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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/66 Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . 6509 D 6511 C 6517 D 6523 C 6528 B 6532 B 6536 B 6540 D 6543 A 6543 C 6544 C 6562 C 6563 B 6564 B 6565 C 6567 A 6569 D 6570 C 6572 B 6573 B 6575 A Deutscher B Stenografisch 66. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2007 (Haushaltsgesetz 2007) (Drucksachen 16/2300, 16/2302) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2006 bis 2010 (Drucksachen 16/2301, 16/2302, 16/3126) Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Drucksachen 16/3104, 16/3123) . . . . . . . H D W P N E D L 6509 A 6509 B 6509 B Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6547 A 6547 D undestag er Bericht ung 2. November 2006 t : ans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . r. Angelica Schwall-Düren (SPD) . . . . . . . . olfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) etra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 16/3105, 16/3123) . . . . . . . r. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . othar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6547 A 6547 C 0000 A6551 C 6553 A 6555 C 6556 A 6558 A 6558 B 6560 B Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Ursula Heinen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6576 B 6577 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 66. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 22. November 2006 Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 16/3113, 16/3123) . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6579 A 6579 D 6581 A 6612 D 6613 D 6615 A 6615 D Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Susanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Inge Höger-Neuling (DIE LINKE) . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Kramer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Raidel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 16/3119, 16/3123) . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Iris Hoffmann (Wismar) (SPD) . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Jochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D N A L A E M ü B A E D ü B A E ( z B Ä s A E ( z B Ä ( p 6581 B 6582 D 6584 C 6585 D 6588 D 6589 C 6590 D 6593 A 6594 B 6596 B 6597 C 6599 A 6600 C 6600 D 6601 C 6602 C 6604 A 6605 A 6605 A 6606 B 6607 D 6609 B 6610 D 6611 C 6612 A 6612 C Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten aria Michalk (CDU/CSU) zur Abstimmung ber den Einzelplan 04 – Bundeskanzlerin und undeskanzleramt (Tagesordnungspunkt I.8) nlage 3 rklärung nach § 31 GO des Abgeordneten r. Ilja Seifert (DIE LINKE) zur Abstimmung ber den Einzelplan 04 – Bundeskanzlerin und undeskanzleramt (Tagesordnungspunkt I.8) nlage 4 rklärung der Abgeordneten Undine Kurth Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) ur Abstimmung über den Einzelplan 14 – undesministerium für Verteidigung, hier: nderungsantrag der Fraktion der FDP (Druck- ache 16/3489) (Tagesordnungspunkt I.10) . . nlage 5 rklärung der Abgeordneten Undine Kurth Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) ur Abstimmung über den Einzelplan 14 – undesministerium für Verteidigung, hier: nderungsantrag der Fraktion DIE LINKE Drucksache 16/3466) (Tagesordnungs- unkt I.10) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6616 A 6617 B 6618 C 6619 A 6619 C 6620 A 6620 C 6620 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 66. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 22. November 2006 6509 (A) ) (B) ) 66. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 66. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 22. November 2006 6619 (A) ) (B) ) und Institutionen nach. Rahmenvereinbarungen die sorbische Sprache und Kul- tur fortzuentwickeln. Dieser Aufgabe kommt die Stif- tung in enger Zusammenarbeit mit allen der Sprache, dem Brauchtum und der Kultur verpflichteten Vereinen Reinhard Schummer, Uwe CDU/CSU 22.11.2006 Spanier, Wolfgang SPD 22.11.2006 Anlage 1 Liste der entschuldigt * A s z v E m V h d d s s a a t m t e p S p m V Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 22.11.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 22.11.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 22.11.2006* Gloser, Günter SPD 22.11.2006 Großmann, Achim SPD 22.11.2006 Hettlich, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.11.2006 Hilsberg, Stephan SPD 22.11.