Plenarprotokoll 16/101
b) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi-
nanzausschusses
– zu dem Antrag der Abgeordneten
Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost,
Werner Dreibus, weiterer Abgeordne-
ter und der Fraktion der LINKEN: Un-
ternehmen leistungsgerecht besteu-
ern – Einnahmen der öffentlichen
Hand stärken
– zu dem Antrag der Abgeordneten
Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost,
Werner Dreibus, weiterer Abgeordne-
ter und der Fraktion der LINKEN: Un-
ternehmen leistungsgerecht besteu-
ern – Einnahmen der öffentlichen
Hand stärken
Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . .
Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . .
Renate Künast (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Christine Scheel (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . .
Georg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . .
Reinhard Schultz (Everswinkel) (SPD) . . . . .
Otto Bernhardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . .
Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . .
10366 C
10369 C
10372 A
10372 C
10374 B
10376 C
10377 D
10379 D
10381 B
10382 D
Deutscher B
Stenografisch
101. Sitz
Berlin, Freitag, den
I n h a l
Absetzung des Zusatztagesordnungspunktes 6 a
bis c . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 30:
a) – Zweite und dritte Beratung des von
den Fraktionen der CDU/CSU und der
SPD eingebrachten Entwurfs eines
Unternehmensteuerreformgesetzes
2008
(Drucksachen 16/4841, 16/5452,
16/5491, 16/5454) . . . . . . . . . . . . . . . .
– Zweite und dritte Beratung des von der
Bundesregierung eingebrachten Ent-
wurfs eines Unternehmensteuerre-
formgesetzes 2008
(Drucksachen 16/5377, 16/5452,
16/5491, 16/5454) . . . . . . . . . . . . . . . .
P
C
10406 D
10361 A
10361 A
– zu dem Antrag der Abgeordneten
Christine Scheel, Dr. Gerhard Schick,
Kerstin Andreae, weiterer Abgeordne-
undestag
er Bericht
ung
25. Mai 2007
t :
ter und der Fraktion des BÜNDNIS-
SES 90/DIE GRÜNEN: Unterneh-
mensteuerreform für Investitionen
und Arbeitsplätze
– zu dem Antrag der Abgeordneten
Christine Scheel, Kerstin Andreae,
Dr. Gerhard Schick, weiterer Abgeord-
neter und der Fraktion des BÜNDNIS-
SES 90/DIE GRÜNEN: Verlässliche
und aussagekräftige Datenbasis für
die Ermittlung der Unternehmens-
steuern erfassen
(Drucksachen 16/5249, 16/4857, 16/4855,
16/4310, 16/5452, 16/5491) . . . . . . . . . . .
eer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . .
arl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . .
10361 B
10362 A
10364 D
Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10385 A
II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 25. Mai 2007
Tagesordnungspunkt 31:
Unterrichtung durch den Parlamentarischen
Beirat für nachhaltige Entwicklung: Bericht
des Parlamentarischen Beirats für nach-
haltige Entwicklung
„Demographischer Wandel und nachhaltige
Infrastrukturplanung“
(Drucksache 16/4900) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Achim Großmann, Parl. Staatssekretär
BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Andreas Scheuer (CDU/CSU) . . . . . . . . .
Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . .
Lutz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . .
Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ernst Kranz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . .
Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . .
Julia Klöckner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 32:
a) Antrag der Abgeordneten Gudrun Kopp,
Michael Kauch, Angelika Brunkhorst,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion
der FDP: Klimawandel ernst nehmen –
Kernenergielaufzeiten verlängern
(Drucksache 16/3138) . . . . . . . . . . . . . . . .
b) Beschlussempfehlung und Bericht des
Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit
– zu dem Antrag der Abgeordneten
Michael Kauch, Angelika Brunkhorst,
Horst Meierhofer, weiterer Abgeord-
neter und der Fraktion der FDP: Inter-
nationale und europäische Klima-
schutzoffensive 2007
– zu dem Antrag der Abgeordneten Eva
Bulling-Schröter, Dr. Dagmar
Enkelmann, Hans-Kurt Hill, weiterer
Abgeordneter und der Fraktion der
LINKEN: Nationales Sofortprogramm
und verbindliche Ziele für den Kli-
maschutz festlegen
(Drucksachen 16/4610, 16/5129, 16/5439)
Gudrun Kopp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Andreas Jung (Konstanz) (CDU/CSU) . . . . .
Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . .
Christoph Pries (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Gudrun Kopp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . .
S
M
M
T
a
b
c
M
D
D
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B
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A
D
L
10383 C
10383 D
10387 B
10388 D
10389 C
10390 C
10392 A
10393 C
10394 D
10396 A
10397 B
10398 C
10398 C
10399 A
10399 C
10401 B
10402 A
10402 D
ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
arco Bülow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . .
agesordnungspunkt 34:
) Zweite und dritte Beratung des von der
Bundesregierung eingebrachten Entwurfs
eines Gesetzes zum Schutz vor den Ge-
fahren des Passivrauchens
(Drucksachen 16/5049, 16/5492) . . . . . . .
) Beschlussempfehlung und Bericht des Aus-
schusses für Gesundheit zu dem Antrag der
Abgeordneten Detlef Parr, Daniel Bahr
(Münster), Heinz Lanfermann, weiterer
Abgeordneter und der Fraktion der FDP:
Nichtraucherschutz praktikabel und mit
Augenmaß umsetzen
(Drucksachen 16/5118, 16/5492) . . . . . . .
) Beschlussempfehlung und Bericht des Äl-
testenrates
– zu dem Antrag der Abgeordneten
Bärbel Höhn, Birgitt Bender, Ulrike
Höfken, weiterer Abgeordneter und
der Fraktion des BÜNDNISSES 90/
DIE GRÜNEN): Rauchverbot im
Deutschen Bundestag umsetzen
– zu dem Antrag der Abgeordneten
Birgitt Bender, Bärbel Höhn, Volker
Beck (Köln) weiterer Abgeordneter und
der Fraktion des BÜNDNISSES 90/
DIE GRÜNEN): Schutz vor Passiv-
rauchen im Deutschen Bundestag
direkt umsetzen
(Drucksachen 16/4400, 16/4957, 16/5493)
arion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin
BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
etlef Parr (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
r. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär
BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
r. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . .
irgitt Bender (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . .
abine Bätzing (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
agesordnungspunkt 35:
ntrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll,
r. Lothar Bisky, Dr. Gregor Gysi, Oskar
afontaine und der Fraktion der LINKEN:
10403 A
10404 A
10405 C
10406 A
10407 A
10407 A
10407 A
10407 B
10408 B
10409 C
10410 D
10411 C
10412 A
10412 B
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 25. Mai 2007 III
Einkommensteuertarif gerecht gestalten –
Steuerentlastung für geringe und mittlere
Einkommen umsetzen
(Drucksache 16/5277) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . .
Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . .
Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . .
Carl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . .
Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Christine Scheel (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 36:
a) Antrag der Abgeordneten Volker Beck
(Köln), Irmingard Schewe-Gerigk, Birgitt
Bender, weiterer Abgeordneter und der
Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ-
NEN: Den 17. Mai als offiziellen Tag ge-
gen Homophobie begehen
(Drucksache 16/5291) . . . . . . . . . . . . . . . .
b) Bericht des Ausschusses für Menschen-
rechte und Humanitäre Hilfe gemäß § 62
Abs. 2 der Geschäftsordnung zu dem An-
trag der Abgeordneten Volker Beck (Köln),
Irmingard Schewe-Gerigk, Marieluise
Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter
und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/
DIE GRÜNEN: Meinungs- und Versamm-
lungsfreiheit für Lesben und Schwule in
ganz Europa durchsetzen
(Drucksachen 16/1667, 16/5442) . . . . . . .
Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . .
Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Angelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . . .
Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . .
Burkhardt Müller-Sönksen (FDP) . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 37:
Antrag der Abgeordneten Ulla Lötzer, Hans-
Kurt Hill, Eva Bulling-Schröter, weiterer Ab-
geordneter und der Fraktion der LINKEN:
Kein Börsengang der Ruhrkohle AG – Bei
der Zukunft des Steinkohlenbergbaus so-
ziale und ökologische Aspekte berücksich-
tigen
(Drucksache 16/3695) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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10413 D
10414 A
10415 A
10416 C
10416 D
10417 A
10417 D
10419 C
10420 D
10420 D
10421 A
10422 A
10423 B
10423 D
10424 B
10425 D
10426 C
10427 B
n Verbindung mit
usatztagesordnungspunkt 7:
eschlussempfehlung und Bericht des Aus-
chusses für Wirtschaft und Technologie zu
em Antrag der Abgeordneten Matthias
erninger, Dr. Thea Dückert, Margareta Wolf
Frankfurt), weiterer Abgeordneter und der
raktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ-
EN: Deutsche Steinkohle AG muss zügig
elastbares Datenmaterial vorlegen
Drucksachen 16/1672, 16/3586) . . . . . . . . . .
ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
erichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
nlage 1
iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . .
nlage 2
rklärung des Abgeordneten Volker Beck
Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur
bstimmung über die Beschlussempfehlung:
ericht der Bundesregierung über die deut-
che humanitäre Hilfe im Ausland 2002 bis
005 (100. Sitzung, Tagesordnungspunkt 26)
nlage 3
rklärung des Abgeordneten Volker Beck
Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur
bstimmung über die Beschlussempfehlung
u dem Antrag: Ächtung des Gesetzes zur Ver-
ütung erbkranken Nachwuchses vom 14. Juli
933 (Drucksache 16/5450, Buchstabe a)
100. Sitzung, Tagesordnungspunkt 27) . . . .
nlage 4
rklärungen nach § 31 GO zur Abstimmung
ber den Entwurf eines Unternehmensteuerre-
ormgesetzes 2008 (Tagesordnungspunkt 30 a)
itta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . .
xel E. Fischer (Karlsruhe-Land)
(CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
abriele Groneberg (SPD) . . . . . . . . . . . . . .
abriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . .
ichael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . .
ckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . .
10427 C
10427 D
10428 A
10429 A
10429 D
10429 D
10430 A
10430 B
10430 D
10430 B
10432 A
10432 D
IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 25. Mai 2007
Anlage 5
Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten
Ulrich Petzold und Uda Carmen Freia Heller
(beide CDU/CSU) zur Abstimmung über den
Entwurf eines Unternehmensteuerreformge-
setzes 2008 (Tagesordnungspunkt 30 a) . . . . .
Anlage 6
Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten
Hilde Mattheis, Renate Gradistanac, Angelika
Graf (Rosenheim) und Wolfgang Gunkel (alle
SPD) zur Abstimmung über den Entwurf ei-
Susanne Jaffke, Dr. Peter Jahr, Dr. Hans-
Heinrich Jordan, Jens Koeppen, Manfred
Kolbe, Katharina Landgraf, Maria Michalk,
Bernward Müller (Gera), Peter Rzepka, Ingo
Schmitt (Berlin), Arnold Vaatz, Volkmar Uwe
Vogel, Kai Wegner und Karl-Georg Wellmann
(alle CDU/CSU) zur Abstimmung über den
Entwurf eines Unternehmensteuerreformge-
setzes 2008 (Tagesordnungspunkt 30 a) . . . .
Anlage 10
Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten
Ernst Burgbacher, Patrick Döring, Jörg van
10433 A
10435 A
nes Unternehmensteuerreformgesetzes 2008
(Tagesordnungspunkt 30 a) . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 7
Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten
Ilse Aigner, Monika Grütters, Anette Hübinger,
Dr. Rolf Koschorrek, Johann-Henrich
Krummacher, Dr. Max Lehmer, Carsten Müller
(Braunschweig), Dr. Heinz Riesenhuber,
Marcus Weinberg und Klaus-Peter Willsch
(alle CDU/CSU) zur Abstimmung über den
Entwurf eines Unternehmensteuerreformge-
setzes 2008 (Tagesordnungspunkt 30 a) . . . . .
