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ID1611011600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/110 des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte im Rahmen der „United Nations Interim Force in Lebanon“ (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1773 (2007) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 24. August 2007 (Drucksache 16/6278) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksache 16/6000) . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . . . 11377 D 11378 A 11405 B 11406 D 11409 C 11411 A 11412 A 11413 A 11414 A 11415 C Deutscher B Stenografisch 110. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 I n h a l Gedenken an die Opfer der Anschläge am 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten von Amerika . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Otto Schily, Detlef Parr, Klaus Hofbauer, Günter Baumann, Waltraud Lehn, Dr. Marlies Volkmer, Annette Faße und Eduard Oswald . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung der neuen Abgeordneten Cajus Caesar, Dr. Stephan Eisel und Bettina Herlitzius . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung P J D D J A S D C D G 11377 A 11377 B 11377 B 11377 D b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2007 bis 2011 (Drucksache 16/6001) . . . . . . . . . . . . . . . . 11378 A undestag er Bericht ung 1. September 2007 t : eer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . oachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . teffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . arsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . r. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . eorg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 11378 B 11388 A 11390 A 11392 B 11393 B 11395 A 11397 B 11399 C 11400 A 11402 C 11403 D Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 11416 B 11417 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 11. September 2007 Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . 11418 B 11419 B 11420 C 11421 C 11423 A 11447 C 11449 A 11450 B 11451 C 11452 B 11453 B 11453 D 11454 C Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Lutz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Josef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S R S B M D W J J O D D N A L 11425 C 11426 C 11428 B 11429 A 11430 B 11432 B 11433 B 11434 C 11435 A 11436 A 11437 B 11438 C 11440 D 11442 A 11444 A 11445 C ebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . einhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . ebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz rigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . echthild Dyckmans (FDP) . . . . . . . . . . . . . r. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . olfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . erzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . oachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . aniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11456 A 11457 A 11458 A 11458 C 11459 A 11461 D 11463 A 11465 B 11467 A 11468 A 11468 D 11470 C 11471 D 11472 D 11474 C 11475 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 11. September 2007 11377 (A) ) (B) ) 110. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 11. September 2007 11475 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 11.09.2007 von Bismarck, Carl- Eduard CDU/CSU 11.09.2007 Burkert, Martin SPD 11.09.2007 Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 11.09.2007 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2007 Grasedieck, Dieter SPD 11.09.2007 Hermann, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2007 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2007 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 11.09.2007 Merkel (Berlin), Petra SPD 11.09.2007 Nitzsche, Henry fraktionslos 11.09.2007 Röring, Johannes CDU/CSU 11.09.2007 Schily, Otto SPD 11.09.2007 Dr. Stinner, Rainer FDP 11.09.2007 Strothmann, Lena CDU/CSU 11.09.2007 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 110. Sitzung Berlin, Dienstag, den 11. September 2007 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Max Stadler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Ich möchte einen Gedanken von Minister Schäuble
    aufgreifen. Herr Minister, Sie haben gesagt: Wir können
    auf die Arbeit unserer Sicherheitsbehörden vertrauen.
    Der Meinung sind wir als FDP auch.


    (Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir kontrollieren sie auch!)


    Der Fahndungserfolg der letzten Woche war ein Beleg
    für die gute Arbeit der Sicherheitsbehörden.


    (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und der SPD)


    Aber die Sicherheitsbehörden brauchen dafür auch das
    Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger. Durch die Politik
    der letzten Monate mit einem unangebrachten Stakkato
    von unausgegorenen Verschärfungsvorschlägen wurde
    gerade dieses Vertrauen gestört.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich will versuchen, Ihnen an einem Beispiel deutlich
    zu machen, welche Fehlentwicklung die Innenpolitik
    hier nimmt. Sie sagten heute in Ihrer Rede hier und auch
    zuvor im Morgenmagazin, die umstrittene Online-
    durchsuchung sei eine Maßnahme, die in nur ganz we-
    nigen Fällen im Jahr in Betracht komme. Das glaubt
    nach den Erfahrungen, die die Bürgerinnen und Bürger
    mit der Innenpolitik machen mussten, niemand.

    Ich nenne folgende Beispiele:

    Dieser Bundestag hat einmütig beschlossen, dass wir
    keine Speicherung der Telekommunikationsdaten, der
    Daten von Millionen unverdächtiger Bürgerinnen und
    Bürger, auf Vorrat haben wollen. Die Bundesregierung
    beschließt auf EU-Ebene genau das Gegenteil mit.


