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    Plenarprotokoll 16/98 Katherina Reiche (Potsdam), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten René Röspel, Jörg Tauss, Nicolette Kressl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Die technologische Leistungsfähigkeit mit dem 6-Mil- liarden-Euro-Programm und der High-Tech-Strategie stärken – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Heinz Riesenhuber, Ilse Aigner, Michael Kretschmer, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten René Röspel, Jörg Tauss, Nicolette Kressl, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der SPD: Forschungsprämie zur besseren Kooperation von Wissen- schaft und Klein- und Mittelunter- politik auf nachhaltige Innovationen ausrichten – zu der Unterrichtung durch die Bun- desregierung: Bericht zur technologi- schen Leistungsfähigkeit Deutsch- lands 2006 und Stellungnahme der Bundesregierung – zu der Unterrichtung durch die Bun- desregierung: Bericht der Bundes- regierung zum 6-Milliarden-Euro- Programm für Forschung und Ent- wicklung – Neue Impulse für Inno- vation und Wachstum – zu der Unterrichtung durch die Bun- desregierung: Die Hightech-Strategie für Deutschland Deutscher B Stenografisc 98. Sit Berlin, Freitag, d I n h a Tagesordnungspunkt 22: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bundesbericht Forschung 2006 (Drucksache 16/3910) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Ulrike Flach, Jens Ackermann, Dr. Karl Addicks, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Neue Wege in der Technologieför- derung ergreifen – Deutschland als Technologiestandort stärken (Drucksache 16/4863) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – zu dem Antrag der Abgeordneten Ilse Aigner, Michael Kretschmer, 9983 A 9983 B nehmen (KMU) zügig umsetzen – zu dem Antrag der Abgeordneten Cornelia Pieper, Ulrike Flach, Uwe undestag her Bericht zung en 11. Mai 2007 l t : Barth, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Innovationen brauchen Freiheit – Für mehr Ar- beit und Wohlstand – zu dem Antrag der Abgeordneten Cornelia Pieper, Ulrike Flach, Uwe Barth, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Innovationen durch Investitionen – Sonderpro- gramm für die Wissenschaft zur Verbesserung der Kooperation mit der Wirtschaft (Forschungsprämie) – zu dem Antrag der Abgeordneten Priska Hinz (Herborn), Krista Sager, Hans-Josef Fell, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN: Technologie- (Drucksachen 16/1546, 16/2628, 16/153 16/2083, 16/2621, 16/1245, 16/1400, 1 2577, 16/3546) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2, 6/ . 9983 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 98. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Mai 2007 Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Ilse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Burchardt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinz Riesenhuber (CDU/CSU) . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ute Berg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 23: a) Große Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke, Petra Pau, Sevim Dağdelen, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Entwicklung der extremen Rechten und die Maßnahmen der Bun- desregierung (Drucksachen 16/1009, 16/4675) . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Petra Pau, Jan Korte, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der LINKEN: V-Leute in der NPD abschalten (Drucksache 16/4631) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Petra Pau, Klaus Ernst, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der LINKEN: Be- ratungsprojekte gegen Rechtsextremis- mus dauerhaft verankern und Ergebnisse der wissenschaftlichen Be- gleitforschung berücksichtigen (Drucksache 16/4807) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christoph Bergner, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 9984 B 9985 C 9986 D 9988 C 9990 A 9991 B 9993 A 9994 A 9995 A 9995 C 9997 B 9998 B 9999 D 10000 D 10003 A 10003 A 10003 A 10003 B 10004 C 10005 C 10006 C 10007 D 10008 B 10008 D 10009 D Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katharina Landgraf (CDU/CSU) . . . . . . . . Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE . . . . . . . . . . . . . . . Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Henry Nitzsche (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . Gert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung der Rechtsgrundlagen zum Emissionshandel im Hinblick auf die Zuteilungsperiode 2008 bis 2012 (Drucksache 16/5240) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Jung (Konstanz) (CDU/CSU) . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marco Bülow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Rolf Hempelmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 26: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union – zu dem Antrag der Abgeordneten Markus Löning, Hans-Michael Goldmann, Michael Link (Heilbronn), weiterer Abgeordneter und der Frak- 10010 A 10011 D 10012 B 10012 D 10014 C 10015 A 10015 B 10016 A 10017 C 10018 C 10019 B 10020 C 10021 D 10022 D 10024 C 10024 D 10026 B 10027 D 10029 D 10031 A 10033 A 10033 B 10033 D 10035 C 10037 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 98. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Mai 2007 III tion der FDP: Europäische Transpa- renzinitiative aktiv unterstützen – zu dem Antrag der Abgeordneten Ulrike Höfken, Rainder Steenblock, Matthias Berninger, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN: Forderung der EU nach Transparenz bei Sub- ventionen im Agrarbereich vollstän- dig umsetzen und die Neuausrich- tung der Förderung vorbereiten (Drucksachen 16/2203, 16/2518, 16/5287) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union zu dem Antrag der Abgeordneten Matthias Berninger, Ulrike Höfken, Rainder Steenblock, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion des BÜND- NISSES 90/DIE GRÜNEN: Forderung der EU nach Transparenz bei Subven- tionen für die Wirtschaft vollständig umsetzen und die Neuausrichtung der Förderung vorbereiten (Drucksachen 16/2517, 16/5288) . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung zu dem An- trag der Abgeordneten Hüseyin-Kenan Aydin, Monika Knoche, Dr. Diether Dehm, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Agrarbeihilfe- empfänger offenlegen (Drucksachen 16/1962, 16/3039) . . . . . . . Michael Roth (Heringen) (SPD) . . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Hüseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: Antrag der Abgeordneten Martin Zeil, Paul K. Friedhoff, Frank Schäffler, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Eigenkapitalbildung fördern – Deutschlands Mittelstand fit machen (Drucksache 16/3841) . . . . . . . . . . . . . . . . Martin Zeil (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kai Wegner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10038 A 10038 B 10038 B 10038 C 10039 C 10040 C 10042 A 10042 D 10043 C 10045 A 10045 B 10046 C 10047 D 10048 D Tagesordnungspunkt 28: a) Antrag der Abgeordneten Krista Sager, Kai Gehring, Priska Hinz (Herborn), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Den Bologna-Prozess voranbringen – Quali- tät verbessern, Mobilität erleichtern und soziale Hürden abbauen (Drucksache 16/5256) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Cornelia Hirsch, Dr. Petra Sitte, Volker Schneider (Saarbrü- cken), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Für einen sozia- len Europäischen Hochschulraum (Drucksache 16/5246) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Zweiter Bericht zur Realisierung der Ziele des Bologna-Prozesses (Drucksache 16/5252) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Cornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 9: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktio- nen der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Haltung der Bundesregierung zur Finanzierung des geplanten Ausbaus von Kinderkrippen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 10049 D 10049 D 10050 A 10050 A 10051 A 10052 A 10053 B 10055 B 10056 B 10057 B 10057 C 10058 C 10060 A 10061 B 10062 B 10063 B 10064 D 10065 D 10066 C 10067 C IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 98. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Mai 2007 Ingrid Arndt-Brauer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Möllring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Clemens Bollen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede des Antrags: Eigenkapitalbildung fördern – Deutschlands Mittelstand fit machen (Tagesordnungs- punkt 27) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Lange (Backnang) (SPD) . . . . . . . . Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10069 B 10070 B 10071 B 10072 B 10073 C 10075 A 10075 D 10075 D 10077 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 98. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Mai 2007 9983 (A) (C) (B) (D) 98. Sit Berlin, Freitag, d Beginn: 9
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 98. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Mai 2007 10075 (A) (C) (B) (D) orientierte Produktentwicklung Kapital. Das wissen wir. des haben wir die Mittel für die mittelstandsorientierte technologieoffene Förderung deutlich erhöht, und es gibtMerten, Ulrike SPD 11.05.2007 Deswegen ist gerade die Mittelstandsfinanzierung ein Kernstück der deutschen Mittelstandspolitik. Zur Stärkung der Innovationsfähigkeit des Mittelstan- Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.05.2007 Leibrecht, Harald FDP 11.05.2007 Anlage 1 Liste der entschuldi Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ackermann, Jens FDP 11.05.2007 Bahr (Münster), Daniel FDP 11.05.2007 Barth, Uwe FDP 11.05.2007 Dr. Bauer, Wolf CDU/CSU 11.05.2007 Beckmeyer, Uwe SPD 11.05.2007 Bierwirth, Petra SPD 11.05.2007 Bismarck, Carl-Eduard von CDU/CSU 11.05.2007 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 11.05.2007 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.05.2007 Dyckmans, Mechthild FDP 11.05.2007 Gabriel, Sigmar SPD 11.05.2007 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 11.05.2007 Griefahn, Monika SPD 11.05.2007 Gröhe, Hermann CDU/CSU 11.05.2007 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 11.05.2007 Höger, Inge DIE LINKE 11.05.2007 Kasparick, Ulrich SPD 11.05.2007 Knoche, Monika DIE LINKE 11.05.2007 Koczy, Ute BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.05.2007 Kolbow, Walter SPD 11.05.2007 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.05.2007 Anlagen zum Stenografischen Bericht gten Abgeordneten Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Antrags: Eigenkapitalbildung fördern – Deutschlands Mittelstand fit machen (Tagesordnungspunkt 27) Christian Lange (Backnang) (SPD): Richtig ist: Kleinere und mittlere Unternehmen haben eine geringere Eigenkapitalquote als Großunternehmen, dadurch auch einen schwereren Stand, wenn es darum geht, an Fremd- kapital bzw. Wagniskapital heranzukommen. Insbeson- dere junge technologieorientierte Existenzgründer, aber nicht nur die, benötigen für innovative und wachstums- Merz, Friedrich CDU/CSU 11.05.2007 Dr. Miersch, Matthias SPD 11.05.2007 Naumann, Kersten DIE LINKE 11.05.2007 Otto (Frankfurt), Hans- Joachim FDP 11.05.2007 Raidel, Hans CDU/CSU 11.05.2007 Reichel, Maik SPD 11.05.2007 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 11.05.2007 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 11.05.2007 Schummer, Uwe CDU/CSU 11.05.2007 Steenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.05.2007 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 11.05.2007 Ulrich, Alexander DIE LINKE 11.05.2007 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 11.05.2007 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 10076 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 98. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Mai 2007 (A) (C) (B) (D) eine Fülle an unterstützenden Fördermaßnahmen, die der mittelständischen Wirtschaft helfen, Forschung und Ent- wicklung voranzubringen. Im Übrigen: Gerade durch die Neuordnung des ERP- Vermögens ermöglichen wir weiterhin eine Mittelstands- förderung auf hohem Niveau. Beispielsweise sind für den Wirtschaftsplan 2007 für Existenzgründungen und Wachstumsfinanzierungen 1,1 Milliarden Euro vorgese- hen, für Innovationsförderungen 850 Millionen Euro, für Vorhaben in regionalen Fördergebieten 650 Millionen Euro und für mittelständische Bürgschaftsbanken sowie für die Refinanzierung privater Kapitalbeteiligungs- gesellschaften und Beteiligungsfonds 350 Millionen Euro. Wir haben einen Zuwachs der Mittelzusagen von 70 Prozent im Jahr 2006 gegenüber 2005 zu verzeich- nen. Das zeigt, dass diese Förderung gut ankommt und einen wertvollen Beitrag zur Sicherung der mittelständi- schen Wachstumsprojekte leistet. Der Mittelstand und insbesondere Existenzgründer profitieren ganz besonders durch das ERP-Vermögen. So stehen im Produktangebot der KfW-Mittelstandsbank Gründern beispielsweise die Programme „Unternehmer- kredit“, „Unternehmerkapital“ und für entsprechende Beteiligungen im Innovationsbereich beispielsweise der Hightech-Gründerfonds, der ERP-Startfonds, EXIST – Existenzgründungen aus Hochschulen und Forschungs- einrichtungen oder die EIF/ERP-Dachfonds zur Verfü- gung. Damit fördern wir technologieorientierte Gründer und innovative kleine Technologieunternehmen und si- chern den Finanzierungsbedarf für die Entwicklung und Markteinführung neuer oder wesentlich verbesserter Produkte, Verfahren und Dienstleistungen. Hinzu kom- men maßgeschneiderte Förderfenster