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ID1609500900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/95 Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Raidel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Groneberg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Anke Eymer (Lübeck) (CDU/CSU) . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- Antrag der Abgeordneten Detlef Parr, Daniel Bahr (Münster), Heinz Lanfermann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Nichtraucherschutz praktikabel und mit Augenmaß umsetzen (Drucksache 16/5118) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Detlef Parr (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9706 B 9707 C 9708 D 9709 C 9710 D 9712 A 9713 A 9715 C 9713 C 9713 D 9717 B 9719 C 9721 A 9722 B 9723 B 9724 B Deutscher B Stenografisch 95. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Tagesordnungspunkt 26: Beschlussempfehlung und Bericht des Auswär- tigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundes- regierung: Fortsetzung der Beteiligung deut- scher Streitkräfte an der Friedensmission der Vereinten Nationen im Sudan (UNMIS) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen vom 24. März 2005 und weiterer Man- datsverlängerungen durch den Sicherheits- rat der Vereinten Nationen (Drucksachen 16/4861, 16/5142, 16/5143) . . Brunhilde Irber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . c d i Z 9701 A 9701 D 9703 A 9703 D 9705 A zes zum Schutz vor den Gefahren des Passivrauchens (Drucksache 16/5049) . . . . . . . . . . . . . . . . 9713 B undestag er Bericht ung 27. April 2007 t : ) Antrag der Abgeordneten Birgitt Bender, Bärbel Höhn, Ulrike Höfken, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion des BÜND- NISSES 90/DIE GRÜNEN: Wirksamen Schutz vor Passivrauchen im Arbeits- schutzgesetz verankern (Drucksache 16/4761) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Birgitt Bender, Bärbel Höhn, Ulrike Höfken, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion des BÜND- NISSES 90/DIE GRÜNEN: Schutz vor Passivrauchen im Deutschen Bundestag direkt umsetzen (Drucksache 16/4957) . . . . . . . . . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 7: 9713 C 9713 C Maria Eichhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Margrit Spielmann (SPD) . . . . . . . . . . . . 9725 B 9727 A II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. April 2007 Tagesordnungspunkt 28: Antrag der Abgeordneten Werner Dreibus, Hüseyin-Kenan Aydin, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Deutschland braucht Mindest- löhne (Drucksache 16/4845) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Anette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Nahles (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Nahles (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) (Erklärung nach § 31 GO) . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) (zur Geschäftsordnung) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 29: – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Sicherung der Unterbringung in einem psychi- atrischen Krankenhaus und in einer Entziehungsanstalt (Drucksachen 16/1110, 16/5137) . . . . – Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zur Reform des Rechts der Unterbringung in einem psychi- atrischen Krankenhaus und in einer Entziehungsanstalt (Drucksachen 16/1344, 16/5137) . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . T B s J i Z A L A S u ( D I H J U N A L A A 9728 B 9728 C 9729 D 9732 A 9733 B 9734 B 9735 A 9736 B 9736 C 9737 B 9737 D 9738 C 9738 C 9738 D 9739 C 9740 C 9741 D 9742 C 9743 C 9744 B 9744 D agesordnungspunkt 31: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- chusses für Familie, Senioren, Frauen und ugend – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, Werner Dreibus, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der LINKEN: Elternbeitragsfreie Kinderbetreu- ung ausbauen – zu dem Antrag der Abgeordneten Ekin Deligöz, Volker Beck (Köln), Grietje