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ID1611100800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/111 Bundeskanzleramt Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaas Hübner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Auswärtiges Amt Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11477 B 11478 C 11484 C 11488 D 11493 C 11493 D 11497 C 11500 D 11505 B 11508 A 11509 A 11520 C 11522 D 11523 C 11526 C 11527 A 11528 C 11530 A 11530 C Deutscher B Stenografisch 111. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Begrüßung der Parlamentarischen Bundes- heer-Beschwerdekommission des österreichi- schen Nationalrats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksache 16/6000) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2007 bis 2011 (Drucksache 16/6001) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 D M K H S K 11539 D 11477 A 11477 B Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11511 C undestag er Bericht ung 2. September 2007 t : Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . r. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . atrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . teffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . atrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 11512 C 11513 A 11513 D 11515 A 11517 A 11518 C 11519 C 11520 A 11520 B Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11531 B 11533 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 111. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 11534 B 11535 D 11561 A 11562 A DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Susanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Gert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte im Rahmen der „United Nations Interim Force in Lebanon“ (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1773 (2007) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 24. August 2007 (Drucksachen 16/6278, 16/6330) . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/6341) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . J N E N E H D D M T D J H H A N A L 11536 D 11537 D 11538 C 11540 A 11542 A 11544 B 11546 A 11547 B 11549 D 11550 D 11551 C 11553 C 11555 A 11556 A 11557 B 11557 D 11558 A 11558 B 11559 B 11560 B Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . r. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . hilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . artwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11562 C 11563 A 11563 D 11565 A 11566 C 11567 C 11570 C 11568 A 11572 B 11574 B 11575 B 11575 D 11576 A 11577 B 11578 B 11578 D 11579 C 11581 A 11582 A 11582 D 11585 A 11586 B 11587 C 11589 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 111. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 11477 (A) ) (B) ) 111. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 111. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 11589 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bluhm, Heidrun DIE LINKE 12.09.2007 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 12.09.2007 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Ferner, Elke SPD 12.09.2007 Haibach, Holger CDU/CSU 12.09.2007 Hermann, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ 12.09.2007 Hörster, Joachim CDU/CSU 12.09.2007* Lintner, Eduard CDU/CSU 12.09.2007* Meckel, Markus SPD 12.09.2007 Müller (Gera), Bernward CDU/CSU 12.09.2007 Ortel, Holger SPD 12.09.2007 Röring, Johannes CDU/CSU 12.09.2007 Schily, Otto SPD 12.09.2007 Dr. Stadler, Max FDP 12.09.2007 Dr. Stinner, Rainer FDP 12.09.2007 Strothmann, Lena CDU/CSU 12.09.2007 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich DIE GRÜNEN (D sammlung des Europarates 111. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Peter Struck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Her-

    en! Lassen Sie uns zu seriöser Politik zurückkehren!


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Lachen bei der LINKEN)


    in persönliches Wort an meinen Vorredner: Wenn einer
    icht das Recht hat, sich auf Willy Brandt zu berufen,
    ann sind Sie es, Herr Kollege.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Der Finanzminister hat einen guten Haushaltsentwurf
    orgelegt; dazu gratuliere ich der Regierung. Das heißt
    ber nicht – ich spreche für meine Fraktion, aber wohl
    uch für die Kolleginnen und Kollegen von der CDU/
    SU –, dass wir ihn unverändert beschließen werden.

    ch möchte nur zwei Punkte ansprechen, um gleich klar-






    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Struck
    zumachen, wo wir dem Minister noch helfen wollen, wo
    wir uns beim Finanzminister nicht durchsetzen konnten.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Jetzt kommen sicherlich Sparvorschläge, Herr Kollege!)


    Erstens. Wir, jedenfalls die SPD-Fraktion, sind dafür,
    das BAföG um 10 Prozent zu erhöhen, nicht nur, wie es
    im Haushaltsentwurf steht, um 5 Prozent.


    (Beifall bei der SPD)


    Das ist längst überfällig. Es hat lange keine BAföG-Er-
    höhung gegeben. Außerdem glaube ich, dass wir den
    Studentinnen und Studenten helfen müssen, gerade im
    Hinblick darauf, dass es leider einige Länder gibt, die
    Studiengebühren eingeführt haben, was wir nicht woll-
    ten.

