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ID1610902600

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    Vokabeln: 1
    1. \n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/109 SPD eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch – Verbesserung der Beschäftigungs- chancen von Menschen mit Vermitt- lungshemmnissen (Drucksachen 16/5715, 16/5933, 16/5934) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales – zu dem Antrag der Abgeordneten Kornelia Möller, Dr. Axel Troost, Werner Dreibus, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der LINKEN: Für eine Ausweitung und eine neue Qua- lität öffentlich finanzierter Beschäf- tigung Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) Karl-Josef Laumann, Minister (Nordrhein-Westfalen) . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Rohde (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefan Müller (Erlangen) (CDU/CSU) . . . . . Jörg Rohde (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11271 D 11275 C 11276 C 11277 D 11280 A 11281 A 11283 B 11285 A 11286 C 11287 C Deutscher B Stenografisch 109. Sitz Berlin, Freitag, de I n h a l Absetzung des Zusatztagesordnungspunktes 17 Tagesordnungspunkt 26: a) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Dritten Buches Sozialgesetzbuch – Verbesserung der Qualifizierung und Beschäftigungschancen von jünge- ren Menschen mit Vermittlungs- hemmnissen (Drucksachen 16/5714, 16/5933, 16/5934) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der c K D 11271 B 11271 C – zu dem Antrag der Abgeordneten Brigitte Pothmer, Markus Kurth, undestag er Bericht ung n 6. Juli 2007 t : Dr. Thea Dückert, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN: Arbeit statt Arbeitslosigkeit finanzieren (Drucksachen 16/2504, 16/2652, 16/5495) ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales zu dem Antrag der Abgeordneten Katrin Kunert, Roland Claus, Katja Kipping, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Freigabe der im Bundes- haushalt einbehaltenen Mittel der Ar- beitsmarktpolitik für das Jahr 2007 (Drucksachen 16/4749, 16/5812) . . . . . . . laus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . irk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11272 A 11272 A 11272 B 11274 C Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Gabriele Lösekrug-Möller (SPD) . . . . . . . . . 11289 A 11290 A II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juli 2007 Tagesordnungspunkt 27: Antrag der Abgeordneten Renate Künast, Fritz Kuhn, Bärbel Höhn, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Konkretes Maßnahmenpa- ket für Klimaschutz und eine konfliktarme Energieversorgung verabschieden (Drucksache 16/5895) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 14: Antrag der Abgeordneten Michael Kauch, Angelika Brunkhorst, Horst Meierhofer, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Perspektiven für eine sektorale Auswei- tung des Emissionshandels sowie für die Nutzung erneuerbarer Energien im Wär- mesektor (Drucksache 16/5610) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Peter Paziorek, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Hans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . Gabriele Groneberg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . T a b E D P D B K P C D Z B s s n C K g 1 ( 11292 A 11292 B 11292 B 11293 C 11294 D 11296 B 11297 B 11298 D 11300 C 11301 C 11303 C 11304 C 11306 B 11307 C 11308 A 11308 C 11310 A 11311 A 11311 D 11313 A agesordnungspunkt 28: ) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements (Drucksachen 16/5200, 16/5926, 16/5985) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/5930) . . . . . . . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Volker Wissing, Sibylle Laurischk, Frank Schäffler, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Mehr Freiheit wagen – Zivilgesellschaft stärken – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, Katrin Kunert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements (Drucksachen 16/5410, 16/5245, 16/5926, 16/5985) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . duard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . r. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . etra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ritta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . eer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . hristian Freiherr von Stetten (CDU/CSU) . . . r. Michael Bürsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 15: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- chusses für Wahlprüfung, Immunität und Ge- chäftsordnung zu dem Antrag der Abgeord- eten Jens Ackermann, Dr. Karl Addicks, hristian Ahrendt, Kerstin Andreae, Hüseyin- enan Aydin und weiterer Abgeordneter: Er- änzung des Untersuchungsauftrages des . Untersuchungsausschusses Drucksachen 16/5751, 16/6007) . . . . . . . . . . 11314 A 11314 B 11314 B 11314 C 11316 A 11317 C 11319 B 11320 C 11322 A 11323 A 11323 D 11325 A 11325 D 11326 D 11327 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juli 2007 III Tagesordnungspunkt 29: a) Antrag der Abgeordneten Michael Stübgen, Ulrich Adam, Peter Albach, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Kurt Bodewig, Franz Thönnes, Dr. Lale Akgün, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Ostseekooperation weiter stär- ken und Chancen nutzen (Drucksache 16/5910) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Klaus Brähmig, Jürgen Klimke, Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge- ordneten Annette Faße, Gabriele Hiller- Ohm, Niels Annen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Die Touris- musregion Ostsee voranbringen (Drucksache 16/5906) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Dr. Christel Happach-Kasan, Christian Ahrendt, Hans- Michael Goldmann, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Zukunfts- chancen des Ostseeraums – Wirtschaft, Ökologie, Kultur und Tourismus (Drucksache 16/5251) . . . . . . . . . . . . . . . . Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Lutz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 30: Antrag der Abgeordneten Volker Schneider (Saarbrücken), Klaus Ernst, Dr. Martina Bunge, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der LINKEN: Wiedereinführung der Lebensstandardsicherung in der gesetzli- chen Rente (Drucksache 16/5903) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . G I T E e N ü m z ( A J D U H G T a b i Z A A w B d s ( 11328 A 11328 A 11328 A 11328 B 11329 D 11330 D 11331 D 11333 A 11333 B 11335 A 11335 C 11336 B 11337 A 11337 D 11338 D 11339 A 11340 A 11341 C Volker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . regor Amann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . rmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 31: rste Beratung des von der Bundesregierung ingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur euregelung der Telekommunikations- berwachung und anderer verdeckter Er- ittlungsmaßnahmen sowie zur Umset- ung der Richtlinie 2006/24/EG Drucksache 16/5846) . . . . . . . . . . . . . . . . . . lfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . örg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . lla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 32: ) Beschlussempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Rainer Stinner, Birgit Homburger, Elke Hoff, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Planungen für Bundeswehr-Ehrenmal am Bendlerblock aussetzen – Würdi- gung der Toten in unmittelbarer Reichstagsnähe (Drucksachen 16/5593, 16/5932) . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Lukrezia Jochimsen, Dr. Norman Paech, Dr. Petra Sitte, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der LINKEN: Ein Mahnmal – Kein Ehrenmal – Gegen Kriege – Mahnmal für die Opfer der gegenwärtigen Kriege (Drucksache 16/5891) . . . . . . . . . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 16: ntrag der Abgeordneten Winfried Nachtwei, lexander Bonde, Katrin Göring-Eckardt, eiterer Abgeordneter und der Fraktion des ÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Das wür- ige Gedenken der Toten in Friedensein- ätzen braucht eine breite Debatte Drucksache 16/5894) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11342 A 11343 A 11345 A 11346 A 11346 B 11347 C 11348 C 11350 B 11351 B 11352 C 11353 B 11353 B 11353 C IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juli 2007 Dr. Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Thießen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 11353 D 11354 D 11355 D 11356 D 11357 C 11366 D 11367 A Gert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 33: a) Antrag der Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk, Brigitte Pothmer, Kerstin Andreae, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN: Zwangsverrentung von Langzeit- arbeitslosen ausschließen (Drucksache 16/5429) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Volker Schneider (Saarbrücken), Klaus Ernst, Dr. Lothar Bisky, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Zwangsverren- tung stoppen – Beschäftigungsmöglich- keiten Älterer verbessern (Drucksache 16/5902) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 34: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Kultur und Medien zu dem An- trag der Abgeordneten Dr. Lukrezia Jochimsen, Katja Kipping, Dr. Petra Sitte, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der LINKEN: Schutz des Welterbes im Konflikt um die Waldschlösschenbrücke in den Vorder- grund stellen (Drucksachen 16/4411, 16/5712) . . . . . . . . . . Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Jan Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christoph Waitz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Jan Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Marlies Volkmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . A Z E T r z n J A Z d – – ( G A H V I A Z d f V D K A A 11358 A 11359 A 11359 A 11359 B 11359 C 11360 A 11361 A 11361 D 11362 D 11363 C 11363 D 11364 C 11365 B 11366 B nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung der elekommunikationsüberwachung und ande- er Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umset- ung der Richtlinie 2006/24 EG (Tagesord- ungspunkt 31) oachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 u Protokoll gegebene Reden zur Beratung er Anträge: Zwangsverrentung von Langzeitarbeitslo- sen ausschließen Zwangsverrentung stoppen – Beschäfti- gungsmöglichkeiten Älterer verbessern Tagesordnungspunkt 33 a und b) erald Weiß (Groß-Gerau) (CDU/CSU) . . . . nton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . einz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . olker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 u Protokoll gegebene Reden zur Beratung es Antrags: Schutz des Welterbes im Kon- likt um die Waldschlösschenbrücke in den ordergrund stellen (Tagesordnungspunkt 34) r. h. c. Wolfgang Thierse (SPD) . . . . . . . . . . atrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 5 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11367 D 11368 B 11369 C 11370 C 11371 C 11372 C 11373 A 11373 D 11374 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juli 2007 11271 (A) ) (B) ) 109. Sitz Berlin, Freitag, de Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juli 2007 11367 (A) ) (B) ) heimlichen Ermittlungsmaßnahmen geschuldet.Schindler, Norbert CDU/CSU 06.07.2007 Ausfluss der gutachterlichen Feststellungen dieses um- fangreichen Gutachtens, andererseits ist er der neueren Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zum Schutz des Kernbereichs privater Lebensgestaltung bei DIE GRÜNEN Schily, Otto SPD 06.07.2007 Anlage 1 Liste der entschuldigt * A ü l r e d T s t e g e l Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.07.2007 Andres, Gerd SPD 06.07.2007 Brand, Michael CDU/CSU 06.07.2007 Brase, Willi SPD 06.07.2007 Döring, Patrick FDP 06.07.2007 Dreibus, Werner DIE LINKE 06.07.2007 Ernst, Klaus DIE LINKE 06.07.2007 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 06.07.2007 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 06.07.2007 Gruß, Miriam FDP 06.07.2007 Günther (Plauen), Joachim FDP 06.07.2007 Ibrügger, Lothar SPD 06.07.2007 Lips, Patricia CDU/CSU 06.07.2007 Merten, Ulrike SPD 06.07.2007 Müntefering, Franz SPD 06.07.2007 Nitzsche, Henry fraktionslos 06.07.2007 Parr, Detlef FDP 06.07.2007 Pfeiffer, Sibylle CDU/CSU 06.07.2007 Raidel, Hans CDU/CSU 06.07.2007* Dr. Ramsauer, Peter CDU/CSU 06.07.2007 Reiche (Potsdam), Katherina CDU/CSU 06.07.2007 Roth (Esslingen), Karin SPD 06.07.2007 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ 06.07.2007 S D U W D W Z Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE nlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwa- chung und anderer verdeckter Ermittlungs- maßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtli- nie 2006/24/EG (Tagesordnungspunkt 31) Joachim Stünker (SPD): Die Telekommunikations- berwachung ist ein seit Jahren unverzichtbares Ermitt- ungsinstrument zur Verfolgung und Aufklärung schwe- er Straftaten. Jede Telefonüberwachung ist gleichzeitig in Eingriff in Art. 10 GG und den Schutz des Fernmel- egeheimnisses. Deshalb muss bei jeder Anordnung der elefonüberwachung der Verhältnismäßigkeitsgrund- atz streng beachtet werden. Deshalb hat die damalige Bundesministerin der Jus- iz, Herta Däubler-Gmelin, in der 13. Legislaturperiode in Gutachten des Max-Planck-Institutes in Auftrag ge- eben zu einer rechtstatsächlichen Untersuchung der ntsprechenden Rechtspraxis in unserem Land. Der vor- iegende Novellierungsvorschlag ist daher einerseits chmidt (Nürnberg), Renate SPD 06.07.2007 r. Tabillion, Rainer SPD 06.07.2007 lrich, Alexander DIE LINKE 06.07.2007 ächter, Gerhard CDU/CSU 06.07.2007 r. Westerwelle, Guido FDP 06.07.2007 ieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 06.07.2007 apf, Uta SPD 06.07.2007* öller, Wolfgang CDU/CSU 06.07.2007 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 11368 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juli 2007 (A) ) (B) ) Die vorgeschlagenen Neuregelungen in der Zusam- menfassung: Überarbeitung des Katalogs der Anlassstraftaten; der Eingriff ist auf im Einzelfall schwere Straftaten zu be- schränken. Der Schutz des Kernbereichs privater Lebensgestal- tung ist zu regeln; eine Überwachungsmaßnahme darf nicht angeordnet werden, wenn daraus allein Erkennt- nisse aus dem Kernbereich zu erwarten sind. Die für alle verdeckten Ermittlungsmaßnahmen gel- tenden grundrechtssichernden Verfahrensregelungen sol- len präzisiert, konkretisiert und ausgeweitet werden. Die geschützten Interessen der zeugnisverweige- rungsberechtigten Berufsgeheimnisträger sollen in ei- nem abgestuften System neu definiert werden: in Berufs- gruppen mit absolutem und Berufsgruppen mit relativem Eingriffsschutz. Die genannten Neuregelungen sind über einen langen Zeitraum sehr gründlich erarbeitet worden. Der jetzt vor- liegende Entwurf ist bereits grundlegend in der letzten Legislaturperiode unter einer rot-grünen Bundesregie- rung begonnen und nunmehr in der großen Koalition zu Ende geführt worden. Im zweiten Teil des Gesetzentwurfes setzen wir die Anforderungen der EU-Richtlinie zur sogenannten Vor- ratsdatenspeicherung um. Hierbei geht es um Speiche- rung der Verkehrsdaten, das heißt im Wesentlichen der Verbindungsdaten zwischen genutzten Rufnummern nach Datum und Uhrzeit der Telekommunikationsver- bindung und bei der Verwendung von mobilen Telefonen auch der Standortbestimmung des Teilnehmers. Wir set- zen hier lediglich das „notwendige Minimum“ der EU- Vorgaben um. Wir werden zu dem Gesetzentwurf im September eine umfassende, zweitägige Sachverständigenanhörung durchführen. Ich verzichte daher auf eine Diskussion der bereits heute vorgebrachten Kritikpunkte. Wir werden diesen Gesetzentwurf im Herbst ausführlich im Rechts- ausschuss und den mitberatenden Ausschüssen zu disku- tieren haben. Wichtig ist eine Abwägung des Spannungsverhältnis- ses: soviel Freiheitsrechte des Einzelnen wie möglich – so viel Sicherheit für die Allgemeinheit wie nötig. Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung der Anträge: – Zwangsverrentung von Langzeitarbeitslosen ausschließen – Zwangsverrentung stoppen – Beschäftigungs- möglichkeiten Älterer verbessern (Tagesordnungspunkt 33 a und b) Gerald Weiß (Groß-Gerau) (CDU/CSU): Die Grü- nen und die Linken haben jeweils einen Antrag vorge- l n d s d c e U s b A d R G s b s d d 5 d 2 r d n 5 w F i v r t g B l d b s z t z H G § f d x n d (C (D egt. Beiden Anträgen kann die CDU/CSU-Fraktion icht zustimmen. Worum geht es? Es gilt der Grundsatz: Wer hilfsbe- ürftig ist, muss zunächst seine eigenen Potenziale aus- chöpfen, bevor er seinen Anspruch auf Leistungen nach em SGB II, also das Arbeitslosengeld II, geltend ma- hen kann. Dieser Grundsatz führt zum Aufbrauchen des igenen Vermögens bis zu einer gesetzlich definierten ntergrenze, und er führt zum Rentenbezug, sobald die- er möglich ist. Besteht die Möglichkeit, eine Rente zu eziehen, muss diese in Anspruch genommen werden. uch wenn dies wegen eines vorzeitigen Renteneintritts ie Hinnahme von Abschlägen bedeutet. Vorrang hat die ente – das Arbeitslosengeld II ist nachrangig. Allerdings: Für eine Übergangszeit kann von diesem rundsatz abgewichen werden. Es handelt sich um die ogenannte 58er-Regelung. Diese ist in § 428 des SGB III zw. in § 65 Abs. 4 des SGB II beschrieben. Diese be- agt: Man kann Bezieher des Arbeitslosengeldes II nur ann dazu auffordern, Altersrente zu beantragen, wenn iese abschlagsfrei gezahlt wird. Ende 2005 wurde diese 8er-Regelung für zwei Jahre verlängert. Sie läuft mit em Ende des Jahres 2007 aus. Das bedeutet: alle Personen, die vor dem 1. Januar 008 das 58. Lebensjahr vollendet haben, also alle älte- en Jahrgänge bis einschließlich des Jahrganges 1947, eren Anspruch auf Arbeitslosengeld II vor dem 1. Ja- uar 2008 entstanden ist, fallen unter diese sogenannte 8er-Regelung. Bei der Debatte um das Auslaufen der 58er-Regelung ird ein Aspekt völlig vergessen: In den allermeisten ällen dürfte die Altersrente – selbst mit Abschlägen – mmer noch höher sein als das Arbeitslosengeld II. Bei ielen Arbeitslosen besteht letztlich ein finanzielles Inte- esse, mit dem Erreichen der betreffenden Altersgrenze rotz der Abschläge die höhere Altersrente zu beantra- en. In den meisten Fällen dürften sich die Argen bzw. die undesagentur für Arbeit und die betreffenden Arbeits- osen einig werden. Denkbar ist allerdings auch folgen- er Fall: Ein Arbeitsloser hat sich im Laufe seines Ar- eitslebens Rentenansprüche erworben, die hoch genug ind, um im Alter ohne ergänzende staatliche Hilfen aus- ukommen. Mit den Abschlägen durch die Frühverren- ung unterschreitet er diese Grenze. Damit hätte er bis um Lebensende Anspruch auf ergänzende staatliche ilfen. In der Praxis dürfte dies nur eine ganz kleine ruppe von Betroffenen sein. In diesen Fällen könnte 5 Abs. 3 Satz 1 des SGB II helfen. Ich zitiere: Stellen Hilfsbedürftige trotz Aufforderung einen er- forderlichen Antrag auf Leistungen eines anderen Trägers nicht, können die Leistungsträger nach die- sem Buch den Antrag stellen. Klar ist, dass diese Kann-Bestimmung nicht dazu ührt, dass die Leistungsträger nach Belieben entschei- en können. Es ist jedoch denkbar, dass Verwaltungspra- is und Rechtsprechung eine Lösung meines beschriebe- en Falls ermöglichen. Aber ich muss zugestehen, dass ies juristisch noch nicht abschließend geklärt ist. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juli 2007 11369 (A) ) (B) ) Fasst man zusammen, dann kann man davon ausge- hen, dass die sogenannte Zwangsverrentung in der Pra- xis kaum ein Problem darstellen wird. Richtig ist, dass die Betroffenen Abschläge bei der Rente hinnehmen müssen. Aber in der Abwägung, ob jemand finanziell auf eigenen Füßen stehen kann oder als Hilfsbedürftiger Leistungen erhält, sollte man sich schon aus Eigeninte- resse für die Eigenständigkeit entscheiden. Dann fallen auch die im Zusammenhang mit dem SGB-II-Bezug ab- solut notwendigen Kontrollen weg. Sicher ein weiterer gewichtiger Grund, lieber die Rente mit Abschlägen in Anspruch zu nehmen als weiterhin Leistungen nach dem SGB II zu erhalten. Es wird ja gerne behauptet, alles Schlechte kam mit Hartz IV. Allerdings ist das Prinzip der Nachrangigkeit keine Erfindung von Hartz IV. Dieses war schon seit Jahrzehnten ein akzeptierter Bestandteil des Bundesso- zialhilfegesetzes. Ohne Zweifel wäre es das Beste, wenn ältere Arbeit- nehmerinnen und Arbeitnehmer gar nicht in die Situa- tion kämen, relativ kurz vor ihrem Eintritt ins Rentenal- ter arbeitslos zu werden. Dann kämen sie auch nicht in die Gefahr, ALG II beantragen zu müssen. Genau daran arbeitet die Große Koalition. Wir wollen die Beschäftigungsquote Älterer auswei- ten. Und wir haben erste Erfolge. Von 2000 bis 2006 ist die Beschäftigungsquote der Älteren von knapp 37,9 Pro- zent auf 38,9 Prozent und mittlerweile auf 39,9 Prozent angestiegen. Es geht doch. Wir sind optimistisch, die 50-Prozent-Grenze zu erreichen. In den nordischen Län- dern gibt es gute Beispiele, die Mut machen. Dort werden 60, 70 Prozent erreicht. Das zeigt: Es geht, wenn man will. Helfen wird uns der demografische Wandel. Schon heute haben wir in verschiedenen Branchen Facharbei- termangel. Diese Situation dürfte sich verschärfen. Vor diesem Hintergrund kann man optimistisch sein, dass die Beschäftigtenquote älterer Arbeitnehmerinnen und Ar- beitnehmer deutlich ansteigen wird. Die Grünen fordern in ihrem Antrag de facto die un- befristete Verlängerung der 58er-Regelung. Die heute gültige gesetzliche Ausnahmeregelung soll zur Regel ge- macht werden. Damit wenden sich die Grünen gegen ihre eigene Politik. Die Hartz-IV-Gesetzgebung von Ende 2003, die damals von Rot-Grün eingebracht und beschlossen wurde, sah eine Befristung der 58er-Rege- lung bis zum 31. Dezember 2005 vor. Nach ihrem eige- nen Gesetz wäre diese Regelung bereits vor eineinhalb Jahren ausgelaufen. Dass dies so nicht gekommen ist, haben die Betroffenen der Großen Koalition und damit auch der Union zu verdanken. Die Linken fordern uns auf, die Beschäftigungssitua- tion der Älteren zu verbessern. Aber genau das geschieht doch – vielleicht nicht so, wie sich das die Linken wün- schen, aber die Erfahrung der letzten beiden Jahre zeigt, dass es geschieht. Ihre Forderung nach der Modifizie- rung des Prinzips der Nachrangigkeit wollen wir ebenso wenig aufgreifen wie eine weitere Verlängerung der 58er-Regelung. i I m d v t k e f ä B m i r D m g ( g m d i s k i F v w a s L c s r i ß l S 5 d A d m e R S W E R d d (C (D Das Auslaufen der 58er-Regelung wird – davon bin ch überzeugt – in der Praxis letztlich akzeptiert werden. n dem Bereich, der juristisch noch nicht ganz geklärt ist, uss man die Erfahrungen der Verwaltungspraxis bzw. er Rechtsprechung abwarten. Anton Schaaf (SPD): Die gründliche Lektüre der orliegenden Anträge macht deutlich, dass Ihre Befürch- ungen, wie das Nachrangigkeitsprinzip in Zukunft wir- en wird, auf Vermutungen beruhen. Dabei sollten Sie rkennen, nicht das Prinzip der Nachrangigkeit ist in- rage zu stellen, sondern unser bisheriger Umgang mit lteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Verwunderlich finde ich die Sorge der Fraktion des ündnisses 90/Die Grünen. Wir haben die Arbeits- arktreformen gemeinsam auf den Weg gebracht. Mir st nicht bekannt, dass Sie damals das Prinzip der Nach- angigkeit infrage gestellt hätten. Im vorliegenden Antrag der Fraktion Bündnisses 90/ ie Grünen heißt es gleich zu Beginn: „Das Bundes- inisterium für Arbeit und Soziales legt den Nachran- igkeitsgrundsatz im Zweiten Buch Sozialgesetzbuch SGB II) offensichtlich nunmehr dahingehend aus, dass rundsätzlich, auch die Inanspruchnahme einer Rente it Abschlägen zum frühestmöglichen Zeitpunkt von en Arbeitsuchenden verlangt werden kann.“ Tatsächlich st es so: Grundsätzlich ist die Grundsicherung als Für- orgeleistung nachrangig zu gewähren. Die Nachrangig- eit ist ein grundlegendes Prinzip unseres Sozialstaats m Interesse und zum Schutz der Solidargemeinschaft. ürsorgeleistungen werden grundsätzlich unabhängig on Vor- oder Gegenleistung, dafür aber nachrangig ge- ährt, das heißt, nur wenn der Lebensunterhalt nicht auf ndere Weise gesichert werden kann. Im Unterschied dazu erbringen die in der Sozialver- icherung Versicherten Beiträge, um im Risikofall eistungen zu erhalten. In der gesetzlichen Rentenversi- herung herrscht das Äquivalenzprinzip vor: Bei ent- prechender Beitragsleistung und Erfüllung weiterer Vo- aussetzungen kann die Rente als Versicherungsleistung n Anspruch genommen werden. Das Nachrangigkeitsprinzip gilt für alle gleicherma- en, deshalb kann die bisherige sogenannte 58er-Rege- ung nur eine zeitlich befristete Ausnahme sein. Nach der sogenannten 58er-Regelung nach § 428 GB III und § 65 Abs. 4 können Personen ab dem 8. Lebensjahr Arbeitslosengeld unter erleichterten Be- ingungen beziehen. Zum Ende dieses Jahres wird diese usnahmeregelung wegfallen. Im Hinblick darauf wer- en die jeweiligen Träger des SGB II in Abstimmung it der Agentur für Arbeit ein angemessenes Verfahren ntwickeln, das den Interessen der Arbeitsuchenden echnung trägt. Dagegen zu vermuten, die Träger des GB II – Argen und Optionskommunen – würden nach egfall der Regelung pauschal, ohne die Prüfung des inzelfalls, ältere Rentenberechtigte in den vorzeitigen uhestand schicken, ist unangebracht. Damit stellen Sie ie Sozialverwaltung unter den Generalverdacht, gegen ie Interessen der Arbeitsuchenden zu handeln. In der 11370 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juli 2007 (A) ) (B) ) Praxis findet immer die persönliche Situation der Einzel- nen Berücksichtigung. Im Mittelpunkt steht, ob dem be- treffenden SGB-II-Empfänger ein konkretes Jobangebot gemacht werden kann. Vorrangiges Ziel ist die Vermitt- lung in Arbeit. Wir haben Ende 2005 die 58er-Regelung bis zum Ende dieses Jahres verlängert. Das war vor dem Hinter- grund der damaligen Lage am Arbeitsmarkt richtig. Der Bezug von „Arbeitslosengeld unter erleichterten Voraus- setzungen“ war jedoch immer eine Regelung für den Übergang. Versicherte, die eine solche Erklärung abge- geben haben, haben möglicherweise vor den gegebenen Bedingungen des Arbeitsmarktes kapituliert. Das kön- nen und wollen wir aber im Interesse jedes einzelnen Ar- beitslosen, im ökonomischen wie im gesellschaftlichen Interesse unseres Landes und vor dem Hintergrund der sich bessernden Arbeitsmarktbedingungen nicht weiter hinnehmen. Wir wollen Langzeitarbeitslosigkeit älterer Bürgerin- nen und Bürger wirksam bekämpfen. Dabei helfen uns die derzeitige wirtschaftliche Entwicklung und die da- durch verbesserten Beschäftigungschancen. Davon pro- fitieren nun endlich auch ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Mit der Initiative „50 plus“ sind wir auf einem guten Weg, die Arbeitslosigkeit Älterer mit ziel- gruppengerechten Mitteln weiter dauerhaft zu senken. Wir haben einen Paradigmenwechsel eingeleitet: Verur- sacht durch den demografischen Wandel werden wir zu- künftig immer stärker darauf angewiesen sein, die Ar- beitskraft älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer möglichst lange zu erhalten. Auch in den Unternehmen beginnt ein Sinneswandel. So ist man sich bei der Audi AG darüber im Klaren, dass sich in fünf Jahren das Alter der Mitarbeiter um fünf Jahre auf durchschnittlich 45 Jahre erhöht haben wird. Jeder dritte Mitarbeiter in der Produktion wird dann über 50 Jahre alt sein. Um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, müssen sich die Unter- nehmen auf die veränderte Altersstruktur ihrer Beleg- schaften einstellen. Die Wirtschaft wächst, die Arbeitslosigkeit geht zu- rück, die Erwerbsquote älterer Erwerbstätiger steigt. Die Zahl der älteren Arbeitslosen ist seit 2005 rückläufig. So gab es im Juni 2007 im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang der Zahl der Abeitslosen um 14,6 Prozent bei den Personen unter 50 Jahren und einen Rückgang von 15,8 