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ID1611100200

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    Vokabeln: 1
    1. \n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/111 Bundeskanzleramt Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaas Hübner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Auswärtiges Amt Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11477 B 11478 C 11484 C 11488 D 11493 C 11493 D 11497 C 11500 D 11505 B 11508 A 11509 A 11520 C 11522 D 11523 C 11526 C 11527 A 11528 C 11530 A 11530 C Deutscher B Stenografisch 111. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Begrüßung der Parlamentarischen Bundes- heer-Beschwerdekommission des österreichi- schen Nationalrats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksache 16/6000) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2007 bis 2011 (Drucksache 16/6001) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 D M K H S K 11539 D 11477 A 11477 B Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11511 C undestag er Bericht ung 2. September 2007 t : Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . r. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . atrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . teffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . atrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 11512 C 11513 A 11513 D 11515 A 11517 A 11518 C 11519 C 11520 A 11520 B Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11531 B 11533 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 111. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 11534 B 11535 D 11561 A 11562 A DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Susanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Gert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte im Rahmen der „United Nations Interim Force in Lebanon“ (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1773 (2007) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 24. August 2007 (Drucksachen 16/6278, 16/6330) . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/6341) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . J N E N E H D D M T D J H H A N A L 11536 D 11537 D 11538 C 11540 A 11542 A 11544 B 11546 A 11547 B 11549 D 11550 D 11551 C 11553 C 11555 A 11556 A 11557 B 11557 D 11558 A 11558 B 11559 B 11560 B Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . r. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . hilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . artwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11562 C 11563 A 11563 D 11565 A 11566 C 11567 C 11570 C 11568 A 11572 B 11574 B 11575 B 11575 D 11576 A 11577 B 11578 B 11578 D 11579 C 11581 A 11582 A 11582 D 11585 A 11586 B 11587 C 11589 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 111. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 11477 (A) ) (B) ) 111. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 111. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 11589 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bluhm, Heidrun DIE LINKE 12.09.2007 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 12.09.2007 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Ferner, Elke SPD 12.09.2007 Haibach, Holger CDU/CSU 12.09.2007 Hermann, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2007 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ 12.09.2007 Hörster, Joachim CDU/CSU 12.09.2007* Lintner, Eduard CDU/CSU 12.09.2007* Meckel, Markus SPD 12.09.2007 Müller (Gera), Bernward CDU/CSU 12.09.2007 Ortel, Holger SPD 12.09.2007 Röring, Johannes CDU/CSU 12.09.2007 Schily, Otto SPD 12.09.2007 Dr. Stadler, Max FDP 12.09.2007 Dr. Stinner, Rainer FDP 12.09.2007 Strothmann, Lena CDU/CSU 12.09.2007 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich DIE GRÜNEN (D sammlung des Europarates 111. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 12. September 2007 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Rainer Brüderle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Zunächst

    möchte ich im Namen der FDP-Bundestagsfraktion
    Herrn Minister Gabriel recht herzlich zum Geburtstag
    gratulieren. Alles Gute!


    (Beifall)


    Wir alle freuen uns, dass die Weltkonjunktu
    mer recht stabil ist. Wir alle freuen uns, dass d

    (C (D ung 2. September 2007 0 Uhr ingt auch bei uns die Arbeitslosenzahlen zurückgehen. afür kann zwar die Regierung wenig – es sind Wind all-Profits anderer –, aber wir freuen uns darüber. Es ist öchste Zeit, diesen Schwung von außen für immer noch ötige Strukturreformen zu nutzen. Aber die Regierung st in eine Partylaune verfallen. Seit Monaten macht sie olitik à la Woodstock: Jeder darf einmal spielen, was er ill. (Beifall bei der FDP – Joachim Poß [SPD]: Das muss der Weinkönig gerade sagen!)


    lle wollen die Welt verbessern, und Geld spielt keine
    olle. In Woodstock kam aber am Ende der große Re-
    en.

    Das wichtigste Projekt dieser Regierung scheint der-
    eit zu sein, den Bundesadler durch den Eisbären zu er-
    etzen. Klimaschutz am Nordpol ist ohne Zweifel wich-
    ig, aber das Reformklima in Deutschland eben auch.


    (Beifall bei der FDP)


    er Aufschwung muss bei den Bürgern ankommen.


    (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Oskar Lafontaine [DIE LINKE])


    as hat zwar auch der Bundeswirtschaftsminister er-
    annt, aber ein einzelner Zwischenruf im Kabinett reicht

    ext
    nicht. Von der Teilhabe der Bürger am Aufschwung ist
    weit und breit nichts zu sehen.

    Groß war diese Regierungskoalition in den vergange-
    nen zwei Jahren nur bei den Steuererhöhungen. Die Bür-
    ger können aber nur dann am Aufschwung teilhaben,
    wenn sie bei Steuern und Abgaben entlastet werden.


    (Beifall bei der FDP)


    Jetzt ist die Zeit für Steuersenkungen. Damit würde das
    Wachstum gestärkt und der Aufschwung verstetigt. Der
    Vorsitzende des Sachverständigenrates, Professor Rürup,
    sagt, dass die Binnennachfrage flach wie ein Brett ist.
    Das hat mit der großen Mehrwertsteuererhöhung und mit

    ieser Regierungskoalition zu tun.

    ei der FDP sowie des Abg. Oskar
    Lafontaine [DIE LINKE])
    r noch im-
    adurch be-

    dem Zickzack d


    (Beifall b Rainer Brüderle Frau Bundeskanzlerin, wann setzen Sie die Steuersenkung um, die auch Ihr Wirtschaftsminister fordert? (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hätten Sie doch gestern besprechen können!)





    (A) )


    (B) )


    Sie reden davon, den Aufschwung stärken zu wollen.
    Wenn Sie entsprechend handeln wollen, dann sollte sich
    die Bundesregierung die Vorschläge zur Steuersenkung
    aus dem Wirtschaftsministerium zu Herzen nehmen und
    umsetzen. In diesem Fall bedeutet von Glos zu lernen,
    besser zu werden.


