wesentlichen lementen, vor allem zu der Zusammenlegung von ozialhilfe und Arbeitslosenhilfe; denn sie hat vielen enschen – vor allem Alleinerziehenden mit Kindern – iel genützt. Das vergisst die PDS/Linke gerne, aber an ieser Stelle war die Reform richtig. Aber das Arbeitslosengeld II ist noch nicht die rundsicherung, von der wir gesprochen haben. Die enschen im Land – daran können wir nicht vorbeige en, Frau Merkel – haben nicht das Gefühl, dass sie im alle einer länger als ein Jahr dauernden Arbeitslosigkeit urch eine solidarische Grundsicherung aufgefangen erden und gute Brücken zurück in die Erwerbsarbeit orfinden. Der Kreis der ALG-II-Empfänger wächst, eil es keinen Mindestlohn gibt. Das ist der Grund, der ie Menschen systematisch in die Angst treibt. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich finde, dass Sie mit diesen Debatten nach dem
    uster „Wir machen im Herbst noch etwas“ dem
    rundproblem, dass die Menschen Angst davor haben,

    u Arbeitslosengeld-II-Empfängern zu werden, weil das
    ördern nicht klappt und es keine Brücken zurück in die
    rwerbsarbeit gibt, nicht gerecht werden, Frau Merkel.

    ch hätte von Ihnen mehr erwartet als ein allgemeines
    tatement zum Aufschwung.






    (A) )



    (B) )


    Fritz Kuhn
    Beim Fachkräftemangel haben Sie recht. An dieser
    Stelle muss man etwas tun. Was in Meseberg beschlos-
    sen wurde, ist aber zu kurz gesprungen.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn 100 000 Fachkräfte fehlen, dann müssen Sie das
    Zuwanderungsrecht ändern. Dann brauchen wir die
    Punkteregelung und müssen die Grenze beim Jahresein-
    kommen von Hochqualifizierten, die einwandern wol-
    len, von 85 000 auf 40 000 Euro senken.

    Beide Fraktionen der Großen Koalition fordere ich auf:
    Geben Sie endlich die ideologischen Vorbehalte auf, die es
    unmöglich machen, dass Hochqualifizierte nach Deutsch-
    land einwandern können! Denn die 100 000 Fachkräfte,
    die uns fehlen, bedeuten auch viele hunderttausend Ar-
    beitsplätze für Deutsche. Insofern darf man nicht auf der
    ideologischen Bremse stehen.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP – Max Straubinger [CDU/CSU]: Die können ja einwandern!)


    Gestatten Sie mir eine kurze Bemerkung zum Ver-
    braucherschutz, Frau Merkel. Ich wünsche mir, dass
    Sie im Kabinett besser aufpassen. Ich habe den Ein-
    druck, dass Herr Seehofer auf alles Mögliche Bock hat,
    nur nicht auf Verbraucherschutz und Landwirtschaft. Es
    gibt einen Gammelfleischskandal nach dem anderen
    – alle im Wesentlichen in Bayern –, aber Sie kümmern
    sich nicht um die Frage, ob der Zehn-Punkte-Plan vom
    Herbst 2005 umgesetzt wird. Die Große Koalition funk-
    tioniert an dieser Stelle nicht, weil auch die Länder
    bremsen und nicht die notwendigen Maßnahmen ergrei-
    fen wollen.