Prozent bei den Personen von 55 Jahren und älter. Die Beschäftigungsquote älterer Erwerbstätiger, der 55- bis 64-Jährigen, stieg im Jahr 2005 nach vorläufigen Berechnungen von Eurostat in Deutschland von 45,4 Prozent auf 48,4 Prozent im Jahr 2006. Zurzeit liegt sie bei rund 50 Prozent. Damit haben wir die EU-Ziel- marke für 2010 schon jetzt verwirklicht. Auch die Altersteilzeit hat sich in diesem Sinne be- währt. Sie leistet einen entscheidenden Beitrag zur Ver- meidung altersbedingter Arbeitslosigkeit. Der beschäfti- gungssichernde Charakter der Altersteilzeit für ältere Arbeitnehmer hat also auch zur Steigerung der Beschäf- tigungsquote Älterer beigetragen. Aktuell machen etwa 400 000 Arbeitnehmer von der Möglichkeit der Alters- teilzeit Gebrauch. Davon werden jedoch nur etwa 1 d t r t g d w f s G v J k s n z r ü – f z n W G s d w s a Z w d t d w s a g n a f z t a s g d o j b R m (C (D 00 000 gefördert. Für 75 Prozent derjenigen, die von er Altersteilzeit Gebrauch machen, sind die Flexibili- ätsvorteile und die steuerlichen und sozialversiche- ungspflichtigen Anreize für den Aufstockungsbetrag at- raktiv. Darüber hinaus gibt es weitere Ansätze der Bundesre- ierung, den Anforderungen des demografischen Wan- els und der sich verändernden Arbeitswelt gerecht zu erden. Ein Ziel ist es, auch die Öffentlichkeit für den ortschreitenden gesellschaftlichen Wandel zu sensibili- ieren. Unsere konkreten Maßnahmen umfassen mehrere enerationen und reichen vom Ausbildungspakt über erstärkte Anstrengungen zur Vermittlung arbeitsloser ugendlicher bis hin zur Initiative „50 plus“. Die Be- ämpfung der Arbeitslosigkeit bleibt eine Gemein- chaftsaufgabe, die gleichrangig in allen und für alle Ge- erationen stattfinden muss. Heinz-Peter Haustein (FDP): Es geht bei dem hier u behandelnden Tagesordnungspunkt um Überforde- ung. Es zeigt sich nämlich hier abermals, wie ein Staat berfordert wird, von dem immer noch manch einer leider auch in diesem Hohen Hause – glaubt, er könne ür die Menschen alles abschließend und umfassend und um Besten regeln und steuern. Dass der Staat das aber icht kann und sich bei dem Versuch immer wieder in idersprüche verstrickt und sich verzettelt, zeigt der egenstand dieser Debatte. Vor lauter Instrumenten und Transfersystemen blickt elbst die Regierung nicht mehr durch. Schlimm genug, ass wir darüber diskutieren, welches Transfersystem für en zuständig ist, anstatt endlich ein einziges Transfer- ystem aus einem Guss zu schaffen. Nun erleben wir uch noch, dass die Regierung gegen die selbst erklärten iele arbeitet. Die betroffenen Mensch sollen zwangs- eise in den Ruhestand geschickt werden, obwohl uns ie Verantwortlichen jeden Sonntag erklären, wie wich- ig die älteren Arbeitnehmer sind, wie unverzichtbar und ass sie unbedingt wieder in den Arbeitsmarkt integriert erden müssten. Der Nachrangigkeitsgrundsatz des ALG II findet in- ofern seine Berechtigung, als dass natürlich zunächst lle anderen Möglichkeiten zur Einkommenssicherung enutzt werden sollen, die nicht oder nicht nur bzw. we- iger die Staatskasse belasten. Wenn dieser Grundsatz ber jetzt dazu führt, dass ältere Langzeitarbeitslose, die aktisch keine Chance auf Beschäftigung haben, wangsweise in Rente geschickt werden, um die Statis- ik zu glätten und den Etat zu schonen, muss wirklich uch der Letzte erkennen, dass irgendetwas eklatant chiefläuft. Wir müssen hier ein für alle Male klären, was jetzt ilt: die Initiative „50plus“ und die „Rente mit 67“ und ie Sonntagsreden zur Unentbehrlichkeit der Älteren, der strebt die Regierung doch nach dem Ziel, möglichst eden zu verrenten? Die Frage kann nur die Regierung eantworten und ich denke, die Menschen haben ein echt zu erfahren, wozu man sie zwingen will, wenn an denn ohnehin schon über ihr Leben bestimmt. Ich Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juli 2007 11371 (A) ) (B) ) kann hier nur erklären, was die FDP möchte und was bei uns gilt. Wir haben als FDP mit unserem Konzept zum flexi- blen Eintritt in die Rente ein System vorgeschlagen, dass den Menschen die Wahl lässt, wie sie ihren Ruhestand und vor allem den Eintritt in denselben gestalten möch- ten. Wir wollen, dass die Menschen eigenverantwortlich über ihr Leben entscheiden. Die Regierung zwingt die Menschen in die Rente, gibt ihnen vor, dass sie bis zum 65. Lebensjahr, bis zum 67. Lebensjahr oder bis wann auch immer arbeiten sollen. Wir finden das grundlegend falsch. Sofern die Summe der gesetzlichen und privaten Altersversorgungsansprüche sowie der sonstigen Ein- künfte die Grundsicherungsfreiheit garantieren und da- mit klar ist, dass die Betreffenden nicht der Staatskasse zur Last fallen, sollte es jedem freistehen, ab dem 60. Lebensjahr in die Rente einzutreten, wann immer er möchte. Damit ist dann der Renteneintritt nicht länger an ein Kriterium gebunden. Auch die Wahl zwischen Voll- und Teilrente muss möglich sein. Doch mit der Zwangsverrentung nicht genug. Noch schlimmer ist, dass die Regierung den Rentnerinnen und Rentnern, die sie in den Ruhestand befördert hat, dann auch noch durch die engen Zuverdienstgrenzen verbie- tet, weiterhin nach den eigenen Vorstellungen berufstätig zu sein. Das ist das Gegenteil der Sonntagsreden von den wertvollen älteren Arbeitnehmern. Wir möchten den Menschen durch den Wegfall aller Zuverdienstgrenzen den Freiraum bieten, sowohl die Rente zu genießen als auch ihr Wissen und ihre Erfah- rungen der Arbeitswelt weiterhin zur Verfügung zu stel- len, sofern sie das möchten. Damit kann man ab dem 60. Lebensjahr in den Ruhestand treten, muss es aber nicht. Die Aufhebung der Zuverdienstgrenzen schafft ei- nen Anreiz, auch während des Rentenbezugs weiterhin tätig zu sein, da das Einkommen mit der zusätzlichen Arbeit steigt. Die Verbeitragung der Zuverdienste bringt außerdem Einnahmen für die Sozialversicherung. Eine Ausnahme von der Verbeitragung stellt lediglich die Arbeitslosenversicherung dar, in die der ältere Ar- beitnehmer nicht mehr einzahlen muss, denn schließlich besteht nach dem Erreichen der Grundsicherungsfreiheit keine Notwendigkeit mehr, durch Beiträge zur Arbeits- losenversicherung Ansprüche auf Arbeitslosengeld zu begründen. Der Wegfall des Arbeitslosenversicherungs- beitrages bedeutet auch für den Arbeitgeber einen Vor- teil, weshalb er eher geneigt wäre, Ältere einzustellen. Das erhöht sogar die Chancen Älterer am Arbeitsmarkt. Ein individueller Zugangsfaktor verdeutlicht den Ver- sicherten unmittelbar den Zusammenhang zwischen dem Zeitpunkt des Renteneintritts und der Rentenhöhe. Das ermöglicht individuelle Lebenszuschnitte. Wir brauchen einen Paradigmenwechsel: Nicht mehr die möglichst frühe Verrentung darf das Leitbild sein. Die möglichst lange Teilhabe am Erwerbsleben muss das Ziel sein. Zu- mindest muss es den Menschen möglich sein, länger am Erwerbsleben teilzunehmen. e L n u c v w k A d d P r u d g z E b s d i b 6 a l E n l z b 2 z s z g s p i R a i h l z a A d a w r M t (C (D Die FDP nimmt dieses Ziel ernst. Unser Konzept für inen flexiblen Eintritt in die Rente zeigt, dass bessere ösungen allemal möglich sind. Volker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE): Erst eulich rief mich ein Bürger aus meinem Wahlkreis an nd fragte, was er denn tun solle. Er sei 58 und die örtli- he Arge habe ihm angeboten, den erleichterten Bezug on Arbeitslosengeld II in Anspruch zu nehmen. Keine idersinnigen Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen, eine Drangsalierungen und Schikanen mehr durchs mt. Hört sich erst einmal gut an. Allerdings würde er ann auch seinen Anspruch auf Wiedereingliederung in en Arbeitsmarkt verlieren. Auch von dem großzügigen rogramm der Initiative „50 plus“, welches die Bundes- egierung explizit für ältere Erwerbslose geschaffen hat, m die Auswirkungen der Rente mit 67 zu flankieren, arf er dann nicht mehr profitieren. Ab 2008 werden dann ältere Langzeitarbeitslose mit ravierenden Leistungseinbußen gezwungen, in Rente u gehen. Die sogenannte 58er-Regelung läuft nämlich nde 2007 aus. Schuld daran ist die Hartz-IV-Gesetzge- ung durch Rot-Grün. Ältere Hartz-IV-Empfänger müs- en dann zum frühestmöglichen Zeitpunkt – auch wenn ies mit drastischen Rentenabschlägen verbunden ist – n staatlich verordnete Zwangsrente gehen. Durch die eschlossene Heraufsetzung des Renteneintrittsalters auf 7 Jahre dramatisiert sich für viele die drohende Alters- rmut; denn das Risiko, langzeiterwerbslos zu sein, ver- ängert sich um weitere zwei Jahre. Gerade diejenigen mit prekären oder unterbrochenen rwerbsbiografien trifft es am schlimmsten: Sie sind icht nur überdurchschnittlich häufig im Alter erwerbs- os, sondern erhalten jetzt schon im Alter Renten, die um Leben zu viel und zum Sterben zu wenig sind. So etrug der Rentenzugang aus Arbeitslosigkeit im Jahr 005 im Westen 22,6 Prozent bei Männern und 22,6 Pro- ent bei den Frauen. Im Osten ist die Lage noch dramati- cher: Hier musste jeder zweite Mann und fast 42 Pro- ent der Frauen aus der Arbeitslosigkeit in die Rente ehen; Tendenz steigend. Das ist die Realität von der wir prechen. Diese alarmierenden Zahlen machen deutlich, wie rekär und unsicher in den letzten Jahren die Übergänge n die Rente geworden sind. Dabei wird deutlich: Die ente mit 67 zielt weder auf eine längere Erwerbsphase b, noch dienen die Hartz-Reformen dazu, die Menschen n den Arbeitsmarkt zu integrieren. Beide Reformen rei- en sich in eine Serie von Leistungskürzungen ein, die etztlich nur darauf abzielen, die Sozialkosten der Kon- erne und des Bundes auf die Arbeitnehmer abzuwälzen. Was sie hier tun, ist nichts anderes, als die Menschen bsichtlich Altersarmut auszusetzen. Wer mit 18 Prozent bschlägen in Rente gehen muss, bei dem kann man och wohl kaum annehmen, dass dessen Rente im Alter usreichend sein wird. Sie tun das Gegenteil von dem, as Sie immer propagieren: Statt für sogenannte An- eize für Langzeiterwerbslose zu sorgen, wollen sie die enschen in die Rente abschieben; Hauptsache die Sta- istik der Agentur für Arbeit glänzt. 