Anlage 8
Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten
Dr. Ernst Dieter Rossmann, Christoph Strässer,
Willi Brase, René Röspel, Jürgen Kucharczyk,
Reinhold Hemker, Dr. Wolfgang Wodarg,
Gerold Reichenbach, Niels Annen, Andreas
Steppuhn, Anton Schaaf und Marco Bülow
(alle SPD) zur Abstimmung über den Entwurf
eines Unternehmensteuerreformgesetzes 2008
(Tagesordnungspunkt 30 a) . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 9
Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten
Ulrich Adam, Peter Albach, Günter Baumann,
Veronika Bellmann, Klaus Brähmig, Manfred
Grund, Bernd Heynemann, Robert Hochbaum,
E
W
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A
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A
A
10433 C
10433 D
10434 B
ssen, Paul K. Friedhoff, Uwe Barth und Dr.
olfgang Gerhardt (alle FDP) zur Abstim-
ung über den Entwurf eines Gesetzes zum
chutz vor den Gefahren des Passivrauchens
Tagesordnungspunkt 34 a) . . . . . . . . . . . . . .
nlage 11
u Protokoll gegebene Reden zur Beratung:
Antrag: Kein Börsengang der Ruhrkohle
AG – Bei der Zukunft des Steinkohlen-
bergbaus soziale und ökologische Aspekte
berücksichtigen
Beschlussempfehlung und Bericht zu dem
Antrag: Deutsche Steinkohle AG muss zü-
gig belastbares Datenmaterial vorlegen
Tagesordnungspunkt 37 und Zusatztagesord-
ungspunkt 7)
aurenz Meyer (Hamm) (CDU/CSU) . . . . . .
r. Rainer Wend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . .
aul K. Friedhoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . .
lla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . .
erstin Andreae (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
nlage 12
mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10435 C
10436 A
10437 A
10438 A
10438 D
10439 C
10440 B
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 25. Mai 2007 10361
(A) )
(B) )
101. Sitz
Berlin, Freitag, den
Beginn: 9.0
Anlage 11
10428 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 25. Mai 2007
(A) (C)
Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms
Berichtigung
100. Sitzung, Seite 10204, (C) 2. Absatz, der zweite
Satz ist wie folgt zu lesen: „Mittlerweile greift eine Is-
lam-Phobie in diesem Land um sich, und wir trennen
nicht mehr zwischen dem Muslim, den wir sehr begrü-
ßen, und dem Fundamentalisten.“
(D)
(B)
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 25. Mai 2007 10429
(A) )
(B) )
Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 25.05.2007
Ächtung des Gesetzes zur Verhütung erbkran-
Erklärung
des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND-
NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über
die Beschlussempfehlung zu dem Antrag:
Pau, Petra DIE LINKE 25.05.2007
Raidel, Hans CDU/CSU 25.05.2007*
Anlage 1
Liste der entschuldigt
*
A
S
A
Abgeordnete(r)
entschuldigt bis
einschließlich
Dr. Addicks, Karl FDP 25.05.2007
Altmaier, Peter CDU/CSU 25.05.2007
Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 25.05.2007
Beckmeyer, Uwe SPD 25.05.2007
von Bismarck, Carl-
Eduard
CDU/CSU 25.05.2007
Blumenthal, Antje CDU/CSU 25.05.2007
Bodewig, Kurt SPD 25.05.2007*
Brunkhorst, Angelika FDP 25.05.2007
Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 25.05.2007
Eichel, Hans SPD 25.05.2007
Eichhorn, Maria CDU/CSU 25.05.2007
Ferner, Elke SPD 25.05.2007
Frechen, Gabriele SPD 25.05.2007
Dr. Hoyer, Werner FDP 25.05.2007
Kasparick, Ulrich SPD 25.05.2007
Knoche, Monika DIE LINKE 25.05.2007
Koppelin, Jürgen FDP 25.05.2007
Kossendey, Thomas CDU/CSU 25.05.2007
Dr. Lamers (Heidelberg),
Karl
CDU/CSU 25.05.2007*
Laurischk, Sibylle FDP 25.05.2007
Dr. Lippold, Klaus W. CDU/CSU 25.05.2007
Merten, Ulrike SPD 25.05.2007
Mogg, Ursula SPD 25.05.2007*
S
D
D
D
S
S
D
T
D
W
W
W
Z
A
(C
(D
Anlagen zum Stenografischen Bericht
en Abgeordneten
für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver-
sammlung der NATO
nlage 2
Erklärung
des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND-
NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über
die Beschlussempfehlung: Bericht der Bundes-
regierung über die deutsche humanitäre Hilfe
im Ausland 2002 bis 2005 (100. Sitzung, Tages-
ordnungspunkt 26)
Ich erkläre im Namen der Fraktion des BÜNDNIS-
ES 90/DIE GRÜNEN, dass unser Votum „Nein“ lautet.
nlage 3
chauerte, Hartmut CDU/CSU 25.05.2007
r. Schavan, Annette CDU/CSU 25.05.2007
r. Schwanholz, Martin SPD 25.05.2007
r. Stadler, Max FDP 25.05.2007
trothmann, Lena CDU/CSU 25.05.2007
tübgen, Michael CDU/CSU 25.05.2007
r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
25.05.2007
oncar, Florian FDP 25.05.2007
r. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 25.05.2007
ächter, Gerhard CDU/CSU 25.05.2007
ieczorek-Zeul,
Heidemarie
SPD 25.05.2007
illsch, Klaus-Peter CDU/CSU 25.05.2007
ypries, Brigitte SPD 25.05.2007
bgeordnete(r)
entschuldigt bis
einschließlich
10430 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 25. Mai 2007
(A) )
(B) )
ken Nachwuchses vom 14. Juli 1933 (Druck-
sache 16/5450, Buchstabe a ) (100. Sitzung, Ta-
gesordnungspunkt 27)
Ich erkläre im Namen der Fraktion des BÜNDNIS-
SES 90/DIE GRÜNEN, dass unser Votum „Ja“ lautet.
Anlage 4
Erklärung nach § 31 GO
zur Abstimmung über den Entwurf eines Un-
ternehmensteuerreformgesetzes 2008 (Tages-
ordnungspunkt 30 a)
Gitta Connemann (CDU/CSU): Mit der Unterneh-
mensteuerreform wird der Standort Deutschland weiter
gestärkt. Sie ist ein weiterer Schritt, die Konjunktur
langfristig zu sichern. Daher begrüße ich das Unterneh-
mensteuerreformgesetz 2008 ausdrücklich.
Die Umsetzung des Vorschlages hin zum EBITDA,
statt – wie ursprünglich geplant – das EBIT zur Grund-
lage zu machen, verringert die Gefahr, dass Unterneh-
men unter die Zinsschranke fallen könnten. Dies hat
auch positive Auswirkungen auf die Werftindustrie, die
gerade jetzt ertragsstarke Jahre hat. Allerdings kehrt sich
die Situation, bei unter Umständen zukünftig geringeren
Auftragsvolumina und damit Erträgen ins Gegenteil um.
Ich sehe die Gefahr der Substanzbesteuerung. Die Zwi-
schenfinanzierung der Werften für unfertige Schiffe
kann sich auf bis zu 400 Millionen Euro pro Jahr belau-
fen. Gekoppelt mit einer geringen oder gar negativen Er-
tragslage kann es so zu der besagten Substanzbesteue-
rung der Unternehmen kommen.
Speziell Werften, die in internationale Konzernstruk-
turen eingebunden sind, stehen eher weniger im Ver-
dacht, mithilfe von konzerneigenem Fremdkapital Steu-
ersubstrat ins Ausland verlagern zu wollen. Vielmehr ist
die Spezifik der Branche so, dass in kleinen Serien bei
hoher Vorfinanzierungsleistung gefertigt wird. Die Es-
cape-Klausel mit der Möglichkeit des Vergleichs der
Fremdkapitalquote innerhalb eines Konzerns greift hier
nicht, da es sich um Mischkonzerne handelt und die
Fremdkapitalquoten jeweils branchenspezifisch sind. Ich
halte es gerade auch deshalb für begrüßenswert, wenn
die Bundesregierung die Wirkungen der Zinsschranke
nach deren Einführung evaluieren und nach einer ange-
messenen Zeit einen Erfahrungsbericht veröffentlichen
würde.
Ich vertraue auf eine zügige Lösung dieses Sachstan-
des, sollte die von mir aufgeführte Problematik tatsäch-
lich zukünftig auftreten.
Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU): Ich
begrüße ausdrücklich, dass mit der Unternehmensteuer-
reform der Standort Deutschland gestärkt wird. Die Un-
ternehmensteuerreform ist ein wichtiger Schritt, den er-
freulichen Wirtschaftsaufschwung in unserem Land
langfristig zu sichern und zu verstärken. Forschungspoli-
tisch habe ich Bedenken, dass durch die Regelungen zur
Funktionsverlagerung Deutschland als Forschungsstand-
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rt nachhaltigen Schaden erleiden könnte. Dies bezieht
ich insbesondere auf die Problematik der Transferpa-
et-Regelung und die Funktionsverdoppelungen. Ich
alte die in der Gesetzesbegründung aufgenommene
eststellung, Deutschland dürfe in der Frage der Funk-
ionsverlagerung keine negative Vorreiterrolle einneh-
en, für essenziell. Es bleibt allerdings unklar, wie die
usage – die steuerliche Behandlung der Funktionsver-
agerung müsse sich an internationalen Maßstäben orien-
ieren – mangels internationaler Vergleichsgrößen einge-
alten werden soll. Deutschland beschreitet hier einen
egativen Sonderweg. Anders als in der Gesetzesbe-
ründung ausgeführt, hat keines der angeführten Länder
Frankreich, Niederlande, Großbritannien, USA, Ka-
ada) eine Transferpaket-Regelung. Vielmehr besteuern
lle OECD-Staaten Funktionsverlagerungen auf Basis
er einzelnen übergehenden Wirtschaftsgüter; keines-
alls aber – wie angeführt – in zusammenfassenden
ransferpaketen auf mögliche Gewinnpotenziale im
usland. Die OECD will einen ersten Vorschlag 2008
eröffentlichen. Falls, wie ich befürchte, dieser Vor-
chlag sich nicht an der deutschen Regelung orientiert
nd/oder nicht angenommen wird, bedeutet dies für den
orschungs- und Entwicklungsstandort Deutschland
ine Benachteiligung. Ferner sehe ich in den vorgelegten
ckpunkten zum Wagniskapital lediglich einen ersten
chritt. Die Regelungen müssen meines Erachtens aber
och an die realen Verhältnisse innovativer Unterneh-
en angepasst werden. Das Wagniskapitalgesetz muss
wingend zeitgleich mit der Unternehmensteuerreform
n Kraft treten, um die Neuregelungen zum Mantelkauf
ür wachsende, forschende Unternehmen zu kompensie-
en.
Gabriele Groneberg (SPD): Grundsätzliche und
iefgreifende politische Entscheidungen gründen im bes-
en Sinne auf einer demokratischen Legitimation durch
as Votum der Wählerinnen und Wähler zu Wahlpro-
rammen der Parteien, die dann auch wirklich Richt-
chnur in der konkreten Politik sind. Sie sind im weite-
en abgesichert durch Koalitionsvereinbarungen, die von
en Parteien in Kenntnis aller relevanten Umstände und
erabredungen zur Regierungsbildung getroffen wur-
en. Und sie zeichnen sich durch soziale Balance, Kal-
ulierbarkeit und Augenmaß aus.
Erstens. Zu dem zur Abstimmung stehenden Gesetz-
ntwurf zur Unternehmensteuerreform stelle ich fest,
ass im Wahlprogramm der CDU/CSU zur Bundestags-
ahl 2005 formuliert ist: „Als weiteren Schritt zu einer
mfassenden Unternehmensteuerreform senken wir die
örperschaftsteuer auf 22 Prozent, gegenfinanziert im
nternehmerischen Bereich.“ Im SPD-Wahlmanifest zur
undestagswahl vom 31. August 2005 heißt es: „Der
örperschaftsteuersatz für Kapitalgesellschaften wird
on 25 auf 19 Prozent reduziert. Die Absenkung des
örperschaftsteuersatzes wird vollständig aus dem Be-
eich wirtschaftlicher Betätigung (aufkommensneutral)
egenfinanziert.“ Kein Wähler oder keine Wählerin der
egierungstragenden Parteien durfte und konnte damit
echnen, dass nur ein dreiviertel Jahr nach dem Wahltag
ine Absenkung auf 15 Prozent mit der Vereinbarung des
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 25. Mai 2007 10431
(A) )
(B) )
Koalitionsausschusses vom 3./4. Juli 2006 faktisch be-
schlossene Sache sein würde. Diese Diskrepanz wird um
so mehr zum Problem, als selbst auch im Koalitionsver-
trag, an dem die Parteien demokratisch mitwirken konn-
ten, keine konkrete Korrektur dieser Aussagen aus den
Wahlprogrammen vollzogen wurde. Im Gegenteil wurde
im Koalitionsvertrag für die Öffentlichkeit festgehalten:
„Angesichts des bestehenden Konsolidierungsdrucks in
allen öffentlichen Haushalten werden Nettoentlastungen
kaum zu realisieren sein.“
Nur kurze Zeit später allerdings, nachdem im Parla-
ment für viele kleinere und mittlere Einkommensbezie-
her sehr schmerzhafte Maßnahmen wie die Erhöhung
der Mehrwertsteuer um drei Punkte und zum Beispiel
Einsparungen bei der Pendlerpauschale als unabdingba-
rer Beitrag zur Haushaltskonsolidierung beschlossen
worden sind, wurden Festlegungen zur Reform der Un-
ternehmensteuer getroffen und öffentlich gemacht, die
zumindest für einen Zeitraum von fünf Jahren sehr weit-
reichende Steuerverzichte im Gesamtumfang bis zu
25 Milliarden Euro festschreiben sollten und praktisch
festgeschrieben haben. Ich sehe bei allem Respekt vor
der mit bestem Wissen und Wollen getroffenen Mehr-
heitsentscheidung meiner Fraktion für mich keine Mög-
lichkeit, diese Entscheidung mitzutragen, weil diese in
meinen Augen in der Gesamtbewertung Legitimation,
Augenmaß und soziale Balance vermissen lassen.
