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ID1611010600

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    Plenarprotokoll 16/110 des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte im Rahmen der „United Nations Interim Force in Lebanon“ (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1773 (2007) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 24. August 2007 (Drucksache 16/6278) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksache 16/6000) . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . . . 11377 D 11378 A 11405 B 11406 D 11409 C 11411 A 11412 A 11413 A 11414 A 11415 C Deutscher B Stenografisch 110. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 I n h a l Gedenken an die Opfer der Anschläge am 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten von Amerika . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Otto Schily, Detlef Parr, Klaus Hofbauer, Günter Baumann, Waltraud Lehn, Dr. Marlies Volkmer, Annette Faße und Eduard Oswald . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung der neuen Abgeordneten Cajus Caesar, Dr. Stephan Eisel und Bettina Herlitzius . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung P J D D J A S D C D G 11377 A 11377 B 11377 B 11377 D b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2007 bis 2011 (Drucksache 16/6001) . . . . . . . . . . . . . . . . 11378 A undestag er Bericht ung 1. September 2007 t : eer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . oachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . teffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . arsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . r. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . eorg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 11378 B 11388 A 11390 A 11392 B 11393 B 11395 A 11397 B 11399 C 11400 A 11402 C 11403 D Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 11416 B 11417 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 11. September 2007 Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . 11418 B 11419 B 11420 C 11421 C 11423 A 11447 C 11449 A 11450 B 11451 C 11452 B 11453 B 11453 D 11454 C Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Lutz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Josef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S R S B M D W J J O D D N A L 11425 C 11426 C 11428 B 11429 A 11430 B 11432 B 11433 B 11434 C 11435 A 11436 A 11437 B 11438 C 11440 D 11442 A 11444 A 11445 C ebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . einhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . ebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz rigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . echthild Dyckmans (FDP) . . . . . . . . . . . . . r. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . olfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . erzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . oachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . aniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11456 A 11457 A 11458 A 11458 C 11459 A 11461 D 11463 A 11465 B 11467 A 11468 A 11468 D 11470 C 11471 D 11472 D 11474 C 11475 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 11. September 2007 11377 (A) ) (B) ) 110. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 11. September 2007 11475 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 11.09.2007 von Bismarck, Carl- Eduard CDU/CSU 11.09.2007 Burkert, Martin SPD 11.09.2007 Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 11.09.2007 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2007 Grasedieck, Dieter SPD 11.09.2007 Hermann, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2007 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2007 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 11.09.2007 Merkel (Berlin), Petra SPD 11.09.2007 Nitzsche, Henry fraktionslos 11.09.2007 Röring, Johannes CDU/CSU 11.09.2007 Schily, Otto SPD 11.09.2007 Dr. Stinner, Rainer FDP 11.09.2007 Strothmann, Lena CDU/CSU 11.09.2007 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 110. Sitzung Berlin, Dienstag, den 11. September 2007 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gisela Piltz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Verehrtes Präsidium! Verehrte Kolleginnen und Kol-

    egen! Worum geht es eigentlich heute, am 6. Jahrestag
    on 9/11, beim Thema „innere Sicherheit“? Worum geht
    s dabei genau? Nach der öffentlichen Meinung geht es
    ffensichtlich darum, wer am meisten Sicherheit ver-
    pricht. Das war in der Vergangenheit der ehemalige In-
    enminister, Herr Schily; das ist jetzt der amtierende In-
    enminister, Herr Schäuble. Herr Schäuble, zu den
    wischentönen, die Sie heute hier haben anklingen las-
    en, und dazu, dass Sie zurückgerudert sind und das zu-
    ückgenommen haben, was Sie in dem einen oder ande-
    en Interview angesprochen haben, kann ich nur sagen:
    ie Worte hör ich wohl, allein mein Glaube beschränkt

    ich auf die Annahme, dass das heute ein Zugeständnis
    n die SPD war, nicht aber an unseren Staat und unsere
    reiheit. Wir sind sehr gespannt, wie Sie damit weiter
    mgehen.


    (Beifall bei der FDP)


    Im Versprechen von Sicherheit sind Sie groß, aber
    das muss man ganz klar sagen – absolute Sicherheit






    (A) )



    (B) )


    Gisela Piltz
    wird es niemals geben. Das ist eine bittere, aber wahre
    Erkenntnis, zu der man stehen muss. Absolute Sicherheit
    gibt es mit keinem neuen Gesetz, mit keiner neuen Vor-
    schrift, mit keiner neuen Technik und mit keinem neuen
    Programm.

