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    Plenarprotokoll 16/98 Katherina Reiche (Potsdam), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten René Röspel, Jörg Tauss, Nicolette Kressl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Die technologische Leistungsfähigkeit mit dem 6-Mil- liarden-Euro-Programm und der High-Tech-Strategie stärken – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Heinz Riesenhuber, Ilse Aigner, Michael Kretschmer, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten René Röspel, Jörg Tauss, Nicolette Kressl, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der SPD: Forschungsprämie zur besseren Kooperation von Wissen- schaft und Klein- und Mittelunter- politik auf nachhaltige Innovationen ausrichten – zu der Unterrichtung durch die Bun- desregierung: Bericht zur technologi- schen Leistungsfähigkeit Deutsch- lands 2006 und Stellungnahme der Bundesregierung – zu der Unterrichtung durch die Bun- desregierung: Bericht der Bundes- regierung zum 6-Milliarden-Euro- Programm für Forschung und Ent- wicklung – Neue Impulse für Inno- vation und Wachstum – zu der Unterrichtung durch die Bun- desregierung: Die Hightech-Strategie für Deutschland Deutscher B Stenografisc 98. Sit Berlin, Freitag, d I n h a Tagesordnungspunkt 22: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bundesbericht Forschung 2006 (Drucksache 16/3910) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Ulrike Flach, Jens Ackermann, Dr. Karl Addicks, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Neue Wege in der Technologieför- derung ergreifen – Deutschland als Technologiestandort stärken (Drucksache 16/4863) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – zu dem Antrag der Abgeordneten Ilse Aigner, Michael Kretschmer, 9983 A 9983 B nehmen (KMU) zügig umsetzen – zu dem Antrag der Abgeordneten Cornelia Pieper, Ulrike Flach, Uwe undestag her Bericht zung en 11. Mai 2007 l t : Barth, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Innovationen brauchen Freiheit – Für mehr Ar- beit und Wohlstand – zu dem Antrag der Abgeordneten Cornelia Pieper, Ulrike Flach, Uwe Barth, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Innovationen durch Investitionen – Sonderpro- gramm für die Wissenschaft zur Verbesserung der Kooperation mit der Wirtschaft (Forschungsprämie) – zu dem Antrag der Abgeordneten Priska Hinz (Herborn), Krista Sager, Hans-Josef Fell, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN: Technologie- (Drucksachen 16/1546, 16/2628, 16/153 16/2083, 16/2621, 16/1245, 16/1400, 1 2577, 16/3546) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2, 6/ . 9983 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 98. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Mai 2007 Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Ilse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Burchardt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinz Riesenhuber (CDU/CSU) . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ute Berg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 23: a) Große Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke, Petra Pau, Sevim Dağdelen, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Entwicklung der extremen Rechten und die Maßnahmen der Bun- desregierung (Drucksachen 16/1009, 16/4675) . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Petra Pau, Jan Korte, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der LINKEN: V-Leute in der NPD abschalten (Drucksache 16/4631) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Petra Pau, Klaus Ernst, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der LINKEN: Be- ratungsprojekte gegen Rechtsextremis- mus dauerhaft verankern und Ergebnisse der wissenschaftlichen Be- gleitforschung berücksichtigen (Drucksache 16/4807) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christoph Bergner, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 9984 B 9985 C 9986 D 9988 C 9990 A 9991 B 9993 A 9994 A 9995 A 9995 C 9997 B 9998 B 9999 D 10000 D 10003 A 10003 A 10003 A 10003 B 10004 C 10005 C 10006 C 10007 D 10008 B 10008 D 10009 D Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katharina Landgraf (CDU/CSU) . . . . . . . . Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE . . . . . . . . . . . . . . . Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Henry Nitzsche (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . Gert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung der Rechtsgrundlagen zum Emissionshandel im Hinblick auf die Zuteilungsperiode 2008 bis 2012 (Drucksache 16/5240) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Jung (Konstanz) (CDU/CSU) . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marco Bülow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Rolf Hempelmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 26: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union – zu dem Antrag der Abgeordneten Markus Löning, Hans-Michael Goldmann, Michael Link (Heilbronn), weiterer Abgeordneter und der Frak- 10010 A 10011 D 10012 B 10012 D 10014 C 10015 A 10015 B 10016 A 10017 C 10018 C 10019 B 10020 C 10021 D 10022 D 10024 C 10024 D 10026 B 10027 D 10029 D 10031 A 10033 A 10033 B 10033 D 10035 C 10037 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 98. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Mai 2007 III tion der FDP: Europäische Transpa- renzinitiative aktiv unterstützen – zu dem Antrag der Abgeordneten Ulrike Höfken, Rainder Steenblock, Matthias Berninger, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN: Forderung der EU nach Transparenz bei Sub- ventionen im Agrarbereich vollstän- dig umsetzen und die Neuausrich- tung der Förderung vorbereiten (Drucksachen 16/2203, 16/2518, 16/5287) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union zu dem Antrag der Abgeordneten Matthias Berninger, Ulrike Höfken, Rainder Steenblock, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion des BÜND- NISSES 90/DIE GRÜNEN: Forderung der EU nach Transparenz bei Subven- tionen für die Wirtschaft vollständig umsetzen und die Neuausrichtung der Förderung vorbereiten (Drucksachen 16/2517, 16/5288) . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung zu dem An- trag der Abgeordneten Hüseyin-Kenan Aydin, Monika Knoche, Dr. Diether Dehm, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Agrarbeihilfe- empfänger offenlegen (Drucksachen 16/1962, 16/3039) . . . . . . . Michael Roth (Heringen) (SPD) . . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Hüseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: Antrag der Abgeordneten Martin Zeil, Paul K. Friedhoff, Frank Schäffler, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Eigenkapitalbildung fördern – Deutschlands Mittelstand fit machen (Drucksache 16/3841) . . . . . . . . . . . . . . . . Martin Zeil (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kai Wegner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10038 A 10038 B 10038 B 10038 C 10039 C 10040 C 10042 A 10042 D 10043 C 10045 A 10045 B 10046 C 10047 D 10048 D Tagesordnungspunkt 28: a) Antrag der Abgeordneten Krista Sager, Kai Gehring, Priska Hinz (Herborn), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Den Bologna-Prozess voranbringen – Quali- tät verbessern, Mobilität erleichtern und soziale Hürden abbauen (Drucksache 16/5256) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Cornelia Hirsch, Dr. Petra Sitte, Volker Schneider (Saarbrü- cken), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Für einen sozia- len Europäischen Hochschulraum (Drucksache 16/5246) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Zweiter Bericht zur Realisierung der Ziele des Bologna-Prozesses (Drucksache 16/5252) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Cornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 9: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktio- nen der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Haltung der Bundesregierung zur Finanzierung des geplanten Ausbaus von Kinderkrippen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 10049 D 10049 D 10050 A 10050 A 10051 A 10052 A 10053 B 10055 B 10056 B 10057 B 10057 C 10058 C 10060 A 10061 B 10062 B 10063 B 10064 D 10065 D 10066 C 10067 C IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 98. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Mai 2007 Ingrid Arndt-Brauer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Möllring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Clemens Bollen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede des Antrags: Eigenkapitalbildung fördern – Deutschlands Mittelstand fit machen (Tagesordnungs- punkt 27) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Lange (Backnang) (SPD) . . . . . . . . Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10069 B 10070 B 10071 B 10072 B 10073 C 10075 A 10075 D 10075 D 10077 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 98. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Mai 2007 9983 (A) (C) (B) (D) 98. Sit Berlin, Freitag, d Beginn: 9
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 98. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Mai 2007 10075 (A) (C) (B) (D) orientierte Produktentwicklung Kapital. Das wissen wir. des haben wir die Mittel für die mittelstandsorientierte technologieoffene Förderung deutlich erhöht, und es gibtMerten, Ulrike SPD 11.05.2007 Deswegen ist gerade die Mittelstandsfinanzierung ein Kernstück der deutschen Mittelstandspolitik. Zur Stärkung der Innovationsfähigkeit des Mittelstan- Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.05.2007 Leibrecht, Harald FDP 11.05.2007 Anlage 1 Liste der entschuldi Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ackermann, Jens FDP 11.05.2007 Bahr (Münster), Daniel FDP 11.05.2007 Barth, Uwe FDP 11.05.2007 Dr. Bauer, Wolf CDU/CSU 11.05.2007 Beckmeyer, Uwe SPD 11.05.2007 Bierwirth, Petra SPD 11.05.2007 Bismarck, Carl-Eduard von CDU/CSU 11.05.2007 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 11.05.2007 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.05.2007 Dyckmans, Mechthild FDP 11.05.2007 Gabriel, Sigmar SPD 11.05.2007 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 11.05.2007 Griefahn, Monika SPD 11.05.2007 Gröhe, Hermann CDU/CSU 11.05.2007 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 11.05.2007 Höger, Inge DIE LINKE 11.05.2007 Kasparick, Ulrich SPD 11.05.2007 Knoche, Monika DIE LINKE 11.05.2007 Koczy, Ute BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.05.2007 Kolbow, Walter SPD 11.05.2007 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.05.2007 Anlagen zum Stenografischen Bericht gten Abgeordneten Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Antrags: Eigenkapitalbildung fördern – Deutschlands Mittelstand fit machen (Tagesordnungspunkt 27) Christian Lange (Backnang) (SPD): Richtig ist: Kleinere und mittlere Unternehmen haben eine geringere Eigenkapitalquote als Großunternehmen, dadurch auch einen schwereren Stand, wenn es darum geht, an Fremd- kapital bzw. Wagniskapital heranzukommen. Insbeson- dere junge technologieorientierte Existenzgründer, aber nicht nur die, benötigen für innovative und wachstums- Merz, Friedrich CDU/CSU 11.05.2007 Dr. Miersch, Matthias SPD 11.05.2007 Naumann, Kersten DIE LINKE 11.05.2007 Otto (Frankfurt), Hans- Joachim FDP 11.05.2007 Raidel, Hans CDU/CSU 11.05.2007 Reichel, Maik SPD 11.05.2007 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 11.05.2007 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 11.05.2007 Schummer, Uwe CDU/CSU 11.05.2007 Steenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.05.2007 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 11.05.2007 Ulrich, Alexander DIE LINKE 11.05.2007 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 11.05.2007 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 10076 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 98. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Mai 2007 (A) (C) (B) (D) eine Fülle an unterstützenden Fördermaßnahmen, die der mittelständischen Wirtschaft helfen, Forschung und Ent- wicklung voranzubringen. Im Übrigen: Gerade durch die Neuordnung des ERP- Vermögens ermöglichen wir weiterhin eine Mittelstands- förderung auf hohem Niveau. Beispielsweise sind für den Wirtschaftsplan 2007 für Existenzgründungen und Wachstumsfinanzierungen 1,1 Milliarden Euro vorgese- hen, für Innovationsförderungen 850 Millionen Euro, für Vorhaben in regionalen Fördergebieten 650 Millionen Euro und für mittelständische Bürgschaftsbanken sowie für die Refinanzierung privater Kapitalbeteiligungs- gesellschaften und Beteiligungsfonds 350 Millionen Euro. Wir haben einen Zuwachs der Mittelzusagen von 70 Prozent im Jahr 2006 gegenüber 2005 zu verzeich- nen. Das zeigt, dass diese Förderung gut ankommt und einen wertvollen Beitrag zur Sicherung der mittelständi- schen Wachstumsprojekte leistet. Der Mittelstand und insbesondere Existenzgründer profitieren ganz besonders durch das ERP-Vermögen. So stehen im Produktangebot der KfW-Mittelstandsbank Gründern beispielsweise die Programme „Unternehmer- kredit“, „Unternehmerkapital“ und für entsprechende Beteiligungen im Innovationsbereich beispielsweise der Hightech-Gründerfonds, der ERP-Startfonds, EXIST – Existenzgründungen aus Hochschulen und Forschungs- einrichtungen oder die EIF/ERP-Dachfonds zur Verfü- gung. Damit fördern wir technologieorientierte Gründer und innovative kleine Technologieunternehmen und si- chern den Finanzierungsbedarf für die Entwicklung und Markteinführung neuer oder wesentlich verbesserter Produkte, Verfahren und Dienstleistungen. Hinzu kom- men maßgeschneiderte