Zweitens. Dass eine moderne Unternehmensteuerge-
staltung notwendig und begrüßenswert ist, wird von den
Unterzeichnenden damit überhaupt nicht bestritten.
Zahlreiche wichtige Elemente des vorgelegten Kon-
zeptes finden im Übrigen auch meine ausdrückliche
Zustimmung, wie die überfällige Schließung von
Steuerschlupflöchern und standortschädlichen Gestal-
tungsmöglichkeiten im Unternehmensbereich (Zins-
schranke etc.) und weitere Einzelregelungen. Besonders
positiv hervorzuheben ist hierbei der grundsätzliche Er-
halt und die nachhaltige Stabilisierung der Gewerbe-
steuer. Die Gewerbesteuer bleibt als wichtigste städti-
sche Steuer erhalten, und ihre Bemessungsgrundlage
wird sogar erweitert. Das ist ein Erfolg für die Kommu-
nen. Ich sehe mich hierin auch in Übereinstimmung mit
vielen Wählerinnen und Wählern, Mitgliedern und Orga-
nen meiner Partei und für mich wichtigen Partnern in der
Politik wie den deutschen Gewerkschaften. Ich teile al-
lerdings auch deren grundsätzliche Kritik an der Ge-
samtstruktur der Unternehmensteuerreform. Mit der Ent-
haltung mache ich zugleich deutlich, dass ich das
Gesamtkonzept sehr wohl differenziert betrachte und be-
werte, ohne dass dieses meine grundsätzlichen Beden-
ken zu Verfahren, Risiken und sozialer Balance letztlich
ausräumen kann.
Gabriele Hiller-Ohm (SPD): Der Entwurf des Un-
ternehmensteuerreformgesetzes 2008 enthält wichtige
Änderungen, die eine effizientere Besteuerung sicher-
stellen: Die Besteuerungsgrundlage von Personen- und
Kapitalgesellschaften wird angeglichen, die Möglichkei-
ten der Gewinnverrechnung über Tochtergesellschaften
im Ausland werden durch die Einführung einer Zins-
schranke verringert, die Einführung einer Quellensteuer
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ei privaten Kapitalerträgen garantiert, dass erzielte Er-
räge auch tatsächlich versteuert werden. Als besonderer
erhandlungserfolg der SPD-Bundestagsfraktion ist da-
über hinaus die Sicherung und Stabilisierung der Ge-
erbesteuer als wichtigste Einnahmequelle der Städte
nd Gemeinden zu bewerten. Der Gesetzentwurf sieht
ber auch vor, die Steuern für Unternehmen und private
apitalanlage-, Dividenden- und Veräußerungsgewinne
eutlich zu senken. Der allgemeine Unternehmensteuer-
öchstsatz soll von derzeit 38,7 Prozent auf 29,8 Prozent
esenkt werden. Private Kapitalerträge werden in Zu-
unft mit höchstens 25 Prozent statt wie bisher mit dem
ndividuellen Einkommensteuersatz von bis zu 42 Pro-
ent besteuert. Diese Steuersatzsenkungen führen, trotz
er im Gesetzentwurf vorgesehenen Maßnahmen zur
egenfinanzierung, zu erwarteten Einnahmeverlusten
on über 25 Milliarden Euro für die öffentlichen Haus-
alte bis 2012. In Verbindung mit der Mehrwertsteuerer-
öhung führt die Reform zu einer sozialen Schieflage, da
rogressive Besteuerungsarten mit Umverteilungswir-
ung von oben nach unten zurückgefahren werden und
ie Einnahmeverluste durch eine Steuerart, die beson-
ers Haushalte mit niedrigem Einkommen belastet,
egenfinanziert werden. Die Mehrwertsteuererhöhung
on 16 Prozent auf 19 Prozent durch die Große Koali-
ion wurde aufgrund der Notwendigkeit, die öffentlichen
aushalte zu sanieren, trotz der belastenden Auswirkun-
en auf Haushalte mit niedrigen und mittleren Einkom-
en von der SPD-Bundestagsfraktion mitgetragen.
urch das Unternehmensteuerreformgesetz sollen nun
uf Kosten der Staatseinnahmen all diejenigen Haushalte
ntlastet werden, die an Gewinnen aus Unternehmenstä-
igkeit und privaten Kapitalerträgen profitieren. Dies
ind in der Regel Haushalte, die ein hohes Einkommen
eziehen und größere Geldsummen besitzen, die sie
uch auf längere Sicht nicht für ihren Lebensunterhalt
enötigen.
Die Bundesregierung erwartet, dass durch die Steuer-
enkung die Attraktivität des Standortes Deutschland für
nternehmen steigt und zusätzliche Investitionen mit
em Aufbau neuer Arbeitsplätze ausgelöst werden. Die
eform soll langfristig, nach 2012, zu steigenden Steuer-
innahmen führen. Dass dies jedoch auch tatsächlich so
intritt, ist nicht belegt. Die Ankündigung mehrerer eu-
opäischer Regierungen, in Reaktion auf die in Deutsch-
and geplante Steuerentlastung für Unternehmen eben-
alls die Unternehmensteuern in ihrem Land zu senken,
nterminiert die positiven Erwartungen der Bundesre-
ierung für den Standort Deutschland. Es ist vielmehr zu
rwarten, dass durch die Reform der Steuersenkungs-
ettbewerb zwischen den EU-Staaten angeheizt wird
nd die erhofften Steuermehreinnahmen letztendlich
icht realisiert werden können. Die geplante Unterneh-
ensteuersenkung des „Exportweltmeisters Deutsch-
and“ ist deshalb das falsche Signal.
Die Unternehmensteuerreform widerspricht darüber
inaus dem im Wahlkampf 2005 von CDU/CSU und
PD gegebenen Versprechen, eine aufkommensneutrale
nternehmensteuerreform zu beschließen. Bei allem Re-
pekt vor der getroffenen Mehrheitsentscheidung meiner
raktion stimme ich dem Gesetz aus den genannten
10432 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 25. Mai 2007
(A) )
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Gründen nicht zu und enthalte mich der Stimme. Ich
sehe mich mit meiner Kritik an der Reform in Überein-
stimmung mit vielen Wählerinnen und Wählern, Mit-
gliedern und Organen meiner Partei und bedeutenden
gesellschaftlichen Organisationen, wie den Gewerk-
schaften.
Michael Kretschmer (CDU/CSU): Ich begrüße aus-
drücklich, dass mit der Unternehmensteuerreform der
Standort Deutschland gestärkt wird. Die Unternehmen-
steuerreform ist ein wichtiger Schritt, den erfreulichen
Wirtschaftsaufschwung in unserem Land langfristig zu
sichern und zu verstärken. Forschungspolitisch habe ich
Bedenken, dass durch die Regelungen zur Funktionsver-
lagerung Deutschland als Forschungsstandort nachhalti-
gen Schaden erleiden könnte. Dies bezieht sich insbe-
sondere auf die Problematik der Transferpaket-Regelung
und die Funktionsverdoppelungen. Ich halte die in der Ge-
setzesbegründung aufgenommene Feststellung, Deutsch-
land dürfe in der Frage der Funktionsverlagerung keine
negative Vorreiterrolle einnehmen, für essenziell. Es
bleibt allerdings unklar, wie die Zusage – die steuerliche
Behandlung der Funktionsverlagerung müsse sich an in-
ternationalen Maßstäben orientieren – mangels interna-
tionaler Vergleichsgrößen eingehalten werden soll.
Deutschland beschreitet hier einen negativen Sonder-
weg. Anders als in der Gesetzesbegründung ausgeführt,
hat keines der angeführten Länder (Frankreich, Nieder-
lande, Großbritannien, USA, Kanada) eine Transferpa-
ket-Regelung. Vielmehr besteuern alle OECD-Staaten
Funktionsverlagerungen auf Basis der einzelnen überge-
henden Wirtschaftsgüter; keinesfalls aber – wie ange-
führt – in zusammenfassenden Transferpaketen auf mög-
liche Gewinnpotenziale im Ausland. Die OECD will
einen ersten Vorschlag 2008 veröffentlichen. Falls, wie
ich befürchte, dieser Vorschlag sich nicht an der deut-
schen Regelung orientiert und/oder nicht angenommen
wird, bedeutet dies für den Forschungs- und Entwick-
lungsstandort Deutschland eine Benachteiligung. Ferner
sehe ich in den vorgelegten Eckpunkten zum Wagniska-
pital lediglich einen ersten Schritt. Die Regelungen müs-
sen meines Erachtens aber noch an die realen Verhält-
nisse innovativer Unternehmen angepasst werden. Das
Wagniskapitalgesetz muss zwingend zeitgleich mit der
Unternehmensteuerreform in Kraft treten, um die Neure-
gelungen zum Mantelkauf für wachsende, forschende
Unternehmen zu kompensieren.
Die ostdeutschen Abgeordneten der CDU/CSU-Bun-
destagsfraktion begrüßen grundsätzlich die Unterneh-
mensteuerreform 2008. Insbesondere die Senkung des
Körperschaftsteuersatzes, die Einführung einer Begüns-
tigung von thesaurierten Gewinnen bei Personengesell-
schaften und die Einführung einer Abgeltungsteuer ver-
bessern die Attraktivität des Standorts Deutschland.
Wegen der vereinbarten Begrenzung der Entlastungs-
wirkung auf 5 Milliarden Euro waren auch teilweise
komplexe und für die Unternehmen mit zusätzlichem
bürokratischem Aufwand verbundene Gegenfinanzie-
rungsmaßnahmen erforderlich. Besonders kritisch sehen
wir hier die Einschränkungen bei der Sofortabschrei-
bung geringwertiger Wirtschaftsgüter (GWG) durch die
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bsenkung der Geringwertigkeitsgrenze von 410 Euro
uf 150 Euro in § 6 Abs. 2 Satz 1 EStG.
Besonders unerfreulich ist für uns aber eine erst in die-
er Woche vom Bundesfinanzministerium ausgehende
nderung des Investitionszulagengesetzes, wonach dort
n einem neuen § 12 a für die Zwecke der Investitionszu-
age ein vom Einkommensteuergesetz abweichender Be-
riff des geringwertigen Wirtschaftsgutes definiert wird.
ür ostdeutsche Unternehmen bedeutet dies – neben den
on allen deutschen Unternehmen zu tragenden zusätzli-
hen bürokratischen Aufwand durch die Einschränkung
er Sofortabschreibung bei GWG – einen weiteren zu-
ätzlichen und erheblichen Bürokratieaufwand Ost, da
ie Investitionsgüter nun in vier unterschiedliche Katego-
ien einsortieren müssen, nämlich:
Wirtschaftsgüter mit einem Wert unter 150 Euro sind
GWG gemäß § 6 Abs. 2 Satz 1 EStG.
Wirtschaftsgüter zwischen 150 Euro und 410 Euro
sind zwar nach dem Einkommensteuergesetz nicht
mehr geringwertig und unterliegen insoweit der
Poolabschreibung gem. § 6 Abs. 2 a EStG, während
sie im Sinne des neuen § 12 a Investitionszulagenge-
setzes weiterhin geringwertig sind.