    (Beifall bei der FDP)


    Trotz sprudelnder Steuerquellen behauptet der
    Finanzminister, dass es keinen Spielraum für Steuersen-
    kungen gibt. Dabei führen niedrigere Steuern zu mehr
    Investitionen, mehr Wachstum, mehr Arbeitsplätzen und
    mehr Konsum. All dies bringt auch mehr Steuereinnah-
    men.


    (Beifall bei der FDP)


    Für neue Ausgabenprogramme hat die Regierung
    Geld. Die Ausgaben des Bundes sollen um 4,7 Prozent
    gesteigert werden. Die Schminkkoffer der Regierung
    werden prall gefüllt. Da müssen sich die Bürger doch
    verschaukelt vorkommen. Das Geld für die Entlastung
    der Bürger ist nicht da. Aber neue Ausgabenprogramme,
    das Füllen der Schminkkoffer können Sie finanzieren.
    Das ist die falsche Politik.


    (Beifall bei der FDP)

    Die gute Konjunktur sorgt dafür, dass die Mängel der

    Regierungspolitik nicht sofort auffallen. Das 50-Punkte-
    Programm der Grillparty von Meseberg verdeckt aber
    nur notdürftig, dass die Regierung ihr Pulver verschos-
    sen hat. Ins Schwarze getroffen haben Sie mit Ihrer Poli-
    tik bisher kaum.

    Es ist ein historischer Fehler dieser Koalition, dass sie
    ihre großen Mehrheiten im Bundestag und im Bundesrat
    nicht konsequent nutzt. Dies ist ein Rückfall in die poli-
    tischen Fehler früherer Zeiten. Sie machen wissentlich
    große Fehler. Die Fehler werden beschönigt; dem Bürger
    wird Sand in die Augen gestreut. Sie hätten die Chance,
    notwendige Veränderungen in Deutschland vorzuneh-
    men. Aus unterschiedlichen Motiven in den beiden Par-
    teien spielen Sie mit kleiner Münze, statt Ihrer Aufgabe,
    große Veränderungen zu schaffen, zu entsprechen. Es ist
    Ihre historische Fehlleistung, dass Sie Chancen verpas-
    sen, statt sie zu ergreifen und umzusetzen. Das Land ist
    gut, die Regierung schwach.


    (Beifall bei der FDP)

    Wir reden unser Land nicht schlecht. Aber als größte

    Oppositionspartei ist es unsere Aufgabe, die Schwächen
    der Regierung aufzuzeigen.


    (Zurufe von der SPD: Oh!)

    Das ist unsere demokratische Pflicht; denn es geht um
    unser Land. Der Dornröschenschlaf und das Herummo-
    geln um wichtige Entscheidungen können so nicht wei-
    tergehen. Nehmen Sie sich das zu Herzen!


    (Beifall bei der FDP)


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    (C (D Das Wort hat nun die Bundeskanzlerin Frau r. Angela Merkel. Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wie im er die Opposition es dreht und wendet: Deutschland at wieder allen Grund zur Zuversicht. ir sind dabei, eine lange Durststrecke zu überwinden. ie Wirtschaft wächst so stark wie seit sechs Jahren icht mehr. Seit Regierungsantritt ist die Zahl der rbeitslosen um mehr als 1 Million gesunken. Das ist er tiefste Stand seit 1995, das heißt seit nunmehr zwölf ahren. ir haben 1 Million mehr Erwerbstätige. Das ist der öchste Stand seit der Wiedervereinigung. Ebenfalls rstmals seit der Wiedervereinigung sind wieder ausgelichene Staatshaushalte ohne neue Schulden in Sicht. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Angela Merkel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    as sind die Fakten; darauf bauen wir auf. Das ist eine
    roßartige Entwicklung.

    Es geht dabei im Übrigen um mehr als nur um ein
    aar positive Wirtschaftsdaten. Es geht um etwas ganz
    rundsätzliches – ich spüre das wie viele andere auch
    ei meinen Besuchen vor Ort –: Deutschland ist dabei,
    us eigener Kraft Schritt für Schritt die Lasten und auch
    anches Versäumnis der letzten eineinhalb Jahrzehnte

    ufzuarbeiten. Das ist die Botschaft der Zuversicht an
    ie Menschen.

    Alle Industrieländer waren in den 90er-Jahren einem
    assiv erhöhten Wettbewerbsdruck durch die Globali-

    ierung ausgesetzt. Doch Deutschland war zugleich in
    iner historisch einmaligen Situation. Der Prozess der
    eutschen Einheit gehörte und gehört ohne Zweifel zu
    en glücklichsten Entwicklungen unserer Geschichte.
    llerdings band er auch Ressourcen, Kraft und Auf-
    erksamkeit, wie sie kein anderes Land zu bewältigen

    atte.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    In seinem Kern erzählt der Aufschwung, den wir jetzt
    rleben, eine großartige Erfolgsgeschichte: die Ge-
    chichte, wie Deutschland gleichzeitig Aufbauleistungen
    ür die neuen Bundesländer und die Globalisierung be-
    ältigen konnte. Meine Damen und Herren, wer das ge-

    chafft hat, dem braucht auch vor den Veränderungen
    es 21. Jahrhunderts nicht bange zu sein. Das ist der
    eist, in dem wir Politik machen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Jetzt sind wir dabei, die Chancen der Zukunft zu be-
    chreiben und sie zu nutzen. Die Financial Times aus
    ondon schrieb von einem neuen Wirtschaftswunder.