der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für Kleingründungen. Dennoch können wir uns damit nicht zufriedengeben: Wir haben in der Tat in Deutschland keinen ausreichen- den Risikokapitalmarkt. Nach dem Zusammenbruch der Dotcom-Blase ab 2000 wurde es noch schwieriger, für innovative und kapitalintensive Projekte an privates Be- teiligungskapital bzw. „private equity“-Finanzierung he- ranzukommen. Dies muss sich ändern. Deswegen haben wir bereits im Koalitionsvertrag die Überarbeitung der Regelungen für den Bereich Private Equity vereinbart. Die Vorschläge der FDP in allen Ehren – im Ziel sind wir uns sicher einig, die Eigenkapitalsituation von klei- nen und mittleren Unternehmen mit hohem Wachstums- und Arbeitsmarktpotenzial weiter zu verbessern –, aber wir werden ein eigenes Konzept vorlegen. Wir sind der- zeit im Gespräch darüber, wie wir privates Beteiligungs- kapital besser fördern können und wie sinnvolle Regeln zur Begrenzung der Risiken aufzustellen sind. Es soll dabei vor allem kleinen und mittleren Unter- nehmen der Zugang zu Beteiligungskapital erleichtert werden. Das hierzu von der Bundesregierung geplante Unternehmensbeteiligungsgesetz (UBGG) soll wie die Unternehmenssteuerreform am 1. Januar 2008 in Kraft treten. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat diesen Plan zu Jahresbeginn bekräftigt und angekündigt, in diesem Jahr parallel zu einer Unternehmensteuerreform ein Un- ternehmensbeteiligungsgesetz auszuarbeiten, um die Möglichkeiten für Private Equity zu verbessern. Eine vom Bundesfinanzministerium beauftragte Ex- pertengruppe der TU München hat in ihrem Gutachten die Bundesregierung aufgefordert, steuertransparente Strukturen für die Kapitalbeteiligungsindustrie zu schaf- fen und deshalb auf Fondsebene keine Besteuerung vor- zunehmen. Frühphasenfinanzierer sollen steuerlich be- günstigt werden. Zentrale Forderung ist die Aufnahme einer Regelung in das Unternehmensbeteiligungsgesetz, „wonach ein Fonds, der als Personen- oder Kapitalge- sellschaft errichtet werden kann und den weiteren ge- setzlichen Vorgaben entspricht sowie von einer noch zu schaffenden Aufsichtsbehörde zertifiziert wurde, auf der Ebene des Fonds … von der Gewerbe- und Körper- schaft- bzw. Einkommensteuer befreit wird“. Diese Ziel- setzungen können wir nach Ansicht der Experten durch einige wenige gesetzgeberische Maßnahmen umsetzen. Kernpunkt wäre dabei eine Weiterentwicklung des UBGG hin zu einem Beteiligungsfinanzierungsgesetz mit der Zielsetzung, einen international attraktiven Sta- tus für in Deutschland ansässige bzw. tätige Private- Equity-Fonds zu schaffen. Um die Fonds in Deutschland zu halten, sollen zudem nach der Empfehlung der Gutachter Veräußerungsge- winne von Frühphasenfinanzierern für kleine, innovative Unternehmen steuerfrei sein, nachdem die Beteiligung drei Jahre gehalten wurde. Die Experten raten zu einer Ausnahme von der ab 2009 geplanten Abgeltungsteuer von pauschal 25 Prozent auf Kapitalerträge. Weiterhin sollen die Hindernisse bei der Anlage insti- tutioneller Gelder in deutsche Private-Equity-Fonds ab- gebaut und eine Zulassungspflicht für Private-Equity- Fonds eingeführt werden. Privates Beteiligungskapital darf in aufsichtsrechtlicher Hinsicht nicht gegenüber börsennotiertem Beteiligungskapital diskriminiert wer- den. Daraus folgt aber auch, dass Private-Equity-Fonds einer aufsichtsrechtlichen Überwachung zu unterwerfen sind. Die Wissenschaftler schlagen außerdem eine Be- grenzung des für Private-Equity-Fonds infrage kommen- den Anlegerkreises vor, der sich außer für Dachfonds auf „qualifizierte Anleger“ beschränken soll. Das Bundesfinanzministerium prüft das Gutachten derzeit noch. Wir sind in Detailfragen noch nicht am Ende der Diskussion angelangt. Ich bin dafür, die Förde- rung auf junge innovative Technologiefirmen zu fokus- sieren. Denn gerade die haben es schwer, Finanzierungs- möglichkeiten zu finden. Dazu rät übrigens auch der Sachverständigenrat. In seinem Gutachten von 2005 for- dert er, von einer umfassenden Förderung der mittelstän- dischen Unternehmen abzusehen. Denn anders als bei jungen innovativen Wachstumsunternehmen, bei denen es aufgrund der hohen Unsicherheit hinsichtlich des Er- folgs von Forschungsprojekten und vergleichsweise kleiner Investitionsvolumina auch dauerhaft zu einem Marktversagen kommen kann, ist dies in dem für tradi- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 98. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Mai 2007 10077 (A) (C) (B) (D) tionelle mittelständische Unternehmen relevanten Teil- segment des Beteiligungsmarkts nicht zu erwarten. Die Damen und Herren von der FDP müssen sich noch ein wenig in Geduld üben. Wir wollen kein Hoppla-Hopp, sondern ein seriöses und finanzierbares Konzept zur Förderung des privaten Beteiligungsmarkte vorlegen. Dann würden wir uns aber über Ihre Zustim- mung zu unserem Gesetzentwurf freuen. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Die Abgeordneten Karin Binder, Dr. Lothar Bisky, Dr. Martina Bunge, Dr. Dagmar Enkelmann, Klaus Ernst, Wolfgang Gehrcke, Diana Golze, Dr. Gregor Gysi, Heike Hänsel, Lutz Heilmann, Inge Höger, Katrin Kunert, Dr. Gesine Lötzsch, Kornelia Möller, Kersten Naumann, Dr. Norman Paech, Bodo Ramelow, Dr. Herbert Schui, Dr. Ilja Seifert, Dr. Petra Sitte, Frank Spieth, Dr. Kirsten Tackmann, Alexander Ulrich, Jörn Wunderlich und Sabine Zimmermann haben mitgeteilt, dass sie ihre Unterschriften auf dem Antrag Effektiven Rechtsausschuss Drucksache 16/3573 Nr. 2.20 Drucksache 16/4635 Nr. 2.18 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 16/4501 Nr. 2.26 Drucksache 16/4819 Nr. 1.7 Drucksache 16/4819 Nr. 1.20 Drucksache 16/4819 Nr. 1.21 Drucksache 16/4939 Nr. 1.2 Drucksache 16/4939 Nr. 2.4 Drucksache 16/4939 Nr. 2.5 Drucksache 16/4939 Nr. 2.8 Drucksache 16/4939 Nr. 2.10 Drucksache 16/4939 Nr. 2.14 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 16/2555 Nr. 1.37 Drucksache 16/3573 Nr. 1.3 Drucksache 16/4258 Nr. 2.26 Drucksache 16/4501 Nr. 2.17 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Schutz vor Passivrauchen zügig gesetzlich verankern auf Drucksache 16/2730 zurückziehen. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- Vorlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- tung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 16/4105 Nr. 2.51 Drucksache 16/4501 Nr. 1.1 Drucksache 16/150 Nr. 2.156 Drucksache 16/2555 Nr. 2.109 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 16/1207 Nr. 1.18 Drucksache 16/1942 Nr. 1.1 Drucksache 16/1942 Nr. 1.2 Drucksache 16/1942 Nr. 2.16 Drucksache 16/3196 Nr. 1.36 Drucksache 16/3713 Nr. 1.19 Drucksache 16/4105 Nr. 1.21 Drucksache 16/4501 Nr. 1.2 Drucksache 16/4819 Nr. 1.18 98. Sitzung Berlin, Freitag, den 11. Mai 2007 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Waltraud Wolff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Her-