    Eine einfache wirtschaftliche Frage aus der Landwirt-
    schaft, um die sich Herr Seehofer nicht kümmert – viel-
    leicht kümmern Sie sich als Kanzlerin darum –, betrifft
    den Ökolandbau. Im Ökolandbau sind auf der Nachfra-
    geseite Zuwächse von 20 Prozent zu verzeichnen. Der
    Zuwachs der Fläche im Ökolandbau beträgt 2 Prozent.
    Das heißt, der Nachfragezuwachs in den Läden wird
    vom Ausland abgeschöpft, weil Sie seit Beginn der Gro-
    ßen Koalition die Umstellung auf die ökologische Land-
    wirtschaft in den Ländern und beim Bund nicht richtig
    fördern. Auch in diesem Bereich könnte man den einen
    oder anderen Arbeitsplatz schaffen. Ich bitte Sie, sich
    darum zu kümmern.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich möchte, da wir über über Strukturprobleme reden,
    auf das Thema Gesundheit und Pflege zu sprechen kom-
    men. Frau Merkel, ich biete Ihnen jede Wette darüber an
    – über den Einsatz können wir noch sprechen –, dass Sie
    den Gesundheitsfonds nicht zum 1. Januar 2009 ein-
    richten werden. Darüber reden Sie schon gar nicht mehr,
    weil Sie es nicht gerne hören, dass Sie da Murks ge-
    macht haben. Es glaubt doch niemand, dass Sie im
    Wahljahr noch einmal mit diesem Monster antreten wol-
    len, das Sie in den ersten zwei Jahren in Ihrer Regie-
    rungszeit beschlossen haben.

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    (C (D robleme der Gesundheitsreform spielen in Ihrem Denen offensichtlich keine Rolle. Ich finde, das muss sich ndern. Dass Sie in Ihrer Rede für die Pflegekräfte im Weentlichen nur ein Dankeschön übrig hatten, während ffenkundig ist, dass in Deutschland massive Menschenechtsverletzungen in der Pflege alter Menschen stattfinen, ist, wie ich finde, ein bisschen dürftig. Aber das hat ffensichtlich nicht in Ihr Schema gepasst. as wird die Regierung machen, nachdem über die kandale in der Pflege berichtet wurde? Sie hat gesagt, s werde eine Sachverständigenkommission zur Qualiätssicherung in der Pflege geben, die erste Berichte bis um 31. Dezember 2008 liefern werde. Erste Ergebnisse eien Mitte 2009 zu erwarten. Ich frage mich, wo die roße Koalition bei der Lösung sozialer Probleme und er Verhinderung von Menschenrechtsverletzungen gelieben ist, wenn sie erst 2009 mit einem Bericht zur ualitätssicherung aufwarten will. ie haben die Pflegereform quasi in einem billigen Konens über eine Beitragserhöhung versteckt. Ansonsten aben Sie sich gegenseitig blockiert, zum Beispiel bei er Frage, welchen Beitrag die privaten Krankenkassen eisten müssen. Frau Merkel, unter Ihrer Führung ist kein chritt zur Verbesserung der Situation Pflegebedürftiger n Deutschland gelungen. Davon haben Sie nichts geagt. Ein Dank an die Pflegekräfte ist für eine Bundesanzlerin zu wenig, die sich diesem Thema stellen und idmen will. Ich will noch etwas zur Außenpolitik und zum Thema fghanistan sagen. Es ist unstrittig – hier gibt es einen nterschied nur zur Linkspartei –, dass man das afghani che Volk beim Aufbau, der in einer Kombination aus icherheit und Entwicklung erfolgt, nicht im Stich lasen darf. Wer fordert: „Raus aus Afghanistan!“, aber icht sagt, was dort mit den Menschen passieren soll, der andelt zynisch und hat nur einen billigen innenpolitichen Erfolg im Auge, handelt aber nicht verantwortlich n Bezug auf die Menschen in diesem geschundenen and. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der CDU/CSU und der SPD)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    ennoch ist die Frage relevant – sie wird zunehmend re-
    evanter –, ob wir hier die richtige Strategie verfolgen.

    ir stehen als Fraktion zum ISAF-Mandat. Aber es
    eicht nicht aus, dieses Mandat zu befürworten und
    leichzeitig zu sagen: OEF machen die Amerikaner. Wir
    lauben – durch viele Besuche im Land und Berichte vor
    rt sind wir bestätigt –, dass die Art der Kriegführung,
    er strategische Aufbau der Luftschläge, systematisch
    ie Glaubwürdigkeit der ISAF-Mission untergräbt.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)







    (A) )



    (B) )


    Fritz Kuhn
    Wir haben Verantwortung und müssen in der Diskussion
    prüfen, ob das stimmt, was ich sage, oder ob Sie mit Ih-
    rer Behauptung recht haben, dass das ein unverzichtba-
    rer Baustein sei.

