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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/65 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2007 (Haushaltsgesetz 2007) (Drucksachen 16/2300, 16/2302) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2006 bis 2010 (Drucksachen 16/2301, 16/2302, 16/3126) Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksachen 16/3101, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 16/3102, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 16/3108, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6403 A 6403 B 6403 B 6403 C 6404 A 6404 A 6404 A 6404 B 6407 A 6410 A 6412 C 6416 A 6420 A 6425 B 6426 D 6427 B 6430 D 6432 B 6432 C 6434 A 6435 B 6437 B 6438 A 6438 D 6440 C 6440 D 6442 C 6444 A 6444 D II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Dr. Frank Schmidt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Dörflinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 16/3114, 16/3123) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Maria Eichhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Koschorrek (CDU/CSU) . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 16/3107, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 16/3124) . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bun- desministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) 6446 B 6446 D 6448 D 6449 B 6450 C 6452 B 6454 A 6454 C 6456 A 6456 D 6457 A 6458 C 6459 C 6461 A 6462 D 6464 B 6466 A 6466 A 6467 C 6469 B 6470 D 6471 D 6473 B 6475 A 6475 D 6478 D 6479 B 6480 A 6481 D 6484 C 6485 C 6486 C 6487 C 6488 C 6490 D 6492 B 6492 B 6492 C 6493 B 6495 B 6497 B 6498 C 6500 A 6501 B 6502 B 6504 C 6505 D 6507 A 6507 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6403 (A) ) (B) ) 65. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Anlage 2 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6507 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 21.11.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 21.11.2006 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Roth (Heringen), Michael SPD 21.11.2006 Schily, Otto SPD 21.11.2006 Schummer, Uwe CDU/CSU 21.11.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * A S Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 21.11.2006* Gabriel, Sigmar SPD 21.11.2006 Großmann, Achim SPD 21.11.2006 Hettlich, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hilsberg, Stephan SPD 21.11.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hovermann, Eike SPD 21.11.2006 Irber, Brunhilde SPD 21.11.2006 Jelpke, Ulla DIE LINKE 21.11.2006 Merten, Ulrike SPD 21.11.2006 Nitzsche, Henry CDU/CSU 21.11.2006 Ortel, Holger SPD 21.11.2006 Röspel, René SPD 21.11.2006 S S D W W Z (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union nlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bundesministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) Ich erkläre im Namen der Fraktion des BÜNDNIS- ES 90/DIE GRÜNEN, dass unser Votum „Nein“ lautet. chwabe, Frank SPD 21.11.2006 panier, Wolfgang SPD 21.11.2006 r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 21.11.2006 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 21.11.2006 immermann, Sabine DIE LINKE 21.11.2006 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Norbert Barthle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Bahr, ich kann Ihnen die Logik gerne noch ein-

    mal erklären. Wenn man die Zusage, die Steuermehrein-
    nahmen aus der Tabaksteuererhöhung der GKV zur Ver-
    fügung zu stellen, ernst nimmt, dann müsste der Bund
    eigentlich von den Krankenkassen Geld zurückfordern,
    da die Erhöhung eben nicht zu Mehreinnahmen, sondern
    zunächst einmal zu einem Rückgang der Einnahmen ge-
    führt hat.


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Das war doch absehbar!)


    Auch heute liegen die Mehreinnahmen weit unter dem,
    was erwartet worden war. Dass wir logisch handeln, se-
    hen Sie daran, dass wir diese Fehleinschätzung der Ver-
    gangenheit korrigieren und das Ganze den Fakten ent-
    sprechend wieder auf die Beine stellen. – Herzlichen
    Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Prinzipiell entspricht der Weg einer verstärkten Steu-
    erfinanzierung innerhalb des GKV-Systems, den wir
    jetzt beschreiten, dem, was alle kundigen Thebaner uns
    raten, weil wir damit zumindest einen Einstieg in die
    Entkoppelung unserer sozialen Sicherungssysteme vom
    Lohneinkommen schaffen. Das ist das, was wir alle wol-
    len,


    (Frank Spieth [DIE LINKE]: Nicht alle wollen das!)


    weil es zu einer gerechteren Finanzierung unserer sozia-
    len Sicherungssysteme führt. Denn die Steuereinnahmen
    sind nach der Leistungsfähigkeit gestaffelt; das heißt, die
    Bankerin zahlt mehr als der Gebäudereiniger.


