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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/95 Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Raidel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Groneberg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Anke Eymer (Lübeck) (CDU/CSU) . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- Antrag der Abgeordneten Detlef Parr, Daniel Bahr (Münster), Heinz Lanfermann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Nichtraucherschutz praktikabel und mit Augenmaß umsetzen (Drucksache 16/5118) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Detlef Parr (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9706 B 9707 C 9708 D 9709 C 9710 D 9712 A 9713 A 9715 C 9713 C 9713 D 9717 B 9719 C 9721 A 9722 B 9723 B 9724 B Deutscher B Stenografisch 95. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Tagesordnungspunkt 26: Beschlussempfehlung und Bericht des Auswär- tigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundes- regierung: Fortsetzung der Beteiligung deut- scher Streitkräfte an der Friedensmission der Vereinten Nationen im Sudan (UNMIS) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen vom 24. März 2005 und weiterer Man- datsverlängerungen durch den Sicherheits- rat der Vereinten Nationen (Drucksachen 16/4861, 16/5142, 16/5143) . . Brunhilde Irber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . c d i Z 9701 A 9701 D 9703 A 9703 D 9705 A zes zum Schutz vor den Gefahren des Passivrauchens (Drucksache 16/5049) . . . . . . . . . . . . . . . . 9713 B undestag er Bericht ung 27. April 2007 t : ) Antrag der Abgeordneten Birgitt Bender, Bärbel Höhn, Ulrike Höfken, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion des BÜND- NISSES 90/DIE GRÜNEN: Wirksamen Schutz vor Passivrauchen im Arbeits- schutzgesetz verankern (Drucksache 16/4761) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Birgitt Bender, Bärbel Höhn, Ulrike Höfken, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion des BÜND- NISSES 90/DIE GRÜNEN: Schutz vor Passivrauchen im Deutschen Bundestag direkt umsetzen (Drucksache 16/4957) . . . . . . . . . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 7: 9713 C 9713 C Maria Eichhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Margrit Spielmann (SPD) . . . . . . . . . . . . 9725 B 9727 A II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. April 2007 Tagesordnungspunkt 28: Antrag der Abgeordneten Werner Dreibus, Hüseyin-Kenan Aydin, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Deutschland braucht Mindest- löhne (Drucksache 16/4845) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Anette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Nahles (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Nahles (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) (zur Geschäftsordnung) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 29: – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Sicherung der Unterbringung in einem psychi- atrischen Krankenhaus und in einer Entziehungsanstalt (Drucksachen 16/1110, 16/5137) . . . . – Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zur Reform des Rechts der Unterbringung in einem psychi- atrischen Krankenhaus und in einer Entziehungsanstalt (Drucksachen 16/1344, 16/5137) . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . T B s J i Z A L A S u ( D I H J U N A L A A 9728 B 9728 C 9729 D 9732 A 9733 B 9734 B 9735 A 9736 B 9736 C 9737 B 9737 D 9738 C 9738 C 9738 D 9739 C 9740 C 9741 D 9742 C 9743 C 9744 B 9744 D agesordnungspunkt 31: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- chusses für Familie, Senioren, Frauen und ugend – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, Werner Dreibus, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der LINKEN: Elternbeitragsfreie Kinderbetreu- ung ausbauen – zu dem Antrag der Abgeordneten Ekin Deligöz, Volker Beck (Köln), Grietje Bettin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Leben und Arbeiten mit