    Frau Merkel, ich kritisiere Sie dafür, dass Sie an der
    Stelle, wo es um die Strategie von OEF geht – das gilt
    auch für Ihren Kabinettsbeschluss zu Afghanistan insge-
    samt –, nicht systematisch die kritische Auseinanderset-
    zung mit denjenigen suchen, die OEF so weiterführen
    wollen wie bisher. Auf dieser Ebene sind keine Verände-
    rungen bekannt. Es gibt nur Veränderungen bei der
    NATO, was ISAF angeht. Sie sagen weder hier noch im
    Ausschuss, was Sie vorgetragen haben, was Sie erreicht
    haben und welche Strategieänderungen vorgenommen
    werden sollen.

    Sie haben auf die Ausrufung des Verteidigungsfalls
    nach dem 11. 9. hingewiesen. Das ist in völkerrechtli-
    cher Hinsicht eine schwierige Frage; denn die damalige
    Begründung lautete, dass der Angriff auf die Vereinigten
    Staaten in Afghanistan aufgrund der dort befindlichen
    Terrorlager, von den Taliban zugelassen und von al-
    Qaida betrieben, organisiert werde. Aber das geschieht
    heutzutage nicht in Afghanistan, sondern in vielen
    Regionen in der Welt, insbesondere in Pakistan. Diese
    Begründung können Sie also nicht mehr anführen. ISAF
    hat dagegen – darauf legen wir Wert – eine andere Be-
    gründung. Diese Mission dient dazu, die zivile Entwick-
    lung und den Aufbau von Sicherheit miteinander zu ver-
    binden. Das zeigt auch die Praxis.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Merkel, wenn Sie sich hier – das haben Sie in ei-
    nem Nebensatz getan – zur multilateralen Perspektive
    der deutschen Außenpolitik bekennen, dann müssen Sie
    auch da, wo unilateral entschieden wird – dies ist bei
    OEF im Unterschied zu ISAF der Fall –, ganz deutlich
    sagen, welche Wünsche diejenigen haben, die insgesamt
    ein multilaterales Vorgehen gegen den Terrorismus für
    richtig und gut halten und dieses begrüßen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir werden in den nächsten Wochen und Monaten hier
    im Haus intensiv darüber diskutieren.

    Ich komme zum Schluss, weil meine Redezeit abge-
    laufen ist. Ich will Folgendes sagen, Frau Merkel: Viel-
    leicht muss man als Bundeskanzlerin in der Auf-
    schwungphase die Lage irgendwie positiv darstellen.
    Das ist logisch. Selbst wir sagen nicht, dass alles mies
    ist. Aber Sie haben es versäumt – das ist ein Element
    politischer Führung –, hart und klar auf die Strukturpro-
    bleme dieses Landes hinzuweisen und Vorschläge zu
    machen, wie Sie sie beheben wollen, und Sie haben in
    Ihrer smoothen Rede darüber hinweggesehen. Das war
    zu wenig für die politische Führung, die wir von Ihnen
    eigentlich verlangen.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