    ren! An dieser Debatte wird deutlich, dass sich alles um
    eine zentrale Frage dreht: Wollen wir wirklich, dass die
    Menschen in Europa nachvollziehen können, welche
    Wirkungen die gemeinsame Politik entfaltet? Diese
    Frage ist in dieser Debatte entscheidend.

    Sicherlich ist richtig, dass Transparenz ihre Grenzen
    hat. Persönlichkeitsrechte und Geschäftsgeheimnisse
    müssen geschützt werden. Klar ist aber, dass wir diese
    Rechte nicht missbrauchen und berechtigte Bedürfnisse
    nach Information nicht verweigern dürfen. Das schadet
    letztlich allen: denjenigen, die ein Recht auf den Schutz
    haben, vor allem aber den Bürgerinnen und Bürgern, von
    denen wir wollen, dass sie der Politik vertrauen, was sie
    hoffentlich auch tun.

    Die Diskussion über Transparenz ist für uns Politiker
    nicht einfach; das wird auch an der heutigen Debatte
    deutlich. In den Medien wird es zu großen Schlagzeilen
    kommen, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen.
    Wir müssen erklären, warum bestimmte Unternehmen
    Subventionen erhalten. Da die EU-Agrarkommissarin
    Fischer Boel die Transparenzinitiative explizit mit der
    Ausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik verbunden
    hat, spreche ich als Landwirtschaftspolitikerin zu diesem
    Thema.

