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ID1606601000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/66 Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . 6509 D 6511 C 6517 D 6523 C 6528 B 6532 B 6536 B 6540 D 6543 A 6543 C 6544 C 6562 C 6563 B 6564 B 6565 C 6567 A 6569 D 6570 C 6572 B 6573 B 6575 A Deutscher B Stenografisch 66. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2007 (Haushaltsgesetz 2007) (Drucksachen 16/2300, 16/2302) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2006 bis 2010 (Drucksachen 16/2301, 16/2302, 16/3126) Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Drucksachen 16/3104, 16/3123) . . . . . . . H D W P N E D L 6509 A 6509 B 6509 B Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6547 A 6547 D undestag er Bericht ung 2. November 2006 t : ans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . r. Angelica Schwall-Düren (SPD) . . . . . . . . olfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) etra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 16/3105, 16/3123) . . . . . . . r. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . othar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6547 A 6547 C 0000 A6551 C 6553 A 6555 C 6556 A 6558 A 6558 B 6560 B Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Ursula Heinen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6576 B 6577 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 66. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 22. November 2006 Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 16/3113, 16/3123) . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6579 A 6579 D 6581 A 6612 D 6613 D 6615 A 6615 D Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Susanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ursula Mogg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Inge Höger-Neuling (DIE LINKE) . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Kramer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Raidel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 16/3119, 16/3123) . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Iris Hoffmann (Wismar) (SPD) . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Jochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D N A L A E M ü B A E D ü B A E ( z B Ä s A E ( z B Ä ( p 6581 B 6582 D 6584 C 6585 D 6588 D 6589 C 6590 D 6593 A 6594 B 6596 B 6597 C 6599 A 6600 C 6600 D 6601 C 6602 C 6604 A 6605 A 6605 A 6606 B 6607 D 6609 B 6610 D 6611 C 6612 A 6612 C Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten aria Michalk (CDU/CSU) zur Abstimmung ber den Einzelplan 04 – Bundeskanzlerin und undeskanzleramt (Tagesordnungspunkt I.8) nlage 3 rklärung nach § 31 GO des Abgeordneten r. Ilja Seifert (DIE LINKE) zur Abstimmung ber den Einzelplan 04 – Bundeskanzlerin und undeskanzleramt (Tagesordnungspunkt I.8) nlage 4 rklärung der Abgeordneten Undine Kurth Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) ur Abstimmung über den Einzelplan 14 – undesministerium für Verteidigung, hier: nderungsantrag der Fraktion der FDP (Druck- ache 16/3489) (Tagesordnungspunkt I.10) . . nlage 5 rklärung der Abgeordneten Undine Kurth Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) ur Abstimmung über den Einzelplan 14 – undesministerium für Verteidigung, hier: nderungsantrag der Fraktion DIE LINKE Drucksache 16/3466) (Tagesordnungs- unkt I.10) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6616 A 6617 B 6618 C 6619 A 6619 C 6620 A 6620 C 6620 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 66. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 22. November 2006 6509 (A) ) (B) ) 66. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 66. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 22. November 2006 6619 (A) ) (B) ) und Institutionen nach. Rahmenvereinbarungen die sorbische Sprache und Kul- tur fortzuentwickeln. Dieser Aufgabe kommt die Stif- tung in enger Zusammenarbeit mit allen der Sprache, dem Brauchtum und der Kultur verpflichteten Vereinen Reinhard Schummer, Uwe CDU/CSU 22.11.2006 Spanier, Wolfgang SPD 22.11.2006 Anlage 1 Liste der entschuldigt * A s z v E m V h d d s s a a t m t e p S p m V Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 22.11.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 22.11.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 22.11.2006* Gloser, Günter SPD 22.11.2006 Großmann, Achim SPD 22.11.2006 Hettlich, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.11.2006 Hilsberg, Stephan SPD 22.11.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.11.2006 Hovermann, Eike SPD 22.11.2006 Jelpke, Ulla DIE LINKE 22.11.2006 Königshaus, Hellmut FDP 22.11.2006 Kopp, Gudrun FDP 22.11.2006 Merten, Ulrike SPD 22.11.2006 Mortler, Marlene CDU/CSU 22.11.2006 Nitzsche, Henry CDU/CSU 22.11.2006 Ortel, Holger SPD 22.11.2006 Röspel, René SPD 22.11.2006 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 22.11.2006 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 22.11.2006 Dr. Scheuer, Andreas CDU/CSU 22.11.2006 Schily, Otto SPD 22.11.2006 Schultz (Everswinkel), SPD 22.11.2006 D D W W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union nlage 2 Erklärung der Abgeordneten Maria Michalk (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Einzelplan 04 – Bun- deskanzlerin und Bundeskanzleramt (Tagesord- nungspunkt I.8) Im kommenden Jahr stehen der Stiftung für das sorbi- che Volk mit 7,6 Millionen Euro nun 50 000 Euro mehr ur Verfügung, als ursprünglich im Regierungsentwurf orgesehen war. Diese nachträgliche Aufstockung des tats durch das Parlament begrüße ich ausdrücklich. So- it kann die Stiftung auf den gleichen Betrag wie im orjahr zurückgreifen. Das ist bereits ein Erfolg. Des- alb stimme ich dem Etat zu. Ich verweise jedoch ausdrücklich auf den Tatbestand, ass neben der allgemeinen Sparquote über die Jahre hin ie Inflationsrate und der Rentensolidarbeitrag erwirt- chaftet werden musste. Durch Umstrukturierungen in orbischen Einrichtungen wurden mehr als 200 Stellen bgebaut. Das Einsparpotenzial ist erschöpft. Das wird uch dadurch deutlich, dass kaum noch Mittel für inves- ive Zwecke eingesetzt werden können. Die Stiftung uss die Substanz einsetzen. Die Entscheidung der Stif- ungsgremien, die finanziellen Mittel vornehmlich dort inzusetzen, wo die sorbische Sprache gelernt und ge- flegt wird, ist richtig und ist fortzusetzen. Der Bund hat sich gemeinsam mit dem Freistaat achsen und Brandenburg auf eine gemeinsame Förder- olitik für die Sorben verständigt. Ausdruck dieser ge- einsamen Politik ist die Stiftung für das sorbische olk. Deren Aufgabe ist es, im Kontext der europäischen r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.11.2006 r. Troost, Axel DIE LINKE 22.11.2006 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 22.11.2006 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 22.11.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 6620 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 66. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 22. November 2006 (A) (C) (B) ) Es ist notwendig, im Jahr 2007 ein Finanzierungsab- kommen zu beschließen, das dieser Herausforderung ge- recht wird. Anlage 3 Erklärung des Abgeordneten Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) zur Abstimmung über den Einzelplan 04 – Bun- deskanzlerin und Bundeskanzleramt (Tagesord- nungspunkt I.8) Zum Einzelplan 04 – dem Haushalt der Bundeskanz- lerin – gehört ein Kapitel für den Zuschuss des Bundes an die „Stiftung für das sorbische Volk“. Dank des Engagements der Linksfraktion konnte der Bundestag in den Haushaltberatungen erreichen, dass die von der Bundesregierung beabsichtigte Kürzung der Mittel für die „Stiftung für das sorbische Volk“ um 50 000 Euro zurückgenommen wurde. Das ist gut aber nicht genug. Deswegen werde ich dem Einzelplan 04 nicht zustimmen. Dem Änderungsantrag der Linksfraktion werde ich zustimmen, weil damit ein deutliches Signal gesetzt wird, dass Schluss ist mit der Jahr für Jahr fortgesetzten Kürzung der Mittel für die „Die Stiftung für das sorbi- sche Volk“, die vor wenigen Jahren immerhin noch 8 181 000 Euro betragen hat. Im Übrigen will ich darauf hinweisen, dass der Bund für alle Minderheiten zuständig ist und bleibt. Es wäre gut, wenn sich das in zukünftigen Haushalten auch wi- derspiegelte. Anlage 4 Erklärung der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstim- mung über den Einzelplan 14, Bundesministe- rium der Verteidigung, hier: Änderungsantrag der Fraktion der FDP (Drucksache 16/3489) (Tagesordnungspunkt I.10) Ich erkläre im Namen der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN, dass unser Votum Ja lautet. Zustimmen werde ich dem Änderungsantrag der Fraktion DIE LINKE, mit dem eine Erhöhung des Zu- schusses um 480 000 Euro auf 8 080 000 Euro gefordert wird. Dem werde ich zustimmen, weil damit der Verpflich- tung aus dem Einigungsvertrag, die Bewahrung und Fortentwicklung der sorbischen Kultur und der sorbi- schen Tradition unbefristet zu gewährleisten, entspro- chen wird. Dem Änderungsantrag werde ich zustimmen, weil ich aus eigenem Erleben als Abgeordneter aus der Oberlau- sitz weiß, wie wichtig und hilfreich diese Mittel für die sorbische Minderheit in unserem Land sind. A S l (D nlage 5 Erklärung der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstim- mung über den Einzelplan 14, Bundesministe- rium der Verteidigung, hier: Änderungsantrag der Fraktion DIE LINKE (Drucksache 16/3466) (Tagesordnungspunkt I.10) Ich erkläre im Namen der Fraktion des BÜNDNIS- ES 90/DIE GRÜNEN, dass unser Votum Enthaltung autet. 66. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 22. November 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Peter Struck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    ie Blumen bezahlen wir gemeinsam. Sie werden aber
    estätigen, dass ich Ihnen schon einen ausgegeben habe,
    nd ich werde das gerne wiederholen. Auch von mir
    erzlichen Glückwunsch zu Ihrer einjährigen Amtszeit!