    Das Zweite ist ein eher unwichtiger Punkt, der aber
    für die Betroffenen von Bedeutung ist. Wir sind auch da-
    für, dass der Wehrsold der Wehrpflichtigen der Bundes-
    wehr erhöht wird. Sie haben das für die Arbeit, die sie
    zur Unterstützung der Bundeswehr zu Hause erbringen,
    verdient.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir werden im Rahmen der Haushaltsplanberatungen
    auch über andere Dinge zu reden haben. Manches steht
    zur Debatte; manches ist in den Zeitungen zu lesen, zum
    Beispiel, was die Finanzierung der Staatsoper in Berlin
    angeht. Ich sehe der Entwicklung mit Interesse entgegen.
    Es gibt noch weitere Projekte. Wir werden sehen, wie
    wir den Haushalt nach der Bereinigungssitzung des
    Haushaltsausschusses letztlich gestalten.

    Ich möchte ein persönliches Wort an die Mitarbeite-
    rinnen und Mitarbeiter in den Ministerien richten. Ich
    weiß, dass in den vergangenen Jahren – ich glaube,
    schon zu Helmut Kohls Zeiten beginnend – Abschläge
    beim Personal gemacht worden sind, Stelleneinsparun-
    gen in deutlichem Umfang. Ich weiß aus vielen Ministe-
    rien, dass die Grenze der Zumutbarkeit erreicht ist. Jetzt
    muss Schluss sein mit weiteren Stellenkürzungen. Die
    Ministerien müssen in der Lage sein, ihre Arbeit ordent-
    lich erledigen zu können. Wir stehen an der Seite der
    vielen Personalräte, die sich an uns gewandt haben. Das
    wollte ich nur zur Klarstellung sagen.


    (Beifall bei der SPD)


    Diese Koalition hat eine Menge auf den Weg ge-
    bracht. Mit Interesse habe ich manche Kommentare von
    Journalisten gelesen, die vor der Klausurtagung des Ka-
    binetts in Meseberg geschrieben haben: Jetzt machen sie
    einen neuen Koalitionsvertrag, jetzt kommt wieder et-
    was Neues. – Es ist kein neuer Koalitionsvertrag ge-
    schlossen worden. Das war auch gar nicht möglich, weil
    es eine Kabinettssitzung war und die Koalitionsfraktio-
    nen gar nicht dabei waren. Wir haben eine Reihe von Be-
    schlüssen gefasst, die uns schwer gefallen sind. Es war
    aber notwendig, diese Beschlüsse zu fassen; die Erfolge
    zeigen sich jetzt. Ich will es noch einmal darstellen, ohne
    dass ich wieder die alte Debatte beginnen möchte, wem
    der Erfolg eigentlich zuzurechnen ist oder wer derjenige
    ist, der den Aufschwung begründet hat: Dass durch die

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    (C (D genda 2010 von Gerhard Schröder die Grundsteine für en Aufschwung gelegt worden sind, steht doch eigentich völlig außer Frage. Das wird doch niemand bestreien wollen. (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Einen Teil hat die Union mitgetragen, auch über Ver-
    ittlungsverfahren und dergleichen. Was war denn die
    genda 2010? Sie hat das Startsignal für den Ausbau der
    inderbetreuung gegeben, hat dazu beigetragen, dass die

    ugendarbeitslosigkeit zurückgeführt werden konnte, die
    ahl der Existenzgründungen steigt, der Mittelstand ge-

    ördert und die Kommunen gestärkt wurden. Heute war
    in Interview mit dem Oberbürgermeister von Düssel-
    orf zu lesen, in dem er darauf verwiesen hat, wann der
    ufschwung für die Kommunen begonnen hat. Auch der
    inweis darauf, dass die Unternehmensteuerreform die
    ewerbesteuereinnahmen der Kommunen stabilisiert
    at, ist im Hinblick auf die Kommunalpolitik in
    eutschland sehr wichtig.