    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
    Ich sage: Nein, das ist kein Wunder, sondern der Lohn
    von harter Arbeit und Anstrengung, der Lohn der mit der
    Agenda 2010 eingeleiteten Reformen


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    und der Lohn der Reformen dieser Bundesregierung.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Vor allem ist dieser Aufschwung der Lohn der Arbeit der
    Menschen in Deutschland: der Lohn von wagemutigen
    Unternehmern und gut ausgebildeten Arbeitnehmern,
    von engagierten Erziehern, Lehrern und liebevollen El-
    tern, von international renommierten Wissenschaftlern
    und kreativen Ingenieuren. Sie alle sind es, die diesen
    Aufschwung möglich gemacht haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Die Aufgabe der Politik ist es dabei, die Weichen richtig
    zu stellen


    (Beifall des Abg. Oskar Lafontaine [DIE LINKE])


    und dafür zu sorgen, dass das Land seine Kräfte bündelt.
    Genau das macht die Bundesregierung.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Meine Damen und Herren, in diesem Sinne haben wir
    vor zwei Jahren den Kurs „Sanieren, Investieren,
    Reformieren“ eingeschlagen und ihn gegen Kritik ver-
    teidigt. Diese Kritik war zum Teil vernichtend, und die
    Aussichten waren trübsinnig. Aber wir haben uns nicht
    beirren lassen. Die Daten von heute zeigen: Es war rich-
    tig, diesen Kurs einzuschlagen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Jetzt wird sichtbar: Die Strategie wirkt. Ich sage aus-
    drücklich: Das ist kein Grund zu Übermut, wohl aber zu
    Selbstvertrauen, und zwar zu einem Vertrauen darauf,
    dass sich Anstrengung lohnt. Wir ruhen uns nicht auf un-
    seren Lorbeeren aus. Deutschland ist noch nicht überall
    so gut, wie wir es uns wünschen. Dass wir heute bei In-
    vestitionen und Bildung im internationalen Mittelfeld
    liegen, ist gut, aber nicht ausreichend.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    Vor allen Dingen: Da wir immer noch 3,7 Millionen Ar-
    beitslose haben, heißt unsere Devise: 3,7 Millionen Ar-
    beitslose sind 3,7 Millionen zu viel. Es muss unser Ziel
    sein, hier voranzukommen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Daraus leitet sich unsere Aufgabe für die kommenden
    Jahre ab: nach innen die Grundlagen des Aufschwungs
    stärken, Teilhabechancen verbessern und Quellen neuen
    Wohlstands erschließen und nach außen für faire Regeln
    und offene Märkte sorgen.

    Auf der Kabinettsklausur in Meseberg haben wir
    beschlossen, in fünf Zukunftsbereichen neue Impulse zu
    setzen:

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    (C (D Erstens. Wir wollen die Grundlagen des Aufchwungs stärken. Was heißt das? Der Aufschwung und eine Fortsetzung beruhen vor allen Dingen auf Verrauen. Vertrauen braucht Verlässlichkeit. Deshalb ist ine solide Finanzpolitik das Fundament, auf dem wir it weiteren Maßnahmen aufbauen. Es ist gestern in der allgemeinen Finanzdebatte gesagt orden: Allein der Bund hat über 900 Milliarden Euro chulden, und die Zinszahlungen betragen 40 Milliarden uro pro Jahr. Das kann uns nicht zufriedenstellen. Desalb hat die Bundesregierung dem Finanzminister ihre nterstützung zugesagt, wenn es darum geht, spätestens 011 einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen zu könen. Dann können wir sagen: Endlich leben wir nicht ehr über unsere Verhältnisse. Das muss dann auch in en Ergebnissen der Föderalismuskommission II veranert werden, damit das dauerhaft so bleibt. Deshalb beruht die Fortsetzung des Aufschwungs naürlich auch auf Entlastung dort, wo es möglich ist. Wir aben zum Beispiel gesagt: Wenn es nachhaltig vertretar ist, werden wir versuchen, die Beiträge zur Arbeitsosenversicherung auf unter 3,9 Prozent zu senken. Verrauenzerstörend wäre es aber, jetzt irgendetwas zu ersprechen, was man nicht einhalten kann. Der Erfolg ieser Bundesregierung besteht darin, dass wir nichts ersprochen haben, was wir nicht halten konnten, und ie Dinge so gemacht haben, dass sie am Ende im Zweiel besser waren. Das ist der Erfolg dieser Regierung. (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Widerspruch bei der FDP – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das Gegenteil haben Sie gemacht!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    ir werden alles daransetzen, den Menschen den Zu-
    ang zum ersten Arbeitsmarkt durch Hinzuverdienstre-
    elungen und die Bündelung der Arbeitsmarktinstru-
    ente möglich zu machen. Wo immer es Spielräume

    ibt, werden wir sie nutzen.

    Wir werden den Aufschwung natürlich auch dadurch
    ortsetzen, dass wir wettbewerbsfähige Rahmenbedin-
    ungen für Investitionen schaffen. Dazu gehört die
    nternehmensteuerreform, die wir bereits beschlossen
    aben. Dazu gehört die Arbeit an der Erbschaftsteuer-
    eform, die durch das Urteil des Bundesverfassungsge-
    ichts nicht einfacher geworden ist, bei der wir aber nicht
    us dem Auge verlieren, dass wir den mittelständischen
    nternehmen, den Familienunternehmen den Übergang

    m Erbfall erleichtern wollen, um Arbeitsplätze hier in
    eutschland zu erhalten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    azu gehört die Arbeit des Normenkontrollrates, der
    ich dem Bürokratieabbau verschrieben hat.

    Zweitens. Wir wollen, dass alle Menschen am Auf-
    chwung teilhaben können. Der Schlüssel zur Teilhabe
    st heute zum einen Arbeit, zum anderen der Zugang zu
    ildung. Deshalb haben wir eine nationale Qualifizie-

    ungsoffensive gestartet, die wir auch weiterführen wer-
    en. Wir wissen, dass wir – zum Teil aus dem Aufschwung






    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
    resultierend – bereits einen Mangel an Fachkräften haben.
    Wir sagen: Zuerst müssen wir alles daransetzen, die
    Möglichkeiten, die wir hier im Lande durch Qualifizie-
    rung haben, zu nutzen. Das gilt für alle Bereiche: für die
    einfachen genauso wie für die qualifizierten Tätigkeiten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir sagen dann aber auch: Wenn wir einen erkennba-
    ren Mangel in bestimmten Bereichen haben, wenn zum
    Beispiel in speziellen Ingenieurbereichen gar keine eige-
    nen Arbeitskräfte vorhanden sind, dann ist es doch, ehe
    die Betriebe ins Ausland abwandern, vernünftig, zum
    Beispiel Menschen aus den mittel- und osteuropäischen
    Staaten mit diesen speziellen Qualifizierungen das Ar-
    beiten bei uns zu erlauben.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir haben dann festgelegt, dass wir ein mittel- und
    langfristiges Konzept erarbeiten, das auf dem Gedanken
    beruht, dass es keine Zuwanderung in die sozialen Si-
    cherungssysteme von Deutschland geben soll, sondern
    dahin, wo die Besten der Welt gebraucht werden. Offen-
    heit bei gleichzeitiger Qualifizierung aller Menschen in
    unserem Land – das ist unsere nationale Bildungs- und
    Qualifizierungsinitiative, und die ist wichtig.


