Rede:
ID1606513600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/65 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2007 (Haushaltsgesetz 2007) (Drucksachen 16/2300, 16/2302) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2006 bis 2010 (Drucksachen 16/2301, 16/2302, 16/3126) Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksachen 16/3101, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 16/3102, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 16/3108, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6403 A 6403 B 6403 B 6403 C 6404 A 6404 A 6404 A 6404 B 6407 A 6410 A 6412 C 6416 A 6420 A 6425 B 6426 D 6427 B 6430 D 6432 B 6432 C 6434 A 6435 B 6437 B 6438 A 6438 D 6440 C 6440 D 6442 C 6444 A 6444 D II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Dr. Frank Schmidt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Dörflinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 16/3114, 16/3123) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Maria Eichhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Koschorrek (CDU/CSU) . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 16/3107, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 16/3124) . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bun- desministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) 6446 B 6446 D 6448 D 6449 B 6450 C 6452 B 6454 A 6454 C 6456 A 6456 D 6457 A 6458 C 6459 C 6461 A 6462 D 6464 B 6466 A 6466 A 6467 C 6469 B 6470 D 6471 D 6473 B 6475 A 6475 D 6478 D 6479 B 6480 A 6481 D 6484 C 6485 C 6486 C 6487 C 6488 C 6490 D 6492 B 6492 B 6492 C 6493 B 6495 B 6497 B 6498 C 6500 A 6501 B 6502 B 6504 C 6505 D 6507 A 6507 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6403 (A) ) (B) ) 65. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Anlage 2 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6507 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 21.11.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 21.11.2006 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Roth (Heringen), Michael SPD 21.11.2006 Schily, Otto SPD 21.11.2006 Schummer, Uwe CDU/CSU 21.11.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * A S Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 21.11.2006* Gabriel, Sigmar SPD 21.11.2006 Großmann, Achim SPD 21.11.2006 Hettlich, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hilsberg, Stephan SPD 21.11.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hovermann, Eike SPD 21.11.2006 Irber, Brunhilde SPD 21.11.2006 Jelpke, Ulla DIE LINKE 21.11.2006 Merten, Ulrike SPD 21.11.2006 Nitzsche, Henry CDU/CSU 21.11.2006 Ortel, Holger SPD 21.11.2006 Röspel, René SPD 21.11.2006 S S D W W Z (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union nlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bundesministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) Ich erkläre im Namen der Fraktion des BÜNDNIS- ES 90/DIE GRÜNEN, dass unser Votum „Nein“ lautet. chwabe, Frank SPD 21.11.2006 panier, Wolfgang SPD 21.11.2006 r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 21.11.2006 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 21.11.2006 immermann, Sabine DIE LINKE 21.11.2006 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Maria Eichhorn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Bender, wenn Sie in der letzten Sitzungswoche

    ei der Diskussion über die Tabakrichtlinie anwesend
    aren, dann konnten Sie von Herrn Staatssekretär
    üller hören, dass die Arbeitsgruppe der Koalition auf

    inem sehr guten Wege ist; es wurde bereits vereinbart,
    ass in Speisegaststätten Rauchverbot herrschen soll.
    erzeit wird noch darüber verhandelt. Ich persönlich
    nd auch Kolleginnen und Kollegen aus allen Fraktionen
    ind für einen Nichtraucherschutz nach italienischem
    orbild; denn ich bin der Meinung, dass sich die dortige
    ösung bewährt hat. Wir treten dafür ein, ein generelles
    auchverbot in der Gastronomie einzuführen, aber auch
    bgeschlossene Räume für Raucher zu schaffen, wo
    iese ihrer Sucht, die zwar schädlich ist, aber auf diese
    eise keinen anderen schädigt, frönen können. Das
    äre eine saubere Lösung nach italienischem Vorbild,
    ie ich befürworten könnte, weil sie einen Schutz der
    ichtraucher vor dem Passivrauch gewährleistet, aber

    uch einen Raum für Raucher schafft. Ich denke, das
    önnen auch Sie befürworten. Auf jeden Fall habe ich
    as in den Ausführungen der Grünen bisher immer so
    ehört.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Meine Damen und Herren, im Übrigen ist nach einer
    ktuellen Umfrage des Deutschen Krebsforschungszen-
    rums die Mehrheit der deutschen Bevölkerung für ein
    ollständiges Rauchverbot in der Gastronomie. Ich
    elbst habe noch nie so viele zustimmende Zuschriften
    nd Anrufe zu einem Thema bekommen wie zu meiner
    orderung nach einem Rauchverbot.

    Kollegen, die sich gegen ein Rauchverbot in der
    astronomie aussprechen, befürchten, dass eine solche






    (A) )



    (B) )


    Maria Eichhorn
    Regelung zu mehr Bürokratie führen und der Umsatz in
    der Gastronomie zurückgehen könnte. Dass diese Be-
    denken unbegründet sind, zeigen uns die europäischen
    Länder, welche ein Rauchverbot bereits eingeführt ha-
    ben.


    (Beifall der Abg. Dr. Marlies Volkmer [SPD])


    Beispielsweise ist in Irland wie auch in anderen Ländern
    der Getränkeumsatz nach Einführung des Rauchverbots
    konstant geblieben, während der Speisenumsatz sogar
    angestiegen ist.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Es ist an der Zeit, auch in Deutschland zu handeln und
    die große Mehrheit, nämlich 63 Prozent der Bevölke-
    rung, vor dem Tabakrauch umfassend zu schützen.

    Aber nicht nur die Tabaksucht muss uns zum Handeln
    veranlassen. Auch die Zahl der Alkoholabhängigen ist
    erschreckend hoch. Kinder greifen heute durchschnitt-
    lich im Alter von 12,8 Jahren zum Alkohol. Ein Jahr
    später haben sie bereits den ersten Alkoholrausch.
    Kampftrinken ist „in“ und hat auch schon zum Tod von
    Jugendlichen geführt. Daher sind Aufklärungskampag-
    nen wie zum Beispiel „Kein Alkohol in Kinderhände“
    äußerst wichtig.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Elke Ferner [SPD])


    Ich danke in diesem Zusammenhang allen Verant-
    wortlichen in den Schulen, Kindertagesstätten, Jugend-
    gruppen, Verbänden und Vereinen, die diese Aufklärung
    vor Ort betreiben. Schließlich ist der verantwortungs-
    volle Umgang der Erwachsenen mit Alkohol auch hier
    das beste Vorbild für die Jugend.

    Alkohol und Nikotin führen oft auch zu illegalen Dro-
    gen. Alarmierend ist vor allem die Zunahme des Kon-
    sums von Cannabis. Daher muss die Präventions- und
    Aufklärungsarbeit weiter verbessert werden. Cannabis
    ist keine Spaßdroge; sie kann zu schweren physischen
    und psychischen Schäden führen.

    Zum Ende des Jahres läuft die Heroinstudie aus, die
    unter der Vorgängerregierung in Auftrag gegeben wurde.
    Die Koalition hat jetzt in einem Spitzengespräch verein-
    bart, dass bei denjenigen Menschen, die aktuell im Hero-
    inprojekt sind, die Behandlung zu Ende geführt wird.


    (Zuruf von der SPD: Nur ein schwacher Trost!)


    Wir wollen diese Menschen schließlich nicht ins Nichts
    fallen lassen.


    (Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und die anderen?)


    Eine grundsätzliche Fortführung der Heroinsubstitution
    und damit eine Zulassung von Diamorphin als Arznei-
    mittel wird es nicht geben.


    (Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist Hilfeverweigerung!)


    Damit wird den starken Vorbehalten der Union gegen die
    Heroinsubstitution Rechnung getragen.

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    (C (D (Beifall bei der CDU/CSU – Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ideologie vor Rationalität!)


    Es ist besser, dieses Geld für eine Verstärkung der
    annabisprävention auszugeben; diese ist dringend er-

    orderlich.


    (Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun?)


    ir müssen alles tun, um Menschen vor der Sucht zu be-
    ahren.


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Sucht nach Macht!)


    amit können wir ihnen viel Leid und Elend ersparen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat die Kollegin Jella Teuchner für die

PD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Jella Teuchner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    ie Debatte um den Haushalt des Bundesministeriums
    ür Gesundheit lässt sich nicht losgelöst von der Diskus-
    ion um die Gesundheitsreform führen. In beiden Dis-
    ussionen steht die Finanzierung der Krankenver-
    icherung im Mittelpunkt. Für beide Diskussionen gilt
    ie klare Prämisse: Die gesetzliche Krankenversiche-
    ung ist unverzichtbar; nur sie garantiert ein solidari-
    ches Gesundheitssystem, in dem die notwendigen
    esundheitsdienstleistungen flächendeckend erbracht
    erden.


    (Zustimmung bei Abgeordneten der SPD)


    Es gibt eine deutliche Verbesserung, die im Laufe der
    eratungen zum Haushalt erreicht wurde. Wir werden
    ie pauschale Abgeltung für die versicherungsfrem-
    en Leistungen deutlich weniger senken, als dies noch

    m Entwurf vorgesehen war. Den Krankenkassen wird
    adurch 1 Milliarde Euro mehr zur Verfügung stehen.
    as ist ein wichtiges Signal.


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: 5,6 Milliarden Euro werden den Krankenkassen entzogen!)


    Herr Bahr, wenn Sie Ihre qualifizierten Beiträge im
    usschuss bringen würden, dann wäre dies für uns alle

    ehr hilfreich.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Mache ich! Sie können noch etwas lernen!)


    Ich werde mich anstrengen.

    Dies ist auch ein Signal dafür, dass wir die Verant-
    ortung, die wir für die gesetzliche Krankenkasse ha-
    en, wahrnehmen. Insbesondere die versicherungsfrem-
    en Leistungen sind Ausgaben, die nicht nur von den






    (A) )



    (B) )


    Jella Teuchner
    Mitgliedern der gesetzlichen Krankenkassen, sondern
    von allen Bürgerinnen und Bürgern zu finanzieren sind.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Es sind Leistungen für alle, die von allen zu finanzieren
    sind.


    (Heinz Lanfermann [FDP]: Was ist mit den Kindern?)


    Wir bekräftigen mit dieser Änderung das, was wir mit
    der Gesundheitsreform auf den Weg bringen wollen. Wir
    wollen eine dritte Säule der Finanzierung: eine spürbare
    Steuerfinanzierung für die gesetzlichen Krankenkas-
    sen. Dazu brauchen wir Antworten auf folgende Fragen:
    Wie finanzieren wir die Krankenversicherungen? Wer
    muss welchen Beitrag leisten? Woher kommt das Geld?
    Unser Anspruch dabei ist, dass es auch in Zukunft eine
    solidarische Finanzierung gibt. Wir wollen, dass die
    Reichen weiterhin für die Armen, die Gesunden für die
    Kranken und die Jungen für die Alten einstehen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Wer stellt das eigentlich infrage? – Heinz Lanfermann [FDP]: Was ist mit den Kindern?)


    Wenn wir über die gesetzliche Krankenversiche-
    rung reden, dann sprechen wir über ein Ausgabenvolu-
    men von 235 Milliarden Euro pro Jahr. Dies sind Ausga-
    ben, die von den Beiträgen der Versicherten finanziert
    werden. Die Versicherten verlangen zu Recht, dass mit
    ihren Beiträgen


    (Otto Fricke [FDP]: Und Steuern!)


    wirtschaftlich umgegangen wird. Sie verlangen ebenfalls
    zu Recht, dass ihnen die notwendigen medizinischen
    Leistungen zur Verfügung stehen und sie am medizini-
    schen Fortschritt teilhaben können.

    Ich sehe es daher als Erfolg der Gesundheitsreform,
    dass wir damit fortfahren, Strukturen zu verändern, die
    in vielen Jahren gewachsen sind. Es ist uns gerade bei
    den neuen Versorgungsformen gelungen, Schritte nach
    vorn zu machen. Krankenkassen müssen in Zukunft ei-
    nen Hausarzttarif als Wahltarif anbieten. Die Kassen ha-
    ben die eingeschränkte Möglichkeit, Preise für Arznei-
    mittel auszuschreiben, und die Krankenhäuser werden
    weiter für die ambulante Versorgung geöffnet. Wir ma-
    chen also einen weiteren Schritt hin zu mehr Effizienz,


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Oh Gott!)


    mehr Koordination und mehr Qualität im Gesundheits-
    wesen.

    Ich sehe es auch als Erfolg, dass in Zukunft 300 000
    Nichtversicherte wieder eine Krankenversicherung ha-
    ben werden. Wir wollen, dass jeder krankenversichert
    ist. Dies umzusetzen, ist längst überfällig.


    (Beifall bei der SPD)


    Es gibt noch einen wichtigen Erfolg der Gesundheits-
    reform. Wir führen eine Reform durch, die keine Leis-
    tungskürzungen beinhaltet. Es ist richtig, dass die Be-

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    (C (D andlung von Verkehrsunfällen und privaten Unfällen estandteil des Leistungskataloges bleibt. Es ist richtig, ass die Chronikerregelung erhalten bleibt und keine höeren Zuzahlungen verlangt werden. s ist auch richtig, dass in Zukunft Eltern-Kind-Kuren, erbesserte Leistungen in der geriatrischen Rehabilitaion und die Versorgung Sterbender sowie empfohlene mpfungen in den Pflichtleistungskatalog aufgenomen werden. Mittel effektiv zu verwenden, ist die eine Aufgabe, ie wir mit der Gesundheitsreform angehen. Die andere ufgabe ist: Wir müssen die gesetzliche Krankenversi herung auf eine tragfähige finanzielle Basis stellen. Mit en zusätzlichen Mitteln für die pauschale Abgeltung erbessern wir die Startposition. Wie sieht die Situation zurzeit aus? Das Beitragsaufommen für die gesetzliche Krankenversicherung hält icht mit den Kostensteigerungen mit. Die Leistungsusgaben stiegen von 1980 bis 2000 im gleichen Maße ie das Bruttoinlandsprodukt. Die beitragspflichtigen innahmen pro Mitglied blieben allerdings dahinter zu ück. Grund dafür ist, dass der Anteil der Bruttolöhne nd -gehälter am Volkseinkommen von 70,1 Prozent m Jahre 1992 auf 64,7 Prozent im Jahre 2000 gesunken st. Es ist also eine Lücke zwischen Kostensteigerungen nd Lohnsteigerungen entstanden, die zu einer Finanierungslücke in der gesetzlichen Krankenkasse führt. Einen Teil dieser Lücke wollen wir mit Mitteln, die urch die Steuererhöhung 2003 generiert wurden, schlieen. In den Eckpunkten zur Gesundheitsreform ist nun orgesehen, versicherungsfremde Leistungen immer tärker aus Steuern zu finanzieren. (Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Womit? – Daniel Bahr [Münster] [FDP]: 5,6 Milliarden Euro werden entzogen!)


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    005 haben die Krankenkassen rund 5 Milliarden Euro
    ür solche Leistungen ausgegeben. Diese Mittel gilt es
    u verstetigen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Herr Bahr, auch wenn Sie immer wieder dazwischen-
    ufen,


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Es bleibt immer wieder wahr!)


    leibt es dabei.


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Es bleibt immer wieder wahr!)


    eswegen müssen wir schauen, dass wir die Leistungen
    ichern können.


    (Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Tun Sie aber nicht! – Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Es tut weh; aber es bleibt wahr!)


    Ich habe Sie gehört. Sie brauchen es nicht zum vierten
    al zu wiederholen.






    (A) )



    (B) )


    Jella Teuchner
    In der Anhörung zur Gesundheitsreform ging es unter
    anderem um die Regelungen zur privaten Krankenver-
    sicherung. Es wurde deutlich, dass das Argument, die
    private Krankenversicherung unterstütze die gesetzliche,
    nicht stimmt. Die privaten Krankenversicherungen zah-
    len zwar höhere Arzthonorare. Der Finanzverlust für die
    gesetzliche Krankenkasse durch die Risikoselektion der
    Privaten übertrifft diese höheren Honorare aber bei wei-
    tem. Es stellt sich schon die Frage, wie hoch der Beitrag
    zu einer privaten Krankenversicherung sein müsste,
    wenn sie zum Beispiel auch die Kosten für die Infra-
    struktur bei der ärztlichen Versorgung durch die Kran-
    kenhäuser übernehmen müsste.


    (Beifall bei der SPD)


    Wie viel müsste dann bezahlt werden?

    Außerdem machen Privatversicherte im Wesentlichen
    dort einen spürbaren Anteil aus, wo wir eine medizini-
    sche Überversorgung haben. Sichergestellt wird die Ver-
    sorgung durch die gesetzliche Krankenversicherung.
    90 Prozent der Menschen haben eine gesetzliche Kran-
    kenversicherung.


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Sie dürfen ja auch gar nicht wählen!)


    Für diese Menschen müssen wir deren Krankenkassen
    funktionsfähig erhalten.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir stehen aber weiter in der Pflicht, die Finanzie-
    rung der gesetzlichen Krankenkassen verlässlich zu re-
    geln. Wir müssen damit das Fundament stärken. Die
    Reform sieht einen Fonds zur Finanzierung der Kran-
    kenkassen vor. Es ist notwendig, die Finanzierung der
    gesetzlichen Krankenkassen und gleiche Wettbewerbs-
    bedingungen so weit wie möglich sicherzustellen; denn
    ohne diese gibt es keinen Wettbewerb um eine effiziente
    und gute Versorgung, sondern nur reinen Preiswettbe-
    werb. Eine Verschlechterung des Leistungsumfangs,
    zum Beispiel durch Streichung von Satzungsleistungen
    oder Einschränkungen der im SGB V als Kann- oder Er-
    messensleistung definierten Maßnahmen, würde dann
    drohen. Dies darf nicht passieren; denn dies würde das
    bewährte System der gesetzlichen Krankenkassen in sei-
    nem Bestand gefährden.

    Wir müssen sicherstellen, dass der Morbi-RSA wirk-
    lich funktionieren wird. Darüber hinaus müssen wir
    nochmals deutlich machen, dass wir von Anfang an ei-
    nen deutlichen Steuerzuschuss brauchen. Bisher ist fest-
    gelegt, dass im Startjahr die Finanzmittel, die über die
    Beitragseinnahmen und die zusätzlichen Steuermittel in
    den Fonds fließen, ausreichen sollen, um die zu erwar-
    tenden Gesamtausgaben der gesetzlichen Krankenversi-
    cherung zu decken. Dies müssen wir auch in Zukunft si-
    cherstellen. Wenn das nicht gelingt, wenn wir den
    Kassen Mittel entziehen, dann muss das dadurch aufge-
    fangen werden, dass Leistungen, die keine Pflichtleis-
    tungen sind, nicht mehr gewährt werden. Das wollen wir
    alle nicht.

    Es darf nicht dazu kommen, dass wir über einen stetig
    steigenden Zusatzbeitrag die Kosten für die Kranken-

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    (C (D ersicherung immer mehr auf die Versicherten verlaern. Es darf auch nicht dazu kommen, dass durch die nsolvenz einer Krankenkasse Löcher in die Finanzieung der medizinischen Versorgung gerissen werden. (Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann müsst ihr etwas am Gesetzentwurf ändern!)


    Hier liegen Aufgaben, die wir in den weiteren Bera-
    ungen zur Gesundheitsreform lösen müssen. Mit den
    usätzlichen Mitteln für die versicherungsfremden Leis-
    ungen setzen wir hier das Signal: Wir sind handlungsfä-
    ig.

    Es muss vor allem aber ein Signal an uns selbst sein.
    it der Gesundheitsreform werden wir beschließen,

    ass die Politik für die Beitragssätze verantwortlich ist.
    as heißt, wir müssen diese Verantwortung zukünftig

    elber wahrnehmen.


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Das ist ja das Schlimme!)


    ie gesetzliche Krankenversicherung ist unverzichtbar.
    ir sind es, die die Finanzierung sicherstellen müssen.


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Kassenlage!)


    as heißt, wir müssen jetzt und auch in Zukunft hand-
    ungsfähig sein.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Gesundheit nach Kassenlage!)