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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/67 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales (Drucksachen 16/3111, 16/3123) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Waltraud Lehn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kornelia Möller (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Franz Müntefering, Bundesminister BMAS Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 16/3106, 16/3123) . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister 6622 C 6622 D 6624 B 6626 C 6628 A 6629 D 6631 B 6634 A 6635 A 6650 A, 6652 A 6654 B 6654 D 6656 C 6659 C 6661 A 6664 C Deutscher B Stenografisch 67. Sitz Berlin, Donnerstag, den I n h a l Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2007 (Haushaltsgesetz 2007) (Drucksachen 16/2300, 16/2302) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2006 bis 2010 (Drucksachen 16/2301, 16/2302, 16/3126) D M K D K W K D W N 6621 A 6621 B 6622 C 6622 C Ilse Falk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6636 C 6638 D undestag er Bericht ung 23. November 2006 t : r. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ax Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . laus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . laus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Meckelburg (CDU/CSU) . . . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . atja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . r. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . olfgang Meckelburg (CDU/CSU) . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 6640 A 6641 C 6643 A 6645 C 6646 A 6646 C 6647 C 6648 C 6648 D 6649 A 6649 C BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . 6667 C 6668 D II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 67. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 23. November 2006 Josef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Burgbacher (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Detlef Parr (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt III: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung des Investitionszula- gengesetzes 2007 (InvZulG 2007) (Drucksache 16/3437) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung arbeitsrechtlicher Vor- schriften in der Wissenschaft (Drucksache 16/3438) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Harald Leibrecht, Dr. Karl Addicks, Christian Ahrendt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Für eine zügige Um- stellung auf Budgetierung beim Goethe- Institut (Drucksache 16/2090) . . . . . . . . . . . . . . . . d) Antrag der Abgeordneten Dr. Werner Hoyer, Jürgen Koppelin, Dr. Karl Addicks, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Den Auswärtigen Dienst für die Aufgaben der Diplomatie des 21. Jahrhunderts stärken (Drucksache 16/3018) . . . . . . . . . . . . . . . . e) Antrag der Abgeordneten Horst Friedrich (Bayreuth), Jan Mücke, Patrick Döring, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Beleuchtete Dachwerbeträger auf Taxen zulassen (Drucksache 16/3050) . . . . . . . . . . . . . . . . f) Antrag der Abgeordneten Dr. Anton Hofreiter, Winfried Hermann, Anna Lührmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN: Erhaltungsrückstand bei Bundes- fernstraßen beenden (Drucksache 16/3141) . . . . . . . . . . . . . . . . g) Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Ope- ration „ALTHEA“ zur weiteren Stabili- sierung des Friedensprozesses in Bos- nien und Herzegowina im Rahmen der h Z a b c d T a 6670 C 6671 C 6671 D 6672 D 6674 C 6675 C 6677 D 6678 B 6680 B 6680 B 6680 C 6680 C 6680 C 6680 D Implementierung der Annexe 1-A und 2 der Dayton-Friedensvereinbarung sowie an dem NATO-Hauptquartier Sarajevo und seinen Aufgaben, auf Grundlage der Resolutionen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen 1575 (2004) vom 22. November 2004, 1639 (2005) vom 21. November 2005 und 1722 (2006) vom 21. November 2006 (Drucksache 16/3521) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und der SPD: UN-Resolution 1325 – Frauen, Frieden und Sicherheit – konsequent umsetzen (Drucksache 16/3501) . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 1: ) Antrag der Abgeordneten Dr. Peter Gauweiler, Monika Grütters, Eckart von Klaeden, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge- ordneten Monika Griefahn, Petra Hinz (Essen), Lothar Mark, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der SPD: Stärkung des Goethe-Instituts durch neues Kon- zept (Drucksache 16/3502) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Grietje Bettin, Ekin Deligöz, Kai Gehring, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN: Verbraucher beim Telemediengesetz nicht übergehen (Drucksache 16/3499) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen), Rainder Steenblock, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Eine europäische Per- spektive für das Kosovo (Drucksache 16/3520) . . . . . . . . . . . . . . . ) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Finanzhilfen des Bun- des und der Steuervergünstigungen für die Jahre 2003 bis 2006 (20. Subven- tionsbericht) (Drucksache 16/1020) . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt IV: ) Zweite Beratung und Schlussabstimmung des von der Bundesregierung eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Über- einkommen Nr. 170 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 25. Juni 1990 über Sicherheit bei der Verwendung chemischer Stoffe bei der Arbeit (Drucksachen 16/2227, 16/3347) . . . . . . . 6680 D 6681 A 6681 A 6681 B 6681 B 6681 C 6681 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 67. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 23. November 2006 III b) Zweite Beratung und Schlussabstimmung des von der Bundesregierung eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Part- nerschafts- und Kooperationsabkom- men vom 11. Oktober 2004 zur Gründung einer Partnerschaft zwischen den Euro- päischen Gemeinschaften und ihren Mitgliedstaaten einerseits und der Re- publik Tadschikistan andererseits (Drucksachen 16/1621, 16/3352) . . . . . . . c) – k) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 126, 127, 128, 129, 130, 131, 132, 133 und 134 zu Petitionen (Drucksachen 16/3331, 16/3332, 16/3333, 16/3334, 16/3335, 16/3336, 16/3337, 16/3338, 16/3339) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Drucksachen 16/3112, 16/3123) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Klaas Hübner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . Norbert Königshofen (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Enak Ferlemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung (Drucksachen 16/3120, 16/3123) . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . K V K K D U J C S P D D U P L B A S M M E B M D N E 6682 A 6682 A 6683 A 6683 B 6684 D 6687 C 6688 C 6689 D 6691 C 6693 C 6695 C 6697 C 6698 A 6699 D 6701 A 6703 A 6704 C 6705 D 6707 D 6708 A 6709 A laus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . olker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . rista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . we Barth (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . örg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . wen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . riska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 16/3115, 16/3123) . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . etra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . utz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . nna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . igmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . arie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . va Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arco Bülow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6710 A 6712 A 6713 C 6715 D 6717 C 6719 D 6721 B 6723 A 6724 A 6725 D 6726 D 6728 C 6730 A 6730 B 6731 C 6733 D 6735 A 6736 A 6737 A 6738 B 6739 A 6740 B 6741 D 6743 B 6745 B 6746 C 6747 C 6748 D 6749 B 6750 D 6751 A IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 67. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 23. November 2006 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz (Drucksachen 16/3110, 16/3123) . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Ernst Bahr (Neuruppin) (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . . . Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 6753 A 6753 B 6755 B 6757 B 6759 C 6760 A 6761 C 6762 D 6766 B 6767 C 6769 A 6770 A 6771 C 6771 D 6772 A 6774 A 6775 D 6777 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 67. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 23. November 2006 6621 (A) ) (B) ) 67. Sitz Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 67. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 23. November 2006 6777 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing, Sabine SPD 23.11.2006 Binder, Karin DIE LINKE 23.11.2006 Dagdelen, Sevim DIE LINKE 23.11.2006 Evers-Meyer, Karin SPD 23.11.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 23.11.2006 Kasparick, Ulrich SPD 23.11.2006 Kopp, Gudrun FDP 23.11.2006 Lötzer, Ulla DIE LINKE 23.11.2006 Merten, Ulrike SPD 23.11.2006 Mortler, Marlene CDU/CSU 23.11.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * Faße, Annette SPD 23.11.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 23.11.2006* Gloser, Günter SPD 23.11.2006 Großmann, Achim SPD 23.11.2006 Hettlich, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2006 Hilsberg, Stephan SPD 23.11.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2006 Hovermann, Eike SPD 23.11.2006 Dr. Hoyer, Werner FDP 23.11.2006 Jelpke, Ulla DIE LINKE 23.11.2006 Dr. Jung, Franz Josef CDU/CSU 23.11.2006 N O R R D S D W W (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union itzsche, Henry CDU/CSU 23.11.2006 rtel, Holger SPD 23.11.2006 öspel, René SPD 23.11.2006 upprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 23.11.2006 r. Schmidt, Frank SPD 23.11.2006 panier, Wolfgang SPD 23.11.2006 r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2006 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 23.11.2006 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 23.11.2006 67. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 23. November 2006 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
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    Rede von Ilse Falk