Wirtschaftsgüter zwischen 410 Euro und 1 000 Euro
sind nach beiden Gesetzen nicht geringwertig und im
Pool abzuschreiben.
Für Wirtschaftsgüter über 1 000 Euro gelten die übli-
chen Abschreibungsregelungen.
Unseres Erachtens ist dieser zusätzliche Bürokratie-
ufwand für ostdeutsche Unternehmen höher, als die
ergleichsweise geringe Ausweitung der Investi-
ionszulage gekostet hätte. Die europarechtlichen Be-
enken hätten durch eine Übergangsregelung problem-
os ausgeräumt werden können.
Eckhardt Rehberg (CDU/CSU): Mit der Unterneh-
ensteuerreform wird der Standort Deutschland weiter
estärkt. Sie ist ein weiterer Schritt, die Konjunktur
angfristig zu sichern. Daher begrüße ich das Unterneh-
ensteuerreformgesetz 2008 ausdrücklich. Die Umset-
ung des Vorschlages hin zum EBITDA, statt wie ur-
prünglich geplant das EBIT zur Grundlage zu machen,
erringert die Gefahr, dass Unternehmen unter die Zins-
chranke fallen könnten. Dies hat auch positive Auswir-
ungen auf die Werftindustrie, die gerade jetzt ertrags-
tarke Jahre besitzt. Allerdings kehrt sich die Situation
ei unter Umständen zukünftig geringeren Auftragsvolu-
ina und damit Ertrag ins Gegenteil um. Ich sehe die
efahr der Substanzbesteuerung. Die Zwischenfinanzie-
ung der Werften für unfertige Schiffe kann sich auf bis
u 400 Millionen Euro pro Jahr belaufen. Gekoppelt mit
iner geringen oder gar negativen Ertragslage kann es so
u der besagten Substanzbesteuerung der Unternehmen
ommen.
Speziell Werften, die in internationale Konzernstruk-
uren eingebunden sind, stehen eher weniger im Ver-
acht, mithilfe von konzerneigenem Fremdkapital Steu-
rsubstrat ins Ausland verlagern zu wollen. Vielmehr ist
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 25. Mai 2007 10433
(A) )
(B) )
die Spezifik der Branche so, dass in kleinen Serien bei
hoher Vorfinanzierungsleistung gefertigt wird. Die Es-
cape-Klausel mit der Möglichkeit des Vergleichs der
Fremdkapitalquote innerhalb eines Konzerns greift hier
nicht, da es sich um Mischkonzerne handelt und die
Fremdkapitalquoten jeweils branchenspezifisch sind. Ich
halte es gerade auch deshalb für begrüßenswert, wenn
die Bundesregierung die Wirkungen der Zinsschranke
nach deren Einführung evaluieren und nach einer ange-
messenen Zeit einen Erfahrungsbericht veröffentlichen
würde. Ich vertraue auf eine zügige Lösung dieses Sach-
standes, sollte die von mir aufgeführte Problematik tat-
sächlich zukünftig auftreten.
Anlage 5
Erklärung nach § 31 GO
der Abgeordneten Ulrich Petzold und Uda
Carmen Freia Heller (beide CDU/CSU) zur Ab-
stimmung über den Entwurf eines Unterneh-
mensteuerreformgesetzes 2008 (Tagesordnungs-
punkt 30 a)
Die ostdeutschen Abgeordneten der CDU/CSU-Bun-
destagsfraktion begrüßen grundsätzlich die Unterneh-
mensteuerreform 2008. Insbesondere die Senkung des
Körperschaftssteuersatzes, die Einführung einer Begüns-
tigung von thesaurierten Gewinnen bei Personengesell-
schaften und die Einführung einer Abgeltungsteuer ver-
bessern die Attraktivität des Standorts Deutschland.
Wegen der vereinbarten Begrenzung der Entlastungs-
wirkung auf 5 Milliarden Euro waren auch teilweise
komplexe und für die Unternehmen mit zusätzlichem
bürokratischem Aufwand verbundene Gegenfinanzie-
rungsmaßnahmen erforderlich. Besonders kritisch sehen
wir hier die Einschränkungen bei der Sofortabschrei-
bung geringwertiger Wirtschaftsgüter, GWG, durch die
Absenkung der Geringwertigkeitsgrenze von 410 Euro
auf 150 Euro in § 6 Abs. 2 Satz 1 EStG.
Besonders unerfreulich ist für uns aber eine erst in
dieser Woche vom Bundesfinanzministerium ausge-
hende Änderung des Investitionszulagengesetzes, wo-
nach dort in einem neuen § 12 a für die Zwecke der
Investitionszulage ein vom Einkommensteuergesetz ab-
weichender Begriff des geringwertigen Wirtschaftsgutes
definiert wird. Für ostdeutsche Unternehmen bedeutet
dies – neben dem von allen deutschen Unternehmen zu
tragenden zusätzlichen bürokratischen Aufwand durch
die Einschränkung der Sofortabschreibung bei GWG –
einen weiteren zusätzlichen und erheblichen Bürokratie-
aufwand Ost, da sie Investitionsgüter nun in vier unter-
schiedliche Kategorien einsortieren müssen, nämlich:
Erstens. Wirtschaftsgüter mit einem Wert unter
150 Euro sind GWG gemäß § 6 Abs. 2 Satz 1 EStG.
Zweitens. Wirtschaftsgüter zwischen 150 Euro und
410 Euro sind zwar nach dem Einkommensteuergesetz
nicht mehr geringwertig und unterliegen insoweit der
Poolabschreibung gemäß § 6 Abs. 2 a EStG, während sie
im Sinne des neuen § 12 a Investitionszulagengesetzes
weiterhin geringwertig sind.
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Drittens. Wirtschaftsgüter zwischen 410 Euro und
000 Euro sind nach beiden Gesetzen nicht geringwer-
ig und im Pool abzuschreiben.
Viertens. Für Wirtschaftsgüter über 1 000 Euro gelten
ie üblichen Abschreibungsregelungen.
Unseres Erachtens nach ist dieser zusätzliche Büro-
ratieaufwand für ostdeutsche Unternehmen höher, als
ie vergleichsweise geringe Ausweitung der Investi-
ionszulage gekostet hätte. Die europarechtlichen Be-
enken hätten durch eine Übergangsregelung problem-
os ausgeräumt werden können. In Anbetracht der
esamtgesellschaftlichen Bedeutung und der Wichtig-
eit der zügigen Umsetzung der Unternehmensteuer-
eform werde ich dennoch zustimmen.
nlage 6
Erklärung nach § 31 GO
der Abgeordneten Hilde Mattheis, Renate
Gradistanac, Angelika Graf (Rosenheim) und
Wolfgang Gunkel (alle SPD) zur Abstimmung
über den Entwurf eines Unternehmensteuerre-
formgesetzes 2008 (Tagesordnungspunkt 30 a)
Die Unternehmensteuerreform wird nicht aufkom-
ensneutral sein. Dies widerspricht dem Koalitionsver-
rag und der Wahlaussage der SPD.
Die Ausgestaltung der Abgeltungsteuer wird einen
ersonenkreis begünstigen, von dem wir erwarten, dass
r sich über Steuern stärker an der Finanzierung gesamt-
esellschaftlicher Aufgaben beteiligt.
Positiv bewerten wir, dass steuerliche Schlupflöcher,
ie am Finanzmarkt bislang zwischen steuerpflichtigen
inseinnahmen und steuerfreien Veräußerungsgeschäf-
en ausgenutzt worden sind, grundsätzlich gestopft wer-
en.
Wichtig ist uns vor allem, dass die Gewerbesteuer
rundsätzlich erhalten und nachhaltig stabilisiert wird,
odass die Finanzkraft der Kommunen weniger konjunk-
uranfällig ist und kommunale Investitionen besser plan-
ar sind.
Wir begrüßen nachdrücklich die im Entschließungs-
ntrag festgehaltene Vereinbarung der Regierungskoali-
ion über die Reform der Erbschaftsteuer und erwarten,
ass diese wieder zu mehr Steuergerechtigkeit führt.
In Abwägung dieser Punkte stimmen wir dem Unter-
ehmensteuerreformgesetz 2008 zu.
nlage 7
Erklärung nach § 31 GO
der Abgeordneten Ilse Aigner, Monika Grütters,
Anette Hübinger, Dr. Rolf Koschorrek, Johann-
Henrich Krummacher, Dr. Max Lehmer, Carsten
Müller (Braunschweig), Dr. Heinz Riesenhuber,
Marcus Weinberg und Klaus-Peter Willsch (alle
10434 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 25. Mai 2007
(A) )
(B) )
CDU/CSU) zur Abstimmung über den Entwurf
eines Unternehmensteuerreformgesetzes 2008
(Tagesordnungspunkt 30 a)
Ich begrüße ausdrücklich, dass mit der Unternehmen-
steuerreform der Standort Deutschland gestärkt wird.
Die Unternehmensteuerreform ist ein wichtiger Schritt,
den erfreulichen Wirtschaftsaufschwung in unserem
Land langfristig zu sichern und zu verstärken. Deshalb
werde ich dem Gesetzentwurf zustimmen.
Ich halte die in der Gesetzesbegründung aufgenom-
mene Feststellung, Deutschland dürfe in der Frage der
Funktionsverlagerung keine negative Vorreiterrolle ein-
nehmen, für essenziell. Die Regelungen zur Funktionsver-
lagerung – Transferpaket-Regelung und die Funktionsver-
doppelung – betreffen unmittelbar den Forschungs- und
Entwicklungsstandort Deutschland. Deshalb ist es für
mich entscheidend, dass die Zusage, die steuerliche Be-
handlung der Funktionsverlagerung müsse sich an inter-
nationalen Maßstäben ausrichten und im internationalen
Vergleich wettbewerbsneutrale Verrechnungspreise si-
cherstellen, durch die Formulierung der vorgesehenen
Rechtsverordnung eingehalten wird.
Ferner sehe ich in den vorgelegten Eckpunkten zum
Wagniskapital lediglich einen ersten Schritt. Die Rege-
lungen müssen aber noch stärker an die Bedürfnisse
innovativer Unternehmen angepasst werden. Das Wag-
niskapitalgesetz muss zeitgleich mit der Unternehmen-
steuerreform in Kraft treten, um die Auswirkungen der
Neuregelungen zum Mantelkauf für wachsende, for-
schende Unternehmen zu kompensieren.
Anlage 8
Erklärung nach § 31 GO
der Abgeordneten Dr. Ernst Dieter Rossmann,
Christoph Strässer, Willi Brase, René Röspel,
Jürgen Kucharczyk, Reinhold Hemker,
Dr. Wolfgang Wodarg, Gerold Reichenbach,
Niels Annen, Andreas Steppuhn, Anton Schaaf
und Marco Bülow (alle SPD) zur Abstimmung
über den Entwurf eines Unternehmensteuer-
reformgesetzes 2008 (Tagesordnungspunkt 30 a)
Grundsätzliche und tiefgreifende politische Entschei-
dungen gründen im besten Sinne auf einer demokrati-
schen Legitimation durch das Votum der Wählerinnen
und Wähler zu Wahlprogrammen der Parteien, die dann
auch wirklich Richtschnur in der konkreten Politik sind.
Sie sind im Weiteren abgesichert durch Koalitionsver-
einbarungen, die von den Parteien in Kenntnis aller rele-
vanten Umstände und Verabredungen zur Regierungsbil-
dung getroffen wurden. Und sie zeichnen sich durch
soziale Balance, Kalkulierbarkeit und Augenmaß aus.