    Es ist das zweite Mal, dass ein Redner der PDS Solda-
    en, die im Auslandseinsatz sind, als Soldaten im
    riegseinsatz bezeichnet.


    (Zuruf von der LINKEN: Ja!)


    ch weise diese unverschämte Behauptung mit Nach-
    ruck zurück, Herr Gysi. Unsere Soldaten befinden sich
    icht im Kriegseinsatz.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    nsere Soldaten befinden sich in einer friedenstiftenden
    nd friedenserhaltenden Mission. Sie müssen endlich
    inmal dorthin fahren und sich das ansehen und nicht nur
    ier im Deutschen Bundestag solche dummen Sprüche
    lopfen, die die Soldaten beleidigen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN – Hartmut Koschyk [CDU/ CSU]: Und nicht nur nach Belgrad fahren! – Oskar Lafontaine [DIE LINKE]: So ein dummes Geschwätz habe ich selten gehört!)


    Ich will an dieser Stelle genauso wie die Bundeskanz-
    erin und der Verteidigungsminister Dank sagen für die
    rbeit, die die Soldatinnen und Soldaten unter Gefahren

    ür ihr Leben für unser Land und die Staatengemein-
    chaft tun. Meine Damen und Herren, Sie haben eine
    olche Bewertung wie die, die von der Linken kommt,
    berhaupt nicht verdient. Wir stehen an Ihrer Seite.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Da ich gerade bei der Außenpolitik bin: Das letzte
    ahr war wirklich ein schwieriges Jahr für diese Bundes-
    egierung und die sie tragenden Fraktionen.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Das nächste Jahr wird besser!)


    s hätte sich niemand vorstellen können, dass wir Solda-
    en in die Gegend von Israel und Palästina schicken.
    ass es diese Mission sozusagen im Einvernehmen mit
    em Staate Libanon und dem Staate Israel gibt, ist ein
    roßer Erfolg. Das zeigt die Einsicht der Beteiligten,
    ass man etwas machen muss. Auch in Bezug auf die






    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Struck
    Kritik, die manche Kollegen der FDP im Vorfeld und
    Nachlauf an Herrn Jung geübt haben, möchte ich deut-
    lich sagen: Dieses Mandat ist gut und der Verteidigungs-
    minister hat sich gut und richtig verhalten.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Beifall bei der CDU/CSU – Jürgen Koppelin [FDP]: Sehr spärlicher Beifall bei der SPD!)


    – Ich spreche für die SPD-Fraktion, Herr Koppelin.

    Wir haben im Deutschen Bundestag ein Mandat für
    den Einsatz im Kongo beschlossen. Wir hoffen – ich
    gehe davon aus –, dass die Soldaten bald zurückkommen
    werden. Wir verlassen uns auf Solana, der eine Erklä-
    rung dazu abgegeben hat. Die Beschlüsse, die die Bun-
    desregierung gefasst hat, sind eindeutig. Wir wollen hof-
    fen, dass alle gesund und munter aus dem Kongo
    wiederkommen. Ihren Auftrag haben sie nach dem, was
    ich gesehen habe, gut erfüllt.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat die
    Operation Althea in Bosnien-Herzegowina verlängert.
    Dazu muss ich – die Verteidigungspolitiker wissen das –
    einige Anmerkungen machen. Die Althea-Mission in
    Bosnien-Herzegowina – Herr Außenminister, wenn ich
    um Ihre Aufmerksamkeit bitten dürfte – ist im Grunde
    keine militärische Mission mehr. Der Krieg ist seit elf
    Jahren vorbei. Es haben Wahlen stattgefunden. Nach den
    Kommunalwahlen gibt es mittlerweile funktionierende
    kommunale Gremien. Unsere Soldaten fahren Patrouille,
    zum Beispiel um Kinder zu beschützen, die von ihrem
    Wohnort, wo sie einer Minderheit angehören, in eine
    Schule fahren müssen, die in einem Gebiet liegt, wo ihre
    ethnische Gruppe die Mehrheit stellt.

    Deshalb bin ich sehr dafür, dass die Anregung von
    Verteidigungsminister Jung aufgegriffen wird, die Zahl
    der Soldaten langsam zurückzuführen. Die Anzahl von
    jetzt 850 Soldaten kann im Zusammenwirken mit den
    anderen europäischen Nationen zurückgeführt werden.
    Wir sind auf dem richtigen Weg. Ein Mandat muss auch
    einmal beendet werden können, wenn klar ist, dass die
    Voraussetzungen, unter denen das Mandat erteilt wurde,
    nicht mehr gegeben sind.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Zu Afghanistan. Die Kanzlerin hat dazu klare Worte
    gesprochen. Ich kann die Vorwürfe – von wem auch im-
    mer die Debatte begonnen worden ist –, wir würden im
    Norden eine ruhige Kugel schieben, während es im Sü-
    den gefährlich sei, überhaupt nicht nachvollziehen.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir haben – ich selbst war daran beteiligt – eine klare
    Aufgabenverteilung beschlossen, nach der Deutschland
    die Verantwortung für den Norden übernimmt. Wir ha-
    ben auch ein klares Konzept für die Wahrnehmung die-
    ser Verantwortung erstellt. Unser Wiederaufbauteam-
    konzept ist anders als das Konzept der Amerikaner, der

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    (C (D riten, der Kanadier oder von wem auch immer sonst. nser Konzept – das sage ich ausdrücklich – ist das rich ige. Wir helfen in allen Bereichen beim Wiederaufbau, nd zwar auch zivil: mit NGOs, mit Entwicklungshelern, im Rahmen der Polizeiausbildung. Wir unterstüten die Menschen, die im Norden Afghanistans leben, uf vielfältige Weise. Das ist das richtige Konzept. Das meiner Meinung nach falsche Konzept – es folgt nderen Überlegungen – lautet: Wir gehen nur mit ampftruppen rein. Wir bombardieren nur. Wir verfolen nur. (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    amit kann man das Vertrauen der Menschen in Afgha-
    istan nicht gewinnen. Dann darf man sich nicht wun-
    ern, wenn solche Situationen eintreten, wie wir sie im
    üden zu beklagen haben.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Für mich ist klar, dass wir eine Verantwortung im
    orden haben, die wir auch wahrnehmen werden. Wir
    ollen den Norden den Taliban und der al-Qaida nicht
    ieder preisgeben. Deshalb bleiben wir dort. Wir helfen

    m Süden, wenn wir darum gebeten werden; unsere Auf-
    abe ist aber der Norden und dabei bleibt es. Ich denke,
    as wird in Riga bestätigt werden. Dabei unterstütze ich
    ie Bundesregierung voll.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich will mich der Innenpolitik zuwenden und zu-
    ächst einige grundsätzliche Bemerkungen zur Innenpo-
    itik machen. Ich glaube, das war auch deshalb ein er-
    olgreiches Jahr für unser Land, weil die sich seit
    ahrzehnten politisch bekämpfenden großen Volkspar-
    eien miteinander geredet, verhandelt und sich geeinigt
    aben. Sie haben gemeinsam wichtige Projekte für das
    and beschlossen. Große Koalition heißt große Verant-
    ortung. Große Verantwortung bedeutet eine große
    hance für unser Land. Große Koalition heißt aber auch,
    ass man manchmal große Kompromisse schließen
    uss.