    (Klaus Uwe Benneter [SPD]: Aber erst, nachdem der Bundestag gefragt wurde!)


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    (C (D Erinnern wir uns an den Onlinezugriff auf Bankdaten. ieser Onlinezugriff war ursprünglich zur Bekämpfung er organisierten Kriminalität geplant. Er kann heute ede Bürgerin und jeden Bürger treffen. as ist die Entwicklung. Herr Minister Schäuble, Sie persönlich waren es, der ei dem Thema Mautdaten in gleicher Weise agierte. ieser Bundestag hat bei Einführung der Lkw-Maut ein timmig beschlossen, dass die dabei erhobenen Daten ur für Abrechnungszwecke verwendet werden sollen. ie CDU/CSU hat übrigens besonderen Wert auf diesen assus im Gesetz gelegt. Als ein schlimmes Verbrechen n einer Autobahnraststätte geschah, haben Sie, Herr inister Schäuble, als einer der Ersten verlangt, dass die aten selbstverständlich auch für polizeiliche Zwecke ur Verfügung stehen. ch will gar nicht darüber diskutieren, ob es richtig oder alsch ist. Mir geht es darum, dass hier von der Bundesegierung, aber auch von der Mehrheit im Parlament imer wieder versprochen wird, dass eine bestimmte Maß ahme die Ausnahme bleibt. Am Ende wird diese usnahme dann immer weiter ausgeweitet, und ganz am chluss ist es eine Standardmaßnahme. Das ist die Reali ät, auf die wir uns einstellen müssen. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und des Abg. Jan Korte [DIE LINKE])


    (Zuruf von der FDP: Sehr richtig!)


    (Zuruf von der CDU/CSU: Welche denn?)


    Wem das noch nicht genügt, der möge einen Blick in
    100 a Strafprozessordnung werfen, der die Telefon-

    berwachung regelt. Damit hat man im Jahr 1968 begon-
    en; bezüglich vier schwerer Delikte war Telefonüber-
    achung zulässig. Ich habe jetzt einmal in diesem

    llenlangen Paragrafen die möglichen Delikte gezählt.
    ei 90 Delikten habe ich aufgehört, zu zählen. So ist das
    usgeweitet worden.


    (Clemens Binninger [CDU/CSU]: Das sind alles schwere Straftaten!)


    Herr Minister Schäuble, daher besteht unser Miss-
    rauen. Sie sagen: Regt euch nicht auf, ein Eingriff in die
    rivatsphäre ja, aber für wenige Fälle im Jahr. Später
    erden immer mehr Fälle dazukommen; es wird immer
    ehr ausgeweitet. Der hessische Datenschutzbeauf-

    ragte, ein angesehener Professor für öffentliches Recht,
    ichael Ronellenfitsch – installiert von der Regierung
    och –, hat davor gewarnt, indem er in einer Fachzeit-

    chrift schrieb:

    Sind Zugriffsmöglichkeiten einmal geschaffen, ver-
    selbständigen sie sich leicht gegenüber ihrem ur-
    sprünglichen Zweck.

    Dagegen müssen wir als Opposition angehen.

    Herr Minister, Sie haben heute – das sei zugestan-
    en – eine relativ moderate Rede gehalten.


    (Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das macht er immer!)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Max Stadler
    Aber es ist noch nicht sehr lange her – deswegen muss
    man hier im Hohen Haus nach der Sommerpause daran
    erinnern –, dass Sie Interviews gegeben haben, wie etwa
    im Spiegel, die – ich sage das einmal vorsichtig – grenz-
    wertig waren: mit der Relativierung der Unschuldsver-
    mutung, mit dem Aufwerfen der Frage der gezielten
    Tötung von Terrorverdächtigen und anderem.


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Das ist falsch! Sie können nicht lesen!)


    Minister Schäuble hat sich darauf berufen, er habe Fra-
    gen aufgeworfen und das dürfe man doch wohl noch.
    Wir sagen: Das reicht uns nicht. Von einem Verfassungs-
    minister erwarten wir Antworten,


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Richtig!)


    und zwar Antworten, die Freiheit und Sicherheit mit-
    einander verknüpfen. Diese Antworten von Ihnen ver-
    missen wir.