11372 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juli 2007 (A) ) (B) ) Aber die ganze Sache hat auch noch einen anderen Hintergrund: Die Zwangsverrentung hat für Finanzmi- nister Steinbrück und Arbeitsminister Müntefering, beide SPD, den großen Vorteil, den Staatshaushalt auf Kosten der Rentenversicherung sanieren zu können: Das ist insoweit ganz clever, als dass zum einem die Kosten für die Grundsicherung im Alter eingespart werden und zum anderen die Rentenversicherung die Kosten für die Zwangsverrentung tragen muss. Die Rentenversicherung hat dadurch ein doppeltes Problem: verminderte Einnah- men durch die nach wie vor viel zu hohe Arbeitslosigkeit bei gleichzeitig erhöhten Aufgaben, die ihr vom Bund zur Finanzierung seines Zwangsverrentungsprogramms aufgedrückt werden. Und die Grünen rafft die Amnesie dahin. Nachdem die Linke durch ihre kleinen Anfragen und ihre Pressear- beit gegen die Zwangsverrentung auf dieses gravierende Problem aufmerksam gemacht hat, haben Sie nichts Bes- seres zu tun, als die Auswüchse von Hartz IV, die Sie maßgeblich mitzuverantworten haben, wieder einzu- dämmen. Dabei hätte damals ein einfacher Blick in das Gesetz gereicht: Dort wird explizit darauf hingewiesen, dass die Nachrangigkeit eines der Grundprinzipien des neuen Arbeitslosengeldes II ist. Die Bundesagentur für Arbeit hat sogar die Möglichkeit, anstelle des Hilfebe- dürftigen einen Antrag auf Zwangsverrentung bei der Rentenversicherung zu stellen. Augenscheinlich haben Sie damals nicht aufgepasst, was Ihnen die Sozialdemo- kraten da untergejubelt haben. Ihr jetziges Verhalten ist nicht nur bigott, nein Sie tun jetzt auch noch so, als seien Sie für all das nicht mitverantwortlich, als gehe Sie das alles nichts an. Schäbiger geht es wohl kaum noch. Während die Grünen wenigstens versuchen, den Schaden zu beheben, den sie mitverursacht haben, hat die SPD nichts anders im Sinn, als im Zuge ihrer geplan- ten Flexibilisierung des Renteneintrittsalters das Pro- blem der Zwangsverrentung noch einmal zu verschärfen. So will ihr arbeitsmarktpolitischer Sprecher, Klaus Brandner, die Möglichkeit schaffen, eine Teilrente mit gelockerten Zuverdienstgrenzen für alle bereits ab dem 60. Lebensjahr einzuführen. Eine solche Neuregelung eröffnet aber auch gleich die Möglichkeit der Zwangs- verrentung ab 60 Jahren. Das ist nun echte sozialdemo- kratische Sozialpolitik, vor der sich alle nur fürchten können, die ihrer bedürfen. Die Zwangsverrentung ist die moderne Variante der arbeitsmarktpolitisch motivierten Frühverrentung. Aller- dings ist das Ausscheiden aus dem Arbeitsmarkt nicht mehr freiwillig. Als Dank dafür dürfen mal wieder die Arbeitnehmer die Kosten ihrer Kahlschlagpolitik tragen. An die Bundesregierung appelliere ich: Stoppen Sie die Zwangsverrentung, stoppen Sie die staatlich verord- nete Frühverrentung und ändern Sie um Himmels willen die Nachrangigkeitsregelung im SGB II dahingehend, dass sie nicht gilt, wenn sie abschlagsgeminderte Alters- renten zur Folge hat. Modifizieren Sie dringend die 58er-Regelung und sorgen Sie dafür, dass sie auch über den 31. Dezember 2007 hinaus Gültigkeit behält. Legen Sie endlich ein Gesamtkonzept vor, welches die Be- schäftigungssituation Älterer verbessert. Hierzu gehört s d l A n a G a h s s d B R b u h D r z m l d ä c m k b m R D 1 t k d f v w u d t S t b G s L s z (C (D elbstverständlich auch, vermehrte berufliche Weiterbil- ung für Erwerbslose und beschäftigte Ältere zu ermög- ichen. Zu diesen Forderungen haben wir deshalb einen ntrag erarbeitet, dem Sie zustimmen sollten, damit icht noch mehr Menschen in Zukunft von Ihren Politik- uswüchsen betroffen sind. Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN): Bei der Debatte über die Rente mit 67 war llen klar: Die Frühverrentungspraxis in den Betrieben at zur geringen Erwerbsbeteiligung von älteren Be- chäftigten erheblich beigetragen und ist volkswirt- chaftlich nicht länger vertretbar. Die Unternehmen wur- en dazu aufgefordert, ihre Vorurteile gegenüber älteren eschäftigten aufzugeben. Im Gesetz zur Anpassung der egelaltersgrenze wird deshalb flankierend ein „ver- indliches Signal“ zur Rolle der Älteren in Gesellschaft nd Wirtschaft gefordert. Die Zahl der älteren Beschäftigten muss deutlich er- öht werden; so weit schienen wir uns einig zu sein. eshalb finde ich die Signale, die das Bundesministe- ium für Arbeit und Soziales nun auf einmal aussendet, iemlich irritierend. Sie bedeuten uns nämlich: Wer nicht ehr gebraucht wird, wird ausgesteuert. Herr Minister Müntefering, Sie wollen Ihre Arbeits- osenstatistik schönen und ältere Langzeitarbeitslose aus em Leistungsbezug entfernen. Dafür verlangen Sie von lteren Langzeitarbeitslosen, dass sie zum frühestmögli- hen Zeitpunkt Rente beantragen, auch dann, wenn da- it hohe Abschläge verbunden sind. Massive Renten- ürzungen nehmen Sie dabei billigend in Kauf. Für die Menschen, die von Langzeitarbeitslosigkeit etroffen sind, heißt das, dass sie gezwungen werden, it 63 Jahren vorzeitig Rente zu beantragen, obwohl das enteneintrittsalter gerade auf 67 Jahre erhöht wurde. as heißt, sie müssen einen Abschlag von mehr als 4 Prozent in Kauf nehmen. Jemand, der bei einem Ren- eneintritt mit 67 Jahren 800 Euro Rente pro Monat be- äme, bekommt dann 688 Euro Rente. Das ist eine massive Rentenkürzung für eine Gruppe, ie meist ohnehin nicht über hohe Renten verfügt. Das inde ich ziemlich schäbig. Meine Damen und Herren on CDU/CSU und SPD, so diskreditiert man das not- endige Vorhaben „Rente mit 67“. Der Altersübergangsreport der Hans-Böckler-Stiftung nd des Instituts für Arbeit und Technik zeigt auf, dass er Übergang zwischen der Erwerbsphase und dem Ren- enzugang zunehmend prekär ist. Betroffen sind davon vor allem Geringqualifizierte. ie erreichen viel seltener als andere Ältere das Ren- enalter aus einer Erwerbsarbeit heraus. Trotz konjunkturellen Aufschwungs hat sich die Ar- eitslosigkeit unter Älteren leider nicht verringert. Die roße Koalition begnügt sich damit, sich für eine bes- ere Arbeitslosenstatistik feiern zu lassen, statt sich auf ösungen für Langzeitarbeitslose zu konzentrieren. Sie etzen auf Aussteuern statt auf Vermitteln und Qualifi- ieren. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juli 2007 11373 (A) ) (B) ) Was wir brauchen, ist eine deutliche Verbesserung der Maßnahmen zur Vermittlung und Eingliederung von äl- teren Beschäftigten. Hier sind noch längst nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft worden. Doch Ihnen fehlen offenbar der Mut und der Ergeiz für eine Korrektur der bisherigen Geschäftspolitik der BA. Sie gehen lieber den einfachen Weg, indem Sie ältere Langzeitarbeitslose ge- gen ihren Willen und mit Abschlägen vorzeitig in Rente schicken. Sie nehmen damit einen Anstieg der Alters- armut in Kauf bzw. Sie nehmen ihn hin, da zukünftig mehr Ältere auf die Grundsicherung angewiesen sein werden. Sie bestätigen damit die Vorurteile, dass die An- hebung des Renteneintrittsalters für viele mit Rentenkür- zungen verbunden ist. Dieses Signal ist verheerend. Anlage 4 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Antrags: Schutz des Welt- erbes im Konflikt um die Waldschlösschenbrü- cke in den Vordergrund stellen (Tagesord- nungspunkt 34) Dr. h. c. Wolfgang Thierse (SPD): Am 2. März ha- ben wir hier über das gleiche Thema bereits debattiert. Inhaltlich ist meiner Rede von vor drei Monaten wenig hinzuzufügen. Leider können wir im Bundestag nicht über einen Kompromiss entscheiden, der so notwendig wie sinnvoll wäre. Die Fraktion Die Linke fordert in ihrem Antrag, wie bereits in dem vor drei Monaten abgelehnten Antrag, die Bundesregierung auf, sich in Dresden für einen Kompro- miss einzusetzen. Das hat der Minister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Wolfgang Tiefensee, mehrfach und mit viel Vehemenz getan, wofür ihm mein ausdrück- licher Dank gilt. Er hat dem sächsischen Ministerpräsi- denten Georg Milbradt mehrfach angeboten, sogar für die Mehrkosten einer alternativen Lösung aufzukom- men. Dieses Angebot ist von Herrn Milbradt schroff zu- rückgewiesen worden. Er legt nicht viel Wert auf den Status des Weltkulturerbes, wie er in den Medien mehr- fach geäußert hat. Die ständig wiederholte Bezugnahme auf den Bürger- entscheid – als Rechtfertigung für die Kompromissver- weigerung – ist insofern nicht gerechtfertigt, als die vor- geschlagene Kompromisslösung im Rahmen des durch den Bürgerentscheid vorgegebenen Planungsrahmens bleibt. Auch bei der Berufung auf den Entscheid des Bun- desverfassungsgerichts wird übersehen, dass die Richter eine ernsthafte Kompromisssuche erwartet haben. Genau diese aber ist bisher verweigert worden. Die veröffentlichte Meinung in Deutschland hat sich im Übrigen einhellig für den Erhalt des