    (Frank Spieth [DIE LINKE]: Die Abkoppelung der Arbeitgeber ist interessant! Herr Kollege von der Linken, das sollten auch Sie einmal zur Kenntnis nehmen. Noch ein Wort an die Krankenkassen. Mein Kollege Schurer hat bereits erwähnt, dass man nicht nur die 2,5 Milliarden Euro sehen darf, die wir jetzt den Krankenkassen aus Steuermitteln zur Verfügung stellen, sondern auch das Arzneimittelversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz in den Blick nehmen muss, das für die Krankenkassen ein Entlastungsvolumen von 1,5 Milliarden Euro bedeutet. 2,5 Milliarden Euro aus Steuermitteln plus 1,5 Milliarden Euro aus dieser gesetzlichen Maßnahme, das bedeutet nach Adam Riese unter dem Strich 4 Milliarden Euro Entlastung für die GKV gegenüber 4,2 Milliarden Euro bisherigem Zuschuss. t e n d C w c B u L h S d B a 1 b P d r z a 3 J Z k a a d C d E l i n g i 2 e t r w s l k H (C (D (Frank Spieth [DIE LINKE]: Wo nehmen Sie die 1,5 Milliarden Entlastung her? Die gibt es nicht! Das ist eine Fiktion!)


    Derjenigen Kasse, die jetzt noch argumentiert, Bei-
    ragserhöhungen seien eine Folge des Entzugs von Steu-
    rmitteln, muss ich sagen, dass ich einer solchen Logik
    icht folgen kann. Ich fordere deshalb alle Kassen auf,
    ieses Lamentieren endlich einzustellen, stattdessen die
    hancen zu ergreifen und zu nutzen, die in mehr Wettbe-
    erb und mehr Transparenz bestehen, und sich entspre-

    hend zu positionieren.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das müsste auch der Kollege Bahr jetzt endlich begriffen haben!)


    Lassen Sie mich an dieser Stelle noch kurz einen
    lick über den Tellerrand des Gesundheitsetats werfen,
    nd zwar auf die Frage unserer Sozialabgaben, unserer
    ohnnebenkosten, was durchaus in diesem Zusammen-
    ang zu sehen ist. Heute Vormittag wurde an dieser
    telle bereits darüber debattiert. Ich habe festgestellt,
    ass die Opposition sich schon da nicht ganz auf dem
    oden der Tatsachen bewegt hat. Denn wie sieht es 2007
    us? Die Rentenversicherungsbeiträge steigen auf
    9,9 Prozent. Die Arbeitslosenversicherungsbeiträge ha-
    en wir auf 4,2 Prozent abgesenkt. Hinzu kommt die
    flegeversicherung mit 1,7 Prozent. Wenn ich dann noch
    ie Krankenversicherungsbeiträge in Höhe von, Steige-
    ung inbegriffen, 13,9 Prozent auf Arbeitgeberseite hin-
    urechne und den Arbeitnehmeranteil von 0,9 Prozent
    bziehe, dann addiert sich das auf eine Summe von
    9,7 Prozent. Das heißt, wir werden bereits nach zwei
    ahren Arbeit in der großen Koalition das angestrebte
    iel, die Lohnnebenkosten auf unter 40 Prozent zu sen-
    en, im kommenden Jahr erreichen. Das ist eine groß-
    rtige Leistung der großen Koalition und ein Erfolg, den
    uch die Opposition nicht einfach kleinreden kann. Mit
    er Absenkung der Lohnnebenkosten erhöhen wir die
    hance, dass mehr Arbeitsplätze geschaffen werden und
    ass damit noch mehr Menschen in Arbeit kommen. Die
    rwähnung dieses Erfolges sollte man nicht hintanstel-

    en.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Frank Spieth [DIE LINKE]: Großartige Umverteilungsleistung! Das stimmt allerdings!)


    Noch eine Bemerkung zu den einzelnen Positionen
    m Einzelplan 15. In diesem Etat sind allein 140 Millio-
    en Euro für Personalkosten vorgesehen; das ist der
    rößte Brocken des ministeriellen Etats. Damit werden
    m Ministerium und in fünf nachgeordneten Behörden
    400 Stellen finanziert. Wir Haushälter werfen immer

    inen kritischen Blick auf die Personalkosten. Wir muss-
    en in diesem Jahr zwar einige neue Planstellen akzeptie-
    en, weil die Begründung stichhaltig und überzeugend
    ar – wir wollen ja mit Sorgfalt und nicht mit Unein-

    ichtigkeit vorgehen –, aber wir sagen, dass wir auf
    ange Sicht an dieser Stelle eine konstruktive Aufgaben-
    ritik betreiben werden.