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Großen Mist machen!)


    ir sind von sehr weit voneinander entfernten Punkten
    ufeinander zugegangen.

    Die Debatte über den Weg, den wir miteinander ge-
    en wollen, kann man nicht als Streit bezeichnen. Den
    ournalisten, die auf der Tribüne sitzen bzw. die vor dem
    ernseher sitzen und gar nicht zur Arbeit im Plenum er-
    cheinen – man muss ehrlich sagen: sie arbeiten vom
    üro aus –,


    (Heiterkeit)


    st Streit am liebsten. Ich nehme eine relativ einfache
    rage als Beispiel. Wie macht man eine Gesundheitsre-
    orm? Jede Partei – wir reden von einer Dreiparteien-






    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Struck
    koalition – hat ihre eigenen Vorstellungen gehabt. Die
    lagen ziemlich weit auseinander: Bürgerversicherung
    hier, Kopfpauschale dort. Wir haben versucht, die Re-
    form hinzubekommen. Dass das nicht ohne Debatten
    geht, ist nachvollziehbar. Dass alle über den richtigen
    Weg streiten, ist auch nachvollziehbar. Aber die Kritik
    an dem Ergebnis der Gesundheitsreform kann ich über-
    haupt nicht nachvollziehen.

    Ich war bei einer Veranstaltung des Gesamtverbandes
    der Deutschen Versicherungswirtschaft. Dort hat mir je-
    mand, nachdem ich die Gesundheitsreform – zu Recht –
    ordentlich gelobt habe, gesagt, das sei Sozialismus pur.
    Darauf habe ich geantwortet: Ich kann mir nicht vorstel-
    len, dass Angela Merkel und Edmund Stoiber Sozialis-
    mus pur mitmachen würden.


    (Heiterkeit – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Doch! Das ist es ja!)


    – Nein. – Auch die Union ist nicht für Sozialismus pur.
    Das ist absurd. Sie glauben doch nicht ernsthaft, die Ge-
    sundheitsreform sei Sozialismus pur. Das glaubt doch
    kein Mensch. Ich nehme Ihnen nicht ab, dass Sie das
    glauben.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Aber ja!)


    Wenn man sich ansieht, wie die Kampagne gegen die
    Gesundheitsreform läuft, dann muss man sagen, dass
    diese Kampagne weit über das Normale hinausgeht.
    Wenn Musterschreiben ins Internet gestellt werden – je-
    weils für Beamte, für Angestellte und für Arbeiter – und
    wenn sich herausstellt, dass die Namen von Versicher-
    ten, die gar nicht wissen, dass solche Briefe an uns ge-
    richtet werden, missbraucht werden, dann geht das zu
    weit. Das kann man nicht akzeptieren.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Natürlich bestehen in verschiedenen Fragen Unter-
    schiede zwischen den Koalitionsfraktionen. Aber sie
    sind alle überwindbar, wenn das Vertrauensverhältnis
    der handelnden Personen untereinander stimmt. Die
    Koalitionsfraktionen können sicher sein: Volker Kauder
    und ich – auch wenn wir uns nicht immer der gleichen
    Meinung verpflichtet fühlen – arbeiten in einem absolu-
    ten Vertrauensverhältnis zusammen.


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die gleiche Frisur habt ihr schon!)


    Ich danke Volker Kauder dafür, weil dieses schnell ge-
    fundene beiderseitige Vertrauen entscheidend und sub-
    stanziell für viele schwierige Entscheidungen war, die
    wir in diesem Jahr treffen mussten.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Zuruf von der FDP: Blumen!)


    – Wir trinken öfter einen zusammen, als Sie denken.


    (Dirk Niebel [FDP]: Das ist auch nötig! Das kann man nüchtern nicht ertragen!)


    – Mit Ihnen trinke ich vielleicht auch noch einmal einen
    zusammen. – Er weiß, Herr Koppelin, was dann passiert.


    (Heiterkeit)


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    (C (D Das gleiche Vertrauensverhältnis, das ich mit Volker auder habe, prägt auch die Zusammenarbeit zwischen undeskanzlerin Merkel und ihrem Vizekanzler Franz üntefering. Diese enge Zusammenarbeit ist der Garan ieschein für den Erfolg dieser Regierung. Ich weiß, dass es auf der Ebene der Fraktionsvorsitenden in der Regierung – Volker Kauder, Peter amsauer und ich – ganz gut klappt. Ich weiß auch, dass s auf der Ebene der Fachpolitikerinnen und Fachpolitier manchmal schwierig ist. s wird besser. Das ist mein und auch Volker Kauders indruck. Zum Beispiel haben Wolfgang Schäuble, Franz üntefering und die Koalitionssprecher Fritz Rudolf örper und Wolfgang Bosbach in einer ganz schwierien Frage, die uns jahrelang strittig beschäftigt hat, dem leiberecht für langjährig geduldete Ausländer, eine Eiigung erreicht. Das ist ein großer Erfolg. Das hat damit u tun, dass wir wissen, dass wir einander vertrauen könen, wenn über bestimmte Fragen geredet wird. Ich grauliere denjenigen, die darüber verhandelt haben. Ich laube, sie sind hinsichtlich des Bleiberechts zu einem uten Ergebnis gekommen. (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Dirk Niebel [FDP]: Es wurden ja nur sieben Jahre verloren!)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Kampeter!)


    Wenn man die Frage stellt, was die Menschen von
    ieser großen Koalition erwarten, dann denke ich an ver-
    chiedene Dinge. Erstens erwarten sie, dass wir die
    ebensrisiken, soweit wir das können, politisch absi-
    hern. Ein Lebensrisiko ist, arbeitslos zu werden. Ich
    laube, dass uns das, was in diesem Bereich durch den
    rbeitsminister bereits unternommen wurde, auf einen
    uten Weg gebracht hat. Ich nenne die Initiative
    50 plus“ und die Sonderprogramme für jugendliche Ar-
    eitslose. Dass wir mit der Zahl von knapp 4 Millionen
    rbeitslosen nicht zufrieden sind, davon können Sie aus-
    ehen. Aber ich lasse mir nicht ausreden, dass es ein Er-
    olg ist, dass wir 450 000 Arbeitslose weniger haben als
    m letzten Jahr. Warum sollte ich das verschweigen? Es
    ibt keinen Grund, nicht darüber zu reden.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Die Maßnahmen zur Unternehmensteuerreform wer-
    en nach meiner Einschätzung mit dazu beitragen – der
    inanzminister hat hier völlig Recht –, dass wir dadurch
    inen weiteren Impuls für Wachstum mit Auswirkungen
    uf den Arbeitsmarkt bekommen. Für mich als Sozialde-
    okrat ist wichtig, dass im Zusammenhang mit der Un-

    ernehmensteuerreform die Gewerbesteuer garantiert ist
    nd sich die Gemeinden darauf verlassen können. Die
    ewerbesteuer wird so bleiben wie bisher. Die Gemein-
    en sind uns dankbar dafür. Das muss man zu Recht un-
    erstreichen.