Welterbestatus und für einen Kompromissvorschlag ausgesprochen und lehnt den Bau der Brücke in der geplanten Form ab. Her- vorzuheben ist auch das Engagement vieler Dresdner, die auf Demonstrationen deutlich gemacht haben, dass ihnen der Weltkulturerbetitel sehr wohl wichtig ist. Ich finde es sehr bedauerlich, dass weder der Kulturstaats- m T E i m W p U d s d a s U g v e s r t R f u a S L S is J p s d e N P M u s d m k w B l g m W d s g s p (C (D inister Bernd Neumann noch der Kanzleramtsminister homas de Maizière sich sichtbar und erkennbar für den rhalt des Weltkulturerbes in Dresden eingesetzt haben. Das UNESCO-Welterbekomitee hat in Christchurch n Neuseeland letzte Woche noch einmal deutlich ge- acht, dass die jetzigen Baupläne mit dem Status als elterbe nicht vereinbar sind. Wird die Brücke wie ge- lant gebaut, wird der Titel Weltkulturerbe aberkannt. m nicht die Glaubwürdigkeit der UNESCO zu gefähr- en, wäre das eine notwendige, eine folgerichtige Ent- cheidung. Das Welterbekomitee hat aber auch entschie- en, dass Dresden bis Oktober die Gelegenheit erhält, lternative Brückenentwürfe am Standort der Wald- chlösschenbrücke vorzulegen. Damit kommt die NESCO der Stadt sehr weit entgegen. Auch der Dresdner Stadtrat hat sich kompromissbereit ezeigt und die im Ergebnis des Mediationsverfahrens orgeschlagene Perspektivenwerkstatt durchgerührt. Die inzigen, die keinerlei Kompromissbereitschaft zeigen, ind der sächsische Ministerpräsident und das Regie- ungspräsidium in Dresden. Das nenne ich verantwor- ungsloses Handeln. Es ist verantwortungslos, weil es den uf Deutschlands als Vertragspartner der UNESCO ge- ährdet, verantwortungslos, weil es dem Ruf Sachsens nd der Kulturstadt Dresden schadet. Die SPD-Fraktion fordert alle Beteiligten in Dresden uf, die letzte Chance, die die Welterbekommission der tadt noch einmal eingeräumt hat, zu nutzen und eine ösung zu finden, die sowohl die Verkehrsprobleme der tadt löst, als auch mit dem Weltkulturerbe verträglich t. Um den Vorsitzenden des Kulturausschusses, Hans- oachim Otto, zu zitieren: Ich fordere das Regierungs- räsidium in Sachsen und den sächsischen Ministerprä- identen auf, endlich ihre „Geisterfahrt zu beenden und en Widerstand gegen einen Kompromiss unverzüglich inzustellen“! Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN): Wir alle kennen den Klassiker von Karat und eter Maffay „Über sieben Brücken musst du gehen“. ir kommt es so vor, als hätten wir den Songtext etwas minterpretiert: Wir gehen nicht über sieben Brücken, ondern siebenmal über ein und dieselbe Brücke. Wobei ie meisten von uns Kulturpolitikern bestimmt schon ehr als siebenmal über die Waldschlösschenbrücke dis- utiert und nachgedacht haben. Es hat ja auch eine ge- issermaßen poetische Qualität: Wir gehen über eine rücke, die noch gar nicht gebaut ist. Doch jetzt zum Ernst der Sache: Es ist schon erstaun- ich, ja erschreckend, mit welcher Ignoranz und Arro- anz die sächsische Landesregierung auf das Kompro- isssignal des UNESCO-Welterbe-Komitees reagiert. enn Herr Milbradt den Welterbetitel „verzichtbar“ fin- et und den letzten UNESCO-Beschluss eine „Erpres- ung“ nennt, dann hat er offenbar noch immer nicht be- riffen, was in der ganzen Diskussion auf dem Spiel teht: Das Ansehen Deutschlands als seriöser Vertrags- artner der UNESCO, das internationale Renommee 11374 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juli 2007 (A) ) (B) ) Deutschlands als ein Land, das Verantwortung für sein kulturelles Erbe übernimmt. Mindestens genauso schlimm finde ich, dass die säch- sische Landesregierung meint, die rege Debatte inner- halb der Dresdner Zivilgesellschaft einfach, wie am Computerbildschirm, wegklicken zu können. Aber es ist doch eine Tatsache: Viele Dresdner Bürger fühlen sich von dem Bürgerentscheid 2005 getäuscht, weil damals noch nicht klar war, dass der Brückenbau die Aberken- nung des Welterbetitels zur Folge haben würde. Bei mei- nen Gesprächen vor Ort in Dresden habe ich übrigens auch von ehemaligen Brückenbefürwortern gehört, dass sie heute anders votieren würden. Aktuelle repräsenta- tive Umfragen sagen das Gleiche: 65 Prozent der Dresd- ner sind gegen einen sofortigen Start des Baus der Wald- schlösschenbrücke, und jeder zweite Dresdner plädiert dafür, dem UNESCO-Welterbekomitee einen neuen Brückenentwurf vorzulegen oder den Bau eines Tunnels unter der Elbe noch einmal zu prüfen. Zwar sollte die Politik mit Umfrageergebnissen immer vorsichtig umge- hen – dennoch darf diese Meinung vieler Dresdner, die ja auch in großen Demonstrationen zum Ausdruck ge- bracht wurde, nicht einfach ignoriert werden. Zumindest zu einem ehrlichen Dialog sollte die Landesregierung bereit sein. Die Kompromissfindung seinerzeit in Köln hat ge- zeigt, wie eine Landesregierung solch einen Prozess konstruktiv begleiten und moderieren kann. In der säch- sischen Landesregierung hingegen: zubetonierte Positio- nen. Ich zitiere dazu den Präsidenten der deutschen UNESCO-Kommission, Walter Hirche: „Ein Verbeißen in Ausgangspositionen schadet dem Ziel, Dresden als Weltkulturerbe zu erhalten.“ Leider scheint die Chance für eine dem Thema ange- messene politische Lösung vorbei zu sein. Dennoch soll- ten wir das letzte Fünkchen Hoffnung nicht einfach ver- glühen lassen. Es mag verwegen sein und wie ein Ruf im Walde klingen; dennoch sollte von unserer Debatte hier und heute der deutliche Appell an alle Beteiligten gehen: Versucht doch, innerhalb der von der UNESCO gesetz- ten Frist, also bis zum 1. Oktober, noch einen Kompro- miss zu finden! Die denkbaren Alternativlösungen sind ja längst bekannt. Lassen Sie mich kurz etwas zum vorliegenden Antrag der Linkspartei sagen. Mit der allgemeinen Aussage des Antrags – Erhalt des Welterbetitels für Dresden – sind wir selbstverständlich grundsätzlich einverstanden. Den- noch haben wir uns im Ausschuss enthalten, aus dem einfachen Grund, weil der Antrag von Anfang an vom Gang der Ereignisse überholt war. Deswegen werden wir uns auch heute enthalten. Die Minister Tiefensee und Neumann haben ja auch im Rahmen ihrer Möglichkeiten durchaus im Sinne des Antrags gehandelt, leider ohne Erfolg. Abgesehen davon, dass der Antrag veraltet ist, finde ich etwas anderes daran bemerkenswert: Er betont näm- lich ausdrücklich die internationalen Verpflichtungen Deutschlands und das Ansehen Deutschlands in der in- ternationalen Staatengemeinschaft. Ich würde mir wün- s h t v u R c k s m h v L g e t g k A S t B m d n (C (D chen, dass die Linkspartei die Verantwortung, an die sie ier appelliert, auch bei anderen Entscheidungen zur in- ernationalen Politik ernst nimmt. Das wäre konstrukti- er, als sich hinter ihrer üblichen pubertären „Ohne ns“-Haltung zu verbarrikadieren. Aber das nur am ande. Unabhängig davon, ob die Dresdner Waldschlöss- henbrücke gebaut wird oder nicht, brauchen wir eine ulturpolitische Debatte darüber, wie wir in Zukunft bei olchen Fällen vorgehen. Solche Konflikte werden im- er wieder auftreten. Es kann nicht sein, dass das Anse- en Deutschlands als Vertragspartner der UNESCO so on dem Kommunikations- und Krisenmanagement auf okal- und Landesebene derart in Mitleidenschaft gezo- en werden kann, wie im Dresdner Fall geschehen. So twas darf in Zukunft nicht mehr passieren und wir soll- en darüber sprechen, wie Bund, Länder und Kommunen emeinsam in „konzertierten Aktionen“ so etwas in Zu- unft verhindern können. nlage 5 Amtliche Mitteilungen Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit chreiben vom 3. Juli 2007 mitgeteilt, dass sie den An- rag Ermäßigung der Visumgebühr für Bürger aus elarus auf Drucksache 16/5758 zurückzieht. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 er Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den achstehenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Inter- parlamentarischen Union 115. Interparlamentarische Versammlung vom 16. bis 18. Oktober 2006 in Genf, Schweiz – Drucksache 16/4121 – Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Tätigkeit der Verkehrsinfrastrukturfi- nanzierungsgesellschaft im Jahr 2005 – Drucksachen 16/5198, 16/5487 Nr. 1.1 – Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Tech- nikfolgenabschätzung (18. Ausschuss) gemäß § 56 a der Geschäftsordnung Technikfolgenabschätzung (TA) TA-Projekt: Grüne Gentechnik – transgene Pflanzen der 2. und 3. Generation – Drucksache 16/1211 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bundesbericht Forschung – Drucksache 16/3910 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juli 2007 11375 (A) (C) (B) (D) Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- Vorlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- tung abgesehen hat. Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 16/5505 Nr. 2.12 Drucksache 16/5505 Nr. 2.15 Drucksache 16/5505 Nr. 2.16 Drucksache 16/5505 Nr. 2.29 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 16/5199 Nr. 2.11 Drucksache 16/5505 Nr. 2.21 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 16/5505 Nr. 2.28 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 16/5199 Nr. 2.1 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 16/5329 Nr. 2.6 Drucksache 16/5329 Nr. 2.7 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 16/4819 Nr. 1.4 Drucksache 16/4819 Nr. 1.19 109. Sitzung Berlin, Freitag, den 6. Juli 2007 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Jörg Rohde


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Es gibt so viele Kritikpunkte, dass man gar nicht weiß,
    wo man anfangen soll.


    (Dirk Niebel [FDP]: Das ist wahr!)


    Herr Brandner, für Jugendliche mit Ausbildung gibt es
    einen Eingliederungszuschuss; das haben Sie eben aus-
    geführt. Glauben Sie nicht, dass es auch Fälle geben
    wird, in denen dieser Zuschuss abgerufen wird, obwohl
    dies vielleicht gar nicht notwendig ist? Wir befürchten
    hier Mitnahmeeffekte.

    Herr Laumann, das Programm für die Jugendlichen
    wird über die Arbeitslosenversicherung finanziert. Das
    kritisieren wir. Deswegen werden wir den Änderungen
    des SGB III nicht zustimmen. Sie haben es einfach
    falsch dargestellt.


    (Beifall bei der FDP – Otto Fricke [FDP]: Er hat es vergessen!)


    – Nein, das glaube ich nicht.

    Manchmal frage ich mich allen Ernstes, welchen
    Zweck Anhörungen im Ausschuss noch haben, wenn
    die dort geäußerten Anregungen der Sachverständigen
    völlig ignoriert werden. Wie wäre die Kritik erst ausge-
    fallen, wenn die Experten Ihre Änderungsanträge gese-
    hen hätten?

    Wir sprechen heute über Arbeitsmarktgesetze. Zum
    Arbeitsmarkt gehören Arbeitnehmer und Arbeitgeber.
    Manchmal brauchen wir dazwischen noch eine dritte In-
    stanz, eine Arbeitsvermittlung, die Brücken zwischen
    diesen beiden Seiten baut. Der Brückenbau klappt aber
    nur, wenn beide Brückenköpfe auf das gleiche Ziel aus-
    gerichtet sind. Deshalb frage ich Sie heute, meine Kolle-
    ginnen und Kollegen von Schwarz-Rot, welches Ziel Sie

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    (C (D ier verfolgen. Haben Sie am vergangenen Montag den usführungen der Arbeitgeber und der Wissenschaftler ugehört? Haben Sie die Kritik berücksichtigt? Ich enke, nein. Sie haben die Warnung der Wissenschaft igoriert und verzichten auf jede Zusammenarbeit mit den rbeitgebern. Die Leidtragenden dieses Verweigerungsverhaltens erden ausgerechnet die Arbeitsuchenden sein, die Sie it Ihrem Arbeitsmarktprogramm unterstützen wollen. as ist das Schlimmste an Ihrer Dickköpfigkeit. In der nhörung haben alle Sachverständigen unisono darauf ingewiesen, dass die Zielgruppe der Fördermaßnahen klipp und klar definiert sein muss. Die jetzige, sehr eit gefasste Definition der Zielgruppen wird dazu füh en, dass viele Arbeitslose, die dem ersten Arbeitsmarkt chon sehr nahe sind, mit den Maßnahmen in den zweien Arbeitsmarkt gedrängt und stigmatisiert werden. err Weiß, wir bleiben bei unserer Formulierung: Ein rbeitsplatz im zweiten Arbeitsmarkt ist ein Stigma. Gleichzeitig droht die Gefahr, dass die, die tatsächlich rst grundlegend auf den ersten Arbeitsmarkt vorbereitet erden müssten, von der ersten Gruppe verdrängt weren und durch das Raster fallen. Das können wir auch icht wollen. Mit Ihrem Änderungsantrag, der eine Förerung auch über 24 Monate hinaus ermöglichen soll, aben Sie diesen Konstruktionsfehler noch verschlimmessert. Die langen ABM-Karrieren vergangener Zeiten aben Sie, meine Damen und Herren von Schwarz und ot, anscheinend schon vergessen. In diesem Zusammenhang sollten wir noch einmal ber das Thema Entlohnung sprechen. Warum verzeren Sie den gesamten Arbeitsmarkt Geringqualifizierter, ndem Sie die Entlohnung der Maßnahmenteilnehmer m jeden Preis an tariflichen Löhnen festmachen? Es eht doch um Menschen, deren Produktivität und Belastarkeit weit unter den Mindestanforderungen des ersten rbeitsmarktes liegen. Ist Ihnen bewusst, dass Sie damit egulär beschäftigten Geringqualifizierten, die unter Taif arbeiten, jede Motivation für einen Verbleib in reguläer Beschäftigung nehmen, wenn der geförderte Kollege ebenan deutlich mehr verdient? Vor allem Sie von CDU nd CSU, die Sie so erfolgreich Münteferings Mindestohn verhindert haben, ühren ihn jetzt für einzelne Gruppen durch die Hintertür in. Nennen Sie das glaubwürdig? Die FDP lehnt einen Mindestlohn ab, spricht sich aber ür ein Mindesteinkommen aus. Wer arbeitet, muss beser leben können als andere, die nicht arbeiten. Das ist ine gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Herr aumann, Sie haben eben das Beispiel eines lernbehin Jörg Rohde derten Jugendlichen vorgestellt. Wir wollen, dass dieser Jugendliche eine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt bekommt. Das geht nur, wenn der Lohn in einem angemessenen Verhältnis zur Produktivität steht. Wenn der Arbeitslohn nicht reicht, dann muss die Differenz mit einem Zuschuss aus Steuermitteln ausgeglichen werden, am besten direkt an den Arbeitnehmer. Lesen Sie doch einmal das Bürgergeldmodell der FDP nach. Wir haben bereits sehr gute Vorschläge eingebracht. Die Beitragsmittel aus der Arbeitslosenversicherung oder unwirtschaftliche Lohnvorgaben für die Arbeitgeber sind die falsche Quelle für solche Differenzen zu einem Mindesteinkommen. Was in den Gesetzentwürfen schon in der Zielsetzung falsch angelegt ist, wird sich in der Ausführung der Gesetze fortsetzen. Ich möchte das zu erwartende Chaos in den Arbeitsagenturen, Argen und Kommunen gar nicht näher beschreiben, (Stefan Müller [Erlangen] [CDU/CSU]: Warten Sie es doch ab!)