Kindern möglich machen – zu dem Antrag der Abgeordneten Ekin Deligöz, Krista Sager, Kai Gehring, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN: Kinder fördern und Verein- barkeit von Beruf und Familie stärken – Rechtsanspruch auf Kin- dertagesbetreuung ausweiten (Drucksachen 16/453, 16/552, 16/1673, 16/3219) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 8: ntrag der Abgeordneten Ina Lenke, Carl- udwig Thiele, Sibylle Laurischk, weiterer bgeordneter und der Fraktion der FDP: ofortprogramm für mehr Kinderbetreu- ng Drucksache 16/5114) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Eva Möllring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . rmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (zur Geschäftsordnung) . . artmut Koschyk (CDU/CSU) (zur Geschäfts- ordnung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) (zur Geschäfts- ordnung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . te Kumpf (SPD) (zur Geschäftsordnung) . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9745 B 9745 C 9745 C 9747 A 9747 A 9747 C 9747 D 9748 D 9749 A 9749 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. April 2007 9701 (A) ) (B) ) 95. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. April 2007 9749 (A) ) (B) ) Grundgesetzes nicht zu stellen:Naumann, Kersten DIE LINKE 27.04.2007 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 832. Sitzung am 30. März 2007 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 des Merten, Ulrike SPD 27.04.2007 Müller (Gera), Bernward CDU/CSU 27.04.2007 Anlage 1 Liste der entschuldigt * A Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing, Sabine SPD 27.04.2007 Barth, Uwe FDP 27.04.2007 Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 27.04.2007 Blumentritt, Volker SPD 27.04.2007 Brüning, Monika CDU/CSU 27.04.2007 Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 27.04.2007 Fuchtel, Hans-Joachim CDU/CSU 27.04.2007* Glos, Michael CDU/CSU 27.04.2007 Göbel, Ralf CDU/CSU 27.04.2007 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.04.2007 Griefahn, Monika SPD 27.04.2007* Großmann, Achim SPD 27.04.2007 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 27.04.2007 Haustein, Heinz-Peter FDP 27.04.2007 Heinen, Ursula CDU/CSU 27.04.2007 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.04.2007 Dr. Hoyer, Werner FDP 27.04.2007 Kasparick, Ulrich SPD 27.04.2007 Dr. Krings, Günter CDU/CSU 27.04.2007 Lämmel, Andreas G. CDU/CSU 27.04.2007 Dr. Lauterbach, Karl SPD 27.04.2007 Leutert, Michael DIE LINKE 27.04.2007 Lötzer, Ulla DIE LINKE 27.04.2007 D D R R R R S D S S S S S T V D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten für die Teilnahme an der 116. Jahreskonferenz der Interparlamenta- rischen Union nlage 2 r. Paech, Norman DIE LINKE 27.04.2007 r. Priesmeier, Wilhelm SPD 27.04.2007 eiche (Cottbus), Steffen SPD 27.04.2007 oth (Heringen), Michael SPD 27.04.2007 oth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.04.2007 upprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 27.04.2007 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.04.2007 r. Schavan, Annette CDU/CSU 27.04.2007 cheel, Christine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.04.2007 chieder, Marianne SPD 27.04.2007 chily, Otto SPD 27.04.2007 chneider (Erfurt), Carsten SPD 27.04.2007 teenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.04.2007 euchner, Jella SPD 27.04.2007 ogel, Volkmar Uwe CDU/CSU 27.04.2007 r. Winterstein, Claudia FDP 27.04.2007 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 9750 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. April 2007 (A) ) (B) ) – Drittes Gesetz zur Änderung des Weingesetzes – Erstes Gesetz zur Änderung des Arbeitnehmer- Entsendegesetzes – Gesetz zur Verbesserung der Beschäftigungschan- cen älterer Menschen – Gesetz zur Anpassung der Regelaltersgrenze an die demografische Entwicklung und zur Stärkung der Finanzierungsgrundlagen der gesetzlichen Rentenversicherung (RV-Altersgrenzenanpassungs- gesetz) – Siebtes Gesetz