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    ch erinnere mich nämlich, dass sie kleine Erfolge gut
    nerkennen und verkaufen konnte.

    Ich will die Geschichte, die sich heute offensichtlich
    urch die Debatte zieht – angefangen bei Tante Käthe;
    etzt sind wir bei den Seglern –, gerne erweitern. Herr
    olb, Sie haben Pech gehabt. Es gibt nämlich noch wei-

    ere Aspekte beim Segeln. Ich weiß das, da ich selber
    egle. Es ist nicht nur so, dass wir den Himmel aufmerk-
    am danach beobachten, ob Unwetter aufziehen, um
    echtzeitig die Segel einzuziehen und das Unwetter ab-
    uwettern. Darüber hinaus beobachten wir auch sehr ge-
    au, wann Wind aufkommt. Dann setzen wir die Segel,
    ehmen volle Fahrt auf und nutzen den Wind und jede
    utwetterlage, um voranzukommen und Strecke zu ma-

    hen. Genau das tun auch die Regierung und die Koali-
    ion. Auf diesem Kurs wollen wir mit voller Fahrt wei-
    ersegeln.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Zurück zum Haushalt des Arbeits- und Sozialministe-
    iums. Es handelt sich hierbei um den größten Einzeletat
    es Bundeshaushalts. Wir geben gewaltige Milliarden-
    eträge für die Sozialpolitik aus. Wir wissen, dass die
    eitrags- und Steuerzahler diese Beträge finanzieren;
    ir stehen diesen Menschen gegenüber deshalb in be-

    onderer Verantwortung.

    Es ist erfreulich, dass wir nach einem Jahr großer Ko-
    lition unseren Mitbürgern erste sichtbare Erfolge ver-
    elden können. Die Konjunktur läuft gut; das kann
    an gar nicht oft genug sagen. Es gibt berechtigte Hoff-

    ungen, dass dieser Trend auch 2007 anhalten wird. Die






    (A) )



    (B) )


    Ilse Falk
    gute Konjunktur im Zusammenspiel mit den von der
    großen Koalition in Angriff genommenen Maßnahmen
    hat sich positiv auf den Arbeitsmarkt ausgewirkt. Ich
    verstehe, dass Sie das immer wieder kleinreden wollen,
    aber die Fakten sprechen nun einmal eine eindeutige
    Sprache.

    Die Koalition ist die schwierigen Aufgaben im Be-
    reich der Arbeits- und Sozialpolitik beherzt angegangen
    und hat bereits eine ganze Reihe von in der Koalitions-
    vereinbarung vorgesehenen Maßnahmen umgesetzt. Wir
    sind gut im Plan, werden uns aber natürlich nicht auf den
    ersten Erfolgen ausruhen, sondern auf dem eingeschla-
    genen Weg weiter voranschreiten.

    Obwohl die Zahl der Arbeitslosen erfreulicherweise
    abnimmt und die Zahl der sozialversicherungspflichtig
    Beschäftigten und die der offenen Stellen – das ist
    ebenso erfreulich – zunimmt, erleben wir im direkten
    Gespräch in unseren Wahlkreisen, dass ein Großteil der
    Menschen von Zukunftsängsten geplagt wird. Statt Zu-
    versicht und Optimismus, zu denen die guten Daten An-
    lass gäben, wachsen Ängste vor Arbeitslosigkeit und in
    Arbeitslosigkeit. Angst vor Armut, Ausgrenzung,
    Krankheit und schlechter gesundheitlicher Versorgung
    werden einerseits in unverantwortlicher Weise geschürt,
    andererseits aber auch real empfunden. Die Angst, als
    Versager abgestempelt zu werden – auch von der eige-
    nen Familie – und die gesellschaftliche Anerkennung zu
    verlieren, lähmen eigene Kräfte.

    Berichte über diejenigen, die sich jeder Verantwor-
    tung entziehen, die keine Bemühungen erkennen lassen,
    Arbeitsangebote anzunehmen und einzig Aktivitäten
    entwickeln, wenn es darum geht, den Sozialstaat abzuzo-
    cken, verstärken die Ängste, weil wir den Druck auf
    diese erhöhen müssen und das auch tun werden.

    Trotz gewaltiger finanzieller Anstrengungen wird un-
    sere Politik von denen, die sie betrifft, immer häufiger
    als unsozial empfunden, während die anderen, die diese
    Leistungen mit ihren Steuern und Abgaben erst ermögli-
    chen, unter der immer größeren Last stöhnen. Sprüche
    wie „Die Armen werden immer ärmer, die Reichen
    immer reicher“ oder „Kalter Neokapitalismus gegen so-
    ziale Hängematte“ verschärfen die gesellschaftlichen
    Konflikte und befördern soziale Abgrenzungen und Aus-
    grenzungen.