    (Beifall bei der SPD)


    Die Agenda 2010, die auch in meiner Partei und in
    einer Fraktion durchaus umstritten war, hat die Grund-

    agen für die Senkung der Arbeitslosigkeit geschaffen;
    as ist gar keine Frage. Natürlich haben auch viele Men-
    chen dazu beigetragen, dass wir einen Aufschwung zu
    erzeichnen haben. Mit der Agenda 2010 sind zugleich
    ie Grundlagen für die Stabilisierung unserer sozialen
    icherungssysteme gelegt worden. Wenn wir nichts ge-
    acht hätten, wäre die Stabilisierung der sozialen Siche-

    ungssysteme angesichts der demografischen Entwick-
    ung gegen die Wand gefahren worden. Das kann doch
    iemand bestreiten. Inzwischen bestreitet es auch nie-
    and mehr aus den Reihen der Gewerkschaft.

    Ich will auch ein Thema ansprechen, das uns im Augen-
    lick beschäftigt: die Auswirkungen der Rente mit 67.
    ass diese Entscheidung richtig war, ist gar keine Frage.


    (Lachen bei der LINKEN)


    ass die Menschen länger arbeiten müssen, weiß jeder.
    ngesichts der demografischen Entwicklung kann es
    icht sein, dass man so früh in Rente geht wie heute oder
    estern und die gleiche Rente bekommt wie bisher. Wir
    üssen prüfen, welche Möglichkeiten es gibt, Alters-

    egelungen wie Teilrente bzw. Altersteilzeit auszugestal-
    en. Das Ministerium hat Vorschläge dazu vorgelegt,
    ber die wir zu diskutieren haben werden. Ich will aber
    lipp und klar sagen: Es war eine schwierige Entschei-
    ung, die unser Verhältnis zu den Gewerkschaften nicht
    erade beflügelt hat. Trotzdem stehen wir zu dieser Ent-
    cheidung; da wird nichts rückgängig gemacht, sie war
    ichtig.


    (Beifall bei der SPD)


    Der Haushaltsentwurf, über den jetzt im Haushalts-
    usschuss beraten wird, steht unter dem Dreiklang
    Investieren, Sanieren, Reformieren“. Bezüglich des
    hemas Reformen will ich auf den Bereich der Fami-

    ien- und Kinderpolitik zurückkommen. Diese Koali-






    (A) )


    )

    Dr. Peter Struck
    tion hat das Elterngeld eingeführt. Die entsprechenden
    Regelungen gelten seit dem 1. Januar dieses Jahres. Wir
    alle machen leider den Fehler, dass wir zwar zur Kennt-
    nis nehmen, wenn wir etwas erreicht haben, dass wir
    aber nicht mehr darüber reden. Das Elterngeld ist ein
    großer Erfolg der Familienpolitik in der Bundesrepublik
    Deutschland; das ist gar keine Frage.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir haben jetzt über die Krippenplätze zu entschei-
    den. Die Bundesregierung wird einen Gesetzentwurf
    vorlegen, über den wir zu beraten haben werden. Ich will
    es ganz klar sagen: Für die SPD ist entscheidend, dass es
    einen Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz gibt.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir reden zwar auch über andere Vorstellungen, zum
    Beispiel über ein Betreuungsgeld – ich lese durchaus,
    was Kolleginnen und Kollegen dazu sagen –, aber es ist
    klar, dass darüber nicht jetzt entschieden wird, sondern
    im Jahre 2013. Jetzt wird über den Rechtsanspruch auf
    einen Krippenplatz entschieden.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich füge an dieser Stelle als Mitvorsitzender der Föde-
    ralismuskommission II, die sich mit den Finanzbezie-
    hungen zwischen Bund und Ländern zu befassen hat,
    ein: Dass sich der Bund bereit erklärt hat, Personalkos-
    ten und Betriebskosten von Krippen zu finanzieren, ist
    eine Maßnahme, die im Grunde genommen über das hi-
    nausgeht, was der Bund machen müsste. Inhaltlich gese-
    hen ist es aber absolut richtig. Wir schaffen mehr Krip-
    penplätze, damit der Rechtsanspruch verwirklicht
    werden kann.