    (Zuruf des Abg. Dirk Niebel [FDP])


    Wir werden neue Wege der Beteiligung der Arbeit-
    nehmerinnen und Arbeitnehmer am Investivkapital ge-
    hen. Dazu werden wir in den nächsten Wochen Vor-
    schläge unterbreiten. Für mich ist dies deshalb so
    wichtig, weil die Bindung der Arbeitnehmerinnen und
    Arbeitnehmer an den Kapitalzuwachs ihres eigenen Un-
    ternehmens ihnen die Möglichkeit gibt, neben der Lohn-
    entwicklung auch am Wachstum teilzuhaben. Deshalb ist
    das ein ganz wichtiger Bereich.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Es ist kein Geheimnis, dass wir in der Koalition
    durchaus darüber diskutiert haben, in welcher Weise wir
    einen besseren Zugang zum Arbeitsmarkt, die Erhaltung
    von Arbeitsplätzen und gleichzeitig faire Löhne umset-
    zen können. Sicherlich gibt es da Unzufriedenheit. Aber
    ich will darauf hinweisen: Wir haben uns für den Herbst
    Schritte vorgenommen, die genau diesem Ziel dienen
    sollen. Es geht auf der einen Seite um die Erweiterung
    des Arbeitnehmer-Entsendegesetzes und dort, wo Tarif-
    partner nicht mehr in der Lage sind, Löhne festzulegen,
    um das Mindestarbeitsbedingungsgesetz. Auf der ande-
    ren Seite werden wir immer aufpassen, dass dann, wenn
    Menschen Arbeit haben, diese Arbeitsplätze nicht verlo-
    ren gehen. Das ist der Weg dieser Bundesregierung.

    Drittens. Wir wollen die Quellen des Wohlstands von
    morgen erschließen. Deshalb haben wir uns vorgenom-
    men, 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Wissen-
    schaft und Forschung auszugeben. Die Bundesregie-
    rung leistet hierzu ihren Beitrag. Das wird in den
    Haushaltszahlen deutlich. Denn es ist natürlich klar:
    Wirtschaftswachstum führt dazu, dass auch die Ausga-
    ben für Forschung und Entwicklung steigen müssen. Das
    findet seine Berücksichtigung im Bundeshaushalt. Der-
    zeit liegt Deutschland hier bei knapp 2,7 Prozent. Der

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    (C (D und schafft jetzt seinerseits die Voraussetzungen für eien Anteil von 2,8 Prozent am Bruttoinlandsprodukt. irtschaft und Länder müssen allerdings nachziehen; uch darauf werden wir ganz konsequent achten. Wir haben uns Leuchtturmprojekte vorgenommen. ines davon wird im Bereich der Gesundheitsforschung iegen. Ich glaube, damit wir Menschen für Forschung egeistern können, müssen wir ihnen sagen, was Forchung leisten kann. Deshalb möchte Deutschland das and sein, das gerade im Bereich der Gesundheitsforchung, zum Beispiel bei der Forschung an Maßnahmen egen die Krankheit Alzheimer, eine Spitzenstellung in er Welt einnimmt. Wir wollen dort vorne sein. Das nehen wir uns vor, und wenn wir es uns vornehmen, wer en wir es auch schaffen können. Wir richten unsere Energieund Klimapolitik neu aus, eil wir glauben, dass hier die Arbeitsplätze der Zukunft iegen, dass wir hier unserer globalen Verantwortung geecht werden und wir gleichzeitig die Voraussetzungen m Lande schaffen, um unsere Energieversorgung mit rößtmöglicher Unabhängigkeit gewährleisten zu könen. Dazu haben wir – der Wirtschaftsund der Umweltinister gemeinsam – ein Paket von Maßnahmen entwi kelt, die wir jetzt Schritt für Schritt umsetzen. Dazu aben wir unsere Position in Europa eingebracht und azu werden wir uns auf der internationalen Bühne naürlich auch für ein Abkommen im Anschluss an das ioto-Protokoll einsetzen. Dabei spüren wir schon: Unser Weg kann nicht sein, en Ärmeren in dieser Welt Wohlstandsverzicht zu preigen und gleichzeitig in einer Art karitativer Veranstalung als reichere Länder etwas beizutragen. Die Zukunft ird vielmehr darin liegen, dass wir mit gutem Beispiel orangehen und damit die Standards für die Zukunft seten, gleichzeitig technologische Führer sind und damit ann auch Exportchancen für Deutschland eröffnen. Damit bin ich bei meinem vierten Punkt. Wir wollen er sozialen Marktwirtschaft einen internationalen rdnungsrahmen geben. Wir alle kennen die Diskussioen dieser Tage. Wir spüren, auf dieser Welt kann naezu nichts mehr passieren, ohne dass es uns beeinflusst: enn in China mehr Milch getrunken wird, hat das auch uf unsere Milchpreise Auswirkungen. Wenn es eine Imobilienkrise in den Vereinigten Staaten von Amerika ibt, wirkt sich das auch auf unsere Märkte aus. Deshalb age ich ganz klar: Deutschland wird niemals protektioistisch sein. Wir sind Exportweltmeister. Wir wollen afür Sorge tragen, dass unsere Unternehmen überall auf er Welt Chancen haben. Aber ich sage auch: Wir weren uns schützen – das gilt auch für die Europäische nion –, wenn andere uns keine freien Investitionsbeingungen geben, und wir werden dafür Sorge tragen, ass die Finanzmarktregeln international transparent ind. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel Denn wir werden den Menschen in unserem Land nicht erklären können, dass immer wieder Finanzmarktprodukte entstehen, deren Herkunft man nicht kennt, die man nicht durchschaut, die aber letztlich auf den Einzelnen in unserem Land und in vielen anderen Ländern zurückwirken. Die Demokratie kann nur erhalten werden, wenn ein Höchstmaß an Transparenz gegeben ist; das gilt heute nicht nur national, das gilt heute auch international. Dafür wird sich Deutschland einsetzen, der Bundesfinanzminister genauso wie ich als Bundeskanzlerin. Wir wissen, dass wir auf dem Weg, den Herausforderungen der Globalisierung zu begegnen, eine Vielzahl von eigenen Maßnahmen ergreifen müssen, bevor wir uns dem internationalen Rahmen zuwenden können. Deshalb haben wir die Lohnzusatzkosten gesenkt; deshalb haben wir Subventionen abgebaut. Deshalb haben wir schon zwei Mittelstandsentlastungsgesetze beschlossen; deshalb haben wir uns damit beschäftigt, wie wir das Auslaufen des deutschen Steinkohlenbergbaus vernünftig und sozialverträglich regeln können. Wir haben mehr Wettbewerb auf dem Strommarkt. Wir werden uns mit der Bahnprivatisierung befassen. Wir haben uns bei Airbus für eine marktkonforme Lösung eingesetzt. Der wichtigste Indikator ist – daran kommt niemand vorbei –: Die Staatsquote ist heute auf dem niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung. 2005 lag sie bei 46,9 Prozent. 2007 sind es 44,5 Prozent. Wenn sich die Dinge weiter vernünftig entwickeln, können wir 2009 42,5 Prozent schaffen. Das heißt, wir haben einen starken, aber auch effizienteren Staat. Das ist es, woran wir arbeiten, um den Menschen möglichst viel Freiheit zu geben, sich in der Globalisierung zu entfalten. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)