    Man muss betonen, dass der Bundesrechnungshof Ihr
    aus, Frau Ministerin, ausdrücklich gelobt hat. Er hat






    (A) )



    (B) )


    Norbert Barthle
    nur eine einzige kritische Erwähnung vorgenommen, die
    die Insellösungen bei den Personal- und Stellenverwal-
    tungssystemen betrifft. Wir sollten einmal miteinander
    sprechen, ob man die Anregungen des Bundesrech-
    nungshofes an dieser Stelle nicht aufgreifen kann.

    Darüber hinaus haben wir innerhalb des Etats einige
    Schwerpunkte gesetzt. Darüber waren der Kollege
    Ewald Schurer und ich uns sehr einig. Das betrifft zu-
    sätzliche Mittel für die Aids-Aufklärung und zusätzliche
    Mittel für die Prävention, für die 3 Millionen Euro zur
    Verfügung stehen. An dieser Stelle muss man immer
    wieder betonen: Die meisten Krankheiten werden nicht
    angeboren, sondern stellen sich im Laufe des Lebens ein.
    Prävention ist immer noch das beste Mittel, um Krank-
    heiten zu vermeiden. Deswegen werden dafür auch mehr
    Mittel zur Verfügung gestellt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Selbstverständlich stehen wir auch an der Seite des
    Gesundheitsministeriums, wenn es darum geht, für even-
    tuell drohende Gefahren Vorsorge zu treffen. Ich nenne
    in diesem Zusammenhang nur die Stichworte Bioterror
    oder Pandemien wie Vogelgrippe. Heute konnten wir in
    der Zeitung lesen, dass die Vereinigten Staaten Impf-
    stoffe in einem Wert von 200 Millionen Dollar bestellt
    haben. Wir geben dafür in fünf Jahren nur 20 Millionen
    Euro aus. Auch wenn wir uns auf einem vergleichsweise
    niedrigen Niveau befinden, ist die Sicherheit gewährleis-
    tet. Trotzdem sollten wir diesen Punkt im Auge behalten.

    Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Nächste Rednerin ist die Kollegin Birgitt Bender,

Bündnis 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Birgitt Bender


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr

    Kollege Barthle, ich darf Ihrem politischen Gedächtnis
    etwas auf die Sprünge helfen. Die Koalition, der Sie an-
    gehören, ist angetreten, um die Lohnnebenkosten zu sen-
    ken. Was aber haben Sie gemacht? Die größte Steuer-
    erhöhung nach dem Krieg!


    (Zurufe von der CDU/CSU: Oh!)


    Sie haben es gerade einmal geschafft, die Beiträge zur
    Arbeitslosenversicherung zu senken. Die Beiträge in der
    Rentenversicherung und in der Krankenversicherung
    steigen aber.


    (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Man muss natürlich Plus und Minus zusammenzählen!)


    Warum steigen sie? Vor allem deswegen, weil Sie selbst
    ein Milliardenloch an dieser Stelle geschaffen haben.

    Es ist natürlich richtig, was meine Kollegin heute
    Morgen gesagt hat. Sie fahren hier einen Zickzackkurs:
    rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln.

    D
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    d

    (C (D (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Wir bügeln Ihre Fehler aus!)


    enn Sie haben für 2007 wieder 1 Milliarde Euro Steu-
    rmittel eingestellt. Man weiß aber nicht, was 2008 wird.
    s bleibt dabei, dass Sie eine Lücke durch Abschaffung
    es Steuerzuschusses verursacht haben. Damit tragen Sie
    azu bei, dass die Lohnnebenkosten steigen. Warum Sie
    as getan haben, müssen Sie einem vernünftigen Men-
    chen erst einmal erklären.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP – Norbert Barthle [CDU/ CSU]: Sie haben keine sichere Einnahmebasis geschaffen! Das war Ihr Fehler!)


    Herr Kollege, da Sie es mit der Seriosität in der Haus-
    altspolitik haben, sollten Sie Ihre Kollegen aus dem Be-
    eich Gesundheit einmal fragen, warum sie bei dieser
    eform davon sprechen, es sei ein Steuerzuschuss für
    ie Kindermitversicherung geplant, obwohl das eine
    eine Luftbuchung ist. Denn nirgendwo – auch nicht in
    er mittelfristigen Finanzplanung – ist dies ausgewiesen.
    enn man ein solches Vorgehen seriös nennt, dann ha-

    en wir einen verschiedenen Begriff von Seriosität.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Norbert Barthle [CDU/CSU]: Aber immer noch besser als Ihre Tabaksteuererhöhung!)


    Wir reden nicht nur über den Haushalt des Gesund-
    eitsministeriums, sondern wir befinden uns inmitten
    es parlamentarischen Verfahrens zur Gesundheits-
    eform. Wir haben viele Stunden Anhörung gerade hin-
    er uns.