    (Beifall bei der SPD)


    Noch eine kurze Bemerkung zu einigen Themen aus
    der Innenpolitik. Sie wissen – das ist allgemein bekannt –,
    dass es zwischen den Koalitionsfraktionen und innerhalb
    der Regierung eine Debatte über die Frage gibt, ob es in
    Deutschland einen Mindestlohn geben muss. Meine
    feste Überzeugung ist, dass es einen Mindestlohn geben
    wird. Daran führt kein Weg vorbei. Wir werden dafür
    kämpfen.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich weiß, mit dieser Koalition geht es nicht. Aber wir ha-
    ben einige Punkte beschlossen, die vielleicht dahin füh-
    ren. Dazu gehört das Entsendegesetz, das auch die Kanz-
    lerin in ihrem Debattenbeitrag vorhin angesprochen hat.
    Ich will klipp und klar sagen: Was im Bereich der Post-
    zustellung zwischen der Post und Verdi vereinbart wor-
    den ist, ist ein sehr guter Weg. Wir werden in der nächs-
    ten Woche in der Bundestagsfraktion beschließen, dass
    diese Regelung jetzt in das Entsendegesetz aufgenom-
    men werden soll, Herr Arbeitsminister.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich denke, die Kolleginnen und Kollegen der CDU/
    CSU-Fraktion werden diesen Weg mitgehen. Es ist ein
    großer Erfolg. Wenn wir das nicht machen würden, ergä-

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    (C (D en sich im Zuge der Liberalisierung, die ab dem . Januar des nächsten Jahres kommt, erhebliche soziale enachteiligungen für die Briefzusteller in Deutschland. as wollen wir nicht. Deshalb soll das Entsendegesetz m den Bereich der Postzustellung erweitert werden. Zum Thema „innere Sicherheit“. Dass Koalitionsfrakionen miteinander diskutieren, ist klar; das gab es in jeder egierung. Wir führen eine Debatte über das Recht zur nlinedurchsuchung durch das Bundeskriminalamt. ollege Kauder, Kollege Ramsauer, Kollege Schäuble nd Kollegin Zypries haben gestern darüber gesprochen. ch will klipp und klar festhalten: Wenn Onlinedurchsuhungen für die Bekämpfung der terroristischen Aktiviäten in Deutschland erforderlich sind, sind wir nicht daegen. Ich möchte nur wissen, unter welchen rechtlichen edingungen sie stattfinden sollen. Deshalb warte ich auf in Urteil aus Karlsruhe. Dann weiß ich ganz genau, was ir in das Gesetz hineinschreiben müssen. (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Volker Beck [Köln] Das war der Rückzug auf Raten!)


    s bleibt dabei, dass wir nicht generell dagegen sind. Die
    anzlerin hat ihre Meinung dazu gesagt; ich habe meine
    esagt. Wir werden dieses Thema in aller Ruhe beraten
    nd dann im Frühjahr nächsten Jahres darüber entschei-
    en.

    Was bei der Fahndung nach Terroristen in der letzten
    oche gelungen ist, ist ein großer Erfolg. Das zeigt aber

    uch, dass die Instrumente, die wir haben, um terroristi-
    che Aktivitäten in Deutschland aufzuklären, ausrei-
    hend vorhanden sind. Das ist ein großer Erfolg der Poli-
    ei. Herzlichen Glückwunsch an die Polizeibeamten, die
    ie geplanten Verbrechen aufgedeckt haben!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des Abg. Jürgen Koppelin [FDP])


    Dass wir in Deutschland bisher von solchen Anschlä-
    en verschont geblieben sind, hat nichts mit dem Anse-
    en Deutschlands in der Welt zu tun. Das ist Glück. Die
    offerbombenattentate in Köln und die jetzt geplanten
    ttentate sind zum Glück aufgedeckt worden. Dass wir

    m Visier von Terroristen sind, wissen wir. Das muss
    an hier auch sagen. Unsinn ist die Behauptung des
    orsitzenden der Fraktion der Linken, wir würden uns
    urch unsere Aktivitäten in Afghanistan den Terrorismus
    ns Land holen. Das ist absoluter Quatsch. Wir haben so-
    ieso mit Terrorismus zu rechnen, Herr Kollege.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Wir werden uns in Deutschland damit beschäftigen
    üssen, dass wir Gegenstand von terroristischen Aktivi-

    äten sein werden.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Sind!)


    an kann nicht jeden Bürger der Bundesrepublik
    eutschland vor solchen Anschlägen schützen. Das geht
    icht. Das muss man wissen.