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.11.2006 Hovermann, Eike SPD 22.11.2006 Jelpke, Ulla DIE LINKE 22.11.2006 Königshaus, Hellmut FDP 22.11.2006 Kopp, Gudrun FDP 22.11.2006 Merten, Ulrike SPD 22.11.2006 Mortler, Marlene CDU/CSU 22.11.2006 Nitzsche, Henry CDU/CSU 22.11.2006 Ortel, Holger SPD 22.11.2006 Röspel, René SPD 22.11.2006 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 22.11.2006 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 22.11.2006 Dr. Scheuer, Andreas CDU/CSU 22.11.2006 Schily, Otto SPD 22.11.2006 Schultz (Everswinkel), SPD 22.11.2006 D D W W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union nlage 2 Erklärung der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Einzelplan 04 – Bun- deskanzlerin und Bundeskanzleramt (Tagesord- nungspunkt I.8) Im kommenden Jahr stehen der Stiftung für das sorbi- che Volk mit 7,6 Millionen Euro nun 50 000 Euro mehr ur Verfügung, als ursprünglich im Regierungsentwurf orgesehen war. Diese nachträgliche Aufstockung des tats durch das Parlament begrüße ich ausdrücklich. So- it kann die Stiftung auf den gleichen Betrag wie im orjahr zurückgreifen. Das ist bereits ein Erfolg. Des- alb stimme ich dem Etat zu. Ich verweise jedoch ausdrücklich auf den Tatbestand, ass neben der allgemeinen Sparquote über die Jahre hin ie Inflationsrate und der Rentensolidarbeitrag erwirt- chaftet werden musste. Durch Umstrukturierungen in orbischen Einrichtungen wurden mehr als 200 Stellen bgebaut. Das Einsparpotenzial ist erschöpft. Das wird uch dadurch deutlich, dass kaum noch Mittel für inves- ive Zwecke eingesetzt werden können. Die Stiftung uss die Substanz einsetzen. Die Entscheidung der Stif- ungsgremien, die finanziellen Mittel vornehmlich dort inzusetzen, wo die sorbische Sprache gelernt und ge- flegt wird, ist richtig und ist fortzusetzen. Der Bund hat sich gemeinsam mit dem Freistaat achsen und Brandenburg auf eine gemeinsame Förder- olitik für die Sorben verständigt. Ausdruck dieser ge- einsamen Politik ist die Stiftung für das sorbische olk. Deren Aufgabe ist es, im Kontext der europäischen r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.11.2006 r. Troost, Axel DIE LINKE 22.11.2006 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 22.11.2006 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 22.11.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 6620 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 66. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 22. November 2006 (A) (C) (B) ) Es ist notwendig, im Jahr 2007 ein Finanzierungsab- kommen zu beschließen, das dieser Herausforderung ge- recht wird. Anlage 3 Erklärung des Abgeordneten Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) zur Abstimmung über den Einzelplan 04 – Bun- deskanzlerin und Bundeskanzleramt (Tagesord- nungspunkt I.8) Zum Einzelplan 04 – dem Haushalt der Bundeskanz- lerin – gehört ein Kapitel für den Zuschuss des Bundes an die „Stiftung für das sorbische Volk“. Dank des Engagements der Linksfraktion konnte der Bundestag in den Haushaltberatungen erreichen, dass die von der Bundesregierung beabsichtigte Kürzung der Mittel für die „Stiftung für das sorbische Volk“ um 50 000 Euro zurückgenommen wurde. Das ist gut aber nicht genug. Deswegen werde ich dem Einzelplan 04 nicht zustimmen. Dem Änderungsantrag der Linksfraktion werde ich zustimmen, weil damit ein deutliches Signal gesetzt wird, dass Schluss ist mit der Jahr für Jahr fortgesetzten Kürzung der Mittel für die „Die Stiftung für das sorbi- sche Volk“, die vor wenigen Jahren immerhin noch 8 181 000 Euro betragen hat. Im Übrigen will ich darauf hinweisen, dass der Bund für alle Minderheiten zuständig ist und bleibt. Es wäre gut, wenn sich das in zukünftigen Haushalten auch wi- derspiegelte. Anlage 4 Erklärung der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstim- mung über den Einzelplan 14, Bundesministe- rium der Verteidigung, hier: Änderungsantrag der Fraktion der FDP (Drucksache 16/3489) (Tagesordnungspunkt I.10) Ich erkläre im Namen der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN, dass unser Votum Ja lautet. Zustimmen werde ich dem Änderungsantrag der Fraktion DIE LINKE, mit dem eine Erhöhung des Zu- schusses um 480 000 Euro auf 8 080 000 Euro gefordert wird. Dem werde ich zustimmen, weil damit der Verpflich- tung aus dem Einigungsvertrag, die Bewahrung und Fortentwicklung der sorbischen Kultur und der sorbi- schen Tradition unbefristet zu gewährleisten, entspro- chen wird. Dem Änderungsantrag werde ich zustimmen, weil ich aus eigenem Erleben als Abgeordneter aus der Oberlau- sitz weiß, wie wichtig und hilfreich diese Mittel für die sorbische Minderheit in unserem Land sind. A S l (D nlage 5 Erklärung der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstim- mung über den Einzelplan 14, Bundesministe- rium der Verteidigung, hier: Änderungsantrag der Fraktion DIE LINKE (Drucksache 16/3466) (Tagesordnungspunkt I.10) Ich erkläre im Namen der Fraktion des BÜNDNIS- ES 90/DIE GRÜNEN, dass unser Votum Enthaltung autet. 66. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 22. November 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Eckart von Klaeden