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: 26 Stunden!)


    ch frage mich, ob die Koalition bereit ist, etwas daraus
    u lernen. Denn es hat sich doch gezeigt, dass es nicht
    ur Kritik, wie das zugegebenermaßen bei jeder Anhö-
    ung der Fall sein mag, gab, sondern dass Sie von allen
    achverständigen auf der ganzen Fläche zu hören be-
    ommen haben, dass es so nicht geht.


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Das ist wohl wahr! Das haben wir noch nie erlebt!)


    as war ein Desaster für die Koalition.

    Ich will das an einigen wenigen Punkten deutlich ma-
    hen, zunächst am Zusatzbeitrag. Ich rede gar nicht
    ber soziale Gerechtigkeit und die Belastung der Versi-
    herten. Ich rede darüber, dass die Koalition sagt, mit
    em Zusatzbeitrag solle es Wettbewerb der Kassen un-
    ereinander geben. Was haben wir in der Anhörung ge-
    ört? Dieser Wettbewerb wird nichts anderes sein als ein
    ettrennen der Kassen um Gutverdienende, Kinderlose

    nd Gesunde.


    (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: So ein Schwachsinn!)


    enn es werden die Kassen mit vielen einkommens-
    chwachen und kinderreichen Mitgliedern sein, die, ob-
    ohl sie keineswegs schlecht wirtschaften – vielleicht

    ogar besser als andere Kassen –, durch die Erhebung
    es Zusatzbeitrages in den Ruin getrieben werden,






    (A) )



    (B)


    Birgitt Bender

    (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Schon einmal etwas vom Risikostrukturausgleich gehört?)


    weil sie ihr besseres Wirtschaften gar nicht realisieren
    können.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das haben Ihnen die Experten – Sie selber haben
    Herrn Rürup und Herrn Fiedler eingeladen – schon im
    Vorfeld der Anhörung gesagt und sie haben es auf der
    Anhörung wiederholt. Wenn Sie also bei der Einführung
    des Zusatzbeitrages bleiben, dann muss man dieser
    Koalition vorwerfen, dass sie das Krankenversiche-
    rungssystem sehenden Auges schwer beschädigt und
    dies lieber tut, als einen mühsam herbeigeführten Kom-
    promiss wieder aufzuschnüren. Das gereicht Ihnen nun
    wirklich nicht zur politischen Ehre.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ein weiterer Punkt. Sie führen letztlich das Verschul-
    densprinzip in die gesetzliche Krankenversicherung
    ein. Es ist ja richtig, was Sie, Herr Barthle, vorhin sag-
    ten, nämlich dass die Mehrzahl der Krankheiten nicht
    angeboren ist. Aber was schließt man denn daraus? Die
    Koalition führt die Regelung ein, wonach Krebskranke
    in Zukunft die vollen Zuzahlungen für Arzneimittel,
    Krankenhausaufenthalte und weitere Leistungen zu tra-
    gen haben, wenn sie nicht regelmäßig bei Früherken-
    nungsuntersuchungen waren. Das ist zynisch. Es ge-
    hört nicht viel dazu, das zu erkennen.

    Aber die Sachverständigen haben Ihnen auf der An-
    hörung Weiteres ins Stammbuch geschrieben, nämlich
    dass nicht alle Früherkennungsuntersuchungen per se
    gut sind. Die Stiftung Warentest hat 50 davon unter die
    Lupe genommen und ist zu dem Ergebnis gekommen,
    dass 36 der angebotenen Untersuchungen per se unge-
    eignet und 13 eingeschränkt geeignet sind. Gerade ein-
    mal eine Untersuchung hat sie als geeignet befunden.
    Das heißt doch, dass die Politik vor allem die Aufgabe
    der Qualitätssicherung hat und nicht Pädagogik mit dem
    Rohrstock betreiben sollte.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Im Übrigen müssen sich Versicherte auch gegen die
    Teilnahme an einer solchen Untersuchung entscheiden
    können, weil dies immer eine Risikoabwägung bedeutet.
    Es wundert mich, dass gerade die Union, die jüngst wie-
    der bürgerliche Werte hochhalten wollte, beispielsweise
    die Entscheidung einer mündigen Patientin mit finan-
    ziellen Sanktionen belegen will. Das ist schon sehr
    merkwürdig.