    (A) )


    (B) )


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    (Lachen beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Fünftens. Wir wollen den Zusammenhalt und die So-
    lidarität in Zeiten des Wandels stärken. Wir wissen:
    Wirtschaftlicher Erfolg ist entscheidend für die Frage,
    wie wir unseren Wohlstand in unserem Land erhalten
    können. Aber wer Ludwig Erhard gelesen hat, weiß:
    Wachstum und wirtschaftlicher Erfolg sind kein Selbst-
    zweck.


    (Beifall des Abg. Oskar Lafontaine [DIE LINKE])


    Es geht um ein lebenswertes Deutschland und eine freie
    und gerechte Gesellschaft unter den Bedingungen des
    demografischen Wandels. Aber nur dann – wir haben es
    in den letzten zwei Jahren erlebt –, wenn die sozialen Si-
    cherungssysteme besser dastehen, wenn mehr Menschen
    Arbeit haben und in diese Systeme einzahlen, kann das
    allen zugutekommen. Es wird oft so getan, als könne die
    Teilhabe aller irgendwie vom Staat zentral geregelt wer-
    den. Nein, nur dadurch, dass wir unsere Institutionen
    und sozialen Sicherungssysteme auf eine gute Basis stel-
    len, können wir alle Menschen am Wohlstand teilhaben

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    (C (D assen. Deshalb ist Arbeit für alle der Schlüssel für das eitere soziale Zusammenleben. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wenn wir über den Zusammenhalt unserer Gesell-
    chaft reden, dann hat die Familie natürlich eine Schlüs-
    elbedeutung. Wir stehen vor großen Herausforderun-
    en, die wir auch angepackt haben. Wir haben gesagt:
    ir wollen die Wahlfreiheit für Eltern, Beruf und Fami-

    ie so zu gestalten, wie sie es möchten. Dabei ist erkenn-
    ar, dass insbesondere bei der Betreuung von unter Drei-
    ährigen heute keine Wahlfreiheit gegeben ist.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    eshalb haben wir gesagt: Hier machen wir einen gro-
    en Schritt. Wir wollen den Rechtsanspruch bis zum
    ahr 2013 umsetzen. Wenn wir das geschafft haben,
    ann können wir uns auch wieder mit denen beschäfti-
    en, die ihre Kinder zu Hause erziehen. Das heißt, prio-
    itär bis 2013 ist erst einmal die Betreuung der Kinder
    nter drei; das ist die klare Verabredung. Danach ma-
    hen wir einen weiteren Schritt und sagen: Auch diejeni-
    en, die sich anders entscheiden, bekommen ein Betreu-
    ngsgeld.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Entscheidender Maßstab für die Menschlichkeit ist
    uch der Umgang mit den Älteren und Schwächeren.
    eshalb möchte ich an dieser Stelle Folgendes sagen: Es
    ibt in diesen Tagen zwar viel Kritik an einzelnen Pfle-
    eheimen und bestimmten Zuständen. Das müssen wir
    ufnehmen; das macht die Bundesgesundheitsministerin.
    ber die überwältigende Mehrheit der Menschen, die
    on Pflegekräften gepflegt werden, wird gut behandelt.
    iesen Pflegekräften gilt ein herzliches Dankeschön ge-
    auso wie denen, die ihre Angehörigen zu Hause pfle-
    en. Das ist eine Leistung der Menschlichkeit für unsere
    esellschaft.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir werden unseren Nationalen Integrationsplan
    ortentwickeln. Er ist ein Beispiel für eine sehr gute ge-
    einsame Arbeit von Bund, Ländern und Kommunen.
    um ersten Mal ist es gelungen, hier eine Systematik hi-
    einzubringen und zu sagen: Diejenigen, die bei uns le-
    en und einen ausländischen Hintergrund haben, sind
    icht irgendwelche Gäste auf kurze Zeit. Sie werden län-
    er bei uns sein, und deshalb müssen wir sie integrieren.
    ntegration ist keine Einbahnstraße; sie erfordert von al-
    en in der Gesellschaft etwas. Aber dass wir uns jetzt ei-
    ig sind, dass das Beherrschen der Sprache die Voraus-
    etzung für die Integration ist, ist ein großer Fortschritt
    n Deutschland. Das wird sich in Maßnahmen auf allen
    benen wiederfinden, und das ist gut so.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Wir haben einen klaren Wertekanon für unser Zusam-
    enleben in Deutschland. Das Bekenntnis zu unserer