    Wir können auch unsere Soldatinnen und Soldaten
    icht vor jedem Anschlag schützen. Ich bin öfter in

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    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Struck
    Afghanistan gewesen als in Amerika oder anderswo.
    Auch dort ist man nicht gegen Selbstmordattentäter ge-
    schützt. Wie denn auch? Das heißt, jeder Soldat und jede
    Soldatin, die den Auftrag der Bundeswehr in Afghanis-
    tan wahrnehmen, wissen, dass dadurch ihr Leben gefähr-
    det ist. Deshalb will ich an dieser Stelle allen, die bei
    diesem Einsatz ihr Leben für ein gutes Ziel in Afghanis-
    tan riskieren, meinen Respekt und meinen herzlichen
    Dank aussprechen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ich weiß, dass am Wochenende in Berlin eine De-
    monstration unter der Überschrift „Raus aus Afghanis-
    tan“ stattfindet.


    (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Am Sonnabend!)


    Diejenigen, die zu dieser Demonstration gehen, sollten
    Folgendes wissen: Seit 2001 – ich rede über die Zeit
    nach den Taliban – sind 3 500 Schulen in Afghanistan
    errichtet worden. Die Zahl der Schüler hat sich auf
    6,5 Millionen verfünffacht. Es sind 30 000 Lehrer ausge-
    bildet worden. Allein im Jahr 2005 wurden
    500 000 Mädchen erstmals zum Schulbesuch angemel-
    det. Allein diese Zahlen zeigen, dass unser Engagement
    in Afghanistan richtig ist. Die Menschen danken es uns.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie des Abg. Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN] – Widerspruch der Abg. Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE])


    Wie kann man so etwas ignorieren? Was würde es wohl
    bedeuten, wenn wir aus Afghanistan herausgingen? Was,
    glauben Sie, würde passieren? Glauben Sie, die Mäd-
    chen dürften in der Schule bleiben, wenn die Taliban
    wieder an die Macht kommen? Glauben Sie, die Schulen
    würden wieder geöffnet? In welcher Welt leben Sie ei-
    gentlich? Die Menschen haben ein Recht darauf, dass
    wir ihnen helfen.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP sowie des Abg. Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    In der SPD-Fraktion hatten wir in der letzten Woche
    die afghanische Frauenministerin zu Gast, Frau
    Dr. Ghazanfar, die uns ihr Leben geschildert hat. Sie ist
    Professorin für Literatur. Sie wurde von den Taliban ein-
    gesperrt und gezwungen, im Keller ihres Hauses zu blei-
    ben. Sechs Jahre lang durfte sie das Haus und den Keller
    nicht verlassen. Jetzt ist sie Frauenministerin. Allein
    diese Tatsache, so sagt sie, ist ein Beweis dafür, dass die
    internationale Hilfe dringend erforderlich ist.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Der Kollege Lafontaine hat in einer ARD-Talkshow
    am 20. Mai 2007 gesagt:

    Wir können aber niemals Terror durch Terror be-
    kämpfen, also sollten wir dies jetzt einstellen, und
    zwar unverzüglich.

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    (C (D err Kollege Lafontaine, wer Soldatinnen und Soldaten er Bundeswehr mit Terroristen gleichstellt, versündigt ich gegenüber dem, was die Soldatinnen und Soldaten n Afghanistan tun. Sie sollten sich schämen. (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dirk Niebel [FDP]: Das gilt auch für die Gleichstellung mit dem Schießbefehl!)


    Das greife ich gern auf. Wer so wie Sie auftritt, der
    ollte sich fragen lassen, ob das, was manche Ihrer Leute
    um Schießbefehl gesagt haben, wirklich zu verantwor-
    en ist.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD, der CDU/ CSU und der FDP – Hartmut Koschyk [CDU/ CSU]: Sehr richtig!)


    ollege Bisky, Sie haben gesagt, dass es keinen Schieß-
    efehl gab. Das ist doch wohl absurd. Dass geschossen
    erden musste, das weiß doch wohl jeder. Das weiß so-
    ar ich, und ich war nicht Mitglied der Nationalen
    olksarmee.

