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    Plenarprotokoll 16/104 BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10661 C Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Müller (Braunschweig) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksachen 16/5683, 16/5707) . . . . . . . . . . Dringliche Frage 1 Cornelia Hirsch (DIE LINKE) Bewertung der Ergebnisse der diesjährigen Sozialerhebung des Deutschen Studenten- werks durch die Bundesregierung Antwort Andreas Storm, Parl. Staatssekretär 10656 D 10657 B 10657 B 10657 D 10658 A 10658 C 10658 D 10661 D Deutscher B Stenografisc 104. Si Berlin, Mittwoch, d I n h a Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Werner Dreibus . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Bericht zur technologischen Leistungsfähigkeit Deutsch- lands 2007 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johann-Henrich Krummacher (CDU/CSU) . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 10655 A 10655 B 10655 B 10656 B 10656 B 10656 C DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10659 B 10659 C undestag her Bericht tzung en 20. Juni 2007 l t : Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marcus Weinberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin 10660 A 10660 B 10660 D 10660 D 10661 A 10661 A 10661 B BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Cornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 10661 D 10662 A II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 104. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 20. Juni 2007 Dringliche Frage 2 Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Presseberichte über die angebliche Einwir- kung des Chefs des Bundeskanzleramtes auf den Ministerpräsidenten Sachsens an- gesichts der Unruhe in der sächsischen CDU Antwort Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dringliche Frage 3 Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) Haltung der Bundesregierung zur weiteren Unterstützung der Operation Enduring Freedom vor dem Hintergrund der Tötung von sieben Kindern bei einem US-Luftan- griff in Afghanistan Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dringliche Frage 5 Werner Dreibus (DIE LINKE) Eignung der im Koalitionsausschuss ver- einbarten Ausweitung des Arbeitnehmer- Entsendegesetzes bzw. der geplanten Rege- lung für tariffreie Branchen zur Lösung des Problems tariflicher Niedriglöhne Antwort Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Werner Dreibus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dringliche Frage 6 Ulla Lötzer (DIE LINKE) Vorliegen eines bundesweit gültigen Tarif- vertrages als wichtige Voraussetzung für die Ausweitung des Arbeitnehmer-Entsen- degesetzes Antwort Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 10663 A 10663 B 10664 A 10664 B 10665 A 10665 A 10666 A 10666 A Dringliche Frage 7 Kornelia Möller (DIE LINKE) Haltung der Bundesregierung zur Einrich- tung eines Ausschusses für Mindestlohn für Branchen ohne tarifvertragliche Bin- dung vor dem Hintergrund seiner Abhän- gigkeit von wechselnden politischen Mehr- heiten Antwort Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Kornelia Möller (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Manfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dringliche Frage 8 Sabine Zimmermann (DIE LINKE) Haltung der Bundesregierung zu der Er- schwerung der Ausweitung des Arbeitneh- mer-Entsendegesetzes auf weitere Bran- chen angesichts des Erfordernisses einer tarifvertraglichen Deckung der jeweiligen Branche von mindestens 50 Prozent Antwort Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Dringliche Frage 9 Sabine Zimmermann (DIE LINKE) Haltung der Bundesregierung zur Zu- nahme von Billigjobs im Briefdienst bei vollständiger Öffnung des Briefmarktes in Deutschland ab 2008 Antwort Hartmut Schauerte, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Mündliche Fragen 7 und 8 Jörg Rohde (FDP) Kenntnis der Bundesregierung über Ein- schränkungen contergangeschädigter Ohn- armer aufgrund von Parkproblemen sowie Maßnahmen zur Beseitigung dieser Ein- schränkungen, unter anderem durch Ertei- lung des Merkzeichens „aG“ zur Nutzung sogenannter Rollstuhlparkplätze Antwort Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Jörg Rohde (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10667 A 10667 B 10667 D 10668 A 10668 B 10669 B 10669 C 10670 B 10670 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 104. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 20. Juni 2007 III Mündliche Fragen 10 und 11 Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Gründe für die Nichtveröffentlichung des Sicherheitskonzepts für das Transrapid- Projekt in München sowie für dessen Nichtaufnahme in die Planfeststellungsun- terlagen, Folgen für die rechtliche Anfecht- barkeit Antwort Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 21 Wilhelm Josef Sebastian (CDU/CSU) Gründe der Bundesregierung für die Verweigerung eines Diplomatenpasses bzw. -ausweises für die Repräsentanten der Re- publik China auf Taiwan Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Wilhelm Josef Sebastian (CDU/CSU) . . . . . . Mündliche Frage 22 Wilhelm Josef Sebastian (CDU/CSU) Gründe der Bundesregierung für die Ver- weigerung des Rechts auf ein Sonderkenn- zeichen für die Repräsentanten der Repu- blik China auf Taiwan Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Wilhelm Josef Sebastian (CDU/CSU). . . . . . . Rita Pawelski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 23 Angelika Krüger-Leißner (SPD) Haltung der Bundesregierung zur Erleich- terung der Ausländermeldepflicht und der Beantragung einer Aufenthaltsgenehmi- gung für Mitglieder der Vertretung von Taiwan in Deutschland Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Angelika Krüger-Leißner (SPD) . . . . . . . . . . 10671 B 10671 C 10673 A 10673 B 10673 C 10673 D 10674 A 10674 C 10674 C Mündliche Frage 24 Angelika Krüger-Leißner (SPD) Haltung der Bundesregierung zur Befrei- ung taiwanesischer Bürger von der Visumpflicht bei einem Aufenthalt von bis zu 30 Tagen Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . Zusatzfrage Angelika Krüger-Leißner (SPD) . . . . . . . . . . Mündliche Frage 25 Olav Gutting (CDU/CSU) Haltung der Bundesregierung zur Verwen- dung der Bezeichnung „Taiwan“ bei wirt- schaftlichen und kulturellen Veranstaltun- gen Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . Zusatzfrage Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 30 Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Kenntnisse der Bundesregierung über aus finanziellen Gründen geplante Einschrän- kungen der Qualität der Behandlung von Opiatabhängigen in den Städten sowie Auswirkungen der Einschränkungen auf die Ziele der Herointherapie Antwort Marion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 31 Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Pläne der Bundesregierung zur Fortfüh- rung der finanziellen Unterstützung der Heroinambulanzen bzw. der Städte bei der Behandlung von Opiatabhängigen in den Städten Antwort Marion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 32 Monika Knoche (DIE LINKE) Nichtzulassung von Diamorphin in die ärztliche Therapie trotz positiver Ergeb- nisse der Arzneimittelstudie zum Modell- 10675 A 10675 A 10675 B 10675 C 10675 D 10676 A IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 104. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 20. Juni 2007 projekt zur heroingestützten Behandlung Opiatabhängiger Antwort Marion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 33 Monika Knoche (DIE LINKE) Beurteilung der Bundesregierung hinsicht- lich der Ungleichbehandlung von Heroin- abhängigen bei der wohnortnahen Diamor- phinbehandlung Antwort Marion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 34 Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Maßnahmen der Bundesregierung zur Er- möglichung der Weiterführung der Hero- inbehandlung über den 30. Juni 2007 hi- naus Antwort Marion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Not- wendigkeit einer zukunftsfesten Pflegere- form im Verhältnis zu den pflegepoliti- schen Vorschlägen der Koalition Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Heinz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Willi Zylajew (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 10676 B 10676 C 10677 A 10677 B 10677 D 10678 A 10678 D 10680 A 10681 B 10683 A 10684 D 10685 C Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Margrit Spielmann (SPD) . . . . . . . . . . . . Maria Eichhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Gabriele Lösekrug-Möller (SPD) zur nament- lichen Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung aufenthalts- und asylrechtlicher Richtlinien der Europäischen Union (103. Sitzung, Tagesordnungspunkt 14 a) Anlage 3 Dringliche Frage 4 Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Etwaige Beteiligung von Tornado-Flugzeu- gen der Bundeswehr an der Vorbereitung oder Durchführung eines Luftangriffs auf ein Schulzentrum in Afghanistan Antwort Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 4 Mündliche Fragen 1 und 2 Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Kenntnisse der Bundesregierung über die Häufung rechtsextrem motivierter Strafta- ten sowie Maßnahmen in Zusammenhang mit Ländern und Kommunen zur effizien- ten und zielorientierten Bekämpfung der- artiger Übergriffe Antwort Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10687 A 10688 A 10689 A 10690 A 10691 A 10692 A 10693 A 10694 C 10695 A 10695 B 10696 B 10696 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 104. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 20. Juni 2007 V Anlage 5 Mündliche Frage 3 Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Zielsetzung und Ergebnis des Gesprächs zwischen der Bundeskanzlerin und dem Kanzleramtsminister über die Korrup- tionsaffäre in Sachsen Antwort Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 6 Mündliche Frage 4 Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) Haltung der Bundesregierung zur Wer- bung des Parlamentarischen Staats- sekretärs beim Bundesministerium der Verteidigung Christian Schmidt für eine Rehabilitierung von General Werner Mölders Antwort Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 7 Mündliche Fragen 5 und 6 Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Gründe für die Auflösung des Referats 402 – Gender Mainstreaming, Gleichstellungs- gesetze, Antidiskriminierungsrecht – des Bundesministeriums für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend sowie Maßnah- men zur Wahrung der Kontinuität der Ar- beit Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 8 Mündliche Frage 9 Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Einführung von Energieausweisen erst zum 1. Juli 2008 und Gewährleistung der Wahlfreiheit zwischen bedarfs- und ver- brauchsorientierten Energieausweisen bis zum 1. Oktober 2008 Antwort Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10696 D 10697 A 10697 B 10697 D Anlage 9 Mündliche Fragen 12 und 13 Christoph Waitz (FDP) Einsparungen zur Erbringung der globa- len Minderausgaben im Haushalt 2007 des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien Antwort Dr. Hans Bernhard Beus, Staatssekretär BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 10 Mündliche Frage 14 Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Ablehnung der Akkreditierung von Jour- nalisten für die Berichterstattung über den G-8-Gipfel in Heiligendamm durch das Bundespresseamt in neun Fällen Antwort Dr. Hans Bernhard Beus, Staatssekretär BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 11 Mündliche Frage 15 Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) Einbeziehung der an den Verhandlungen zur UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen als Mitglie- der der deutschen Delegation in New York beteiligten Vertreter der Behindertenbewe- gung in die Erarbeitung deren offizieller deutscher Übersetzung Antwort Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 12 Mündliche Fragen 16 und 17 Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Teilnahme des Parlamentarischen Staatsse- kretärs im Bundesministerium für Arbeit und Soziales Franz Thönnes bzw. weiterer Regierungsmitglieder an der Eon-Norwe- genreise im Jahr 2003 sowie Teilnahme von Regierungsvertretern an ähnlichen von In- dustriekonzernen bezahlten Reisen Antwort Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10698 A 10698 B 10698 C 10698 D VI Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 104. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 20. Juni 2007 Anlage 13 Mündliche Frage 18 Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Fortschritte im Bereich der Sozialpolitik in der Europäischen Union während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft Antwort Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 14 Mündliche Fragen 19 und 20 Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) Einreiseverweigerung für führende demo- kratische Repräsentanten der Republik Anlage 16 Mündliche Frage 27 Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Haltung der Bundesregierung zur steuerli- chen Behandlung der taiwanesischen Ver- tretung in Deutschland Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 17 Mündliche Frage 28 Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) Konkrete Vorschläge von Unternehmer- seite oder Unternehmerverbänden zum Abbau gewerblicher Subventionen 10699 A 10700 A Taiwan sowie Status des Repräsentanten Taiwans in Deutschland Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 15 Mündliche Frage 26 Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Begründung der Bundesregierung für die Nichterteilung einer Berechtigung zum Er- werb von Grundstücken und Immobilien durch die taiwanesische Vertretung in Deutschland Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10699 C 10700 A Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 18 Mündliche Frage 29 Peter Rzepka (CDU/CSU) Reaktion der Bundesregierung auf die Ent- widmung des Flughafens Tempelhof durch den Berliner Senat unter Berücksichti- gung der wirtschaftlichsten Verwertung der überwiegend im Eigentum des Bundes stehenden Flughafenimmobilie gemäß den Grundsätzen ordnungsgemäßer Haushalts- führung Antwort Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10700 C 10700 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 104. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 20. Juni 2007 10655 (A) (C) (B) (D) 104. Si Berlin, Mittwoch, d Beginn: 1
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    (B) (D) Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 104. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 20. Juni 2007 10695 (A) (C) (B) (D) (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung aufent- weise versagt werden können, wenn der Lebensunterhalt nicht gesichert ist. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Gabriele Lösekrug-Möller Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 20.06.2007 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.06.2007 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 20.06.2007* Gloser, Günter SPD 20.06.2007 Hintze, Peter CDU/CSU 20.06.2007 Juratovic, Josip SPD 20.06.2007 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.06.2007 Leutert, Michael DIE LINKE 20.06.2007 Lintner, Eduard CDU/CSU 20.06.2007** Merten, Ulrike SPD 20.06.2007 Nešković, Wolfgang DIE LINKE 20.06.2007 Rix, Sönke SPD 20.06.2007 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.06.2007 Roth (Esslingen), Karin SPD 20.06.2007 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.06.2007 Schily, Otto SPD 20.06.2007 Schirmbeck, Georg CDU/CSU 20.06.2007 Tillmann, Antje CDU/CSU 20.06.2007 Ulrich, Alexander DIE LINKE 20.06.2007 Anlagen zum Stenografischen Bericht halts- und asylrechtlicher Richtlinien der Euro- päischen Union (103. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 14 a) Erstens. Die Chancen und Möglichkeiten zur Umset- zung der elf EU-Richtlinien sind zugunsten der Betroffe- nen nicht im Entferntesten ausgeschöpft, sondern hart an der Grenze des nach EU-Recht gerade noch Zulässigen umgesetzt worden (das heißt, alle Optionsmöglichkeiten zur Einschränkung von Rechten wurden genutzt). Zweitens. Rund die Hälfte der Regelungen dieses Ge- setzentwurfes haben jedoch mit der Richtlinienumset- zung im engeren Sinne nichts zu tun, sondern beinhalten Rechtsänderungen aufgrund der Evaluierung des Zu- wanderungskompromisses, der Wünsche des Bundes- ministeriums des Innern, zahlreicher Länderinnenminis- ter und unseres Koalitionspartners. Insoweit haben die intensiven Koalitionsverhandlungen über mehr als ein Jahr zwar die gefundenen Kompromisse auch im Sinne der SPD-Fraktion beeinflussen können. Allein in unse- rem Interesse liegende Rechtsänderungen konnten dage- gen leider nur in sehr wenigen Punkten durchgesetzt werden. Zur Bewertung im Einzelnen – bei den folgenden Punkten handelt es sich keineswegs um eine vollständige Aufzählung, sondern nur um wenige ausgewählte Bei- spiele –: a) Vor allem um die sogenannten Kettenduldungen jetzt und auch für die Zukunft zu vermeiden – wie es schon einmal die ursprüngliche Absicht des Zuwande- rungsgesetzes war –, hatten wir vorgeschlagen, die § 25 Abs. 4 und Abs. 5 des Aufenthaltsgesetzes entsprechend zu ändern (§ 25 Abs. 4 Aufenthaltsgesetz sollte eine vo- rübergehende Aufenthaltserlaubnis für Ausländer er- möglichen, die bereits vollziehbar ausreisepflichtig sind, in § 25 Abs. 5 Aufenthaltsgesetz sollte ausdrücklich klargestellt werden, dass eine Aufenthaltserlaubnis auch dann zu gewähren ist, wenn „das schutzwürdige private Interesse am Verbleib in der Bundesrepublik, insbeson- dere unter Berücksichtigung des Kindeswohls, das öf- fentliche Interesse an der Aufenthaltsbeendigung über- wiegt“). Diese Vorschlage wurden von der CDU/CSU jedoch strikt abgelehnt. b) Leider ist es auch nicht gelungen, für die Opfer von Zwangsverheiratungen im Ausland eine verbesserte Möglichkeit der Wiederkehr nach Deutschland zu schaf- fen. c) Eindeutig negativ für die Betroffenen sind vor allem die in dem Gesetzentwurf enthaltenen Verschlech- terungen im Familiennachzug: Ehegatten von Auslän- dern und Deutschen sollen demnach in Zukunft vor ih- rem Zuzug zum in Deutschland lebenden Partner bereits im Heimatland erworbene Sprachkenntnisse zwingend (das heißt ohne allgemeine Härtefallregelung) nachwei- sen. Der Ehegattennachzug zu Deutschen soll ausnahms- 10696 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 104. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 20. Juni 2007 (A) (C) (B) (D) d) Die im EU-Richtlinienumsetzungsgesetz enthal- tene Absenkung der Leistungen nach dem Asylbewer- berleistungsgesetz auf nunmehr 48 Monate gegenüber bisherigen 36 Monaten ist ein weiterer Punkt unter einer Reihe von Verschlechterungen für die Betroffenen, die es insgesamt schwer machen, dem vorliegenden Gesetz- entwurf zuzustimmen. e) Obwohl die Anzahl der Einbürgerungen schon wieder auf einen Stand von vor der Reform 1999 zurück- gefallen ist, werden unter anderem durch die Einführung von Einbürgerungstests als Regelfall (§ 10 StAG) die Hürden für die Einbürgerung eher erhöht. Drittens. Dem Gesetzentwurf könnte also in der vor- liegenden Form als einem schwierigen und in vielen Tei- len eigentlich abzulehnenden Kompromiss nur unter einem einzigen Gesichtspunkt zugestimmt werden: Er enthält in den §§ 104 a und 104 b des Aufenthaltsgesetzes (neu) eine gesetzliche Altfall-/Bleiberechtsregelung. Diese ist zwar immer noch nicht umfassend genug an- gelegt (mit sechs bzw. acht Jahren Mindestaufenthalts- zeit beinhaltet sie zu lange Wartefristen, eine zu niedrige Grenze beim Ausschluss wegen Strafbarkeit, einen Re- gelausschluss aller Familienmitglieder, wenn nur ein Fa- milienmitglied solche Straftaten begannen hat), aber sie durchbricht – anders übrigens als bei der sogenannten IMK-Regelung – zumindest den bisherigen „Teufels- kreis“ für die Geduldeten, der da lautete: „Hast du keine Arbeit, bekommst du keine Aufenthaltserlaubnis, hast du keine Aufenthaltserlaubnis, darfst du gar nicht arbeiten.“ Danach werden von den insgesamt circa 180 000 ge- duldeten ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die derzeit in der Bundesrepublik leben, maximal circa 60 000 – darunter etwa ein Drittel Kinder und Jugend- liche – eine Aufenthaltserlaubnis erhalten können. Ihnen, die zum Teil schon seit vielen Jahren nicht abgeschoben werden konnten, würde damit eine Perspektive für ihren weiteren Aufenthalt, ihre weitere Integration und – jeden- falls für den größeren Teil von ihnen – Unabhängigkeit von staatlichen Transferleistungen ermöglicht werden. Für circa 120 000 der geduldeten ausländischen Mit- bürgerinnen und Mitbürger würde keinerlei Verbesse- rung eintreten. Bei Würdigung aller vorgenannten nachteiligen Rege- lungen komme ich jedoch zu dem Ergebnis, diesem Ge- setz meine Zustimmung versagen zu müssen. Ich werde mich der Stimme enthalten. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Christian Schmidt auf die dring- liche Frage des Abgeordneten Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/5707, dringliche Frage 4): Waren in Afghanistan eingesetzte Tornado-Flugzeuge der Bundeswehr an der Vorbereitung oder Durchführung des Luftangriffes vom 17. Juni 2007 auf die Gebäude und Perso- nen in einem Schulzentrum im Distrikt Sarghun Schah in der Provinz Paktika, bei dem mehrere Personen, darunter sieben Kinder, getötet wurden, durch Übermittlung von Fotoaufnah- men zur Zielerfassung und in irgendeiner sonstigen Weise be- teiligt? Nein. Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Peter Altmaier auf die Fragen der Abgeordneten Monika Lazar (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/5683, Fragen 1 und 2): Welche Erkenntnisse besitzt die Bundesregierung bezüg- lich einer eventuellen Häufung von rechtsextrem motivierten Straftaten, die sich gegen anders Denkende oder anders Aus- sehende ohne Migrationshintergrund richten, wie es etwa bei dem jüngsten Neonazi-Überfall auf Mitglieder des Nordhar- zer Städtebundtheaters (Quelle unter anderem: Artikel Hal- berstadt: Polizei räumt Fehler ein, http://www.heute. de/ZDF- heute/inhalt/3/0,3672,5552355,00.html) der Fall war? Mit welchen Maßnahmen wird die Bundesregierung in Zusammenarbeit mit Ländern und Kommunen sicherstellen, dass die staatlichen Behörden in die Lage versetzt werden, bei derartigen Übergriffen effizienter einzugreifen und zielorien- tierter zu ermitteln? Zu Frage 1: Die Zahl der rechtsextremistischen Straftaten gegen Andersdenkende oder anders Aussehende ohne Migra- tionshintergrund ist im Jahre 2006 gegenüber dem Vor- jahr rund 11,1 Prozent gestiegen; demgegenüber betrug der Anstieg der Gesamtzahl der rechtsextremistischen Straftaten insgesamt 14, 6 Prozent und der Anstieg der fremdenfeindlich motivierten Straftaten mit rechtsextre- mistischem Hintergrund sogar rund 31,7 Prozent. Zu Frage 2: Die Frage zielt offensichtlich auf eine Zusammenar- beit im Rahmen der Ermittlungstätigkeit. Insoweit ist darauf hinzuweisen, dass die unmittelbare polizeiliche Gefahrenabwehr ebenso wie die Strafverfolgung auch in den Fällen politisch motivierter Kriminalität nach der Zuständigkeitsverteilung des Grundgesetzes grundsätz- lich eine ausschließliche Angelegenheit der Länder ist. Nur im Ausnahmefall, insbesondere wenn eine Straftat aus dem Bereich der politisch motivierten Kriminalität die Deliktsqualität „Terrorismus“ aufweist, kann das Bundeskriminalamt gemäß § 4 Abs. 2 des Bundeskrimi- nalamtgesetzes auf Ersuchen oder im Auftrag des Gene- ralbundesanwalts die polizeilichen Aufgaben auf dem Gebiet der Strafverfolgung wahrnehmen. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Alfred Hartenbach auf die Frage des Abgeordneten Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/5683, Frage 3): Hat die Bundeskanzlerin, Dr. Angela Merkel, nachdem sie Pressemeldungen und Veröffentlichungen über die Korrup- tionsaffäre in Sachsen zur Kenntnis genommen hatte, mit Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 104. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 20. Juni 2007 10697 (A) (C) (B) (D) Bundesminister Dr. Thomas de Maizière über diese Vorgänge und seine Vorgehensweise gesprochen, und, wenn ja, mit wel- cher Zielsetzung bzw. mit welchem Ergebnis? Die Bundeskanzlerin wurde über die Pressemeldun- gen informiert – auch über die gemeinsame Pressemittei- lung des sächsischen Justizministers und des sächsischen Innenministers vom 15. Juni 2007. Interne Gespräche von Regierungsmitgliedern fallen in den „Kernbereich exekutiver Eigenverantwortung“, über den in diesem Haus generell nicht berichtet wird. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Christian Schmidt auf die Frage der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) (Drucksache 16/5683, Frage 4): Teilt die Bundesregierung die verharmlosende Auffassung vom Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung, Christian Schmidt, dass General Werner Mölders nur vom NS-Regime instrumentalisiert wurde, und, wenn nein, welche Konsequenzen zieht die Bundesregierung aus der Tat- sache, dass der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundes- minister der Verteidigung, Christian Schmidt, offensiv für eine Rehabilitierung General Werner Mölders in der Öffent- lichkeit wirbt (Quelle: Kontraste, Sendung vom 7. Juni 2007)? Der Traditionserlass des ehemaligen Bundesministers der Verteidigung Hans Apel aus dem Jahr 1982 formu- liert zur Rolle der Wehrmacht in der NS-Zeit in Ziffer 6: „In den Nationalsozialismus waren Streitkräfte teils schuldhaft verstrickt, teils wurden sie schuldlos miss- braucht. Ein Unrechtsregime, wie das Dritte Reich, kann Tradition nicht begründen.“ Im Sinne dieses Erlasses habe ich immer für eine dif- ferenzierte und historisch angemessene Auseinanderset- zung mit der Persönlichkeit von Oberst Werner Mölders plädiert. Der Beschluss des Deutschen Bundestages vom 24. April 1998 anlässlich des 60. Jahrestages der Bom- bardierung der Stadt Guernica durch die Legion Condor verlangt von der Bundeswehr, alle Benennungen nach Mitgliedern der Legion Condor aufzuheben. Der Aufhe- bung der Benennungen nach Mölders liegt demnach ein Bundestagsbeschluss zugrunde. Auch wenn Mölders nicht bei der Bombardierung Guernicas beteiligt war, so war er dennoch vom 14. April bis 5. Dezember 1938 An- gehöriger der Legion Condor. Daher geht und ging es auch nicht um eine Rehabilitierung von Oberst Werner Mölders als Persönlichkeit. Aus diesem Grund entbehrt auch die Frage nach Konsequenzen der Bundesregierung jeglicher Grundlage. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Hermann Kues auf die Fra- gen der Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/5683, Fragen 5 und 6): Trifft es zu, dass das Referat 402 – Gender Mainstreaming, Gleichstellungsgesetze, Antidiskriminierungsrecht – des Bun- desministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in unterschiedliche Bestandteile aufgelöst worden ist, und wenn ja, was ist der Grund dafür? In welchen Referaten sollen künftig die Aufgaben des Re- ferats 402 wahrgenommen werden, und wie soll die Kontinui- tät der Arbeit gewährleistet werden? Zu Frage 5: Es ist nicht zutreffend, dass das Referat 402 – Gender Mainstreaming, Gleichstellungsgesetze, Antidiskrimi- nierungsrecht – aufgelöst worden ist. Es existieren Pla- nungen zu organisatorischen Veränderungen in der Gleichstellungsabteilung, die derzeit aber noch nicht ab- geschlossen sind. Wir wollen Gleichstellungspolitik zu einer Erfolgsstrategie machen. Dem werden die anste- henden organisatorischen Veränderungen Rechnung tra- gen, die aktiv auf die Nutzung von Synergien gerichtet sind. Gender Mainstreaming – Gleichstellungspolitik als Querschnittsaufgabe – wäre dabei als Grundsatzfrage zu verorten. Bereits die gemeinsame (!) Beratung des ersten Erfahrungsberichts zum Bundesgleichstellungsgesetz mit den Anträgen der Koalitionsfraktionen und der Frak- tion der FDP zu Chancen von Frauen auf dem Arbeits- markt und des Bundesgremienberichts im Bundestags- ausschuss für Familie, Senioren Frauen und Jugend am 9. Mai hat gezeigt, dass die Frage der Gleichberechti- gung von Frauen im öffentlichen Dienst als Teilaspekt der generellen Frage von Chancengleichheit im Er- werbsleben anzusehen ist. Wenn wir zum Beispiel diese beiden Aspekte – Chancengleichheit in der Privatwirt- schaft und im öffentlichen Dienst – organisatorisch in ei- nem Referat zusammenführen, würden wir sinnvolle thematische Zusammenhänge schaffen und die Zielerrei- chung des BGIeiG effizienter unterstützen können: Die Teilhabe von Frauen am Erwerbsleben wird insgesamt mehr Aufmerksamkeit erfahren und die Wahrnehmbar- keit des Bundesgleichstellungsgesetzes als Baustein un- serer Gleichstellungspolitik wird weiter gesteigert. Der öffentliche Dienst kann dann – so ist zu hoffen – der Erwartung eher gerecht werden, Vorbild und Maßstab für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen am Er- werbsleben und die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu sein. In den Beratungen des Erfahrungs- berichts waren sich Bundesregierung und parteiübergrei- fend der Ausschuss einig, dass die Zielerreichung bis- lang ungenügend ist. Zu Frage 6: Einzelheiten über eine neue Organisationsstruktur der Abteilung Gleichstellung können – da hierzu noch keine abgestimmten Überlegungen vorliegen – noch nicht mit- geteilt werden. Im Übrigen verweise ich auf die Beant- wortung der Frage Nr. 1. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Ulrich Kasparick auf die Frage des Abgeordneten Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/5683, Frage 9): 10698 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 104. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 20. Juni 2007 (A) (C) (B) (D) Wie bewertet die Bundesregierung die Forderungen des Bundesrates, die Fristen zur Einführung von Energieauswei- sen um sechs Monate zu verzögern, das heißt erst zum 1. Juli 2008 verpflichtend einzuführen und bis zum 1. Oktober 2008 die Wahlfreiheit zwischen bedarfs- und verbrauchsorientierten Energieausweisen zu gewährleisten? Die Bundesregierung wird ihre Position zu den in der Frage genannten Maßgaben des Bundesrates im Rahmen der Kabinettsentscheidung zu allen Änderungswünschen des Bundesrates festlegen. Anlage 9 Antwort des Staatssekretärs Dr. Hans Bernhard Beus auf die Fra- gen des Abgeordneten Christoph Waitz (FDP) (Druck- sache 16/5683, Fragen 12 und 13): In welcher Höhe und in welchen Haushaltstiteln wurden bisher Einsparungen zur Erbringung der globalen Minderaus- gabe im Haushalt 2007 des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) realisiert? In welcher Höhe und in welchen Haushaltstiteln sollen die noch erforderlichen Einsparungen der globalen Minderaus- gabe im Haushalt 2007 des BKM erbracht werden? Zu Frage 12: Die im Kabinettsentwurf vorgesehene globale Min- derausgabe in Höhe von 17 291 000 Euro wurde im par- lamentarischen Verfahren in Höhe von 8 896 000 Euro durch Einsparungen bei verschiedenen Ansätzen teil- weise aufgelöst. Die jetzt noch im Bundeshaushalt ver- anschlagte verbleibende globale Minderausgabe beträgt 8 395 000 Euro. Dieser Betrag wird am Ende des Jahres erbracht. Auf dieses Ziel wird flexibel im Laufe des Jah- res 2007 hingearbeitet. Verbindliche Aussagen zu Ein- sparstellen können daher erst mit Ablauf des Jahres 2007 getroffen werden. Zu Frage 12: Es ist das Ziel des BKM, die Kultureinrichtungen so wenig wie möglich mit der globalen Minderausgabe zu belasten. Aus diesem Grund ist beabsichtigt, die Einspa- rungen vorrangig bei den Behörden des Geschäftsbe- reichs zu erbringen. Anlage 10 Antwort des Staatssekretärs Dr. Hans Bernhard Beus auf die Frage des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/5683, Frage 14): Welche Kriterien und Erkenntnisse führten in neun Fällen (Antwort der Bundesregierung vom 8. Juni 2007 auf meine schriftliche Frage vom 1. Juni 2007) zur Ablehnung der Ak- kreditierung von Journalistinnen und Journalisten (bitte ein- zeln aufschlüsseln) für die Berichterstattung über den G-8- Gipfel in Heiligendamm durch das Bundespresseamt? Für den G-8-Gipfel in Heiligendamm wurden insge- samt rund 5 300 Akkreditierungsanträge positiv beschie- den. In den neun Fällen, in denen Antragstellerinnen und Antragstellern die Akkreditierung versagt wurde, haben die Sicherheitsbehörden dies wegen Sicherheitsbeden- ken empfohlen. Die für die Empfehlung der Sicherheits- behörden maßgeblichen Kriterien ergeben sich aus der Datenschutzerklärung, zu der die Antragstellerinnen und Antragsteller bei der Onlineakkreditierung ihr Einver- ständnis erklärt haben. Grundlage der Datenschutzerklä- rung ist ein Beschluss der Innenministerkonferenz vom 21. Dezember 2006 zur „Bewältigung des Polizeieinsat- zes anlässlich des Weltwirtschaftsgipfels G 8 im Jahr 2007 in Heiligendamm“. Dieser Beschluss wurde ge- stützt auf die Erfahrungen bei der Durchführung des Akkreditierungs- und Zuverlässigkeitsprüfungsverfah- ren im Zusammenhang mit der Fussball-WM 2006. Die Sicherheitsbehörden wurden beauftragt, Kriterien detail- liert festzulegen und auch das Verfahren formal zu klären. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich zu Einzelfällen aus Datenschutzgründen keine Angaben machen kann. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gerd Andres auf die Frage des Abgeordneten Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) (Druck- sache 16/5683, Frage 15): Inwieweit werden die Vertreter und Vertreterinnen der Be- hindertenbewegung, zum Beispiel Klaus Lachwitz von der Bundesvereinigung der Lebenshilfe oder Prof. Dr. Theresia Degener von der Evangelischen Fachhochschule Bochum, welche an den Verhandlungen zur UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen als Mitglieder der deutschen Delegation in New York beteiligt waren, auch in die Erarbeitung der offiziellen deutschen Übersetzung (siehe schriftliche Fragen 16 und 17 auf Bundestagsdrucksache 16/5560 vom 6. Juni 2007) einbezogen? Die deutsche Übersetzung wird zurzeit mit den ande- ren deutschsprachigen Ländern Österreich, Schweiz und Liechtenstein mit dem Ziel einer einheitlichen amtlichen deutschen Übersetzung abgestimmt. Zu Fragen der deut- schen Übersetzung veranstaltet das Deutsche Institut für Menschenrechte in Abstimmung mit dem Bundesminis- terium für Arbeit und Soziales am 5. Juli 2007 eine Fachkonferenz. Diese Veranstaltung dient neben dem fachlichen Austausch auch der Einbindung der Organi- sationen behinderter Menschen in die Erarbeitung der Übersetzung. Neben Vertretern aus Ministerien wurde daher auch der Deutsche Behindertenrat eingeladen. Dem Deutschen Behindertenrat steht es offen, eine An- zahl von Vertreterinnen und Vertretern für die Teilnahme an der Konferenz zu benennen. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gerd Andres auf die Fragen der Abgeordneten Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) (Drucksache 16/5683, Fragen 16 und 17): Wie sah das Programm der E.ON-Norwegenreise aus, an dem der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministe- rium für Arbeit und Soziales, Franz Thönnes, 2003 teilgenom- men hat, und nahmen an dieser Fahrt noch andere Regie- rungsmitglieder, Regierungsbeamte oder Parlamentarier teil? Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 104. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 20. Juni 2007 10699 (A) (C) (B) (D) Haben Regierungsvertreter oder Regierungsbeamte an ähn- lichen bezahlten Reisen von Industriekonzernen teilgenom- men, und hat der Parlamentarische Staatssekretär im Bundes- ministerium für Arbeit und Soziales, Franz Thönnes, die von E.ON bezahlten Reisekosten in Höhe von 4 619,93 Euro beim Finanzamt angegeben? Zu Frage 16: Der Bundesregierung ist weder das Programm der E.ON-Norwegenreise aus dem Jahr 2003 noch sind ihr deren Teilnehmer bekannt. In Bezug auf die Beteiligung des heutigen Parlamentarischen Staatssekretärs im Bun- desministerium für Arbeit und Soziales möchte ich auf dessen persönliche Erklärung vom 14. Juni 2007 verwei- sen. Zu Frage 17: Es handelt sich bei der Frage 17 eigentlich um zwei Teilfragen: Zu möglichen Teilnahmen von Regierungs- vertretern an ähnlichen Reisen von Industrieunternehmen liegen der Bundesregierung keine Erkenntnisse vor. In Bezug auf die zweite Teilfrage zu Franz Thönnes möchte ich noch einmal auf die Antwort zur Frage 16 und die per- sönliche Erklärung von Herrn Thönnes verweisen. Da es sich hier um ein laufendes Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Köln handelt bitte ich um Verständnis, dass die Bundesregierung darüber hinaus keine Stellung- nahme abgibt. Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Gerd Andres auf die Frage des Abgeordneten Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/5683, Frage 18): Welche legislativen Fortschritte hat die zu Ende gehende deutsche EU-Ratspräsidentschaft im Bereich der Sozialpolitik in der Europäischen Union erzielt? Unter deutscher Präsidentschaft wurde im Bereich der europäischen Sozialpolitik die Richtlinie zur Vereinfa- chung und Rationalisierung der Berichte beim Arbeits- schutz angenommen (Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates zur Änderung der Richtlinie 89/391/EWG des Rates und ihrer Einzel- richtlinien sowie der Richtlinien des Rates 83/477/EWG, 91/383/EWG, 92/29/EWG und 94/33/EG im Hinblick auf die Vereinfachung und Rationalisierung der Berichte über die praktische Durchführung). Ferner wurde eine Entschließung des Rates zur neuen Gemeinschaftsstra- tegie für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz 2007 bis 2012 verabschiedet, in der Grundsätze der „Guten Arbeit“ verankert wurden. Es sind dies: Arbeit- nehmerrechte, Mitwirkung der Arbeitnehmer, Chancen- gleichheit, Sicherheit und Gesundheitsschutz sowie eine familienfreundliche Arbeitsorganisation. In der Ratsent- schließung bekräftigen die Mitgliedstaaten das Ziel einer Reduzierung der Arbeitsunfälle in Europa um 25 Prozent bis zum Jahre 2012. Auf Initiative der deutschen Präsi- dentschaft hat der Rat darüber hinaus einen gemeinsa- men Bericht des Beschäftigungsausschusses unter Betei- ligung des Sozialschutzausschusses zum aktiven Altern beschlossen. Der Bericht enthält viele gute Beispiele und leistet einen Beitrag zum Voneinanderlernen. Bei der Koordinierung der Systeme der sozialen Sicherheit für Wanderarbeitnehmer konnten im Rat die Durchfüh- rungsbestimmungen zum Kapitel Krankenversicherung und den dazugehörigen Finanzvorschriften verabschie- det werden (allgemeine Ausrichtung) sowie die jährlich notwendigen Anpassungen in der Verordnung 1408/71 über die Anwendung der Systeme der sozialen Sicher- heit auf Arbeitnehmer und Selbstständige sowie deren Familien, die innerhalb der Gemeinschaft zu- und ab- wandern. Aufbauend auf den Vorarbeiten der finnischen Präsi- dentschaft konnte der Richtlinienvorschlag zur Portabili- tät von Betriebsrenten entscheidend weiter entwickelt werden, sodass fachlich eine Einigung möglich gewesen wäre. Der niederländische Arbeitsminister sah sich im Ministerrat allerdings an seiner Zustimmung aufgrund der ablehnenden Beschlüsse des niederländischen Kabi- netts sowie des niederländischen Parlaments gehindert. Anlage 14 Antwort des Staatsministers Gernot Erler auf die Fragen des Ab- geordneten Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) (Drucksache 16/5683, Fragen 19 und 20): Was hält die Bundesregierung davon ab, die Einreise füh- render demokratischer Repräsentanten der Republik Taiwan (Staatspräsident, Vizepräsident, Premierminister, Parlaments- präsident, Präsident des Justiz-Yuan, Außen- und Verteidi- gungsminister) nicht in gleichem Umfang zu gewähren wie einige europäische Nachbarländer, wie zum Beispiel Frank- reich, Italien, Österreich, Tschechien, Ungarn? Was hält die Bundesregierung davon ab, den Repräsentan- ten der Republik Taiwan in Deutschland nicht den gleichen Status zu gewähren, wie es einige europäische Nachbarländer, wie zum Beispiel Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, tun? Zu Frage 19: Deutschland erkennt Taiwan nicht als unabhängigen Staat an und hält sich, wie seine Partner in der EU, an die Ein-China-Politik und den Gemeinsamen Standpunkt der EU vom 5. Juli 1988 (unveröffentlicht), der offizielle hochrangige Kontakte mit Taiwan nicht zulässt. Die Bundesregierung legt großen Wert darauf, diesen EU- Konsens zu wahren und ihre Chinapolitik im Einklang mit den EU-Partnern zu gestalten. Zu Frage 20: Deutschland erkennt Taiwan nicht als unabhängigen Staat an und unterhält, wie seine Partner in der EU, auf- grund der Ein-China-Politik keine offiziellen, und damit zugleich keine diplomatischen oder konsularischen Be- ziehungen zu Taiwan. Deshalb gibt es auch gegenüber den genannten EU-Mitgliedstaaten keine offiziellen Ver- treter Taiwans mit einem offiziellen Status. Die Bundes- regierung legt großen Wert darauf, in wichtigen Feldern der Außenpolitik, und dazu gehört die Chinapolitik, aktiv den Einklang mit den EU-Partnern zu verfolgen. (A) (C) (B) (D) Anlage 15 Antwort des Staatsministers Gernot Erler auf die Frage des Abge- ordneten Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) (Drucksache 16/5683, Frage 26): Wie begründet die Bundesregierung die seitens von ihr nicht erteilte Berechtigung gegenüber der taiwanischen Ver- tretung, Grundstücke und Immobilien auf ihren Namen zu er- werben, und unter welchen Bedingungen hält die Bundes- regierung die Erteilung einer solchen Berechtigung für möglich? Ob Taiwan oder eine Taipehvertretung Grundstücke oder Immobilien erwerben kann, hängt nicht von einer von der Bundesregierung zu erteilenden Berechtigung ab, sondern hat die Rechtsfähigkeit des Erwerbers zur Voraussetzung. Deren Beurteilung obliegt den jeweils befassten Organen, also zum Beispiel einem Notar oder dem das Grundbuch führenden Gericht. Anlage 16 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Frage des Abgeordneten Hans Josef Fell (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/5683, Frage 27): Wie begründet die Bundesregierung die steuerliche Be- handlung der taiwanischen Vertretung in Deutschland, insbe- sondere der Abführung von Zoll, Mehrwertsteuer und Kfz- Steuer für Dienstwagen, und unter welchen Bedingungen hält die Bundesregierung eine Befreiung von den oben genannten Abgaben für möglich? Eine Befreiung von Einfuhrabgaben gemäß Art. 133 Abs. 1a) VO (EWG) Nr. 918/83 (Zollbefreiungsver- ordnung) in Verbindung mit Art. 36 des Wiener Über- einkommens vom 18. April 1961 über diplomatische Beziehungen (WÜD) sowie mit Art. 50 des Wiener Übereinkommens vom 24. April 1963 über konsulari- sche Beziehungen (WÜK) kommt nicht in Betracht, weil die genannten Konventionen auf die taiwanischen Ver- tretungen nicht anwendbar sind. Die taiwanischen Ver- tretungen in Deutschland sind keine diplomatischen oder konsularischen Vertretungen und werden daher wie private Einrichtungen behandelt. Zoll und Einfuhrum- satzsteuer: Soweit Umzugsgut betroffen ist, kann dies unabhängig von diplomatischen oder konsularischen Pri- vilegien – also wie bei jedem Normalbürger auch, zoll- und einfuhrumsatzsteuerfrei (= abgabenfrei) nach den Vorschriften der Zollbefreiungsverordnung eingeführt werden. Private Kfz, die mindestens sechs Monate im Ausland gefahren wurden, dürfen von übersiedelnden Mitarbeitern der taiwanischen Vertretungen abgabenfrei als Gebrauchtwagen nach Deutschland eingeführt wer- den. Für diese Kfz gibt es eine Veräußerungsbeschrän- kungsfrist von einem Jahr. Umsatzsteuer: Eine umsatzsteuerliche Entlastung für die taiwanischen Vertretungen in Deutschland und ihre Mitglieder ist ebenfalls nicht möglich. Nach der Umsatz- steuererstattungsverordnung kann eine solche Entlastung nur ständigen ausländischen Missionen und berufskon- sularischen Vertretungen sowie deren Mitgliedern ge- währt werden. sellschaft mbH, Amsterdamer Str. 19 Kraftfahrzeugsteuer: Für eine Befreiung von der Kfz- Steuer gemäß § 3 Nr. 10 KraftStG ist ebenfalls Voraus- setzung, dass es sich um Mitglieder der diplomatischen bzw. konsularischen Vertretungen handelt. Daher kommt hierfür ebenfalls keine Steuerbefreiung in Betracht. Anlage 17 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Frage der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) (Drucksache 16/5683, Frage 28): Trifft es zu, dass der Bundesregierung keine konkreten Vor- schläge von Unternehmerseite zum Abbau von gewerblichen Subventionen bekannt sind, wie die Äußerung des Bundesprä- sidenten, Horst Köhler, bei der Verleihung des Friedrich- August-von-Hayek-Preises vermuten lässt, und wenn doch, welche konkreten Vorschläge von Unternehmerseite oder Un- ternehmerverbänden gibt es zum Abbau von gewerblichen Subventionen (DIE WELT, 14. Mai 2007)? Das Grußwort des Herrn Bundespräsidenten Horst Köhler ist auf der Homepage des Bundespräsidenten im Internet veröffentlicht. Der Bundespräsident hat sich demnach am 13. Mai 2007 wie folgt geäußert: „Kon- krete Vorschläge von Unternehmerseite zum Abbau von gewerblichen Subventionen höre ich jedoch noch immer zu selten“. Der Bundesregierung werden Vorschläge von Unternehmerseite zum Subventionsabbau gelegentlich bekannt. Diese beziehen sich jedoch in der Regel nicht gezielt auf den Abbau gewerblicher Subventionen. Anlage 18 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die Frage des Abgeordneten Peter Rzepka (CDU/CSU) (Drucksache 16/5683, Frage 29): Wird die Bundesregierung in Anbetracht ihrer Beurtei- lung, dass die Möglichkeit einer fliegerischen Weiternutzung des Flughafens Tempelhof in reduziertem Umfang als weite- rer wertbildender Faktor die wirtschaftliche Verwertung des Gesamtareals unterstützen könnte, und in Anbetracht der Tat- sache, dass für die Verwertung von Bundesvermögen die Grundsätze ordnungsgemäßer Haushaltsführung gelten, gegen den Entwidmungsbeschluss des Berliner Senats im Klage- wege vorgehen, um mit Rücksicht auf die Steuerzahler die wirtschaftlichste Verwertung der überwiegend im Eigentum des Bundes stehenden Flughafenimmobilie sicherzustellen, und, wenn nein, warum nicht? Der Entwidmungsbescheid wurde der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bundesanstalt) am 18. Juni 2007 zugestellt. Die Bundesanstalt prüft derzeit die dem Bescheid zugrunde liegenden rechtlichen Bewertungen. Dies beinhaltet auch die Frage, welche prozessualen Möglichkeiten gegen den Bescheid offenstehen. Dies ge- schieht in enger Abstimmung mit dem Bundesministe- rium der Finanzen. Die Bundesrepublik Deutschland als Körperschaft des öffentlichen Rechts, vertreten durch das zuständige Ressort, wird – nach erster Einschätzung der Rechtslage – mangels eigener, klagbarer Rechte im Entwidmungsverfahren nicht klagebefugt sein. 10700 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 104. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 20. Juni 2007 nd 91, 1 2, 0, T 22 104. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 20. Juni 2007 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14 Anlage 15 Anlage 16 Anlage 17 Anlage 18
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ulla Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Herr Kollege Lanfermann, während Ihrer Rede war ich
    sehr froh darüber, dass nicht die überwiegende Mehrheit
    in diesem Land die Auseinandersetzung zwischen den
    Generationen so betreibt, wie Sie es hier dargestellt ha-
    ben.