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    (C (D Nächster Redner ist der Vorsitzende der CDU/CSU raktion, Volker Kauder. Herr Präsident! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen! eutschland hat – dies zeigt der Bundeshaushalt, der etzt eingebracht wird und der ein Zwischenbericht und in Ausblick auf die kommenden zwei Jahre dieser Groen Koalition ist – nach einer längeren schwierigen hase wirtschaftlich wieder Tritt gefasst. Dies ist eine roße Gemeinschaftsleistung, eine Leistung, die auf dem eruht, was in der letzten Legislaturperiode unter Rotrün richtig gemacht worden ist und woran wir beteiligt aren. Lieber Kollege Struck, wir als Union haben kein roblem damit, die richtigen Punkte der Agenda 2010 zu ertreten, aber Sie in der SPD müssen dafür sorgen, dass an sich zu dem Richtigen bekennt. Dort liegt das Pro lem, nicht bei uns. Wir erleben, dass in Deutschland wieder aus eigener raft Wachstum geschaffen werden kann. Das durch chnittliche Wachstum in den Jahren 2006 bis 2008 wird iermal höher sein als in den drei Jahren zuvor. ies beruht – das ist das Bemerkenswerte – nicht allein uf dem Export, vielmehr ist der Beitrag der Binnenwirtchaft zum Wachstum im Jahr 2006 zum ersten Mal seit ängerem wieder größer gewesen als der Beitrag der Auenwirtschaft, und zwar vor allem wegen kräftiger priater Investitionen in unserem Land. iesen Kurs gilt es weiterzusteuern. Deshalb sagen wir n der Regierung und in den Koalitionsfraktionen: Aufchwung stärken, jeder muss mitgenommen werden. Auf iesem Weg sind wir ein gutes Stück vorangekommen. Die Bundeskanzlerin hat uns gesagt, wie viele zusätziche sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze gechaffen worden sind. Ich kann nur denjenigen von ganz inks außen sagen: Jeder von diesen Hunderttausenden zw. von der 1 Million Menschen, die in der Regierungseit der Großen Koalition einen Arbeitsplatz bekommen aben, hat am Aufschwung teilgenommen, hat neue erspektiven und neue Chancen. Herr Kollege Lafontaine, es lohnt sich eigentlich icht, sich mit Ihren Aussagen auseinanderzusetzen, ber eines muss ich schon klar sagen: Ich habe Ihre Reen in den letzten zwei Jahren gehört und mitbekomen, wie Sie polemisiert und gegen alle Perspektiven, ie wir aufgezeigt haben, angeheult haben. Jetzt bringen ie es nicht einmal fertig – der Kollege Kuhn bringt es ertig! –, zu akzeptieren, dass Ihre Prognosen zu hundert rozent danebengelegen haben, dass wir neue Perspek iven für die Menschen geschaffen haben. Ausschlagebend dafür war nicht Ihr Gerede, sondern das Handeln er Großen Koalition. Volker Kauder Wenn ich mir die PISA-Ergebnisse anschaue, bin ich hundertprozentig sicher: Wenn wieder jemand durch Deutschland fährt und sich dieses Land anschaut, wenn er vor allem sieht, was wir in Technologie, Wissenschaft und Forschung vorhaben, dann wird er wieder zu dem Ergebnis kommen, dass Deutschland das Land der Dichter und Denker ist. Ich kann nur hoffen, Herr Kollege Lafontaine, dass er nicht auf Sie trifft; denn dann könnte das Urteil anders ausfallen. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

(Beifall bei der CDU/CSU)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Volker Kauder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)





    (A) )


    (B) )


    Der auf Wachstum und Stärkung des Aufschwungs
    ausgerichtete Kurs – der Aufschwung muss bei jedem
    ankommen – ist in der nächsten Zeit das zentrale Thema
    in der Großen Koalition. Ich bin sicher, dass diese Große
    Koalition da noch eine ganze Menge leisten kann. Des-
    wegen, lieber Kollege Struck, haben wir allen Grund, zu
    sagen: Diese Große Koalition ist stark genug, die Aufga-
    ben, die vor ihr liegen, zu erfüllen. Daher rate ich dazu,
    jetzt nicht mit irgendwelchen Spekulationen über das,
    was nach 2009 ist, zu kommen. Die Menschen sollen
    nicht den Eindruck haben, dass wir entsprechend unse-
    ren Machtperspektiven diskutieren. Ich will den Men-
    schen vielmehr zurufen: Uns geht es darum, Ihre
    Lebenschancen zu verbessern. Wir schauen jetzt nicht
    auf 2009, sondern wir schauen auf das, was wir im
    Jahr 2008 für unser Land und für die Menschen in die-
    sem Land bewegen können.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Was 2009 anbelangt, lieber Kollege Struck, haben wir
    diametrale, also völlig entgegengesetzte Auffassungen
    über die Kanzlerschaft. Ich bin mir sicher, dass wir gute
    Voraussetzungen dafür schaffen können, dass die erfolg-
    reiche Arbeit für unser Land unter einer erfolgreichen
    Kanzlerin auch 2009 fortgeführt werden kann.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Worum geht es in der nächsten Zeit? Aufschwung
    stärken; jeder muss davon profitieren. Ein großer Teil
    hat schon davon profitiert. In unseren Veranstaltungen
    spüren wir es doch. Noch vor einem Jahr war die Sorge
    der Menschen groß, ihre Arbeit zu verlieren. Sie hatten
    Angst, Verluste zu erleiden. Das hat sich geändert. In
    vielen Branchen haben wir sogar schon einen Fachkräf-
    temangel. Die Menschen spüren doch, dass ihre Arbeits-
    plätze sicherer geworden sind. Aber wir ruhen uns da-
    rauf nicht aus.