Erstens. Zu dem zur Abstimmung stehenden Gesetz-
entwurf zur Unternehmensteuerreform stellen wir fest,
dass im Wahlprogramm der CDU/CSU zur Bundestags-
wahl 2005 formuliert ist: „Als weiteren Schritt zu einer
umfassenden Unternehmensteuerreform senken wir die
Körperschaftsteuer auf 22 Prozent, gegenfinanziert im
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nternehmerischen Bereich.“ Im SPD-Wahlmanifest zur
undestagswahl vom 31. August 2005 heißt es: „Der
örperschaftsteuersatz für Kapitalgesellschaften wird
on 25 auf 19 Prozent reduziert. Die Absenkung des
örperschaftsteuersatzes wird vollständig aus dem Be-
eich wirtschaftlicher Betätigung (aufkommensneutral)
egenfinanziert.“
Kein Wähler oder keine Wählerin der regierungstra-
enden Parteien durfte und konnte damit rechnen, dass
ur ein drei viertel Jahr nach dem Wahltag eine Absen-
ung auf 15 Prozent mit der Vereinbarung des Koali-
ionsausschusses vom 3./4. Juli 2006 faktisch beschlos-
ene Sache sein würde. Diese Diskrepanz wird umso
ehr zum Problem, als selbst auch im Koalitionsvertrag,
n dem die Parteien demokratisch mitwirken konnten,
eine konkrete Korrektur dieser Aussagen aus den Wahl-
rogrammen vollzogen wurde. Im Gegenteil wurde im
oalitionsvertrag für die Öffentlichkeit festgehalten:
Angesichts des bestehenden Konsolidierungsdrucks in
llen öffentlichen Haushalten werden Nettoentlastungen
aum zu realisieren sein.“
Nur kurze Zeit später allerdings, nachdem im Parla-
ent für viele kleinere und mittlere Einkommensbezie-
er sehr schmerzhafte Maßnahmen wie die Erhöhung
er Mehrwertsteuer um drei Punkte und zum Beispiel
insparungen bei der Pendlerpauschale als unabdingba-
er Beitrag zur Haushaltskonsolidierung beschlossen
orden sind, wurden Festlegungen zur Reform der Un-
ernehmensteuer getroffen und öffentlich gemacht, die
umindest für einen Zeitraum von fünf Jahren sehr weit
eichende Steuerverzichte im Gesamtumfang bis zu
5 Milliarden Euro festschreiben sollten und praktisch
estgeschrieben haben.
Die Unterzeichnenden sehen bei allem Respekt vor
er mit bestem Wissen und Wollen getroffenen Mehr-
eitsentscheidung ihrer Fraktion für sich keine Möglich-
eit, diese Entscheidung mitzutragen, weil diese in unse-
en Augen in der Gesamtbewertung Legitimation,
ugenmaß und soziale Balance vermissen lassen.
Zweitens. Dass eine moderne Unternehmensteuerge-
taltung notwendig und begrüßenswert ist, wird von den
nterzeichnenden damit überhaupt nicht bestritten.
ahlreiche wichtige Elemente des vorgelegten Konzep-
es finden im Übrigen auch unsere ausdrückliche Zu-
timmung, wie der grundsätzliche Erhalt und die nach-
altige Stabilisierung der Gewerbesteuer, die überfällige
chließung von Steuerschlupflöchern und standort-
chädlichen Gestaltungsmöglichkeiten im Unterneh-
ensbereich (Zinsschranke etc.) und weitere Einzelrege-
ungen.
Wir sehen uns hierin auch in Übereinstimmung mit
ielen Wählerinnen und Wählern, Mitgliedern und Orga-
en unserer Partei und für uns wichtigen Partnern in der
olitik wie den deutschen Gewerkschaften. Wir teilen al-
erdings auch deren grundsätzliche Kritik an der Ge-
amtstruktur der Unternehmensteuerreform. Mit der Ent-
altung machen wir zugleich deutlich, dass wir das
esamtkonzept sehr wohl differenziert betrachten und
ewerten, ohne dass dieses unsere grundsätzlichen Be-
enken zu Verfahren, Risiken und sozialer Balance letzt-
ich ausräumen kann.
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 25. Mai 2007 10435
(A) )
(B) )
Anlage 9
Erklärung nach § 31 GO
der Abgeordneten Ulrich Adam, Peter Albach,
Günter Baumann, Veronika Bellmann, Klaus
Brähmig, Manfred Grund, Bernd Heynemann,
Robert Hochbaum, Susanne Jaffke, Dr. Peter
Jahr, Dr. Hans-Heinrich Jordan, Jens Koeppen,
Manfred Kolbe, Katharina Landgraf, Maria
Michalk, Bernward Müller (Gera), Peter
Rzepka, Ingo Schmitt (Berlin), Arnold Vaatz,
Volkmar Uwe Vogel, Kai Wegner und Karl-
Georg Wellmann (alle CDU/CSU) zur
Abstimmung über den Entwurf eines Unterneh-
mensteuerreformgesetzes 2008 (Tagesordnungs-
punkt 30 a)
Die ostdeutschen Abgeordneten der CDU/CSU-Bun-
destagsfraktion begrüßen grundsätzlich die Unterneh-
mensteuerreform 2008. Insbesondere die Senkung des
Körperschaftssteuersatzes, die Einführung einer Begüns-
tigung von thesaurierten Gewinnen bei Personengesell-
schaften und die Einführung einer Abgeltungsteuer ver-
bessern die Attraktivität des Standorts Deutschland.
Wegen der vereinbarten Begrenzung der Entlastungs-
wirkung auf 5 Milliarden Euro waren auch teilweise
komplexe und für die Unternehmen mit zusätzlichem
bürokratischem Aufwand verbundene Gegenfinanzie-
rungsmaßnahmen erforderlich. Besonders kritisch sehen
wir hier die Einschränkungen bei der Sofortabschrei-
bung geringwertiger Wirtschaftsgüter (GWG) durch die
Absenkung der Geringwertigkeitsgrenze von 410 Euro
auf 150 Euro in § 6 Abs. 2 Satz 1 EStG.
Besonders unerfreulich ist für uns aber eine erst in die-
ser Woche vom Bundesfinanzministerium ausgehende
Änderung des Investitionszulagengesetzes, wonach dort
in einem neuen § 12 a für die Zwecke der Investitionszu-
lage ein vom Einkommensteuergesetz abweichender Be-
griff des geringwertigen Wirtschaftsgutes definiert wird.
Für ostdeutsche Unternehmen bedeutet dies – neben dem
von allen deutschen Unternehmen zu tragenden zusätzli-
chen bürokratischen Aufwand durch die Einschränkung
der Sofortabschreibung bei GWG – einen weiteren zu-
sätzlichen und erheblichen Bürokratieaufwand Ost, da
sie Investitionsgüter nun in vier unterschiedliche Katego-
rien einsortieren müssen, nämlich: Wirtschaftsgüter mit
einem Wert unter 150 Euro sind GWG gemäß § 6 Abs. 2
Satz 1 EstG; Wirtschaftsgüter zwischen 150 Euro und
410 Euro sind zwar nach dem Einkommensteuergesetz
nicht mehr geringwertig und unterliegen insoweit der
Poolabschreibung gem. § 6 Abs. 2 a EStG, während sie
im Sinne des neuen § 12 a des Investitionszulagengeset-
zes weiterhin geringwertig sind; Wirtschaftsgüter zwi-
schen 410 Euro und 1 000 Euro sind nach beiden Geset-
zen nicht geringwertig und im Pool abzuschreiben; für
Wirtschaftsgüter über 1 000 Euro gelten die üblichen Ab-
schreibungsregelungen.
Unseres Erachtens ist dieser zusätzliche Bürokratie-
aufwand für ostdeutsche Unternehmen höher, als die
vergleichsweise geringe Ausweitung der Investitionszu-
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age gekostet hätte. Die europarechtlichen Bedenken
ätten durch eine Übergangsregelung problemlos ausge-
äumt werden können.
nlage 10
Erklärung nach § 31 GO
der Abgeordneten Ernst Burgbacher, Patrick
Döring, Jörg van Essen, Paul K. Friedhoff, Uwe
Barth und Dr. Wolfgang Gerhardt (alle FDP)
zur Abstimmung über den Entwurf eines Geset-
zes zum Schutz vor den Gefahren des Passiv-
rauchens (Tagesordnungspunkt 34 a)
Wir lehnen den Gesetzentwurf der Bundesregie-
ung zum Schutz vor den Gefahren des Passivrau-
hens (16/5049) ab, und zwar aus mehreren Gründen.
Wir halten es grundsätzlich für falsch, dass die obers-
en Verfassungsorgane in dieses Gesetz einbezogen wer-
en. Aufgrund seiner verfassungsrechtlichen Stellung
ollte der Deutsche Bundestag seine inneren Angelegen-
eiten selbst regeln und sich so von den Verwaltungsbe-
örden des Bundes abgrenzen. Nach unserer Auffassung
äre es für den Deutschen Bundestag problemlos mög-
ich, die Bestimmungen des Gesetzes in seine Hausord-
ung zu übernehmen. Die Einbeziehung des Parlaments
n eine gesetzliche Regelung trägt hingegen dazu bei,
essen Stellung als Verfassungsorgan auszuhöhlen.
In der Begründung des Gesetzentwurfs heißt es am
nde des Absatzes A I: „Bemühungen, auf freiwilliger
asis einen wirksamen Nichtraucherschutz zu erreichen,
aben nicht in allen Bereichen ausreichenden Erfolg er-
ielt.“ Dem widersprechen wir ausdrücklich. Denn
ielversprechende Initiativen wie die freiwillige Zielver-
inbarung mit dem Deutschen Hotel- und Gaststätten-
erband wurden dadurch konterkariert, dass nur wenige
ochen nach der Unterzeichnung immer stärker ein ge-
erelles Rauchverbot in die Diskussion gebracht wurde.
ies beeinträchtigte verständlicherweise die Bereitschaft
on Gastronomen, in technischen Nichtraucherschutz
nd andere Lösungen zu investieren. Die starke Auswei-
ung von Nichtraucherbereichen wurde von den Verbots-
efürwortern weitgehend ignoriert.
Es hat sich allerdings in vielen Bereichen gezeigt,
ass es eine Menge freiwilliger Ansätze zum Nichtrau-
herschutz gibt, die erfolgreich sind. So nutzen viele öf-
entliche und private Träger von Einrichtungen mit
ublikumsverkehr mehr und mehr über das Hausrecht
ie Möglichkeit, Regelungen für das Nichtrauchen zu
reffen. Flüge, Bahnhöfe, der öffentliche Personennah-
erkehr etc. sind rauchfrei bzw. nahezu rauchfrei. Hotels
ieten Nichtraucheretagen an. Die Nichtraucherbereiche
n der Gastronomie nehmen zu. Das ist eine gesellschaft-
iche Entwicklung, die sich auch ohne ein bundesweites
llumfassendes Verbot vollziehen und fortsetzen lässt.
Nach unserer festen Überzeugung muss der Staat
icht alles regeln. Daher lehnen wir den Gesetzentwurf
b.
10436 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 25. Mai 2007
(A) )
(B) )
Anlage 11
Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung:
– Antrag: Kein Börsengang der Ruhrkohle
AG – Bei der Zukunft des Steinkohlenberg-
baus soziale und ökologische Aspekte be-
rücksichtigen
– Beschlussempfehlung und Bericht zu dem
Antrag: Deutsche Steinkohle AG muss zügig
belastbares Datenmaterial vorlegen
(Tagesordnungspunkt 37 und Zusatztagesord-
nungspunkt 7)
Laurenz Meyer (Hamm) (CDU/CSU): Mit der An-
fang Februar 2007 zustande gekommenen Vereinbarung
zwischen Bund, Revierländern und Bergbau über die ge-
ordnete und sozialverträgliche Beendigung des subven-
tionierten Steinkohlenbergbaus in Deutschland hat die
Koalition eine der bedeutendsten wirtschafts- und ener-
giepolitischen Grundsatzentscheidungen der letzten
Jahrzehnte getroffen. Wir stellen damit einmal mehr un-
sere Bereitschaft und Fähigkeit unter Beweis, die not-
wendigen Strukturveränderungen im Energiebereich ak-
tiv zu gestalten.
Mir ist es wichtig hervorzuheben, dass wir die Ent-
scheidung über die Zukunft der deutschen Steinkohle in
einem breiten Konsens mit allen Beteiligten – ein-
schließlich der Gewerkschaft – getroffen haben. Die sub-
ventionierte Förderung der Steinkohle in Deutschland
wird bis 2018 sozialverträglich beendet. Alle Beteiligten
werden daran mitwirken, dass es nicht zu betriebsbe-
dingten Kündigungen kommt. So ist es vereinbart!
Der Deutsche Bundestag wird den Auslaufbeschluss
im Jahr 2012 überprüfen. Sollte sich die Wettbewerbs-
situation der deutschen Steinkohle bis dahin grundle-
gend verändert haben, gibt es die Möglichkeit zu reagie-
ren. Einen Sockelbergbau, der die Subventionspolitik
ohne Rücksicht auf die Wettbewerbsfähigkeit fest-
schreibt, darf und wird es nicht geben. Eine Grundför-
dermenge heimischer Steinkohle ist nach jetziger Lage
im Vergleich zum Weltmarktpreisniveau für Kraftwerks-
kohle ohne Subventionen nicht darstellbar. Je geringer
die Förderung, desto höher der pro Tonne zu zahlende
Subventionsbeitrag. Wo Bergbau wirtschaftlich betrie-
ben werden kann, unterstütze ich dies ausdrücklich. Des-
wegen ist es beispielsweise richtig, auf dem sogenannten
Donarfeld mit seinen reichhaltigen Kokskohlevorkom-
men weitere Untersuchungen anzustellen, ob eine Aus-
beutung ohne Subventionen möglich ist.
