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ID1606601600

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    8. Westerwelle.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/66 Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . 6509 D 6511 C 6517 D 6523 C 6528 B 6532 B 6536 B 6540 D 6543 A 6543 C 6544 C 6562 C 6563 B 6564 B 6565 C 6567 A 6569 D 6570 C 6572 B 6573 B 6575 A Deutscher B Stenografisch 66. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2007 (Haushaltsgesetz 2007) (Drucksachen 16/2300, 16/2302) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2006 bis 2010 (Drucksachen 16/2301, 16/2302, 16/3126) Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Drucksachen 16/3104, 16/3123) . . . . . . . H D W P N E D L 6509 A 6509 B 6509 B Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6547 A 6547 D undestag er Bericht ung 2. November 2006 t : ans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . r. Angelica Schwall-Düren (SPD) . . . . . . . . olfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) etra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 16/3105, 16/3123) . . . . . . . r. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . othar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6547 A 6547 C 0000 A6551 C 6553 A 6555 C 6556 A 6558 A 6558 B 6560 B Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Ursula Heinen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6576 B 6577 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 66. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 22. November 2006 Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 16/3113, 16/3123) . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6579 A 6579 D 6581 A 6612 D 6613 D 6615 A 6615 D Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Susanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Inge Höger-Neuling (DIE LINKE) . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Kramer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Raidel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 16/3119, 16/3123) . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Iris Hoffmann (Wismar) (SPD) . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Jochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D N A L A E M ü B A E D ü B A E ( z B Ä s A E ( z B Ä ( p 6581 B 6582 D 6584 C 6585 D 6588 D 6589 C 6590 D 6593 A 6594 B 6596 B 6597 C 6599 A 6600 C 6600 D 6601 C 6602 C 6604 A 6605 A 6605 A 6606 B 6607 D 6609 B 6610 D 6611 C 6612 A 6612 C Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten aria Michalk (CDU/CSU) zur Abstimmung ber den Einzelplan 04 – Bundeskanzlerin und undeskanzleramt (Tagesordnungspunkt I.8) nlage 3 rklärung nach § 31 GO des Abgeordneten r. Ilja Seifert (DIE LINKE) zur Abstimmung ber den Einzelplan 04 – Bundeskanzlerin und undeskanzleramt (Tagesordnungspunkt I.8) nlage 4 rklärung der Abgeordneten Undine Kurth Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) ur Abstimmung über den Einzelplan 14 – undesministerium für Verteidigung, hier: nderungsantrag der Fraktion der FDP (Druck- ache 16/3489) (Tagesordnungspunkt I.10) . . nlage 5 rklärung der Abgeordneten Undine Kurth Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) ur Abstimmung über den Einzelplan 14 – undesministerium für Verteidigung, hier: nderungsantrag der Fraktion DIE LINKE Drucksache 16/3466) (Tagesordnungs- unkt I.10) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6616 A 6617 B 6618 C 6619 A 6619 C 6620 A 6620 C 6620 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 66. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 22. November 2006 6509 (A) ) (B) ) 66. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 66. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 22. November 2006 6619 (A) ) (B) ) und Institutionen nach. Rahmenvereinbarungen die sorbische Sprache und Kul- tur fortzuentwickeln. Dieser Aufgabe kommt die Stif- tung in enger Zusammenarbeit mit allen der Sprache, dem Brauchtum und der Kultur verpflichteten Vereinen Reinhard Schummer, Uwe CDU/CSU 22.11.2006 Spanier, Wolfgang SPD 22.11.2006 Anlage 1 Liste der entschuldigt * A s z v E m V h d d s s a a t m t e p S p m V Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 22.11.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 22.11.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 22.11.2006* Gloser, Günter SPD 22.11.2006 Großmann, Achim SPD 22.11.2006 Hettlich, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.11.2006 Hilsberg, Stephan SPD 22.11.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.11.2006 Hovermann, Eike SPD 22.11.2006 Jelpke, Ulla DIE LINKE 22.11.2006 Königshaus, Hellmut FDP 22.11.2006 Kopp, Gudrun FDP 22.11.2006 Merten, Ulrike SPD 22.11.2006 Mortler, Marlene CDU/CSU 22.11.2006 Nitzsche, Henry CDU/CSU 22.11.2006 Ortel, Holger SPD 22.11.2006 Röspel, René SPD 22.11.2006 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 22.11.2006 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 22.11.2006 Dr. Scheuer, Andreas CDU/CSU 22.11.2006 Schily, Otto SPD 22.11.2006 Schultz (Everswinkel), SPD 22.11.2006 D D W W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union nlage 2 Erklärung der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Einzelplan 04 – Bun- deskanzlerin und Bundeskanzleramt (Tagesord- nungspunkt I.8) Im kommenden Jahr stehen der Stiftung für das sorbi- che Volk mit 7,6 Millionen Euro nun 50 000 Euro mehr ur Verfügung, als ursprünglich im Regierungsentwurf orgesehen war. Diese nachträgliche Aufstockung des tats durch das Parlament begrüße ich ausdrücklich. So- it kann die Stiftung auf den gleichen Betrag wie im orjahr zurückgreifen. Das ist bereits ein Erfolg. Des- alb stimme ich dem Etat zu. Ich verweise jedoch ausdrücklich auf den Tatbestand, ass neben der allgemeinen Sparquote über die Jahre hin ie Inflationsrate und der Rentensolidarbeitrag erwirt- chaftet werden musste. Durch Umstrukturierungen in orbischen Einrichtungen wurden mehr als 200 Stellen bgebaut. Das Einsparpotenzial ist erschöpft. Das wird uch dadurch deutlich, dass kaum noch Mittel für inves- ive Zwecke eingesetzt werden können. Die Stiftung uss die Substanz einsetzen. Die Entscheidung der Stif- ungsgremien, die finanziellen Mittel vornehmlich dort inzusetzen, wo die sorbische Sprache gelernt und ge- flegt wird, ist richtig und ist fortzusetzen. Der Bund hat sich gemeinsam mit dem Freistaat achsen und Brandenburg auf eine gemeinsame Förder- olitik für die Sorben verständigt. Ausdruck dieser ge- einsamen Politik ist die Stiftung für das sorbische olk. Deren Aufgabe ist es, im Kontext der europäischen r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.11.2006 r. Troost, Axel DIE LINKE 22.11.2006 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 22.11.2006 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 22.11.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 6620 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 66. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 22. November 2006 (A) (C) (B) ) Es ist notwendig, im Jahr 2007 ein Finanzierungsab- kommen zu beschließen, das dieser Herausforderung ge- recht wird. Anlage 3 Erklärung des Abgeordneten Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) zur Abstimmung über den Einzelplan 04 – Bun- deskanzlerin und Bundeskanzleramt (Tagesord- nungspunkt I.8) Zum Einzelplan 04 – dem Haushalt der Bundeskanz- lerin – gehört ein Kapitel für den Zuschuss des Bundes an die „Stiftung für das sorbische Volk“. Dank des Engagements der Linksfraktion konnte der Bundestag in den Haushaltberatungen erreichen, dass die von der Bundesregierung beabsichtigte Kürzung der Mittel für die „Stiftung für das sorbische Volk“ um 50 000 Euro zurückgenommen wurde. Das ist gut aber nicht genug. Deswegen werde ich dem Einzelplan 04 nicht zustimmen. Dem Änderungsantrag der Linksfraktion werde ich zustimmen, weil damit ein deutliches Signal gesetzt wird, dass Schluss ist mit der Jahr für Jahr fortgesetzten Kürzung der Mittel für die „Die Stiftung für das sorbi- sche Volk“, die vor wenigen Jahren immerhin noch 8 181 000 Euro betragen hat. Im Übrigen will ich darauf hinweisen, dass der Bund für alle Minderheiten zuständig ist und bleibt. Es wäre gut, wenn sich das in zukünftigen Haushalten auch wi- derspiegelte. Anlage 4 Erklärung der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstim- mung über den Einzelplan 14, Bundesministe- rium der Verteidigung, hier: Änderungsantrag der Fraktion der FDP (Drucksache 16/3489) (Tagesordnungspunkt I.10) Ich erkläre im Namen der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN, dass unser Votum Ja lautet. Zustimmen werde ich dem Änderungsantrag der Fraktion DIE LINKE, mit dem eine Erhöhung des Zu- schusses um 480 000 Euro auf 8 080 000 Euro gefordert wird. Dem werde ich zustimmen, weil damit der Verpflich- tung aus dem Einigungsvertrag, die Bewahrung und Fortentwicklung der sorbischen Kultur und der sorbi- schen Tradition unbefristet zu gewährleisten, entspro- chen wird. Dem Änderungsantrag werde ich zustimmen, weil ich aus eigenem Erleben als Abgeordneter aus der Oberlau- sitz weiß, wie wichtig und hilfreich diese Mittel für die sorbische Minderheit in unserem Land sind. A S l (D nlage 5 Erklärung der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstim- mung über den Einzelplan 14, Bundesministe- rium der Verteidigung, hier: Änderungsantrag der Fraktion DIE LINKE (Drucksache 16/3466) (Tagesordnungspunkt I.10) Ich erkläre im Namen der Fraktion des BÜNDNIS- ES 90/DIE GRÜNEN, dass unser Votum Enthaltung autet. 66. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 22. November 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Volker Kauder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Seit einem
    Jahr regiert die große Koalition in Deutschland und wir
    können feststellen: Wir bringen unser Land voran.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Dies hat natürlich etwas mit der Arbeit dieser Bundesre-
    gierung und dieser Koalition zu tun. Vier Punkte sind
    entscheidend dafür, dass in unserem Land ein neuer Op-
    timismus entstanden ist.