    Apropos Programm, Herr Minister: Im letzten Herbst,
    etwa vor einem Jahr, haben Sie in letzter Minute im Zu-
    sammenhang mit der Verabschiedung des Haushaltes das
    Programm zur Stärkung der Inneren Sicherheit vorge-
    legt, das von der Großen Koalition verabschiedet wurde.
    Mit diesem Programm nahm das Schicksal der Online-
    durchsuchung seinen Lauf. Ich kann mich noch gut da-
    ran erinnern, als wir als FDP das ausgegraben haben.
    Meine Kolleginnen und Kollegen von der SPD, es gab
    niemanden von Ihnen, der das verurteilt hätte,


    (Jörg Tauss [SPD]: Na, na!)


    im Innenausschuss nicht und im Haushaltsausschuss
    nicht.


    (Beifall bei der FDP)


    Sie haben das toleriert, Sie waren dafür. Ob es eine
    Rechtsgrundlage dafür gibt oder nicht, war Ihnen ge-
    nauso wie damals dem Innenminister völlig egal.


    (Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die wussten nicht, was das ist!)


    Heimliche Durchsuchung – das ist eine Methode im
    deutschen Rechtsstaat, die wir bisher nicht kennen, und
    zwar in keinem einzigen Fall. Das in einem Handstreich
    und möglichst auch noch heimlich einführen zu wollen,
    ist aus der Sicht der FDP eines Verfassungsministers
    nicht würdig.


    (Beifall bei der FDP)


    Zurück zum Programm. Der Bericht des Bundesrech-
    nungshofes, der es untersucht hat, spricht eine sehr deut-
    liche Sprache. Er ist eigentlich eine schallende Ohrfeige
    für die Umsetzung des Programms. Kein Wunder, dass
    Sie lieber über heimliche Onlinedurchsuchungen als
    über das Programm sprechen; denn das ist schon durch-
    gefallen. Der Bundesrechnungshof führt aus – wenn ich
    kurz zitieren darf –: Bei der Mehrzahl der untersuchten
    Maßnahmenpakete ist nicht erkennbar, dass die Bundes-
    polizei ihre Ziele in absehbarer Zeit erreichen kann. Es
    sind Beschaffungen vorgesehen, die den parlamentarisch
    bewilligten Umfang deutlich übersteigen. Folgekosten
    bleiben unberücksichtigt, und Konzeptionen für spätere
    Evaluierungen gibt es erst gar nicht. – Nicht, dass uns
    das mit den Evaluierungen wundern würde, der Rest
    aber schon. Sie versprechen mit Ihren Maßnahmen Si-
    cherheit und halten Ihre Versprechungen nicht einmal
    mit dem, was der Bundestag Ihnen zur Verfügung ge-
    stellt hat. Wie wollen Sie dann den Bürgern eigentlich
    noch klarmachen, wie Sie für Sicherheit sorgen wollen?


    (Beifall bei der FDP)


    Es geht noch weiter: Seit dem 11. September 2001
    sind in Deutschland 10 000 Polizistenstellen und dazu
    noch einmal 7 000 Tarifbeschäftigte bei den Polizeien
    eingespart worden.

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    (C (D (Zuruf von der CDU/CSU: Aber nicht beim Bund!)


    as ist wirklich ein Wort in Sachen Sicherheit. Compu-
    er, die heute im Zusammenhang mit organisierter Kri-
    inalität, Kinderpornografie oder auch islamistischem
    errorismus beschlagnahmt werden, liegen teilweise
    wei Jahre in den Kellern der Behörden, weil dort kein
    ersonal ist. Macht das dieses Land sicherer? DNA-Spu-
    en warten teilweise Jahre auf die Auswertung, und das
    lles, weil es an Ressourcen und Personal fehlt.

    Wo bleiben da bitte schön Ihre warnenden Worte,
    err Minister?


    (Zuruf von der CDU/CSU)


    Ich wusste, dass Sie sich das leicht machen.