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren Kolle-

    en! Ein intensives und aufregendes Jahr in der Außen-
    nd Sicherheitspolitik liegt hinter der großen Koalition.
    iese Außen- und Sicherheitspolitik ist von Kontinuität
    nd Wandel geprägt. Kontinuität gibt es zum Beispiel in
    er Balkanpolitik. Der Kosovoeinsatz der Bundeswehr
    urde unter Rot-Grün begonnen und wird von uns fort-
    esetzt.

    Die Kontinuität zeigt sich auch in der Afghanistan-
    olitik. Der Einsatz in Afghanistan wurde von Rot-Grün
    egonnen und wird von der großen Koalition fortgesetzt.
    as nicht nur national, sondern auch international ge-

    obte PRT-Konzept ist von Rot-Grün mit unserer Unter-
    tützung entwickelt worden. Es wird von uns fortgesetzt
    nd von anderen übernommen.

    Es gibt aber auch Beispiele für einen Wandel in der
    ußen- und Sicherheitspolitik von Rot-Grün zur großen
    oalition. Das Verhältnis zu den Vereinigten Staaten ist
    ieder auf eine vertrauensvolle Grundlage gestellt wor-
    en. Das hat die Möglichkeit eröffnet, kritische Fragen
    ie den Fall Kurnaz oder Guantanamo in den Vereinig-

    en Staaten anzusprechen, was Ihr Vorgänger, Herr
    teinmeier, sorgfältig vermieden hat.


    (Widerspruch beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das Verhältnis zu Russland ist wieder vernünftig ein-
    eordnet worden. Es geht nicht allein um die wirtschaft-
    ichen Beziehungen, sondern bei der Betrachtung Russ-
    ands werden die innenpolitische Entwicklung und das
    erhältnis zu den Nachbarstaaten stärker als bisher mit
    inbezogen. Es wird Russland gegenüber deutlich ge-
    acht, dass die Frage, wie sich Russland seinen Nach-

    arn gegenüber verhält und ob bzw. wie es die Prinzi-
    ien, zu denen es sich im Europarat selber verpflichtet
    at, innenpolitisch umsetzt, ein Gradmesser für das Ver-
    rauen ist, das wir zu Russland haben können.