    (Beifall bei der SPD – Heinz Lanfermann [FDP]: Sie treiben das ja dahin!)


    Man darf die junge Generation nicht vergessen. Nur, bei
    aller Diskussion – auch ich bin sehr für Nachhaltigkeit –
    bitte ich, dass nicht vergessen wird, dass die Jungen da-
    von profitieren, dass die Alten dieses Land aufgebaut ha-
    ben.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Vor dem Hintergrund der Generationengerechtigkeit und
    damit die jüngere Generation die Belastungen in Zukunft
    tragen kann, müssen wir – zum Beispiel durch Investi-
    tionen in Prävention, in Rehabilitation, durch bessere
    Strukturen und Effizienz in den Bereichen des Gesund-
    heitswesens, aber auch der Pflege – dafür sorgen, dass
    möglichst jeder Euro zielgenau ausgegeben wird.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Wo sind diese Investitionen in Prävention denn festgeschrieben? Wo ist denn das Präventionsgesetz?)


    – Das kommt. – Die Frage ist, wohin man gehen muss.
    Aber hier so zu tun, als ob wir eine Politik in der Form
    machen, dass die Älteren auf Kosten der Jungen leben,
    weise ich zurück; denn dies wird den älteren Menschen,
    die in diesem Lande leben, überhaupt nicht gerecht. Das
    ist nicht unsere Politik.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Uwe Küster [SPD]: Unanständig, der Mann!)