zur Änderung des Bundesvertrie- benengesetzes – Gesetz zu dem Zusatzprotokoll vom 12. Septem- ber 2002 zum Übereinkommen vom 16. Novem- ber 1989 gegen Doping – Gesetz über Einmalzahlungen und zur Änderung des Besoldungsstrukturgesetzes – Gesetz zu den Protokollen vom 16. Mai 2006 über die Änderung des Abkommens vom 6. Juni 1955 über die Errichtung eines Internationalen Aus- schusses für den Internationalen Suchdienst und der Vereinbarung vom 6. Juni 1955 über die Be- ziehungen zwischen dem Internationalen Aus- schuss für den Internationalen Suchdienst und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz – Gesetz zu dem Protokoll vom 4. Juli 2006 zur Ver- längerung des Abkommens vom 9. April 1995 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Arabischen Emiraten zur Ver- meidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen und zur Belebung der wirtschaftlichen Beziehun- gen – Gesetz zur Schaffung deutscher Immobilien-Ak- tiengesellschaften mit börsennotierten Anteilen – Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie des Europäi- schen Parlaments und des Rates über die Umwelt- haftung zur Vermeidung und Sanierung von Um- weltschäden Darüber hinaus hat er die nachstehende Entschlie- ßung gefasst: Der Bundesrat ist mit der Bundesregierung der Auf- fassung, dass Kampfmittelbeseitigungsmaßnahmen der für die Kampfmittelbeseitigung zuständigen Dienststel- len der Länder als solche keine Tätigkeiten darstellen, die in Anhang 1 des Umweltschadensgesetzes (Katalog der beruflichen Tätigkeiten) genannt sind. Solche Tätig- keiten fallen daher nur dann in den Anwendungsbereich des Gesetzes, wenn sie erstens einen Schaden an Arten und natürlichen Lebensräumen oder die Gefahr eines solchen Schadens verursacht haben und zweitens dabei schuldhaft gehandelt worden ist. Im Hinblick darauf, dass das Verschuldenserfordernis auch gleichzeitig eine entsprechende Pflichtverletzung voraussetzt, könnten damit nur pflichtwidrige Handlun- g e j L S v A f w d o e – ß 1 2 3 4 (C (D en bei der Kampfmittelbeseitigung der Dienststellen zu inem Haftungsfall führen. Darüber hinaus ist auch nicht ede im Einzelfall verursachte Veränderung an Arten oder ebensräumen schon ein Schaden, sondern es muss die chwelle zur Erheblichkeit überschritten sein. Durch die om Bundestag beschlossene Ergänzung des neuen § 21a bs. 5 BNatSchG um einen Katalog mit Regelbeispielen ür das Nichtvorliegen eines Schadens ist verdeutlicht orden, dass die Erheblichkeitsschwelle voraussetzt, ass dauerhaft die Funktion geschützter Lebensräume der der Erhalt von Populationen geschützter Arten be- inträchtigt wird. Gesetz zur Reform der Führungsaufsicht und zur Änderung der Vorschriften über die nachträgli- che Sicherungsverwahrung Darüber hinaus hat er die nachstehende Entschlie- ung gefasst: . Der Bundesrat begrüßt die Stärkung der Führungs- aufsicht, die mögliche Gefahren durch Wiederho- lungstaten reduziert. . Der Bundesrat begrüßt weiter, dass durch die im lau- fenden Gesetzgebungsverfahren aufgenommenen Re- gelungen zur nachträglichen Sicherungsverwahrung eine vornehmlich in den neuen Ländern bestehende empfindliche Regelungslücke rasch geschlossen und damit einem dringenden Sicherheitsbedürfnis Rech- nung getragen wird. . Der Bundesrat stellt fest, dass darüber hinaus weite- rer Regelungsbedarf bei der Sicherungsverwahrung besteht, dem im Interesse des Schutzes der Bevölke- rung vor besonders gefährlichen Wiederholungstä- tern Rechnung getragen werden muss. Er bittet des- halb den Deutschen Bundestag, den entsprechenden Vorschlag des Bundesrates (Entwurf eines … Straf- rechtsänderungsgesetzes – Stärkung der Sicherungs- verwahrung – (… StrÄndG), Bundesratsdrucksache 139/06 (Beschluss)), den dieser bereits am 19. Mai 2006 beschlossen hat, rasch aufzugreifen und umzu- setzen. Der Gesetzentwurf des Bundesrates sieht vor, das In- strument der nachträglichen Sicherungsverwahrung insbesondere bei Ersttätern zu stärken. Hierzu soll das Gericht bei der Entscheidung über die nachträgli- che