    Eine der Voraussetzungen für das Anhalten dieser
    Entwicklung ist natürlich, dass der Haushalt weiter kon-
    solidiert wird. Deswegen müssen wir den Sparkurs klar
    und deutlich fortsetzen. Dabei unterstützt die CDU/
    CSU-Bundestagsfraktion den Bundesfinanzminister. Wir
    haben klar gesagt – das wird in dem Haushalt deutlich –:
    Der größte Teil der Steuermehreinnahmen wird zur
    Haushaltskonsolidierung verwandt. Da zu sagen: „Da
    ist nichts erreicht worden“, ist blanker Unsinn. Noch im
    Jahr 2005 gab es ein strukturelles Defizit von 60 Milliar-
    den Euro. In diesem Haushalt ist eine Nettoneuverschul-
    dung von 13 Milliarden Euro vorgesehen. Wir haben

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    (C (D lso viel erreicht. Wir sind noch nicht über den Berg. ir müssen mit unseren Reformanstrengungen weiterachen. Aber wir können auch sagen: Wir haben konso idiert, und damit sind wir auf dem Weg zu politischer tabilität in unserem Land. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    In einigen weiteren Punkten werden wir Menschen
    nterstützen – da stimme ich dem Kollegen Struck zu –,
    eispielsweise durch eine BAföG-Erhöhung. Um dem
    inanzminister entgegenzukommen, soll die 10-prozen-

    ige BAföG-Erhöhung in zwei Stufen vonstatten gehen.
    ies ist in Ordnung. Eine solche BAföG-Erhöhung wäre

    chon ein großer Erfolg.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich verweise auf die Aufgaben der Bundeswehr. Ich
    erde den Vorschlag unserer Haushälter, den Wehrsold
    m 2 Euro pro Tag zu erhöhen, unterstützen. Diese Er-
    öhung wäre eine schöne Anerkennung der Arbeit unse-
    er Soldatinnen und Soldaten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir werden unseren erfolgreichen Kurs fortsetzen,
    ie Menschen entlasten und dabei helfen, Arbeitsplätze
    ufzubauen. Wir begrüßen es, dass die Bundesregierung
    esagt hat: Wir wollen den Beitragssatz zur Arbeitslo-
    enversicherung auf 3,9 Prozent senken. – Wir in der
    nionsfraktion sehen aber weiteren Spielraum. Wir
    üssen alles tun, was möglich ist. Wir hoffen deshalb,

    ass das Ziel, das wir haben, nämlich einen Beitragssatz
    ur Arbeitslosenversicherung von 3,5 Prozent festzule-
    en, im Rahmen der Haushaltsplanberatungen noch er-
    eichbar ist, und bitten die Bundesregierung dabei um
    nterstützung.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir wollen dafür sorgen, dass Menschen leichter,
    och leichter in Arbeit kommen, und wollen deshalb die
    ermittlungsarbeit stärken. Dazu gehört für uns, dass
    ir die große Zahl von Instrumenten in der Arbeits-
    arktpolitik – sie ist fast unübersichtlich – überprüfen

    nd reduzieren, um die Vermittlung einfacher zu ma-
    hen, damit sie schneller funktioniert. Wir freuen uns
    arüber, dass die Bundesregierung in Meseberg eine sol-
    he Überprüfung beschlossen hat. Aus über 80 Instru-
    enten sollen maximal 10 werden. Das wäre eine große
    ereinfachung und würde die Arbeit erleichtern.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir wollen Wirtschaft fördern, auch dort, wo im Au-
    enblick ein kleiner Durchhänger vorhanden ist. Wir se-
    en, dass im privaten Wohnungs- und Einfamilien-
    ausbau zurzeit eine Art Stillstand eingetreten ist. Wir
    einen, dass wir da etwas tun sollten.