    Erstens. Wir machen den Staat effizienter. Wir haben
    die Föderalismusreform durchgebracht und dafür ge-
    sorgt, dass in unserem Land wieder klare Aufgabentei-

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    (C (D ungen und Aufgabenzuständigkeiten vorherrschen. Wir aben dafür gesorgt, dass der Staat effizienter wird und ass wir in der Haushaltspolitik entscheidend vorankomen. Was waren das für dramatische Jahre, als wir unter er Beobachtung der EU standen. Es wurde immer wieer die Frage gestellt: Kommen wir da voran oder nicht? ch wiederhole: Wir haben den Staat effizienter gemacht. ir haben Kräfte für die Regierungsarbeit dadurch freieschaufelt, dass wir den Haushalt konsolidiert haben. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir haben etwas gemacht, was viele von uns schon
    ar nicht mehr für möglich gehalten haben. In vielen Re-
    en haben wir davon gesprochen, dass Bürokratieab-
    au sein muss. Jetzt haben wir ein Instrument zum Bü-
    okratieabbau gefunden. Ich bitte die Bundesregierung,
    ehr darauf zu achten, dass der Normenkontrollrat mit
    einer Arbeit vorankommt. Wir erwarten erste Ergeb-
    isse im nächsten Jahr. Was die Umsetzung dessen an-
    eht, was wir miteinander vereinbart haben, liegen wir
    enau im Zeitplan.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Zweitens. Wir stärken den Standort Deutschland
    urch eine ganze Reihe von Maßnahmen. Vor allem stär-
    en wir den Mittelstand. Die Bundeskanzlerin hat es
    esagt: Der Blick in unserem Land fällt immer auf die
    AX-Unternehmen und auf die Entwicklung ihrer Mit-

    rbeiterzahlen. Aber die große Leistung, Arbeitsplätze
    u schaffen, wird nicht von den großen Unternehmen er-
    racht, sondern von den vielen kleinen und mittelständi-
    chen Betrieben. Ihnen sind wir dafür dankbar. Wir hel-
    en ihnen auch durch konkrete gesetzliche Maßnahmen
    abei, dass sie ihre Arbeit für unser Land leisten können.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Widerspruch bei der FDP)


    Dazu brauchen wir auch die FDP. Ich weiß gar nicht,
    arum Sie uns an diesem Punkt so kritisch gegenüber-

    tehen. Wir machen genau das, was wir im letzten Jahr
    ereinbart haben: eine Unternehmensteuerreform und
    ine Erbschaftsteuerreform. Ich lade Sie ein, bei Vorha-
    en mitzumachen, die auch Sie, meine lieben Kollegin-
    en und Kollegen von der FDP, in Ihrem Wahlprogramm
    005 postuliert haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir haben eine Mittelstandsinitiative und ein Investi-
    ionsprogramm auf den Weg gebracht. Das sind alles
    ichtige Dinge, mit denen wir den Standort Deutschland
    nd insbesondere den Mittelstand stärken. Damit leisten
    ir einen entscheidenden Beitrag zur Bekämpfung der
    rbeitslosigkeit. Die Zahlen sind genannt worden. Man
    ann sie gar nicht oft genug nennen; denn nach fast ei-
    em Jahrzehnt ist in diesem Bereich eine Trendwende
    rkennbar. Das ist auch für die Menschen ein wirkliches
    offnungszeichen. So habe ich in den letzten Tagen eine

    unge Frau getroffen,


    (Zurufe von der FDP: Oh! – Zurufe von der LINKEN: Aha!)







    (A) )



    (B) )


    Volker Kauder
    die seit vielen Jahren in meine Bürgersprechstunde
    kommt. In der ganzen Zeit hat sie einen Jobverlust nach
    dem anderen erlebt. Sie hat mir nun gesagt: Herr Kauder,
    es bewegt sich etwas; zum ersten Mal seit Jahren be-
    komme ich wieder Einladungen zu Vorstellungsgesprä-
    chen. Das sind Hoffnungszeichen in unserem Land, die
    auf unsere Politik zurückgehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Drittens. Wir fördern den Zusammenhalt in unserer
    Gesellschaft. Dafür tun wir zunächst einmal etwas für
    unsere Familien. Diese sind die entscheidenden Einrich-
    tungen, wo Zusammenhalt in unserer Gesellschaft erleb-
    bar wird. Hier gibt es Hilfe und Unterstützung auch in
    den Wechselfällen des Lebens. Deswegen bin ich außer-
    ordentlich dankbar, dass die Bundesregierung ein Bün-
    del von Maßnahmen zugunsten der Familien initiiert hat.

    Ganz entscheidend in diesem Zusammenhang ist auch
    – Peter Struck hat es angesprochen –, dass Frau von der
    Leyen für die Bundesregierung eine Aufstellung darüber
    vorlegen wird, was wir insgesamt für die Familien aus-
    geben. So wird klar, wie viel wir für Familien tun. Es ist
    nämlich nicht so – wie manchmal der Eindruck erweckt
    wird –, dass wir kaum etwas für Familien in unserem
    Land täten. 150 Milliarden Euro geben wir für familien-
    politische Leistungen aus. Das ist eine stolze Förder-
    summe. Wir wollen prüfen, wie wir das Geld noch bes-
    ser als in der Vergangenheit einsetzen können.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Die Förderung des Zusammenhaltes unserer Gesell-
    schaft geschieht auch, indem wir uns mit einem ganz
    wichtigen Thema befassen, das, wie ich glaube, in der
    Vergangenheit nicht mit dem notwendigen Nachdruck
    bearbeitet worden ist. Wir fördern nämlich den Zusam-
    menhalt, indem wir uns massiv um Integration in unse-
    rem Land bemühen. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion
    hat von Anfang an darauf verwiesen, dass sich unsere In-
    tegrationsbemühungen an all diejenigen wenden, die
    nicht in die Gesellschaft unseres Landes integriert sind.
    Dabei handelt es sich beispielsweise um Kinder aus Mi-
    grantenfamilien, aber auch um Kinder aus deutschen Fa-
    milien, die aus ihrem familiären Umfeld keine oder nur
    wenig entsprechende Erziehung und Hilfe bekommen.