Sicherungsverwahrung künftig auch solche Tat- sachen berücksichtigen können, die im Zeitpunkt der Verurteilung zwar erkennbar waren, aus rechtlichen Gründen aber die Anordnung der Sicherungsverwah- rung nicht begründen konnten. Außerdem sollen bei Heranwachsenden, die nach Er- wachsenenstrafrecht verurteilt wurden, auch die für Erwachsene geltenden Regelungen der Sicherungs- verwahrung angewendet werden. Für die derzeit gel- tende Privilegierung nach dem Jugendgerichtsgesetz gibt es keine durchgreifenden Gründe. . Eine Regelungslücke besteht auch bei nach Jugend- strafrecht verurteilten Straftätern. Für sie soll in beson- ders schweren Fällen die Möglichkeit der Anordnung Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. April 2007 9751 (A) ) (B) ) nachträglicher Sicherungsverwahrung geschaffen werden. Der Abgeordnete Garrelt Duin hat mitgeteilt, dass er seine Unterschrift auf dem Antrag Flugverkehrskonzept für den Großraum Berlin überprüfen – Flughafen Berlin-Tempelhof offenhalten auf Drucksache 16/4813 zurückzieht. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die risikoadäquate Eigenmittelausstattung der Versicherungsunterneh- men und den Stand ihres Kapitalanlagenmanagements – Drucksachen 16/4339, 16/4632 Nr. 1 – Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Zweiter Bericht der Bundesregierung über die For- schungsergebnisse in Bezug auf Emissionsminderungs- möglichkeiten der gesamten Mobilfunktechnologie und in Bezug auf gesundheitliche Auswirkungen – Drucksachen 16/1791, 16/1941 Nr. 1.5 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung im Jahr 2005 – Drucksachen 16/3084, 16/3375 Nr. 1.2 – Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union – Unterrichtung durch die deutsche Delegation des Deut- schen Bundestages zur Euromediterranen Parlamenta- rischen Versammlung Gründungsversammlung der Euromediterranen Parla- mentarischen Versammlung am 22./23. März 2004 in Athen, Griechenland – Drucksache 15/3414 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation des Deut- schen Bundestages zur Euromediterranen Parlamen- tarischen Versammlung Erste Plenarversammlung vom 12. bis 15. März 2005 in Kairo, Ägypten – Drucksachen 15/5963, 16/893 Nr. 2 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- Vorlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- tung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 16/4105 Nr. 1.20 (C (D Finanzausschuss Drucksache 16/4258 Nr. 2.8 Drucksache 16/4258 Nr. 2.9 Drucksache 16/4258 Nr. 2.10 Drucksache 16/4501 Nr. 2.28 Drucksache 16/4635 Nr. 2.15 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 16/4105 Nr. 2.42 Drucksache 16/4501 Nr. 2.9 Drucksache 16/4501 Nr. 2.30 Drucksache 16/4501 Nr. 2.31 Drucksache 16/4501 Nr. 2.39 Drucksache 16/4501 Nr. 2.40 Drucksache 16/4635 Nr. 2.1 Drucksache 16/4635 Nr. 2.17 Drucksache 16/4635 Nr. 2.19 Drucksache 16/4635 Nr. 2.25 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 16/4635 Nr. 2.7 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 16/4501 Nr. 1.6 Drucksache 16/4635 Nr. 1.3 Drucksache 16/4635 Nr. 2.6 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 16/2555 Nr. 1.28 Drucksache 16/2555 Nr. 2.60 Drucksache 16/4105 Nr. 1.22 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 16/4258 Nr. 2.2 Drucksache 16/4501 Nr. 1.7 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 16/150 Nr. 2.125 Drucksache 16/150 Nr. 2.243 Drucksache 16/629 Nr. 1.1 Drucksache 16/901 Nr. 2.1 Drucksache 16/1101 Nr. 2.15 Drucksache 16/2555 Nr. 2.38 Drucksache 16/2555 Nr. 2.76 Drucksache 16/2555 Nr. 2.77 Drucksache 16/2555 Nr. 2.100 Drucksache 16/4105 Nr. 1.2 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 16/820 Nr. 1.61 Drucksache 16/3382 Nr. 1.9 Drucksache 16/4105 Nr. 2.13 Drucksache 16/4105 Nr. 2.14 Drucksache 16/4258 Nr. 1.2 Drucksache 16/4258 Nr. 1.3 Drucksache 16/4258 Nr. 2.49 Drucksache 16/4501 Nr. 2.1 95. Sitzung Berlin, Freitag, den 27. April 2007 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Nächster Redner ist der Bundesminister Horst