Bettin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Leben und Arbeiten mit Kindern möglich machen – zu dem Antrag der Abgeordneten Ekin Deligöz, Krista Sager, Kai Gehring, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN: Kinder fördern und Verein- barkeit von Beruf und Familie stärken – Rechtsanspruch auf Kin- dertagesbetreuung ausweiten (Drucksachen 16/453, 16/552, 16/1673, 16/3219) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 8: ntrag der Abgeordneten Ina Lenke, Carl- udwig Thiele, Sibylle Laurischk, weiterer bgeordneter und der Fraktion der FDP: ofortprogramm für mehr Kinderbetreu- ng Drucksache 16/5114) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Eva Möllring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . rmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (zur Geschäftsordnung) . . artmut Koschyk (CDU/CSU) (zur Geschäfts- ordnung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) (zur Geschäfts- ordnung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . te Kumpf (SPD) (zur Geschäftsordnung) . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9745 B 9745 C 9745 C 9747 A 9747 A 9747 C 9747 D 9748 D 9749 A 9749 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. April 2007 9701 (A) ) (B) ) 95. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. April 2007 9749 (A) ) (B) ) Grundgesetzes nicht zu stellen:Naumann, Kersten DIE LINKE 27.04.2007 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 832. Sitzung am 30. März 2007 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 des Merten, Ulrike SPD 27.04.2007 Müller (Gera), Bernward CDU/CSU 27.04.2007 Anlage 1 Liste der entschuldigt * A Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing, Sabine SPD 27.04.2007 Barth, Uwe FDP 27.04.2007 Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 27.04.2007 Blumentritt, Volker SPD 27.04.2007 Brüning, Monika CDU/CSU 27.04.2007 Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 27.04.2007 Fuchtel, Hans-Joachim CDU/CSU 27.04.2007* Glos, Michael CDU/CSU 27.04.2007 Göbel, Ralf CDU/CSU 27.04.2007 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.04.2007 Griefahn, Monika SPD 27.04.2007* Großmann, Achim SPD 27.04.2007 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 27.04.2007 Haustein, Heinz-Peter FDP 27.04.2007 Heinen, Ursula CDU/CSU 27.04.2007 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.04.2007 Dr. Hoyer, Werner FDP 27.04.2007 Kasparick, Ulrich SPD 27.04.2007 Dr. Krings, Günter CDU/CSU 27.04.2007 Lämmel, Andreas G. CDU/CSU 27.04.2007 Dr. Lauterbach, Karl SPD 27.04.2007 Leutert, Michael DIE LINKE 27.04.2007 Lötzer, Ulla DIE LINKE 27.04.2007 D D R R R R S D S S S S S T V D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten für die Teilnahme an der 116. Jahreskonferenz der Interparlamenta- rischen Union nlage 2 r. Paech, Norman DIE LINKE 27.04.2007 r. Priesmeier, Wilhelm SPD 27.04.2007 eiche (Cottbus), Steffen SPD 27.04.2007 oth (Heringen), Michael SPD 27.04.2007 oth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.04.2007 upprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 27.04.2007 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.04.2007 r. Schavan, Annette CDU/CSU 27.04.2007 cheel, Christine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.04.2007 chieder, Marianne SPD 27.04.2007 chily, Otto SPD 27.04.2007 chneider (Erfurt), Carsten SPD 27.04.2007 teenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.04.2007 euchner, Jella SPD 27.04.2007 ogel, Volkmar Uwe CDU/CSU 27.04.2007 r. Winterstein, Claudia FDP 27.04.2007 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 9750 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. April 2007 (A) ) (B) ) – Drittes Gesetz zur Änderung des Weingesetzes – Erstes Gesetz zur Änderung des Arbeitnehmer- Entsendegesetzes – Gesetz zur Verbesserung der Beschäftigungschan- cen älterer Menschen – Gesetz zur Anpassung der Regelaltersgrenze an die demografische Entwicklung und zur Stärkung der Finanzierungsgrundlagen der gesetzlichen Rentenversicherung (RV-Altersgrenzenanpassungs- gesetz) – Siebtes Gesetz zur Änderung des Bundesvertrie- benengesetzes – Gesetz zu dem Zusatzprotokoll vom 12. Septem- ber 2002 zum Übereinkommen vom 16. Novem- ber 1989 gegen Doping – Gesetz über Einmalzahlungen und zur Änderung des Besoldungsstrukturgesetzes – Gesetz zu den Protokollen vom 16. Mai 2006 über die Änderung des Abkommens vom 6. Juni 1955 über die Errichtung eines Internationalen Aus- schusses für den Internationalen Suchdienst und der Vereinbarung vom 6. Juni 1955 über die Be- ziehungen zwischen dem Internationalen Aus- schuss für den Internationalen Suchdienst und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz – Gesetz zu dem Protokoll vom 4. Juli 2006 zur Ver- längerung des Abkommens vom 9. April 1995 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Arabischen Emiraten zur Ver- meidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen und zur Belebung der wirtschaftlichen Beziehun- gen – Gesetz zur Schaffung deutscher Immobilien-Ak- tiengesellschaften mit börsennotierten Anteilen – Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie des Europäi- schen Parlaments und des Rates über die Umwelt- haftung zur Vermeidung und Sanierung von Um- weltschäden Darüber hinaus hat er die nachstehende Entschlie- ßung gefasst: Der Bundesrat ist mit der Bundesregierung der Auf- fassung, dass Kampfmittelbeseitigungsmaßnahmen der für die Kampfmittelbeseitigung zuständigen Dienststel- len der Länder als solche keine Tätigkeiten darstellen, die in Anhang 1 des Umweltschadensgesetzes (Katalog der beruflichen Tätigkeiten) genannt sind. Solche Tätig- keiten fallen daher nur dann in den Anwendungsbereich des Gesetzes, wenn sie erstens einen Schaden an Arten und natürlichen Lebensräumen oder die Gefahr eines solchen Schadens verursacht haben und zweitens dabei schuldhaft gehandelt worden ist. Im Hinblick darauf, dass das Verschuldenserfordernis auch gleichzeitig eine entsprechende Pflichtverletzung voraussetzt, könnten damit nur pflichtwidrige Handlun- g e j L S v A f w d o e – ß 1 2 3 4 (C (D en bei der Kampfmittelbeseitigung der Dienststellen zu inem Haftungsfall führen. Darüber hinaus ist auch nicht ede im Einzelfall verursachte Veränderung an Arten oder ebensräumen schon ein Schaden, sondern es muss die chwelle zur Erheblichkeit überschritten sein. Durch die om Bundestag beschlossene Ergänzung des neuen § 21a bs. 5 BNatSchG um einen Katalog mit Regelbeispielen ür das Nichtvorliegen eines Schadens ist verdeutlicht orden, dass die Erheblichkeitsschwelle voraussetzt, ass dauerhaft die Funktion geschützter Lebensräume der der Erhalt von Populationen geschützter Arten be- inträchtigt wird. Gesetz zur Reform der Führungsaufsicht und zur Änderung der Vorschriften über die nachträgli- che Sicherungsverwahrung Darüber hinaus hat er die nachstehende Entschlie- ung gefasst: . Der Bundesrat begrüßt die Stärkung der Führungs- aufsicht, die mögliche Gefahren durch Wiederho- lungstaten reduziert. . Der Bundesrat begrüßt weiter, dass durch die im lau- fenden Gesetzgebungsverfahren aufgenommenen Re- gelungen zur nachträglichen Sicherungsverwahrung eine vornehmlich in den neuen Ländern bestehende empfindliche Regelungslücke rasch geschlossen und damit einem dringenden Sicherheitsbedürfnis Rech- nung getragen wird. . Der Bundesrat stellt fest, dass darüber hinaus weite- rer Regelungsbedarf bei der Sicherungsverwahrung besteht, dem im Interesse des Schutzes der Bevölke- rung vor besonders gefährlichen Wiederholungstä- tern Rechnung getragen werden muss. Er bittet des- halb den Deutschen Bundestag, den entsprechenden Vorschlag des Bundesrates (Entwurf eines … Straf- rechtsänderungsgesetzes – Stärkung der Sicherungs- verwahrung – (… StrÄndG), Bundesratsdrucksache 139/06 (Beschluss)), den dieser bereits am 19. Mai 2006 beschlossen hat, rasch aufzugreifen und umzu- setzen. Der Gesetzentwurf des Bundesrates sieht vor, das In- strument der nachträglichen Sicherungsverwahrung insbesondere bei Ersttätern zu stärken. Hierzu soll das Gericht bei der Entscheidung über die