    Ich habe die Sorge, dass uns Verallgemeinerungen
    und Vorurteile die Menschen, für die wir Politik machen,
    immer mehr aus dem Blick geraten lassen. In dem Be-
    mühen, Entscheidungen nachweisbar zielgenau und da-
    mit gerecht zu gestalten, stellen wir immer mehr Vor-
    schriften und Regelungen auf, die uns den Wald vor
    lauter Bäumen bzw. die Menschen vor lauter Bürokratie
    nicht mehr sehen lassen. Deswegen will ich diese De-
    batte nutzen, um den Blick deutlicher auf diejenigen zu
    richten, die von Arbeitslosigkeit und damit von Arbeits-
    marktpolitik betroffen sind.

    Bis heute ist es uns nicht wirklich gelungen, allen die
    Sinnhaftigkeit der Zusammenlegung von Sozial- und
    Arbeitslosenhilfe, die Idee des Förderns und Forderns,
    als Chance zu vermitteln. An den geschaffenen Struktu-

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    (C (D en kann es eigentlich nicht liegen. Sie ermöglichen Siherheit und materielles Auskommen, nicht üppig, wenn ch an den allein stehenden ALG-II-Empfänger denke, ber gut auskömmlich, zum Beispiel für Familien. Eine amilie mit drei Kindern erhält zum Beispiel 1 660 Euro etto plus Krankenversicherung, ohne Zuschlag und Eriehungsbzw. Elterngeld. Das will mit einem Vollzeitob erst einmal verdient werden. Meine Sorge gilt daher weniger einer möglichen Unerversorgung. Ich frage mich vielmehr, wie wir die enschen zu mehr Eigeninitiative ermutigen und sie aus reiwilliger oder unfreiwilliger Isolation herausbringen önnen. Menschen wollen arbeiten. Deshalb kann es icht darum gehen, Arbeitslose immer besser zu verwalen. Wir sind viel zu lange davon ausgegangen, dass ehr Geld, das heißt eine bessere Versorgung, die beste ntwort ist; damit haben wir den Begriff des Sozialen erknüpft. Das verkauft sich natürlich leichter. Ist den enschen aber wirklich geholfen, wenn wir die Versor ung über das Eigentliche, über die Vermittlung in Areit, stellen? Jeder hat doch den Wunsch, nützlich zu ein – jedenfalls fast jeder. Das vorrangige Ziel muss also weiterhin sein, Menchen Arbeit zu geben. Wer Arbeit hat, steht mitten in er Gesellschaft, gehört dazu. Politik kann keine rbeitsplätze schaffen; das ist eine Binsenweisheit. Mit uten Rahmenbedingungen und einer wachstumsorienierten Politik kann sie aber sehr wohl die Voraussetzunen dafür schaffen, dass sich Unternehmen erfolgreich m Markt behaupten und Arbeitskräfte einstellen. Wir üssen sicherlich noch eine ganze Menge verbessern, amit das geschieht und damit Unternehmen und Arbeituchende noch besser zueinander finden. Wir sind dabei. In der Arbeitsmarktpolitik müssen wir aber auch daür sorgen, dass diejenigen, die es schwerer haben als anere, eine Chance bekommen. Das gilt zum Beispiel für ltere Menschen, die nach wie vor viel zu früh aus dem rwerbsleben verdrängt werden, sowie für junge Menchen oder für Menschen mit Handicaps, die häufig gar eine Chance haben, in den Arbeitsmarkt hineinzukomen. Mit der Initiative „50 plus“ oder mit Kombilohnodellen für unter 25-Jährige können wir diejenigen nterstützen, die bereit sind, sich fortzubilden, neue Aufaben zu übernehmen, gegebenenfalls auch zu schlecheren Konditionen zu arbeiten. Wir müssen darauf achten, dass das in der Bevölkeung tief verankerte Prinzip, dass sich Leistung lohnen uss, im Handeln der Politik seinen Ausdruck findet. nreize müssen so gesetzt sein, dass die Arbeit vor der ransferleistung steht. ieses Prinzip liegt unzweifelhaft dem Leitgedanken on Hartz IV, dem Fördern und Fordern, zugrunde. Beeits Ludwig Erhard hat vor dem Wahn des Überversorungsstaates gewarnt. Auf Hartz IV übertragen, bedeutet as, dass der Staat zwar die Aufgabe hat, das Existenzinimum zu sichern, seine Transferleistungen aber so Ilse Falk ausgestalten muss, dass sie nicht kontraproduktiv wirken. Unzweifelhaft wirkt Hartz IV individuell sehr verschieden. Es gibt Menschen, die nach langen Jahren der Berufstätigkeit unverschuldet arbeitslos werden und vor der Situation stehen, ihr Vermögen einsetzen zu müssen, bevor sie staatliche Transferleistungen erhalten. Wenn wir dies zu Recht im Interesse derjenigen erwarten, die mit ihren Steuergeldern diese staatlichen Leistungen finanzieren, dann müssen wir aber auch darauf achten, dass keine Situationen eintreten, in denen der Verbleib in der Transferleistung aus Sicht des Betroffenen die ökonomisch sinnvollste Lösung ist, weil er auf dem Arbeitsmarkt kein vergleichbares Einkommen erzielen kann. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Beifall bei der CDU/CSU)