Der sogenannte weiße Bereich mit seinen Sparten
Chemie, Energie und Wohnungswirtschaft ist als inte-
grierter Industriekonzern in der RAG-Beteiligungs-AG
zusammengefasst. Mit über 40 000 Beschäftigten bildet
er heute den größten Anteil im RAG-Konzern. Im Stein-
kohlenbergbau sind hingegen nur noch circa 34 000 Mit-
arbeiter beschäftigt. Diese Entwicklung zeigt, dass sich
die deutsche Steinkohle schon seit längerer Zeit in einem
tiefgreifenden Veränderungs- und Anpassungsprozess
befindet.
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Mit der Grundsatzvereinbarung über die Beendigung
es subventionierten Steinkohlenbergbaus ist der Weg
ür eine Umstrukturierung des RAG-Konzerns frei ge-
orden. Der Vereinbarung liegt das gemeinsame Ver-
tändnis zugrunde, diesem über Jahrzehnte gewachsenen
eteiligungsbereich der RAG die nötigen Perspektiven
ür die weitere Entwicklung zu öffnen.
Mit dem Gang an die Börse wird diese Perspektive
irklichkeit. Der Beteiligungsbereich erhält Zugang
um Kapitalmarkt. Damit wird eine Neuausrichtung mit
euen Investoren ermöglicht. Gleichzeitig werden über
ine vom RAG-Konzern zu gründende Stiftung die Mit-
el für die Finanzierung der Ewigkeitslasten des Berg-
aus wie Dauerbergschäden und Wasserhaltung aufge-
racht und durch die Revierländer abgesichert. Es ist
eplant, dass die derzeitigen Anteilseigner ihre Anteile
ür den symbolischen Preis von 1 Euro auf die Stiftung
bertragen, die dann ihrerseits die Eigentumsrechte an
er jetzigen RAG-Beteiligungs-AG übernimmt. Die In-
eressen der öffentlichen Hand bleiben gewahrt, da Stif-
ungssatzung und Stiftungsgründung im Einvernehmen
it der öffentlichen Hand abgestimmt werden.
Die Konstruktion macht deutlich, dass der von Ihnen
rhobene Vorwurf, „dass die Gewinne privatisiert und
ie Verluste sozialisiert werden“, jeder Grundlage ent-
ehrt. Der Gegenwert des weißen Bereichs mit seinen
ktivitäten in der Chemie, bei Kraftwerken und
ohnimmobilien kommt keinen privaten Interessen zu-
ute, sondern wird zugunsten der Stiftung und ihres
wecks, der Bewältigung der Bergbaufolgelasten, ver-
endet.
Mit dem von der Bundesregierung in Auftrag gegebe-
en KPMG-Gutachten haben wir jetzt belastbares Zah-
enmaterial zu den Ewigkeitslasten. Das Gutachten ist
llen Fraktionen des deutschen Bundestages zur Verfü-
ung gestellt worden. Es kommt zu dem Schluss, dass
ie ab 2018 anfallenden Ewigkeitslasten mithilfe des Er-
öses aus einem Börsengang im Gesamtverbund erzielt
erden können. Deshalb wurde im letzten Spitzenge-
präch der Regierungskoalition am 14. Mai vereinbart,
iesen Weg zu gehen. Eine endgültige Entscheidung
ann aber erst nach Vorlage der noch ausstehenden Gut-
chten und einer abschließenden Bewertung durch das
arlament erfolgen.
Es ist absurd, zu behaupten, der Börsengang verstoße
egen die Interessen der Arbeitnehmer. Das Gegenteil ist
ichtig. Durch den Börsengang wird der sozialverträgli-
he Auslaufprozess bis 2018 überhaupt erst ermöglicht.
uch die erfolgreiche Weiterqualifizierung und Um-
chulung der Bergbaumitarbeiter findet bereits seit Jah-
en weiter statt und wird im Rahmen des finanziell Mög-
ichen fortgeführt.
Damit ist klar: Wer sich gegen den Börsengang rich-
et, handelt gegen die Interessen der im Bergbau be-
chäftigten Menschen. Bezeichnenderweise enthält Ihr
ntrag keinerlei Aussagen über ein alternatives Finan-
ierungskonzept.
Zwischen dem heute debattierten Börsengang der
uhrkohle AG und dem von Ihnen geforderten Ansied-
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 25. Mai 2007 10437
(A) )
(B) )
lungsprogramm im Bereich erneuerbarer Energien spe-
ziell für die Kohlenbergbauregionen, vermag ich keinen
Zusammenhang zu erkennen. Richtig ist, dass die betrof-
fenen Regionen einem tiefgreifenden Strukturwandel
unterliegen. Dies ist aber keine neue Erkenntnis sondern
ein Prozess, der nun schon mehr als zwei Jahrzehnte an-
dauert. Die Regionen haben sich darauf eingestellt und
in vielen Fällen ihre Chance zur Erneuerung genutzt.
Dabei müssen wir sie unterstützen.
Es bringt uns nicht weiter, ein Subventionsprogramm
durch ein anderes zu ersetzen. Das gilt besonders, wenn
es sich um einen bereits so hochgradig durch öffentliche
Mittel geförderten Sektor handelt wie den der erneuerba-
ren Energien. Das Eckpunktepapier hat zur Strukturför-
derung bewusst nichts gesagt, da die regionale Wirt-
schaftsförderung gemäß Grundgesetz eine Aufgabe der
Bundesländer ist.
Wir sollten alle unsere Anstrengungen jetzt allein da-
rauf richten, die für den Börsengang erforderlichen
Umsetzungsschritte zeitnah einzuleiten, das heißt, die
Stiftungsgründung zu vollziehen und das Steinkohle-
finanzierungsgesetz auf den Weg zu bringen. Das sind
wir den im Bergbau tätigen Unternehmen und ihren Be-
schäftigten schuldig. Dafür werde ich mich einsetzen.
Dr. Rainer Wend (SPD): Wir befassen uns heute auf
Antrag der Fraktion Die Linke mit dem geplanten Bör-
sengang der RAG, mit einem Thema also, das für diese
Koalition, seit sie Regierungsverantwortung trägt, weit
oben auf der wirtschaftspolitischen Agenda steht.
CDU/CSU und SPD haben sich bereits in ihrem Ko-
alitionsvertrag zum Börsengang bekannt – dazu stehen
wir heute mehr denn je –, und wir sind auf dem Weg
dorthin bereits ein erhebliches Stück vorangekommen.
Der Kohlekompromiss vom 7. Februar, an dem neben
dem Bund die Kohleländer NRW und Saarland, die
IGBCE und die RAG beteiligt waren, war ein wichtiger
Meilenstein. Die Verständigung beinhaltet eine klare Zu-
kunftsperspektive für die Bergleute bis mindestens 2018.
Sie schließt betriebsbedingte Kündigungen aus und
schafft die Grundlage, um den sogenannten weißen Be-
reich der RAG als Ganzes an die Börse zu bringen. Es ist
gut, dass im Koalitionsausschuss in diesem Punkt Kurs
gehalten und zuletzt noch einmal allen Gedankenspielen
an eine Einzelveräußerung von Unternehmensteilen eine
Absage erteilt wurde. Alle, die um die Gefahr möglicher
Marktbereinigungseffekte im Falle einer Unternehmens-
zerschlagung wissen, werden diese Haltung nur begrü-
ßen können.
Es darf kein Zurück zur Zeit vor der Einigung vom
Februar geben. Im Gegenteil: Es geht jetzt darum, die
noch notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, damit
das Vereinbarte tatsächlich umgesetzt wird. In diesem
Zusammenhang – wie die Linke – einen Angriff auf so-
ziale Standards zu erkennen, ist abwegig. Richtig ist
vielmehr, dass der Börsengang der RAG ein wesentli-
ches Element einer zukunftsgerichteten wirtschaftspoli-
tischen Strategie für die Region sein muss. Gerade für
die strukturschwachen Bergbauregionen mit überdurch-
schnittlich hoher Arbeitslosigkeit ist der mit dem
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örsengang verbundene Impuls für die heimische
ertschöpfung und den Erhalt von rund 100 000 Ar-
eitsplätzen von elementarer Bedeutung. Wir stehen als
olitiker also vor der konkreten Aufgabe, Handlungsfä-
igkeit zu beweisen und sehr rasch ein Steinkohlefinan-
ierungsgesetz auf den Weg zu bringen und die noch of-
enen Fragen für die Stiftungsgründung, inklusive des
tiftungsvorsitzes, zu klären. Eine weitere Verzögerung
er notwendigen Entscheidungen sollte sich für alle Be-
eiligten von selbst verbieten.
In diesem Prozess muss endlich auch der nordrhein-
estfälische Ministerpräsident seiner Verantwortung für
as Land gerecht werden. Am 8. Februar, also einen Tag
ach der Kohleeinigung, hat Jürgen Rüttgers vor dem
üsseldorfer Landtag wörtlich erklärt: „Dem Börsen-
ang der RAG steht nichts mehr im Weg.“ Tatsächlich
ber ist der Ministerpräsident das größte Hindernis für
ieses industriepolitisch so wichtige Vorhaben. Seit Mo-
aten blockiert er eine sachorientierte Lösung auf Kos-
en der Menschen in NRW. Dieses Verhalten ist eines
inisterpräsidenten unwürdig und muss ein Ende haben.
n die Stelle parteitaktischer Spielereien gehört die
ückkehr zur Verlässlichkeit. Die Winkelzüge aus Düs-
eldorf müssen aufhören, damit das Unternehmen und
or allem seine Beschäftigten endlich die Planungssi-
herheit erhalten, die sie verdienen. Insbesondere ist
icht länger zu tolerieren, dass eine zielführende Lösung
ür den Stiftungsvorsitz wegen persönlicher Animositä-
en hintertrieben wird.
Fakt ist, dass Werner Müller als Vater der Idee des
örsengangs für den Stiftungsvorsitz prädestiniert ist.
akt ist auch, dass alle Versuche, ihn als potenziellen
tiftungsvorsitzenden zu diskreditieren – wie zuletzt die
erüchte über angebliche Verhandlungen zwischen der
AG und der russischen Gasprom –, jeder Grundlage
ntbehren. Es ist deshalb eine geradezu zwangsläufige
ntwicklung, dass Jürgen Rüttgers mit seiner Blockade-
altung weitgehend alleine dasteht. Verständnis für diese
altung existiert weder in den Reihen der Arbeitnehmer
och bei den wichtigsten Aktionären des Unternehmens.
ie jüngst von interessierter Seite lancierten Gerüchte
ber einen angeblichen Verzicht des RAG-Vorsitzenden
erner Müller auf den Stiftungsvorsitz sind nur eine
eitere taktische Rochade innerhalb der von Teilen der
nion betriebenen Verzögerungs- und Vernebelungstak-
k.
Gegenüber ihrem irrlichternden Parteifreund ist nicht
uletzt die Bundeskanzlerin in der Pflicht. Wer wie Rütt-
ers auf zynische Weise mit den Zukunftsängsten der
eschäftigten des Unternehmens spielt, der muss nöti-
enfalls durch ein parteiinternes Machtwort zur Räson
ebracht werden. Die heutige Einlassung des stellvertre-
enden Regierungssprechers Thomas Steg, die Regie-
ung wolle auf Sachverstand, Erfahrung und Kenntnisse
üllers keinesfalls verzichten, weist daher in die rich-
ige Richtung und muss durchgesetzt werden.
Als SPD-Fraktion sind wir aus wirtschaftspolitischer
berzeugung und im Interesse der betroffenen Men-
chen zu einer konstruktiven Lösung bereit. Wir werden
ber nicht zulassen, dass die Profilierungsbedürfnisse ei-
10438 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 25. Mai 2007
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nes selbst ernannten Arbeiterführers auf dem Rücken der
Beschäftigten befriedigt werden. Dazu ist die Bedeutung
des Themas bei weitem zu groß.