    Ein Kollege der Linkspartei, Landesvorsitzender von
    essen, Altkommunist Peter Metz, hat in der Debatte
    ber die Leugnung des SED-Schießbefehls gesagt, dass,
    er wirklich etwas gegen den Schießbefehl habe, seinen
    influss auf Minister Jung geltend machen müsse. Er hat
    en SED-Tötungsbefehl an der Mauer mit dem Einsatz
    er Bundeswehr in Afghanistan verglichen. Da sieht
    an einmal, mit welchen Leuten Sie arbeiten wollen. Er

    oll Ihr Spitzenkandidat in Hessen werden. Das ist un-
    laublich.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)


    Ich will etwas zu einem Thema sagen, das im Bundes-
    ag und in der Bundesregierung sicherlich nicht ganz un-
    mstritten ist – ich will meine Meinung dazu aber nicht
    erschweigen –: dem NPD-Verbot. Das Verbotsverfah-
    en ist auch deswegen gescheitert, weil die zuständigen
    ehörden, die vielen Landesämter für Verfassungsschutz
    nd das Bundesamt für Verfassungsschutz, nicht wuss-
    en, wie viele V-Leute der anderen Behörden wo tätig
    aren. Der Senat war zu Recht verärgert darüber, dass

    eden Tag eine Meldung kam: Wir haben noch einen! –
    er aber sagt, dass diese Partei verfassungswidrig ist,

    er muss das in Karlsruhe klären lassen, der kann nicht
    infach sagen: „Die sind verfassungswidrig“, und das
    ar es. Ich möchte nicht, dass diese Partei weiterhin
    ,5 Millionen Euro vom Staat kassiert und damit ihren
    ampf gegen den Staat finanziert.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der Abg. Anna Lührmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    ch denke, dass manche öffentliche Äußerung schon aus-
    eicht, um den Verbotsantrag zu begründen, sodass man
    uf V-Leute nicht Bezug nehmen muss.

    Natürlich werden sich die Innenminister der Länder
    it dem Thema zu beschäftigen haben; aber ich bitte die
    undesregierung, den zuständigen Innenminister – viel-






    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Struck
    leicht auch die Justizministerin –: Herr Kollege
    Schäuble, ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie veranlassen
    könnten, dass innerhalb einer Frist von einem halben
    Jahr von den 16 Landesämtern für Verfassungsschutz
    und dem Bundesamt für Verfassungsschutz ein Bericht
    über diesbezügliche Erkenntnisse an das zuständige Gre-
    mium des Bundestages, das Parlamentarische Kontroll-
    gremium, übergeben werden könnte. Dann können wir
    beraten, ob es Grundlagen für ein Verbotsverfahren gibt.
    Aber es einfach hinzunehmen, dass die NPD so weiter-
    machen kann, bin ich nicht bereit zu akzeptieren. Das
    will ich klar festhalten.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich will auch auf das Thema Föderalismusreform,
    das Kollege Steinbrück gestern ebenfalls angesprochen
    hat, eingehen. Wir haben als Große Koalition und ange-
    sichts der großen Mehrheit im Bundesrat die enorme
    Chance – die wird es so schnell nicht wieder geben –, die
    Finanzbeziehungen zwischen Bund und Ländern neu zu
    ordnen. Kollege Oettinger und ich sind uns als Vorsit-
    zende darin einig. Am Donnerstag und Freitag beginnen
    wir zu beraten. Auch die Obleute aller Fraktionen – das
    schließt den Kollegen Ramelow ein – sind der Meinung,
    dass wir eine Chance haben, etwas zu erreichen.

    Worum geht es? Wir wollen die Debatte über die Be-
    grenzung der Verschuldung zu einem Ergebnis führen.
    Es muss klar sein, unter welchen Bedingungen die Ver-
    schuldungsgrenze erreicht ist, wie weit sich ein Staat
    verschulden darf. Dass Art. 115 des Grundgesetzes, den
    wir jetzt haben, nicht ganz geeignet ist, hat uns der Bun-
    desrechnungshof bescheinigt; das ist auch durchgängig
    politische Meinung. Die weite Auslegung des Investi-
    tionsbegriffs, wie von vielen Regierungen praktiziert,
    geht so nicht weiter. Ich bin der Auffassung, dass wir
    über eine Verschuldungsgrenze à la Schweiz und andere
    Modelle reden müssen. Der Vorschlag vom Kollegen
    Oettinger und mir wird sein, die Frage „Wie begrenzen
    wir die Aufnahme von Schulden?“ zu klären, und zwar
    so rechtzeitig, dass noch in dieser Legislaturperiode in
    Bundestag und Bundesrat über Grundgesetzänderungen,
    wenn sie erforderlich sein sollten, abgestimmt werden
    kann.