    Warum hat die EU-Kommissarin das getan? Insbe-
    sondere in der Agrarpolitik lässt sich beobachten, wel-
    che Folgen mangelnde Offenheit hat. Für die meisten
    Menschen bedeutet die EU-Agrarpolitik noch immer die
    superteure Förderung von Überproduktion. Wir Fachpo-
    litiker wissen, dass das schon lange nicht mehr der Fall
    ist.


    (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum machen Sie es dann nicht transparent? Sind Sie nicht in der Koalition?)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Waltraud Wolff (Wolmirstedt)

    Aber die Logik der Menschen ist: Wer nicht bereit ist, et-
    was offenzulegen, hat etwas zu verbergen.


    (Beifall bei der SPD – Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, so ist es! Die Koalition hat etwas zu verbergen!)


    Genau dieser Auffassung müssen wir offensiv entgegen-
    treten.

    Natürlich wird die Diskussion aufkommen, welche Wir-
    kungen unsere Agrarexportsubventionen haben. Wir
    werden uns die Frage stellen lassen müssen, warum die
    Industrieländer 349 Milliarden Dollar für Produktions-
    und Exportsubventionen ausgeben. Wir werden uns auch
    fragen lassen müssen, warum wir damit niedrige Export-
    preise fördern und so die lokale Produktion in den Ent-
    wicklungsländern verhindern.

    Mit den Vorschlägen, die wir im Rahmen der Doha-
    runde gemacht haben, haben wir diese Fragen bereits
    aufgegriffen. Nun müssen wir deutlich machen, dass wir
    diese Politik ernsthaft fortführen werden. Die Transpa-
    renzrichtlinie bietet uns die große Chance, zu erklären,
    warum landwirtschaftliche Betriebe finanzielle Unter-
    stützung brauchen. Das Ziel der Agrarpolitik ist, Leistun-
    gen in der Landwirtschaft für besonders hohe Qualität,
    für die Umwelt und für die Gesellschaft zu honorieren.
    Fest steht: Diese Leistungen werden am Markt nicht be-
    zahlt, jedenfalls nicht mit der deutschen Geiz-ist-geil-
    Mentalität.

    Für mich als Abgeordnete aus den neuen Bundeslän-
    dern ist es besonders wichtig, aufzuzeigen, warum große
    Betriebe Ausgleichszahlungen bekommen und warum
    sie notwendig sind. Wenn wir zum Beispiel die durch die
    Extensivierung entstehenden höheren Kosten ausglei-
    chen, dann fallen diese Kosten für alle an: für die kleinen
    Betriebe genauso wie für die großen Betriebe. Wenn
    man sich dann noch vor Augen führt, wie viele Arbeit-
    nehmer in den großen Betrieben in Ostdeutschland be-
    schäftigt sind, und zwar sozialversicherungspflichtig,


    (Zuruf von der CDU/CSU: Genau! Das ist sehr wichtig! Das darf man nicht vergessen!)


    und dass das Dorfleben sehr oft von einer einzigen
    Agrargenossenschaft am Ort abhängig ist, dann ist es
    folgerichtig, dass Obergrenzen für Direktzahlungen aus
    deutscher Sicht abzulehnen sind.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Über eine lineare Degression kann man reden. Aber
    Obergrenzen sind abzulehnen. An dieser Stelle danke ich
    der Bundesregierung, die dazu eindeutig Stellung ge-
    nommen hat.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Offenlegung der Fördersummen muss aber – auch
    das sage ich in Richtung Bundesregierung – mit Be-
    triebsdaten wie der Anzahl der sozialversicherungs-
    pflichtig beschäftigten Arbeitnehmer unterlegt werden.
    Die Zahlen allein dokumentieren überhaupt nichts. Was
    für die Agrarförderung gilt, gilt natürlich auch für die
    Strukturfonds.
    Ich sage Ihnen eines: Lassen Sie uns alle gemeinsam
    endlich etwas mutiger werden. Das hilft den Menschen,
    Politik zu verstehen, und es hilft auch, Schwachstellen,
    die vielleicht gerade nicht in der Landwirtschaft liegen,
    aufzuzeigen.

    Zwei Bitten habe ich zum Schluss. Erstens. Es ist hier
    schon angesprochen worden: Die Bundesregierung sollte
    im Interesse der Betriebe und auch einer sachlichen Dis-
    kussion ihren Zeitplan überdenken und in 2008 alle Da-
    ten veröffentlichen – und sie sollte sie selbst veröffentli-
    chen und dies nicht an die Kommission abgeben. Wir
    selbst haben es in der Hand. Wir können einen gemein-
    samen Rahmen beschließen, aber die Mitgliedstaaten
    sollten selber veröffentlichen.


    (Dr. Gerd Müller [CDU/CSU]: Darüber können wir reden!)


    Die zweite Bitte – das ist hier heute überhaupt noch
    nicht angesprochen worden – richte ich an die Landes-
    parlamente. Ich fordere die Landesparlamente von hier
    aus auf, sich zu positionieren und konstruktiv an der Da-
    tenerfassung mitzuarbeiten. Das ist gar nicht so schwie-
    rig, aber die Kolleginnen und Kollegen in den Landtagen
    müssen sich damit auseinandersetzen.

    Ich bitte Sie, lassen Sie uns gemeinsam die knappe
    Zeit und auch die inhaltlichen Chancen, die in diesem
    Thema stecken, nutzen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich schließe die Aussprache.

Wir kommen zur Beschlussempfehlung des Aus-
schusses für die Angelegenheiten der Europäischen
Union zu dem Antrag der Fraktion der FDP mit dem Ti-
tel „Europäische Transparenzinitiative aktiv unterstüt-
zen“. Der Ausschuss empfiehlt unter Nr. 1 seiner Be-
schlussempfehlung auf Drucksache 16/5287, den Antrag
der Fraktion der FDP auf Drucksache 16/2203 abzuleh-
nen. Wer stimmt für diese Beschlussempfehlung? – Wer
stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Die Beschlussemp-
fehlung ist mit den Stimmen von CDU/CSU und SPD
bei Enthaltung von Linken und Grünen und Ablehnung
der FDP angenommen.

Unter Nr. 2 seiner Beschlussempfehlung auf Druck-
sache 16/5287 empfiehlt der Ausschuss die Ablehnung
des Antrags der Fraktion des Bündnisses 90/Die Grünen
auf Drucksache 16/2518 mit dem Titel „Forderung der
EU nach Transparenz bei Subventionen im Agrarbereich
vollständig umsetzen und die Neuausrichtung der Förde-
rung vorbereiten“. Wer stimmt für diese Beschlussemp-
fehlung? – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? –
Die Beschlussempfehlung ist mit den Stimmen von
CDU/CSU und SPD bei Enthaltung der Linken und Ab-
lehnung von FDP und Bündnis 90/Die Grünen ange-
nommen.






(A) (C)



(B) (D)


Vizepräsident Dr. h. c. Wolfgang Thierse
Beschlussempfehlung des Ausschusses für die Ange-
legenheiten der Europäischen Union zu dem Antrag der
Fraktion des Bündnisses 90/Die Grünen mit dem Titel
„Forderung der EU nach Transparenz bei Subventionen
für die Wirtschaft vollständig umsetzen und die Neuaus-
richtung der Förderung vorbereiten“. Der Ausschuss
empfiehlt in seiner Beschlussempfehlung auf Druck-
sache 16/5288, den Antrag der Fraktion des Bündnis-
ses 90/Die Grünen auf Drucksache 16/2517 abzulehnen.
Wer stimmt für diese Beschlussempfehlung? – Wer
stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Die Beschluss-
empfehlung ist mit den gleichen Mehrheitsverhältnissen
wie zuvor angenommen.