    Der kürzlich stattgefundene Integrationsgipfel, der in
    verschiedener Weise seine Fortsetzung findet und im
    nächsten Jahr konkrete Ergebnisse bringen wird, zeigt,
    wie ernst wir diese Sache nehmen. Wir nehmen die Sa-
    che auch deshalb ernst, weil wir von Anfang an gewusst
    haben – das haben wir auch immer gesagt –, dass das
    Gesäusel von der multikulturellen Gesellschaft Men-
    schen nicht in die Gesellschaft integriert, sondern Men-
    schen aus der Gesellschaft ausschließt. Deshalb machen
    wir nun etwas ganz anderes mit dem von uns eingeschla-
    genen Integrationskurs.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Viertens. Wir nehmen innere Sicherheit ernst. Mit-
    tels eines ganzen Pakets an gesetzlichen Maßnahmen ha-
    ben wir die Terrorismusbekämpfung vorangetrieben.

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    (C (D ir sorgen dafür, dass die Polizei ihre Kontrollaufgaben ber entsprechend zur Verfügung gestellte Dateien beser als bisher wahrnehmen kann. Es ist auch völlig klar – das müssen wir den Menchen in unserem Land immer wieder sagen –: Innere Siherheit kann nicht nur durch gesetzliche und polizeilihe Maßnahmen in unserem Land gewährleistet werden, ondern innere Sicherheit hat auch etwas mit äußerer icherheit zu tun. Wir müssen deshalb überall dort, wo ATO bzw. UNO den Eindruck haben, dass eine Befrieung stattfinden muss, unseren Beitrag leisten. Das acht die Bundesregierung auch. Die Bundeswehr hat abei einen schweren Auftrag. Wir alle wissen, dass wir s uns nicht leicht machen mit der Entscheidung, unsere oldatinnen und Soldaten an einen Brennpunkt zu schiken. Aber noch viel schwerer haben es diejenigen, die unere Entscheidung auszuführen haben. Deswegen sind ir ihnen außerordentlich dankbar; ohne ihren Einsatz, en sie draußen in der Welt leisten, könnten wir innere icherheit in unserem Land nicht garantieren. Herzlihen Dank an die Soldatinnen und Soldaten unserer undeswehr! Wenn man sich diese Bilanz nach zwölf Monaten groer Koalition anschaut, muss man sagen: Diese Regieung hat erfolgreiche Arbeit geleistet. Frau Bundeskanzerin, herzlichen Glückwunsch und herzlichen Dank für ie ersten zwölf Monate der großen Koalition! (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Dirk Niebel [FDP]: Noch mehr Blumen!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir werden diesen Erfolgskurs fortsetzen. Wir wer-
    en dafür sorgen, dass wir die Ziele, die wir uns gesetzt
    aben, auch erreichen; wir werden sie konsequent ver-
    olgen.

    Das ist zum einen die Haushaltskonsolidierung. Es
    ibt kein besseres Beispiel dafür, dass wir es mit der
    aushaltskonsolidierung wirklich ernst meinen, als die
    eringste Nettokreditaufnahme seit der deutschen Ein-
    eit in diesem Haushalt 2007. Das ist fast eine Halbie-
    ung der Nettoneuverschuldungen der vergangenen
    ahre. Das ist eine großartige gemeinsame Leistung die-
    er die Koalition tragenden großen Volksparteien. Ich
    age den Haushältern und natürlich auch dem Bundes-
    inanzminister herzlichen Dank für diese Arbeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir werden die Föderalismusreform weiter voran-
    ringen. In der Föderalismusreform II müssen die Fi-
    anzbeziehungen zwischen Bund und Ländern neu gere-
    elt werden. Auch in diesem noch schwierigeren Gebiet
    ls bei der Föderalismusreform I muss die große Koali-
    ion zeigen, dass sie Kraft hat; denn wenn es ums Geld
    eht, hört die Freundschaft ja bekanntlich grundsätzlich
    uf.






    (A) )



    (B) )


    Volker Kauder

    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein, da fängt die Freundschaft erst an!)


    – Frau Künast, Sie können sich daran beteiligen, indem
    Sie an der Kommission teilnehmen, die wir einrichten.
    Auf Länderebene sind Sie ja überall verschwunden; des-
    wegen müssen Sie sich auf Bundesebene an diesem
    Thema beteiligen.

    Wir verfolgen weiter unsere Ziele. Wir haben gesagt,
    wir konsolidieren nicht nur den Haushalt, sondern auch
    die sozialen Sicherungssysteme. Da steht vor uns eine
    Aufgabe: die Pflegeversicherung. Wir haben miteinan-
    der vereinbart, bei der Pflegeversicherung ein deutliches
    Zeichen im Sinne der Nachhaltigkeit auch an die junge
    Generation zu geben. Es gibt gerade eine Diskussion in
    der Fraktion der SPD und auch bei uns, ob das Thema
    Nachhaltigkeit stärker verankert werden müsste. Da
    kann ich nur sagen: Wenn wir diese Diskussion führen,
    dann sollten wir bei der Pflegeversicherung, deren Re-
    form wir jetzt miteinander vorantreiben, ein Zeichen da-
    für setzen, dass es uns wirklich ernst ist. Das kann nur
    heißen: kapitalgedeckte Elemente in der Pflegeversiche-
    rung.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Guido Westerwelle [FDP])


    Wer Nachhaltigkeit will, muss dieses Thema ernst neh-
    men. So steht es auch in der Koalitionsvereinbarung.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir haben
    gesagt, dass wir das Thema Sicherheit ernst nehmen.
    Weil das so ist, wissen wir auch – Peter Struck und die
    Bundeskanzlerin haben bereits darauf hingewiesen –,
    dass wir Sicherheit nicht allein und ausschließlich mit
    militärischen Einsätzen schaffen können. Wir brauchen
    ein politisches Konzept. Ich weiß aus meiner Fraktion,
    dass es uns leichter fällt, die notwendigen Einsätze der
    Bundeswehr und deren Verlängerungen zu beschließen,
    wenn wir sehen, dass es über den Einsatz hinaus zu poli-
    tischen Aktivitäten mit Perspektiven für das Land
    kommt.

    Deswegen bin ich Ihnen, Frau Bundeskanzlerin, au-
    ßerordentlich dankbar, dass Sie auch beim NATO-Gipfel
    in Riga jetzt so vehement auf dieses Thema eingehen.
    Ich weiß sehr wohl, dass es eine Diskussion – sie hat
    nicht ausschließlich etwas mit den Amerikanern zu tun –
    darüber gibt, inwieweit die NATO ein Militärbündnis ist
    und inwieweit sie auch politische Aufgaben zu überneh-
    men hat. Aber wenn ich sehe, was gerade die Bundes-
    wehr – dafür, Franz Josef Jung, herzlichen Dank – neben
    den eigentlichen militärischen Aufgaben tut, um das
    Land voranzubringen, dann muss ich sagen: Wenn es
    stimmt, dass nach einem militärischen Einsatz auch poli-
    tische Konsequenzen folgen müssen, dann muss sich die
    NATO fragen, ob sie nicht auch dazu einen Beitrag leis-
    ten muss. Auf diesem Weg, Frau Bundeskanzlerin, un-
    terstützen wir Sie nachhaltig.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    All diese Fragen, die wir in der Innenpolitik sowie in
    der Außen- und Sicherheitspolitik miteinander bespre-