nachträgli- che Sicherungsverwahrung künftig auch solche Tat- sachen berücksichtigen können, die im Zeitpunkt der Verurteilung zwar erkennbar waren, aus rechtlichen Gründen aber die Anordnung der Sicherungsverwah- rung nicht begründen konnten. Außerdem sollen bei Heranwachsenden, die nach Er- wachsenenstrafrecht verurteilt wurden, auch die für Erwachsene geltenden Regelungen der Sicherungs- verwahrung angewendet werden. Für die derzeit gel- tende Privilegierung nach dem Jugendgerichtsgesetz gibt es keine durchgreifenden Gründe. . Eine Regelungslücke besteht auch bei nach Jugend- strafrecht verurteilten Straftätern. Für sie soll in beson- ders schweren Fällen die Möglichkeit der Anordnung Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. April 2007 9751 (A) ) (B) ) nachträglicher Sicherungsverwahrung geschaffen werden. Der Abgeordnete Garrelt Duin hat mitgeteilt, dass er seine Unterschrift auf dem Antrag Flugverkehrskonzept für den Großraum Berlin überprüfen – Flughafen Berlin-Tempelhof offenhalten auf Drucksache 16/4813 zurückzieht. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die risikoadäquate Eigenmittelausstattung der Versicherungsunterneh- men und den Stand ihres Kapitalanlagenmanagements – Drucksachen 16/4339, 16/4632 Nr. 1 – Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Zweiter Bericht der Bundesregierung über die For- schungsergebnisse in Bezug auf Emissionsminderungs- möglichkeiten der gesamten Mobilfunktechnologie und in Bezug auf gesundheitliche Auswirkungen – Drucksachen 16/1791, 16/1941 Nr. 1.5 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung im Jahr 2005 – Drucksachen 16/3084, 16/3375 Nr. 1.2 – Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union – Unterrichtung durch die deutsche Delegation des Deut- schen Bundestages zur Euromediterranen Parlamenta- rischen Versammlung Gründungsversammlung der Euromediterranen Parla- mentarischen Versammlung am 22./23. März 2004 in Athen, Griechenland – Drucksache 15/3414 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation des Deut- schen Bundestages zur Euromediterranen Parlamen- tarischen Versammlung Erste Plenarversammlung vom 12. bis 15. März 2005 in Kairo, Ägypten – Drucksachen 15/5963, 16/893 Nr. 2 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- Vorlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- tung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 16/4105 Nr. 1.20 (C (D Finanzausschuss Drucksache 16/4258 Nr. 2.8 Drucksache 16/4258 Nr. 2.9 Drucksache 16/4258 Nr. 2.10 Drucksache 16/4501 Nr. 2.28 Drucksache 16/4635 Nr. 2.15 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 16/4105 Nr. 2.42 Drucksache 16/4501 Nr. 2.9 Drucksache 16/4501 Nr. 2.30 Drucksache 16/4501 Nr. 2.31 Drucksache 16/4501 Nr. 2.39 Drucksache 16/4501 Nr. 2.40 Drucksache 16/4635 Nr. 2.1 Drucksache 16/4635 Nr. 2.17 Drucksache 16/4635 Nr. 2.19 Drucksache 16/4635 Nr. 2.25 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 16/4635 Nr. 2.7 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 16/4501 Nr. 1.6 Drucksache 16/4635 Nr. 1.3 Drucksache 16/4635 Nr. 2.6 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 16/2555 Nr. 1.28 Drucksache 16/2555 Nr. 2.60 Drucksache 16/4105 Nr. 1.22 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 16/4258 Nr. 2.2 Drucksache 16/4501 Nr. 1.7 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 16/150 Nr. 2.125 Drucksache 16/150 Nr. 2.243 Drucksache 16/629 Nr. 1.1 Drucksache 16/901 Nr. 2.1 Drucksache 16/1101 Nr. 2.15 Drucksache 16/2555 Nr. 2.38 Drucksache 16/2555 Nr. 2.76 Drucksache 16/2555 Nr. 2.77 Drucksache 16/2555 Nr. 2.100 Drucksache 16/4105 Nr. 1.2 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 16/820 Nr. 1.61 Drucksache 16/3382 Nr. 1.9 Drucksache 16/4105 Nr. 2.13 Drucksache 16/4105 Nr. 2.14 Drucksache 16/4258 Nr. 1.2 Drucksache 16/4258 Nr. 1.3 Drucksache 16/4258 Nr. 2.49 Drucksache 16/4501 Nr. 2.1 95. Sitzung Berlin, Freitag, den 27. April 2007 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Kerstin Müller ist die nächste Rednerin für die Frak-