    In diesem Zusammenhang taucht auch die Frage auf,
    ob das, was wir für den Bund regeln, auch für die Länder
    gelten kann. Wir müssen also mit dem Bundesrat klären,
    wie unsere Regelungen in die 16 Landesverfassungen
    übernommen werden. Ich bin sehr dafür, dass für den
    Bund und für die Länder die gleichen Regelungen gel-
    ten. Aber dies wird schwierig.

    Ein zweites Thema – auch das hat Peer Steinbrück an-
    gesprochen – sind die Altschulden. Dass wir eine
    Menge Altschulden haben, hat Peer Steinbrück gesagt.
    Insgesamt beträgt die staatliche Gesamtverschuldung
    1 500 Milliarden Euro. Aber was machen wir damit? Es
    gibt Debatten darüber zu versuchen, alle Länder auf den
    gleichen Stand zu bringen. Kollege Oettinger hat die
    Einrichtung eines Fonds vorgeschlagen, in den die rei-
    chen Länder einzahlen und aus dem die armen Länder
    Geld bekommen, wenn sie ihre Schulden abbauen: pro
    abgebautem Euro Schulden 1 Euro aus dem Fonds. Peter
    Harry Carstensen hat andere Vorschläge gemacht, auch

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    (C (D hilo Sarrazin. Die Frage, wie wir mit den Altschulden ertig werden, ist schwieriger. Aber wir müssen das hema angehen. Es ist völlig klar, dass die Schuldenlast bgebaut werden muss; der Bund muss allein 42 Miliarden Euro an Zinsen zahlen. Das dritte Thema, das uns beschäftigt, ist die Steuerutonomie der Länder. In der Föderalismuskommision vertreten manche Länder die Auffassung: Wir wolen eine eigene Steuerautonomie. Hier stellt sich die rage, ob Ländersteuern weiterhin vom Bund beschlosen werden müssen. Beispiel: die Erbschaftsteuer. (Beifall bei Abgeordneten der FDP und des Abg. Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU])


    Vorsicht! – Nehmen wir einmal an, die Länder hätten
    as Recht, die Erbschaftsteuer selbst zu bestimmen.
    ann würde Bayern sagen: Bei uns gibt es keine Erb-

    chaftsteuer; wir haben genug Geld.


    (Dr. Peter Ramsauer spiel!)


    as sagt Bremen? – Wir brauchen Erbschaftsteuer. Mit
    nderen Worten: Jeder, der in die Situation kommt, et-
    as zu vererben, geht nach Bayern. Das will ich nicht,
    nd das geht auch überhaupt nicht.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    ir müssten dann klären – das ist eine absurde Debatte –,
    b die 16 Bundesländer untereinander Doppelbesteue-
    ungsabkommen schließen müssten. Dies zeigt schon,
    ass das schwierig wird.

    Ich bin dafür, dass wir die Erbschaftsteuer seitens des
    undes für alle Länder gleich festlegen sollten, damit
    eine Ungleichheiten, kein Wettlauf „Arm gegen Reich“
    tattfindet.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Experten klatschen; das ist auch richtig. Es gibt
    ine gute Chance, dazu etwas zu schaffen.

    Insgesamt muss ich sagen: Die Medien in Berlin be-
    ichten darüber, wer sich mit wem in welchem Haus
    rifft und wer mit wem essen geht. Es ist lächerlich, was
    ür die Presse wichtig ist. Kollege Kauder und ich treffen
    ns sehr oft. Wenn wir immer sagen würden, dass wir
    ns irgendwo treffen, würde in der Zeitung stehen:
    auder und Struck treffen sich.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Ja! Dann wären die Seiten voll! – Gegenruf des Abg. Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Allerdings mit nichts! Mit gar nichts! – Dirk Niebel [FDP]: Genau! Denn da passiert nichts!)


    Ich will klipp und klar sagen: Diese Koalition ist eine
    roße Chance für Deutschland. Die Große Koalition
    uss große Aufgaben erledigen. Das hat sie teilweise

    chon gemacht; das ist gar keine Frage. Wir haben die
    ozialen Sicherungssysteme stabilisiert – das war
    chwierig genug – und uns mit der Steuerpolitik beschäf-
    igt. Aber wir haben in den nächsten zwei Jahren bis
    009 noch eine Menge zu tun.