    Wenn Sie sich jetzt auf die fehlenden Zuständigkeiten
    erufen, dann frage ich Sie: Ist eine IMK wie die am
    reitag dann eigentlich nur noch eine Show-Veranstal-

    ung? Es ist ja schön, wenn Sie sich mit den Landes-
    nnenministern auf einen Straftatbestand für den Besuch
    on Terrorcamps einigen. Diesbezüglich möchte ich Sie
    ber auf zwei Sachen hinweisen: Erstens sind die Landes-
    nnenminister dafür gar nicht zuständig. Einzig und al-
    ein der Bundestag kann das beschließen, nicht die IMK;
    as muss ganz klar sein. Sie können vieles beschließen,
    as der Bundestag dann umsetzen soll. Ich habe aber
    och kein warnendes Wort von Ihnen an die Landes-
    nnenminister gehört, dass diese bei der Polizei und den
    ntsprechenden Ressourcen dringend aufstocken müss-
    en. Wenn eine IMK Sinn ergeben soll, ist auch das ein
    hema, das auf die Tagesordnung gesetzt werden muss.
    a habe ich Ihre Stimme wirklich vermisst.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Es ist uns klar, dass mehr Polizei und bessere Ausstat-
    ung viel Geld kosten. Aber innere Sicherheit darf aus
    nserer Sicht nicht am Geld scheitern. Das ist eine ganz
    lare Haltung meiner Fraktion, und wir würden uns
    reuen, wenn die anderen das so umsetzen würden. In
    ordrhein-Westfalen, wo ein liberaler Innenminister die
    erantwortung übernommen hat, werden mehr Polizis-

    en eingestellt als in jedem anderen Bundesland.


    (Sebastian Edathy [SPD]: Was ist denn da mit der Onlinedurchsuchung?)


    ch frage mich, ob Ihre sogenannte Große Koalition da
    unktioniert.

    Zum Schluss noch eine Aufforderung an das ganze
    arlament: Der Wettlauf um die besten Vorschläge nach
    inem vereitelten Anschlag hat aus meiner Sicht wirk-
    ich nichts mit seriöser Politik zu tun.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    as ist eine Missachtung derjenigen – im Fall der letzten
    oche waren es 300 Beamtinnen und Beamten –, die

    ag und Nacht gearbeitet und einen Erfolg vorzuweisen
    aben. Das erste, was Sie machen, sind neue Vorschläge,
    tatt diesen Menschen ausführlich zu danken und in






    (A) )



    (B) )


    Gisela Piltz
    Ruhe neue Vorschläge zu überdenken. Das hat aus mei-
    ner Sicht mit ruhiger Politik nichts zu tun.


    (Clemens Binninger [CDU/CSU]: Das haben wir gemacht!)


    Zweitens frage ich mich, warum Sie diese Vorschläge,
    wenn sie denn so toll sind, nicht schon längst gemacht
    haben.


    (Clemens Binninger [CDU/CSU]: Machen wir doch!)


    Das ist keine seriöse Politik.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    Uns geht es nicht darum, absolute Sicherheit zu ver-
    sprechen, uns geht es darum, größtmögliche Sicherheit
    für die Bürgerinnen und Bürger in diesem Land zu errei-
    chen. Das ist die bessere Alternative.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der FDP)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile das Wort dem Kollegen Fritz Rudolf

Körper von der SPD-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Fritz Rudolf Körper


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Lassen

    Sie mich – gerade in diesen Tagen – eine Bemerkung
    machen, die mir sehr wichtig ist: Deutschland kann stolz
    sein, dass es im internationalen Vergleich eines der
    sichersten Länder der Welt ist.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ich bitte dies bei allen Debatten, die wir über die
    Sicherheitslage führen, nicht zu vergessen. Wir müssen
    alles daransetzen, dass Objektivität und Subjektivität
    – die objektive Ausgangsposition und das subjektive
    Empfinden der Bürgerinnen und Bürger – zusammenge-
    führt werden.


    (Jörg Tauss [SPD]: Statt Hysterie!)


    – Das kann man hinzufügen, Herr Kollege Tauss: statt
    Hysterie. – Ich finde es ganz wichtig, dass wir mit der
    Sicherheitslage sorgfältig und objektiv umgehen und
    dass keine falschen Schlussfolgerungen gezogen wer-
    den.

    Die jüngsten Tage haben deutlich gemacht, wie er-
    folgreich unsere Sicherheitsbehörden mit dem vorhande-
    nen Instrumentarium arbeiten können. Dafür sei ihnen
    herzlich gedankt!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dank RotGrün!)


    Diese Aktionen machen auch deutlich, wie wichtig
    unsere Fähigkeiten im Vollzug sind. Denn es kommt
    nicht nur auf die Gesetze an, sondern darauf, wie gut wir
    im polizeilichen Vollzug sind.