    (Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile das Wort Kollegin Gabriele Fograscher,

SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gabriele Fograscher


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

    Heute ist der 11. September; das ist schon mehrfach er-
    wähnt worden. Ich denke, dieses Datum hat in der heu-
    tigen innenpolitischen Debatte eine besondere Bedeu-
    tung. Die damalige rot-grüne Bundesregierung hat nach
    dem 11. September 2001 reagiert. Sie hat umfassende
    Sicherheitspakete beschlossen, die den Sicherheitsbe-
    hörden ein effektives Instrumentarium an die Hand ge-
    geben haben. Dass die geplanten Anschläge in der letz-
    ten Woche vereitelt werden konnten, hat gezeigt: Die
    Sicherheitspakete haben sich bewährt.

    Herr Minister Schäuble, Sie haben zu Recht hervorge-
    hoben, dass die gute Zusammenarbeit zwischen den
    Länder- und Bundesbehörden für den Fahndungserfolg
    ausschlaggebend war. Das kam nicht von selbst, sondern
    es mussten zuerst Strukturen geschaffen werden. Dieser
    Erfolg ist das Ergebnis des Zusammenführens dieser Be-
    hörden im gemeinsamen Terrorabwehrzentrum.

    Maßstab war und ist für uns, dass es auch in Zukunft
    eine Balance zwischen den Sicherheitsanforderungen
    und den individuellen Bürgerrechten, die unsere Demo-
    kratie ausmachen, geben muss. Dies gilt vor allen Din-
    gen dann, wenn neue Instrumente geschaffen werden
    sollen.

    Hinter dem Schlagwort „Onlinedurchsuchung“ ver-
    bergen sich ganz erhebliche rechtliche und technische
    Probleme, für deren Klärung wir uns die nötige Zeit neh-
    men müssen; wir werden sie uns auch nehmen.

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    (C (D Ganz sicher kein Beitrag zur Stärkung der inneren icherheit war der Vorschlag, das Alter für den Erwerb roßkalibriger Waffen von 21 auf 18 Jahre herabzuseten. Es ist gut, dass dieser Vorschlag schnell zurückgeogen wurde. Zum Haushalt. Das Volumen dieses Haushalts nimmt m kommenden Haushaltsjahr um gut 8,2 Prozent zu. mso unverständlicher ist, warum es in einigen für uns ichtigen Bereichen zu Kürzungen oder Umschichtunen kommt; der Kollege Fritz Rudolf Körper hat dies im inblick auf BKA und Bundespolizei bereits angespro hen, der Kollege Sebastian Edathy wird beim Thema ntegration darauf eingehen. Ich will noch etwas zum Katastrophenschutz sagen. m Haushaltsentwurf sind dafür ohne gesetzliche und onzeptionelle Grundlage weitere 30 Millionen Euro ingeplant. Allerdings wird das THW, das in originärer uständigkeit des Bundes ist, bei der Erwirtschaftung er globalen Minderausgabe überproportional, nämlich n einem Umfang von 7,3 Millionen Euro, herangezoen. Ich darf daran erinnern, dass es die Länder in den eratungen der Föderalismuskommission bislang abge ehnt haben, dem Bund mehr Kompetenzen bei der Beältigung überregionaler Katastrophen zu übertragen. arum also kommt es in diesem Bereich zu einer Auf tockung, beim THW dagegen zu einer Kürzung? Ich unterstreiche ganz ausdrücklich das, was Sie, Herr inister, zum THW sowie zu seiner Struktur des Ehren mtes und des Hauptamtes gesagt haben. Hervorheben öchte ich die Jugendarbeit, die vom THW geleistet ird. Die Sommercamps sind schon angesprochen woren. Das THW ist für Jugendliche aufgrund der Kombiation von Engagement und Umgang mit Technik attrakiv. Es bietet sinnvolle Freizeitbeschäftigungen an. Dort ntwickeln sich Freundschaften, es wird gesellschaftlihes Engagement betrieben, und die Zivilcourage wird estärkt. Damit leistet das THW einen Beitrag gegen xtremismus, insbesondere gegen Rechtsextremismus. eshalb ist die Kürzung in diesem Bereich wirklich unerständlich. Ebenfalls einen Beitrag zur Bekämpfung von Extreismus bzw. Rechtsextremismus leistet das im Jahr 2000 egründete „Bündnis für Demokratie und Toleranz – egen Extremismus und Gewalt“. Mehr als 1 000 Oranisationen und Initiativen haben sich unter dem Dach ieses Bündnisses zusammengeschlossen. Damit engaieren sie sich für Demokratie und Toleranz. Mitglieder ller Bundestagsfraktionen sind in seinem Beirat vertreen. Im letzten Jahr konnten wir auch auf Drängen der PD-Haushälter erreichen, dass der Haushalt für das ündnis auf 1 Million Euro aufgestockt worden ist. Im ntwurf des Haushalts 2008 sind die Mittel für das ündnis wieder auf 700 000 Euro gekürzt worden; dies ntspricht einer Kürzung um 30 Prozent, was für uns benfalls unverständlich ist. Für mich und meine Frakion steht außer Frage, dass das Bündnis gute und notendige Arbeit leistet und personell und finanziell ge tärkt werden muss. Wir dürfen in unserer Beratungs Gabriele Fograscher und Aufklärungsarbeit nicht nachlassen. Im Gegenteil: Wir müssen unsere Arbeit verstärken. Hinsichtlich der Kritik an den Programmen, die im Familienministerium angesiedelt sind, kann ich Ihre Auffassung in Teilen sicherlich bestätigen. Wir haben immer davor gewarnt, allein den Kommunen das Antragsrecht zu überlassen. Aber die Programme jetzt in Bausch und Bogen zu verdammen, Frau Stokar, wird ihnen nicht gerecht. Wir haben erreicht, dass die Mittel für die mobile Krisenintervention um 5 Millionen Euro heraufgesetzt wurden, und müssen diesen Teil des Programms zum Laufen bringen. Dann wird es auch Wirkung zeigen. (Beifall bei der SPD – Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Programme sind gut, aber die Richtlinien sind schlecht!)