    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
    nationalen Identität und Weltoffenheit sind überhaut
    keine Gegensätze. Aber wir wissen: Wir leben in einer
    Welt, in der es neue Bedrohungen gibt. Gestern war der
    11. September, der sechste Jahrestag der Anschläge auf
    das World Trade Center. Es waren damals am 11. Sep-
    tember 2001 Anschläge von Menschen, die die Art, wie
    wir leben wollen, und unseren Wertekanon, von dem ich
    gesprochen habe, nicht akzeptieren und ihn vernichten
    wollen, und zwar mit aller Konsequenz.

    Wir wissen, dass in dieser Woche vielleicht ein
    schrecklicher Anschlag in Deutschland hätte stattfinden
    sollen. Glücklicherweise wurde er verhindert. Das ist ein
    großer Erfolg der Sicherheitsbehörden. Ein herzliches
    Dankeschön an alle, die daran mitgearbeitet haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wir können die Augen nicht davor verschließen, dass
    in den letzten Jahren sieben Terroranschläge mit islamis-
    tischem Hintergrund verhindert worden sind oder ihre
    Ausführung gescheitert ist. Das heißt, wir leben in einer
    gefährdeten Sicherheit. Unsere Demokratie hat bisher
    bewiesen – das ist die gute Botschaft –, dass sie sehr
    wohl handlungsfähig ist, wenn es um den Schutz der Si-
    cherheit der Bürger geht. Entscheidend ist bei allen
    Ängsten und Ungewissheiten, die der 11. September mit
    sich gebracht hat, dass es uns stets gelungen ist – natür-
    lich mit kontroverser Diskussion –, die Balance von
    Schutzmaßnahmen und Freiheitsrechten zu erhalten. Wir
    haben eben kein Klima der lähmenden Angst zugelas-
    sen, sondern wir haben Offenheit und Realitätssinn be-
    wiesen. Die Befürchtungen oder die Vorwürfe, Deutsch-
    land werde zu einem Polizei- oder Sicherheitsstaat, sind
    offensichtlich Unsinn.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich bin deshalb auch optimistisch, dass es uns gelingt,
    das, was das Bundeskriminalamt an Terrorbekämpfung
    leisten muss, in einem Gesetz zusammenzufassen. Ich
    verhehle nicht, dass für mich auch die Onlinedurchsu-
    chung dazugehört.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich empfehle uns, die Diskussion in einem Klima zu
    führen, in dem wir nicht falsche Fronten aufmachen,
    sondern in dem wir uns alle gemeinsam – das ist das Be-
    kenntnis der großen Mehrheit dieses Parlaments – für
    Freiheit und Sicherheit gleichermaßen entscheiden. Aber
    wir sollten uns auch vergegenwärtigen, dass es keine
    Räume in dieser Gesellschaft geben darf, wo die Sicher-
    heitsbehörden keine Möglichkeit des Zugriffs haben, na-
    türlich immer auf rechtsstaatlicher Basis.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Sicherheit ist nicht nur im Zusammenhang mit dem
    Terrorismus wichtig, sondern Sicherheit gehört zu dem
    Grundlebensgefühl, das wir brauchen, um überhaupt in
    Freiheit leben zu können. Deswegen möchte ich heute
    einmal die Gelegenheit nutzen, den Polizisten auf den
    ganz normalen Polizeirevieren in den Dörfern und den

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    (C (D tädten für ihre tägliche Arbeit zu danken. Das Sichereitsgefühl, das sie ermöglichen, bedeutet Lebensqualiät für Millionen Deutsche, und zwar täglich rund um die hr. Dafür ein herzliches Dankeschön. (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Die rechtzeitigen Festnahmen in der vergangenen Wo-
    he haben des Weiteren gezeigt – das ist ganz wichtig –:
    ei uns haben die Sicherheitsbehörden gut gehandelt.
    ber wir haben auch erlebt, dass es eine hervorragende
    usammenarbeit zwischen den Sicherheitsbehörden ver-
    chiedener Länder gibt. Damit kommen wir auf einen
    unkt, der in einer global vernetzten Welt von entschei-
    ender Bedeutung ist: Wenn wir Hilfe bekommen, muss
    an sich auf Deutschland verlassen können, dass es auch
    ilfe leistet. Wenn wir also die Lehren aus dem 11. Sep-
    mber und den geplanten Anschlägen ernst nehmen,
    ann ist der Weg nach Afghanistan nicht weit. Wir müs-
    en alles tun, damit Afghanistan nie wieder in die Situa-
    on kommt, dass Taliban und al-Qaida von dort aus – so-
    usagen frei und ohne Struktur von staatlicher Stelle –
    gieren können. Afghanistan zeigt uns deutlich, dass Si-
    herheit und Entwicklung untrennbar verbunden sind.
    as ist auch das Credo des Berichts der Bundesregie-

    ung über die nachhaltige Entwicklung in Afghanistan:
    eine Sicherheit ohne Entwicklung und keine Entwick-
    ung ohne Sicherheit.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD – Dr. Peter Struck [SPD]: Richtig!)