    tion des Bündnisses 90/Die Grünen.

    Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
    NEN):

    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Als
    im Januar 2005 das Nord-Süd-Friedensabkommen im
    Sudan abgeschlossen wurde, hatten wir alle große Hoff-
    nungen – das ist hier schon zum Ausdruck gebracht wor-
    den –, dass es nach mehr als 20 Jahren Bürgerkrieg zu
    einer friedlichen Entwicklung im Süden kommen und
    dieser Prozess sogar positiv auf die anderen Konflikte
    im Sudan ausstrahlen würde.

    In dem jüngsten Bericht des UN-Generalsekretärs an
    den Sicherheitsrat wird leider die umgekehrte Entwick-
    lung aufgezeigt. Der Nord-Süd-Friedensprozess ist in ei-
    ner absolut kritischen Phase. Fachleute sehen sogar die
    Gefahr, dass er völlig entgleisen könnte. Der Friedens-
    prozess im Osten des Sudans stagniert, und die Gewalt
    im Westen des Landes, in Darfur, eskaliert. Im Süden ist
    die Sicherheitslage angespannt. Zuletzt gab es in Mala-
    kal sogar wieder Kämpfe; ich glaube, Sie haben es er-
    wähnt, Herr Kollege Fischer. Es gibt Probleme bei der
    Grenzziehung in strittigen Provinzen, bei der Bildung in-
    tegrierter Armeeeinheiten, bei der Demobilisierung der
    Milizen und vor allem – das ist natürlich sehr schlecht –
    auch bei der Vorbereitung der für 2009 geplanten ge-
    samtsudanesischen Wahlen.

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    (C (D Meine Damen und Herren, auch liebe Kolleginnen nd Kollegen von der Linken, der PDS, vor diesem Hinergrund zu sagen, die unbewaffneten Beobachter, die ich in dieser Mission befinden, würden „nicht schaden“, mpfinde ich erstens als eine unglaubliche Missachtung er sehr wichtigen Arbeit, die sie dort leisten, (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


    nd zweitens als eine insgesamt wirklich unglaubliche
    gnoranz gegenüber den für diesen Friedensprozess er-
    orderlichen Notwendigkeiten. UNMIS ist auch in Zu-
    unft für den Friedensprozess nötig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Es geht um unbewaffnete Militärbeobachter. Das
    üsste Ihnen ja eigentlich entgegenkommen. Das ist

    uch kein symbolischer Beitrag; vielmehr ist unsere Un-
    erstützung für UNMIS der größte Beitrag aller Euro-
    äer. Die Militärbeobachter leisten bei der Vertrauensbil-
    ung zwischen den Bürgerkriegsarmeen Wichtiges und
    orgen für die Einhaltung der Truppenrückzüge.

    Ich will das hier einmal sagen: Nach meinen Informa-
    ionen leisten unsere Soldaten dort einen sehr schwieri-
    en, risikoreichen und strapaziösen Dienst. Sie sind bei
    ieser Aufgabe, als Unbewaffnete dort zu vermitteln, auf
    ich allein gestellt. Ich denke, ich spreche auch in Ihrem
    amen, wenn ich diesen Soldaten hier unseren Dank

    usspreche.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


    ir werden der Verlängerung dieses Mandats daher na-
    ürlich zustimmen.

    Zu Darfur. Die Gewalt in Darfur hat inzwischen ne-
    ative Rückwirkungen auf den Nord-Süd-Friedenspro-
    ess und ist fast zur Hauptgefahr geworden, weil es im-
    er noch nicht gelungen ist, das Morden in Darfur zu

    toppen. Seit Abschluss des Nord-Süd-Friedensvertrages
    at sich die Lage sogar noch verschlechtert.