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    (C (D Liebe Frau Kollegin Piltz, Sie haben zu Recht festgetellt, dass die Länder bei der Polizei ihre Personalkoningente reduziert haben. Aus meiner Sicht wäre es aber in Gebot der Fairness gewesen, hinzuzufügen, dass der und dies eben nicht getan hat, sondern seine Polizei in en zurückliegenden Jahren personell und materiell beser ausgestattet hat. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Kollegin Piltz, es ist immer ein bisschen schwie-
    ig, mit Steinen zu werfen, wie Sie es getan haben. In
    ezug auf das, was Sie zum Thema Onlinedurchsu-
    hungen gesagt haben, bedarf es folgenden Hinweises:
    arum liegt diese Sachfrage in Karlsruhe vor? Weil es

    in Landesverfassungsschutzgesetz gibt, das diese Rege-
    ung enthält. Dieses Gesetz wurde in Nordrhein-Westfa-
    en beschlossen, und zwar mit Zustimmung der FDP und
    es dortigen FDP-Innenministers. Sie sollten daher ganz
    orsichtig sein, über diese Durchsuchungen zu richten.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. HansPeter Uhl [CDU/CSU]: Immerhin ein Gesetz und keine Dienstvorschrift! – Dr. Max Stadler [FDP]: Der Staatssekretär weiß gar nicht, was er unterschrieben hat! – Gisela Piltz [FDP]: Sie haben in Ihrer Zeit im Ministerium nicht einmal eine Rechtsvorschrift geschaffen!)


    Meine Bemerkung hat offensichtlich gesessen. – Wir,
    ie rot-grüne Bundesregierung, haben dieses Instrument
    brigens nicht angewendet.

    Ich halte es für einen beachtlichen Vorgang – auch das
    ill ich deutlich machen –, dass in der Öffentlichkeit
    eine Bemerkung gemacht worden ist, die die Ermittlun-
    en gefährdet hätte, obwohl Hunderte von Beamten an
    en Maßnahmen beteiligt waren, die zu den Verhaftun-
    en geführt haben. Es ist festzustellen, dass sich das Ter-
    orabwehrzentrum – wir haben dafür gesorgt, dass sich
    ie Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern an einen
    isch setzen – bewährt hat: Es war entscheidend, um den
    ollzug zu effektivieren und um zu diesen Ergebnissen
    u kommen. Darauf können wir stolz sein.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Es ist wichtig, dass wir nicht immer wieder nach
    euen Instrumenten rufen. Manch ein Ruf überlebt
    eine 24 Stunden. Wir sollten vielmehr mit den bewähr-
    en Instrumenten sehr sorgfältig umgehen, und wir soll-
    en klären, was wir darüber hinaus noch tun müssen. Ich
    inde es ganz richtig und wichtig, dass wir das Bundes-
    riminalamt zukünftig mit einer sogenannten Präventiv-
    ompetenz im Kampf gegen den internationalen Terro-
    ismus ausstatten. Das ist nämlich die richtige Antwort
    uf die Herausforderungen durch den internationalen
    errorismus.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Clemens Binninger [CDU/ CSU]: Mit Onlinedurchsuchungen!)







    (A) )



    (B) )


    Fritz Rudolf Körper
    Was die Frage der Onlinedurchsuchungen anbelangt:
    Das ist nach meinem Dafürhalten zwar eine wichtige,
    letztlich aber nur eine Detailfrage, die wir nicht überhö-
    hen sollten.


    (Beifall des Abg. Dr. Dieter Wiefelspütz [SPD])


    Ich finde es richtig und wichtig, dass wir an der Beant-
    wortung dieser Frage sorgfältig arbeiten. Ich halte es
    auch für notwendig, die Karlsruher Entscheidung einzu-
    beziehen. Ich denke, das ist die richtige Vorgehensweise.


    (Beifall bei der SPD)


    Unser ausdrückliches Angebot ist, über das BKA-Gesetz
    möglichst zügig zu beraten und zu entscheiden.


    (Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann machen Sie es doch nächste Woche! Das können Sie doch als Fraktion!)