    (Rainer Brüderle [FDP] und Jürgen Koppelin [FDP]: Mehrwertsteuererhöhung!)


    Wir meinen, dass wir da etwas tun sollten, nicht mit
    olchem Gerede, sondern mit klaren Botschaften.






    (A) )



    (B) )


    Volker Kauder
    Was erwarten die meisten Menschen? Sie erwarten,
    dass Wohnungseigentum eine sichere Grundlage auch
    für die Altersvorsorge ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Deswegen, meine lieben Kolleginnen und Kollegen,
    müssen wir in der Großen Koalition das Thema „Woh-
    nungseigentum in staatlich geförderter Altersvorsorge“
    jetzt zu einem guten Abschluss bringen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Die Hälfte der Menschen in Deutschland wohnt im
    sogenannten ländlichen Raum. Im ländlichen Raum fin-
    det ein Großteil der wirtschaftlichen Entwicklung unse-
    res Landes statt. Im ländlichen Raum ist ein großer Teil
    der neuen Arbeitsplätze aufgebaut worden, weil dort der
    Mittelstand stark vertreten ist. Deswegen ist es richtig,
    dass wir den Mittelstand fördern.


    (Otto Fricke [FDP]: Wo denn?)


    Aber Mittelstandsförderung findet nicht nur über den
    Arbeitsmarkt, über die Unternehmensteuer und über die
    Erbschaftsteuer – das sind alles wichtige Punkte – statt,
    sondern Mittelstandsförderung findet natürlich auch
    über Entwicklungsmöglichkeiten statt.

    Wir sind für Umweltschutz. Wir sind für Naturschutz.
    Wir haben deshalb natürlich die FFH-Richtlinie – die
    Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie – umgesetzt. Aber wir
    brauchen in unseren ländlichen Räumen auch Entwick-
    lungschancen. Es darf nicht nur die Ballungsgebiete ge-
    ben. Nicht nur diese dürfen immer fetter werden. Wir
    brauchen die ländlichen Räume. Deswegen sage ich Ih-
    nen: Wenn der europäische Vertrag schon voll in Kraft
    wäre, müssten wir eine Subsidiaritätskontrolle mit Sub-
    sidiaritätsklage hinsichtlich der sogenannten Boden-
    schutzrichtlinie erreichen. Mit der Bodenschutzricht-
    linie, die Europa plant, geht Europa ganz klar über seine
    Möglichkeiten hinaus. Deswegen bitten wir die Bundes-
    regierung, dafür zu sorgen, dass dies nicht geschieht.
    Das ist nicht die Aufgabe Europas. Das ist eine nationale
    Aufgabe.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir haben das Ziel, die Wirtschaft zu stärken, um
    Chancen für die Menschen zu schaffen. Daneben wollen
    wir natürlich auch, dass der Zusammenhalt in unserer
    Gesellschaft und der Zusammenhalt der Generationen
    erhalten bleiben. Für die junge Generation haben wir
    Möglichkeiten geschaffen, eine Altersvorsorge aufzu-
    bauen. Aber wir kümmern uns auch um die ältere Gene-
    ration.


    (Dirk Niebel [FDP]: Wie ist das mit der Pflegeversicherung?)


    Deswegen haben wir dafür gesorgt, dass es in der Pfle-
    geversicherung neue Möglichkeiten gibt, beispiels-
    weise für eine Gruppe von Menschen, die für die Fami-
    lien eine große Herausforderung bedeuten, nämlich für
    die Demenzkranken; auch sie erhalten Leistungen aus
    der Pflegeversicherung. Wir haben die Leistungen für
    diejenigen verbessert, die zu Hause ambulant betreuen

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    (C (D nd pflegen. Aber selbst wenn die Ergebnisse, wie die tudien zeigen, in der letzten Zeit besser geworden sind, ann es uns nicht ruhen lassen, wenn auch heute noch jeer dritte oder vierte ältere Mensch in den Pflegeheimen icht sachgerecht gepflegt wird. Das dürfen wir nicht zuassen. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    eswegen, Frau Schmidt, bin ich Ihnen ausgesprochen
    ankbar, wenn Sie sagen, dass wir auf diesem Gebiet zu
    ehr Kontrollen kommen müssen.