Paul K. Friedhoff (FDP): Seit über zwanzig Jahren
fordert die FDP ein Ende des subventionierten Steinkoh-
lebergbaus in Deutschland. Mit der Koalitionsvereinba-
rung in Nordrhein-Westfalen haben wir die Weichen
gestellt, damit das irrsinnige Verbuddeln von Steuermil-
liarden nun beendet wird. Darauf sind wir stolz.
Der Ausstieg aus dem Subventionsbergbau und der
Börsengang der RAG bedingen sich wechselseitig: ohne
Börsengang kein Ausstieg und ohne Ausstieg kein Bör-
sengang. Alle Beteiligten, die den Steinkohlebergbau in
Deutschland realistisch und ohne Nostalgie betrachten,
sind sich darin einig, dass erst durch diese Verknüpfung
der bestmögliche Weg für den geordneten Ausstieg aus
dem Subventionsbergbau möglich wurde. So wird aus
einem hoch subventionierten Unternehmen mit nicht
wettbewerbsfähiger Kohleförderung durch Strukturwan-
del ein Unternehmen mit wettbewerbsfähigen Produkten
und sicheren Arbeitsplätzen im Ruhrrevier.
Die FDP hat den Weg zu diesem Ausstieg vorange-
trieben, mitgestaltet und unterstützt die Akteure in Ber-
lin, in Düsseldorf und in Essen.
Mit der Trennung von weißem und schwarzem Be-
reich und dem folgenden Börsengang wird ein schlag-
kräftiges neues DAX-30-Unternehmen entstehen, das
zukunftsfähige, neue Arbeitsplätze schafft. Hier werden
die Arbeitskräfte gebraucht – im Bergbau haben sie
längst keine Perspektive mehr. Dass dieser Konzern
dann auch Gewinne erwirtschaftet, können wir ihm nur
wünschen.
Diese Gewinne gleich wieder in Steinkohleschächten
zu versenken, kann jedoch nur dem Wunschdenken der
Linken entspringen. Viel zu lange schon wurde echtes
unternehmerisches Handeln bei der RAG durch die
staatliche Subventionspolitik verhindert. Durch die ge-
plante Trennung der Bereiche entstehen alle Chancen für
ein subventionsfreies, „strotznormales“ Unternehmen:
Diese Chancen wollen wir ergreifen!
Mit den Chancen für neue Arbeitsplätze sind natür-
lich auch neue Ausbildungsplätze verbunden: Selbstver-
ständlich sollen doch junge Menschen in Berufen ausge-
bildet werden, die es auch in Zukunft geben wird. Dafür
ist ein staatsfreies Unternehmen denkbar besser geeignet
als eine Branche, die allein noch durch staatliche Zu-
schüsse künstlich am Leben gehalten wird.
Zu den Forderungen der Zulieferindustrie nach Bei-
behaltung eines Referenzbergbaus ist zu sagen, dass ihr
Wunsch, vor der eigenen Haustür Kohlebergwerke zum
Testen ihrer Fördertechnologie zu erhalten, verständlich
ist. Unverständlich ist jedoch, dass die Zulieferindustrie
erwartet, dass alle Steuerzahler in Deutschland ihr diese
Demonstrationsanlagen bezahlen. Wenn die Bergma-
schinenindustrie – die bereits heute über 80 Prozent ihres
Umsatzes im Ausland erzielt – ihre Maschinen in deut-
schen Kohlegruben ausprobieren will, darf das nicht zu-
lasten der Steuerzahler gehen.
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Mit dem hart verdienten Geld der Steuerbürger kön-
en in anderer Weise und an anderer Stelle viel mehr Ar-
eitsplätze entstehen als in den Gruben der Vergangen-
eit. Das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium
uss jedes Jahr 500 Millionen Euro und damit die Hälfte
eines Etats in die unsinnige Aufrechterhaltung von
4 000 unrentablen Arbeitsplätzen pumpen. Rein rechne-
isch könnten mit dem Geld aber auch 13 000 neue Leh-
er im Land eingestellt werden. Allein diese Beispiels-
echnung zeigt, wie man staatliche Mittel besser in die
öpfe als in dunkle Schächte investieren könnte. Wohl-
emerkt: Die 500 Millionen Euro aus NRW reichen gar
icht aus, um die 34 000 Kohlekumpel und ihre Arbeits-
ulisse aufrechtzuerhalten. Hinzu kommen noch einmal
000 Millionen vom Bund – und zwar jedes Jahr.
Arbeitsplätze, die im „schwarzen“ Bereich der RAG
wangsläufig wegfallen werden, sollten durch Beschäfti-
ung im „weißen“ Bereich aufgefangen werden. Die Er-
ffnung von neuen Beschäftigungsperspektiven in wett-
ewerbsfähigen Branchen ist allemal sozial verträglicher
ls der Erhalt von Arbeitsplätzen im Bergbau. Oder ist es
twa sozial verträglich, jeden Arbeitsplatz mit rund
5 000 Euro Steuergeld zu subventionieren? Es ist eben
icht sozial, den einen Bürgern das Geld aus der Tasche zu
iehen, um es den anderen zuzustecken. Dies können
elbst die Sozialisten nicht anders sehen. Den 900 000 Ar-
eitssuchenden in Nordrhein-Westfalen jedenfalls wer-
en die Linken ihre Forderungen nach einem weiter an-
auernden Vergraben von Subventionsmilliarden kaum
rklären können. Auch den Kohlearbeitern, die in den
euen Bundesländern nach der Wende bei der Abwick-
ung großer Teile des Braunkohleabbaus ohne Subven-
ionen entlassen wurden, werden sie Wünsche nach Dau-
rsubventionen im Westen nicht erklären können.
Für die Ewigkeitskosten hat die RAG bereits Reser-
en angehäuft: Den vorliegenden Gutachten zufolge
önnen die zu erwartenden Ewigkeitskosten mit dem
egenwert der Firmen des „weißen“ Bereichs gedeckt
erden. Wir wollen, dass auf der einen Seite die Stiftung
ber ihr Kapital verfügen kann und daraus für die Folgen
es Bergbaus aufkommt. Auf der anderen Seite soll ein
ukunftsfähiges Unternehmen entstehen können, das frei
st von den Lasten des bisher staatlich angeordneten
ergbaus. Niemandem wäre damit gedient, wenn die
weißen“ Bereiche der RAG ausbluten müssten, um
achträglich für die Fehler jahrzehntelanger Subventions-
olitik zu haften.
Ulla Lötzer (DIE LINKE): Es ist schon bezeichnend,
enn in den letzten Wochen mehr über die Zukunft von
erner Müller als über die Zukunft der Menschen im
uhrgebiet diskutiert wird. In dem Gerangel um die
achtstellung eines Herrn Müller gehen die Bedürfnisse
nd Nöte der Menschen im Ruhrgebiet völlig unter.
Wochenlang fanden Debatten darüber statt, ob die
egussa an Lanxess oder die STEAG an RWE verhökert
erden sollen. Herr Müller soll dem Stahlkonzern Ar-
elor-Mittal, ohne Zustimmung des Aufsichtsrats, eine
ption auf die Übernahme der RAG-Tochter Saar Fern-
as eingeräumt haben. Die Filetierung des Konzerns
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 25. Mai 2007 10439
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wurde sowohl von der nordrhein-westfälischen Wirt-
schaftsministerin, Frau Thoben, als auch den Grünen im-
mer präferiert, weil das mehr einbrächte. Eine Filetie-
rung würde jedoch noch mehr Arbeitsplätze vernichten.
Mit der Verständigung der Koalitionsfraktionen am
14. Mai, den weißen Bereich der RAG als integrierten
Konzern an die Börse zu bringen, traten diese Gerüchte
erst einmal wieder in den Hintergrund, um gleich von ei-
nem neuen abgelöst zu werden: So soll es Geheimge-
spräche zwischen Gazprom und RAG über einen Ein-
stieg des russischen Energiekonzerns bei der RAG
geben. Da verhandelt dann ja wohl der ehemalige Bun-
deskanzler mit seinem ehemaligen Wirtschaftsminister.
Natürlich werden die Gerüchte gleich wieder dementiert,
was jedoch bleibt ist, ist eine Gewissheit: Es wird einige
wenige Gewinner bei den Geschäften geben und viele
Verlierer, nämlich die Arbeitnehmerinnen und Arbeit-
nehmer.
Dieses Hin und Her zeigt nur eins: Die Zukunft der
Menschen, die im weißen Bereich arbeiten, wird ebenso
mit Füßen getreten wie die Zukunft der Bergleute. Ma-
chen wir uns doch nichts vor, wenn der weiße Bereich an
die Börse gebracht wird und den reinen Profitinteressen
des Shareholder-Value unterworfen wird, wird dies auto-
matisch zu Arbeitsplatzverlusten führen. Auch die Vor-
bereitung des Konzerns auf den Börsengang hat doch be-
reits Tausende von Arbeitsplätzen gekostet. Da die
Personalkosten die Höhe der gesamten Betriebskosten
mitbestimmen, die in den verschiedenen Berechnungs-
modellen den Shareholder-Value zum Teil beträchtlich
beeinflussen, wächst der Druck, diesen Faktor kontinu-
ierlich zu senken. Was interessiert den Shareholder die
Existenz der Beschäftigten und ihrer Familien? Nichts!
Das einzige, was zählt, ist Rendite, Rendite und noch
einmal Rendite.
In der letzten Woche wurde bekannt, dass die RAG
den Bundesanteil an der RAG Immobilien aufkauft. Da-
mit verstärkt sich die Gefahr, dass auch dieser Wohnbe-
stand den Heuschrecken ausgeliefert werden wird. Auch
der besondere Schutz der Bergleute, die in diesen Woh-
nungen leben ist damit gefährdet.
Gleichzeitig werden dem Ruhrgebiet keine Perspekti-
ven für die Zukunft eröffnet. 3 000 Ausbildungsplätze
sind akut gefährdet. Bisher verliert die RAG kein Wort
darüber, die Auszubildenden zu übernehmen. Und die
Landesregierung kümmert sich auch nicht darum, was
mit den Jugendlichen passieren soll. Im Kohlekompro-
miss vom Februar dieses Jahres findet sich kein Wort zur
Förderung von Ersatzarbeitsplätzen. Ausdrücklich ruft
der nordrhein-westfälische Ministerpräsident einen
Wettbewerb der Regionen um Fördermittel aus. Nach
dem Willen der Landesregierung kann das Ruhrgebiet
ruhig absaufen, ein besonderes Strukturprogramm soll es
nicht geben. Auch die Bundesregierung will nur Subven-
tionen einsparen. Auch von ihr sind keine Mittel oder
Maßnahmen für Ersatzarbeitsplätze geplant.
Damit werden jedoch die vorhandenen Potenziale der
Region einfach ignoriert. Das Wissen im industriellen
Anlagenbau in der Region kann in neuen Technologiebe-
reichen, wie zum Beispiel der Entwicklung und dem Bau
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on Systemen und Komponenten für die Offshore-Wind-
nergie, genutzt werden. Um dies zu nutzen, bedarf es
edoch einer gezielten Ansiedelungsstrategie. Auch in
er energetischen Häusersanierung gibt es im Ruhrge-
iet nachweislich einen hohen Arbeitskräftebedarf und
ute Kenntnisse. Den Bergleuten muss dafür nur ein
ualifizierungsangebot gemacht werden.
Kerstin Andreae (Bündnis 90/Die Grünen): Es ist
ut, dass es jetzt wenigstens einen Beschluss über das
uslaufen der Steinkohlesubventionen bis 2018 gibt.
llerdings sind wir der Meinung, dass es besser wäre,
ie Steinkohlesubventionen bereits 2012 auslaufen zu
assen. Nach Zahlen des BMWi können bei einem frühe-
en Börsengang 20 Milliarden Euro eingespart werden.
iese Gelder könnten sinnvoller für Zukunftsenergien,
limaschutz und die vielen ungelösten Altlastenpro-
leme, wie der Sanierung der stillgelegten Schacht-
nlagen in NRW und anderswo ausgegeben werden,
uch im Sinne der Schaffung zukunftsfähiger Arbeits-
lätze.
Es macht in der Tat keinen Sinn, die Subventionen bis
018 weiterlaufen zu lassen. Nach dem vorliegenden
PMG-Gutachten zur Bewertung der Stillsetzungskos-
en und der Ewigkeitslasten liegen die Kosten der Still-
egung für die Termine 2012, 2014, 2016 und 2018 in
leicher Höhe, nämlich bei 14 Milliarden Euro. In kei-
em der Fälle wird es zu betriebsbedingten Kündigun-
en kommen.