    (Beifall bei der SPD)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Struck
    Das zweite Lebensrisiko, das viele Menschen be-
    schäftigt, ist das Thema Krankheit. Dabei geht es um un-
    ser Gesundheitssystem; dazu habe ich mich schon ge-
    äußert. Aber ich frage mich: Warum sagen wir eigentlich
    nicht, dass wir das beste Gesundheitssystem der Welt ha-
    ben – dass das der Fall ist, kann man feststellen, wenn
    man es mit den Gesundheitssystemen anderer Länder
    vergleicht – und dass wir es zu erträglichen Bedingun-
    gen erhalten wollen? Diese erträglichen Bedingungen
    haben wir im Gesundheitskompromiss, auf den wir uns
    verständigt haben, festgelegt. Das war eine große Leis-
    tung.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Menschen können sich darauf verlassen, dass sie
    – egal wie arm oder reich und wie alt oder jung sie sind –
    die gesundheitliche Versorgung bekommen, die sie brau-
    chen. Diese Garantie können wir den vielen Menschen,
    die sich vor diesem Lebensrisiko fürchten, geben. Wir
    können mit dem, was wir erreicht haben, wirklich zufrie-
    den sein.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Dirk Niebel [FDP]: Das, was er da sagt, kann er unmöglich selbst glauben!)


    Das dritte Thema, das viele Menschen beschäftig, ist
    die Frage: Was geschieht im Alter, wenn man das Ar-
    beitsleben beendet hat? Das Stichwort lautet: Rente.
    Dass die Koalition im Zusammenhang mit der Verlänge-
    rung der Lebensarbeitszeit einen schwierigen Weg gehen
    musste, war ersichtlich; denn niemand arbeitet gern län-
    ger. Dass dieser Weg unumgänglich war, ist aber auch
    ersichtlich. Durch diese Maßnahme, die der Arbeitsmi-
    nister vorgeschlagen hat, haben wir unser Rentensystem
    stabilisiert. Es wird auch in Zukunft, in den nächsten
    zehn, 20 und 30 Jahren, stabil bleiben.


    (Dr. Ilja Seifert [DIE LINKE]: Ja, ja! Von wegen! Und wie ist die Situation jetzt?)


    Die Maßnahmen, die wir zur sozialen Abfederung der
    Rente mit 67 vereinbart und im Deutschen Bundestag
    verabschiedet haben, tragen zur Stabilisierung unserer
    sozialen Sicherungssysteme bei. Darum ging es uns.

    Nun möchte ich etwas zur Föderalismusreform sa-
    gen. Ich erinnere mich noch gut an die Debatten, die wir
    im Deutschen Bundestag über das so genannte Koopera-
    tionsverbot im Bildungsbereich geführt haben. Diese
    Diskussionen waren schwierig. Jeder weiß, dass ich zum
    Leidwesen mancher versucht habe, etwas anderes zu er-
    reichen als das, was vereinbart wurde. Nachdem inzwi-
    schen ein Hochschulpakt ins Leben gerufen worden ist,
    für den 1 Milliarde Euro zur Verfügung gestellt wird und
    der immerhin 90 000 zusätzliche Studienplätze garantie-
    ren soll,


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, er soll! Aber er tut es nicht!)


    sage ich nun: Es war richtig, das Kooperationsverbot im
    Bildungsbereich wegzufegen. Denn das war die Voraus-
    setzung dafür, dass der Hochschulpakt überhaupt erst

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    (C (D öglich wurde. Wir sind stolz auf das, was wir auf dieem Gebiet erreicht haben. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Zuruf von der SPD: Los, Union, jetzt müsst ihr klatschen!)


    Herr Kollege Kauder, der Beifall der Unionsfraktion
    önnte, da es gerade um das Thema Bildung geht, ruhig
    twas stärker ausfallen.


    (Heiterkeit bei der SPD)


    ch nehme an, Frau Schavan ist uns für unser Vorgehen
    m Hinblick auf Art. 91 b des Grundgesetzes sehr dank-
    ar.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ach was! Die sagt doch schon lange nichts mehr!)


    Dann sagen doch Sie gleich etwas zu diesem Thema.

    Jetzt komme ich auf den zweiten Teil der Föderalis-
    usreform zu sprechen. Da Teil eins der Föderalismus-

    eform sozusagen abgehakt ist, folgt bald Teil zwei.
    eute Nachmittag werden wir im Kreis der Fraktions-
    orsitzenden darüber reden, wie wir unser Vorgehen
    ufseiten des Bundestages organisieren. Der Kanzler-
    mtschef und der Finanzminister haben die Aufgabe, die
    otwendige Arbeitsbeschreibung im Hinblick auf die
    orbereitung der Föderalismusreform II festzulegen und
    it uns darüber zu diskutieren. Ich denke, wir sollten so

    orgehen, dass diese Aufgabe noch im Laufe dieser Le-
    islaturperiode erledigt werden kann.

    Darüber hinaus müssen wir über die Neuverteilung
    er Finanzen zwischen Bund und Ländern einerseits und
    wischen den verschiedenen Ländern andererseits reden.
    abei müssen wir berücksichtigen, dass der Solidarpakt
    is zum Jahre 2019 gilt. Die ostdeutschen Länder müs-
    en sich darauf verlassen können, dass sich daran nichts
    ndert und keine Kürzungen vorgenommen werden. Das
    st meine Position.

    Ich denke, der Föderalismusreform II wird auch eine
    öderalismusreform III folgen müssen. Wenn wir es ge-
    chafft haben, die Finanzkraft der Bundesländer in ange-
    essener Weise auszugleichen, dann können und müs-

    en wir auch über die Neugliederung der Bundesländer
    iskutieren.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der Abg. Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Nun möchte ich mich noch einigen anderen Themen-
    ereichen zuwenden. Zunächst zur Familienpolitik.
    ie Sie wissen, hat die SPD-Bundestagfraktion großen
    nteil an der Einführung des Elterngeldes. Das war ur-

    prünglich eine Forderung der SPD, Frau von der Leyen,
    ie in den Koalitionsvertrag aufgenommen wurde. Glei-
    hes gilt in Bezug auf die Neuregelung zur steuerlichen
    bsetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten. Für uns So-

    ialdemokraten bleibt es das erklärte Ziel unserer Fami-
    ienpolitik, dass in Deutschland für jedes Kind ein






    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Struck
    kostenfreier Kindergartenplatz zur Verfügung steht. Das
    bleibt unser klares Ziel.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    In Deutschland werden jedes Jahr – Steuern, Kinder-
    geld, Freibeträge und dergleichen zusammengerechnet –
    160 Milliarden Euro für Familienförderung und Kinder-
    förderung ausgegeben. Ich kann nicht einsehen, dass es
    nicht möglich sein soll, die 8 Milliarden Euro, die wir
    brauchen, um den Kindergartenbesuch gebührenfrei zu
    machen, aus diesen 160 Milliarden Euro herauszu-
    schneiden. Ich hoffe, dass dafür Vorschläge kommen.


    (Dirk Niebel [FDP]: Sie regieren doch!)


    Wir in der SPD diskutieren das. Ich weiß, auch die
    Union denkt über diese Frage nach. Ich halte es für
    falsch, zu überlegen, dafür das Kindergeld zu kürzen.
    Aber darum geht es überhaupt nicht; es geht darum, wie
    wir die vorhandenen Finanzmittel, ohne zusätzliche
    schöpfen zu wollen, anders einsetzen, um Kindergarten-
    plätze gebührenfrei anbieten zu können. Ich hoffe, dass
    wir eine gemeinsame Lösung dafür finden werden. Un-
    ser Ziel bleibt es auf jeden Fall, zu machen, was Kurt
    Beck in Rheinland-Pfalz begonnen hat. Das soll auch in
    anderen Bundesländern Standard werden.


    (Beifall bei der SPD)


    Ein weiteres Thema ist die Frage des Rechtextremis-
    mus. Ich finde es eigenartig, dass wir jedes Mal, wenn
    gerade Wahlen stattgefunden haben und Rechtsextreme
    in Landtage eingezogen sind, darüber diskutieren, wie
    wir mit ihnen politisch umgehen, ob wir sie politisch be-
    kämpfen müssen. Natürlich müssen wir sie politisch be-
    kämpfen. Doch glauben Sie etwa, dass die Union, die
    SPD und die FDP in Mecklenburg-Vorpommern sie
    nicht politisch bekämpft haben? Das haben wir gemacht,
    bei jeder Veranstaltung. Trotzdem sind sie in den Land-
    tag eingezogen. Also müssen wir uns durchaus überle-
    gen, wie wir mit ihnen umgehen und wie wir die Ursa-
    chen bekämpfen. Das sehe ich alles ein. Aber ich will
    noch einmal klipp und klar sagen: Nach meiner Auffas-
    sung sind die Wahlergebnisse dieser Partei nur so zu er-
    klären, dass das Nazis sind. Das sind keine Neonazis,
    das sind Nazis, und wir müssen gegen sie vorgehen.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Ich lasse mir die Frage der Prüfung eines NPD-Verbots
    nicht ausreden.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Ich weiß, welche rechtlichen Bedingungen es gibt: Ich
    habe mir die Entscheidung aus Karlsruhe durchgelesen.
    Ich bin selbst Jurist von Beruf und weiß, was man aus
    diesem Urteil alles interpretieren kann. Aber die Rechts-
    auffassung von Karlsruhe – dass wir keine V-Leute in
    diesen Organisationen haben dürfen, wenn das Verfahren
    weitergehen soll – ist absurd. Wie sollen wir Erkennt-
    nisse über die Verfassungsfeindlichkeit gewinnen, wenn

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    (C (D ir in diesen Gremien keine Leute haben dürfen, die ich von sich aus anbieten – die haben wir doch nicht ingekauft, die bieten sich an! –, uns zu informieren? (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Karlsruhe locuta, causa finita!)


    ach meiner Einschätzung führt dieser Beschluss aus
    arlsruhe letztlich dazu, dass man überhaupt kein Ver-

    ahren zum Verbot rechtsextremer Parteien betreiben
    ann. Dieses Ergebnis kann ich nicht akzeptieren. Wir
    üssen an dieser Stelle weiterarbeiten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich finde es gut, dass die Innenministerkonferenz am
    ergangenen Freitag in Nürnberg beschlossen hat, das
    inanzgebaren der NPD überprüfen zu lassen.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Richtig!)


    ch kann mir nicht vorstellen, dass die Schlägerbanden,
    ie die NPD durch Deutschland geschickt hat, die Ban-
    en, die beim Aufhängen ihrer Plakate unsere herunter-
    erissen haben, das alles umsonst gemacht haben. Das
    laube ich nicht. Mich interessiert, wer diese Nazipartei
    inanziert. Es muss einmal öffentlich diskutiert werden,
    es Geistes Kind diejenigen sind, die so etwas unterstüt-

    en.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Nach einem Jahr großer Koalition ziehe ich für mich
    nd für meine Fraktion das persönliche Fazit: Dieses
    ündnis ist weitaus besser, als es von der öffentlichen
    einung dargestellt wird. Wenn Zeitungen jetzt Noten

    ür Kabinettsmitglieder abgeben, ist das lächerlich. Die-
    es Bündnis ist besser als sein Ruf. Ich mache mir natür-
    ich Sorgen, genau wie alle, die dieser Koalition angehö-
    en, wie die Meinungsumfragen aussehen. Allerdings
    uss man auch sagen: Noch eine Woche vor der letzten
    undestagswahl war die SPD den Meinungsumfragen
    ufolge so im Keller und die CDU so weit oben, dass
    iemand von uns auch nur mit einem Stück Brot hätte
    eiern wollen. Herr Westerwelle saß schon auf dem Stuhl
    eben Frau Merkel.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Nie!)


    Innerlich, doch, doch. Sie haben sich schon darauf vor-
    ereitet, Herr Westerwelle, geben Sie es zu!


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Der Stuhl kommt erst noch!)


    Erstens sage ich Ihnen: Es wird nicht jetzt in Deutsch-
    and gewählt. Also muss niemand vor lauter Angst zö-
    ern, auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen, die
    an treffen muss, wenn man regiert.

    Zweitens bin ich fest davon überzeugt, dass die Maß-
    ahmen, die wir beschlossen haben – Gesundheitsre-
    orm, Arbeitsmarktreform, Steuerreform –, rechtzeitig
    m Jahre 2009 wirken werden, wenn die nächsten






    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Struck
    Wahlen anstehen, sodass die Leute sagen werden, dass
    diese große Koalition eine gute Arbeit geleistet hat.

    Ich gehöre nicht zu denjenigen, die sagen, dass ihre
    Partei bei der nächsten Bundestagswahl nur dann stark
    werden kann, wenn sie sich gegen die andere Koalitions-
    fraktion, die CDU/CSU, profiliert. Ich bin der festen
    Überzeugung, dass meine Partei Erfolg hat, wenn die
    Koalition und die Regierung Erfolg haben. Dafür
    kämpfe ich.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Man wird mir verzeihen, dass ich zum Abschluss
    sage: Ich hoffe bei der nächsten Wahl auf das Ergebnis,
    das es auch 1969 nach der großen Koalition gegeben hat.


    (Heiterkeit bei der SPD)


    Wir haben gut zusammengearbeitet und ein Sozialdemo-
    krat wurde Kanzler. Frau Bundeskanzlerin, Sie werden
    es mir verzeihen, aber das konnte ich mir nun doch nicht
    verkneifen.

    Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Für die Fraktion des Bündnisses 90/Die Grünen hat

nun die Kollegin Renate Künast das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Renate Künast


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wenn es

    Sie glücklich machen würde, dann könnte ich für die
    Vertreterinnen und Vertreter der Koalitionsfraktionen,
    für die Bundesregierung und für die Bundeskanzlerin
    einfach dreimal rufen: Ja, ja, ja – ja, die Zahlen sind
    glänzend, ja, die Nettokreditaufnahme ist niedriger, ja,
    die Arbeitslosenzahlen sind gesunken. Wenn es denn
    helfen würde.

    An dieser Stelle muss ich aber auch Wasser in den
    Wein gießen; denn eines ist doch klar: Sie versuchen
    hier, auf einer Welle guter Zahlen zu schwimmen, in
    Wahrheit streicht diese Koalition aber nur die Reform-
    dividende von Rot-Grün ein.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Zurufe von der CDU/CSU: Oh!)


    – So ist es. – Frau Merkel, wenn Ihr Vorgänger nicht so
    nervenschwach gewesen wäre, dann würde er heute hier
    stehen und diese Dividende einstreichen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Steinbrück hatte gestern Recht, als er in seiner
    Rede angedeutet hat, dass der Grundstein für diese Re-
    formen – zum Beispiel die Arbeitsmarktreformen – unter
    der Vorgängerregierung gelegt wurde.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie müssen jetzt erst einmal damit anfangen, anzu-
    packen. Unser Kritikpunkt an der jetzigen Situation ist,
    dass Sie sie für Deutschland nicht wirklich nutzen.

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    (C (D ie müssen die soziale Marktwirtschaft auch ökologisch eiterentwickeln. Sie müssen dafür sorgen, dass in die em Land anders produziert und Mobilität anders ereicht wird und dass die Menschen anders wohnen. iese Bereiche packen Sie aber überhaupt nicht an. Sie orgen nicht dafür, dass in den sieben fetten Jahren für ieben magere Jahre Vorsorge betrieben wird. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Wir haben gerade erst sieben magere Jahre Rot-Grün hinter uns!)


    (Joachim Poß [SPD]: Quatsch!)


    Sie ruhen sich aus. Herr Raumsauer, wir wären in den
    ieben Jahren noch weiter gewesen, wenn Sie nicht
    Bayern vorneweg – zu den Blockierern gehört hätten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Die sieben mageren Jahre sind an Ihnen persönlich vorbeigegangen!)


    Sie geben an, dieses Land sei weiter. Sie rühmen sich
    amit, den Haushalt saniert zu haben. Ich schaue mir
    as einmal an und rechne nach Adam Riese: Sie haben
    ie Nettokreditaufnahme auf 19,6 Milliarden Euro redu-
    iert. Bei Steuermehreinnahmen von 17,9 Milliarden Euro,
    rivatisierungserlösen von 9,2 Milliarden Euro und Ein-
    ahmen aus der Mehrwertsteuererhöhung ist eine Redu-
    ierung der Nettokreditaufnahme um circa 11 Milliarden
    uro ein Armutszeugnis.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich sage Ihnen: Wenn wir Ihre Strategie weiter betrei-
    en würden, dann wären wir relativ sicher erst 2051 am
    iel. Das halte ich für ein bisschen wenig. Man könnte
    iel früher einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen.
    azu müssten Sie allerdings die Einsparpotenziale
    auch bei der Verwaltung – konsequent nutzen. Dann
    üssten die Subventionen und die Ausgaben konsequent

    esenkt werden. All das packen Sie aber nicht an.

    Man kann als Fazit feststellen: Sie nutzen zwar die
    indfall Profits, leisten aber wenige Anstrengungen.
    ie einzige Anstrengung, die Sie unternommen haben,
    esteht darin, eine Unternehmensteuerreform vorzule-
    en, die nicht einmal gegenfinanziert ist. Sie entlasten
    ie Unternehmen, greifen aber mit der Mehrwertsteuer-
    rhöhung wieder dem kleinen Mann in die Tasche.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Merkel, Sie haben versucht, uns eine Lehrstunde
    n Sachen Rechnen zu geben, um uns allen zu erklären,
    ass bei den Lohnnebenkosten von 40,6 Prozent eine
    enkung erfolgt sei; wer das nicht errechnen könne, sei

    n diesem Hause fehl am Platz.

    Ich rechne mit dem, was Sie damals angekündigt ha-
    en. Sie haben eine Erhöhung der Mehrwertsteuer ange-
    ündigt und legitimiert, indem Sie gesagt haben, diese
    oalition werde die Lohnnebenkosten unter 40 Prozent

    enken. Sie haben zwar die Mehrwertsteuererhöhung be-
    chlossen, aber die Lohnnebenkosten nicht gesenkt. Ver-
    prochen – gebrochen: Das ist das richtige Fazit.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)







    (A) )



    (B) )


    Renate Künast
    Sie haben das Meisterstück der Koalition – eine
    Gesundheitsreform – angekündigt. Sie haben gerade
    selbst festgestellt, dass es sich dabei nicht um eine Ge-
    sundheitsreform zugunsten der Strukturen und Anbieter,
    sondern für die Versicherten handelt. Ich halte Ihnen ent-
    gegen: Diese Gesundheitsreform war auch für die priva-
    ten Krankenkassen gedacht, die Sie von Anfang an sa-
    krosankt gestellt haben. Das ist falsch. Sozial geht
    anders, Frau Merkel.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben uns mit der Gesundheitsreform eine Vor-
    stellung Ihres monatelangen Herumdokterns und ständi-
    gen Aufschiebens gegeben. Erst haben Sie angekündigt,
    dass mehr Steuern in das System fließen würden. Dann
    wurde das wieder zurückgenommen. Als die Einnahmen
    etwas stiegen, wollten Sie das System doch wieder zum
    Teil aus Steuermitteln finanzieren. Diese Gesundheitsre-
    form und das Herumdoktern in diesem Punkt hat in Sa-
    chen Gesundheit in Deutschland nichts Positives be-
    wegt; die Menschen, die Ihre Arbeit verfolgt haben, sind
    eher krank geworden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Was haben Sie in der Arbeitsmarktpolitik bewirkt?
    Sie haben Unruhe gestiftet. Lassen Sie mich nur auf die
    Vorschläge von Herr Rüttgers zum ALG I eingehen.
    Frau Merkel, Sie haben gesagt, Sie wollten Deutschland
    dienen. An dieser Stelle könnten Sie Deutschland einen
    Dienst erweisen, indem Sie nicht darauf verweisen, dass
    Sie den Punkt nicht angehen könnten, weil die SPD das
    nicht will, sondern ganz klar feststellen: Wir wollen die
    Vorschläge von Rüttgers nicht umsetzen, weil sie asozial
    sind.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie sind asozial, weil es in Zukunft wenige Menschen
    geben wird, die 45 Jahre durchgehend erwerbstätig sind,
    weil Rüttgers’ Vorschlag ihnen Sand in die Augen streut
    und weil dieser Vorschlag die Situation vieler Menschen
    noch verschlechtern würde. Heute reicht es, zwei Jahre
    versicherungspflichtig tätig zu sein, um ein Jahr lang
    ALG I beziehen zu können. Nach Rüttgers’ Vorschlag
    muss jemand zehn Jahre versicherungspflichtig tätig
    sein, um ein Jahr ALG zu erhalten.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Wer von den heute 25- bis 30-Jährigen schafft das denn?

    Rüttgers’ Vorschlag richtet sich, glaube ich, gegen
    mehrere Seiten: zum einen gegen die Kanzlerin, die er
    nicht akzeptieren kann, zum anderen gegen die jungen
    Menschen, die erst einmal in den Arbeitsmarkt hinein-
    kommen müssen, und auch gegen die Frauen, die allein
    aufgrund von Erziehungszeiten nicht so leicht auf zehn
    Jahre versicherungspflichtiger Tätigkeit kommen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Auch dazu kann man nur feststellen: Sozial geht anders.

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    (C (D Ich muss mich auch über etwas anderes wundern, rau Merkel. Wenn Sie über mehr Leistungsbereitschaft eden und darüber, dass Sie die Leistungsträger untertützen wollen, dann hören Sie doch auf, ständig über eistungsbeschränkungen, Sanktionen und Missbrauch eim Arbeitslosengeld zu diskutieren! Dann fangen Sie och an, dafür Sorge zu tragen, dass die Mittel zur Förerung von Langzeitarbeitslosen bei der Bundesagentur bfließen, statt wieder über 2 Milliarden Euro liegen zu assen und eine Haushaltssperre für Eingliederungsmittel u verhängen! Sie blinken sozial, aber am Ende ist Ihr urs doch wieder neoliberal. (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Was Ihre Leipziger Rede angeht, schaffen Sie zwar
    etzt ein bisschen Distanz dazu, aber das, was Sie hier
    nbieten, ist immer noch Leipziger Allerlei.


    (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE], an das BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gewandt: Das war ein Gag! Jetzt müsst ihr klatschen! Ihr habt einen Gag verpasst!)


    Nach einem Jahr großer Koalition ist festzustellen:
    ie machen eine Politik der kleinen Schritte, von der
    an heute kaum weiß, wohin sie geht oder gehen soll.
    ie verständigen sich auf den kleinsten gemeinsamen
    enner. Wenn man genau hinschaut, dann erkennt man,
    ass es immer der kleinste gemeinsame Nenner von
    DU/CSU, SPD und den Unionsministerpräsidenten ist.
    ie haben noch Anfang dieses Jahres den guten Geist
    on Genshagen, dem Ort, an dem Sie eine Kabinetts-
    lausur abgehalten haben, beschworen. Ich glaube aber,
    ass der gute Geist von Genshagen gar nicht mehr exis-
    iert, sondern dass er eher zum Monster von Wolfrats-
    ausen mutiert ist.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dirk Niebel [FDP]: Ich will Fischer wieder haben!)


    Die Versicherungswirtschaft will Sie nicht wieder ha-
    en, Herr Niebel.

    Jetzt müsste es eigentlich losgehen. Frau Merkel, Sie
    aben sowohl in Ihrer heutigen als auch in Ihrer Rede
    uvor klar gesagt: Wir dürfen unsere Zukunft nicht ver-
    rauchen. Ich muss Ihnen ehrlich sagen: Mich stört diese
    eaktive Grundhaltung. „Wir dürfen unsere Zukunft
    icht verbrauchen“ offenbart eine falsche Begrifflich-
    eit; denn wir sind mittlerweile in vielen politischen Be-
    eichen so weit entwickelt, dass es nicht mehr nur um
    eaktion und Nichtverbrauchen geht. Vielmehr müssen
    ir an dieser Stelle eine aktive Haltung einnehmen. Wir
    üssen uns eine gute Zukunft erst aufbauen. Wir dürfen

    ei den zentralen Themen Klima, Gerechtigkeit und
    inderförderung nicht nur darauf verweisen, dass wir et-
    as nicht verbauen dürfen. Vielmehr müssen wir Mut,
    reativität und Kraft haben und uns von alten Lobby-
    ruppen lösen, um wirklich etwas aufzubauen. Aber das
    un Sie bislang nicht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)







    (A) )



    (B) )


    Renate Künast
    Meine ehrliche Sorge ist, dass Sie Vorbereitungen
    treffen, um 2007 zu einem Jahr der roten Teppiche und
    der abgeschrittenen Ehrenformationen zu machen und
    im nächsten Jahr lauter 50-Jahr-Feiern zu veranstalten.
    Wir brauchen aber für die Europäische Union und insbe-
    sondere für Deutschland eine neue Zündungsstufe in der
    Entwicklung.

    Ich nenne das Thema Klima als Beispiel. Eines ver-
    wundert sehr: Herr Gabriel ist herumgereist und hat na-
    tional und international verkündet, Deutschland wolle
    eine Vorreiterrolle in Klimafragen einnehmen. Unter die-
    sem Gesichtspunkt war Ihre heutige Rede mehr als ent-
    täuschend, Frau Bundeskanzlerin.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Der Klimawandel findet längst statt. Er ist von einer
    ökologischen zu einer ökonomischen Katastrophe ge-
    worden. Nicholas Stern, ehemaliger Chefökonom der
    Weltbank, sagt, dass in wenigen Jahren bis zu 20 Prozent
    der globalen Wirtschaftsleistung durch den Klimawan-
    del aufgefressen werden. Dabei hat er noch nicht einmal
    über Hunger, Migrationsströme und Wetterextreme gere-
    det, die unsere Wirtschaft schon heute betreffen. Profes-
    sor Schellnhuber, der auch Sie berät, Frau Merkel, hat
    gesagt: Wenn wir eine Wende beim Klima noch schaffen
    wollen, dann ist heute ein kraftvolles politisches Han-
    deln notwendig, weil wir noch circa zehn Jahre Zeit ha-
    ben. – Unter diesem Aspekt haben Sie heute nichts ange-
    boten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Das ist falsch!)


    – Das ist nicht falsch, auch wenn Sie etwas anderes be-
    haupten. Frau Merkel hat in ihrer Rede zwar das Pro-
    blem benannt, hat aber keine einzige Maßnahme be-
    schrieben, die sie ergreifen will.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das Jahr 2007 muss ein Jahr des Handelns werden.
    Wir brauchen gerade nach Nairobi ein zweigleisiges
    Vorgehen für einen erfolgreichen Klimaschutz. Wir kön-
    nen nicht immer auf das langsame Völkerrecht warten.
    Nairobi hat gezeigt, dass die Welt sozusagen auf Leader-
    ship wartet. Die Menschen in Afrika zum Beispiel war-
    ten darauf, dass jemand Vorreiter für einen wirtschaftli-
    chen Wettbewerb ist, der dazu führt, dass anders
    produziert wird und Rücksicht genommen wird. Wir
    müssen unsere CO2-Emissionen senken und lernen, wirt-
    schaftliche Entwicklung und Mobilität ohne CO2-Emis-
    sionen zu denken. Aber dazu haben Sie keinen Vor-
    schlag gemacht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wer die Wirtschaft in Deutschland und in Europa
    weiterentwickeln will, muss beim Klimaschutz techno-
    logisch vorangehen und schneller sein. Wer beim Klima-
    schutz anführen will, der muss auch bereit sein, voranzu-
    gehen. Das gehört logisch zusammen. Sie müssen
    endlich beschließen, dass Deutschland 40 Prozent seiner
    CO2-Emissionen bis 2020 senken wird – komme, was
    wolle.

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    (C (D (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dirk Niebel [FDP]: Dann können wir aber die Kernkraftwerke nicht abstellen!)


    Es reicht nicht aus, dass Herr Gabriel hin und wieder
    enn-dann-Sätze spricht. Also: Wenn die Europäische
    nion entscheidet, dass die CO2-Emissionen um
    0 Prozent gesenkt werden sollen, dann werden auch
    ir … –

    Nein, wir brauchen von der zukünftigen Präsident-
    chaft der EU und der zukünftigen G-8-Präsidentschaft
    ine klare Aussage – quasi eine Morgengabe –, die lau-
    et: Deutschland wird die CO2-Emissionen um
    0 Prozent reduzieren. Dann lösen Sie Wettbewerb aus
    nd dann geben Sie der Wirtschaft einen Schub.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir brauchen mehr als nur rhetorische Verrenkungen.
    ch höre Ihre Worte, Herr Gabriel, immer gern; denn sie
    aben etwas Dynamisches. Sie weisen in die richtige
    ichtung. Uns Grünen aber fehlt, dass den Worten etwas

    olgt. Ihre rhetorischen Verrenkungen in den letzten Ta-
    en über Ihren NAP II, also die Senkung der CO2-Emis-
    ionen, die Sie in Brüssel eingereicht haben, waren
    chon beachtlich. Die EU-Umweltagentur hat keine
    euen Zahlen gebraucht, um sagen zu können, dass
    eutschland beim Klimaschutz kein Vorreiter ist und

    eine CO2-Emissionen weiter reduzieren muss. Diese
    egierung – an vorderster Stelle die Kanzlerin – ist auf-
    efordert, nicht vor der Drohung eines Investitionsboy-
    otts durch die Stromindustrie in die Knie zu gehen. Sie
    ollten Deutschland dienen. Hier ist der Ort, zu dienen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie müssen viel ehrgeizigere Ziele beim Emissions-
    andel festlegen und Sie müssen die Privilegien für
    ohlekraftwerke endlich abschaffen, weil Sie ansonsten
    as Gegenteil dessen tun, was Ihr Berater, Herr Profes-
    or Schellnhuber, rät, der gesagt hat, man müsse in den
    ächsten zehn Jahren aktiv sein, weil sonst die Zeit ver-
    an sei. Wir brauchen ehrgeizige europäische Maßnah-

    en, einen europäischen Pakt für Klimaschutz und Ver-
    orgungssicherheit. Wir brauchen verbindliche Ziele.

    Wir Grüne sagen: Wir müssen neue Felder beschrei-
    en. Da lassen wir uns auch nicht durch Marktanreizpro-
    ramme, die Sie auflegen, in die Irre führen. Die größten
    illionenzahlungen für Anreizprogramme reichen nicht

    us, wenn Sie nicht endlich ein Wärmeeinspeisungsge-
    etz auflegen; denn das ändert die Strukturen und kurbelt
    ie Wirtschaft an.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Gerade der Mittelstand, der die Arbeitsplätze schafft,
    raucht jetzt eine Effizienzstrategie. Wir haben in die-
    em Haushalt vorgeschlagen, einen Klimaschutzfonds
    ür das Jahr 2007 einzurichten, den wir später zum Bei-
    piel durch die Versteigerung der Emissionszertifikate
    peisen wollen.


    (Vorsitz: Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms)







    (A) )



    (B) )


    Renate Künast
    Wer dieses Land zum Vorreiter machen will, muss die
    Möglichkeit nutzen, 10 Prozent der Emissionszertifikate
    zu versteigern und die Einnahmen für eine Effizienzstra-
    tegie zu verwenden. Daran wird der Mittelstand verdie-
    nen und dadurch werden neue Arbeitsplätze entstehen.
    Das ist sinnvoller, als über die Abschaffung von Kündi-
    gungsschutzregeln zu sprechen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Mir hat in diesem ganzen Bereich gefehlt, dass Sie
    Vorschläge machen, wie wir wieder zu den alten Stärken
    der deutschen Wirtschaft zurückfinden können. Wenn
    man sich überlegt, wo die Stärken der deutschen Wirt-
    schaft waren, kommt man sofort auf den Automobilbau.
    Wir stellen aber fest, dass im Augenblick die modernsten
    Fahrzeuge nicht in Deutschland hergestellt werden. Wer
    aber wieder dahin will, dass moderne und hoch angese-
    hene Fahrzeuge in Deutschland hergestellt werden, der
    muss dem Markt Ziele setzen, die er erreichen soll, und
    Regeln geben. Das bedeutet für die Automobilindustrie
    eine zeitliche Vorgabe, bis wann der Durchschnittsver-
    brauch eines in Deutschland oder in Europa hergestellten
    Autos bei 5 Litern oder wann er bei 3 Litern sein muss.
    Wer da Bewegung schaffen will, muss dafür Sorge tra-
    gen, dass die Kfz-Steuer nach dem CO2-Ausstoß berech-
    net wird. So macht man eine gute soziale und ökologi-
    sche Marktwirtschaft und nicht, indem man nur Zahlen
    benennt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Merkel, Sie haben an dieser Stelle über soziale
    Gerechtigkeit geredet. Sie haben Recht: Eine der zentra-
    len Gerechtigkeitsfragen betrifft das Thema Bildung.
    Aber für die Bildung brauchen wir Durchlässigkeit in
    den Strukturen, weil es in Deutschland immer noch so
    ist, dass der soziale Aufstieg, der Aufstieg in Führungs-
    funktionen, quasi vererbt wird wie im 19. Jahrhundert.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ehrlich gesagt, stört uns die Art und Weise Ihres
    Schönheitswettbewerbs um kostenfreie Kitaplätze,
    meine Damen und Herren. Von diesen kostenfreien Kita-
    plätzen werden die Besserverdienenden profitieren, aber
    nicht die Kinder dieser Republik. Sie sind an dieser
    Stelle auf dem Irrweg.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich hoffe, dass Sie sich da gegenseitig wieder zurückho-
    len werden.

    Die Republik braucht auch keine flächendeckende
    Pflasterung mit Modellprojekten, Frau von der Leyen,
    sondern diese Republik und die Kinder brauchen nach
    Ihrem Elterngeld einen durchsetzbaren Rechtsanspruch
    auf Kinderbetreuung mit einem guten Bildungsangebot.
    Dafür brauchen wir Geld.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir brauchen nicht als Erstes Gebührenfreiheit, sondern
    wir müssen die sprachliche Entwicklung der Kinder för-
    dern. Es nützt doch keinem Kind, wenn es aus einem

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    (C (D ostenlosen Kindergarten mit einem Sprachdefizit in die rundschule kommt. Sie werden sich mit der Finanzierung der Kinderbereuung auseinander setzen müssen. Sie tun so, als könne an beim Kindergeld herumoperieren. Ich habe mir die nalyse des Bundes der Steuerzahler des Berichts der undesregierung zum Existenzminimum angesehen und ann Ihnen sagen, dass Sie ständig mit Rechentricks areiten. Sie tun so, als könnten Sie Kindergartenplätze ostenlos machen, indem Sie das Kindergeld vielleicht icht erhöhen. Zeitgleich hat Ihr Bundesfinanzministeium die Zahlen systematisch so klein gerechnet – erstals wird behauptet, es gebe niedrigere Lebenshaltungs osten in dieser Republik –, dass es bis Ende 2008 berhaupt nicht zu einer Erhöhung des Kindergeldes ommen wird. Verlassen Sie doch endlich Ihr Wolkenkukucksheim! Kümmern Sie sich um die Sorgen der Menchen, die da heißen: Rechtsanspruch auf einen guten indergartenplatz. Voraussetzung dafür ist zum Beispiel eine komplette mstrukturierung unserer Bildungslandschaft. Natürlich üssen die Curricula durch die Länder verändert wer en. Aber auch Sie müssen eine Leistung vollbringen. iese Regierung muss dafür sorgen, dass die Kommunen enug Geld haben, um bei den Kindergartenplätzen überaupt anfangen zu können. Es gibt nur einen Weg: Wenn Sie selber sagen, Sie als roße Koalition seien mutig, dann seien Sie doch so muig und stellen endlich einmal alte Steuerprivilegien inrage. Nach unserer Meinung ist das Ehegattensplitting, as die kinderlose, reiche Ehe privilegiert, nicht mehr zu egitimieren. Das sind genau die Gelder, die wir in unere Kinder investieren müssen. Sie loben sich am Ende der Bildungspyramide, beim hema Hochschulpakt. Ich sage Ihnen aber: Auch der ochschulpakt hält nicht, was Sie heute früh verspro hen haben. Warum? Weil Sie mit dem Hochschulpakt oni an einige Stadtstaaten geben, zum Beispiel auch an erlin, damit existente Hochschulplätze erhalten weren. Sie kürzen die Gelder um mehr als 20 Prozent, soass Sie mit Ihrem Hochschulpakt gar nicht 90 000 neue tudienplätze werden schaffen können. Das ist ein Di emma, weil wir in Wahrheit in den nächsten Jahren och mehr Geld als für diese 90 000 neuen Studienplätze rauchen werden. Wir haben uns in diesem Jahr als konstruktive Oppoition aufgestellt. eshalb will ich an dieser Stelle mit einer Bitte und einer rwartung an die Bundesregierung enden, die sich auf as Thema Außenpolitik bezieht. Frau Merkel, ich habe ositiv aufgenommen, was Sie zum NATO-Gipfel in iga gesagt haben, weil ich glaube, dass es genau darauf nkommt. Ich bin froh, dass Sie jetzt endlich einmal die timme erhoben haben und in Richtung NATO-Gipfel lar sagen, dass die internationalen Sicherheitsprobleme Renate Künast eben nicht allein mit Militär zu lösen sind, sondern dass dazu auch zivile Unterstützung und wirtschaftliche Unterstützung erforderlich sind. Ich hoffe, dass Sie diese Strategie weiterführen, dass Sie laut – auch in Richtung USA – sagen: Das, was im Irak angerichtet worden ist, was unter dem Schild von „Enduring Freedom“ im Süden Afghanistans passiert, ist nicht richtig. Ich hoffe, dass Ihre Erwartungen erfüllt werden. Ich hoffe, dass internationale Sicherheitspolitik anders betrieben wird. Wir haben eine Erwartung in Sachen Nahost – dazu haben Sie heute nichts gesagt –: dass Sie, Frau Bundeskanzlerin, das Nahostquartett wieder beleben. Auch für den Libanoneinsatz gilt: Militär allein wird nicht reichen. Wir brauchen Aktivitäten, die geeignet sind, den Libanon zu stabilisieren. Wir brauchen die Umsetzung der Zweistaatenlösung. Wir müssen Syrien konstruktiv einbeziehen; sonst wird dieses Unternehmen vor Ort scheitern. Kommen Sie bitte zum Schluss. Frau Bundeskanzlerin, mein Fazit Ihres ersten Jahres ist: Ihre Zahlen sind zwar gut; aber es ist in Wahrheit die Reformdividende Ihrer Vorgängerregierung. Mein Ausblick ist: Das Jahr 2007 darf nicht das Jahr der roten Teppiche sein. Sie haben große Aufgaben auf dem Gebiet des Sozialen und des Ökologischen zu lösen, damit dieses Land Vorreiter beim Klimaschutz ist und damit hier neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Wir Grüne erwarten von Ihnen, dass Sie nicht nur über die Fakten reden, sondern diese Dinge wirklich anpacken. (Anhaltender Beifall beim BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Zurufe von der CDU/CSU: Oh!)





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    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)