    Eines zeigt die Wirklichkeit aber auch: Allein mit Bü-
    okratie, mit Überprüfungen, mit Pflichten zur Doku-
    entation sind wir nicht weitergekommen. Es reicht

    icht, Dokumentationen zu überprüfen; vielmehr müs-
    en wir auf die Menschen schauen. Das muss das Ergeb-
    is der Überprüfungen in der Pflege sein.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


    Bei einem wichtigen Thema, das sowohl unter dem
    esichtspunkt der Förderung von Arbeit und Chancen

    ls auch unter dem des Zusammenhalts von Menschen,
    on Generationen bedeutsam ist, haben wir miteinander
    inen wichtigen Schritt getan, nämlich in der Familien-
    olitik. In diesem Bereich hat die Große Koalition einen
    roßen Schritt getan, indem sie gesagt hat: Wir wollen
    ie Vereinbarkeit von Familie und Beruf maßgeblich för-
    ern.

    Natürlich sehen wir, dass bei der Ganztagsbetreuung
    on Kindern unter drei Jahren ein erheblicher Bedarf be-
    teht. Unabhängig davon, ob der Bund zuständig ist oder
    icht, war es eine Notwendigkeit und daher richtig, zu
    agen: Jawohl, wir machen da etwas. – Wir erwarten
    etzt von Ländern und Kommunen, dass sie ebenfalls
    ehr schnell ihren Beitrag zusagen, damit der Aufbau
    tattfinden kann.


    (Dr. Peter Struck [SPD]: Ja!)


    Diese Betreuung ist wichtig. Wir stehen für Wahlfrei-
    eit. Wir wollen nicht, dass der Staat Familien vor-
    chreibt, wie sie zu leben haben. Weil wir Wahlfreiheit
    ollen, wollen wir jetzt, dass die Ganztagsbetreuung

    ufgebaut wird. Aber ich sage auch in aller Klarheit: Die
    roße Mehrzahl der Familien erzieht und betreut ihre
    leinkinder zu Hause, und auch dies hat unseren ganzen
    espekt verdient.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wenn wir über den Zusammenhalt der Gesellschaft
    prechen, lieber Kollege Struck, so gehört dazu auch,
    ass wir nicht zulassen, dass Rechtsextremismus unsere
    esellschaft durcheinandertreibt. So sehr ich dafür Ver-

    tändnis habe, dass man über ein NPD-Verbot reden
    ann, so kann ich nur empfehlen, weniger darüber zu re-
    en, aber intern zu prüfen, wie groß die Erfolgschancen
    ind. Ein zweites Debakel vor dem Bundesverfassungs-
    ericht wäre eine Katastrophe. Deswegen sind vor-
    chnelle Diskussionen, dass man dies betreiben müsse,






    (A) )



    (B) )