    Das verbesserte, auf Vertrauen fußende Verhältnis zu
    en Vereinigten Staaten hat es der Kanzlerin bei ihren
    merikabesuchen ermöglicht, deutlich zu machen, dass
    ir Europäer kein Interesse an einer Russlandpolitik ha-
    en, die auf Abschottung und Isolierung Russlands ge-
    ichtet ist, sondern daran, dass Russland Europa gegen-
    ber offen bleibt und sich in unsere Richtung entwickelt.

    Das Verhältnis zu unseren Nachbarstaaten in der
    uropäischen Union ist auf eine neue Grundlage ge-

    tellt worden. Die Kanzlerin hat sich vor ihrer Regie-
    ungsübernahme zu einer Stop-over-Politik zum Beispiel
    olen gegenüber verpflichtet. Vieles, was wir heute im
    eutsch-polnischen Verhältnis als Ressentiments erle-






    (A) )



    (B) )


    Eckart von Klaeden
    ben, sind Überbleibsel falscher Ansätze unter Rot-Grün.
    Man muss den Polen allerdings auch sagen, dass, wenn
    sie von uns die Stop-over-Politik einfordern, der Flugha-
    fen in Warschau nicht wegen Magenverstimmung ge-
    schlossen sein darf.

    Schließlich hält die große Koalition auch den
    Maastrichtvertrag ein. Gerade wenn wir darauf Wert le-
    gen, dass internationales Recht beachtet wird, dann müs-
    sen wir selber mit gutem Beispiel vorangehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Vor uns liegen die Präsidentschaften in der Euro-
    päischen Union und der G 8. Bei der G 8 geht es vor
    allem darum, den bestehenden und weiter wachsenden
    weltwirtschaftlichen Ungleichgewichten entgegenzuwir-
    ken und die Schattenseiten der Globalisierung, wie sie
    sich vor allem in Afrika zeigen, zu bekämpfen. In
    Europa müssen wir uns darum kümmern, dass die Le-
    thargie, die insbesondere durch das vorläufige Scheitern
    des Verfassungsvertrags in Frankreich und den Nieder-
    landen begründet ist, zu überwinden und dafür zu sor-
    gen, dass Europa wieder eine Perspektive gewinnt.

    Dabei spielen auch die Fragen im Zusammenhang mit
    der Erweiterung, insbesondere die Frage nach dem Bei-
    tritt der Türkei, eine wichtige Rolle. Wir haben uns
    dazu verpflichtet, die Verhandlungen mit der Türkei er-
    gebnisoffen und mit dem Ziel des Beitritts zu führen.
    Die Türkei muss aber einsehen, dass sie ihre enorme
    geostrategische Bedeutung für Europa nicht missbrau-
    chen kann, um Bedingungen, denen sie selber in den
    Verhandlungen zugestimmt hat, nicht zu erfüllen. Wir
    brauchen von der Türkei einen konstruktiveren Ansatz,
    damit die Verhandlungen weitergehen und dann zu dem
    von der Türkei gewünschten Ergebnis führen können.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Vor uns liegt der NATO-Gipfel. Die NATO wird sich
    stärker als bisher mit den internationalen Herausforde-
    rungen des transnationalen Terrorismus und des islami-
    schen Fundamentalismus, der Verbreitung von Massen-
    vernichtungswaffen, zerfallenden Staaten sowie dem
    Einsatz von Energie und Rohstoffen als strategische
    Waffen auseinander setzen müssen. Aber wir müssen
    auch darauf achten, dass dieser Gipfel nicht zu einem so
    genannten Caveats-Gipfel wird, also zu einem Gipfel,
    bei dem in erster Linie über die Vorbehalte bezüglich des
    Afghanistaneinsatzes gesprochen wird. Wir alle haben
    ein Interesse daran, dass die Mission in Afghanistan ge-
    lingt. Mit einem Schwarzen-Peter-Spiel ist niemandem
    gedient, weder den Mitgliedstaaten noch der NATO und
    erst recht nicht Afghanistan.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Ich möchte dazu drei Bemerkungen machen. Erste
    Bemerkung. Es ist richtig, dass nationale Vorbehalte,
    so genannte Caveats, die ausschließen, dass bestimmte
    Truppen zur Unterstützung der Verbündeten eingesetzt
    werden, nicht akzeptabel sind, insbesondere dann nicht,
    wenn sie geheim sind. Wir müssen aber deutlich ma-

