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ID1606510100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/65 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2007 (Haushaltsgesetz 2007) (Drucksachen 16/2300, 16/2302) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2006 bis 2010 (Drucksachen 16/2301, 16/2302, 16/3126) Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksachen 16/3101, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 16/3102, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 16/3108, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6403 A 6403 B 6403 B 6403 C 6404 A 6404 A 6404 A 6404 B 6407 A 6410 A 6412 C 6416 A 6420 A 6425 B 6426 D 6427 B 6430 D 6432 B 6432 C 6434 A 6435 B 6437 B 6438 A 6438 D 6440 C 6440 D 6442 C 6444 A 6444 D II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Dr. Frank Schmidt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Dörflinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 16/3114, 16/3123) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Maria Eichhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Koschorrek (CDU/CSU) . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 16/3107, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 16/3124) . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bun- desministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) 6446 B 6446 D 6448 D 6449 B 6450 C 6452 B 6454 A 6454 C 6456 A 6456 D 6457 A 6458 C 6459 C 6461 A 6462 D 6464 B 6466 A 6466 A 6467 C 6469 B 6470 D 6471 D 6473 B 6475 A 6475 D 6478 D 6479 B 6480 A 6481 D 6484 C 6485 C 6486 C 6487 C 6488 C 6490 D 6492 B 6492 B 6492 C 6493 B 6495 B 6497 B 6498 C 6500 A 6501 B 6502 B 6504 C 6505 D 6507 A 6507 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6403 (A) ) (B) ) 65. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Anlage 2 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6507 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 21.11.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 21.11.2006 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Roth (Heringen), Michael SPD 21.11.2006 Schily, Otto SPD 21.11.2006 Schummer, Uwe CDU/CSU 21.11.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * A S Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 21.11.2006* Gabriel, Sigmar SPD 21.11.2006 Großmann, Achim SPD 21.11.2006 Hettlich, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hilsberg, Stephan SPD 21.11.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hovermann, Eike SPD 21.11.2006 Irber, Brunhilde SPD 21.11.2006 Jelpke, Ulla DIE LINKE 21.11.2006 Merten, Ulrike SPD 21.11.2006 Nitzsche, Henry CDU/CSU 21.11.2006 Ortel, Holger SPD 21.11.2006 Röspel, René SPD 21.11.2006 S S D W W Z (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union nlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bundesministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) Ich erkläre im Namen der Fraktion des BÜNDNIS- ES 90/DIE GRÜNEN, dass unser Votum „Nein“ lautet. chwabe, Frank SPD 21.11.2006 panier, Wolfgang SPD 21.11.2006 r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 21.11.2006 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 21.11.2006 immermann, Sabine DIE LINKE 21.11.2006 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Frank Spieth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Liebe

    Kolleginnen und Kollegen! Kollege Schurer, es ist im-
    mer wieder erfreulich, Ihnen als Haushälter beim Thema
    Gesundheitspolitik zu lauschen. Ich frage mich nur, ob
    das, was Sie hier in vielen Passagen richtigerweise sa-
    gen, auch in Übereinstimmung zu bringen ist mit dem,
    was Ihr Koalitionspartner zur Gesundheitsreform gerade
    am Beispiel des Morbiditäts-, also des krankheitsorien-
    tierten Risikostrukturausgleichs gesagt hat. Ich stelle