Die Koalitionen in Berlin und Düsseldorf verfolgen
tur das Ziel eines Börsengangs des sogenannten weißen
ereichs, also der Degussa, der STEAG und der RAG
mmobilien, als Konglomerat, obwohl jeder weiß, dass
ies mit einem erheblichen Ertragsabschlag verbunden
äre. Schon heute liegen Gebote nur für die Degussa
or, die den geschätzten Gesamterlös des Börsengangs
ls Konglomerat übertreffen!
Der RAG argumentiert mit der strukturpolitischen
edeutung der Schaffung eines neuen Dax-Konzerns im
uhrgebiet für die Weiterführung des weißen Bereichs
ls Konglomerat. Dieses Argument relativiert sich je-
och dadurch, dass die drei Bereiche Spezialchemie,
tromerzeugung und Immobilien sowohl bei der Veräu-
erung im Konglomerat wie auch bei Veräußerung als
inzelne Unternehmen aller Voraussicht nach an ihren
tandorten erhalten blieben. Der Sitz der Degussa AG
äre weiterhin Düsseldorf. Die STEAG AG hat ihren
itz ohnehin in Essen, die RAG Immobilien AG auch.
ie zusätzliche Wertschöpfung am Standort Essen durch
ortführung der Holding an diesem Standort wäre ge-
ing.
Ein weiterer Wertverlust wird sich durch die dauer-
afte Beteiligung der Stiftung von geplanten 30 Prozent
n dem Konglomerat ergeben. Welcher Investor wird In-
eresse an der Beteiligung an einem so weitgehend poli-
isch beeinflussten Unternehmen haben? Wir halten
ichts davon. Die Stiftung sollte die Unternehmen ver-
ußern und sich mit dem Erlös um die Bergbaufolgelas-
en kümmern. Im Kuratorium muss auf jeden Fall ein
ertreter der Bergschadensbetroffenen vertreten sein.
10440 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 25. Mai 2007
(A) )
(B) )
Werner Müller rechnet mit einem Erlös aus dem Bör-
sengang als Konglomerat von 5,9 Milliarden Euro. Der
Barwert der Stillsetzungs- und Ewigkeitskosten wird bei
rund 14 Milliarden Euro liegen. Wie soll sichergestellt
werden, dass die öffentliche Hand nicht in die Zahlungs-
pflicht genommen wird? Die große Koalition war ja so
großzügig, sich für den Bund gegenüber NRW mit ei-
nem Drittel an möglichen Kosten zu beteiligen.
Die Bundesregierung und die Landesregierung in
NRW stehen in der Pflicht, die Risiken zu minimieren,
Erlöse für Zukunftsinvestitionen zu maximieren und we-
nig produktive Subventionen so schnell wie möglich zu
beenden. Deshalb sollten die Subventionen 2012 auslau-
fen, der weiße Bereich sollte von der Stiftung getrennt
werden, optimal veräußert und in zukunftsfähige unter-
nehmerische Strukturen integriert werden.
Wie das „Handelsblatt“ heute schreibt, wird der Bör-
sengang derzeit durch den Kampf zweier eitler Männer
gefährdet, wer denn nun Chef der Steinkohlenstiftung
werden soll: Werner Müller, unterstützt von der SPD auf
der einen, und Jürgen Rüttgers, unterstützt von Kanzle-
rin und Union auf der anderen Seite. Der Börsengang
droht zur Posse zu verkommen. Das muss sofort aufhö-
ren. Es geht um eine wichtige strukturpolitische Ent-
scheidung und nicht um die Installation eines neuen
Ruhrbarons.
Anlage 12
Amtliche Mitteilungen
Der Bundesrat hat in seiner 833. Sitzung am 11. Mai
2007 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu-
stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 des
Grundgesetzes nicht zu stellen:
– Gesetz zur Änderung des Absatzfondsgesetzes
und des Holzabsatzfondsgesetzes
– Drittes Gesetz zur Änderung des Künstlersozial-
versicherungsgesetzes und anderer Gesetze
– Gesetz zu der Akte vom 29. November 2000 zur
Revision des Übereinkommens vom 5. Oktober
1973 über die Erteilung europäischer Patente
(Europäisches Patentübereinkommen)
– Gesetz zur Umsetzung der Akte vom 29. Novem-
ber 2000 zur Revision des Übereinkommens über
die Erteilung europäischer Patente
– Gesetz über die Feststellung des Wirtschaftsplans
des ERP-Sondervermögens für das Jahr 2007
(ERP-Wirtschaftsplangesetz 2007)
– Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie über Märkte
für Finanzinstrumente und der Durchführungs-
richtlinie der Kommission (Finanzmarkt-Richtli-
nie-Umsetzungsgesetz)
a) Der Bundesrat erkennt die Bemühungen der Bun-
desregierung an, die Finanzmarktrichtlinie zügig
in deutsches Recht umzusetzen, um den betroffe-
nen Wertpapierdienstleistungsunternehmen im
Hinblick auf das Inkrafttreten der Richtlinie aus-
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(D
reichend Zeit zur Umstellung auf die neuen recht-
lichen Anforderungen zu geben.
b) Der Bundesrat weist jedoch darauf hin, dass eine
rasche Umsetzung nicht zu Lasten der Aufsichts-
standards im deutschen Börsen- und Kapital-
marktrecht gehen darf. Der Bundesrat hält es
vielmehr für dringend erforderlich, die Melde-
pflichten im Wertpapierhandelsgesetz auch zu-
künftig auf alle mit Finanzinstrumenten handeln-
den inländischen Handelsteilnehmer zu
erweitern, statt lediglich auf Wertpapierdienst-
leistungsunternehmen zu beschränken.
c) Der Bundesrat hält es ferner für notwendig, die
Aufsichtsstandards für Waren und Warenderi-
vatebörsen, besonders im Bereich des rasch
wachsenden Energiehandels, weiterzuentwickeln
und an die bewährten Standards im Wertpapier-
bereich anzugleichen. Das ist eine unabdingbare
Voraussetzung für eine bessere Marktaufsicht, die
Steigerung des Vertrauens in eine wettbewerbsge-
rechte Preisbildung sowie eine größere Markt-
transparenz und -integrität. Die Erfahrungen ge-
rade im börslichen Stromgroßhandel zeigen, dass
Waren und Warenderivate besser von dem beste-
henden aufsichtsrechtlichen Rahmen erfasst wer-
den müssen, so dass den zuständigen Aufsichts-
behörden alle Instrumente für eine wirksame
Kontrolle etwaigen missbräuchlichen Verhaltens
zur Verfügung stehen. Das gilt für die Melde-
pflichten und die Möglichkeiten der Insiderüber-
wachung, die bei Warenderivategeschäften, so-
weit sie an organisierten Märkten getätigt werden
oder über sie abgewickelt werden, ausgeweitet
werden müssen. Es ist außerdem erforderlich, da-
bei in geeigneter Weise auch Warengeschäfte ein-
zubeziehen, die Basiswerte von Finanzinstrumen-
ten im Sinne der Finanzmarktrichtlinie sind und
an organisierten Märkten getätigt werden. Das
Schließen dieser Regelungslücken würde dazu
beitragen, das Gütesiegel besonders guter Auf-
sichtsstandards, das mit börslichen Marktplätzen
allgemein verbunden wird, auch für Waren- und
Warenterminbörsen besser zur Geltung zu brin-
gen.
d) Der Bundesrat begrüßt, dass die Bundesregierung
den Handlungsbedarf bei der Weiterentwicklung
der Aufsichtsstandards besonders für Waren- und
Warenderivatemärkte grundsätzlich anerkennt. Er
begrüßt darüber hinaus die Ankündigung der
Koalitionsfraktionen im Bundestag, weitergehende
Regelungen für den Energiemarkt durch eine
generelle Überarbeitung der Regulierungsvor-
schriften treffen zu wollen (Bundestagsdrucksa-
che 16/4899). Der Bundesrat sieht die Schaffung
zeitgemäßer regulatorischer Rahmenbedingungen
in diesem Bereich auch als einen wichtigen
Standortfaktor an. Der Bundesrat fordert die Bun-
desregierung daher auf, alsbald Eckpunkte für ei-
nen Gesetzesentwurf vorzulegen, und bittet sie,
die betroffenen Länder hierbei einzubeziehen.
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 101. Sitzung. Berlin, Freitag, den 25. Mai 2007 10441
(A) (C)
(B) )
Die Abgeordnete Margareta Wolf (Frankfurt) hat
mitgeteilt, dass sie ihre Unterschrift auf dem Antrag
Flugverkehrskonzept für den Großraum Berlin
überprüfen – Flughafen Berlin-Tempelhof offenhal-
ten auf Drucksache 16/4813 zurückzieht.
Die Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mit-
geteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der
Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der
nachstehenden Vorlage absieht:
Ausschuss für Gesundheit
– Unterrichtung durch die Bundesregierung
Ausschuss für Wirtschaft
und Technologie
Drucksache 16/820 Nr. 1.30
Drucksache 16/820 Nr. 1.31
Drucksache 16/3196 Nr. 1.32
Drucksache 16/3196 Nr. 1.37
Drucksache 16/3196 Nr. 1.40
Drucksache 16/3196 Nr. 1.45
Drucksache 16/3196 Nr. 1.50
Drucksache 16/3382 Nr. 2.8
Drucksache 16/3382 Nr. 2.18
Drucksache 16/4501 Nr. 2.2
Drucksache 16/4501 Nr. 2.3
Drucksache 16/4501 Nr. 2.4
Drucksache 16/4501 Nr. 2.5
Drucksache 16/4501 Nr. 2.6
Drucksache 16/4501 Nr. 2.7
Drucksache 16/4501 Nr. 2.13
Aktionsplan zur Umsetzung der HIV/AIDS-Bekämp-
fungsstrategie der Bundesregierung
– Drucksache 16/4650 –
Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben
mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU-
Vorlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische
Parlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera-
tung abgesehen hat.
Auswärtiger Ausschuss
Drucksache 16/4105 Nr. 1.15
Drucksache 16/4105 Nr. 1.17
Drucksache 16/4105 Nr. 2.48
Drucksache 16/4105 Nr. 2.50
Drucksache 16/4105 Nr. 2.74
Drucksache 16/4105 Nr. 2.79
Drucksache 16/4105 Nr. 2.80’
Drucksache 16/4501 Nr. 1.3
Drucksache 16/4501 Nr. 2.20
Drucksache 16/4501 Nr. 2.35
Drucksache 16/4501 Nr. 2.36
Drucksache 16/4501 Nr. 2.37
Drucksache 16/4501 Nr. 2.38
Drucksache 16/4501 Nr. 2.48
Drucksache 16/4501 Nr. 2.50
Drucksache 16/4635 Nr. 2.3
Drucksache 16/4635 Nr. 2.11
Drucksache 16/4635 Nr. 2.16
Drucksache 16/4819 Nr. 1.15
Finanzausschuss
Drucksache 16/4819 Nr. 1.9
Drucksache 16/4819 Nr. 1.22
(D
Drucksache 16/4501 Nr. 2.15
Drucksache 16/4501 Nr. 2.21
Drucksache 16/4819 Nr. 1.5
Drucksache 16/4939 Nr. 2.7
Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz
Drucksache 16/4501 Nr. 2.41
Drucksache 16/4939 Nr. 2.3
Ausschuss für Arbeit und Soziales
Drucksache 16/4105 Nr. 2.12
Drucksache 16/4258 Nr. 1.5
Drucksache 16/4258 Nr. 2.16
Drucksache 16/4501 Nr. 2.25
Drucksache 16/4501 Nr. 2.32
Drucksache 16/4635 Nr. 2.4
Drucksache 16/4819 Nr. 1.16
Drucksache 16/4819 Nr. 1.23
Ausschuss für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend
Drucksache 16/4635 Nr. 2.13
Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Drucksache 16/4819 Nr. 1.10
Drucksache 16/4939 Nr. 2.15
Ausschuss für die Angelegenheiten
der Europäischen Union
Drucksache 16/1942 Nr. 2.18
101. Sitzung
Berlin, Freitag, den 25. Mai 2007
Inhalt:
Redetext
Anlagen zum Stenografischen Bericht
Anlage 1
Anlage 2
Anlage 3
Anlage 4
Anlage 5
Anlage 6
Anlage 7
Anlage 8
Anlage 9
Anlage 10
Anlage 11
Anlage 12