    Der Deutsche Bundestag wird in den nächsten Wo-
    hen wieder eine intensive Diskussion über die Fortset-
    ung der Bundeswehreinsätze in Afghanistan führen. Ich
    ill dieser Debatte an dieser Stelle nicht vorgreifen, aber
    enauso wenig will ich heute Morgen mit meiner Mei-
    ung hinter dem Berg halten. Erinnern wir uns daran,
    ie die Situation in Afghanistan vor dem Fall der Tali-
    an war. 23 Jahre Bürgerkrieg und Krieg unter der Herr-
    chaft der Taliban haben das Land an den Abgrund ge-
    racht. Die Menschenrechte wurden mit Füßen getreten.
    l-Qaida fand in Afghanistan einen Ausbildungs- und
    ückzugsraum. Nur weil es quasi keine funktionieren-
    en staatlichen Strukturen in Afghanistan gab, waren die
    nschläge vom 11. September mit Tausenden Menschen

    ls Opfer möglich.


    (Zuruf von der LINKEN: Das glauben Sie doch wohl selber nicht!)


    Gemessen an dieser Ausgangssituation, haben wir Er-
    ebliches erreicht.


    (Dr. Peter Struck [SPD]: Sehr richtig!)


    Es gibt wieder staatliche Strukturen. Drei Viertel der
    enschen können heute auf eine medizinische Grund-

    ersorgung zurückgreifen. Die Zahl der Schüler hat sich
    eit 2001 auf circa 6 Millionen mehr als verfünffacht.
    avon sind ein Drittel Mädchen. Die Infrastruktur hat

    ich deutlich verbessert.

    Aber ich will gar nicht herumreden: Das sind die gu-
    en Fakten. Dennoch bestreitet niemand, dass es trotz
    ieser sichtbaren Erfolge in Afghanistan beträchtliche






    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
    Herausforderungen gibt. Die Sicherheitssituation lässt
    mancherorts mehr als zu wünschen übrig. Die afghani-
    schen Sicherheitskräfte – das ist der Punkt – sind noch
    nicht so weit, ihre Aufgaben allein erfüllen zu können.
    Der Aufbau der staatlichen Institutionen, insbesondere
    in der weiten Fläche des Landes, stockt, und die Ent-
    wicklung der Drogenproduktion ist mehr als unbefriedi-
    gend.


    (Beifall des Abg. Oskar Lafontaine [DIE LINKE])


    Die Bundesregierung hat deshalb im Rahmen einer
    hervorragenden Kooperation des Außenministers, des
    Verteidigungsministers, der Entwicklungsministerin und
    des Innenministers den Schluss gezogen, dass wir natür-
    lich einen Schwerpunkt auf den zivilen Wiederaufbau
    Afghanistans legen müssen. Deshalb werden wir darum
    bitten, die Mittel für die Wiederaufbauhilfe für dieses
    Land aufzustocken.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Eines der wichtigen politischen Projekte war die Initia-
    tive des Bundesaußenministers im Rahmen unserer G-8-
    Präsidentschaft, Afghanistan und Pakistan an einen
    Tisch zu bringen; denn nur wenn diese beiden Länder
    vernünftig zusammenarbeiten, wird es gelingen, die
    Quellen des Terrorismus zu bekämpfen. Deshalb gibt es
    eine große Unterstützung für diese Initiative.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir wollen den Aufbau und die Ausbildung der afgha-
    nischen Sicherheitskräfte verstärken. Das gilt sowohl für
    den militärischen Bereich als auch für den Polizeiaufbau.
    Wir haben wegen der Größe der Aufgabe EUPOL gebe-
    ten, diese wichtige Aufgabe auf mehr Schultern zu vertei-
    len. Wie häufig in Europa, sind Anfangsschwierigkeiten
    nicht völlig auszuschließen. Aber wir werden mit großem
    politischen Nachdruck dafür sorgen, dass die Arbeit, die
    von Deutschland geleistet wurde, jetzt in europäischer
    Zusammenarbeit stattfindet. Ich muss ganz unumwunden
    sagen: Solange die afghanischen Sicherheitskräfte nicht
    selbst für ein sicheres Umfeld sorgen können, halte ich
    die internationale Truppenpräsenz für weiterhin notwen-
    dig. So lange halte ich auch den Einsatz der Bundeswehr
    in Afghanistan für notwendig.

    Unser erfolgreicher zivil-militärischer Ansatz mit den
    sogenannten Provincial Reconstruction Teams in Kun-
    duz und Faizabad im Norden Afghanistans ist allgemein
    anerkannt. Damit unterstützen wir eine Vielzahl von
    Aufgaben und Projekten zusammen mit unseren Part-
    nern. Ich möchte deshalb heute Morgen die Gelegenheit
    nutzen, allen Angehörigen der Bundeswehr, Polizisten,
    Diplomaten und Wiederaufbauhelfern aus Deutschland
    für die Arbeit ein ganz herzliches Dankeschön zu sagen.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich möchte die Gelegenheit ebenfalls nutzen, im Rah-
    men dieser Debatte an diejenigen zu erinnern, die ihr Le-
    ben bei der Aufbauarbeit verloren haben. Wir werden sie
    nicht vergessen, und ihr Einsatz war nicht vergebens. Ich
    möchte an die Adresse derjenigen, die glauben, durch

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    (C (D eiselnahmen unsere Entschlossenheit beim Wiederaufau in Zweifel ziehen, ganz unmissverständlich sagen: ir tun alles Menschenmögliche, um Geiseln zu retten, ber erpressbar ist Deutschland nicht, und erpressbar ird Deutschland nicht sein. (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Unter den gegebenen Umständen halte ich deshalb
    ie anstehende Verlängerung der drei Bundeswehrman-
    ate als Komponenten, die wir brauchen, für erforder-

    ich. Als drittgrößter Truppensteller für ISAF haben wir
    m Norden Afghanistans regionale Führungsverantwor-
    ung übernommen. Der in diesem Haus noch vor sechs

    onaten heiß diskutierte Tornado-Aufklärungseinsatz
    at sich als Erfolg erwiesen. Die NATO und die afghani-
    che Regierung schätzen ihn. Er leistet einen wichtigen
    eitrag zum Gesamtauftrag. Die Bundeswehr wird auch

    n Zukunft den Schwerpunkt ihres Einsatzes im Norden
    aben und nur fallweise, wenn es nach Lage der Dinge
    nabweisbar und notwendig ist, in anderen Regionen tä-
    ig werden. Allerdings warne ich vor der Vorstellung,
    ir könnten uns im Norden vom Rest Afghanistans ab-
    oppeln. Der Erfolg kann nur die Gesamtoperation ISAF
    ein, und deshalb stehen wir in voller Solidarität zu die-
    er Gesamtoperation. Ich weiß, dass über die Antiterror-
    peration OEF in diesem Hause wie auch in der Bevöl-
    erung unseres Landes die größten Sorgen bestehen.
    iese Sorgen nehme ich sehr ernst.