    (A) )


    (B) )


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Was ist aber nun mit denjenigen, die sich verzweifelt
    um Arbeit bemühen und keine bekommen? Sind sie Ver-
    sager? Werden sie tatsächlich ausgegrenzt und sind we-
    niger wert? Ich finde, ihnen muss unsere besondere Auf-
    merksamkeit gelten. Ihretwegen müssen wir über die
    unterschiedlichen Formen von Arbeit reden, um ihnen
    – auch in anderen Arbeitsfeldern – Perspektiven zu ge-
    ben.

    An erster Stelle steht natürlich immer die Erwerbsar-
    beit, die mit Lohn oder Gehalt entgolten wird und deshalb
    einen klar messbaren Gegenwert hat. Es gibt aber auch
    wichtige Aufgaben in der Gesellschaft und für die Ge-
    meinschaft, die ehrenamtlich erfüllt werden, deren Ge-
    genwert – zum Beispiel bei Arbeitslosigkeit – die Grund-
    versorgung sein kann, auf jeden Fall aber Anerkennung
    und menschliche Nähe. Außerdem denke ich – wie sollte
    es anders sein – an die Familienarbeit, nicht nur in der
    jungen Familie, sondern gerade auch in der Fürsorge für
    diejenigen, die nicht mehr so gut für sich selber sorgen
    können. Jede Art von Arbeit ist ein wichtiger Beitrag für
    unsere Gemeinschaft. Jede Arbeit kann Menschen Le-
    bensmut, ein besseres Selbstwertgefühl, Selbstbestäti-
    gung und damit Lebenssinn geben.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich denke, wir müssen viel mehr darüber reden, dass
    Arbeit in allen Bereichen Freude macht und gegenseitige
    Anerkennung verdient, ob bezahlte oder unbezahlte, ob
    im so genannten 1-Euro-Job oder einem, der der Ergän-
    zung durch Transferleistungen bedarf.

    Vielleicht sollten wir auch einmal kritisch über unsere
    Wortwahl nachdenken. Wenn wir zum Beispiel von zu-
    mutbarer Arbeit sprechen, vermittelt das den Eindruck,
    Arbeit sei eine Zumutung.

    Menschen erfahren Anerkennung in der Familie, in
    der Nachbarschaft, im Freundeskreis und am Arbeits-
    platz genauso wie durch gemeinnützige Arbeit. Eines ist
    allen gemeinsam: Sie erfahren Anerkennung durch Men-
    schen. Damit das gelingen kann, bedarf es einiger Vo-

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    (C (D aussetzungen. Ich freue mich deshalb, dass sich die Kolition und die Bundesregierung ihrer Verantwortung ewusst sind und die Menschen in ihren Lebenszusamenhängen in den Blick nehmen. Wir fordern den Zusammenhalt in der Gesellschaft. ir stärken die Familien und trauen Menschen etwas zu. ir haben Vertrauen in ihre Fähigkeiten. Die Vermitt ung von Lebenskompetenzen und die Eröffnung von ildungschancen für alle Altersgruppen sind uns ebenso ichtig wie die Stärkung des Bewusstseins ethischer erantwortung von Führungseliten. Unser Ziel muss es sein, die Leistung des Einzelnen nd die Erfahrung gemeinsamer Leistung als Freude zu ermitteln. Es ist nicht einzusehen, warum wir die Beeisterung und Freude über die Fußballweltmeisterschaft icht in eine gemeinsame, fröhliche Kraftanstrengung ür unser Land verwandeln können. Lassen Sie uns daan gemeinsam arbeiten. Segeln wir los! (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Kornelia Möller [DIE LINKE]: Amen!)