Förderfenster der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für Kleingründungen. Dennoch können wir uns damit nicht zufriedengeben: Wir haben in der Tat in Deutschland keinen ausreichen- den Risikokapitalmarkt. Nach dem Zusammenbruch der Dotcom-Blase ab 2000 wurde es noch schwieriger, für innovative und kapitalintensive Projekte an privates Be- teiligungskapital bzw. „private equity“-Finanzierung he- ranzukommen. Dies muss sich ändern. Deswegen haben wir bereits im Koalitionsvertrag die Überarbeitung der Regelungen für den Bereich Private Equity vereinbart. Die Vorschläge der FDP in allen Ehren – im Ziel sind wir uns sicher einig, die Eigenkapitalsituation von klei- nen und mittleren Unternehmen mit hohem Wachstums- und Arbeitsmarktpotenzial weiter zu verbessern –, aber wir werden ein eigenes Konzept vorlegen. Wir sind der- zeit im Gespräch darüber, wie wir privates Beteiligungs- kapital besser fördern können und wie sinnvolle Regeln zur Begrenzung der Risiken aufzustellen sind. Es soll dabei vor allem kleinen und mittleren Unter- nehmen der Zugang zu Beteiligungskapital erleichtert werden. Das hierzu von der Bundesregierung geplante Unternehmensbeteiligungsgesetz (UBGG) soll wie die Unternehmenssteuerreform am 1. Januar 2008 in Kraft treten. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat diesen Plan zu Jahresbeginn bekräftigt und angekündigt, in diesem Jahr parallel zu einer Unternehmensteuerreform ein Un- ternehmensbeteiligungsgesetz auszuarbeiten, um die Möglichkeiten für Private Equity zu verbessern. Eine vom Bundesfinanzministerium beauftragte Ex- pertengruppe der TU München hat in ihrem Gutachten die Bundesregierung aufgefordert, steuertransparente Strukturen für die Kapitalbeteiligungsindustrie zu schaf- fen und deshalb auf Fondsebene keine Besteuerung vor- zunehmen. Frühphasenfinanzierer sollen steuerlich be- günstigt werden. Zentrale Forderung ist die Aufnahme einer Regelung in das Unternehmensbeteiligungsgesetz, „wonach ein Fonds, der als Personen- oder Kapitalge- sellschaft errichtet werden kann und den weiteren ge- setzlichen Vorgaben entspricht sowie von einer noch zu schaffenden Aufsichtsbehörde zertifiziert wurde, auf der Ebene des Fonds … von der Gewerbe- und Körper- schaft- bzw. Einkommensteuer befreit wird“. Diese Ziel- setzungen können wir nach Ansicht der Experten durch einige wenige gesetzgeberische Maßnahmen umsetzen. Kernpunkt wäre dabei eine Weiterentwicklung des UBGG hin zu einem Beteiligungsfinanzierungsgesetz mit der Zielsetzung, einen international attraktiven Sta- tus für in Deutschland ansässige bzw. tätige Private- Equity-Fonds zu schaffen. Um die Fonds in Deutschland zu halten, sollen zudem nach der Empfehlung der Gutachter Veräußerungsge- winne von Frühphasenfinanzierern für kleine, innovative Unternehmen steuerfrei sein, nachdem die Beteiligung drei Jahre gehalten wurde. Die Experten raten zu einer Ausnahme von der ab 2009 geplanten Abgeltungsteuer von pauschal 25 Prozent auf Kapitalerträge. Weiterhin sollen die Hindernisse bei der Anlage insti- tutioneller Gelder in deutsche Private-Equity-Fonds ab- gebaut und eine Zulassungspflicht für Private-Equity- Fonds eingeführt werden. Privates Beteiligungskapital darf in aufsichtsrechtlicher Hinsicht nicht gegenüber börsennotiertem Beteiligungskapital diskriminiert wer- den. Daraus folgt aber auch, dass Private-Equity-Fonds einer aufsichtsrechtlichen Überwachung zu unterwerfen sind. Die Wissenschaftler schlagen außerdem eine Be- grenzung des für Private-Equity-Fonds infrage kommen- den Anlegerkreises vor, der sich außer für Dachfonds auf „qualifizierte Anleger“ beschränken soll. Das Bundesfinanzministerium prüft das Gutachten derzeit noch. Wir sind in Detailfragen noch nicht am Ende der Diskussion angelangt. Ich bin dafür, die Förde- rung auf junge innovative Technologiefirmen zu fokus- sieren. Denn gerade die haben es schwer, Finanzierungs- möglichkeiten zu finden. Dazu rät übrigens auch der Sachverständigenrat. In seinem Gutachten von 2005 for- dert er, von einer umfassenden Förderung der mittelstän- dischen Unternehmen abzusehen. Denn anders als bei jungen innovativen Wachstumsunternehmen, bei denen es aufgrund der hohen Unsicherheit hinsichtlich des Er- folgs von Forschungsprojekten und vergleichsweise kleiner Investitionsvolumina auch dauerhaft zu einem Marktversagen kommen kann, ist dies in dem für tradi- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 98. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Mai 2007 10077 (A) (C) (B) (D) tionelle mittelständische Unternehmen relevanten Teil- segment des Beteiligungsmarkts nicht zu erwarten. Die Damen und Herren von der FDP müssen sich noch ein wenig in Geduld üben. Wir wollen kein Hoppla-Hopp, sondern ein seriöses und finanzierbares Konzept zur Förderung des privaten Beteiligungsmarkte vorlegen. Dann würden wir uns aber über Ihre Zustim- mung zu unserem Gesetzentwurf freuen. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Die Abgeordneten Karin Binder, Dr. Lothar Bisky, Dr. Martina Bunge, Dr. Dagmar Enkelmann, Klaus Ernst, Wolfgang Gehrcke, Diana Golze, Dr. Gregor Gysi, Heike Hänsel, Lutz Heilmann, Inge Höger, Katrin Kunert, Dr. Gesine Lötzsch, Kornelia Möller, Kersten Naumann, Dr. Norman Paech, Bodo Ramelow, Dr. Herbert Schui, Dr. Ilja Seifert, Dr. Petra Sitte, Frank Spieth, Dr. Kirsten Tackmann, Alexander Ulrich, Jörn Wunderlich und Sabine Zimmermann haben mitgeteilt, dass sie ihre Unterschriften auf dem Antrag Effektiven Rechtsausschuss Drucksache 16/3573 Nr. 2.20 Drucksache 16/4635 Nr. 2.18 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 16/4501 Nr. 2.26 Drucksache 16/4819 Nr. 1.7 Drucksache 16/4819 Nr. 1.20 Drucksache 16/4819 Nr. 1.21 Drucksache 16/4939 Nr. 1.2 Drucksache 16/4939 Nr. 2.4 Drucksache 16/4939 Nr. 2.5 Drucksache 16/4939 Nr. 2.8 Drucksache 16/4939 Nr. 2.10 Drucksache 16/4939 Nr. 2.14 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 16/2555 Nr. 1.37 Drucksache 16/3573 Nr. 1.3 Drucksache 16/4258 Nr. 2.26 Drucksache 16/4501 Nr. 2.17 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Schutz vor Passivrauchen zügig gesetzlich verankern auf Drucksache 16/2730 zurückziehen. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- Vorlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- tung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 16/4105 Nr. 2.51 Drucksache 16/4501 Nr. 1.1 Drucksache 16/150 Nr. 2.156 Drucksache 16/2555 Nr. 2.109 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 16/1207 Nr. 1.18 Drucksache 16/1942 Nr. 1.1 Drucksache 16/1942 Nr. 1.2 Drucksache 16/1942 Nr. 2.16 Drucksache 16/3196 Nr. 1.36 Drucksache 16/3713 Nr. 1.19 Drucksache 16/4105 Nr. 1.21 Drucksache 16/4501 Nr. 1.2 Drucksache 16/4819 Nr. 1.18 98. Sitzung Berlin, Freitag, den 11. Mai 2007 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ulrich Kelber