    eehofer.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Horst Seehofer, Bundesminister für Ernährung,
    andwirtschaft und Verbraucherschutz:

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
    erren! Ich habe schon nicht mehr gehofft, dass wir die-

    es Ziel noch erreichen würden; denn das Thema besse-
    er Schutz der Nichtraucher beschäftigt uns in Deutsch-
    and seit sage und schreibe 15 Jahren. Herr Parr, es ist
    chon eigenartig, dass Sie von Hektik, Hysterie und Un-
    berlegtheit reden, wenn nach 15 Jahren eine Entschei-
    ung getroffen wird.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Detlef Parr [FDP]: Sie haben nicht genau zugehört! – Jörg van Essen [FDP]: Wer schlechte Argumente hat, hört nicht zu!)


    Ich bin 1992 Gesundheitsminister geworden. In die-
    em Jahr hat uns das Thema zum ersten Mal im Deut-
    chen Bundestag beschäftigt. Ich denke, es ist höchste
    eit, dass wir eine klare Entscheidung treffen.

    Ich möchte heute noch einmal fünf Punkte festhalten.
    rstens. Es geht nicht um die Diskriminierung der Rau-
    her, sondern um den Schutz der Nichtraucher.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    ir beurteilen und bewerten keine Lebensstile, aber es
    st unsere verdammte Pflicht und Schuldigkeit, Herr
    arr, die Nichtraucher dort, wo Menschen zusammen-

    reffen, zu schützen, insbesondere die Kinder und die
    chwangeren in unserem Lande.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD – Detlef Parr [FDP]: Da sind wir uns einig! – Otto Fricke [FDP]: Dann müssen Sie das auch zu Hause machen!)


    Zweitens. Es gibt keinen gefährlicheren Stoff für die
    esundheit der Menschen als Tabakrauch, insbeson-
    ere in Innenräumen. Das ist unbestritten. Ich möchte ei-
    en Vergleich anstellen: In der Risikoklasse der gefähr-
    ichsten Stoffe ist Tabakrauch vergleichbar mit Asbest.
    sbest haben wir 1993 in Deutschland verboten. Viele
    ausend Menschen sind daran gestorben. Es gibt zwar
    iele Institute und Einrichtungen in Deutschland, aber
    as Deutsche Krebsforschungszentrum Heidelberg ist






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Horst Seehofer
    das seriöseste. Die Studien stützen sich auf die Erkennt-
    nisse dieses Forschungszentrums.


    (Detlef Parr [FDP]: Dann müssen Sie den Tabak grundsätzlich verbieten und auf Steuereinnahmen verzichten!)


    Ich halte fest: Tabakrauch ist der gesundheitsschäd-
    lichste Stoff in Innenräumen, er führt zu vielen Tausend
    Todesfällen.

    Herr Parr, Sie haben behauptet: Eine bessere Lüftung,
    und dann ist das Problem gelöst. Ich bitte Sie, lesen Sie
    noch einmal die Studie: 70 Stoffe im Tabakrauch sind
    krebsauslösend, halten sich so lange, dass sie aus Innen-
    räumen auch durch eine bessere Belüftung nicht entfernt
    werden können. Eine bessere Belüftung löst das Problem
    also nicht.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir diskutieren hier im Parlament im Bereich der Er-
    nährung, im Bereich der Agrarwirtschaft oft über ab-
    strakte Gefahren, so im letzten Jahr über den H5N1-
    Virus, und betreiben Vorsorge. Über konkrete Gesund-
    heitsschädigungen mit tödlichem Ausgang reden wir
    hingegen zu wenig.


    (Frank Spieth [DIE LINKE]: So ist es!)


    Deshalb ist es wichtig, dass wir ins Bewusstsein rufen:
    Tabakrauch ist gesundheitsschädlich, in vielen Fällen
    tödlich.


    (Detlef Parr [FDP]: Völlig einig!)


    Drittens. Auch ich bin ein Anhänger von Freiwillig-
    keit in einem freien Staat. Aber wir müssen sehen, dass
    wir seit einem Dutzend Jahren Freiwilligkeit propagie-
    ren im Hinblick auf Gastronomie, auf Krankenhäuser,
    auf öffentliche Gebäude.


    (Detlef Parr [FDP]: Es gibt auch gute Beispiele!)