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    (C (D hen, sind wichtig und von zentraler Bedeutung. Aber ie größte Herausforderung, vor der wir stehen – wenn ir sie nicht bestehen, verlieren alle anderen Fragen an edeutung –, ist die Globalisierung in der Welt. Die undesregierung und die große Koalition stellen sich ieser Herausforderung. Wir wissen – so hat es Michael Stürmer vor wenigen agen bei einer Vorstellung seines neuen Buches „Welt hne Weltordnung. Wer wird die Erde erben?“ gesagt –, ass die Globalisierung kein Mitleid hat. Aufstrebende ationen mit einer jungen Altersstruktur drängen nach orne. Deswegen wäre es die völlig falsche Botschaft, enn wir sagen würden – das kann man manchmal von anz links hören –: Wir müssten uns abschotten, wir üssten dichtmachen und schauen, dass wir intern vor nkommen. Diese Defensivstrategie wird uns nicht zum rfolg führen. Deshalb ist es richtig, dass wir in die Of ensive gehen und sagen: Wir haben den Mut, diesen ettbewerb anzunehmen. Wir trauen uns zu, diesen ettbewerb zu gewinnen. Das ist die Botschaft. Wer einen Mut hat und in die Defensive gedrängt wird, der ird diesen Wettbewerb nicht gewinnen. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Den Wettbewerb im Rahmen der Globalisierung wer-
    en wir natürlich nur dann gewinnen, wenn wir die Men-
    chen mitnehmen. Es ist richtig, dass sich Menschen in
    nserem Land Sorgen machen, wie es mit ihnen weiter-
    eht. Bis weit hinein in den Mittelstand machen sich
    enschen Sorgen, ob sie ihren Arbeitsplatz behalten.
    nsere Antwort darauf lautet: Wir haben in der Bundes-

    epublik Deutschland ein System sozialer Absicherung,
    as seinesgleichen in der ganzen Welt sucht. Wir wollen
    rotzdem immer wieder neu überlegen, wie wir dieses
    ystem noch besser machen können.

    An dieser Stelle muss man auch einmal sagen: Fast
    0 Milliarden Euro für Hartz IV sind kein Pappenstiel.
    a kann niemand sagen, diese Republik sei nicht sozial.
    iese Republik tut wirklich vieles, um denjenigen, die

    us der Bahn geraten sind, zu helfen. Natürlich kann
    an immer mehr machen. Aber mehr machen kann man

    rst dann, wenn wieder mehr Geld in der Kasse ist. Des-
    egen ist der entscheidende Punkt: Wirklich sozial ist
    as, was Arbeit schafft. Denn Arbeit gibt den Menschen
    erspektiven.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


    Herr Vizekanzler, es ist richtig, wie Sie auf diese He-
    ausforderungen reagieren. Mit uns zusammen wollen
    ie sich die Gruppen von besonders betroffenen Men-
    chen anschauen. Beispielsweise haben es die über
    0-Jährigen und die unter 25-Jährigen besonders schwer,
    rbeit zu bekommen. Ich weiß, dass Sie sich in einer
    iskussion über den Kombilohn befinden. Im nächsten

    ahr wird es entsprechende Vorschläge geben. Das zeigt,
    ie große Koalition lässt die Menschen in unserem Land,
    ie Sorgen und Probleme haben, eben nicht allein und
    eagiert nicht mit alten Hüten, sondern sie reagiert mit






    (A) )



    (B) )


    Volker Kauder
    neuen Instrumenten auf die Herausforderungen, um den
    Menschen in unserem Land zu helfen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die Globalisierung hat, wie gesagt, kein Mitleid. Des-
    wegen müssen wir sie annehmen und den Menschen
    auch Mut machen. Denn nur derjenige, der den Men-
    schen Mut macht, wird diesen Wettbewerb gewinnen.
    Ich will in diesem Zusammenhang auf ein zweites be-
    merkenswertes Buch hinweisen. Es handelt sich um ein
    Buch von Gabor Steingart, in dem diese Thesen eben-
    falls enthalten sind. Es lohnt sich also bei Stürmer und
    Steingart einmal nachzulesen.

    Wie können wir die Globalisierung gewinnen? Wir
    brauchen eine dynamische Gesellschaft. Ob uns dies
    angesichts der Demografie in unserem Land gelingen
    wird, hängt davon ab, ob wir eine dynamische Jugend
    haben. Deswegen ist das, was die Regierungskoalition
    macht, völlig richtig. Sie setzt Zeichen, indem sie Aus-
    bildungsmöglichkeiten für die junge Generation schafft.
    All das, was dank Annette Schavan in der Forschungs-
    und Hochschulpolitik passiert, ist das richtige Signal im
    Wettbewerb im Rahmen der Globalisierung.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Eines der ganz ernsten Themen im Rahmen des Wett-
    bewerbs innerhalb der Globalisierung betrifft – darauf
    hat die Bundeskanzlerin hingewiesen – die Frage der
    Energie. Wir müssen alles daransetzen, hier stärker vo-
    ranzukommen. Wir müssen für mehr Unabhängigkeit
    von Energie sorgen.


    (Zuruf von der FDP: Sehr wahr!)


    Deshalb ist es richtig, dass wir Energie sparen und
    uns für eine bessere Energieeffizienz einsetzen. Es ist
    auch richtig, dass die Wirtschaft darüber nachdenkt, wie
    Produktionsverfahren energieeffizienter gestaltet werden
    können. Wir sind dafür, dass man die regenerativen
    Energien weiter fördert. Gerade vor dem Hintergrund
    des Klimagipfels und der klimatischen Probleme müssen
    wir im Rahmen der Energieversorgung einen Beitrag
    dazu leisten, dass wir weniger CO2 ausstoßen.

    Bei allem Sparen, bei allen regenerativen Energien
    vom Windrad bis zur Wasserkraft – das alles ist in Ord-
    nung und sollte vor allem in der Region eingesetzt wer-
    den, wo dies möglich ist – dürfen wir uns selber und
    auch den Menschen keinen Sand in die Augen streuen.
    Das alles wird nicht ausreichen, um einer großen Indus-
    trienation im globalen Wettbewerb eine ausreichende
    Energieversorgung sicherzustellen. Ich kann nur sagen:
    Wenn wir das Problem des CO2-Ausstoßes ernst neh-
    men, dann dürfen wir nicht zulassen, dass bei der Ener-
    gieerzeugung immer mehr CO2 ausgestoßen wird.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Meinen Sie die Kernenergie?)


    Dann müssen wir uns überlegen: Was können wir neben
    dem Einsatz von regenerativen Energien tun, um bei ei-

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    (C (D em geringeren CO2-Ausstoß Energie zu erzeugen? Das ird das entscheidende Thema sein. Herr Kollege Westerwelle, da Sie so platt ein Stichort zugerufen haben, sage ich Ihnen: Das ganz Ent cheidende ist – das wird auch in dieser großen Koalition rnst genommen –, dass wir wieder ohne ideologische orbehalte Energieforschung betreiben. Das geschieht nd das wird unserem Land Zukunft bringen. (Beifall bei der CDU/CSU – Dirk Niebel [FDP]: Jubel bei der SPD!)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Lassen Sie mich im Zusammenhang mit der Globali-
    ierung einen letzten Punkt ansprechen. Natürlich
    ommt es ganz entscheidend darauf an, dass wir zum ei-
    en denjenigen in unserem Land helfen, die von der Glo-
    alisierung betroffen sind, und zum anderen die vorhan-
    enen Mittel einsetzen, um neue Chancen zu schaffen.
    lobalisierung heißt, die einen mitzunehmen, den ande-

    en aber die Möglichkeit zu geben, etwas zu tun, sich im
    ettbewerb zu bewähren. Erst wenn wir das richtig hin-

    ekommen und geschafft haben und dann neue Arbeits-
    lätze geschaffen werden, werden wir den Wettbewerb
    ewinnen. Es wird nicht ausreichen – das können wir gar
    icht schaffen –, mit immer mehr Geld nur den sozialen
    tatus absichern zu wollen, ohne gleichzeitig darüber
    achzudenken, wie wir im Wettbewerb für neue Arbeits-
    lätze sorgen. Da brauchen wir mehr Selbstständigkeit,
    ehr Freiheit, mehr Kreativität, all das, was die Bundes-

    anzlerin in ihrer Regierungserklärung heute Morgen
    ngesprochen hat.

    Es ist völlig klar, dass man angesichts dieser Heraus-
    orderungen eine starke und große Regierungskoalition
    raucht. Diese große Koalition kann nach dem ersten
    ahr sagen: Wir haben etwas miteinander erreicht. Peter
    truck hat es angesprochen: Fast 40 Jahre lang haben
    ich die beiden großen Volksparteien in vielen Wahl-
    ämpfen politisch bekämpft. Gerade im letzten Wahl-
    ampf haben wir uns nichts geschenkt; auch das sollte
    an einmal klar sagen. Dann haben wir das Wahlergeb-

    is gesehen und uns war völlig klar, dass wir miteinan-
    er eine große Verantwortung tragen, dass es nicht mehr
    arum geht, ob nun CDU, CSU oder SPD in eine Regie-
    ung kommen, sondern darum, diesem Land eine gute
    egierung zu stellen.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Ja, das ist wahr!)


    a war die Zusammenarbeit zwischen den drei großen
    olksparteien CDU, CSU und SPD


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es werden immer mehr und sie werden immer größer!)


    hne Alternative.

    Jetzt muss ich sagen: Koalitionen brechen in aller Re-
    el immer dann – dies ist auch vor dem Hintergrund der
    eschichte klar –, wenn die handelnden Personen nicht
    ehr miteinander können.

    Über Sachfragen kann man reden. Da gibt es auch
    unkte, bei denen man sich eingestehen muss, dass man






    (A) )



    (B) )


    Volker Kauder
    nicht zusammenfindet. Wir haben jeder für sich in der
    großen Koalition unsere persönlichen und politischen
    Überzeugungen nicht aufgegeben, aber ich bin im Inter-
    esse unseres Landes dankbar, dass es gelungen ist, dass
    Peter Ramsauer und ich ein so gutes und vertrauensvol-
    les Verhältnis zu Peter Struck haben.


    (Beifall des Abg. Dr. Peter Ramsauer [CDU/ CSU])


    Manche fragen: Wie ist denn das gelungen, ihr habt
    euch doch so bekämpft? Dazu kann ich nur sagen: Das,
    was wir vorleben, ist ein Beispiel dafür, wie wir auch in
    Zukunft Politik in der großen Koalition gestalten wer-
    den: Zuerst kommen die Menschen, dann kommt das
    Land, dann kommen die Parteien und ganz zum Schluss
    komme ich. Weil wir wissen, dass das so ist, überwinden
    wir manches, was uns über 40 Jahre hinweg getrennt hat.
    Wir geben unsere Grundüberzeugungen nicht auf, aber
    wir haben im Interesse unseres Landes in der Regierung
    und in der großen Koalition zusammengefunden. Dafür,
    Peter Struck, ein herzliches Dankeschön.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Abg. Volker Kauder [CDU/CSU] begibt sich zum Platz des Abg. Dr. Peter Struck [SPD] und dankt ihm persönlich)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat jetzt der Fraktionsvorsitzende der FDP,

Guido Westerwelle.


(Beifall bei der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Guido Westerwelle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Nach der Anzeigenserie, die Sie als Bundesregie-
    rung am Montag auf Kosten der Steuerzahler in allen
    großen Blättern gestartet haben, war es zu erwarten, dass
    Sie den Versuch wagen würden, aus der Haushaltswoche
    eine Art Festspielwoche der Koalition zu machen.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Das ist doch schön!)


    Besonders bemerkenswert hat das der Kollege Kauder
    vorgemacht. Ihre Rede, Herr Kollege Kauder, kann man
    eigentlich wie folgt zusammenfassen: Erste Abteilung:
    Merkel ist die Größte. Zweite Abteilung: Ich mag Peter
    Struck.


    (Beifall bei der FDP – Dr. Peter Struck [SPD]: Ist doch gut! – Joachim Poß [SPD]: Das sind zumindest Botschaften! Sie haben ja keine Botschaft!)


    Deswegen verstehe ich auch die Anmerkung von
    Herrn Struck in Ihre Richtung. Dass Sie der Bundes-
    kanzlerin Blumen überreicht haben, war heute wichtig
    und unverzichtbar. Warum Sie ihm oder er Ihnen keine
    Blumen gebracht hat, hat der Kollege Struck folgender-
    maßen begründet: Sie schenken sich keine Blumen, son-
    dern gehen lieber gemeinsam einen trinken. Das kann
    ich verstehen; denn nüchtern ist diese Lobhudelei nicht
    zu ertragen.

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    (C (D (Heiterkeit und Beifall bei der FDP und der LINKEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Herr Westerwelle, Sie verbrauchen Ihre Zeit!)


    Diejenigen, die schon etwas länger im Deutschen
    undestag dabei sind, haben schon so manches Déjà-vu-
    rlebnis gehabt. Die Bundeskanzlerin hat hier genauso
    ie in den Zeitungsanzeigen auf Kosten der Steuer-

    ahler all das, was es an positiven Ereignissen in diesem
    ahr in der Tat gegeben hat – vom Wirtschaftswachstum
    is hin zur Fußballweltmeisterschaft –, für sich rekla-
    iert. Ich glaube, Frau Bundeskanzlerin, dass der Erfolg

    er Fußballweltmeisterschaft völlig ohne Ihr Zutun zu-
    tande gekommen ist. Das ist allerdings in den Tagen der
    roßen Koalition eine gewagte Behauptung.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Ich möchte Sie, meine sehr geehrten Damen und Her-
    en, daran erinnern, dass wir das alles schon einmal vor
    echs Jahren erlebt haben. Sie haben zu Recht darauf
    ingewiesen, die jetzigen Daten seien die besten Wirt-
    chaftswachstumsdaten seit 2000. In großer Beschei-
    enheit haben Sie darauf aufmerksam gemacht, dass das
    igentlich Ihr Verdienst sei.

    Der Altbundeskanzler, Gerhard Schröder, hat im Mai
    000, als er noch regierte und nicht Memoiren schrieb,
    n diesem Hohen Haus fast wortgleich dasselbe vorgetra-
    en:

    Die Arbeitslosenzahlen sind im April dieses Jahres
    … um exakt 156 000 zurückgegangen. Wir sind un-
    ter der 4-Millionen-Grenze. Wir haben alle Chan-
    cen …, am Ende dieser Legislaturperiode weniger
    als 3,5 Millionen Arbeitslose zu haben.

    nschließend hat er das als zentralen Erfolg seiner Re-
    ierung ausgegeben.

    Genau das ist die Gefahr, die mit der konjunkturellen
    ufhellung verbunden ist. Ich fürchte, Sie glauben da-

    an, dass Sie etwas mit dem Wirtschaftswachstum zu tun
    aben.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Genau!)


    ch fürchte, Sie glauben wirklich daran.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Ja!)


    as ist das Tragische in diesem Land; denn Politik be-
    innt mit der Wahrnehmung von Wirklichkeit.


    (Beifall des Abg. Jürgen Koppelin [FDP])


    as Wirtschaftswachstum in Deutschland hat mit vielem
    twas zu tun: in der Tat auch mit der Fußballweltmeister-
    chaft, vor allem aber mit der Weltwirtschaft und sogar
    it dem milden Herbst. Ich sage Ihnen eines: Mit Ihnen,

    er Koalition, hat das zuallerletzt etwas zu tun.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN – Hartmut Koschyk [CDU/ CSU]: Aber mit der guten Opposition!)


    Deswegen ist das Phänomen, dass man sich mit frem-
    en Federn schmückt, zu Recht ein außerordentlich






    (A) )



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    Dr. Guido Westerwelle
    gefährliches. Wir wissen ja, wie das mit Schröder wei-
    tergegangen ist. Danach waren wir bei mehr als 5 Mil-
    lionen Arbeitslosen,


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Das wird nicht so kommen!)


    weil Sie damals Ihre Hausaufgaben nicht gemacht ha-
    ben. Auch jetzt wiegen Sie sich in der Sicherheit einer
    trügerischen Ruhe und schmücken sich mit fremden Fe-
    dern.

    Dazu hat der griechische Philosoph Äsop einmal ein
    wunderschönes Gleichnis aufgeschrieben:

    Eine eitle Krähe wollte schöner sein, als sie wirk-
    lich war, und zierte sich mit allerlei bunten Federn
    von anderen Vögeln … Allein um die Eitelkeit zu
    bestrafen …,


    (Joachim Poß [SPD]: Dann wissen Sie ja, worüber Sie reden!)


    fielen diese über sie her und entrissen ihr nicht nur
    die geraubten Federn, sondern auch einen Teil ihrer
    eigenen. Armseliger wie vorher, stand sie nun wie-
    der da …


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Autobiografisch!)


    Die Lehre ist:

    Prahle nie mit erborgtem Schimmer, Spott ist sonst
    dein Lohn.

    Was Schröder passiert ist, wird auch Ihnen passieren,
    wenn Sie so weitermachen, Frau Bundeskanzlerin.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Hartmut Koschyk [CDU/ CSU]: Man merkt, wie Westerwelle leidet, dass er nicht dabei ist! Wie gern wäre er in der Regierung!)


    Deswegen wollen wir in der Haushaltswoche einmal
    den Blick auf die Fakten lenken. Die Haushaltszahlen
    sind in dieser Woche der entscheidende Punkt. Man
    muss unserer Bevölkerung, unserem Volk eines noch
    einmal sehr deutlich machen: Wenn Sie in den Zeitungen
    lesen, verehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger, die Re-
    gierung würde sparen, meint die Regierung Folgendes:
    Sie gibt in diesem Jahr 9 Milliarden Euro mehr Geld aus.
    So viel Geld wie im nächsten Jahr hat der Bund noch
    niemals in der Geschichte der Republik ausgegeben. Von
    Jahr zu Jahr mehr Geld auszugeben, ist jedoch das Ge-
    genteil von Sparen!


    (Beifall bei der FDP sowie der Abg. Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Joachim Poß [SPD]: Jetzt wird’s dumm!)


    Sie erläutern: Ja, aber es seien viele Investitionen ge-
    tätigt worden. Von diesen 270 Milliarden Euro – das
    Haushaltsbuch ist ja bekanntermaßen das Schicksals-
    buch unserer Nation – fließen nach Ihren eigenen Anga-
    ben gerade einmal – auch das muss man unserer Bevöl-
    kerung, den Mitbürgerinnen und Mitbürgern, sagen –
    24 Milliarden Euro, wohlgemerkt: von 270 Milliarden Euro

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    (C (D esamtausgaben, in Investitionen. Dann wundern sich iele Bürger darüber, dass es zum Beispiel beim Straenausbau nicht vorangeht, dass die Straßenzustände chlechter werden. Das alles sind Auswirkungen dessen. Die fleißigen Mitglieder des Haushaltsausschusses, ie das viel besser beurteilen können, legen die entsprehenden Zahlen vor. Dann staunt man darüber, dass zum eispiel der Etat für Investitionen in den Autobahnausau zurückgeht. Das finde ich bemerkenswert vor dem intergrund dessen, was die Union in der Zeit, als sie och in der Opposition war, immer über Infrastruktur geagt hat. Mit Verlaub, ich hätte mir niemals vorstellen önnen, dass eine Regierung unter Beteiligung der Grüen mehr Geld für Autobahnen ausgibt als eine CDU-geührte Bundesregierung. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Neben dem niedrigen Investitionsanteil des Haushalts
    eläuft sich die Neuverschuldung auf fast 20 Milliar-
    en Euro. Dafür wollen Sie dann auch noch gelobt wer-
    en. Das ist das Nächste. Sie wollen allen Ernstes dafür
    elobt werden, dass Sie das Grundgesetz der Bundesre-
    ublik Deutschland in Art. 115 einhalten möchten. Sie
    ollen allen Ernstes dafür gelobt werden, dass Sie den
    aastrichter Vertrag einhalten.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Von Ihnen nicht!)


    enn die Regierung Recht und Gesetz einhält, will sie
    afür gelobt werden! Wenn das so weitergeht, werden
    ie Bürger demnächst nur, weil sie sich rechtstreu ver-
    alten, mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.


    (Beifall bei der FDP)


    as ist doch eine völlige Realitätsverdrängung.

    Dann muss die Bundeskanzlerin allen Ernstes auch
    och ihr gestriges Geburtstagserlebnis anführen, das wir
    emeinsam gehabt haben. Es war auch sehr schön beim
    räsidenten des Zentralverbands des Deutschen Hand-
    erks. Sie haben gesagt, man habe den Reden, die ges-

    ern Abend auf dem Geburtstagsempfang des ZDH ge-
    alten wurden, entnehmen können – im Unterschied zu
    en Berichten der Damen und Herren Journalisten –, wie
    ie Menschen in diesem Land die Realität sehen. Ich
    ersönlich finde diese Realitätsverdrängung bemerkens-
    ert; ich fürchte nur, dass das immer so weitergehen
    ird. Welche Reaktion erwarten Sie eigentlich vom Prä-

    identen des Zentralverbandes des Deutschen Hand-
    erks, wenn Sie als Bundeskanzlerin ihm zum 65. Ge-
    urtstag gratulieren? Dass er in seinen Dankesworten
    ber Sie herzieht?


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der LINKEN)


    as können Sie doch nicht ernsthaft als Realität wahr-
    ehmen. Geburtstagsreden werden jetzt schon zu Kron-
    eugen Ihrer Politik! Meine Güte, wo seid ihr angekom-
    en?


    (Beifall bei der FDP und der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Zuruf von der CDU/CSU: Übler Stil!)







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    (B)


    Dr. Guido Westerwelle
    Ich habe das mitbekommen. Ich war dabei und habe das
    selbst gehört.


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Und Sie sind nicht gelobt worden! Das ist Ihr Problem!)


    – Herr Kollege, Sie haben völlig Recht, das ist mein Pro-
    blem. Es ist gut, dass Sie mir das noch einmal gesagt ha-
    ben. Vielen Dank dafür.


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Kommen wir von der Schönfärberei zur Realität zu-
    rück. Gesamtstaatlich kommen über 20 Milliarden Euro
    mehr in die Kassen. Auf den Bund entfallen 9 Milliar-
    den Euro. Statt dass Sie dieses Geld, wie übrigens ange-
    kündigt, in den Schuldenabbau stecken,


    (Zuruf von der CDU/CSU: Machen wir doch!)


    verteilen Sie es auf die verschiedensten Bereiche. Nur
    mit einem kleinen Teil, nämlich mit 2,4 Milliarden Euro,
    gehen Sie an den Abbau der Neuverschuldung heran.
    Mit anderen Worten: Obwohl Sie eine Mehrwertsteuer-
    erhöhung um 3 Prozentpunkte beschließen – übrigens
    weil die SPD gegenüber ihren Wählern einen Wortbruch
    begeht –, obwohl Sie die Bürgerinnen und Bürger an al-
    len möglichen Stellen stärker belasten, obwohl sie den
    Bürgern immer tiefer in die Tasche greifen und obwohl
    die Konjunktur endlich etwas anspringt, tilgen Sie die
    Schulden immer noch nicht in ausreichendem Maße, ge-
    hen Sie immer noch nicht an das heran, was man das
    Eingemachte der Politik nennt. Und warum? Weil die
    Politik einer großen Koalition in Wahrheit nur die Politik
    des kleinsten gemeinsamen Nenners ist. Weil sie von wi-
    derstreitenden Interessen geprägt ist, kann daraus nichts
    Großes werden.


    (Beifall bei der FDP)


    „Mehr Freiheit wagen!“ ist ein fabelhaftes Motto.
    Ich freue mich darüber, dass Sie nach den verschiedenen
    Mottiwechseln im Laufe des Jahres auf das zurückgrei-
    fen – back to the roots –, was Sie in der ersten Regie-
    rungserklärung gesagt haben. „Mehr Freiheit wagen!“ ist
    ein gutes Motto. Schauen wir aber einmal dahinter. Die
    Fakten sehen so aus: Die Subventionen des Bundes lie-
    gen auf einem ähnlich hohen Niveau wie im Jahr 2000.
    Die Steinkohlesubventionen werden nicht etwa gesenkt,
    sondern steigen im Haushalt, und zwar um 260 Millio-
    nen Euro. Auch Ihre Werbekampagne kostet Millionen.

    In diesem Haushalt sind übrigens auch Sachen zu fin-
    den, die man in der Öffentlichkeit gar nicht kennt.

    Wenn wir unsere 500 Streichungsvorschläge und Än-
    derungsanträge im Bundestag präsentieren – gestern
    durften wir sie dankenswerterweise dem Herrn Finanz-
    minister übergeben –,


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Er liest immer noch!)


    dann heißt es jedes Mal – das ist der typische Regie-
    rungsreflex –, das sei unseriös. Wenn die Opposition et-
    was anderes will, ist das immer unseriös. Das geht näm-
    lich gar nicht anders, als die Regierenden es den
    Menschen einreden wollen.

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    (C (D Wollen wir doch einmal in der Bevölkerung fragen, um Beispiel, ob sie der Meinung ist, dass wir in diesem ahr wieder 60 Millionen Euro Entwicklungshilfe an hina zahlen sollen. Das ist das Land, das zur Jahresende Schlagzeilen damit gemacht hat, dass es jetzt den eltraum erobern will. 300 Millionen Euro deutsche teuergelder sind in den letzten drei oder vier Jahren ach China geflossen. Bezogen auf Weltwirtschaft und Globalisierung kann ch nur sagen – das adressiere ich auch an den Kollegen auder –: Wir sitzen längst nicht mehr auf dem hohen oss der Zahler. Wir müssen begreifen, dass das konkur ierende Volkswirtschaften sind. China hat vor zwei ochen mit den afrikanischen Ländern einen Entwick ungshilfegipfel durchgeführt und dort öffentlichkeitsirksam, mit Blick auf die afrikanische Öffentlichkeit, elder verteilt, nimmt aber von uns Entwicklungshilfeelder an. China macht uns beim Transrapid und bei den odernen Technologien in den Bereichen Weltraum und uftfahrt Konkurrenz. Wir sind längst nicht mehr in der ituation, international Zahlemann und Söhne machen u können. Wir müssen begreifen, dass das konkurrieende Volkswirtschaften sind. Jetzt sind diese Länder billiger. Ich sage Ihnen voraus, ass es nicht lange dauern wird, bis sie auch den Wettbeerb um die Qualität aufnehmen. Und dann machen wir ange Gesichter. Wer sich heute vor dem Wettbewerb mit schechien fürchtet, dem kann ich nur sagen: Zieht euch arm an, denn China, Indien und andere Volkswirtschaf en kommen erst noch. Deswegen ist die Verdrängung on Realität für uns auch aus historischer Sicht so geährlich. (Beifall bei der FDP – Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Was ist Ihre Botschaft? Angst machen?)


    „Mehr Freiheit wagen“, sagen Sie und beschließen
    icht nur die größte Steuererhöhung in der Geschichte
    er Republik, sondern – das ist übrigens Unfreiheit für
    ürger – erhöhen auch die Beiträge für die Renten- und
    ie Krankenversicherung. Das wird bei der Gesundheits-
    eform noch so weitergehen.

    Ich darf, an die Damen und Herren von der Koalition
    erichtet, kurz zwei Bemerkungen zur Gesundheitsre-
    orm machen. Die erste richte ich an die Adresse der
    PD, weil Sie immer meinen, dass es sich, wenn wir die
    esundheitsreform kritisieren, quasi nur um den Reflex
    er Opposition handelt.


    (Olaf Scholz [SPD]: Ja!)


    hr ausgeschiedener Bundeskanzler hat den Gesund-
    eitsfonds soeben als „bürokratisches Monstrum“ be-
    eichnet. Muss ausgerechnet ich in diesem Raum jetzt
    chon Schröder zitieren?


    (Zuruf von der SPD: Nein!)


    ch muss wirklich sagen: Das sind doch Kronzeugen, an
    enen Sie nicht vorbeikommen. Herr Struck, das war
    inmal Ihr Bundeskanzler. Das letzte Jahr ist aber wohl
    chon lange her.
    )






    (A) )



    (B) )


    Dr. Guido Westerwelle

    (Dr. Peter Struck [SPD]: Ja, aber so viel Ahnung vom Gesundheitsfonds hat er auch nicht!)


    Meine Damen und Herren von der Unionsfraktion,
    Sie tun immer so, als müssten Sie das jetzt tun, als sei
    das zwangsläufig. Entschuldigen Sie einmal, ich fürchte,
    dass viele von Ihnen gar nicht wissen, worüber sie ab-
    stimmen werden. Lesen Sie einmal nach, was die Bun-
    desgesundheitsministerin dazu sagt. Das ist wirklich au-
    ßerordentlich spannend. Die Gesundheitsministerin sagt
    jetzt – nicht vor Monaten, sondern in dieser Woche –
    über das, was Sie als Regierungskompromiss in der Ge-
    sundheitspolitik vereinbart haben, dass es nur der „Zwi-
    schenschritt“ zur Bürgerversicherung sei. Sagen wir es
    doch gleich: Das ist der Weg in die Zwangskasse. Das ist
    das Gegenteil von Wettbewerb und von Freiheit. Höhere
    Abgaben und schlechtere Leistungen – das ist Ihre Ge-
    sundheitsreform.


    (Beifall bei der FDP)


    Der Gesundheitsfonds ist doch eine absurde Erfin-
    dung. Jetzt sollen zwei Bürokratien Beiträge einziehen
    und verwalten. Der Gesundheitsfonds soll Einheitsbei-
    träge einziehen und verwalten und auch die Krankenkas-
    sen müssen Beiträge einziehen und verwalten. Es wäre
    das erste Mal in der Geschichte der Menschheit, dass
    zwei Bürokratien preiswerter sind als eine.


    (Beifall bei der FDP)


    Sie rühmen sich mit dem, was Sie für den Mittel-
    stand getan haben. Von den großen Überschüssen bei
    der Bundesagentur ist die Rede. Dabei verschweigen Sie
    etwas, was in meinen Augen unbedingt erwähnt werden
    muss. Sie loben den Mittelstand und verschweigen da-
    bei, dass Sie, die Regierungsparteien, in diesem Jahr den
    Mittelstand nicht zwölf Mal – so wäre es anständig –,
    sondern 13 Mal mit den Sozialversicherungsbeiträgen
    belastet haben. Das war ein unverschämtes Abkassieren
    des Staates. In Wahrheit fördern Sie nicht den Mittel-
    stand, sondern nehmen den Mittelstand als Kreditgeber
    für Ihre verfehlte Politik. Das ist nicht anständig.


    (Beifall bei der FDP)


    Kommen wir zu dem, wie Sie dem Mittelstand wirk-
    lich geholfen haben. Ich lasse einmal weg, was bisher
    nur Ankündigungen sind. Wenn die Unternehmensteu-
    erreform kommt und gut wird, werden wir da mitma-
    chen, das ist gar keine Frage.


    (Zuruf von der SPD: Das wäre das erste Mal!)


    Aber wir werden das Kleingedruckte, insbesondere zur
    Gegenfinanzierung, abwarten.

    Wenn Sie die Erbschaftsteuer reformieren, werden
    wir mitmachen. Aber wir werden erst das Kleinge-
    druckte lesen. Denn bisher sagt Ihr Regierungssprecher:
    Jedes Jahr muss man etwas weniger an Erbschaftsteuer
    zahlen und nach zehn Jahren ist man erbschaftsteuerfrei,
    allerdings unter der Voraussetzung, dass die Arbeits-
    plätze fortbestehen. Ich kenne keinen Mittelständler, der
    in der Lage ist, eine Arbeitsplatzgarantie für seine Be-

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    (C (D egschaft für die nächsten zehn Jahre abzugeben. Das ist ar nicht denkbar. (Joachim Poß [SPD]: Darum geht es doch gar nicht! Keine Ahnung!)


    Jetzt kommen wir einmal zu dem, was Sie bereits be-
    chlossen haben. Das andere sind ja Eckpunkte. Sie wol-
    en für Eckpunkte gelobt werden. Bei der Unternehmen-
    teuerreform rudert die SPD interessanterweise übrigens
    chon wieder zurück.


    (Zuruf von der SPD: Können Sie einmal zur Sache kommen?)


    u dem, was schon in Kraft gesetzt wurde, ist in den An-
    eigen nichts zu finden. Dabei ist das doch Ihre Erfolgs-
    ilanz. Zum Beispiel auf das Antidiskriminierungsge-
    etz sind Sie doch stolz oder etwa nicht, meine Damen
    nd Herren von der Unionsfraktion? Daran habe ich gar
    einen Zweifel. Nur: Die, die geschützt werden sollen,
    erden in Wahrheit benachteiligt. Denn lassen Sie uns
    un jenseits von Geburtstagen über die Realität reden.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Sind Sie etwa für Diskriminierung?)


    Ach, Herr Kauder, hören Sie doch auf. – Jetzt komme
    ch auf das zu sprechen, was von Ihnen beschlossen wor-
    en ist; denn das ist die Realität.


    (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Haben Sie eigentlich schon einmal etwas vom Europarecht gehört? – Zuruf von der FDP: Genau! Und das, was beschlossen wurde, ist nur Kraut und Rüben!)


    rau Zypries kann stolz auf sich sein; denn sie hat Ge-
    chichte geschrieben. An deutschen Universitäten wer-
    en mittlerweile Seminararbeiten zum Thema „Kann
    ich ein Student einen Seniorenteller einklagen?“ ge-
    chrieben.


    (Heiterkeit bei der FDP und der LINKEN)


    as ist wirklich spannend. Der Vorstandsvorsitzende ei-
    es großen deutschen Luftfahrtunternehmens hat neulich
    esagt: Da möchte ich eine schöne Flugbegleitung ein-
    tellen und lande letztlich bei Herrn Glos.


    (Heiterkeit bei der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Immer noch besser als bei Niebel! – Zuruf von der SPD: Ja! Das ist ein echtes Alltagsproblem!)


    Dass Sie von den Grünen sich darüber freuen, ist mir
    lar. Dass das mit gesundem Menschenverstand aber
    ichts mehr zu tun hat, ist Ihnen leider nicht klar.


    (Beifall bei der FDP)


    alls Sie meinen, all das, was ich gerade gesagt habe, sei
    ealsatire, sage ich Ihnen: Das stimmt.

    Da Herr Kauder vorhin von seinen Begegnungen mit
    ungen Frauen berichtet hat,






    (A) )



    (B) )


    Dr. Guido Westerwelle

    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Herr Westerwelle, berichten Sie doch auch einmal von solchen Begegnungen! – Heiterkeit)


    komme ich jetzt auf einen Brief zu sprechen, der mir von
    einem jungen Mann geschrieben worden ist.


    (Heiterkeit)


    – Auch das macht Freude. – In einer Anzeige, die in die-
    ser Woche von zwei Anwälten für Arbeitsrecht im
    „Harzkurier“ inseriert wurde,


    (Zuruf von der CDU/CSU: Oh! Ich dachte, Sie lesen nur die „Bild“-Zeitung!)


    heißt es: Seit dem 18. August 2006 ist das Allgemeine
    Gleichbehandlungsgesetz in Kraft. Damit ergeben sich
    völlig neue Grundlagen im Hinblick auf Schadensersatz
    oder Schmerzensgeld aufgrund von Diskriminierung.
    Denn egal, ob erfolglose Bewerbungen, abgelehnte Ge-
    haltserhöhungen oder Beförderungen: Die Liste der Kla-
    gemöglichkeiten ist schier grenzenlos. – Die Folgen Ih-
    rer Politik für den Mittelstand sind mehr Bürokratie
    und mehr Unfreiheit. Mit Ihrem Motto „Mehr Freiheit
    wagen“ hat das aber nichts zu tun.


    (Beifall bei der FDP – Zuruf von der SPD: Ach was! Das ist doch alles Quatsch, was Sie da erzählen!)


    Um die Öffentlichkeit über den weiteren Ablauf zu
    informieren, weise ich darauf hin, dass wir heute Mittag
    eine ausführliche Debatte zur Außenpolitik führen wer-
    den. Herr Kollege Steinmeier ist im Augenblick noch
    nicht anwesend. Aber damit das klar ist, sage ich: Selbst-
    verständlich werden wir in der Bilanz Ihrer Regierungs-
    zeit anerkennen, was Sie in Ihrer Außenpolitik Gutes ge-
    tan haben. Das werden der Kollege Hoyer und andere,
    wenn wir diese Diskussion heute Mittag führen, tun. Da-
    her kann ich mich nun auf die Innen- und Wirtschaftspo-
    litik konzentrieren. Es wird also noch eine außenpoliti-
    sche Debatte folgen, und zwar direkt im Anschluss an
    die Diskussion über diesen Einzelplan.

    Zur Realität in Deutschland gehört, dass eine Diskus-
    sion über angeblich gefährliche Heuschrecken geführt
    wird, und dass Kollege Beck eine, wie ich finde, außer-
    ordentlich ernst zu nehmende und wichtige Debatte über
    die so genannte Unterschicht angestoßen hat. Das Er-
    gebnis dieser Debatte ist erschreckend: Wir stecken im-
    mer mehr Geld in unseren Sozialstaat und in die Umver-
    teilung, aber es kommt immer weniger bei den
    Bedürftigen an.


    (Beifall bei der FDP)


    Die mangelnde Treffsicherheit unseres Sozialstaates
    muss unser Thema sein.

    Allerdings sollten wir uns auch einem anderen Thema
    verstärkt zuwenden. Über Heuschrecken und die so ge-
    nannte Unterschicht zu reden, ist das eine. Dabei verges-
    sen Sie aber eines: die Mittelschicht. Gerade dazu
    müssten Sie sich in diesem Hohen Hause äußern. Die
    Regierung kümmert sich um alles Mögliche, aber um
    diejenigen, die morgens aufstehen, statt liegen zu blei-
    ben, die hart arbeiten und all die Steuermittel erwirt-

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    (C (D chaften, über deren Verteilung wir im Deutschen Bunestag diskutieren, kümmert sie sich nicht mehr. Frau Bundeskanzlerin, alles in allem haben Sie und hre Koalition heute nach dem Motto gehandelt: Wenn inen niemand lobt, muss man sich selbst loben. Das ag bei den Kolleginnen und Kollegen in Ihrer Koali ion für gute Stimmung sorgen. (Volker Kauder [CDU/CSU]: Ja! Und im Land!)


    (Beifall bei der FDP)


    rau Bundeskanzlerin – ich habe gar keinen Zweifel da-
    an, dass Sie Ihren Geburtstag feierlich begehen werden;
    lumen haben Sie ja schon bekommen und auch Herr
    auder und Herr Struck werden noch ein Getränk zu

    ich nehmen –,


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wie gut, dass der Karneval schon angefangen hat!)


    ie mögen das erste Jahr Ihrer Koalition feiern.


    (Dr. Peter Struck [SPD]: Genau!)


    ber den Bürgern ist in Anbetracht von lauter Mehrbe-
    astungen nicht zum Feiern zumute.


    (Anhaltender Beifall bei der FDP)