    Herr Kollege Schäuble, ich verstehe allerdings nicht,
    dass dem Bundeskriminalamt nach der Haushaltsvorlage
    8 Millionen Euro genommen werden, um sie der Bun-
    despolizei zukommen zu lassen. Ich habe die Neuorgani-
    sationsmaßnahmen im Bereich der Bundespolizei immer
    so verstanden, dass es nicht zu einer Vermehrung von
    Personalkosten kommen soll. Angesichts der Herausfor-
    derungen im Bereich des internationalen Terrorismus
    sind diese 8 Millionen Euro beim Bundeskriminalamt
    besser eingesetzt als bei der Bundespolizei.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir müssen noch einmal darüber reden, Kollege Uhl,
    wie wir das Thema der Neuorganisation der Bundes-
    polizei grundsätzlich angehen. Mir stellt sich die Frage:
    Welche Synergieeffekte kann man bei Bundeskriminal-
    amt und Bundespolizei nutzen? Ich nenne beispielsweise
    den kriminaltechnischen Bereich oder den IT-Bereich.
    Es geht darum, wie wir das bei einer Neuorganisation
    forcieren können. Doppelstrukturen bei BKA und Bun-
    despolizei halte ich nicht für sonderlich sinnvoll.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Gisela Piltz [FDP])


    Wir möchten noch einmal grundsätzlich über die
    Neuorganisation der Bundespolizei reden – das sage ich
    ganz deutlich –; denn die Auswirkungen, wie sie sich
    darstellen können, sind unserer Auffassung nach nicht
    geeignet, polizeiliche Arbeit zu effektivieren und zu for-
    cieren. Deswegen ausdrücklich noch einmal dieses Ge-
    sprächsangebot. Es ist notwendig, das Bundespolizeige-
    setz zu ändern.


    (Gregor Amann [SPD]: So ist es! – Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nächste Koalitionskrise, oder was?)


    Das bedarf der Zustimmung dieses Hauses. Das Inte-
    resse an einer Effektivität der Neuorganisation ist selbst-
    verständlich.

    Herr Kollege Schäuble, Sie haben das Technische
    Hilfswerk und den Katastrophenschutz angesprochen.
    Auf das Technische Hilfswerk und die Arbeit, die von

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    (C (D en Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen dort geleistet ird, können wir stolz sein. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der Abg. Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    enn es eine solche Einrichtung nicht gäbe, müsste sie
    igentlich erfunden werden.

    Das Technische Hilfswerk zeichnet sich dadurch aus,
    ass es eine besondere Kombination von Ehrenamtlich-
    eit auf der einen Seite und Hauptamtlichkeit auf der an-
    eren Seite gibt. Es ist dann gut, wenn es zwischen den
    hrenamtlichen und den Hauptamtlichen gut funktio-
    iert. Die Planungen des Bundesinnenministeriums, von
    00 Hauptamtlichen 100 Hauptamtliche einzusparen,
    alte ich schlichtweg für falsch.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Hartfrid Wolff [Rems-Murr] [FDP])


    Es kommt hinzu, dass das Technische Hilfswerk eine
    lobale Minderausgabe in Höhe von 7 Millionen Euro
    rwirtschaften soll. Ich bitte insbesondere die Haushäl-
    er, da noch einmal genau hinzuschauen; denn das kön-
    en wir dem Technischen Hilfswerk weder materiell
    och personell zumuten. Meine herzliche Bitte wäre,
    ine verbesserte finanzielle Situation für das Technische
    ilfswerk zu erreichen.


    (Beifall bei der SPD – Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich mache mit!)


    b wir im Bereich des Katastrophenschutzes gegen-
    ber den Ländern ohne rechtliche Grundlage so großzü-
    ig sein sollten, will ich zumindest mit einem Fragezei-
    hen versehen.

    Der Innenhaushalt ist sehr facettenreich. Ich will eine
    urze Bemerkung zum Thema Sport machen. Sie haben
    as Rudern angesprochen. Wir müssen feststellen: Im
    udern sind wir im Moment nicht so erfolgreich, wie
    ir waren.


    (Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber im Frauenfußball!)


    arum sind wir im Rudern der Männer nicht so erfolg-
    eich? Weil wir ein Problem haben, was den beruflichen
    bergang der Athleten anbelangt. Sie haben gesagt: Wir
    önnen uns das quasi beruflich nicht leisten. – Da wäre
    s ganz wichtig, noch einmal den Hinweis an den Bun-
    esverteidigungsminister zu geben, die Mittel, die er für
    en Leistungssport und die Sportlerinnen und Sportler
    ur Verfügung stellt, nicht unbedingt zu reduzieren. Das
    äre ein guter Beitrag für den Sport in Deutschland.

    Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD)