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ID1609504300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/95 Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Raidel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Groneberg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Anke Eymer (Lübeck) (CDU/CSU) . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- Antrag der Abgeordneten Detlef Parr, Daniel Bahr (Münster), Heinz Lanfermann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Nichtraucherschutz praktikabel und mit Augenmaß umsetzen (Drucksache 16/5118) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Detlef Parr (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9706 B 9707 C 9708 D 9709 C 9710 D 9712 A 9713 A 9715 C 9713 C 9713 D 9717 B 9719 C 9721 A 9722 B 9723 B 9724 B Deutscher B Stenografisch 95. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Tagesordnungspunkt 26: Beschlussempfehlung und Bericht des Auswär- tigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundes- regierung: Fortsetzung der Beteiligung deut- scher Streitkräfte an der Friedensmission der Vereinten Nationen im Sudan (UNMIS) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen vom 24. März 2005 und weiterer Man- datsverlängerungen durch den Sicherheits- rat der Vereinten Nationen (Drucksachen 16/4861, 16/5142, 16/5143) . . Brunhilde Irber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . c d i Z 9701 A 9701 D 9703 A 9703 D 9705 A zes zum Schutz vor den Gefahren des Passivrauchens (Drucksache 16/5049) . . . . . . . . . . . . . . . . 9713 B undestag er Bericht ung 27. April 2007 t : ) Antrag der Abgeordneten Birgitt Bender, Bärbel Höhn, Ulrike Höfken, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion des BÜND- NISSES 90/DIE GRÜNEN: Wirksamen Schutz vor Passivrauchen im Arbeits- schutzgesetz verankern (Drucksache 16/4761) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Birgitt Bender, Bärbel Höhn, Ulrike Höfken, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion des BÜND- NISSES 90/DIE GRÜNEN: Schutz vor Passivrauchen im Deutschen Bundestag direkt umsetzen (Drucksache 16/4957) . . . . . . . . . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 7: 9713 C 9713 C Maria Eichhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Margrit Spielmann (SPD) . . . . . . . . . . . . 9725 B 9727 A II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. April 2007 Tagesordnungspunkt 28: Antrag der Abgeordneten Werner Dreibus, Hüseyin-Kenan Aydin, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Deutschland braucht Mindest- löhne (Drucksache 16/4845) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Anette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Nahles (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Nahles (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) (zur Geschäftsordnung) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 29: – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Sicherung der Unterbringung in einem psychi- atrischen Krankenhaus und in einer Entziehungsanstalt (Drucksachen 16/1110, 16/5137) . . . . – Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zur Reform des Rechts der Unterbringung in einem psychi- atrischen Krankenhaus und in einer Entziehungsanstalt (Drucksachen 16/1344, 16/5137) . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . T B s J i Z A L A S u ( D I H J U N A L A A 9728 B 9728 C 9729 D 9732 A 9733 B 9734 B 9735 A 9736 B 9736 C 9737 B 9737 D 9738 C 9738 C 9738 D 9739 C 9740 C 9741 D 9742 C 9743 C 9744 B 9744 D agesordnungspunkt 31: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- chusses für Familie, Senioren, Frauen und ugend – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, Werner Dreibus, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der LINKEN: Elternbeitragsfreie Kinderbetreu- ung ausbauen – zu dem Antrag der Abgeordneten Ekin Deligöz, Volker Beck (Köln), Grietje Bettin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Leben und Arbeiten mit Kindern möglich machen – zu dem Antrag der Abgeordneten Ekin Deligöz, Krista Sager, Kai Gehring, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN: Kinder fördern und Verein- barkeit von Beruf und Familie stärken – Rechtsanspruch auf Kin- dertagesbetreuung ausweiten (Drucksachen 16/453, 16/552, 16/1673, 16/3219) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 8: ntrag der Abgeordneten Ina Lenke, Carl- udwig Thiele, Sibylle Laurischk, weiterer bgeordneter und der Fraktion der FDP: ofortprogramm für mehr Kinderbetreu- ng Drucksache 16/5114) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Eva Möllring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . rmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (zur Geschäftsordnung) . . artmut Koschyk (CDU/CSU) (zur Geschäfts- ordnung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) (zur Geschäfts- ordnung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . te Kumpf (SPD) (zur Geschäftsordnung) . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9745 B 9745 C 9745 C 9747 A 9747 A 9747 C 9747 D 9748 D 9749 A 9749 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. April 2007 9701 (A) ) (B) ) 95. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. April 2007 9749 (A) ) (B) ) Grundgesetzes nicht zu stellen:Naumann, Kersten DIE LINKE 27.04.2007 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 832. Sitzung am 30. März 2007 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 des Merten, Ulrike SPD 27.04.2007 Müller (Gera), Bernward CDU/CSU 27.04.2007 Anlage 1 Liste der entschuldigt * A Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing, Sabine SPD 27.04.2007 Barth, Uwe FDP 27.04.2007 Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 27.04.2007 Blumentritt, Volker SPD 27.04.2007 Brüning, Monika CDU/CSU 27.04.2007 Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 27.04.2007 Fuchtel, Hans-Joachim CDU/CSU 27.04.2007* Glos, Michael CDU/CSU 27.04.2007 Göbel, Ralf CDU/CSU 27.04.2007 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.04.2007 Griefahn, Monika SPD 27.04.2007* Großmann, Achim SPD 27.04.2007 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 27.04.2007 Haustein, Heinz-Peter FDP 27.04.2007 Heinen, Ursula CDU/CSU 27.04.2007 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.04.2007 Dr. Hoyer, Werner FDP 27.04.2007 Kasparick, Ulrich SPD 27.04.2007 Dr. Krings, Günter CDU/CSU 27.04.2007 Lämmel, Andreas G. CDU/CSU 27.04.2007 Dr. Lauterbach, Karl SPD 27.04.2007 Leutert, Michael DIE LINKE 27.04.2007 Lötzer, Ulla DIE LINKE 27.04.2007 D D R R R R S D S S S S S T V D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten für die Teilnahme an der 116. Jahreskonferenz der Interparlamenta- rischen Union nlage 2 r. Paech, Norman DIE LINKE 27.04.2007 r. Priesmeier, Wilhelm SPD 27.04.2007 eiche (Cottbus), Steffen SPD 27.04.2007 oth (Heringen), Michael SPD 27.04.2007 oth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.04.2007 upprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 27.04.2007 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.04.2007 r. Schavan, Annette CDU/CSU 27.04.2007 cheel, Christine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.04.2007 chieder, Marianne SPD 27.04.2007 chily, Otto SPD 27.04.2007 chneider (Erfurt), Carsten SPD 27.04.2007 teenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.04.2007 euchner, Jella SPD 27.04.2007 ogel, Volkmar Uwe CDU/CSU 27.04.2007 r. Winterstein, Claudia FDP 27.04.2007 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 9750 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. April 2007 (A) ) (B) ) – Drittes Gesetz zur Änderung des Weingesetzes – Erstes Gesetz zur Änderung des Arbeitnehmer- Entsendegesetzes – Gesetz zur Verbesserung der Beschäftigungschan- cen älterer Menschen – Gesetz zur Anpassung der Regelaltersgrenze an die demografische Entwicklung und zur Stärkung der Finanzierungsgrundlagen der gesetzlichen Rentenversicherung (RV-Altersgrenzenanpassungs- gesetz) – Siebtes Gesetz zur Änderung des Bundesvertrie- benengesetzes – Gesetz zu dem Zusatzprotokoll vom 12. Septem- ber 2002 zum Übereinkommen vom 16. Novem- ber 1989 gegen Doping – Gesetz über Einmalzahlungen und zur Änderung des Besoldungsstrukturgesetzes – Gesetz zu den Protokollen vom 16. Mai 2006 über die Änderung des Abkommens vom 6. Juni 1955 über die Errichtung eines Internationalen Aus- schusses für den Internationalen Suchdienst und der Vereinbarung vom 6. Juni 1955 über die Be- ziehungen zwischen dem Internationalen Aus- schuss für den Internationalen Suchdienst und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz – Gesetz zu dem Protokoll vom 4. Juli 2006 zur Ver- längerung des Abkommens vom 9. April 1995 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Arabischen Emiraten zur Ver- meidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen und zur Belebung der wirtschaftlichen Beziehun- gen – Gesetz zur Schaffung deutscher Immobilien-Ak- tiengesellschaften mit börsennotierten Anteilen – Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie des Europäi- schen Parlaments und des Rates über die Umwelt- haftung zur Vermeidung und Sanierung von Um- weltschäden Darüber hinaus hat er die nachstehende Entschlie- ßung gefasst: Der Bundesrat ist mit der Bundesregierung der Auf- fassung, dass Kampfmittelbeseitigungsmaßnahmen der für die Kampfmittelbeseitigung zuständigen Dienststel- len der Länder als solche keine Tätigkeiten darstellen, die in Anhang 1 des Umweltschadensgesetzes (Katalog der beruflichen Tätigkeiten) genannt sind. Solche Tätig- keiten fallen daher nur dann in den Anwendungsbereich des Gesetzes, wenn sie erstens einen Schaden an Arten und natürlichen Lebensräumen oder die Gefahr eines solchen Schadens verursacht haben und zweitens dabei schuldhaft gehandelt worden ist. Im Hinblick darauf, dass das Verschuldenserfordernis auch gleichzeitig eine entsprechende Pflichtverletzung voraussetzt, könnten damit nur pflichtwidrige Handlun- g e j L S v A f w d o e – ß 1 2 3 4 (C (D en bei der Kampfmittelbeseitigung der Dienststellen zu inem Haftungsfall führen. Darüber hinaus ist auch nicht ede im Einzelfall verursachte Veränderung an Arten oder ebensräumen schon ein Schaden, sondern es muss die chwelle zur Erheblichkeit überschritten sein. Durch die om Bundestag beschlossene Ergänzung des neuen § 21a bs. 5 BNatSchG um einen Katalog mit Regelbeispielen ür das Nichtvorliegen eines Schadens ist verdeutlicht orden, dass die Erheblichkeitsschwelle voraussetzt, ass dauerhaft die Funktion geschützter Lebensräume der der Erhalt von Populationen geschützter Arten be- inträchtigt wird. Gesetz zur Reform der Führungsaufsicht und zur Änderung der Vorschriften über die nachträgli- che Sicherungsverwahrung Darüber hinaus hat er die nachstehende Entschlie- ung gefasst: . Der Bundesrat begrüßt die Stärkung der Führungs- aufsicht, die mögliche Gefahren durch Wiederho- lungstaten reduziert. . Der Bundesrat begrüßt weiter, dass durch die im lau- fenden Gesetzgebungsverfahren aufgenommenen Re- gelungen zur nachträglichen Sicherungsverwahrung eine vornehmlich in den neuen Ländern bestehende empfindliche Regelungslücke rasch geschlossen und damit einem dringenden Sicherheitsbedürfnis Rech- nung getragen wird. . Der Bundesrat stellt fest, dass darüber hinaus weite- rer Regelungsbedarf bei der Sicherungsverwahrung besteht, dem im Interesse des Schutzes der Bevölke- rung vor besonders gefährlichen Wiederholungstä- tern Rechnung getragen werden muss. Er bittet des- halb den Deutschen Bundestag, den entsprechenden Vorschlag des Bundesrates (Entwurf eines … Straf- rechtsänderungsgesetzes – Stärkung der Sicherungs- verwahrung – (… StrÄndG), Bundesratsdrucksache 139/06 (Beschluss)), den dieser bereits am 19. Mai 2006 beschlossen hat, rasch aufzugreifen und umzu- setzen. Der Gesetzentwurf des Bundesrates sieht vor, das In- strument der nachträglichen Sicherungsverwahrung insbesondere bei Ersttätern zu stärken. Hierzu soll das Gericht bei der Entscheidung über die nachträgli- che Sicherungsverwahrung künftig auch solche Tat- sachen berücksichtigen können, die im Zeitpunkt der Verurteilung zwar erkennbar waren, aus rechtlichen Gründen aber die Anordnung der Sicherungsverwah- rung nicht begründen konnten. Außerdem sollen bei Heranwachsenden, die nach Er- wachsenenstrafrecht verurteilt wurden, auch die für Erwachsene geltenden Regelungen der Sicherungs- verwahrung angewendet werden. Für die derzeit gel- tende Privilegierung nach dem Jugendgerichtsgesetz gibt es keine durchgreifenden Gründe. . Eine Regelungslücke besteht auch bei nach Jugend- strafrecht verurteilten Straftätern. Für sie soll in beson- ders schweren Fällen die Möglichkeit der Anordnung Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. April 2007 9751 (A) ) (B) ) nachträglicher Sicherungsverwahrung geschaffen werden. Der Abgeordnete Garrelt Duin hat mitgeteilt, dass er seine Unterschrift auf dem Antrag Flugverkehrskonzept für den Großraum Berlin überprüfen – Flughafen Berlin-Tempelhof offenhalten auf Drucksache 16/4813 zurückzieht. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die risikoadäquate Eigenmittelausstattung der Versicherungsunterneh- men und den Stand ihres Kapitalanlagenmanagements – Drucksachen 16/4339, 16/4632 Nr. 1 – Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Zweiter Bericht der Bundesregierung über die For- schungsergebnisse in Bezug auf Emissionsminderungs- möglichkeiten der gesamten Mobilfunktechnologie und in Bezug auf gesundheitliche Auswirkungen – Drucksachen 16/1791, 16/1941 Nr. 1.5 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung im Jahr 2005 – Drucksachen 16/3084, 16/3375 Nr. 1.2 – Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union – Unterrichtung durch die deutsche Delegation des Deut- schen Bundestages zur Euromediterranen Parlamenta- rischen Versammlung Gründungsversammlung der Euromediterranen Parla- mentarischen Versammlung am 22./23. März 2004 in Athen, Griechenland – Drucksache 15/3414 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation des Deut- schen Bundestages zur Euromediterranen Parlamen- tarischen Versammlung Erste Plenarversammlung vom 12. bis 15. März 2005 in Kairo, Ägypten – Drucksachen 15/5963, 16/893 Nr. 2 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- Vorlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- tung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 16/4105 Nr. 1.20 (C (D Finanzausschuss Drucksache 16/4258 Nr. 2.8 Drucksache 16/4258 Nr. 2.9 Drucksache 16/4258 Nr. 2.10 Drucksache 16/4501 Nr. 2.28 Drucksache 16/4635 Nr. 2.15 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 16/4105 Nr. 2.42 Drucksache 16/4501 Nr. 2.9 Drucksache 16/4501 Nr. 2.30 Drucksache 16/4501 Nr. 2.31 Drucksache 16/4501 Nr. 2.39 Drucksache 16/4501 Nr. 2.40 Drucksache 16/4635 Nr. 2.1 Drucksache 16/4635 Nr. 2.17 Drucksache 16/4635 Nr. 2.19 Drucksache 16/4635 Nr. 2.25 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 16/4635 Nr. 2.7 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 16/4501 Nr. 1.6 Drucksache 16/4635 Nr. 1.3 Drucksache 16/4635 Nr. 2.6 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 16/2555 Nr. 1.28 Drucksache 16/2555 Nr. 2.60 Drucksache 16/4105 Nr. 1.22 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 16/4258 Nr. 2.2 Drucksache 16/4501 Nr. 1.7 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 16/150 Nr. 2.125 Drucksache 16/150 Nr. 2.243 Drucksache 16/629 Nr. 1.1 Drucksache 16/901 Nr. 2.1 Drucksache 16/1101 Nr. 2.15 Drucksache 16/2555 Nr. 2.38 Drucksache 16/2555 Nr. 2.76 Drucksache 16/2555 Nr. 2.77 Drucksache 16/2555 Nr. 2.100 Drucksache 16/4105 Nr. 1.2 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 16/820 Nr. 1.61 Drucksache 16/3382 Nr. 1.9 Drucksache 16/4105 Nr. 2.13 Drucksache 16/4105 Nr. 2.14 Drucksache 16/4258 Nr. 1.2 Drucksache 16/4258 Nr. 1.3 Drucksache 16/4258 Nr. 2.49 Drucksache 16/4501 Nr. 2.1 95. Sitzung Berlin, Freitag, den 27. April 2007 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gitta Connemann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Häufig

    ind die, die laut schreien, heiser, wenn sie selbst beken-
    en müssen: An diesen Spruch hat mich Ihre Tirade, die
    ie hier vorgetragen haben, wieder einmal in eindrucks-
    oller Weise erinnert, Herr Kollege Lafontaine.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    a, wo Sie schon die Möglichkeit hatten, Verantwortung

    u übernehmen, haben Sie es nie getan;

    (Lachen des Abg. Oskar Lafontaine [DIE LINKE])







    (A) )



    (B) )


    Gitta Connemann
    vielmehr sind Sie immer nach dem Motto verfahren: Auf
    und davon, wenn es ernst wird!


    (Beifall bei der CDU/CSU – Oskar Lafontaine [DIE LINKE]: Wie alt sind Sie?)


    Welchen Wert hat Arbeit tatsächlich? Diese Frage
    habe ich Ihnen, meine Damen und Herren von der Lin-
    ken, hier in diesem Haus im Juni letzten Jahres gestellt.
    Sie reklamierten damals für sich, die einzig wahre Ant-
    wort zu kennen: 8 Euro sollten es sein. Nur einige
    Monate vorher hatten Sie – wiederum mit Anspruch auf
    Absolutheit – verlangt, es müssten mehr als 8 Euro sein.
    Heute nun präsentieren Sie dem verblüfften Publikum
    einen Antrag ganz ohne Angabe. Jetzt verlangen Sie ei-
    nen gesetzlichen Mindestlohn, der sich am Niveau ver-
    gleichbarer europäischer Länder orientieren soll.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Welches Land mit uns vergleichbar sein soll, dazu
    schweigen Sie.


    (Oskar Lafontaine [DIE LINKE]: Das haben wir schon zehnmal beantwortet!)


    Dabei wäre eine Antwort auf diese Frage nach Ihrem
    Antrag entscheidend; denn die gesetzlichen Mindest-
    löhne in Europa reichen von 9,08 Euro in Luxemburg bis
    zu 0,53 Euro in Bulgarien.


    (Lachen bei der LINKEN – Werner Dreibus [DIE LINKE]: Bulgarien ist sehr vergleichbar!)


    Welcher Vergleichsmaßstab soll nun gelten? Sie be-
    antworten diese Frage nicht. Die Arbeitslosenquote?
    Dann wären wir bei Estland. Estland hat einen Mindest-
    lohn von 1,33 Euro. Das können Sie nicht wirklich wol-
    len. Dieses Beispiel zeigt aber auch die Beliebigkeit Ih-
    res Antrages. Es geht Ihnen nie um die Sache.

    Ihre Politik gleicht einer Mogelpackung: Wenn man
    die Schachtel auspackt, stellt man fest, dass nichts, wirk-
    lich gar nichts darin ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Das Verwerfliche dabei ist, dass Sie mit jedem dieser
    Pseudoanträge Angst schüren, und das bei einem Thema,
    das die Menschen in diesem Land wirklich bewegt: die
    Sorge um ihren Lebensunterhalt. Dieses Thema bewegt
    Arbeitslose ebenso wie Arbeitnehmer. Gerade bei diesen
    wächst doch die Angst, da sie sich zunehmend mit
    Schlagwörtern wie „Hungerlöhne“ und „Armut“ kon-
    frontiert sehen. Wer würde da keine Angst bekommen?


    (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Schlagwörter? Realität ist das!)


    Aber wie viele Arbeitnehmer sind tatsächlich betrof-
    fen? Unser Bundesminister Franz Müntefering hat uns
    gestern die Zahl genannt: Von den mehr als
    26,4 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäfti-
    gen in Deutschland sind es 500 000.


    (Hans-Kurt Hill [DIE LINKE]: 500 000 zu viel!)


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    (C (D iese Männer und Frauen arbeiten im sogenannten iedriglohnbereich. Sie arbeiten in Vollzeit und können hren Lebensunterhalt trotzdem nicht allein bestreiten. (Brigitte Pothmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann tut doch einmal etwas dagegen!)


    ie können wir ihnen helfen? Als ein möglicher Weg
    ird ein flächendeckender gesetzlicher Mindestlohn
    orgeschlagen. In vielen Ländern Europas ist er bereits
    ealität. Warum also nicht bei uns?

    Die Antwort ist einfach: In diesen Ländern herrschen
    ollkommen andere soziale und wirtschaftliche Grund-
    edingungen. Nehmen wir zum Beispiel das vielzitierte
    roßbritannien: Dort ist ein Mindestlohn von

    ,36 Euro festgelegt. Es wird angeführt, dass die Be-
    chäftigung dort zugenommen hat, selbst in den Bran-
    hen, in denen es einen Mindestlohn gibt. Das mag stim-
    en, aber die dortigen Bedingungen sind mit unseren

    ben nicht vergleichbar:

    Erstens. Es gibt in Großbritannien nur einen minima-
    en gesetzlichen Kündigungsschutz. Den will hier wohl
    iemand, unsere Fraktion jedenfalls nicht.

    Zweitens. Die britischen Arbeitnehmer arbeiten im
    urchschnitt einen Monat länger im Jahr als die deut-

    chen. Auch das wird hier keiner wollen.

    Drittens. Es gibt dort – anders als bei uns – nur eine
    erschwindend geringe soziale Absicherung. Wollen Sie
    iese Bedingungen wirklich um den Preis des gesetzli-
    hen Mindestlohnes auf Deutschland übertragen?


    (Dirk Niebel [FDP]: Das ist ja unsozial!)


    Werfen wir einen Blick auf das angebliche Vorbild-
    and Frankreich. Dort gibt es einen Mindestlohn von
    ,27 Euro.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    ort herrscht aber auch eine Jugendarbeitslosigkeit, die
    m 50 Prozent höher als bei uns in Deutschland ist.
    iese Jugendlichen haben keinerlei Chance, auf dem Ar-
    eitsmarkt Fuß zu fassen. Wollen Sie das wirklich auch
    n Deutschland um den Preis des gesetzlichen Mindest-
    ohnes?

    Diese Beispiele zeigen: Man kann Äpfel nicht mit
    irnen vergleichen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Frank Spieth [DIE LINKE]: Dem kann man nur zustimmen!)


    Betrachten wir also die soziale Marktwirtschaft, in
    er wir leben. Dazu passt eines sicherlich nicht: Lohn-
    ucher. Er ist schlichtweg unanständig, sittenwidrig,

    trafbar.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    s gibt ihn. Aber jemand, der schon heute ein Gesetz
    richt, wird sich niemals einem gesetzlichen Mindest-
    ohn beugen. Dies zeigen die Erfahrungen aus der Bau-
    ranche: Wer das Arbeitnehmer-Entsendegesetz unter-
    aufen will, tut dies auch – durch falsche Angaben zur
    rbeitszeit, Scheinselbstständigkeit, Schwarzarbeit.






    (A) )



    (B) )


    Gitta Connemann
    Den Behörden gelingt es nur teilweise, diese schwar-
    zen Schafe zu finden. Wir haben häufig das Problem:
    Wo kein Kläger, da kein Richter. Hier sollten wir als Ge-
    setzgeber prüfen, ob eine Definition der Sittenwidrig-
    keit den Arbeitnehmern nicht aus diesem Dilemma hel-
    fen kann.


    (Frank Spieth [DIE LINKE]: Wer das Arbeitnehmer-Entsendegesetz unterläuft, begeht eine kriminelle Tag, wird aber behandelt, als wäre es ein Verkehrsdelikt!)


    Lohnwucher ist aber nicht mit Niedriglöhnen zu ver-
    wechseln. Jeder von uns kennt die Beispiele. Eines der
    bekanntesten: Eine Friseurin in Thüringen erhält im ers-
    ten Gesellenjahr 3,82 Euro die Stunde –


    (Jörg Tauss [SPD]: Das ist zu wenig! – Frank Spieth [DIE LINKE]: Wissen Sie, wann das zum letzten Mal angepasst wurde?)


    Tariflohn; von der Gewerkschaft abgesegnet. Kann diese
    Frau damit eine Familie ernähren?


    (Jörg Tauss [SPD]: Nein!)


    Sicher nicht. Hilft ihr der gesetzliche Mindestlohn?


    (Zurufe von der LINKEN: Ja!)


    Sicher nicht. Die Befürworter zeichnen folgendes Idyll:
    Der Saloninhaber wird verpflichtet, 7,50 Euro zu zahlen;
    er erhöht die Preise, und der Verbraucher zahlt diese mit
    Freude. – Idyll, aber nicht Wirklichkeit. Dies zeigt: Die
    Kunden wollen und können manchmal auch nicht mehr
    zahlen. Deshalb müssen die Betriebe sparsam sein, des-
    halb reicht für diese Arbeitnehmer der Lohn kaum zum
    Leben, deshalb müssen sie selbst wieder auf jeden Cent
    achten usw.


    (Frank Spieth [DIE LINKE]: So wird Schwarzarbeit gefördert!)


    Das ist die Wirklichkeit. Dazu gehört übrigens auch
    die Erkenntnis: Löhne sind Preise für Arbeit. Löhne
    orientieren sich an der Produktivität, nicht an der Siche-
    rung des Lebensunterhalts.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN – Dirk Niebel [FDP]: Bisher kein einziges Mal Applaus von der SPD!)


    Letztere ist Aufgabe des Sozialsystems.

    Diese Erkenntnis mag kalt, theoretisch, wissenschaft-
    lich klingen. Aber sie bleibt wahr. Nachfrage und Ange-
    bot bestimmen den Preis, Herr Kollege Lafontaine. Wir
    können uns eben nicht wie Pippi Langstrumpf die Welt
    machen, wie sie uns gefällt;


    (Oskar Lafontaine [DIE LINKE]: Aber auch nicht wie Pippi Blaustrumpf!)


    zwei mal drei macht eben nicht vier, Herr Kollege
    Lafontaine.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wer seinen Lohn nicht erwirtschaftet, wird arbeitslos.
    Wer also gesetzliche Mindestlöhne fordert, nimmt in
    Kauf, die Arbeitslosigkeit zu zementieren.

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    A

    (C (D (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Widerspruch bei der LINKEN)


    as ist das zentrale Problem unserer Gesellschaft: die
    mmer noch zu hohe Arbeitslosigkeit. Ihre Bekämpfung

    uss unser oberstes Ziel sein. Die Einführung von ge-
    etzlichen flächendeckenden Mindestlöhnen wäre dabei
    ine Hürde.

    Es ist deshalb klug, die Lohnfrage dort zu lassen, wo
    ie hingehört: in den Tarifverhandlungen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    ch persönlich glaube, dass die Tarifvertragsparteien
    en Markt am besten kennen. Die Tarifautonomie hat
    ich bewährt.


    (Oskar Lafontaine [DIE LINKE]: Vor allen Dingen bei den 50 Prozent, die keinen Vertrag haben!)


    ur dort, wo Gewerkschaften und Arbeitgeber gemein-
    am feststellen, dass sie über einen Niedriglohn nicht hi-
    auskommen, ist der Staat gefordert. Hier muss er, müs-
    en wir ein – das betone ich, Herr Kollege Lafontaine –

    indesteinkommen sichern.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    indestlohn und Mindesteinkommen sind nicht zu ver-
    echseln. Wenn Sie es mir nicht glauben, schauen Sie in
    en Bericht des Sachverständigenrates. Aber Wissen-
    chaft liegt Ihnen offensichtlich nicht nahe.

    Ein zu geringes Vollzeitarbeitseinkommen muss auf-
    estockt werden, damit der Satz gilt: Wer hart arbeitet,
    uss ein anständiges Auskommen haben. – Nur dort

    arf der Staat eingreifen zugunsten der Arbeitnehmer,
    ie im Falle des Arbeitnehmer-Entsendegesetzes zu-
    unsten der Arbeitgeber. Die Voraussetzungen für des-
    en mögliche Ausweitung sind übrigens im Koalitions-
    ertrag klug und klar beschrieben: Erstens bedarf es
    iner sozialen Verwerfung, zweitens einer Entsendepro-
    lematik, drittens eines Tarifgefüges und viertens der
    ustimmung von Arbeitgebern und Gewerkschaften.
    er Koalitionsvertrag achtet also die Tarifautonomie
    nd damit das Grundgesetz. Die Väter dieses Gesetzes
    erzichteten übrigens bewusst darauf, einen angemesse-
    en Lohn staatlich definieren zu wollen. Der Sozialde-
    okrat Carlo Schmid


    (Dirk Niebel [FDP]: War der wirklich in der SPD? Erhard war ja auch nicht in der CDU!)


    egründete dies wie folgt – ich zitiere –:

    Es ist gut, dass die Bundesrepublik darauf verzich-
    tet, hierbei durch staatlichen Zwang einzugreifen.
    Wir liefen sonst Gefahr, dass das, was am besten
    dem Austrag durch die unmittelbar Betroffenen
    überlassen bleibt, unter dem Anschein der Objekti-
    vität zum Gegenstand eines Machtanspruchs jener
    würde, deren Interessen das Ohr der jeweiligen Par-
    lamentsmehrheit finden.

    uch heute ist diesen Worten nichts hinzuzufügen.

    Vielen Dank.






    (A) )



    (B) )


    Gitta Connemann

    (Beifall bei der CDU/CSU)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Als nächster Redner hat der Kollege Dr. Heinrich

Kolb von der FDP-Fraktion das Wort.


(Beifall bei der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Heinrich L. Kolb


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ste-

    ter Tropfen höhlt den Stein,


    (Beifall bei der LINKEN)


    und stetes Debattieren schärft die Wahrnehmung von
    Positionen. Deswegen bin ich froh, dass am Ende dieser
    Sitzungswoche eines klar ist: Eine Fraktion in diesem
    Haus möchte ohne Wenn und Aber die Einführung von
    Mindestlöhnen,


    (Beifall bei der LINKEN)


    und eine Fraktion in diesem Haus möchte ohne Wenn
    und Aber, dass es keine Mindestlöhne gibt.


    (Beifall bei der FDP)


    Wir glauben, dass sie beschäftigungsfeindlich sind und
    die Beschäftigungschancen gerade von geringqualifi-
    zierten Menschen in diesem Land reduziert.


    (Werner Dreibus [DIE LINKE]: Glauben heißt nicht wissen!)


    Dazwischen gibt es ein mehr oder weniger großes
    Geeiere. Das gilt auch für die Grünen, Frau Pothmer.


    (Widerspruch beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich hatte gestern in der Debatte leider nicht genügend
    Zeit, Ihren Antrag zu würdigen.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Aber wenn man sich durchliest, was Sie da schreiben,
    dann sieht man, dass auf Ihren Fahnen ähnlich wie bei
    der Union steht, dass Sie den Mindestlohn wollen; aber
    dem Kleingedruckten entnimmt man: Wasch mir den
    Pelz, aber mach mich nicht nass!


    (Beifall bei der FDP und der LINKEN)


    Die Mindestlöhne, die eingeführt werden sollen, sollen
    so nach Branchen und Regionen differenziert sein, dass
    am Ende bei der Beschäftigung nichts passieren kann.


    (Brigitte Pothmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie die Wirklichkeit, Herr Kolb!)


    Aber das geht nicht. Einerseits glauben Sie, per Mindest-
    lohn in die Lohnfindung eingreifen zu müssen, womit
    Sie den schlichten ökonomischen Grundsachverhalt be-
    streiten, dass Löhne letztendlich die Produktivität wider-
    spiegeln müssen, andererseits wollen Sie die negativen
    Auswirkungen des Mindestlohns verhindern. Ihr Antrag
    führt dazu, dass nichts geschehen wird, und Sie hätten
    ihn besser gelassen. Wenn Sie, Frau Pothmer, geschwie-
    gen hätten, wären Sie eine Philosophin geblieben. Das
    haben Sie nicht getan.

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    (C (D (Beifall bei der FDP – Zurufe von der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Oh!)


    Bei der Union ist das etwas anders. Bei ihr deutet sich
    eit gestern an, wohin die Reise geht. Man sperrt sich
    icht gegen eine Ausweitung des Entsendegesetzes. Ich
    ill doch noch eines zu dem anmerken, was Sie, Frau
    onnemann, gesagt haben. Wenn ich das richtig verfolgt
    abe, dann ist mittlerweile nicht mehr die Zustimmung
    eider Tarifvertragsparteien zwingend erforderlich,


    (Gitta Connemann [CDU/CSU]: Laut unseres Koalitionsvertrages schon!)


    m das Entsendegesetz für eine Branche zur Anwendung
    u bringen, sondern der federführende Minister, Herr
    üntefering, kann auch gegen den Widerstand zum Bei-

    piel der Arbeitgeber in einer Branche einen Tarifvertrag
    ür allgemeinverbindlich erklären.


    (Andrea Nahles [SPD]: 1997!)


    ch sehe insgesamt die Gefahr, dass Zug um Zug, von
    ranche zu Branche das Grundrecht der negativen Ko-
    litionsfreiheit abgeschafft wird. Das kann nicht sein.


    (Beifall bei der FDP)


    Wir bekennen uns zur Tarifautonomie. Aber zur Ta-
    ifautonomie gehört zwingend, dass ein Unternehmen
    der ein Arbeitnehmer sagen kann: Ich will nicht unter
    iesen Tarifvertrag fallen. Für mich sollen andere, ab-
    eichende Bedingungen gelten. – Deswegen sehe ich
    ie Tendenz, mit der Ausweitung des Entsendegesetzes
    ine Lösung herbeizuführen, kritisch.

    Gestern hat der Minister in der Debatte zwischen
    inem Mindestlohn und einem Auffanglohn unterschie-
    en. Das läuft darauf hinaus, dass die Union einem
    esetzlichen flächendeckenden Mindestlohn in Deutsch-
    and in Höhe von 7,50 Euro nicht zustimmen wird, aber
    das ergibt sich auch aus der heutigen Berichterstattung
    er Presse – am Ende ein Auffanglohn von circa 6 Euro
    Herr Brauksiepe lächelt dazu – auf dem Papier stehen
    önnte.


    (Dr. Ralf Brauksiepe [CDU/CSU]: Ich lache über Sie!)


    azu sage ich: Halb zog es sie, halb sanken sie hin. –
    ie Union ist auf dem Weg, wieder einmal bei einer zen-

    ralen arbeitsmarktpolitischen Frage einzuknicken. Das
    ehen wir mit großer Sorge.


    (Beifall bei der FDP)


    Ich will zum Schluss sagen: Es ist immer schön,
    eutschland mit dem europäischen Ausland zu verglei-

    hen. Es gibt aber gerade sieben Länder in einer Spitzen-
    ruppe, deren Mindestlohn tatsächlich in etwa das Ni-
    eau hat, das sich viele in diesem Hause für einen
    eutschen Mindestlohn vorstellen, nämlich 7,50 Euro. In
    4 weiteren europäischen Ländern gibt es zwar einen
    indestlohn; der liegt aber unter 3,90 Euro in der

    tunde.


    (Anton Schaaf [SPD]: Das sind keine vergleichbaren Länder!)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Heinrich L. Kolb
    – Das sind aber Konkurrenten in einem gemeinsamen
    Binnenmarkt, Herr Schaaf. Das können Sie nicht unter
    den Tisch kehren. – Ich will auf Folgendes hinweisen:
    Die Kombination, die entstehen würde, wenn man in
    Deutschland auch noch einen gesetzlichen Mindestlohn
    einführte, wäre in der Tat einmalig; denn wir haben mit
    Hartz IV, ob man das gut findet oder nicht, faktisch ei-
    nen Mindestlohn in Deutschland.


    (Anton Schaaf [SPD]: Was? – Andrea Nahles [SPD]: Das ist ein Mindesteinkommen! Das ist ein feiner Unterschied!)


    Wir haben eine im Vergleich mit dem europäischen Aus-
    land überdurchschnittlich hohe Arbeitsmarktregulie-
    rung, und wir würden noch ein Drittes oben draufsetzen.

    Was in Großbritannien mit niedriger sozialer Sicher-
    heit funktioniert hat, wird in Deutschland genauso wenig
    funktionieren, wie das in Frankreich der Fall gewesen
    ist. Das sage ich Ihnen voraus. Deshalb – damit Sie das
    noch einmal mit ins Wochenende nehmen können –: Die
    FDP wankt nicht, sie steht!


    (Lachen und Zurufe von der SPD)


    Wir sind gegen Mindestlöhne, gegen gesetzliche und ta-
    rifliche, auch gegen die Ausweitung des Entsendegeset-
    zes. Wir glauben, dass die Menschen in Deutschland
    dann die besten Chancen auf mehr Arbeit haben, wenn
    man den Tarifpartnern weiterhin das Recht auf Lohnfin-
    dung lässt.

    Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der FDP)