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ID1611009300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/110 des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte im Rahmen der „United Nations Interim Force in Lebanon“ (UNIFIL) auf Grundlage der Resolutionen 1701 (2006) und 1773 (2007) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 11. August 2006 bzw. 24. August 2007 (Drucksache 16/6278) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2008 (Haushaltsgesetz 2008) (Drucksache 16/6000) . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . . . 11377 D 11378 A 11405 B 11406 D 11409 C 11411 A 11412 A 11413 A 11414 A 11415 C Deutscher B Stenografisch 110. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 I n h a l Gedenken an die Opfer der Anschläge am 11. September 2001 in den Vereinigten Staaten von Amerika . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Otto Schily, Detlef Parr, Klaus Hofbauer, Günter Baumann, Waltraud Lehn, Dr. Marlies Volkmer, Annette Faße und Eduard Oswald . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung der neuen Abgeordneten Cajus Caesar, Dr. Stephan Eisel und Bettina Herlitzius . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung P J D D J A S D C D G 11377 A 11377 B 11377 B 11377 D b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2007 bis 2011 (Drucksache 16/6001) . . . . . . . . . . . . . . . . 11378 A undestag er Bericht ung 1. September 2007 t : eer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . oachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . teffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . arsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . r. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . eorg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 11378 B 11388 A 11390 A 11392 B 11393 B 11395 A 11397 B 11399 C 11400 A 11402 C 11403 D Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 11416 B 11417 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 11. September 2007 Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . 11418 B 11419 B 11420 C 11421 C 11423 A 11447 C 11449 A 11450 B 11451 C 11452 B 11453 B 11453 D 11454 C Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Lutz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Josef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S R S B M D W J J O D D N A L 11425 C 11426 C 11428 B 11429 A 11430 B 11432 B 11433 B 11434 C 11435 A 11436 A 11437 B 11438 C 11440 D 11442 A 11444 A 11445 C ebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . einhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . ebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz rigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . echthild Dyckmans (FDP) . . . . . . . . . . . . . r. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . olfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . erzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . oachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . aniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11456 A 11457 A 11458 A 11458 C 11459 A 11461 D 11463 A 11465 B 11467 A 11468 A 11468 D 11470 C 11471 D 11472 D 11474 C 11475 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 11. September 2007 11377 (A) ) (B) ) 110. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 110. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 11. September 2007 11475 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 11.09.2007 von Bismarck, Carl- Eduard CDU/CSU 11.09.2007 Burkert, Martin SPD 11.09.2007 Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 11.09.2007 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2007 Grasedieck, Dieter SPD 11.09.2007 Hermann, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2007 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2007 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 11.09.2007 Merkel (Berlin), Petra SPD 11.09.2007 Nitzsche, Henry fraktionslos 11.09.2007 Röring, Johannes CDU/CSU 11.09.2007 Schily, Otto SPD 11.09.2007 Dr. Stinner, Rainer FDP 11.09.2007 Strothmann, Lena CDU/CSU 11.09.2007 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 110. Sitzung Berlin, Dienstag, den 11. September 2007 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Lutz Heilmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)



    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    Werte Gäste! Herr Minister, Sie nennen meinen Frak-
    tionsvorsitzenden Oskar Lafontaine einen Scheinriesen
    der deutschen Politik, der umso kleiner werde, je näher
    man ihm komme.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg. Michael Kauch [FDP])


    Herr Minister, wer sich so weit aus dem Fenster lehnt,
    der muss damit rechnen, dass man sich genau anguckt,
    wer sich da so weit aus dem Fenster lehnt. Ich möchte
    jetzt nicht in der Vergangenheit wühlen; denn dann
    müsste ich feststellen, dass Oskar Lafontaine im Gegen-
    satz zu Ihnen als Spitzenkandidat unter anderem Land-
    tagswahlen gewonnen hat.

    Da stellt sich mir die Frage nach Ihrer Erfolgsbilanz.
    Bleiben wir bei Ihrer Arbeit als Umweltminister. An of-
    fensiver Rhetorik und flotten Ankündigungen mangelt es
    Ihnen nicht; das gebe ich zu. Was folgte aber daraus?
    Lassen Sie mich das an zwei Beispielen verdeutlichen:

    Die nationale Strategie zum Schutz der Artenvielfalt
    und die Eckpunkte für ein integriertes Energie- und Kli-
    maprogramm sehen auf den ersten Blick beeindruckend
    aus. Je genauer man hinschaut, desto mehr verblasst die-
    ser Eindruck aber. Ich könnte auch sagen: Je näher man
    ihnen kommt, desto kleiner werden sie.

    Die Biodiversitätsstrategie liest sich zwar schön,
    fast wie ein Grimm’sches Märchen, sie wird aber weit-
    gehend wirkungslos bleiben. Die tollen Ziele sind unver-
    bindlich und nicht überprüfbar.


    (Beifall des Abg. Michael Kauch [FDP])


    – Danke schön. – Diese Strategie wird zu keinem wirk-
    samen Schutz der Arten führen. Sicher kann man diese
    Strategie auf der 9. Vertragsstaatenkonferenz der Biodi-
    versitätskonvention im Mai 2008 in Bonn gut präsentie-
    ren. Ich habe auch nichts dagegen, dass Sie für diese
    Konferenz über 8 Millionen Euro locker machen. Ich
    stimme Ihnen zu, wenn Sie sagen: Wir sind reich genug,
    um uns Naturschutz zu leisten. – Aber ich habe sehr
    wohl etwas dagegen, dass Sie die Konferenz überwie-
    gend mit Mitteln finanzieren wollen, die bislang dem
    praktischen Naturschutz zur Verfügung standen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Ulrike Flach [FDP]: Das ist wohl wahr!)


    Wenn Sie auf Konferenzen schöne Reden schwingen
    und schöne Hochglanzbroschüren präsentieren, im All-
    tag aber den Naturschutz finanziell ausbluten lassen,
    dann sind Sie, Herr Minister, nicht glaubwürdig. Sie wa-
    ren doch selbst in Naturschutzgebieten unterwegs, wenn
    ich es richtig gelesen habe. Sie wissen doch, dass dort in

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    (C (D llererster Linie Geld fehlt. Wenn Sie ehrliche Politik achen wollen, dann muss sich das im Bundeshaushalt ndlich widerspiegeln. Noch einmal zum schon erwähnten Eckpunktepapier. er Umfang ist beachtlich. Im Verkehrsbereich finden ir allerdings nichts Spektakuläres und erst recht nichts eues. Das einzig wirklich wirksame Instrument ist die U-Kraftfahrzeugstrategie, die Sie nun unterstützen ollen. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Denn vorher aben Sie sich so massiv für VW und Co. eingesetzt, ass die Ziele verwässert wurden. Die einfachste und illigste Maßnahme hat die Große Koalition versenkt: in allgemeines Tempolimit. Da ist eindeutig Fehlaneige. (Ulrich Kelber [SPD]: Die Abschaffung der Entfernungspauschale!)


    Dienstwagen haben einen Anteil von über 50 Prozent
    n den verkauften Neuwagen. Hier wollen Sie mit der
    egelung zur Besteuerung abwarten, bis auf EU-Ebene
    ie CO2-Strategie beschlossen ist. „Abwarten und Tee
    rinken“ würde der Engländer sagen. Dort gibt es übri-
    ens eine steuerliche Regelung, mit der die Dienstwagen
    eutlich sparsamer geworden sind. Während die Firmen
    n unserem Land geschont werden, darf es wieder einmal
    er kleine Mann berappen. Die Reform der Kfz-Steuer
    ür Neuwagen wollen auch wir. Schade ist nur, dass das,
    as Sie machen wollen, fast nichts bringt. In einigen
    ällen kann es sogar so weit kommen, dass Spritfresser
    ach Ihren Vorstellungen weniger und nicht mehr zahlen
    üssen. Das kann nicht sein. Ich sage Ihnen: Spritfresser
    üssen zukünftig ordentlich zur Kasse gebeten werden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    So viel zu Ihrer Arbeit in Sachen Naturschutz und
    erkehr. Ich frage mich angesichts dieser Bilanz: Wer ist
    ier eigentlich der Scheinriese?

    Zum Abschluss noch zwei Sätze zur IAA, die sich
    en Klimaschutz groß auf die Fahnen geschrieben hat.
    ie deutsche Autoindustrie hat mit Ihnen, Herr Minister,
    emein, dass sie sich in Ankündigungen übertrifft. Fest
    teht aber, dass die Autoindustrie die Selbstverpflichtung
    ur CO2-Reduzierung nicht eingehalten hat. Ich bin ge-
    pannt, wie die neuerliche Vereinbarung der europäi-
    chen Autoindustrie aussehen wird, die heute verab-
    chiedet werden soll.

    Ich möchte noch etwas zu Frau Kollegin Reiche sa-
    en. Ich empfehle Ihnen, eine Woche Bildungsurlaub in
    en Atomkraftwerken Brunsbüttel und Krümmel zu ma-
    hen. Vielleicht haben Sie dort einen Erkenntnisgewinn
    arüber, welche Sorgen und Nöte die Menschen vor Ort
    aben, wenn ihnen so ein Meiler beinahe um die Ohren
    liegt.


    (Katherina Reiche [Potsdam] [CDU/CSU]: Nur, wenn Sie mitkommen!)


    Danke schön für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der LINKEN)







    (A) )



    (B) )



Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat die Kollegin Sylvia Kotting-Uhl für die

Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Sylvia Kotting-Uhl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Der Gesamthaushalt hat einen deutlich höheren Umfang
    als in den vergangenen Jahren. Wir haben eine Bundes-
    kanzlerin, die den Klimaschutz zur Chefinnensache
    macht und alles daransetzt, den Ruf der obersten Klima-
    schützerin zu erobern. Das sind beste Voraussetzungen
    für ambitionierte Umwelt- und Klimaschutzpolitik –
    sollte man zumindest meinen.

    Man glaubt erst einmal, man sei im falschen Film,
    wenn man dann nachrechnet, dass der Umweltetat im
    Gegensatz zum Gesamthaushalt, der um 4,7 Prozent
    steigt, nicht einmal um 0,2 Prozent steigt. Aber, Herr
    Minister, wir haben natürlich noch das Klimaschutzpa-
    ket von Meseberg, das großenteils unter dem Finanzie-
    rungsvorbehalt des Finanzministers steht. Frau Merkel,
    Herr Gabriel, wie sollen wir das verstehen? Sind die
    Ziele doch nicht so ganz ernst gemeint, oder konnten Sie
    sich gegenüber Ihrem Finanzminister nicht durchsetzen?
    Denn bei Ihrer schönen Rechnung, Herr Minister
    Gabriel, bei der Sie auf die 400 Millionen Euro kom-
    men, möchte ich daran erinnern, dass Emissionszertifi-
    kate auch schon einmal für 50 Cent an der Börse gehan-
    delt wurden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Bringt der Emissionshandel ordentlich etwas ein?
    Darf das für den Klimaschutz ausgegeben werden? Da-
    rauf bezogen sich übrigens die einzigen drei Sätze, die
    dem Finanzminister in seiner einstündigen Rede der
    Komplex Umwelt und Klima wert war. Dieser
    Steinbrück’sche Kuhhandel ist letztlich nicht mehr und
    nicht weniger als Basargefeilsche. Wir brauchen aber zu-
    verlässige Investitionspolitik, Herr Investitionsminister
    Gabriel, als der Sie selber sich so gerne sehen.

    Ich will Sie noch einmal an Ihren Sündenfall erinnern,


    (Jörg Tauss [SPD]: Na, na!)


    Ihren unseligen Hang zur Kohle. Bei Ihrem Basargefeil-
    sche haben Sie akzeptiert, dass Ihre Geschenke an die
    Kohleindustrie im Rahmen des Emissionshandels di-
    rekt den erneuerbaren Energien und damit dem Klima-
    schutz ein zweites Mal im Wege stehen werden. Anna
    Lührmann hat Ihnen vorgerechnet, wie es gehen kann.
    Ein ambitionierter, konsequenter Klimaschutz ohne
    Halbherzigkeiten und in guter Haushältermanier führt
    unterm Strich auch in finanzieller Hinsicht zu einem bes-
    seren Ergebnis.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Umweltschutz ist nichts, was man sich leisten können
    muss. Umweltschutz rechnet sich, wenn man das Wort
    „Nachhaltigkeit“ richtig versteht und anwendet und
    wenn die Regierung eine Politik macht, die in sich
    schlüssig ist und sich nicht von Ressort zu Ressort wi-
    derspricht. Allerdings will ich gerne zugestehen: Mit

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    (C (D errn Glos zu einer gemeinsamen Sicht der Dinge zu ommen, ist sicherlich nicht ganz einfach. Für den Klimaschutz gilt weiterhin: große Worte, leine Taten und unter Finanzierungsvorbehalt stehende aten. Die Aufgaben der Umweltpolitik und des Umeltministers hören aber nicht beim Klimaschutz auf. ie Biodiversität hat derzeit gute Chancen, im Ranking er Rhetorik des Ministers bald Platz zwei nach dem limaschutz zu belegen. Das ist wohl nicht zuletzt der atsache geschuldet, dass Deutschland im Jahr 2008 astgeber der COP 9 ist. Das ist gut so. Aber was ist es ür eine Absurdität, dass die Finanzierung der Durchfühung dieser Vertragsstaatenkonferenz größtenteils zulasen des nationalen Naturund Artenschutzes geht? (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP)


    as ist eine gelungene Demonstration des Stellenwerts,
    en das Thema der Konferenz in unserem Land tatsäch-
    ich hat. Reicht es uns, zu sagen: Gut, dass wir darüber
    eredet haben? Fazit: große Worte, keine Taten.

    Am Einzelplan für Umwelt, Naturschutz und Reak-
    orsicherheit fällt auf, dass die Mittel für die internatio-
    ale Zusammenarbeit bzw. die Mittel des Titels „Interna-
    ionale Sicherheit“, zum Beispiel beim Strahlenschutz,
    nd die Beiträge an internationale Organisationen ge-
    ürzt werden. Wie kann das sein? Führen Sie, Herr Mi-
    ister, nicht zu Recht das Wort im Mund, dass Umwelt-
    robleme keine Grenzen kennen? Haben Sie Forsmark
    chon vergessen? Wie wollen wir Problemen wie der
    ermüllung der Meere, die nicht in nationale Zuständig-
    eiten fallen, beikommen? Wird darüber nicht einmal
    ehr geredet? Keine Worte, keine Taten?

    Ihr Ministerium lädt heute und morgen zu einem
    ongress zum Thema Bioraffinerie ein. Das ist in mei-
    en Augen im Hinblick auf den zukunftsfähigen Um-
    ang mit Ressourcen ein unverzichtbares Projekt. Wo
    indet sich Entsprechendes im Haushaltsentwurf? Es
    erden insgesamt 33 Millionen Euro für Pilotprojekte

    m Bereich der nachwachsenden Rohstoffe bereitgestellt,
    llerdings im Einzelplan des Ministerium Ihres Kollegen
    eehofer. Wollten wir hier so viel tun wie die USA,
    üssten wir auf Basis einer Pro-Kopf-Berechnung rund

    00 Millionen Euro in den Haushalt einstellen.

    Nein, Herr Minister, Ihr Umwelthaushalt ist ange-
    ichts der zur Verfügung stehenden Mittel, angesichts
    er Ansprüche der Kanzlerin und Ihrer großen Worte
    eine Glanzleistung. Er ist bescheiden, er akzeptiert die
    androlle, die ihm der Finanzminister zugewiesen hat,
    nd er macht sich klein, obwohl die Umweltproblematik
    m Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit und der zu
    ösenden Aufgaben steht.

    Der nicht unter Finanzierungsvorbehalt stehende In-
    estitionszuschuss für die Entwicklung von Erneuer-
    are-Energien-Technologien in Höhe von 40 Millionen
    uro ist angesichts der Aufgaben lächerlich gering. Geo-

    hermie, Meereswellentechnologie und die bestehenden
    öglichkeiten zur Speicherung von Windenergie müs-

    en marktreif gemacht werden, um dem Mantra der






    (A) )



    (B) )


    Sylvia Kotting-Uhl
    Energiekonzerne von der Unverzichtbarkeit der Atom-
    kraft den letzten Wind aus den Segeln zu nehmen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Dass diese Segel aus Illusion und wissentlich falscher
    Argumentation zusammengeflickt sind, wissen auch die
    Segler, spätestens dann, wenn sie auf die Homepage des
    weltweit zweitgrößten Brennstofflieferanten NUKEM
    schauen, der unter dem Schlagwort „Vergesst die Re-
    naissance der Atomkraft“ darlegt, dass uns der Peak-
    Uranium noch vor dem Peak-Oil erreicht.

    Umwelt- und Klimaschutz sind mit konsequenter Po-
    litik möglich. Umweltpolitik ist notwendig. Sie braucht
    das Wort, die Überzeugung, aber auch die Tat und das
    entschlossene Handeln.


    (Marie-Luise Dött [CDU/CSU]: Ja! Aber keine Ideologie!)


    Der Haushaltsplan für das Jahr 2008 lässt diese Ent-
    schlossenheit bisher nicht erkennen.