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächste Rednerin ist die Kollegin Katja Kipping für

ie Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Katja Kipping


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wo viel

    icht ist, da ist auch Schatten. Wer hier nur über eitel
    onnenschein berichtet, der zeigt, dass leider immer
    och gilt, was Brecht einst schrieb:

    Die im Dunkeln sieht man nicht.

    Wie man mit 345 Euro über die Runden kommen
    oll, können sicherlich nur die wenigsten von uns nach-
    mpfinden.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Die Zahl stimmt nicht! Das wissen Sie doch!)


    tellen Sie sich vor, Sie müssen zum Zahnarzt und eine
    eue Zahnfüllung ist notwendig. Die gibt es heute nicht
    um Nulltarif. Für uns wäre eine solche Behandlung si-
    herlich nicht angenehm, aber zumindest finanziell kein
    roblem. Für Arbeitslosengeld-II-Bezieher hingegen ist
    ine solche Zahnbehandlung ein enormes finanzielles
    roblem. Versuchen Sie einmal, von monatlich 345 Euro
    ie entsprechende Summe beiseite zu legen. Die Er-
    erbslose Anja F. zum Beispiel konnte sich die notwen-
    ige Zahnbehandlung nur leisten, indem sie wochenlang
    xtrem beim Essen sparte und eigentlich nur von Brot
    nd Butter lebte.

    Die Probleme, die mit einem Leben in Armut verbun-
    en sind, sind vielfältig. Ich nenne ein weiteres Beispiel.
    or mehreren Wochen berichtete mir die 23-jährige
    ati K. aus Chemnitz von folgendem Problem: Nach ih-

    er Ausbildung hat sie sich ein ums andere Mal bewor-
    en. Da sie aber keinen Führerschein hat, wollte sie






    (A) )



    (B) )


    Katja Kipping
    niemand einstellen. Nun befindet sie sich in einem Teu-
    felskreis: ohne Führerschein keine Arbeit, ohne Arbeit
    aber kein Geld und ohne Geld kein Führerschein. Sie
    fragte mich: Wie soll ich aus diesem Teufelskreis heraus-
    kommen? Meine Damen und Herren, was antwortet man
    einer jungen Frau, die in dieser Situation ist?

    Solche und ähnliche Fälle kennt sicherlich jeder von
    uns aus dem eigenen Wahlkreis. Ich glaube, der Umgang
    damit fällt niemandem richtig leicht. Aber ich frage
    mich: Wie kompliziert muss diese Situation insbeson-
    dere für Sie sein? Denn Sie müssen den Leuten erklären,
    dass Ihrer Meinung nach 345 Euro im Monat ausrei-
    chend sind. Sie müssen den Leuten erklären, warum Sie
    immer wieder gegen eine Erhöhung der Regelsätze
    stimmen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Sie
    sich dabei gut fühlen. Auch kann ich mir nicht vorstel-
    len, dass Sie die vielen Betroffenen, von denen Sie in Ih-
    rem Wahlkreis erfahren, in dem Moment vergessen, in
    dem Sie durch die Pforte des Bundestages gehen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Deswegen appelliere ich an Sie: Stellen wir heute genug
    Geld in den Haushalt ein, um eine Erhöhung der Regel-
    sätze auf mindestens 420 Euro zu ermöglichen!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wie Sie wissen, bin ich der Überzeugung: Das, was
    wir eigentlich brauchen, ist eine soziale Grundsiche-
    rung, die jedem Menschen ein Leben jenseits von Ar-
    mut ermöglicht. 420 Euro sind wirklich das Mindeste,
    was ein Mensch im Monat braucht.

    Einige von Ihnen werden einwenden, unsere Forde-
    rung sei erstens populistisch und zweitens nicht finan-
    zierbar. Den Vorwurf des Populismus kennen wir; er ist
    nicht besonders originell.


    (Klaus Brandner [SPD]: Aber er ist immer noch wahr!)


    Interessanter hingegen ist die Frage der Finanzierbar-
    keit. Der Bundesrechnungshof hat erst vor kurzem kriti-
    siert, dass nur 15 Prozent der Einkommensmillionäre
    überhaupt überprüft werden, und das, obwohl jede Über-
    prüfung für den Staat Mehreinnahmen in Höhe von mehr
    als 100 000 Euro bringt. So großzügig und nachsichtig
    sind wir, wenn es um die wirklich Reichen in diesem
    Land geht.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Können Sie den Leuten angesichts solcher Meldungen
    eigentlich noch in die Augen schauen, wenn Sie behaup-
    ten, dass eine Erhöhung des Regelsatzes beim Arbeits-
    losengeld II nicht finanzierbar ist?

    Wenn wir als Linksfraktion mehr Geld für die Armen
    fordern, dann sagen Sie immer, das sei nicht finanzier-
    bar. Gleichzeitig arbeiten Sie jedoch an einer Unterneh-
    mensteuerreform, die unseren Staat in Zukunft jedes
    Jahr 10 Milliarden Euro kosten wird.


    (Klaus Brandner [SPD]: Das stimmt nicht! – Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Können Sie mir bitte einmal vorrechnen, wie Sie auf diese Zahl kommen?)


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    (C (D as heißt das? Das bedeutet, dass wir uns in Zukunft jees Jahr Geschenke an die Unternehmen in einer Gröenordnung von 10 Milliarden Euro leisten. An dieser telle haben Sie allerdings noch nie die Frage gestellt: ie soll man die Unternehmensteuerreform finanzieren? ch schlage Ihnen vor: Verzichten wir auf die Unternehensteuerreform – sie führt sowieso nicht zu mehr Ar eitsplätzen – und finanzieren wir mit dem dadurch frei erdenden Geld die Aufstockung der Regelsätze beim rbeitslosengeld II. Vielleicht werden einige von Ihnen gegen unsere Forerung einwenden, man könne die Regelsätze nicht aneben, weil sich die Leute dann in der Arbeitslosigkeit inrichten. (Wolfgang Meckelburg [CDU/CSU]: So ist das!)


    (Beifall bei der LINKEN)


    ch allerdings denke: Solange wir als Bundespolitiker
    icht in der Lage sind, die Rahmenbedingungen dafür zu
    chaffen, dass jeder, der verzweifelt einen Arbeitsplatz
    ucht, einen Arbeitsplatz bekommt, dürfen wir nicht mit
    em Finger auf Leute zeigen, die vielleicht resigniert ha-
    en, weil sie sich schon oft erfolglos beworben haben.


    (Beifall bei der LINKEN – Wolfgang Meckelburg [CDU/CSU]: Dann müssen Sie die Welt verändern!)


    Da ich aber glaube, dass Sie tatsächlich der Überzeu-
    ung sind, die Leute würden es genießen, den ganzen
    ag Feierabend zu haben, möchte ich Sie mit der Aus-
    age einer jungen Erwerbslosen konfrontieren. Sie sagte:
    as glaubt uns Arbeitslosen zwar niemand, aber keinen

    ob zu haben, ist verdammt anstrengend. Man will raus
    us dieser Situation, kann es aber nicht. Man spürt, was
    ie anderen über einen denken, und das tut weh. Wer ei-
    en Job hat, hat wenigstens irgendwann Feierabend. Wer
    ber verzweifelt einen Job sucht, der wird diesen Druck
    ie los. In dieser Situation hat man faktisch niemals Fei-
    rabend.


    (Gitta Connemann [CDU/CSU]: Da sprach Mutter Courage!)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich weiß, dass Sie
    nträgen der Linksfraktion eher selten zustimmen. Aber

    ch finde, in diesem Fall sollten Sie einmal über Ihren
    chatten springen. Wenn Sie dem Änderungsantrag mei-
    er Fraktion, mehr Geld für das Arbeitslosengeld II in
    en Haushalt einzustellen, heute zustimmen, dann ma-
    hen Sie das nicht, weil Sie uns einen Gefallen tun wol-
    en. Wenn wir heute die Voraussetzungen für eine Anhe-
    ung der Regelsätze beim Arbeitslosengeld II schaffen,
    ann tun wir das nur, um die Arbeitslosigkeit und Armut
    ür Menschen wie Anja F. und Kati K. etwas erträglicher
    u machen. Es geht nicht um Luxus. Es geht nur darum,
    ie Situation für die Betroffenen etwas erträglicher zu
    estalten. Dazu sollten wir alle gemeinsam Ja sagen.

    Besten Dank.


    (Beifall bei der LINKEN – Wolfgang Meckelburg [CDU/CSU]: Das war wieder einmal Populismus pur!)







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