    Der Einsatz der Bundeswehr im Rahmen von OEF er-
    olgt, wie wir wissen, auf Grundlage von Art. 51 der
    harta der Vereinten Nationen und von Art. 5 des Nord-
    tlantikvertrages. OEF – auch daran möchte ich erinnern –
    urde in mehreren UN-Sicherheitsratsresolutionen be-

    tätigt und bekräftigt und wird auch von der afghani-
    chen Regierung unterstützt.

    Ich bin überzeugt: Solange die Gefahr eines Wieder-
    rstarkens von al-Qaida oder der Taliban nicht gebannt
    st, muss die Stabilisierung des Landes durch ISAF wei-
    erhin von OEF flankiert werden. Dass dabei eine Ge-
    ährdung der Zivilbevölkerung so weit wie möglich aus-
    eschlossen werden muss, will ich an dieser Stelle
    usdrücklich betonen. Ich will auch darauf hinweisen,
    ass wir alles unternehmen, um genau das zu verbessern,
    nsbesondere die Kontakte zwischen ISAF und OEF.

    In Afghanistan steht viel auf dem Spiel. Deutschland
    at 2001 auf dem Petersberg richtigerweise versprochen,
    ich langfristig für den Wiederaufbau in Afghanistan zu
    ngagieren. Die Bundesregierung der Großen Koalition
    ühlt sich an diese Verpflichtung gebunden. Es ist der
    inzige Weg, zu zeigen, dass wir Terroristen bekämpfen,


    (Dr. Lukrezia Jochimsen [DIE LINKE]: Das ist er nicht!)


    nd zwar entschlossen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Entschlossenheit und multilaterale Einbindung, das
    st das, was unsere Außenpolitik insgesamt kennzeich-






    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
    net, ob es um die Frage des Atomprogramms des Iran
    geht, ob es um die Stabilisierung des Libanon geht, ob es
    um die Weiterentwicklung der zarten Hoffnungsschim-
    mer im Hinblick auf die Gespräche im Nahen Osten zwi-
    schen Premierminister Olmert und dem palästinensi-
    schen Präsidenten geht.

    Ich werde in wenigen Tagen an der Generalversamm-
    lung der UNO in New York teilnehmen. Für uns ist die
    Frage „Wie können wir die Herausforderungen bewälti-
    gen?“ immer verknüpft mit einer starken und handlungs-
    fähigen UN und damit auch mit einem starken und hand-
    lungsfähigen UN-Sicherheitsrat. Nur gemeinsam können
    wir das durchsetzen, was wir versprochen haben, zum
    Beispiel die Erreichung der Millenniumsziele. Im Haus-
    halt findet dies durch die Erhöhung der Entwicklungs-
    hilfeausgaben seinen Niederschlag. Wir gehen damit ei-
    nen Schritt in die richtige Richtung. Wir haben
    internationale Verpflichtungen, und wir sind internatio-
    nale Verpflichtungen eingegangen. Es ist jetzt unsere
    Aufgabe – es geht dabei um unsere Glaubwürdigkeit –,
    die Erfüllung dieser Verpflichtungen auch wirklich
    durchzusetzen.


    (Beifall der Abg. Gabriele Groneberg [SPD])


    Durch unsere G-8-Präsidentschaft weiß ich, dass die
    Menschen auf der Welt genau hinschauen, ob die Ver-
    sprechen der Industrieländer leere Versprechen sind oder
    ob wir das, was wir versprochen haben, auch einhalten.
    Dem gerecht zu werden, gehört zur Glaubwürdigkeit
    und zu unserem Wertekanon.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Die Gewichte in der Welt verschieben sich. Wir spü-
    ren das, wenn wir das Wirtschaftswachstum von China
    und Indien sehen, und wir spüren es, wenn wir uns die
    Bevölkerungsentwicklung der Welt anschauen. Während
    am Anfang des 20. Jahrhunderts jeder Vierte ein Euro-
    päer war, so wird es am Ende des 21. Jahrhunderts nur
    jeder Vierzehnte sein.

    Wenn wir unsere Art, zu leben, wenn wir unsere Vor-
    stellung von Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit in
    der Welt durchsetzen wollen, dann müssen wir ent-
    schlossen dafür eintreten. Deshalb steht diese Bundesre-
    gierung für eine wertebewusste Politik und für einen
    Kurs der Orientierung am einzelnen Menschen. Wir wol-
    len mehr Chancen für alle. Wir betreiben eine zukunfts-
    fähige Politik, indem wir weniger Schulden machen. Wir
    schaffen Raum für Nähe und Geborgenheit in unserer
    Gesellschaft durch eine Politik für Kinder, Kranke und
    Pflegebedürftige. Wir stärken die soziale Marktwirt-
    schaft, insbesondere in der internationalen Dimension,
    und wir übernehmen internationale Verantwortung, in-
    dem wir für unsere Wirtschaft, unsere Umwelt und un-
    sere Sicherheit die neue Verbindung zwischen Innen-
    und Außenpolitik erkennen und gestalten.

    Dieser Kurs bringt Deutschland voran, nach innen ge-
    nauso wie nach außen. Damit schaffen wir die Funda-
    mente unseres Wohlstands, und damit können wir die
    Erfolgsgeschichte dieser Bundesrepublik Deutschland
    fortsetzen. Wir tun dies im Interesse und zum Wohle der
    Menschen in unserem Land.


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    (C (D Herzlichen Dank. (Langanhaltender Beifall bei der CDU/CSU – Anhaltender Beifall bei der SPD – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Ist die Zeit gestoppt worden?)