    Ich bin sehr froh, dass es uns gelungen ist, vor dem
    intergrund dieser Situation hier einen interfraktionellen
    ntrag zustande zu bringen. Das ist vielleicht nur ein
    leiner Beitrag, aber ich hoffe, dass das ein starkes Si-
    nal an die sudanesische Regierung in Khartoum ist,
    ämlich dass wir ein Ende der Gewalt fordern und dass
    ir fordern, dass endlich eine robuste UNO-Truppe ins
    and gebracht wird, die die Menschen dort schützt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Der interfraktionelle Antrag ist natürlich auch eine
    ufforderung an die Bundesregierung und eine Ermuti-
    ung: Setzen Sie sich mit den darin genannten Mitteln
    ür ein Ende der Gewalt in Darfur ein! Sorgen Sie dafür,
    ass die sudanesische Regierung einen hohen Preis
    ahlt, wenn sie ihr Katz-und-Maus-Spiel mit der interna-
    ionalen Gemeinschaft fortsetzt und die Umsetzung der






    (A) )



    (B) )


    Kerstin Müller (Köln)

    20 000-köpfigen gemeinsamen Friedensmission der Ver-
    einten Nationen und der Afrikanischen Union weiter
    verhindert!

    Natürlich hätten auch wir uns an der einen oder ande-
    ren Stelle etwas schärfere Formulierungen gewünscht.
    Ich will nur noch einmal zu bedenken geben – ich
    glaube, das ist uns allen klar –, was die Zusagen des Su-
    dans in der Vergangenheit wert waren.

    Ich hoffe, die Zusage der zweiten Phase bei AMIS
    – 3 000 Soldaten und sechs Kampfhubschrauber – wird
    umgesetzt. Das ist zweifelsfrei ein wichtiger Schritt. Wir
    wissen – das muss uns allen klar sein –: Zusagen des Su-
    dans waren in der Vergangenheit leider auf die Dauer
    nicht viel wert. Deshalb können wir uns nicht erleichtert
    zurücklehnen. Der internationale Druck muss aufrecht-
    erhalten werden. Weiterhin muss uns klar sein, dass der
    Sudan der dritten und entscheidenden Aufstockungs-
    phase für AMIS mit 10 000 zusätzlichen Soldaten nicht
    zugestimmt hat. Ebenso wenig hat er einer UNO-Kom-
    mandostruktur oder der Beteiligung nicht afrikanischer
    Soldaten zugestimmt. Auch das wird nur geschehen,
    wenn der internationale Druck aufrechterhalten wird.
    Diese Instrumentarien sind im Antrag benannt. Wenn der
    Sudan seine Zusagen nicht einhält, dann müssen klare
    Fristen gesetzt und gezielte Sanktionen gegen die Ver-
    antwortlichen des Regimes verhängt werden, damit end-
    lich Soldaten ins Land kommen und die Menschen vor
    der Gewalt geschützt werden können, zumindest diejeni-
    gen, die in den Flüchtlingslagern sind.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir hätten uns gewünscht, dass diese Sanktionen
    nicht nur für die zweite Aufstockungsphase, sondern
    auch für die Gesamtmission gelten. Wir sind uns hier
    aber einig, dass wir letztlich die Gesamtmission brau-
    chen. Wir dürfen der sudanesischen Regierung kein
    Schlupfloch für ihr zukünftiges Katz-und-Maus-Spiel
    lassen.

    Auch ich möchte noch einmal dieses schamlose Bei-
    spiel nennen. Auf der einen Seite wird gerade verhandelt,
    und es gibt eine Zusage. Auf der anderen Seite ist man
    dort so dreist, Flugzeuge, die Waffen nach Darfur trans-
    portieren, umzulackieren, mit dem UN-Logo zu versehen
    und als UNO-Flugzeuge zu tarnen. So viel Dreistigkeit
    angesichts des Bemühens der internationalen Gemein-
    schaft, entsprechende Vereinbarungen zu treffen, ist
    wirklich nicht zu überbieten. Ich teile die Auffassung des
    Kollegen Fischer: Dem Bestreben, über Darfur eine
    Flugverbotszone zu verhängen, wurde mit diesem völ-
    kerrechtswidrigen Verhalten ein zusätzlicher Grund ge-
    geben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


    Auch uns ist natürlich klar: UNO-Truppen sind das
    eine. Es braucht natürlich einen Friedensvertrag. Nur
    Friedensgespräche werden zu einem dauerhaften Frieden
    führen. Wir brauchen aber beides gleichzeitig: neue Frie-

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    (C (D ensverhandlungen mit allen Konfliktparteien, die die uropäische Union unterstützen kann, was sie mit dem onderbeauftragten tut, und eine entsprechend Truppe, ie die Menschen schützt. Ich bin sehr froh darüber, dass ir heute mit dem interfraktionellen Antrag ein klares ignal nach Khartoum setzen und dass wir uns in einer ichtigen Menschenrechtsfrage einig sind und gemein am handeln. Ich hoffe, dass dieses Signal in Khartoum ielleicht doch noch gehört wird. Vielen Dank. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Für die Bundesregierung erhält nun der Staatsminister

ernot Erler das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Gernot Erler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die

    undesregierung hat am 28. März beschlossen, das
    NMIS-Mandat bis zum 15. November dieses Jahres

    u verlängern, um die Umsetzung des Nord-Süd-Frie-
    ensabkommens im Sudan weiter unterstützen zu kön-
    en. Das Mandat bleibt unverändert. Wir erwarten den
    icherheitsratsbeschluss für eine Verlängerung um sechs
    onate bis zum nächsten Montag. Unser Antrag sieht

    ieses Mal eine Dauer von sieben Monaten vor, damit
    ir bei der zu erwartenden nächsten Verlängerung durch
    ie Vereinten Nationen nach der UNO-Entscheidung im
    eutschen Bundestag unseren konstitutiven Beschluss

    reffen können. Die Obergrenze liegt weiter bei 75 ein-
    usetzenden Kräften. Im Augenblick – das ist erwähnt
    orden – sind es 38 Soldaten und fünf Polizisten, die
    ort ihren Dienst tun. Die Aufgabe lautet Beobachtung
    nd Kontrolle, um die weitere Umsetzung dieses wichti-
    en Friedensabkommens sicherzustellen.

    Was ist der bisherige Stand des CPA? Es gibt Fort-
    chritte beim Rückzug der Konfliktparteien. Das hat
    NMIS ermöglicht, sich aus dem Osten der Region
    aus Kassala – zurückzuziehen. Es vollzieht sich ein

    rozess der Rückkehr der Flüchtlinge; aber er ist noch
    ögerlich. Es gibt einen wichtigen Fortschritt bei der Be-
    ndigung des Terrors, der von der LRA, der Lord’s Re-
    istance Army, also von ugandischen Rebellen, ausgeht.
    s hat gerade gestern wieder Gespräche gegeben; die
    üdregierung vermittelt erfolgreich.

    Aber nach wie vor ist die internationale Unterstüt-
    ung zur Umsetzung des Friedensabkommens notwen-
    ig. Es ist noch nicht gelungen – wir streben das an –, in-
    egrierte Verbände aus den früheren kämpfenden
    ruppen zu bilden. Es gibt immer wieder – Kerstin
    üller hat gerade wieder darauf hingewiesen – aufflam-
    ende Kämpfe, zum Beispiel im November letzten Jah-

    es in Malakal.

    Natürlich steht dies in einem Gesamtkontext zu der
    ituation im Sudan. Ich kann nur sagen: Die Situation ist
    ach wie vor beunruhigend, ja in Darfur sogar bestür-
    end.






    (A) )



    (B) )


    Staatsminister Gernot Erler

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Die nüchternen Zahlen lassen das Ausmaß des Elends al-
    lenfalls ahnen. Sie lauten: bis zu 300 000 Tote, mehr als
    2 Millionen Flüchtlinge, allein im letzten Jahr 250 000
    zusätzliche Flüchtlinge. 4 Millionen Menschen sind von
    Hilfe von außen abhängig. 1 Million Menschen werden
    von der Hilfe von außen gar nicht mehr erreicht. Jede
    Woche gibt es Angriffe auf und Beraubungen von Hel-
    fern. Die Übergriffe der Aktivitäten auf den Tschad und
    die Zentralafrikanische Republik haben längst zu einer
    Regionalisierung der Instabilität geführt. Bisher ist es
    leider nicht gelungen, auch hier eine UN-Mission wirk-
    sam einzusetzen.