    (Beifall bei der SPD)





    (A) )


    (B) )


    – Wir schauen durchaus auf die Umsetzung.

    Auch die Bundeszentrale für politische Bildung steht
    wieder vor Mittelkürzungen. Laut Entwurf soll sie
    133 000 Euro weniger erhalten. Auch dies werden wir
    nicht hinnehmen.


    (Beifall des Abg. Klaus Uwe Benneter [SPD])


    Wenn wir Jugendliche und junge Menschen nicht in die
    Fänge von Rechtsextremisten geraten lassen wollen,
    müssen wir die Werte unserer Demokratie besser vermit-
    teln. Für diese Aufgabe ist die Bundeszentrale ganz si-
    cher eine wichtige Institution. Allerdings sind politische
    Bildung und die Bekämpfung von Extremismus – vor al-
    lem des Rechtsextremismus – nicht alleinige Aufgabe
    des Bundes. Hier brauchen wir auch mehr Engagement
    von Ländern und Kommunen; diesbezüglich vermisse
    ich eine deutliche Aufforderung des Bundesinnenminis-
    ters.

    Zum Sport ist heute schon einiges gesagt worden.
    Wir unterstützen die Mittelaufstockung für den Sport.
    Wir müssen wettbewerbs- und konkurrenzfähig sein, um
    bei den Olympischen Spielen und bei der Leichtathletik-
    WM, die 2009 in Berlin stattfinden wird, mithalten zu
    können. Ein besonderes Anliegen ist uns die Unterstüt-
    zung des Behindertensports. Leider führen wir zum
    Thema Spitzensport und Doping erneut eine Diskussion.
    Die Aufgabe der Nationalen Anti-Doping-Agentur ist es,
    Doping im Sport zu unterbinden. Der Bund kommt hier
    seinen Verpflichtungen nach; aber die zugesagten Mittel
    der Sponsoren, des organisierten Sports und der Länder
    sind noch nicht in der Weise eingetroffen, wie wir es uns
    wünschen.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, das Haushaltsrecht
    ist ein Parlamentsrecht. Deshalb bin ich mir sicher, dass
    wir einige Schieflagen, die im Entwurf des Haushalts
    enthalten sind, in den anstehenden Beratungen noch kor-
    rigieren können.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordenten der CDU/CSU)


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    (C (D Ich erteile Kollegen Hans-Peter Uhl, CDU/CSU raktion, das Wort. Herr Präsident! Meine verehrten Kolleginnen und ollegen! Als vor sechs Jahren die schrecklichen Anchläge in New York stattfanden, war das noch weit eg. Seit letzter Woche wissen wir, dass die Bedrohung urch den internationalen Terrorismus in Deutschland anz konkret ist. (Dr. Max Stadler [FDP]: Seit einem Jahr! – Gisela Piltz [FDP]: Das wussten wir schon vorher!)