    Volker Kauder
    mit mir nicht zu machen. Erst muss man prüfen und sich
    vergewissern, ob es geht, um es dann zu tun, aber man
    darf nicht leichthin „man sollte“ sagen. Das ist in dieser
    Situation einfach brandgefährlich.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD, der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Zum Thema Afghanistan ist von der Bundeskanzle-
    rin eigentlich alles gesagt worden. Wir stehen zu den
    drei Mandaten, weil wir wissen, dass sie notwendig sind,
    weil wir in der Union gelernt haben, dass Menschen-
    rechte nicht teilbar sind, Herr Lafontaine. Jeder weiß,
    was passieren würde, wenn wir uns aus Afghanistan zu-
    rückzögen. Wir haben noch Bilder aus Vietnam in unse-
    ren Köpfen und davon, was dort alles passiert ist. Das
    haben die Menschen nicht verdient. Was heute hier über
    die Frauen und Mädchen in den Schulen gesagt worden
    ist, stimmt alles. Deswegen werden wir als eine Partei,
    die für Menschenrechte eintritt, in unserem Engagement
    nicht nachlassen. Wenn es darum geht, Menschenrechte
    zu verteidigen, dann darf uns Afghanistan nicht egal
    sein, liebe Kolleginnen und Kollegen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Dazu gehört natürlich auch die Bekämpfung des
    Terrors. Darin sind wir uns einig. Terrorbekämpfung
    findet auch in Afghanistan statt. Der Terror ist aber mitt-
    lerweile bei uns in Deutschland angekommen. Wolfgang
    Schäuble hat es immer wieder formuliert. Wir haben
    deshalb aus gutem Grund neue Kompetenzen bei der
    Terrorbekämpfung auf den Bund übertragen. Dazu muss
    jetzt ein BKA-Gesetz gemacht werden. Das Bundeskri-
    minalamt muss die zur Terrorbekämpfung notwendigen
    Instrumente an die Hand bekommen. Dazu gehört nach
    meiner Auffassung und der meiner Fraktion auch die
    Onlinedurchsuchung in einem ganz klaren rechtlichen
    Rahmen: Ohne Richter geht nichts, aber mit Richter
    muss die Onlinedurchsuchung auch in eng begrenzten
    Fällen möglich sein.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Herr Kollege Struck, wir haben uns gestern nicht einigen
    können. Wir bleiben aber im Gespräch.

    Die Große Koalition muss auf die wirklich dramati-
    sche Sicherheitslage die richtige Antwort finden, damit
    die Menschen wissen: Sie können sich auf uns auch in
    dieser schwierigen Situation verlassen. Deswegen rate
    ich dringend dazu, dass wir als Gesetzgeber – auf uns
    kommt es ja an – nicht ein schlecht gemachtes Gesetz in
    einem Bundesland zur Benchmark unserer Entscheidun-
    gen machen und nicht sagen: Wir warten einmal darauf,
    bis in Karlsruhe etwas geschieht. – Nicht Karlsruhe trägt
    die Verantwortung für die innere Sicherheit, sondern der
    Deutsche Bundestag und insbesondere diese Große
    Koalition. Ich hoffe, dass wir hier sehr bald zu Ergebnis-
    sen kommen können.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, diese Große
    Koalition hat ein schweres Stück Arbeit hinter sich, vor

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    (C (D llem, wenn man bedenkt, dass es in den Jahren 2005 nd 2006 gar nicht so einfach war, zusammenzufinden. ch meine, dass wir eine wirklich gute Arbeit gemacht aben. Die in den vergangenen zwei Jahren erzielten Erebnisse sollten und müssen Grundlage für das, was jetzt ommt, sein. Da haben wir noch einiges Schwere vor ns. Es wird sich zeigen müssen, ob wir das miteinander inbekommen. Ich bin überzeugt, Peter Struck, dass wir as miteinander hinbekommen, Opposition hin oder her. uf die Opposition kommt es bei der Lösung der Proleme jetzt nämlich nicht an, sondern auf uns kommt es n: bei der Erbschaftsteuer und vielen anderen Fragen, ie anstehen. Ich sage deshalb an Sie, liebe Kolleginnen und Kolleen, und an die Menschen in unserem Land draußen an en Bildschirmen gerichtet: Diese Große Koalition enkt in erster Linie daran, was wir tun können, um das and voranzubringen und den Menschen zu helfen, und lickt nur aus einem ganz kleinen Augenwinkel auf das ahr 2009. Jetzt geht es darum, zu handeln und das Land oranzubringen. Man kann sich darauf verlassen: Diese roße Koalition unter der Führung von Angela Merkel den SPD-Teil der Regierung möchte ich natürlich nicht erschweigen – hat Kraft genug, dieses Land weiter auf rfolgskurs zu führen – im Interesse der Menschen in nserem Land. Vielen Dank. (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU – Beifall bei der SPD)