    Es ist zu begrüßen, dass nach langem Ringen mit der
    sudanesischen Regierung nun eine Zustimmung zur zwei-
    ten Phase, zur Erweiterung der AMIS-Mission, also der
    Mission der Afrikanischen Union, stattfinden kann. Aber
    es wird noch schwierig sein, die 3 000 Soldaten, die
    AMIS verstärken sollen, zu rekrutieren und die entspre-
    chende Logistik und Finanzierung sicherzustellen. Vor
    dem Spätsommer wird das nicht der Fall sein. Deswegen
    gibt es keine andere Alternative, als die AMIS-Mission
    – sie reicht leider nicht aus, um die Bevölkerung wirklich
    zu schützen – fortzuführen. Es gehört zu den Erfolgen der
    deutschen EU-Ratspräsidentschaft, dass wir es – auch
    durch das gute Beispiel Deutschlands, das 20 bis
    25 Millionen Euro zur Verfügung stellen wird – geschafft
    haben, die Finanzierung sicherzustellen.

    Parallel dazu finden intensive Bemühungen statt, die
    Rebellengruppen untereinander in einen Verständigungs-
    prozess zu führen und sie möglichst dazu zu bringen,
    dass sie das DPA, also das Darfur Peace Agreement, ak-
    zeptieren und sich damit gemeinsam auf eine Friedens-
    konzeption verständigen.

    Insgesamt haben wir hier eine komplexe Aufgabe vor
    uns. Sie umfasst mindestens sechs Felder bzw. Heraus-
    forderungen:

    Einmal geht es darum, weiter Gespräche mit der suda-
    nesischen Regierung zu führen, damit sie der dritten
    Phase der hybriden, gemeinsamen Mission aus afrikani-
    schen und UN-Kräften mit über 20 000 Soldaten zu-
    stimmt.

    Zweitens ist nach wie vor Druck auszuüben. Das pas-
    siert in den Reihen der Vereinten Nationen mit der De-
    batte über Sanktionen. Ich darf Ihnen, Frau Schuster,
    Frau Müller und Herrn Fischer, deutlich sagen: Natürlich
    ist das ein unglaublicher Missbrauch der hochangesehe-
    nen UN-Symbole. Das kann so nicht bleiben.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Aber wir haben zu respektieren, dass sich die Vereinten
    Nationen entschlossen haben, das erst einmal genau zu
    untersuchen.


    (Gabriele Groneberg [SPD]: Eben!)


    Dann wird es eine angemessene Reaktion geben, an der
    natürlich auch wir uns beteiligen werden.

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    (C (D Drittens liegt die Arbeit mit den Rebellen vor uns, um ie gemeinsam auf ein Friedenskonzept zu verpflichten. s gibt viertens die Aufgabe, AMIS weiter zu befähigen, nd fünftens die Aufgabe, das UN-Paket auch tatsächich einsatzfähig zu machen. Man darf nicht unterschäten, was das bedeutet. Das sechste Arbeitsfeld umfasst ie Fortsetzung der humanitären Hilfe zum konkreten chutz der in Not befindlichen, wehrlosen Bevölkerung. Ich finde, diese Debatte sollte auch Anlass sein, unseen hohen Respekt vor und unseren Dank für den Mut er zivilen Helfer, die in dieses Land gehen, zum Ausruck zu bringen. All das ist komplex und langwierig, und der Erfolg ist eineswegs sicher. Aber gerade deswegen brauchen wir NMIS weiter. Deshalb bittet die Bundesregierung Sie, er Verlängerung dieses Mandates zuzustimmen. Denn lle diese Aufgaben lassen sich nur dann lösen, wenn es enigstens beim Nord-Süd-Konflikt gelingt, den Frieensweg weiterzugehen. Dazu ist die internationale ilfe mit UNMIS weiterhin notwendig. Wir bitten Sie m Ihre Zustimmung. Vielen Dank. Nächste Rednerin ist die Kollegin Elke Hoff für die DP-Fraktion. Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen! iebe Kollegen! Frau Knoche, eigentlich wollte ich icht näher auf das eingehen, was Sie in Ihrer Rede voretragen haben. Ich möchte Ihnen an dieser Stelle nur eien guten Rat geben, nämlich dem Beispiel Ihres Frakionskollegen Paul Schäfer zu folgen und selber in den udan zu fahren. (Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Richtig!)


    (Beifall im ganzen Hause)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)