    c
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    (C (D hen, dass solche Vorbehalte auf deutscher Seite nicht xistieren; denn im Rahmen des OEF-Mandats sind unere Soldaten in ganz Afghanistan einsetzbar, nd im Rahmen des ISAF-Mandats ist es selbstverständich möglich, im Notfall unseren Verbündeten zur Seite u stehen. Man darf allerdings die Frage nach nationalen aveats nicht mit der Frage nach der nationalen Verantortung verwechseln. Meine zweite Bemerkung betrifft die Frage nach den tandards. Wir müssen uns gerade im Hinblick auf geeinsame militärische Operationen auf einheitliche tandards einigen, die festlegen, wie zum Beispiel mit riegsgefangenen oder „unlawful combatants“ umgeangen wird. Wenn bestimmte Verbündete Verfahren anenden, die von anderen Staaten als rechtswidrig ange ehen werden, dann ist das geeignet, die Solidarität in en Bündnisstaaten zu unterminieren und das gemeiname Ziel, die Stabilisierung Afghanistans, aus den Auen zu verlieren. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    (Wolfgang Gehrcke [DIE LINKE]: Aha!)


    Dritte Bemerkung. Wir alle, auch wir Deutsche, be-
    lagen Opfer, beklagen gefallene Soldaten in Afghanis-
    an. Ich finde, es ist der richtige Zeitpunkt, an diese Sol-
    aten und ihre Familien zu erinnern. Es ist aber zynisch,
    u glauben, dass man die Gefallenen des einen Landes
    egen die Gefallenen des anderen Landes aufrechnen
    ann. Das hat mit Bündnissolidarität nichts zu tun.


    (Monika Knoche [DIE LINKE]: Tut das jemand?)


    Wenn Sie Zeitung lesen würden, Frau Kollegin, wüss-
    en Sie, wovon ich spreche.


    (Monika Knoche [DIE LINKE]: Das war jetzt frech!)


    Das ist nicht frech. Ich kann Ihnen gerne die Artikel
    ukommen lassen, in denen das der Fall ist.

    Wenn solche Debatten geführt werden, besteht die
    efahr, dass die Solidarität in den jeweiligen Bündnis-

    taaten abnimmt; denn in der Öffentlichkeit entsteht
    ann der Eindruck, dass es darum geht, Verluste für an-
    ere zu übernehmen. Tatsächlich geht es aber darum, ge-
    einsam dafür zu sorgen, dass die Mission in Afghanis-

    an Erfolg hat.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Nationale Vorbehalte dürfen nicht – darauf habe ich
    ereits hingewiesen – mit nationalen Verantwortungsbe-
    eichen verwechselt werden. Es ist richtig, dass sich die
    ationen sowohl geografisch als auch sachlich be-

    timmte Aufgaben vorgenommen haben; denn wenn je-
    er für alles zuständig ist, ist leider damit zu rechnen,
    ass sich niemand verantwortlich fühlt.