    – Wir müssen feststellen, es gibt gute Beispiele, aber ei-
    nen Durchbruch haben wir nicht geschafft. –


    (Detlef Parr [FDP]: Ein bisschen mehr Geduld müssen wir schon haben!)


    In ganzen 2 Prozent der deutschen Krankenhäuser exis-
    tiert ein wirkungsvoller Nichtraucherschutz. Dabei sind
    Krankenhäuser Einrichtungen, von denen man eigentlich
    annehmen möchte, dass das Bewusstsein dort so ent-
    wickelt ist, dass man sich in Gegenwart kranker Men-
    schen mit dem Rauchen zurückhält. Doch nein, so etwas
    erfolgt nicht.


    (Detlef Parr [FDP]: Wir haben ein Gesetz in NRW!)


    Ich habe 1998 im Bundestag eine Rede gehalten und
    für Freiwilligkeit geworben, aber schon damals gesagt:
    Wenn die Freiwilligkeit in der Praxis nicht zu veränder-
    tem Verhalten führt, müssen wir an ein Gesetz denken.
    Ich stelle fest – das muss man zugeben, auch wenn man
    ein Anhänger von Freiwilligkeit ist und der Eigenverant-

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    (C (D ortung den Vorrang gibt –: Die Freiwilligkeit ist gecheitert. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Parr, wir sollten Freiheit richtig definieren: Die
    chranke der Freiheit ist die Verantwortung. Die Freiheit
    es Rauchers endet dort, wo der Schutz des Nichtrau-
    hers beginnt. Das ist die Definition von Freiheit.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Detlef Parr [FDP]: Das haben viele erkannt!)


    Viertens. Von Bürokratie kann keine Rede sein. Den-
    en Sie etwa an die Fortschritte, die die Fluglinien er-
    eicht haben! Da gibt es keine Raucherpolizei oder Ähn-
    iches.


    (Detlef Parr [FDP]: Hotels, Deutsche Bahn – ohne Gesetz!)


    as wird eine gesamtgesellschaftliche Übereinkunft
    erden.


    (Detlef Parr [FDP]: Ist es doch schon in vielen Bereichen!)


    ir haben viele Wirte und Gastronomen gesagt: Wenn
    er Gesetzgeber das festlegt, ist es für sie leichter, einfa-
    her in der Praxis, als wenn sie in ihrer Gastronomie in
    edem Einzelfall für Nichtraucherschutz kämpfen müs-
    en. Das ist der Punkt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Fünftens. Wir haben uns auf die öffentlichen Gebäude
    onzentriert, auf die Orte, an denen Menschen zusam-
    enkommen. Ich bin froh, dass sich die Haltung der
    änder in der heißumstrittenen Frage der Gastronomie
    nzugleichen beginnt, dass die Länder, die das auf der
    und-Länder-Konferenz noch anders gesehen haben,
    ittlerweile mit uns übereinstimmen, dass es nur dann

    raktikabel ist, wenn man eine klare Regelung trifft,
    ämlich ein Rauchverbot in Gaststätten,


    (Detlef Parr [FDP]: Sheriff!)


    auchen nur in sauber abgeschlossenen Nebenräumen.
    as ist eine klare Regelung. Ich appelliere an die Bun-
    esländer, in ihren Parlamenten möglichst einheitliche
    egeln zu verabschieden. Alles andere würden die Men-

    chen nicht verstehen.

    Ein Letztes: Ich betrachte das, worüber wir heute de-
    attieren und was wir hoffentlich in absehbarer Zeit ver-
    bschieden, als einen Quantensprung für den Gesund-
    eitsschutz in der Bundesrepublik Deutschland. Ich bin
    roh, dass ich nach einiger Diskussion jetzt die Zustim-
    ung des Personalrats in meinem eigenen Ministerium

    abe.


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Das hat ja auch lange genug gedauert!)







    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Horst Seehofer
    Liebe Kollegin Schmidt, auch das Verbraucherschutz-
    ministerium ist jetzt wie das Gesundheitsministerium
    eine rauchfreie Behörde. Das ist eine gute Entwicklung.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    An die Adresse der FDP möchte ich noch einmal sa-
    gen: Sie werden feststellen, dass sich die Menschen,
    wenn dieses Gesetz mit klaren Regelungen verabschie-
    det worden ist und die Länderparlamente gehandelt ha-
    ben, in wenigen Jahren die Debatte, die wir in Deutsch-
    land über dieses Thema 15 Jahre lang geführt haben,
    nicht mehr erklären können. Dann wird das eine Selbst-
    verständlichkeit sein.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Martina Bunge ist die nächste Rednerin für die Frak-

tion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Martina Bunge


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Herr Minister Seehofer, auch wenn ich Ihnen in vielem,
    was Sie in Ihrer Rede gesagt haben, zustimmen kann, als
    Quantensprung würde ich den Gesetzentwurf, der heute
    vorgelegt wurde, nicht bezeichnen.

    Der Akt der Gesetzgebung zum Schutz vor Tabak-
    rauch und zur Herstellung europäischer bzw. internatio-
    naler Normalität auch in Deutschland hätte zu einer
    Sternstunde des Parlaments werden können, wenn hier
    und heute ein Gesetzentwurf aus der Mitte des Parla-
    ments vorgelegt worden wäre, der konsequent für einen
    wirklich umfassenden Schutz in allen öffentlichen Räu-
    men und auf allen Ebenen, vom Bund bis in die Kommu-
    nen, gesorgt hätte.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Stattdessen diskutieren wir über einen Gesetzentwurf
    und drei Anträge sowie über einen Gruppenantrag, durch
    den ein konsequenter Schutz gewährleistet würde, der
    sich allerdings noch in der Tiefe des parlamentarischen
    Raums befindet.

    Das Rauchen hat in Deutschland, wie in vielen Län-
    dern, eine lange Tradition. Hier wie überall wirkt Niko-
    tin auf die Psyche. Insofern wird diese Debatte natürlich
    hochemotional geführt, auch in meiner Fraktion. Trotz
    allem sollten wir aber nicht vergessen: Es geht um die
    Rechte der 73 Prozent der Bevölkerung, die Nichtrau-
    cherinnen bzw. Nichtraucher sind. Es geht vor allen Din-
    gen um die Kinder und Jugendlichen. Es geht um die
    Vermeidung von Leid durch Tod und schwere Erkran-
    kungen. Es geht um die Minderung der horrenden Kos-
    ten, die für das Gesundheitssystem entstehen, und um
    die Senkung anderer Folgekosten. Nicht zuletzt geht es
    um den Willen von 70 Prozent der Wählerinnen und
    Wähler. Auch das sollten wir immer bedenken.

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    (C (D Für den Schutz vor Schadstoffen – Herr Minister eehofer hat das ausgeführt – gilt in Deutschland Bunesrecht, beispielhaft konsequent umgesetzt im Hinlick auf Asbest. Warum sieht es beim Schutz vor dem chadstoff Rauch, der mindestens ein vergleichbares efahrenpotenzial aufweist, anders aus, und das, obwohl illionen Menschen, insbesondere Frauen, am Arbeits latz mit diesem Schadstoff konfrontiert sind? Der Arbeitsschutz und die Arbeitsstättenverordnung ind Bundesrecht. Aber es soll juristisch nicht möglich ein, dass der Bundestag den Weg für einen umfassenden ichtraucherschutz vom Bund bis in die Kommunen ebet? Ich denke, es wäre eine Bankrotterklärung vor dem, as wir beschlossen haben, wenn wir nicht nach einem öglichen Weg suchen. Gesetze sind keine Naturereig isse, sondern sie werden von Menschen gemacht. Man ollte sie, wenn das Erfordernis besteht, auch ändern önnen. (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Ulrike Höfken [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Ich denke allerdings, dazu fehlt der tatsächliche
    ille. Ein beredtes Beispiel ist der Bundestag selbst.
    m 8. März dieses Jahres haben wir auf Antrag des
    ündnisses 90/Die Grünen eine Debatte über das ge-
    lante Rauchverbot im Bundestag geführt. Der Ältesten-
    at beeilte sich, noch an diesem Tag zu vermelden, dass
    s im Bundestag genauso geregelt werde, wie es im Ge-
    etz vorgesehen werde, und dass das parallel geschehe.
    ber bis heute ist noch keine Regelung getroffen wor-
    en. Die Frau Ministerin sagt zwar, das sei geklärt. Aber
    ch frage: Wo? Mir ist keine schriftliche Regelung be-
    annt. Es sind lediglich Änderungsanträge zum vorlie-
    enden Gesetzentwurf angekündigt. Also hat der Bun-
    estag es nötig, die Pflichten, die dieses Gesetz mit sich
    ringt, formal auf sich übertragen zu bekommen. Das
    ätten wir beispielgebend in der Zeit von Anfang März
    is heute selbst auf den Weg bringen müssen.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Nun möchte ich noch auf eine ewige Debatte einge-
    en und klarstellen: Der Schutz vor dem Schadstoff Ta-
    ak ist nicht identisch mit dem Verbot des Rauchens. Zu
    auchen oder nicht zu rauchen, ist die Entscheidung ei-
    es jeden Einzelnen, die auch ich respektiere, Herr Parr.
    it dem Rauchverbot in öffentlichen Einrichtungen

    ollen Nichtraucher und Raucher davor geschützt wer-
    en, den mit dem Rauchen einhergehenden Belastungen
    icht permanent und unausweichlich ungewollt ausge-
    etzt zu sein.

    Natürlich erschöpft sich der Gesundheitsschutz in Sa-
    hen Tabakrauch nicht im Rauchverbot für öffentliche
    inrichtungen. Ich plädiere selbstverständlich für einen
    reiklang: erstens alles zu tun, um Kinder und Jugendli-

    he von dem Einstieg abzuhalten, zweitens Nichtrauche-
    innen und Nichtraucher vor dem Tabakrauch zu schützen
    nd drittens Raucherinnen und Raucher zu motivieren,
    uszusteigen und ihnen beim Entzug zu helfen. Insofern
    ragen Sie mit Ihrem Antrag – ich spreche die FDP an –






    (A) )



    (B) )


    Dr. Martina Bunge
    Eulen nach Athen. Ich denke, eigentlich geht es Ihnen da-
    rum, ein konsequentes Rauchverbot zu verhindern.

    Sie haben Helios-Kliniken als Beispiel angeführt. Die
    Helios-Kliniken praktizieren es. Für die Kliniken besteht
    ein Rauchverbot, und sie motivieren die Mitarbeiterin-
    nen und Mitarbeiter, aufzuhören; denn es ist erwiesen,
    dass Verbote und Ächtungen an der einen Stelle und die
    Prävention an der anderen Stelle das Nichtrauchen er-
    leichtern und den Mainstream verändern helfen. Ich
    denke, das ist ein Gesamtansatz.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Nun liegt der Gesetzentwurf der Bundesregierung
    vor: ein Rauchschutz mit eingeschränkter Reichweite
    auf Bundesebene. Die Länder werden uns peu à peu die
    Farben des Flickenteppichs präsentieren. Hier und heute
    wird mit der Gesetzgebung für die Bundesrepublik be-
    gonnen. Damit wird für lange Zeit festgezurrt, wie der
    Schutz vor Tabakrauch in Deutschland aussieht.

    Der Gruppenantrag, mit dem wir mehr wollten, hat
    sich unseres Erachtens damit erledigt. Wir, die Unter-
    zeichnerinnen und Unterzeichner der Linksfraktion, zie-
    hen unsere Unterschriften zurück, damit die Initiatoren
    – wie Herr Binding das beispielsweise auch gegenüber
    meinem Kollegen Spieth erst neulich dokumentiert hat –
    den Wählerinnen und Wählern nicht nach wie vor Sand
    in die Augen streuen, wonach in nächster Zeit noch eine
    umfassende Lösung möglich ist.


    (Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist aber nicht der einzige Grund für den Rückzug!)


    So schnell kommt die Gelegenheit, die es heute gibt,
    nicht wieder.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Seit den 90er-Jahren – Herr Minister Seehofer hat es
    angesprochen – quält sich der Deutsche Bundestag mit
    dem Nichtraucherschutz. Jetzt werden zwar endlich Nä-
    gel mit Köpfen gemacht, aber leider in völlig unzurei-
    chender Weise. Es schmerzt mich, dass wir uns interna-
    tional so blamieren und Chancen für Besseres vergeben
    haben.

    Ich danke.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)