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    (C (D ort ganz erhebliche Differenzen fest und verstehe insoern Ihre Dankesarie am Ende Ihrer Rede nicht. Die Ausührungen widersprechen ein ganzes Stück dem, was in em GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz niedergeschrieen ist, und geben eher zu nachhaltigem Stirnrunzeln nlass als zu Dankesreden an Ihren Koalitionspartner. ber ich stelle anheim: Es ist Ihr gutes Recht, dies hier u tun. Meine Damen und Herren, die Bundesregierung hat it der Koalitionsvereinbarung vom 11. November 2005 in ausdrückliches Bekenntnis zur Sicherung einer nachaltigen Finanzierung der gesetzlichen Krankenversiherung abgegeben. In dem uns vorliegenden Entwurf um Bundeshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 2007 nd im Finanzplan des Bundes für die Jahre 2006 bis 010 suche ich dazu vergebens die entsprechenden rundlagen. Sie sprechen davon, dass den Bürgerinnen und Bürern ein modernes und leistungsfähiges Gesundheitsween mit hochwertiger Gesundheitsversorgung bereitgetellt wird, und weisen zu Recht darauf hin, dass dieser ektor mit 4,2 Millionen Beschäftigten eine dynamische irtschaftsbranche ist. Nun könnten wohlmeinende ürger oder Bürgerinnen zu der Auffassung kommen, ass Sie dann auch alles tun werden, um dieses System u stabilisieren und mit einer nachhaltigen Finanzreform ie dazu erforderlichen Voraussetzungen zu schaffen. eider weit gefehlt. Im Einzelplan 15 des Bundesminis eriums für Gesundheit vermissen wir die dazu notwenigen Schlussfolgerungen. Wir finden das genaue Geenteil. Wir haben Sie schon vor Monaten durch Anfragen nd durch Debattenbeiträge hier im Hause darauf auferksam gemacht, dass den gesetzlichen Krankenkassen m Jahre 2007 infolge der weitgehenden Beseitigung von rlaubsund zum Teil auch von Weihnachtsgeldzahlunen sowie von Lohnkürzungen und von Kürzungen der ersicherungsbeiträge für Bezieher von Arbeitsloseneld I und II erhebliche Einnahmeverluste entstehen. Wir haben Sie außerdem darauf hingewiesen, dass im ommenden Jahr durch die Umsetzung der Arbeitszeitichtlinie für Krankenhausärzte, durch die Erhöhung der ehrwertsteuer, durch die zu erwartenden Ausgabenteigerungen bei Arzneien sowie durch weitere zusätzlihe Leistungen bei den Krankenkassen finanzielle Mehrelastungen eintreten werden, ganz zu schweigen von er Tatsache, dass Sie zukünftig den Krankenkassen uch noch die Investitionen in den Krankenhäusern zuuten wollen. Gleichzeitig kürzen Sie den Bundeszuschuss an die rankenkassen von 4,2 auf 1,5 Milliarden Euro. Zur Er nnerung: Dieser Bundeszuschuss stammt aus der im ahre 2004 vorgenommenen Erhöhung der Tabaksteuer nd sollte zur Finanzierung von Mutterschaftsleistungen ingesetzt werden. Alles in allem entsteht den Krankenkassen im Jahre 007 eine Finanzierungslücke von 10 bis 13 Milliarden uro. Immerhin 7 Milliarden Euro werden von Ihnen zuegeben. Wir fragen uns, wie Sie diese Lücke schließen Frank Spieth wollen, die Sie zu einem ganz wesentlichen Teil zu verantworten haben. Auf diese Fragen geben Sie mit Ihrem Haushaltsplan, den milliardenschweren Kürzungen und der Mehrwertsteuererhöhung die falsche Antwort. Ich habe an dieser Stelle schon mehrfach dazu aufgefordert, dem deutschen Gesundheitswesen eine stabile Finanzgrundlage zu geben. Aus meiner Sicht, meine Damen und Herren von der großen Koalition: Fehlanzeige! Ihre konkrete Politik mit diesem Haushalt und mit dem uns vorliegenden GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz wird nur eines realisieren: die Versicherten mit einem Einkommen unter 3 562,50 Euro im Monat nachhaltig über Beitragserhöhungen zur Kasse zu bitten. Wir