    Dies ist Gott sei Dank auch nicht die Auffassung der
    Mehrheit der jüngeren Generation, wenn solche Diskus-
    sionen geführt werden. Die Reform der Pflegeversiche-
    rung, das, was wir auf den Tisch legen, ist sogar ein
    Thema sowohl der jüngeren als auch der älteren Genera-
    tion; denn die ältere Generation hat ein erhöhtes Risiko,
    pflegebedürftig zu werden.

    Frau Kollegin Scharfenberg, noch vor zwei Wochen
    haben Sie gesagt: Es geht nicht um Ökonomie, sondern
    um die Menschen und die Versorgung. Da gebe ich Ih-
    nen recht. Aber man muss auch dabei bleiben, wenn man
    sich darüber auseinandersetzt, was getan werden muss.

    Wir wollen für diejenigen, die einen erhöhten Hilfe-
    bedarf haben, die Leistungen dort ergänzen, wo wir auf-
    grund der Diskussionen der letzten Jahre wissen, dass sie
    nicht ausreichend sind. Wir wissen, dass es bei vielen
    einfachen Dingen Probleme gibt: An wen wendet man
    sich eigentlich, wenn jemand in der Familie pflegebe-
    dürftig wird? Wo finde ich Ansprechpartner? Diese sind
    nicht in allen Kommunen so ohne Weiteres zu finden.
    Wo gibt es Menschen, die mich beraten, was ich vom
    Krankenhaus bis dahin mache, wo die Pflege zu organi-
    sieren ist? Wir wollen dazu quartiersnah Pflegestütz-
    punkte aufbauen. Wir wollen, dass dort wirklich Pflege-
    management betrieben wird. Wir wollen, dass dort
    Fallmanager oder Fallmanagerinnen angesiedelt sind,
    die sowohl denjenigen, der gepflegt werden muss, als
    auch die Angehörigen sehr eng begleiten. Auch die
    junge Generation ist darauf angewiesen, dass sie diese
    Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen findet,
    wenn sie – das wünscht niemand – für ihre Eltern oder
    im Verwandtenkreis Pflege organisieren müssen. Wir
    wollen, dass es keine Schnittstellenprobleme mehr gibt,
    sondern dass wir Unterstützung zu Prävention und Reha-
    bilitation gewähren.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das hat ja schon bei den Schwerbehinderten nicht geklappt!)


    Weil wir wollen, dass so viel wie möglich in die Rehabi-
    litation eines älteren Menschen, der pflegebedürftig ist,
    investiert wird, haben wir schon mit der Gesundheitsre-
    form unabhängig vom Alter einen Rechtsanspruch auf
    Rehabilitation eingeführt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Mit der Pflegeversicherungsreform werden wir Me-
    chanismen einbauen, sodass die Ansprüche auf Rehabili-
    tation auch umgesetzt werden, weil sonst die Kranken-
    kassen an die Pflegekassen einen Ausgleich zahlen
    müssen, damit es dort organisiert wird. Wir wollen, dass
    diejenigen im professionellen Sektor, die durch gute Re-
    habilitation Menschen dazu bringen, dass für sie viel-
    leicht eine Pflegestufe niedriger notwendig ist, nicht
    noch finanziell bestraft werden, sondern Übergänge or-
    ganisiert werden. Da sind viele weitere Dinge zu nennen.

    Wer sagt: „Es geht um die Menschen“, sollte sich das
    Eckpunktepapier ansehen. Ich sage Ihnen: Ich habe mir
    vieles angeschaut und viele Diskussionen mit den So-
    zialverbänden, mit Vertretern von Einrichtungen, mit
    denjenigen, die an Modellversuchen teilnehmen, und Fa-
    milien geführt, die einen demenziell Erkrankten zu
    Hause haben, bis an die Grenze ihrer Belastbarkeit ge-
    hen und im Grunde genommen selber krank werden,
    weil sie zu wenig Unterstützung und Hilfe haben. Jetzt
    kann man darüber reden, dass bis zu 2 400 Euro im Jahr
    für Demenzkranke zu wenig sind. Sie finden immer ei-
    nen Grund dafür, dass man auch doppelt so viel Geld ge-
    ben kann. Aber der Weg, den wir hier gehen, nämlich
    dass wir nicht nur für altersverwirrte Menschen, sondern
    auch für psychisch kranke Menschen und geistig behin-
    derte Menschen – Gott sei Dank gibt es eine solche erste
    Generation in diesem Lande; im Nationalsozialismus
    wurden sie noch brutal ermordet – bis zu 2 400 Euro,
    wenn keine Eingruppierung in eine Pflegestufe notwen-
    dig ist, vorsehen,


    (Frank Spieth [DIE LINKE]: Dann müsst ihr zweieinhalb Milliarden bereitstellen, wenn eure Zahlen stimmen!)


    um eine Betreuung zu organisieren, ist richtig. Wir sagen
    aber auch:






    (A) (C)



    (B) (D)


    Bundesministerin Ulla Schmidt

    (Frank Spieth [DIE LINKE]: Nur ein Bruchteil davon wird bereitgestellt! Das ist das Problem? Ihr macht den Leuten etwas vor!)


    Dort, wo körperliche Pflege und Betreuung zusammen-
    treffen, wird dieses Geld additiv zur Pflegestufe hinzu-
    gefügt. Auch diese Leistungen werden wir anheben.


    (Dr. Ilja Seifert [DIE LINKE]: Um 10 Euro!)


    Wir werden noch etwas tun, um Familien, die diese
    schwere Arbeit zu Hause verrichten, zu entlasten: Die
    Kombination aus häuslicher Pflege und Inanspruch-
    nahme von Tagespflege wird gestärkt. Die Menschen,
    die zu Hause pflegen, brauchen manchmal Zeit, um
    Kraft zu tanken, um sich zu erholen, damit sie diese
    schwere Aufgabe erfüllen können. Wir fördern die Ta-
    gespflege, indem wir bei häuslicher Pflege plus Tages-
    pflege 150 Prozent der Leistungen geben.

    Sie sagen, das seien alles kleine Mäuse. Ich sage Ih-
    nen einmal etwas: Für die Betroffenen sind es keine klei-
    nen Mäuse, wenn sie in ihrem Wohnviertel Beratung er-
    halten, dort Menschen finden, die ihnen helfen, ihre
    Ansprüche durchzusetzen, die wissen, wann die häusli-
    che Krankenpflege kommt und wann die Pflegeversiche-
    rung eintreten muss, die dafür sorgen, dass eine verord-
    nete Rehabilitation auch wirklich in Anspruch
    genommen werden kann, wenn Menschen das ehrenamt-
    liche Engagement unterstützen und Kurse angeboten
    werden, damit denen, die zu Hause betreuen, die not-
    wendige Hilfe angeboten werden kann. Das hat nichts
    mit „Mäuschen“ zu tun, sondern ist gelebte Hilfe und
    Unterstützung, damit die Menschen die Aufgaben, die
    sie heute erfüllen, auch künftig wahrnehmen können.
    Davon lebt diese Gesellschaft; um das einmal zu sagen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir verbinden das mit unseren Berichten über Quali-
    tätssicherung, Transparenz und Einzelkräfte. Wir wollen
    die Möglichkeit schaffen, das Geld quasi in einem Pool
    zusammenzufassen, damit Schluss damit ist, dass, wenn
    in einem Haus vier Pflegebedürftige leben, aus allen vier
    Richtungen jeweils ein Pflegedienst kommt. So wird
    nämlich nur viel Geld für Fahrtkosten ausgegeben, aber
    es bleibt zu wenig Zeit für Zuwendung. Wir müssen
    neue Angebote schaffen. Die ambulanten Pflegedienste
    müssen besser kooperieren, weil das zu einer besseren
    Qualität der Pflege führt: mehr Zeit, mehr Gesicht, mehr
    Zuwendung. Diese Dinge kosten zwar nicht viel Geld,
    haben aber viel mit Umstrukturierung zu tun. Geld kos-
    ten die Leistungen für Demenzkranke und die Dynami-
    sierung, die wir erreichen wollen, damit die Arbeit der
    Menschen, die in diesem Bereich arbeiten, auf Dauer
    finanziert werden kann.