    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei der FDP)


    (Dr. Carl-Christian Dressel [SPD]: Abwarten!)


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)





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    (Beifall des Abg. Dirk Niebel [FDP])


    (Zurufe von der CDU/CSU und der SPD: Oh!)


    (Beifall bei der FDP)


    komme aber nicht ganz darum herum. Die normalen
    Kunden im Jobcenter und in den Arbeitsvermittlungen
    werden darunter leiden, dass die Jobvermittler eine wei-
    tere aufwendige Bürokratie zunächst aufbauen und spä-
    ter verwalten müssen.


    (Stefan Müller [Erlangen] [CDU/CSU]: Wir machen mal gemeinsam einen Besuch!)


    Ich prophezeie Ihnen: Die für die nicht geförderten Ju-
    gendlichen und Langzeitarbeitslosen zur Verfügung ste-
    hende Beratungszeit, die dringend notwendig ist, um
    diese in den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln, wird ab-
    nehmen. Völlig unklar ist auch, wie viel Geld eigentlich
    schlussendlich für die tatsächliche Förderung der Ar-
    beitsplätze zur Verfügung steht; denn für die zusätzli-
    chen Kosten, die durch das Coaching der Arbeitsuchen-
    den entstehen, werden keine zusätzlichen Mittel
    bereitgestellt. Sie müssen aus dem Eingliederungstopf
    finanziert werden.

    Wir Liberale wollen den guten Willen hinter den
    heute zur Abstimmung stehenden Gesetzentwürfen nicht
    schlechtreden. Wir sind uns einig, dass es Arbeitslose
    gibt, die ohne vielfältige zusätzliche Förderung nicht in
    den ersten Arbeitsmarkt integriert werden können. Wir
    Liberale glauben aber, dass die Gesetze, die wir hier und
    heute beraten, dies nicht oder nur sehr eingeschränkt
    leisten können. Wir befürchten Mitnahmeeffekte, ein
    dauerhaftes Einmauern der Geförderten im zweiten Ar-
    beitsmarkt und ein Verfehlen der eigentlichen Ziel-
    gruppe. Deshalb lehnen wir das Gesetz zum SGB II ab
    und enthalten uns beim SGB III.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP)


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    (C (D Jetzt hat Stefan Müller für die CDU/CSU-Fraktion as Wort. Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! er Bundeswirtschaftsminister hat eine Regierungsrklärung abgegeben. Er hat ausgeführt, dass die Wirtchaft unter Volldampf steht und Deutschland wieder die achstumslokomotive in Europa ist. Ich finde, Michael los hat recht. Die wirtschaftliche Dynamik in unse em Land hat sich wieder verstärkt. Wir sind heute nicht ehr alleine auf die Weltwirtschaft angewiesen, sondern ie deutsche Wirtschaft hat wieder aus sich heraus Tritt efasst. Da frage ich Sie: Wer hätte das noch vor einem ahr für möglich gehalten? Viel entscheidender ist die Tatsache, dass der wirtchaftliche Aufschwung endlich auch den Arbeitsmarkt rreicht hat. Wir haben uns schon fast daran gewöhnt, ass jeden Monat bessere Zahlen von der Bundesagentur n Nürnberg präsentiert werden. Das heißt doch aber usdrücklich, dass dieser Aufschwung endlich bei den enschen ankommt. Ich finde, wir sollten uns mit den enigen 800 000 Menschen freuen, die letztes Jahr noch rbeitslos waren und dieses Jahr wieder eine Stelle geunden haben. s besteht nach langer Zeit für viele Menschen wieder ie berechtigte Hoffnung, dauerhaft eine selbstbestimmte erufliche Perspektive zu haben. Das zeigt, dass die roße Koalition mit ihrer Wirtschaftspolitik und ihrer rbeitsmarktpolitik auf dem richtigen Weg ist. Trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs, trotz dieser esseren Entwicklung am Arbeitsmarkt bleibt es notendig, für bestimmte Gruppen von beschäftigungslo en Menschen etwas zu tun. Dies gilt insbesondere für iejenigen, deren Arbeitsmarktchancen durch diese posiive Konjunkturlage nicht verbessert wurden, bei denen er volle Einsatz des Instrumentenkastens der Bundesgentur nicht dazu führt, dass sie besser oder überhaupt n den Arbeitsmarkt integriert werden können, bei denen lso nur die Alternative bleibt, auf staatliche Fürsorge ngewiesen und sich selbst überlassen zu sein. Eine anere Alternative ist, eine Lösung zu suchen, damit auch iese Arbeitslosen wieder am Erwerbsleben teilhaben önnen. Genau um diese Gruppe geht es hier. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

(Beifall bei der CDU/CSU)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Stefan Müller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Die Bundesagentur für Arbeit beziffert diese Perso-
    engruppe auf circa 400 000 Menschen. Sie haben ver-
    chiedene Vermittlungshemmnisse, also ganz unter-
    chiedliche Probleme – sei es, dass sie noch nie oder
    chon lange nicht mehr gearbeitet haben; sei es, dass sie
    esundheitliche Beeinträchtigungen haben oder eine be-
    ufliche Qualifikation fehlt. Dies alles sind Gründe, die
    ie Annahme einer Arbeitsstelle außerordentlich er-






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    Stefan Müller (Erlangen)

    schweren. Genau für diese Personengruppe ist der Kom-
    bilohn, den wir heute beschließen wollen, gedacht.

    Herr Niebel, Sie haben im Ausschuss ausgeführt, dass
    die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen – das habe die Eva-
    luationsstudie zu Hartz I bis Hartz III ergeben – nicht er-
    folgreich gewesen seien. Da haben Sie ausdrücklich
    recht. Das steht dort so geschrieben. Nur, liebe Kollegen
    von der FDP, der von uns geplante Kombilohn hat mit
    Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen überhaupt nichts zu
    tun.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Jörg Rohde [FDP]: Doch! – Dirk Niebel [FDP]: Es wurde bloß ein anderer Name darübergeschrieben!)


    Es geht hier um einen eng begrenzten Personenkreis. Es
    geht nicht darum, ein flächendeckendes Arbeitsbeschaf-
    fungsprogramm zu organisieren. Es geht auch nicht
    – auch das ist klar geworden – um eine 100-prozentige
    Finanzierung. Eine ABM-Maßnahme zeichnet sich aber
    durch all das aus. Darum geht es hier nicht, sondern da-
    rum, denjenigen Menschen, die ich gerade beschrieben
    habe, eine Chance zu geben.


    (Jörg Rohde [FDP]: Aber in welchem Tätigkeitsfeld?)


    Nun können Sie ja – das halte ich für vertretbar – eine
    andere Auffassung dazu haben. Sie können sagen, dass
    Sie das für ordnungspolitisch falsch halten; da haben wir
    eine unterschiedliche Auffassung. Aber selbst wenn dies
    ordnungspolitisch falsch wäre, ist es sozialpolitisch rich-
    tig, diesen Menschen die Möglichkeit zu geben, am Er-
    werbsleben teilzuhaben.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Deswegen ist unser Vorhaben richtig, und deswegen
    werden wir es auch umsetzen.


    (Dirk Niebel [FDP]: Sie schaden den Menschen damit!)


    Herr Kollege Rohde, bemerkenswerterweise sind Sie
    in Ihrer ersten Rede zu diesem Thema sehr viel differen-
    zierter an die Sache herangegangen.


    (Jörg Rohde [FDP]: Und dann war ich sehr enttäuscht von der Anhörung! – Dirk Niebel [FDP]: Der kannte ja noch gar nicht, was Sie alles hineinschreiben werden!)


    Da standen Sie ja auch noch nicht unter der Beobachtung
    von Herrn Kolb und Herrn Niebel. Sie sind zwar sehr
    vielversprechend gestartet, sind aber leider Gottes sehr
    enttäuschend gelandet. Es ist schade für die betroffenen
    Menschen, dass Sie sich der Zustimmung zu dieser Maß-
    nahme tatsächlich entziehen.

    Noch ein Wort zur Reduzierung der Zahl der Arbeits-
    marktinstrumente. Seien Sie ganz beruhigt, Herr Niebel
    und Frau Pothmer, wir werden dazu im Herbst einen
    Vorschlag unterbreiten und eine eventuell bestehende
    Unübersichtlichkeit, die Sie kritisieren, beheben.


    (Dirk Niebel [FDP]: Ende 2006 sollte das doch alles erledigt sein!)


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    (C (D Möchten Sie eine Zwischenfrage des Kollegen Rohde ulassen? Bitte schön. Bitte schön. Lieber Kollege Müller, lieber Stefan, ch bin wirklich sehr konstruktiv-kritisch mit diesem Geetzentwurf umgegangen. Das habt ihr zur Kenntnis geommen. Aber würdet ihr – und speziell du – auch zur enntnis nehmen, dass die Änderungsanträge, die erst ach der Expertenanhörung eingebracht wurden und ber die wir im Ausschuss diskutiert haben, eine Verchlimmbesserung des Gesetzentwurfes darstellen, soass wir ihm selbst bei gutem Willen, den wir unterstelen und den auch wir haben, nicht mehr zustimmen önnen? Ich hätte dafür Verständnis, wenn ich nicht den Ein ruck gewonnen hätte, dass das Abstimmungsverhalten er FDP schon vorher festgelegt worden ist. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)