Beschlussempfehlung des Ausschusses für wirtschaft-
liche Zusammenarbeit und Entwicklung zu dem Antrag
der Fraktion Die Linke mit dem Titel „Agrarbeihilfeemp-
fänger offenlegen“. Der Ausschuss empfiehlt in seiner
Beschlussempfehlung auf Drucksache 16/3039, den An-
trag der Fraktion Die Linke auf Drucksache 16/1962 ab-
zulehnen. Wer stimmt für diese Beschlussempfehlung? –
Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Die Be-
schlussempfehlung ist mit den Stimmen von CDU/CSU,
SPD und FDP bei Enthaltung der Grünen und Ablehnung
der Linken angenommen.

Ich rufe nunmehr den Tagesordnungspunkt 27 auf:

Beratung des Antrags der Abgeordneten Martin
Zeil, Paul K. Friedhoff, Frank Schäffler, weiterer
Abgeordneter und der Fraktion der FDP

Eigenkapitalbildung fördern – Deutschlands
Mittelstand fit machen

– Drucksache 16/3841 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie (f)

Finanzausschuss

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die
Aussprache eine halbe Stunde vorgesehen, wobei die
Fraktion der FDP sechs Minuten erhalten soll. – Ich höre
keinen Widerspruch. Dann ist das so beschlossen.

Ich eröffne die Aussprache und erteile dem Kollegen
Martin Zeil, FDP, das Wort.


(Beifall bei der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Martin Zeil


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Der

    italienische Politiker Pella hat einmal den schönen Satz
    geprägt:

    Das Kapital hat das Herz eines Hasen, die Beine ei-
    nes Rennpferdes und das Gedächtnis eines Elefan-
    ten.

    Man könnte in Versuchung kommen, dieses Bild auf die
    Regierungkoalition zu übertragen: Der Mut bei Refor-
    men entspricht dem eines Hasen, und das Weglaufen vor
    den Problemen des Landes geschieht mit der Geschwin-
    digkeit eines Rennpferdes.


    (Beifall bei der FDP)

    Nur das Gedächtnis eines Elefanten kann man bei der
    Regierung nun überhaupt nicht erkennen; denn da wer-
    den Reformversprechen vergessen: An die versprochene
    Steuervereinfachung und auch an die Vorschläge von
    Professor Kirchhof will sich niemand mehr so recht erin-
    nern.


    (Beifall bei der FDP)


    Ganz im Gegenteil: Man feiert fette Steuererhöhungen,
    greift bei der Unternehmensteuerreform erneut auf die
    Substanzbesteuerung zurück und entzieht so gerade dem
    Mittelstand das dringend benötigte Kapital.

    Hohe Bürokratiedichte, ungünstige steuerliche Rah-
    menbedingungen, schleppende Genehmigungs- und Zu-
    lassungsverfahren, ein überregulierter Arbeitsmarkt und
    auch der Fachkräftemangel behindern die Umsetzung
    von neuen Ideen und ihre wirtschaftliche Verwertung in
    Deutschland. Viele kreative Menschen – das muss uns
    besorgt machen – verlassen unser Land.

    Eines der Haupthemmnisse für Innovationen und Ex-
    pansionen – deshalb haben wir Ihnen diesen Antrag vor-
    gelegt – ist die Knappheit von Kapital, insbesondere von
    Eigenkapital beim Mittelstand. Gute Ideen brauchen Zeit
    und Geld zur Reife. Auf der einen Seite ist die Finanzie-
    rung junger, risikoanfälliger Technologieunternehmen
    wegen der langen und kostenintensiven Forschungs- und
    Entwicklungszeiten besonders in der Anfangszeit schwie-
    rig. Wegen fehlender Sicherheiten und angesichts der
    dünnen Eigenkapitaldecke scheidet eine Fremdfinanzie-
    rung durch Bankkredite oft aus. Auf der anderen Seite ha-
    ben auch etablierte kleine und mittelständische Betriebe
    im internationalen Vergleich eine zu geringe Eigenkapi-
    talausstattung.

    Nur mit einer gesunden Eigenkapitalquote können
    sich die kleinen und mittelständischen Unternehmen in
    Deutschland im globalen Wettbewerb behaupten und
    auch zukünftig einen wesentlichen Motor für Wachstum
    und Beschäftigung darstellen.


    (Beifall bei der FDP)


    Der Vergleich der Eigenkapitalausstattung des indus-
    triellen Mittelstandes in Deutschland mit der von ver-
    gleichbaren Unternehmen in anderen Ländern zeigt die
    Schwächen deutlich. So wiesen deutsche Unternehmen
    2005 einen durchschnittlichen EK-Anteil von circa
    17 Prozent der Bilanzsumme auf, während Unternehmen
    in fast allen anderen Industrieländern deutlich höhere
    Werte aufweisen, vielfach sogar Werte von 30 bis
    40 Prozent.