haben in diesem Jahr Vorschläge gemacht, wie wir zu einer sozial gerechteren Finanzierung der Einnahmen kommen können. Wir, die Linke, wollen mit einer solidarischen Bürgerinnenund Bürgerversicherung, die alle in Deutschland lebenden Menschen in der gesetzlichen Krankenkasse versichert, dafür Voraussetzungen schaffen. Wir wollen, dass von allen Einkommensarten, also von Arbeitsund Vermögenseinkommen, Beiträge eingezogen werden und dass sie mit dem gleichen Prozentsatz belastet werden. Damit könnten Überlastungen von Menschen mit geringem Einkommen vermieden werden. Man müsste den Gutverdienenden und den Vermögenden in dieser Gesellschaft allerdings Solidarität zur Finanzierung unseres Gesundheitswesens abverlangen. Nur so kann der alte Grundsatz in der gesetzlichen Krankenversicherung erhalten werden, dass Gesunde für Kranke, Junge für Alte und Reiche für Arme eintreten. Das, meine Damen und Herren von der großen Koalition, verlangt aber die Auseinandersetzung mit Privilegien und mit den Privilegierten in dieser Gesellschaft. Dazu haben Sie leider keinen Mut. Ich finde es skandalös, dass wir mehr und mehr auf eine Dreiklassengesellschaft im Gesundheitswesen zusteuern. Privatpatienten erhalten in den Krankenhäusern alle erforderlichen und zweckmäßigen Leistungen, während gesetzlich Krankenversicherte zunehmend eingeschränkte Leistungen erhalten. So ist jedenfalls die Aussage vieler Klinikärzte. Privatversicherte erhalten bei vielen niedergelassenen Ärzten vorrangig Termine, während gesetzlich Krankenversicherte zum Teil monatelang auf einen Facharzttermin warten müssen. Aber damit nicht genug: Zuzahlungsregelungen, Krankenhaustagegeld, Eintrittsgebühren bei Ärzten haben die verhängnisvolle Wirkung, dass immer mehr Menschen von der gesundheitlichen Versorgung abgehängt werden. Langzeitarbeitslose, die keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld II haben, werden aufgefordert, sich privat zu versichern, ohne zu wissen, woher sie das dafür erforderliche Geld nehmen sollen. Zehntausende sind auf diese Art und Weise aus dem Schutz der gesetzlichen Krankenversicherung herausgefallen. Dies wollen Sie z S a H f u f d d b E F k m b a S H s p n k v s C D z E s e m V U l u r s (C (D war ändern, aber die notwendigen Gelder dafür stellen ie auch in diesem Haushalt nicht bereit. Die Politik der Beitragserhöhungen, der Leistungsusgrenzungen und der Zuzahlungen, die schon unter elmut Kohl begonnen hatte und von Gerhard Schröder ortgesetzt wurde, wird mit den aktuellen Maßnahmen nd dem GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz konsequent ortgesetzt. Sie versprechen zwar das Gegenteil. Aber ie Anhörungen in den letzten Tagen haben die entsoliarisierenden und unsozialen Wirkungen des GKV-Wettewerbsstärkungsgesetzes eindeutig bestätigt. Wir haben mit unseren Änderungsanträgen zum inzelplan 15, Gesundheit, ein Sofortprogramm zur inanzierung und Stabilisierung der gesetzlichen Kranenversicherung gefordert. Wir wollen, dass die Einnaheverluste, die Mindereinnahmen sowie die Mehrausga en im Jahre 2007 mit 7,95 Milliarden Euro zusätzlich usgeglichen werden. Gleichzeitig erwarten wir, dass ie die Entschuldung der gesetzlichen Krankenkassen in öhe von 4,8 Milliarden Euro durch einen Bundeszu chuss aus den erhöhten Steuereinnahmen dem Einzellan 15 zuordnen. Uns reicht die – gnädig zugestandee – 1 Milliarde Euro aus dem zusätzlichen Steueraufommen nicht aus; denn Sie haben den Bundeszuschuss orher um 2,7 Milliarden Euro gekürzt. Ich bitte um Zutimmung zu unseren Änderungsanträgen. (Beifall bei der LINKEN – Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Das wird nichts!)





    (A) )


    (B) )


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Nächster Redner ist der Kollege Norbert Barthle,

DU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Norbert Barthle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten

    amen und Herren! Verehrte Frau Ministerin! Die jet-
    ige Debatte zeigt, dass mit der heutigen Lesung des
    inzelplans 15 die relativ aufgeregte Debatte um die Ge-
    undheitsreform noch nicht zu Ende sein wird. Um ein
    twas relativierendes Licht darauf zu werfen, möchte ich
    it einem Zitat in meine Rede einsteigen:

    Es ist nicht zu verkennen, dass für die Höhe der
    Beiträge [in der gesetzlichen Krankenversicherung]
    einmal eine Grenze gegeben ist, die aus volkswirt-
    schaftlichen und psychologischen Gründen nicht
    überschritten werden sollte. So scheint mir, bleibt
    nur der Weg, durch eine Entlastung der Kranken-
    versicherung von Bagatellfällen einerseits die Kas-
    sen in die Lage zu versetzen, bei lang andauernden
    und schweren Krankheiten wirksam zu helfen, an-
    dererseits die Beitragsbelastung in vernünftigen
    Grenzen zu halten.

    on wem stammt das wohl? Von Horst Seehofer? Von
    lla Schmidt? Nein, weit gefehlt! 1958 stellte der dama-

    ige Arbeitsminister Theodor Blank fest, dass wir eine
    mfassende Reform der gesetzlichen Krankenversiche-
    ung brauchen, bei eigentlich genau den gleichen Voraus-
    etzungen wie heute, allerdings unter anderen Gegeben-






    (A) )



    (B) )


    Norbert Barthle
    heiten: So lag das Wirtschaftswachstum bei 5 Prozent,
    überschuldete Haushalte waren Fremdworte usw.


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Den können wir, glaube ich, nicht mehr reaktivieren!)


    Was lernen wir daraus? Ich glaube, diese große Koali-
    tion hat aus den bisher gemachten Erfahrungen gelernt
    und eine Reform vorgelegt, die unser Gesundheitssys-
    tem grundlegend erneuert und es damit zukunftsfester
    macht sowie für mehr Transparenz, mehr Effizienz und
    mehr Wettbewerb steht. Deshalb kann sich diese Reform
    sehen lassen.

    Liebe Kollegin Winterstein, an dieser Stelle möchte
    ich der FDP empfehlen, eine ordnungspolitische Debatte
    anzustrengen. Ich bin bisher immer davon ausgegangen,
    dass Sie von der FDP für mehr Wettbewerb sind. Des-
    halb verstehe ich jetzt nicht, weshalb die FDP gegen
    diese Gesundheitsreform ist. Vielleicht machen Sie sich
    einmal schlau, was der Vorstandsvorsitzende der BKK in
    Deutschland, Ralf Sjuts, am vergangenen Sonntag in
    „Sonntag Aktuell“ geschrieben hat. Er sagt:

    Mit dieser Gesundheitsreform wird es für die Versi-
    cherten langfristig durch den Wettbewerb qualitativ
    bessere Leistungen und zu günstigeren Preisen ge-
    ben.


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Welchen Wettbewerb?)


    Das ist die Leistung des Wettbewerbs, sehr verehrte Frau
    Kollegin Winterstein. Warum die FDP dagegen ist,
    werde ich wohl mein Leben lang nicht verstehen.


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Sie sollten das Gesetz einmal lesen, Herr Kollege Barthle! – Gegenruf von der SPD: Das war selbst Ihrer unwürdig, Herr Kollege!)


    Zu den fachpolitischen Auseinandersetzungen möchte
    ich mich nicht vertiefend äußern, sondern jetzt als Haus-
    hälter reden. Nach Abzug des durchlaufenden Postens an
    die GKV verbleiben rund 425 Millionen Euro für den
    Gesundheitsetat. Das ist in Relation zum Gesamthaushalt
    relativ wenig. Dennoch hebt sich dieser Etat für 2007 et-
    was von den früheren ab. Das liegt schlicht und einfach
    daran, dass ein Erweiterungsneubau in der Rochusstraße
    vorgesehen ist, der allein 16 Millionen Euro verschlingt.
    Im Rahmen eines Gesamtkontextes werden wir sicher-
    lich noch länger darüber diskutieren, wie wir damit ver-
    fahren. Mein Kollege Fromme hat heute Vormittag schon
    darauf hingewiesen, dass wir Haushälter die Debatte be-
    züglich der Dependancen in Bonn und der Einrichtungen
    hier in Berlin angestoßen haben.

    Zurück zum Haushalt: Der Gesamtetat des Einzel-
    plans 15 umfasst 2,9 Milliarden Euro. Der Zuschuss für
    die GKV wird jetzt richtigerweise als Zuschuss für die
    gesamtgesellschaftlichen Aufgaben der gesetzlichen
    Krankenversicherungen bezeichnet.


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Ich dachte, der ist für die Kinder! – Weiterer Zuruf von der FDP: Also nicht für die Kinder!)


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    (C (D er Zuschuss in Höhe von 4,2 Milliarden Euro für die ersicherungsfremden Leistungen sollte auf 1,5 Milliaren Euro gekürzt werden, wird jetzt aber um eine zusätziche Milliarde auf 2,5 Milliarden Euro angehoben. Diesezüglich gab es viel Kritik in der Öffentlichkeit; diesbeüglich gab es viel Kritik vonseiten der Opposition. Die DP kommt ständig darauf zu sprechen. Noch heute früh at die Kollegin Hajduk von den Grünen von einem ickzackkurs und Herumgeeiere geredet. (Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Damit hat sie auch Recht!)


    uch der Sachverständigenrat hat sich ähnlich eingelas-
    en. Lassen Sie mich deshalb noch einmal in aller Ruhe
    inen Blick auf die Faktenlage werfen; dann relativiert
    ich vielleicht manches wieder.

    Rot-Grün hat diese Zuschüsse 2004 mit möglichen
    ehreinnahmen aus der Tabaksteuer verknüpft und

    ersprochen, diese Mehreinnahmen den GKVen als Zu-
    chüsse zukommen zu lassen.


    (Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir waren schlau genug, das nicht zu verknüpfen!)


    ieser Schuss ging zugegebenermaßen nach hinten los.
    ie sah es nämlich aus? 2003 hatten wir Tabaksteuer-

    innahmen in Höhe von 14 Milliarden Euro. Nach der
    abaksteuererhöhung waren es gerade noch 13,6 Mil-

    iarden Euro. In den Folgejahren lagen die Einnahmen
    mmer um 2 bis 3 Milliarden Euro niedriger als erwartet.
    o werden sie auch 2007 über 3 Milliarden Euro niedri-
    er liegen als erwartet. Wir machen also nichts anderes,
    ls zu den Prinzipien der Haushaltswahrheit und Haus-
    altsklarheit zurückzukehren, indem wir diese Fehlein-
    chätzung der Vergangenheit korrigieren und den Etat
    ieder auf ordentliche Beine stellen.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich glaube, es scha-
    et dem Ansehen der Politik insgesamt nicht, wenn wir
    ine Fehleinschätzung eingestehen und dann die richti-
    en Schlüsse ziehen und diese Fehleinschätzung korri-
    ieren. Deshalb sage ich an dieser Stelle auch an die
    rankenkassen: Ich wäre froh, wenn endlich dieses La-
    entieren darüber aufhören würde, dass aufgrund der
    bsenkung der Steuerzuschüsse jetzt die Beiträge erhöht
    erden müssen, damit die 1,5 Milliarden Euro zur Ver-

    ügung gestellt werden können.


    (Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie wollten doch die Lohnnebenkosten senken und nicht erhöhen!)