    Deswegen haben wir zwei weitere Entscheidungen
    getroffen: Erstens. Die Mittel für Leistungen im ambu-
    lanten Bereich werden angehoben, ohne dass die Mittel
    für die Leistungen im stationären Bereich gesenkt wer-
    den; wir brauchen nämlich in beiden Bereichen Verbes-
    serungen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)

    Zweitens. Die Beitragssatzerhöhung um 0,25 Prozent-
    punkte. Auf 1 000 Euro sind das 2,50 Euro. Das ist gut
    angelegtes Geld. Mit diesem Geld können wir die Leis-
    tungen bis 2014 finanzieren.

    Wir arbeiten an einer Neudefinition des Pflegebe-
    griffs. Mit der Betreuung unternehmen wir den ersten
    Schritt. Auch die anderen Fragen, zum Beispiel, wie
    man zu einem gerechteren Finanzausgleich zwischen
    privater und gesetzlicher Versicherung kommen kann,
    bleiben auf unserer Tagesordnung, auch auf meiner per-
    sönlichen. Es ist aber nicht entscheidend, diese Fragen
    jetzt zu lösen. Jetzt müssen wir uns darum kümmern,
    dass es den Menschen, die gepflegt werden müssen, bes-
    ser geht und diejenigen, die pflegen, unterstützt werden.
    Wir müssen dafür sorgen, dass die Struktur erhalten
    bleibt, damit wir auch in zehn, 20 und 30 Jahren ein An-
    gebot haben.

    Das sind die Aufgaben, denen sich die Große Koali-
    tion stellt. Sie sollten sich unsere Vorschläge einmal ge-
    nauer anschauen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Heinz Lanfermann [FDP]: Und was ist mit der Nachhaltigkeit?)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächster Redner ist nun der Kollege Dr. Ilja Seifert

für die Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Ilja Seifert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine lieben Kolleginnen und Kol-

    legen! Sehr geehrte Damen und Herren! Frau Ministerin,
    ich würde Sie für Ihre kleinen Schritte furchtbar gern lo-
    ben – auch kleine Schritte können gut sein –, aber ich
    kann nicht erkennen, in welche Richtung es geht. Das ist
    das Problem. Es bleibt doch alles beim Alten. Sie sagen
    nicht und Sie schreiben es auch in kein Gesetz hinein,
    dass es um die Ermöglichung von Teilhabe gehen muss
    und nicht um „satt und sauber“. Das bleibt doch alles un-
    verändert.

    Sie sagen: Nachdem wir alles gemacht haben, wollen
    wir einen neuen Pflegebegriff einführen. Gerade das ist
    aber falsch. Dann erzählen Sie hier voller Inbrunst, dass
    durch Prävention und Rehabilitation Pflegbedürftigkeit
    vermieden bzw. hinausgezögert werden kann. Ja gerne,
    prima! Dafür bin auch ich. Aber wo ist denn Ihr Präven-
    tionsgesetz? Es ist ja nicht einmal vorgesehen, eines vor-
    zulegen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    In welche Richtung wollen Sie gehen? Das ist nicht zu
    erkennen.

    Ich freue mich über jede Verbesserung, selbst über die
    mickrigen 10 Euro, die Sie den Menschen pro Pflege-
    stufe drauflegen wollen. Denn ich weiß: Die Betroffenen
    brauchen das dringend. Aber damit lösen Sie nicht ein
    einziges Problem. Sie gleichen ja nicht einmal den Infla-
    tionsverlust aus, der in den letzten zwölf Jahren eingetre-






    (A) (C)



    (B) (D)


    Dr. Ilja Seifert
    ten ist, geschweige denn, dass irgendeine Verbesserung
    möglich wäre.

    Dann das Tollste: Jetzt haben wir endlich die demen-
    ten Menschen einbezogen. Na, prima! Aber wie denn,
    bitte schön? Ich will Ihnen einmal Folgendes sagen: Wer
    mit dementen Menschen in seiner Familie zu tun hat, der
    weiß, dass das Allerwichtigste Kontinuität ist. Sie müs-
    sen immer wieder die gleichen Handlungen durchführen
    können. Man muss sie immer wieder anleiten, diese sel-
    ber zu machen, damit sie sich in ihrer Lebenswelt zu-
    rechtfinden.

    Jetzt geben Sie den Menschen maximal 2 400 Euro.
    Das klingt ja richtig gut, aber das sind pro Tag 7 Euro.
    Sie geben den Menschen pro Tag maximal 7 Euro in die
    Hand. Was kann ich dafür an Erleichterung – das war ja
    Ihr Ziel – für die Angehörigen schaffen? Nichts. Im Ge-
    genteil: Wenn wirklich jemand ambulante oder teilstatio-
    näre Leistungen in Anspruch nimmt, also seinen demen-
    ten oder psychisch kranken Angehörigen für einen
    halben Tag oder vielleicht auch für einen Dreivierteltag
    – so weit reicht das Geld vielleicht mit Mühe und Not –
    in eine tagesstrukturierende Einrichtung gibt, ist das Er-
    gebnis, dass er verwirrter zurückkommt, als er hingegan-
    gen ist. Mit anderen Worten: Die sich gerade erholt ha-
    benden Angehörigen haben es anschließend noch
    schwerer, dem Dementen die Handlungen, die er sich
    gerade vorher angewöhnt hat, wieder beizubringen.
    Wenn es schlecht kommt, schaden diese 7 Euro mehr, als
    sie nutzen. Das Allerbeste, was passieren kann, ist, dass
    die Leute sozusagen wenigstens 200 Euro mehr in ihrer
    Familienkasse haben. Aber das ist nicht der Sinn der
    Pflegeversicherung. Deswegen ist die Richtung falsch.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich will noch ein Wort zur Finanzierung sagen. Da-
    rüber rede ich immer als Letztes. Erst muss man sagen,
    wofür man das Geld eigentlich braucht. Wenn Sie, Herr
    Lanfermann, die Generationen hier so gegeneinander
    aufhetzen, dann müssten Sie zumindest hinzufügen, dass
    die Alten diejenigen sind, die die 0,25 Prozent hundert-
    prozentig zahlen; die Jungen kriegen wenigstens die
    Hälfte abgezogen. Mindestens das müssten Sie sagen.
    Die jetzigen Rentnerinnen und Rentner sind am meisten
    in den Hintern gekniffen. – Entschuldigung, Frau Präsi-
    dentin, dass ich dieses Wort benutzt habe.


    (Beifall bei der LINKEN – Dr. Margrit Spielmann [SPD]: Das ist kein parlamentarischer Begriff!)


    – Ich habe ja sofort um Entschuldigung dafür gebeten.

    Ich möchte noch etwas sagen. Wir tun hier immer so,
    als ob es sich bei der Pflege – ich spreche lieber von As-
    sistenz –, die die Menschen brauchen, um am gesell-
    schaftlichen Leben teilhaben zu können, immer um
    Pflege für Menschen handelt, die bald sterben. Ja, das ist
    ein wichtiger Teil. Ich finde, es ist sehr wichtig, dass an
    dieser Stelle gute Hilfe zur Verfügung steht, entweder
    aus der Familie oder von anderer Seite. Aber es gibt
    viele Menschen, zum Beispiel mit Behinderungen oder
    psychischen Krankheiten, die in jungen Jahren durchaus
    berufstätig sein wollen, obwohl sie inkontinent sind, ob-
    wohl sie Pflege bzw. Assistenz brauchen. Sie kommen in
    diesem Denken überhaupt nicht vor.


    (Widerspruch bei der SPD)


    – Moment, das ist ja nun das Allerletzte. Dafür braucht
    man ein Nachteilausgleichsgesetz; das weiß ich auch.

    Aber wenn wir diese Menschen schon in die Pflege-
    versicherung einbeziehen, dann müssen wir es richtig
    machen. Deswegen sage ich Ihnen ausdrücklich: Lassen
    Sie uns den Zweck benennen! Die UNO-Konvention für
    die Rechte behinderter Menschen gibt den Weg vor. In
    ihr steht, was die Staaten zu tun haben, damit Menschen
    mit Behinderungen in ihrem Lande am öffentlichen Le-
    ben teilhaben können. Die behinderten Menschen sollen
    sich nicht den öffentlichen Einrichtungen anpassen müs-
    sen, sondern umgekehrt. Tun Sie das bitte schön. Darum
    geht es.

    Vielen Dank für die Aufmerksamkeit. Zu tun bleibt
    noch vieles.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)