    Nicht unproblematisch für den Mittelstand sind in die-
    sem Zusammenhang auch die neuen Basel-II-Regelun-
    gen, die die Banken zur Neubewertung ihrer Kreditrisiken
    zwingen. Dadurch wird die traditionelle Kreditfinanzie-
    rung stärker limitiert als bisher. Der Sachverständigenrat
    stellt fest, dass sich das wandelnde Finanzierungsumfeld
    vor allem von mittelständischen Unternehmen als Be-
    drohung empfunden wird, da die geänderte Geschäfts-
    politik der Banken den traditionellen Zugang zu Finan-
    zierungsmitteln in Form von Bankkrediten tendenziell
    verschlechtert hat.






    (A) (C)



    (B) (D)


    Martin Zeil
    Neben der Verbesserung der allgemeinen Rahmenbe-
    dingungen zur Erhöhung des Wachstums und damit der
    Gewinnthesaurierungsmöglichkeiten sollte sich eine ge-
    zielte und marktkonforme Förderung vor allem auf eine
    Verbesserung der Möglichkeiten für kleine und mittel-
    ständische Unternehmen konzentrieren, an Beteili-
    gungskapital zu kommen. Umfragen unter Unterneh-
    men haben zudem ergeben, dass es nicht unbedingt an
    Informationen über alternative Finanzierungsinstru-
    mente mangelt. Viele Unternehmer fürchten vielmehr
    den Einfluss von fremdem Eigenkapital auf die eigene
    Entscheidungsfreiheit. Deswegen reichen die staatli-
    chen Maßnahmen zur Gründer- und Frühphasenförde-
    rung und andere erfolgreiche Fördermaßnahmen nicht
    aus. Ich erwähne hier ausdrücklich die ERP-Förderung,
    die Sie leider mit Ihrem Neuordnungsgesetz kannabili-
    sieren wollen.


    (Jörg Tauss [SPD]: Ein hässliches Wort! – Ludwig Stiegler [SPD]: Das stimmt nicht! Falsches Wort! „Kannibalisieren“ heißt es!)


    – Kannibalisieren, habe ich doch gesagt.


    (Ludwig Stiegler [SPD]: Kommt von „Kannibale“!)


    Ich habe vielleicht, Herr Kollege, für einen Oberpfälzer
    ein bisschen zu schnell gesprochen.


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Sie betreiben hiermit auch Raubbau an den Geldern
    des Mittelstandes. Die Politik muss ihr Augenmerk vor
    allen Dingen auf die Mobilisierung privaten Kapitals für
    die Stärkung des Eigenkapitals richten. Die Bedingun-
    gen für Beteiligungskapitalgeber, aber auch für die Mit-
    arbeiterbeteiligung müssen endlich auf einen internatio-
    nalen Standard gebracht werden.


    (Beifall bei der FDP)


    Die Kommunikation zwischen Kreditinstituten und
    kleinen Unternehmen zum Thema Rating muss durch
    geeignete Maßnahmen aktiv belebt werden. Wir haben
    in unserem Antrag weitere Vorschläge zu diesem Thema
    gemacht.

    Entscheidend ist – da möchte ich die Große Koalition
    an ihre Koalitionsvereinbarung erinnern, in der Sie sehr
    schöne Ankündigungen zu dem Thema gemacht haben –,
    dass die Ankündigungen jetzt mit Inhalt gefüllt werden
    und ihnen auch wirklich Taten folgen, Herr Kollege
    Stiegler.


    (Beifall bei der FDP – Ludwig Stiegler [SPD]: Das wird auch verwirklicht! Keine Sorge, das kommt! Das liegt unter dem Gabentisch! – Markus Löning [FDP]: Das wäre ja mal was Neues bei der Regierung!)


    – Sie regieren ja nun schon eine Weile, möglicherweise
    länger, als Sie von jetzt ab noch regieren werden.


    (Markus Löning [FDP]: Ganz sicher! – Ludwig Stiegler [SPD]: Die Hoffnung stirbt zuletzt!)

    Jetzt ist Zeit zum Handeln.

    Ich möchte mit einem Zitat von Henry Ford schlie-
    ßen:

    Der oberste Zweck des Kapitals ist nicht, mehr
    Geld zu schaffen, sondern zu bewirken, dass das
    Geld sich in den Dienst der Verbesserung des Le-
    bens stellt.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der FDP – Ludwig Stiegler [SPD]: So ist es! Das ist alte Sozialliberalität, die ich begrüße! – Gegenruf des Abg. Markus Löning [FDP]: Dann können Sie auch mal klatschen, Herr Stiegler! – Beifall des Abg. Ludwig Stiegler [SPD])