    (Dirk Niebel [FDP]: Oh ja! Da hat er allerdings recht!)







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    Dr. Peter Struck
    Dennoch sagen alle, die beteiligt sind – Frau Kanzle-
    rin, ich weiß nicht, ob auch Sie das sagen; ich glaube, Ih-
    nen geht es momentan ganz gut –: 2009 soll diese Koali-
    tion zu Ende sein. Ich muss dazusagen: nicht aus
    inhaltlichen Gründen. Ich jedenfalls sehe keine; denn
    über alle Punkte, die strittig sind, können wir diskutie-
    ren, und wir werden Lösungen finden. Vielmehr ist es im
    Interesse der parlamentarischen Demokratie, wenn einer
    starken Regierung eine fast ebenso starke Opposition ge-
    genübersteht. Große Koalitionen müssen in Deutschland
    eine Ausnahme bleiben; dafür bin ich.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Sie haben ja so recht! Sie sind so klug, Herr Struck!)


    – Herr Westerwelle, dass Sie gerne in die Regierung
    kommen würden, kann ich verstehen. Irgendwann wird
    es auch für Sie einmal Zeit. Dass auch Sie gerne einmal
    auf der Regierungsbank sitzen möchten, kann ich nach-
    vollziehen.


    (Heiterkeit bei der SPD und der CDU/CSU – Jürgen Koppelin [FDP]: Genau! Aber ganz vorne! – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Ja! Ganz vorne!)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Herr Kollege Struck, gestatten Sie eine Zwischen-

frage des Kollegen Dehm?


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Peter Struck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Nein, von Dehm nicht.


    (Heiterkeit bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ich will Ihnen sagen: Wir haben noch ein großes Ka-
    pitel zu erledigen, ein Kapitel, das auf einige Initiativen
    der Bundeskanzlerin zurückzuführen ist. Es geht um das
    Thema Klimaschutz. An dieser Stelle gratuliere ich
    Sigmar Gabriel, der heute Geburtstag hat, herzlich.


    (Dirk Niebel [FDP]: Zuhören, Gabriel!)


    – Ja. Kollege Gabriel, Sie müssen zuhören.


    (Heiterkeit – Jürgen Koppelin [FDP]: Der bucht gerade seine nächsten Flüge!)


    Das, was in Heiligendamm, dann in Brüssel und vor
    kurzem in Meseberg beschlossen worden ist, ist für die
    Bundesrepublik Deutschland ein sehr dicker Brocken.
    Ich weiß schon jetzt, was passieren wird, wenn wir an-
    fangen, die entsprechenden Gesetzentwürfe zu formulie-
    ren und die Maßnahmen umzusetzen. Ich begrüße, dass
    die Automobilindustrie mit Matthias Wissmann an der
    Spitze – das ist der gute Einfluss der Politik –


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Nein! Das ist der Einfluss der CDU!)


    offenbar bereit ist, diesen Weg mitzugehen. Die Umset-
    zung der Klimaschutzziele der Bundesregierung ist aller-
    dings eine sehr große Aufgabe. Wir werden unseren Teil
    dazu beitragen, dass das gelingt. An der SPD-Fraktion
    und an Gabriel wird das nicht scheitern.


    (Beifall bei der SPD)


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    (C (D Die Klausurtagung in Meseberg war ein Erfolg. Die undesregierung kann sich auf die SPD-Fraktion verlas en. Wir werden diese Regierung stützen. Natürlich weren wir auch eigene Akzente setzen. Denn wir sind daür, dass im Jahr 2009 das Gleiche passiert wie im ahr 1969. Damals ist im Anschluss an die große Koaliion ein Sozialdemokrat Bundeskanzler geworden. Dass as auch 2009 geschieht, dafür werbe ich. (Anhaltender Beifall bei der SPD – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Jetzt hat er eine halbe Stunde gearbeitet und mit dem letzten Satz alles abgeräumt! – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Er hat so lange geredet, aber ihr von der Union klatscht noch nicht einmal alle! Los jetzt, klatschen!)