    Ich finde, wir können auf das, was wir bisher in Af-
    hanistan geleistet haben, wirklich stolz sein. Wir sind
    ie Ersten gewesen, die im Rahmen von ISAF Kabul






    (A) )



    (B) )


    Eckart von Klaeden
    verlassen und in einer Region die Verantwortung für Sta-
    bilisierung und Wiederaufbau übernommen haben. Auf
    den Erfolg des PRT-Konzepts habe ich schon hingewie-
    sen. Wir haben im Rahmen des Aufbaus und der Ausbil-
    dung der Polizei mittlerweile über 17 000 Polizisten aus-
    gebildet. Das reicht nicht und es muss weitergehen. Aber
    wichtig ist auch, dass wir uns den anderen Elementen,
    die zum Aufbau der Administration in Afghanistan er-
    forderlich sind, zum Beispiel die Bekämpfung des Dro-
    genanbaus, die Bekämpfung der Korruption und der
    Aufbau der afghanischen Armee, mit ähnlicher Intensität
    wie dem Aufbau der Polizei widmen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Dabei kommt der Bekämpfung des Drogenanbaus
    eine besondere Bedeutung zu. Ich will aber den Schwer-
    punkt auf den Aufbau der afghanischen Armee legen;
    denn ISAF bedeutet Internationale Sicherheitsunterstüt-
    zungstruppe in Afghanistan. Je mehr afghanische Solda-
    ten Schulter an Schulter mit ihren Kameraden in der
    NATO für die Stabilisierung des eigenen Landes kämp-
    fen, umso weniger kann bei der Bevölkerung der Ein-
    druck entstehen, dass die NATO dort eine Okkupations-
    aufgabe innehat.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Deswegen sind gerade der Aufbau und die Integration
    der afghanischen Armee in das gemeinsame Projekt
    auch unter dem Stichwort „Afghan Ownership“ von be-
    sonderer Bedeutung.

    Mir fehlt jetzt leider die Zeit, um auf weitere Punkte
    einzugehen, zum Beispiel auf die Entwicklung im Sudan
    und auf die Entwicklung im Kongo. Ich glaube, dass
    beide Stichworte deutlich machen, dass wir im Rahmen
    der internationalen Gemeinschaft unsere diplomatischen
    Beziehungen auch zu aufstrebenden Mächten wie China
    und Indien intensivieren müssen; denn China kommt
    eine besondere Bedeutung gerade auf dem afrikanischen
    Kontinent zu. Unser Interesse ist es, China mehr als bis-
    her in die Verantwortung für die Entwicklungen dort ein-
    zubeziehen.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Alexander Ulrich für die

Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Alexander Ulrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! In die deutsche Ratspräsidentschaft und in den
    Vorsitz Deutschlands beim G-8-Gipfel werden große Er-
    wartungen gesetzt. Das wird vonseiten der Europäischen
    Kommission immer wieder betont, wie letzte Woche im
    Auswärtigen Amt geschehen. Aber viele Regierungen
    der EU-Länder glauben an eine nicht vorhandene Pro-
    blemlösungskompetenz dieser Regierung. Auch die
    Linke im Bundestag bittet die europäischen Bürgerinnen
    und Bürger, ihre Erwartungen zurückzuschrauben. Wer

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    (C (D m eigenen Land gegen die Interessen der Mehrheit der evölkerung regiert, wie wir heute Morgen mehrmals ören konnten, ist nicht geeignet, für positive europäiche Lösungen zu sorgen. Die deutsche Ratspräsidentschaft und der G-8-Gipfel erden den Steuerzahler – wir befinden uns in einer aushaltsdebatte – weit über 100 Millionen Euro kosten. an sollte mit diesem Geld verantwortungsvoll umge en und einen grundsätzlichen europäischen Politikechsel einleiten. Die bekannten Initiativen der Bundes egierung lassen erkennen: Außenpolitisch dominiert die orstellung von militärischer Stärke statt der Suche nach lobalen Antworten für eine friedliche Zukunft. Der rieg gegen den Terror in Afghanistan und im Irak ist ilitärisch eine Sackgasse. Die Linke fordert seit lan em die sofortige Beendigung der Afghanistaneinsätze er Bundeswehr. Fakt ist: Die Gefahr von terroristischen Anschlägen uch in Deutschland ist nicht gesunken, sondern gestieen. Die Weiterverbreitung von Massenvernichtungsaffen wurde nicht gestoppt, sondern vorangetrieben. (Vorsitz: Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    er Krieg gegen den Terror hat nicht zu mehr Demokra-
    ie, sondern auch in demokratischen Staaten zum Abbau
    emokratischer Rechte geführt. Es geht bei den Militär-
    insätzen ohnehin um andere Gründe, nämlich um Roh-
    toffe, Handelswege und geostrategische Vorherrschaft.

    ir brauchen eine andere Ausrichtung der Nahostpoli-
    ik. Sowohl die deutsche Ratspräsidentschaft als auch
    er G-8-Vorsitz bieten eine gute Gelegenheit, die
    oraussetzung für eine ständige internationale Nahost-
    onferenz zu schaffen. Ebenso muss der Barcelonapro-
    ess so umgestaltet werden, dass er zur wirtschaftlichen
    nd sozialen Stabilisierung der Region beiträgt. Deshalb
    ordern wir die Bundesregierung auf, sich insbesondere
    m ersten Halbjahr 2007 intensiver mit eigenen Initia-
    iven in die Lösung des israelisch-palästinensischen
    onfliktes einzubringen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    azu gehört auch, Syrien ohne Bedingungen aktiv in
    en Friedensprozess einzubeziehen.

    Den Menschen in Palästina, insbesondere im Gaza-
    treifen, muss rasch geholfen werden. Materielle Hilfen
    urch die EU für die palästinensischen Autonomiege-
    iete müssen ohne Einschränkungen sofort wieder auf-
    enommen werden.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    ie EU muss den in der demokratischen Wahl vom Fe-
    ruar dieses Jahres erklärten Willen des palästinensi-
    chen Volkes anerkennen.

    Europa muss einen zivilen Ansatz in der Krisen- und
    onfliktbewältigung verfolgen. Unser Ausgangspunkt

    ür eine Neubestimmung der deutschen und der europäi-






    (A) )



    (B) )


    Alexander Ulrich
    schen Außen- und Sicherheitspolitik ist daher: keine Be-
    teiligung an völkerrechtswidrigen Angriffskriegen, we-
    der unmittelbar noch mittelbar.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Dass wir auch am Irakkrieg beteiligt sind, kann ich Ih-
    nen versichern, Herr Außenminister. Ich wohne fünf Ki-
    lometer von der US-Airbase Ramstein entfernt. „Von
    deutschem Boden soll nie wieder Krieg ausgehen“, sagte
    einmal Willy Brandt. Ich versichere Ihnen: Ramstein
    liegt in Rheinland-Pfalz, also in Deutschland, und von
    dort geht völkerrechtswidriger Krieg aus.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Daher unterstützen wir, Die Linke, den Ramsteiner Ap-
    pell, der von vielen Bürgerinitiativen und der Friedens-
    bewegung getragen wird und der lautet: Angriffskriege
    sind verfassungswidrig. Von deutschem Boden darf kein
    Krieg ausgehen.

    Im Irankonflikt muss weiter verhandelt werden. Da-
    bei müssen auch die Sicherheitsinteressen des Iran be-
    achtet werden. Ganz nebenbei: Eine glaubwürdige Iran-
    politik kann nur der vertreten, der auch selber bereit ist,
    für nukleare Abrüstung zu sorgen. Kein Land der Welt
    hat das Recht, über Massenvernichtungswaffen zu verfü-
    gen – nicht der Iran, aber auch kein anderes Land der
    Welt, Herr Außenminister.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich komme zur EU-Erweiterungspolitik. In der Frage
    der Beitrittsverhandlungen mit der Türkei werden
    klare Aussagen vermieden. Die Gleichbehandlung der
    Türkei mit anderen EU-Beitrittsländern als Bestandteil
    der EU-Verhandlungen muss Gegenstand der deutschen
    Bemühungen sein. Deutschland muss sich aktiv um eine
    die Interessen aller Verhandlungspartner berücksichti-
    gende Lösung der Türkei-Zypern-Frage bemühen. Klar
    ist: Die Türkei muss Zypern als EU-Land voll akzeptie-
    ren. Ultimaten, wie sie von der finnischen Ratspräsident-
    schaft gestellt werden, bergen aber die Gefahr eines
    Scheiterns der bisherigen EU-Perspektive der Türkei.

    Oder – das ist die Frage – kommt der Bundesregie-
    rung, insbesondere der Kanzlerin, die Zypernproblema-
    tik gerade recht, um einen Grund zu haben, für ihr Mo-
    dell einer privilegierten Partnerschaft zu werben? Wir
    werden wahrscheinlich demnächst die doppelte Bundes-
    kanzlerin erleben, die morgens auf dem roten Teppich
    für die EU-Beitrittsverhandlungen und abends bei CDU-
    Veranstaltungen für die privilegierte Partnerschaft wer-
    ben wird. Dieses Verhalten kann sich Deutschland wäh-
    rend der Ratspräsidentschaft nicht leisten. Die Kanzlerin
    muss sich entscheiden; sonst ist die Glaubwürdigkeit
    dieses Landes in dieser Frage mehr als in Gefahr.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, eine Politik der
    Bundesregierung für ein soziales und Frieden stiftendes
    Europa ist nicht zu erkennen, weder für das erste Halb-
    jahr 2007 noch für die Zeit danach. Ökonomisch wird
    Europa als Ort der Deregulierung, Privatisierung und
    neoliberalen Entstaatlichung begriffen. Die Menschen

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    (C (D erbinden mit den Begriffen wie Europäisierung und lobalisierung zumeist Sorgen und Ängste. Die Frustra ion der Menschen in Europa ist groß. Die Lissabonstrategie ist gescheitert. Wirtschaftsachstum und Produktivitätsentwicklung blieben weit inter der Zielmarke. Eine höhere Beschäftigungsquote ei weiblichen und älteren Arbeitnehmerinnen und Areitnehmern und durchschlagende Erfolge im Kampf geen Arbeitslosigkeit blieben weitgehend aus. Die Areitslosigkeit verharrt in Europa bei über 18 Millionen nd die soziale Spaltung nimmt zu. In nahezu allen EUändern ist eine Prekarisierung der Arbeit zu beobach en. Bei der Bekämpfung von Massenarbeitslosigkeit nd sozialer Ausgrenzung sind Europa und auch eutschland kaum vorangekommen. Das belegt deutlich ie neue Unterschichtendiskussion auch in unserem and. Herausragendes Beispiel für den Verrat am sozialen uropa ist die vom Europäischen Parlament angenomene Dienstleistungsrichtlinie. Massenproteste der Geerkschaften und der sozialen Bewegungen wurden eitgehend ignoriert. Luxemburgs Premier Juncker forerte am Montag in der Presse, die Europäische Union üsse eine Sozialunion werden. Dieser Forderung chließen wir uns klar und deutlich an. Die soziale Diension Europas muss gestärkt werden. Ich komme zum Ende. Die Linke unterstützt nochals das Nein in Frankreich und in den Niederlanden. urch diese Ablehnung der europäischen Verfassung be teht die Chance auf ein sozialeres und friedlicheres Euopa. Wir sollten auch die deutsche Ratspräsidentschaft utzen, um für einen alternativen Verfassungsvertrag zu erben. Herr Kollege, Sie haben versprochen, zum Schluss zu ommen. Ich komme zum Schluss. Noch sagt die Mehrheit der europäischen Bevölkeung Ja zu Europa. Wir müssen diese Zustimmung nuten und einen Politikwechsel einleiten. Vielen Dank. Das Wort hat die Kollegin Marieluise Beck, ündnis 90/Die Grünen. Marieluise Beck RÜNEN)


    (Beifall bei der LINKEN)