    Schließlich geht es darum, dass die tatsächliche Zu-
    gänglichkeit zu qualitätsgesicherten Früherkennungs-
    untersuchungen verbessert werden muss, weil es näm-
    lich eher die sozial Benachteiligten sind, die diese nicht
    in Anspruch nehmen. Es zeigt sich, dass beispielsweise
    bei einem Bonusprogramm, wie es die AOK Baden-
    Württemberg – übrigens durch die Möglichkeiten, die
    mit der letzten Gesundheitsreform geschaffen wurden –
    aufgelegt hat, 89 Prozent der an diesem Programm Teil-
    nehmenden auch zu Krebsfrüherkennungsuntersuchun-
    gen gehen. Wenn man eine solche breite Teilnahme will,

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    (C (D ann kann dies nur so herum funktionieren und nicht mit chwarzer Pädagogik. Weiterhin wollen Sie in Zukunft selbst verschuldete ehandlungsbedürftigkeiten nicht mehr bezahlen. Als eispiel müssen die Tätowierungen herhalten. Warum igentlich nicht der Tennisarm? Was ist mit der Achillesehne, die beim Joggen reißt? Was ist mit den Couchotatoes, die durch Bewegungslosigkeit und zu viel ssen Krankheiten selbst verursachen? Wollen Sie all iese in Zukunft mit finanziellen Sanktionen belegen? ch kann Ihnen nur sagen: Wir brauchen zwar gesundeitsbewusstes Verhalten; aber das kann man nicht mit chwarzer Pädagogik herbeizwingen. as sollten Sie aus der Anhörung gelernt haben. Weiterhin haben Sie zumindest innerhalb der privaen Krankenversicherung – wenn es schon keinen eineitlichen Versicherungsmarkt gibt – Wettbewerb verprochen. Was passiert mit dem Standardtarif und der ingeschränkten Übertragbarkeit der Altersrückstellunen auf diesen Standardtarif? Dazu haben uns die Experen deutlich gesagt: Es wird praktisch gar nichts passieen. Für jetzt PKV-Versicherte ist es nach wie vor in einer Weise attraktiv, das Versicherungsunternehmen u wechseln. Das heißt, Wettbewerb wird weiterhin nur m Junge und Gesunde stattfinden. Die Idee eines Wettewerbs innerhalb der PKV werden Sie also mit diesem odell nicht umsetzen. Zur Insolvenzfähigkeit der Krankenkassen: Kassen ollen in Zukunft auch Pleite gehen können. Darüber ann man reden, aber Sie haben über die Ausgestaltung ieser Regelung in keiner Weise nachgedacht. In der Anörung konnte man lernen, dass allein die Bilanzierung er Pensionsund Altersversorgungsansprüche der Bechäftigten der Krankenkassen mit 10 bis 12 Milliarden uro zu Buche schlägt, was bedeuten würde, dass selbst esunde Kassen bei einer solchen Regelung den Bach untergingen. Ich kann dazu nur sagen: Denken Sie ach! Nehmen Sie jetzt die Chance wahr, solche Regeungen zu ändern! Wir streiten schon lange – das soll mein abschließenes Thema sein – über einen Finanzausgleich zwischen en Krankenkassen, der auch die Krankheiten berückichtigt, den Morbi-RSA. Bei diesem Thema saß immer ie Union im Bremserhäuschen. Jetzt sollen 50 bis 0 Krankheiten berücksichtigt werden. Was wurde uns n der Anhörung gesagt? Es hieß, das würde bürokratichen Mehraufwand verursachen. War da nicht einmal twas bei der Union bezüglich des Bürokratieabbaus? Im brigen werden Sie den Menschen, die an einer Krankeit leiden, die Sie nicht berücksichtigen wollen, erkläen müssen, warum es Krankheiten erster und zweiter lasse gibt. Dabei wünsche ich viel Vergnügen. Ich kann hnen nur sagen: Auch darüber sollten Sie noch einmal achdenken. Kurz und gut: Diese Reform bringt es nicht. Sie bringt s nicht, weil sie vor Ungereimtheiten strotzt. Das haben )


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)







    (A) )



    (B) )


    Birgitt Bender
    wir in der Anhörung erlebt. Selbst bezüglich des Kern-
    stücks der Reform – das ist der berühmte Gesundheits-
    fonds – müssen Sie sich von den Anhängern solcher Lö-
    sungen sagen lassen, dass die jetzige Ausgestaltung es
    nicht bringt. Der Fonds taugt allenfalls als politisches
    Wartehäuschen für die politische Regenzeit, die Sie of-
    fenbar in dieser Koalition erleben. Ich sage Ihnen: Wer
    politisch gestalten will, muss auch bereit sein, sich gele-
    gentlich nasse Füße zu holen.

    Danke.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)