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Wir sprechen nun über den von den Fraktionen
    der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurf eines
    Zuteilungsgesetzes für die Periode 2008 bis 2012 als Teil
    des Emissionshandels, der ein Instrument des Klima-
    schutzes in Deutschland ist. Die gute Nachricht vorweg:
    Wenn wir an den Grundzügen des Zuteilungsgesetzes
    festhalten, dann erreichen wir, dass Deutschland sein
    Klimaschutzziel 2012 übertreffen wird. Wir werden
    also mehr als 21 Prozent der Treibhausgasemissionen im
    Vergleich zu 1990 reduzieren können. Das ist gut so. Wir
    haben uns vorgenommen, den CO2-Ausstoß bis 2020 um
    40 Prozent zu reduzieren. Das ist ein anspruchsvolles
    Ziel. Es ist gut, wenn wir bereits jetzt Schwung holen,
    um das höhere Ziel – Reduzierung um 40 Prozent – zu
    erreichen, das von den Wissenschaftlerinnen und Wis-
    senschaftlern vorgeschlagen worden ist, damit der Kli-
    mawandel einen akzeptablen Umfang einnimmt.


    (Beifall bei der SPD)


    Die Reaktion darauf ist, dass wir an den Grundzügen
    festhalten werden: Mit der SPD wird es keine Aufwei-
    chung der Grundzüge des Zuteilungsgesetzes für die Pe-
    riode von 2008 bis 2012 geben.

    Es gibt eine Reihe von Fragen, die zu regeln sind. So
    ist das immer, wenn man Gesetzentwürfe ins Parlament
    einbringt: Nie kommt ein Gesetzentwurf so aus dem Par-






    (A) (C)



    (B) (D)


    Ulrich Kelber
    lament heraus, wie eine Regierung ihn eingebracht hat.
    Das ist auch gut so. Die Hauptfrage, die wir stellen müs-
    sen, lautet: Werden wir die CO2-Emissionsrechte weiter-
    hin kostenlos an die Unternehmen vergeben, oder wer-
    den wir die europäische Rahmenrichtlinie, nach der
    wir bis zu 10 Prozent der Zertifikate verkaufen oder ver-
    steigern können, nutzen?

    Die SPD will diesen Spielraum nutzen: Wir wollen
    Zertifikate verkaufen oder versteigern. Dafür gibt es ei-
    nen Grund: Wir haben feststellen müssen, dass eine
    Reihe von Unternehmen insbesondere aus der Energie-
    branche zwar kostenlos die Zertifikate erhalten haben,
    aber den Verkaufspreis gegenüber den Kundinnen und
    Kunden so gestaltet haben, als hätten sie sie bezahlt. Sie
    sagen nämlich: Wir hätten die Zertifikate auch zum
    Marktpreis verkaufen können. Dann ist es aber nur ge-
    rechtfertigt, dass wir den Unternehmen einerseits weni-
    ger Zertifikate zuteilen – auch dafür sorgen wir mit dem
    Zuteilungsgesetz – und dass die Unternehmen anderer-
    seits für möglichst viele der restlichen Zertifikate, die sie
    erhalten, den Preis bezahlen, den sie den Kundinnen und
    Kunden in Rechnung stellen.

    Mit diesem Geld können wir etwas sehr Sinnvolles
    machen: Wir können den Menschen helfen, ihren Ener-
    gieverbrauch zu reduzieren und damit ihre Energierech-
    nung nachhaltig zu senken. Davon profitieren die Privat-
    haushalte und die kleinen und mittleren Unternehmen,
    die im Augenblick hohe Kosten haben.

    So erreicht man mit dem Emissionshandel mehrere
    Ziele: Erstens. Er hilft uns, unsere Klimaschutzziele zu
    erreichen. Zweitens. Wir finanzieren damit weitere Kli-
    maschutzinstrumente. Drittens. Er schafft Arbeitsplätze.
    Es ist sinnvoller, in Jobs zu investieren als in Brenn-
    stoffe. Viertens. Er hilft, die Volkswirtschaft zu entlas-
    ten; denn mit einer solchen Reduzierung des Energiever-
    brauchs senken wir dauerhaft die Rechnungen.

    Deswegen sollten wir das Zuteilungsgesetz 2012
    stringent durchsetzen. Wenn es möglich ist, sollten wir
    es im Zuge der Parlamentsberatungen noch verbessern
    und bereits jetzt sagen, was wir ab 2013 tun wollen. Wir
    möchten, dass dann EU-weit alle Zertifikate versteigert
    und verkauft werden. Wir wollen ein nachhaltiges Finan-
    zierungsinstrument für Klimaschutzmaßnahmen und für
    die Steigerung der Energieeffizienz bei der Einführung
    neuer Technologien bei uns und in den Ländern, die
    schon heute am meisten unter dem Klimawandel leiden,
    nämlich in den Ländern des Südens. Sie hatten nur einen
    geringen Anteil an der Emission der Treibhausgase;
    heute haben sie aber bereits die größten Probleme. Wir
    sollten schon heute ein Signal setzen und sagen: Inves-
    tiert so, dass ihr euch mit eurer Technologie auch nach
    2012 mit weniger Treibhausgasemissionsrechten gut am
    Markt behaupten könnt. Dieses Signal sollte heute von
    dieser Debatte an die Unternehmen gehen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Der Emissionshandel ist ein wichtiges Instrument im
    Klimaschutz; aber er ist nicht das einzige Instrument.
    Wir werden über die Novelle des Erneuerbare-Energien-
    Gesetzes – eine der Erfolgsstorys deutscher Gesetzge-
    bung – sprechen. Wir müssen über ein Erneuerbare-Ener-
    gien-Wärmegesetz und über die Förderung der Kraft-
    Wärme-Kopplung sprechen. Wichtig ist natürlich der ge-
    samte Bereich der Energieeffizienz.

    In den letzten Wochen gab es einen Wettlauf um die
    hehrsten Ziele im Klimaschutz. Ich fand spannend, was
    zum Beispiel im Strombereich gefordert wurde: Der Mi-
    nister sagte, er wolle bis 2020 einen Anteil der erneuer-
    baren Energien von 27 Prozent erreichen. Dann haben
    die Grünen gesagt, dass ein Anteil von mindestens
    30 Prozent möglich sei. Ein Entwurf der Grundsatzpro-
    grammkommission der CDU enthielt die Forderung
    nach einem Anteil von 35 Prozent. Wahrscheinlich hat
    die FDP gesagt: Wenn wir unsere Art der Förderung um-
    setzen würden, könnte auch ein Anteil von 40 Prozent
    erreicht werden, weil der Markt viel stärker agieren
    würde. Ich finde all das gut; ich habe mich als Umwelt-
    politiker über diesen Wettlauf gefreut. Ich möchte jetzt
    bitten, dass wir einen zweiten Wettlauf beginnen: einen
    Wettlauf um die Umsetzung der entsprechenden Klima-
    schutzinstrumente. Der hehre Wettlauf um Prozente liegt
    nun nämlich hinter uns.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Da muss man etwas öffentlich sagen, was die SPD ab
    jetzt immer wieder öffentlich sagen wird – es bleibt nicht
    mehr hinter verschlossenen Türen –: Der Wettlauf um
    die Instrumente hat nicht begonnen; wir warten seit
    18 Monaten darauf, dass unser Koalitionspartner mit uns
    über ein Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz verhandelt.


    (Beifall des Abg. Winfried Hermann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Winfried Hermann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das wollen wir auch! – Zuruf von der SPD: Hört! Hört!)


    Wir haben einen Gesetzentwurf vorgelegt, obwohl
    wir nicht diejenigen sind, die das tun sollten. Nicht ein-
    mal über diesen Gesetzentwurf wird verhandelt. Wir
    warten seit sechs Monaten auf die Reaktion auf unsere
    Vorschläge zum Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz.
    Ich höre die Reden, dass man das auch wolle. Warum
    können wir nicht darüber verhandeln?

    Wir werden das ab jetzt bei jeder Gelegenheit erwäh-
    nen, bis Sie von der Union die Verhandlungen mit uns
    beginnen.


    (Beifall bei der SPD und der FDP)


    Wir werden bis zur Sommerpause weitere Gesetzent-
    würfe zu Klimaschutzinstrumenten vorlegen. Wir ver-
    langen eine Verhandlung in der Großen Koalition da-
    rüber.

    Es kann nicht sein, dass die Kanzlerin auf den EU-Gip-
    feln mit Überzeugung unsere Klimaschutzziele vertritt,
    während die Fraktion der Kanzlerin die Verhandlungen
    über entsprechende Instrumente verweigert. Diesen
    Missstand werden wir – auch wenn wir gemeinsam eine
    Koalition bilden – ab jetzt immer öffentlich erwähnen.


    (Beifall bei der SPD und der FDP)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Ulrich Kelber
    Das tun wir vor allem deswegen, weil die Instrumente
    so klar auf dem Tisch liegen.

    Für den Energiegipfel im Juli sind drei Szenarien
    durchgerechnet worden. Bei allen Szenarien steht die
    Energieeffizienz im Mittelpunkt. Dann lassen Sie uns
    an der Energieeffizienz arbeiten! In allen Szenarien ist
    der Ausbau der erneuerbaren Energien der nächste große
    Schritt. Also lassen Sie uns über ein Erneuerbares-Ener-
    gien-Wärmegesetz sprechen! In allen Szenarien hat die
    Erneuerung des Kraftwerksparks einen hohen Stellen-
    wert. Deswegen muss man im Emissionshandel Druck
    machen, damit die alten Kraftwerke durch neue ersetzt
    werden. Mit diesen Szenarien ist auch regierungsamt-
    lich, dass die Atomkraft für den Klimaschutz keine
    Rolle spielt. Es wurde immer gesagt, man möge erklä-
    ren, wie der Klimaschutz ohne Atomkraft zu schaffen
    sei. Jetzt zeigen zwei Szenarien, dass eine CO2-Reduzie-
    rung um 40 Prozent ohne Atomenergie möglich ist. Es
    ist jetzt regierungsamtlich, dass es geht, mit der Unter-
    schrift des Kanzleramtes und mit der Unterschrift des
    Wirtschaftsministers. Das ist gut. Es gibt keinen Kosten-
    vorteil, und es gibt keinen Klimaschutzvorteil. Es gibt
    nur ein größeres Risiko für die Menschen in diesem
    Land. Ich bin nicht bereit, Schrottreaktoren wie Biblis A
    bis 2020 laufen zu lassen,


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    die man nicht gegen Terrorangriffe schützen kann. Wir
    wissen jetzt, dass es anders geht. Keiner kann mehr be-
    haupten, er wisse nicht, wie man es machen kann. Alle
    Fakten liegen auf dem Tisch. Jetzt brauchen wir den
    Wettlauf in der Koalition und im Parlament, um die bes-
    ten Klimaschutzinstrumente einzuführen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Ulrich Maurer [DIE LINKE])




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich gebe das Wort dem Kollegen Michael Kauch,

FDP-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Michael Kauch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich bin

    Herrn Kelber ausgesprochen dankbar dafür, dass er deut-
    lich gemacht hat, welch ein Chaos in dieser Koalition
    herrscht, wenn es darum geht, nicht nur Überschriften zu
    produzieren, sondern zu handeln und Klimaschutz tat-
    sächlich im Parlament umzusetzen.


    (Beifall bei der FDP)


    Ich finde es auch ausgesprochen interessant, dass Sie,
    Herr Kollege, Biblis A als Schrottreaktor bezeichnen.
    Ich frage mich, warum Ihr Umweltminister, der für die
    Sicherheit der Reaktoren zuständig ist, einen Schrottre-
    aktor nicht abschaltet. Oder ist das, was Sie angespro-
    chen haben, vielleicht nur Rhetorik?


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der LINKEN)

    Ich möchte jetzt über das Zuteilungsgesetz reden,
    über das wir heute debattieren sollen. Ich frage mich,
    wie ernst die Bundesregierung eigentlich ihre eigenen
    Klimaschutzziele nimmt; denn wir haben einen Wider-
    spruch zwischen dem, was medial verkündet wird, und
    dem, was wir tatsächlich hier auf dem Tisch liegen ha-
    ben. Wie will diese Koalition eigentlich eine Minderung
    des CO2-Ausstoßes von 40 Prozent oder auf lange Sicht
    gar 80 Prozent erreichen, wenn sie den Brennstoff Kohle
    weiter so bevorzugt, wie sie das mit diesem Gesetzent-
    wurf tut?


    (Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Auch bei der Gesamtmenge stellen sich einige Fragen.
    Der Minister hat mehrfach festgestellt, dass in der ver-
    gangenen Zuteilungsperiode 2005 bis 2007 zu viele Zer-
    tifikate ausgegeben wurden. Er hat gesagt, was passiert
    ist, nämlich dass der Börsenpreis so tief in den Keller ge-
    gangen ist, dass keine Investitionsanreize mehr vorhan-
    den sind. Das ist eine richtige Analyse, aber ich frage
    mich, wer denn in diesem Land regiert hat, als der Ent-
    wurf für dieses Gesetz vorgelegt wurde. Das war die
    SPD, und deshalb ist es jetzt scheinheilig, wenn Sie sich
    auf den Standpunkt zurückziehen, dass das wohl ein
    Fehler gewesen ist, wenn nicht gleichzeitig entspre-
    chende Konsequenzen gezogen werden. Diese Konse-
    quenzen hat der Minister nicht selbst ziehen wollen.

    Das Emissionsbudget, das die Bundesregierung zu-
    nächst bei der EU-Kommission angemeldet hat, war zu
    hoch. Die Kommission hat der Koalition die Rote Karte
    gezeigt. Dass wir jetzt ein Emissionsbudget haben, das
    den Klimaschutzzielen der Europäischen Union ent-
    spricht, ist einzig und allein das Verdienst der Europäi-
    schen Kommission und nicht dieser Bundesregierung.


    (Beifall bei der FDP)


    Kommen wir zum Stichwort Kohleprivilegierung.
    Auch hier musste die EU-Kommission eingreifen, damit
    die Bundesregierung nicht ein Klimaschutzverhinde-
    rungsprogramm beschließt. Die Koalition aus CDU/
    CSU und SPD hatte zunächst einmal vorgesehen, dass
    neue Kohlekraftwerke 14 Jahre lang von weiteren Min-
    derungsverpflichtungen ausgenommen werden sollten.
    Allein dem Einspruch der EU-Kommission gegen diesen
    Nationalen Allokationsplan ist es zu verdanken, dass
    diese unglaubliche Privilegierung der Kohle beendet
    wurde.

    Wenn wir uns anschauen, was die Bundesregierung
    uns hier vorlegt, dann sehen wir, dass das, was der Mi-
    nister als großen Erfolg verkauft – dass es kein Sonder-
    Benchmark für die Braunkohle gibt –, zwar tatsächlich
    im Gesetz verankert wird, dass es aber gleichzeitig eine
    Regelung gibt, nach der die Stundenzahl für die Braun-
    kohlekraftwerke höher angesetzt ist als die für die Stein-
    kohlekraftwerke. Das Ganze ist eine Mogelpackung. Die
    Braunkohleprivilegierung soll durch die Hintertür wie-
    der eingeführt werden. Sie verstecken das allerdings ge-
    schickt, damit der Minister sein Gesicht wahren kann.


    (Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Michael Kauch
    Wie ernst nimmt es eigentlich eine Bundesregierung
    mit dem Klimaschutz, wenn ein Kohlekraftwerk mehr
    als doppelt so viele Zertifikate wie ein Gaskraftwerk ge-
    schenkt bekommt? Die Bevorzugung der Kohle gegen-
    über dem Gas hat nichts mit Klimaschutz zu tun,
    sondern ausschließlich mit der Bedienung von Lobby-
    interessen, in diesem Fall mit der Bedienung der Interes-
    sen bestimmter Stromkonzerne.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der LINKEN – Dr. Maria Flachsbarth [CDU/ CSU]: Das hat was mit Versorgungssicherheit zu tun!)


    Der Lobbyismus, der den Emissionshandel in Miss-
    kredit bringt, muss beendet werden. Wir müssen so
    schnell wie möglich zur Versteigerung der Emissionszer-
    tifikate kommen, damit nicht der Staat, sondern der
    Markt entscheidet, wer wie viele Zertifikate bekommt.
    Um Erfahrungen zu sammeln, müssen wir ab 2008 damit
    beginnen, das zu tun, was EU-rechtlich zulässig ist,
    nämlich 10 Prozent zu versteigern.

    Hier gibt es eine paradoxe Lage. Jetzt plötzlich
    spricht sich auch der Umweltminister für eine Versteige-
    rung aus. Monatelang hat er uns hier im Parlament das
    Märchen erzählt, dass die Strompreise bei einer Verstei-
    gerung steigen. Alle Volkswirte sagen ganz klar: Die
    Zertifikate, ob geschenkt oder versteigert, sind und wer-
    den in die Strompreise eingepreist. Wenn sich der Um-
    weltminister endlich nicht mehr gegen den geballten
    Sachverstand sperrt, dann könnte man sagen: Die Ein-
    sicht kam – besser spät als nie!


    (Hans-Kurt Hill [DIE LINKE]: Sie brauchen nur auf die Linke zu hören, dann geht das!)


    Aber welche Konsequenz zieht das Kabinett? Herr
    Gabriel hat im Kabinett Hand in Hand mit dem Wirt-
    schaftsminister Glos einen Plan verabschiedet, der kos-
    tenlose Zertifikate, also Geschenke für die Industrie,
    vorsieht. Statt in der Regierung für die Position, dass
    man versteigern muss, zu kämpfen, geht der Minister lie-
    ber in den Zoo, streichelt für das Klima einen kleinen
    Eisbären und überlässt die Arbeit den Abgeordneten die-
    ses Deutschen Bundestages. Das ist ein Armutszeugnis
    für einen Umweltminister.


    (Beifall bei der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Das sagt ein Vertreter der Spaßpartei! Sie wären mit dem Wohnmobil dahin gefahren!)


    Da der Minister offensichtlich nicht in der Lage ist,
    etwas zu bewegen, freue ich mich, dass Herr Kelber hier
    ankündigt, dass die Kolleginnen und Kollegen der
    Koalition die Angelegenheit in die Hand nehmen. Ich
    hoffe, dass es nicht bei Ankündigungen bleibt. Die Bun-
    desregierung hat einen Plan vorgelegt, der keine Verstei-
    gerungen vorsieht. Jetzt oder nie haben Sie die Chance,
    Ihren Worten Taten folgen zu lassen. Der Deutsche Bun-
    destag und nicht die Bundesregierung ist der Gesetzge-
    ber in diesem Land. Deshalb bitte ich Sie: Stimmen Sie
    mit uns dafür, dass es zur Versteigerung kommt, und be-
    enden Sie die milliardenschweren Geschenke für die
    Energieversorger in diesem Land!

    (Beifall bei der FDP)


    Bemerkenswert finde ich es aber, dass Herr Kelber
    gesagt hat, das sei ein neues Instrument zur Finanzie-
    rung vieler schöner Projekte, die die SPD sich so vor-
    stellt.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Ach, Herr Kauch! Das ist zu billig!)


    – Das haben Sie hier gerade vorgeschlagen. – Ich kann
    Ihnen nur sagen: Die FDP möchte mit dem Geld, das wir
    durch die Versteigerung einnehmen, die Strompreise
    senken. Das ist dadurch möglich, dass wir die Strom-
    steuer ebenfalls senken. Mit anderen Worten: Wenn die
    Stromsteuer gesenkt wird, dann werden die Strompreise
    nicht steigen, wie uns Herr Gabriel monatelang erzählt
    hat, sondern sinken. Das Geld gehört den Bürgerinnen
    und Bürgern in diesem Land und nicht dem Finanz-
    minister Peer Steinbrück.

    Anstatt den Emissionshandel kostengünstig und ge-
    recht zu gestalten, ist dieses Instrument mit dem vorlie-
    genden Gesetzentwurf der Bundesregierung geprägt von
    Sonderregelungen und Verteilungskämpfen. Der von der
    Bundesregierung vorgelegte Nationale Allokationsplan
    ist ein Paradebeispiel für eine Politik der verpassten
    Chancen: zu wenig Markt, zu viel Lobbyismus.

    Zu wenig Markt, zu viel Lobbyismus, das ist der Weg,
    den Sie mit dem Emissionshandel in Deutschland weiter
    einschlagen. Wir werden diesen Entwurf ablehnen, so-
    lange er keine Versteigerung vorsieht und solange Sie
    die Braunkohle in Deutschland gegen jede ökologische
    Vernunft durch die Vergabe der Zertifikate quersubven-
    tionieren.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP)