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ID1606512100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/65 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2007 (Haushaltsgesetz 2007) (Drucksachen 16/2300, 16/2302) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2006 bis 2010 (Drucksachen 16/2301, 16/2302, 16/3126) Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksachen 16/3101, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 16/3102, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 16/3108, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6403 A 6403 B 6403 B 6403 C 6404 A 6404 A 6404 A 6404 B 6407 A 6410 A 6412 C 6416 A 6420 A 6425 B 6426 D 6427 B 6430 D 6432 B 6432 C 6434 A 6435 B 6437 B 6438 A 6438 D 6440 C 6440 D 6442 C 6444 A 6444 D II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Dr. Frank Schmidt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Dörflinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 16/3114, 16/3123) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Maria Eichhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Koschorrek (CDU/CSU) . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 16/3107, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 16/3124) . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bun- desministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) 6446 B 6446 D 6448 D 6449 B 6450 C 6452 B 6454 A 6454 C 6456 A 6456 D 6457 A 6458 C 6459 C 6461 A 6462 D 6464 B 6466 A 6466 A 6467 C 6469 B 6470 D 6471 D 6473 B 6475 A 6475 D 6478 D 6479 B 6480 A 6481 D 6484 C 6485 C 6486 C 6487 C 6488 C 6490 D 6492 B 6492 B 6492 C 6493 B 6495 B 6497 B 6498 C 6500 A 6501 B 6502 B 6504 C 6505 D 6507 A 6507 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6403 (A) ) (B) ) 65. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Anlage 2 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6507 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 21.11.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 21.11.2006 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Roth (Heringen), Michael SPD 21.11.2006 Schily, Otto SPD 21.11.2006 Schummer, Uwe CDU/CSU 21.11.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * A S Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 21.11.2006* Gabriel, Sigmar SPD 21.11.2006 Großmann, Achim SPD 21.11.2006 Hettlich, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hilsberg, Stephan SPD 21.11.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hovermann, Eike SPD 21.11.2006 Irber, Brunhilde SPD 21.11.2006 Jelpke, Ulla DIE LINKE 21.11.2006 Merten, Ulrike SPD 21.11.2006 Nitzsche, Henry CDU/CSU 21.11.2006 Ortel, Holger SPD 21.11.2006 Röspel, René SPD 21.11.2006 S S D W W Z (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union nlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bundesministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) Ich erkläre im Namen der Fraktion des BÜNDNIS- ES 90/DIE GRÜNEN, dass unser Votum „Nein“ lautet. chwabe, Frank SPD 21.11.2006 panier, Wolfgang SPD 21.11.2006 r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 21.11.2006 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 21.11.2006 immermann, Sabine DIE LINKE 21.11.2006 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ulla Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Kollege Spieth, ich bin alles andere als jenseits

    der Realität.


    (Dirk Niebel [FDP]: Na ja! Ein bisschen schon!)


    Ich habe ganz klar gesagt: Wenn man über dieses Thema
    diskutiert, muss man auch zur Kenntnis nehmen, dass
    wir entgegen den Schätzungen zur finanziellen Situation
    eine positive Entwicklung zu verzeichnen haben und
    dass Verbesserungen festzustellen sind. Mehr erwarte
    ich auch von den Krankenkassen nicht.

    Es ist ein Beschäftigungszuwachs zu verzeichnen.
    Das dritte Quartal wurde nach allen Zahlen, die bisher
    von den Kassen vorliegen, mit einem Plus abgeschlos-
    sen. Im vierten Quartal wird die zweite Zahlung der
    Steuermittel für dieses Jahr in Höhe von 2,1 Milliar-
    den Euro erfolgen. Ebenfalls sind im vierten Quartal die
    Zuwächse im Zusammenhang mit den Einmaleinnahmen
    zu berücksichtigen. Ich habe gesagt, dass das AVWG,
    das Gesetz zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit in
    der Arzneimittelversogung, größere Auswirkungen hat,

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    (C (D ls von uns prognostiziert wurde; denn mein Ministeium rechnet immer sehr konservativ. (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Ach was! Das ist aber ganz neu! – Frank Spieth [DIE LINKE]: Ja, ja! „Konservativ“, das stimmt!)


    Ich glaube, Sie von der Linken waren gegen dieses
    pargesetz. – Wir wollen nämlich nicht den Eindruck er-
    ecken, es seien mehr Einsparungen vorgenommen
    orden, als es tatsächlich der Fall war.

    Der erste Fakt ist: Angesichts dessen, dass wir den
    rankenkassen 1 Milliarde Euro mehr zur Verfügung

    tellen, muss man zur Kenntnis nehmen, dass sich der
    orst Case, nämlich ein Risiko in Höhe von 5 Mil-

    iarden Euro, verringert hat.

    Der zweite Fakt ist: Die Beiträge erhöhen nicht wir,
    ondern die Krankenkassen.


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: So ein Blödsinn! Sie sollten einmal ins Gesetz gucken! – Weitere Zurufe von der FDP: Das wollen Sie ja ändern! – Aber nicht mehr lange!)


    er erhöht denn nächstes Jahr die Beiträge? Das sind
    och nicht wir!


    (Dirk Niebel [FDP]: Sie haben doch die ganze Zeit das Gegenteil gesagt!)


    Das, was ich gesagt habe, ist richtig. Denn ich stehe zu
    em, wofür ich jetzt verantwortlich gemacht werde.


    (Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Lassen wir doch die Steuermittel weg!)


    Ich sage noch einmal: Das GMG war nötig, weil die
    rankenkassen mit mehr als 8 Milliarden Euro verschul-
    et waren und die Schulden abbauen mussten. Das ist er-
    olgreich angegangen worden; aber es gibt noch Rest-
    chulden. Wir werden jetzt noch einmal zwei Jahre Zeit
    eben, damit die Krankenkassen die restlichen Schulden
    uf einem vernünftigen Weg abbauen. Selbstverständlich
    ird es dazu auch Beitragsanhebungen geben müssen,

    ber nur bis die Altschulden abgebaut sind.

    Deshalb, Kollege Spieth, können Sie sich da nicht
    infach herauswinden. Ich glaube, dass die Krankenkas-
    en gut daran tun, sich darauf einzustellen, sich mehr um
    ie Versorgung ihrer Versicherten zu kümmern. Ich
    enne gute Krankenkassen und ich kenne schlechtere.
    ch sage Ihnen: Die AOK Rheinland/Hamburg hat mir
    ehr gefallen, weil sie ihren Versicherten jetzt den Ser-
    ice anbietet, sich um zeitnahe Termine beim Arzt zu
    ümmern. Sie will sich engagieren, sie will es nicht hin-
    ehmen, dass ihre Versicherten, die hohe Beiträge be-
    ahlen, womöglich monatelang auf einen Termin beim
    rzt warten müssen, während privat Versicherte vorge-

    ogen werden.


    (Dirk Niebel [FDP]: Also passiert es doch!)


    enn Sie das bei der AOK Thüringen auch machen,
    erde ich das auch loben.

    Danke schön.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)







    (A) )



    (B) )



Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat der Kollege Daniel Bahr, FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Daniel Bahr


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Frau

    Ministerin, ich kann rechnen und wir werden Sie nicht
    aus der Verantwortung entlassen, was die Beitragserhö-
    hungen im nächsten Jahr angeht. Denn was ist die
    Hauptursache für die Beitragssteigerungen im nächsten
    und im übernächsten Jahr? Das waren Ihre Entscheidun-
    gen. Nicht wir, nicht die FDP-Fraktion, haben beschlos-
    sen, die Mehrwertsteuer um 3 Prozentpunkte zu erhö-
    hen, was die gesetzlichen Krankenkassen mit 800 bis
    900 Millionen Euro belastet. Nicht wir, nicht die FDP-
    Fraktion, haben den Zuschuss an die gesetzlichen Kran-
    kenkassen von 4,2 Milliarden Euro sukzessive zurück-
    gefahren, was ihnen Finanzmittel entzieht und eine der
    Ursachen für die Beitragssteigerungen ist.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Das habe ich vorgerechnet! Sie haben nicht zugehört!)


    Nicht wir, nicht die FDP-Fraktion, haben zu verantwor-
    ten, dass sich die Krankenkassen verschuldet haben. Sie
    waren es in Ihrer Verantwortung als Ministerin der rot-
    grünen Regierung, die so etwas 2001/2002 zugelassen
    hat – obwohl Krankenkassen normalerweise keine
    Schulden machen dürfen. Das rächt sich jetzt.

    Diese drei Aspekte sind die Hauptursachen für die
    Beitragssteigerungen in den nächsten Jahren. Dafür sind
    Sie verantwortlich und keiner von der Opposition.


    (Beifall bei der FDP und der LINKEN)


    Und dann tun Sie so, also ob die ganzen Kritiker nur
    Besitzstandswahrer wären! Ich fand es schon beeindru-
    ckend, wie die große Koalition dafür sorgt, dass ehema-
    lige Widersacher bei den Anhörungen zu Verbündeten
    werden. Ich hätte mir vor einem Jahr nicht vorstellen
    können, dass der DGB und die Bundesvereinigung der
    Deutschen Arbeitgeberverbände eine gemeinsame Pres-
    semitteilung gegen diese Reform herausgeben. Und da
    tun Sie so, als ob die alle nur Besitzstandswahrer und
    Lobbyisten wären!


    (Vorsitz: Vizepräsidentin Petra Pau)


    Meine liebe Ministerin Frau Schmidt, Sie sollten sich
    diese Kritik zu Herzen nehmen, statt einfach stur zu blei-
    ben und sich taub zu stellen. Denn wenn Sachverstän-
    dige, die Sie selbst für die Anhörung benannt haben, Ihre
    Reform kritisieren, ist das etwas, was uns alle sehr nach-
    denklich stimmen sollte. Dann ist das fundamentale Kri-
    tik an dieser Reform.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der LINKEN)


    Mit dieser Reform werden Sie den Problemen im Ge-
    sundheitswesen doch überhaupt nicht gerecht. Es erfolgt
    eben keine Abkopplung der Gesundheitsausgaben von
    den Lohnzusatzkosten. Im Gegenteil: In dieser Legisla-
    turperiode steigen die Krankenkassenbeiträge und damit

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    (C (D ie Lohnzusatzkosten auf Rekordniveau, der Arbeitsarkt wird weiter belastet. Es kommt zu keiner Nachhaltigkeit in der Finanzieung des Gesundheitswesens. Im Gegenteil, die steigenen Kosten einer alternden Bevölkerung werden von der chwarz-roten Koalition schlichtweg ignoriert. Sie bereiben keine Vorsorge, Sie schieben die Lasten weiter uf kommende Generationen. Die privaten Krankenvericherungen, die Rückstellungen für steigende Kosten m Alter bilden, werden von Ihnen sogar weiter zurückedrängt. Es wird immer weniger Menschen geben, die it einer privaten Krankenversicherung Altersrückstel ungen und Vorsorge treffen können. Immer mehr Menchen werden in das Umlagesystem gezwungen. Diese eform verschlechtert die Gesundheitsversorgung der atientinnen und Patienten in Deutschland. Zum Tabaksteuerzuschuss. Es war von Anfang an in Fehler, die Tabaksteuer zu erhöhen. Frau Schmidt, ie haben damals argumentiert – ich könnte Ihnen die itate vorlegen –, Sie wollten mit der Tabaksteuererhöung dazu beitragen, dass die Menschen weniger rauhen und sich gesundheitsbewusster verhalten. Dann tun ie Menschen das plötzlich, rauchen weniger, und Sie rhalten etwas weniger an Tabaksteuereinnahmen, als ie erwartet haben. Zur Strafe streichen Sie den Kranenkassen den Zuschuss. Das ist eine bestechende Loik. Hätten sich die Menschen also gesundheitsschädlich erhalten und viel geraucht, dann wäre Geld für die rankenkassen da gewesen. Das kann doch keine wirk ich seriöse Politik sein. Vor gerade einmal zwei Jahren, im Jahre 2004, haben ie einen Steuerzuschuss in Höhe von 1 Milliarde Euro n die gesetzlichen Krankenkassen gezahlt. 2005 waren s 2,5 Milliarden Euro, in diesem Jahr waren es erstmals ,2 Milliarden Euro. Damals gab es den Plan, an diesem uschuss weiterhin festzuhalten. Im letzten Jahr haben ie sich aber von Ihrer Verpflichtung verabschiedet; enn in der Koalitionsvereinbarung haben Sie beschlosen, diesen Zuschuss bis 2008 auf null zu kürzen. Für 2007 sollte der ursprüngliche Zuschuss von ,2 Milliarden Euro auf 1,7 Milliarden Euro gekürzt erden. Das wäre eine Kürzung um 2,5 Milliarden Euro ewesen. Nun soll diese Kürzung etwas geringer ausfalen, nämlich nur 1,5 Milliarden Euro. Eine Kürzung leibt es aber allemal. Meine Damen und Herren von der oalition, durch Ihre Pläne – dieses Vor und Zurück – ntziehen Sie den Krankenkassen bis zum Ende der Leislaturperiode im Jahre 2009 verglichen mit dem, was ach dem Rechtsstand im Jahre 2005 gezahlt worden äre, Steuermittel in Höhe von insgesamt 5,6 Milliarden uro. Das ist eine der Hauptursachen für die Beitragseröhungen. Die Diskussion über Steuerzuschüsse für die Kranenkassen zeigt doch die Unzuverlässigkeit Ihrer Politik. enn gespart werden muss, werden die Zuschüsse ge Daniel Bahr kürzt, wenn etwas mehr Steuereinnahmen vorhanden sind, wird der Zuschuss wieder leicht erhöht. Dafür erwarten Sie auch noch Lob. Sie verhalten sich wie jemand, der einem das Schwein vom Hof klaut und nachher dafür gefeiert werden will, wenn er ein Kotelett zurückbringt. (Beifall bei der FDP sowie der Abg. Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    (Zuruf von der CDU/CSU: Stimmt nicht!)


    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei der FDP)





    (A) )


    (B) )


    Die Aussage der Bundesregierung in einer Anzeige,
    die wir am Montag in einem großen Magazin sehen
    konnten, heißt übrigens: Die Gesundheitskosten unse-
    rer Kinder werden nach und nach aus Steuermitteln
    bezahlt; dadurch werden die Beiträge und damit die
    Lohnzusatzkosten verringert. In dem hier vorliegenden
    Haushaltsplan steht doch gar nicht, dass das Geld für die
    Kinder ist. Es ist für gesamtgesellschaftliche Aufgaben.
    Das ist alles Mögliche. Wenn es Ihnen wirklich um die
    Kinder ginge, dann müssten Sie diesen Zuschuss natür-
    lich auch für privat versicherte Kinder zahlen. Bei einer
    gesamtgesellschaftlichen Aufgabe ist es nämlich völlig
    wurst, ob das Kind gesetzlich oder privat versichert ist.


    (Beifall bei der FDP)


    Ich weiß, dass die Kolleginnen und Kollegen der CDU/
    CSU diese Auffassung teilen. Deswegen haben sie ja
    auch den Vorschlag gemacht, dass für die Kinder von
    Privatversicherten auch ein Zuschuss gezahlt wird. Sie
    verwenden die Kinder nur als Vorwand.

    Es geht Ihnen doch gar nicht darum, dass die Krank-
    heitskosten der Kinder aus Steuermitteln bezahlt werden,
    sondern es geht Ihnen nur um einen Vorwand, um eini-
    germaßen rechtfertigen zu können, Steuermittel in ein
    Umlagesystem zu stopfen.


    (Ewald Schurer [SPD]: Eine Unverschämtheit! Höchst unseriös!)


    Genauso ist es bei den anderen Themen. Sie schaffen
    es, dass der durchschnittliche Krankenkassenbeitrag auf
    Rekordniveau steigt. Damit steigen die Lohnzusatzkos-
    ten. Sinnvoll wäre es gewesen, den Arbeitgeberbeitrag
    festzuschreiben und als Lohnbestandteil auszuzahlen,
    wie wir das vorgeschlagen haben. Sinnvoll wäre es auch
    gewesen, bestimmte Bereiche des Leistungskatalogs
    – Zahnersatz, Krankengeld, Unfälle – in die private Ver-
    antwortung zu geben, sodass sich jeder bei seiner Versi-
    cherung den passenden Versicherungsschutz auszusu-
    chen hätte, damit die Belastung des Arbeitsmarkts durch
    Lohnzusatzkosten geringer ausfiele.


    (Ewald Schurer [SPD]: Wollen Sie die Armut vergrößern?)


    Das, was Sie tun, ist eben nicht sinnvoll. Sie sind als
    Bundesregierung demnächst jedes Jahr in der Verant-
    wortung, zu entscheiden, wie hoch der Beitragssatz für
    die Krankenversicherungen bundesweit einheitlich ist.
    Das wird dazu führen, dass wir hier im Bundestag jedes
    Jahr darüber streiten werden, wie viel Geld die Bundes-
    regierung bereit ist, dem Gesundheitswesen zur Verfü-
    gung zu stellen.

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    (C (D (Dirk Niebel [FDP]: Vor allem vor Wahlkämpfen!)


    llein aufgrund dieser Diskussion über den Steuerzu-
    chuss sage ich Ihnen voraus, dass es jedes Jahr einen
    treit geben wird. Sie sehen hier Gesundheit nach Kas-
    enlage vor.


    (Beifall bei der FDP)

    Sie mehren den Einfluss des Staates, der Politik auf

    as Gesundheitswesen und Sie bauen auf ein staatliches
    nd zentralistisches Gesundheitswesen mit einem Bun-
    eskrankenkassenverband, durch den der Weg in die
    inheitskasse vorgezeichnet wird, wie es die Ministerin
    m Wochenende bei der Arbeitsgemeinschaft der Sozial-
    emokratinnen und Sozialdemokraten im Gesundheits-
    esen gesagt hat.


    (Heinz Lanfermann [FDP]: Da musste sie die Wahrheit sagen!)


    ie wollen einen hauptamtlichen Gemeinsamen Bundes-
    usschuss, der darüber entscheidet, was gute und
    chlechte Medizin ist, und der dem Ministerium unter-
    tellt ist.

    Meine Damen und Herren, die Folgen dieser Reform
    nd eines weiteren staatlichen und politischen Einflusses
    uf das Gesundheitswesen können wir uns in Großbri-
    annien und in anderen Ländern anschauen. Das wird zu

    angelverwaltung, Wartelisten und den krassesten Un-
    erschieden in einer Zweiklassenmedizin führen. Durch
    hre Gesundheitspolitik verschlechtern Sie die Gesund-
    eitsversorgung für 82 Millionen Menschen in Deutsch-
    and.

    Herzlichen Dank.

    (Beifall bei der FDP)