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ID1606508700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/65 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2007 (Haushaltsgesetz 2007) (Drucksachen 16/2300, 16/2302) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2006 bis 2010 (Drucksachen 16/2301, 16/2302, 16/3126) Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksachen 16/3101, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 16/3102, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 16/3108, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6403 A 6403 B 6403 B 6403 C 6404 A 6404 A 6404 A 6404 B 6407 A 6410 A 6412 C 6416 A 6420 A 6425 B 6426 D 6427 B 6430 D 6432 B 6432 C 6434 A 6435 B 6437 B 6438 A 6438 D 6440 C 6440 D 6442 C 6444 A 6444 D II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Dr. Frank Schmidt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Dörflinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 16/3114, 16/3123) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Maria Eichhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Koschorrek (CDU/CSU) . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 16/3107, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 16/3124) . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bun- desministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) 6446 B 6446 D 6448 D 6449 B 6450 C 6452 B 6454 A 6454 C 6456 A 6456 D 6457 A 6458 C 6459 C 6461 A 6462 D 6464 B 6466 A 6466 A 6467 C 6469 B 6470 D 6471 D 6473 B 6475 A 6475 D 6478 D 6479 B 6480 A 6481 D 6484 C 6485 C 6486 C 6487 C 6488 C 6490 D 6492 B 6492 B 6492 C 6493 B 6495 B 6497 B 6498 C 6500 A 6501 B 6502 B 6504 C 6505 D 6507 A 6507 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6403 (A) ) (B) ) 65. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Anlage 2 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6507 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 21.11.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 21.11.2006 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Roth (Heringen), Michael SPD 21.11.2006 Schily, Otto SPD 21.11.2006 Schummer, Uwe CDU/CSU 21.11.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * A S Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 21.11.2006* Gabriel, Sigmar SPD 21.11.2006 Großmann, Achim SPD 21.11.2006 Hettlich, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hilsberg, Stephan SPD 21.11.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hovermann, Eike SPD 21.11.2006 Irber, Brunhilde SPD 21.11.2006 Jelpke, Ulla DIE LINKE 21.11.2006 Merten, Ulrike SPD 21.11.2006 Nitzsche, Henry CDU/CSU 21.11.2006 Ortel, Holger SPD 21.11.2006 Röspel, René SPD 21.11.2006 S S D W W Z (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union nlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bundesministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) Ich erkläre im Namen der Fraktion des BÜNDNIS- ES 90/DIE GRÜNEN, dass unser Votum „Nein“ lautet. chwabe, Frank SPD 21.11.2006 panier, Wolfgang SPD 21.11.2006 r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 21.11.2006 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 21.11.2006 immermann, Sabine DIE LINKE 21.11.2006 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Johannes Singhammer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    ir meinen, dass höhere Ausgaben für Energie und Bil-
    ung – dies betrifft Ausgaben für den Schulausflug bis
    in zum Federmäppchen – schon heute dazu führen, dass
    iele Eltern jeden Euro buchstäblich umdrehen müssen.
    eshalb wäre der Vorschlag, das Kindergeld zu kürzen,
    ein Zugewinn an Humanität, sondern schlichtweg
    erzlosigkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der LINKEN)







    (A) )



    (B) )


    Johannes Singhammer
    Nun bringen manche eine zweite Variante ins Spiel:
    Man könnte ja einen eventuellen Zuwachs beim Kinder-
    geld dazu verwenden, Kinderbetreuungseinrichtungen
    zu finanzieren. Manche meinen, spektakuläre Fälle, über
    die wir immer wieder voller Sorge diskutieren, bei denen
    Eltern Kinder vernachlässigen oder misshandeln und das
    Kindergeld eher in Alkohol statt in die Bildung ihrer
    Kinder investieren, würden das begründen. Ich möchte
    für eine ehrliche Diskussion werben. Wir sollten feststel-
    len, dass sich die allermeisten Eltern liebevoll um ihre
    Kinder kümmern und sorgen und es der falsche Weg ist,
    Eltern unter Generalverdacht zu stellen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    In manchen Regionen, vor allem in den Ballungsge-
    bieten der alten Bundesländer, stellt sich zudem für viele
    Eltern die Frage, was Kinderbetreuung kostet, erst
    nachrangig im Vergleich zu der Frage, ob sie überhaupt
    einen Betreuungsplatz erhalten. Beispielsweise in der
    Landeshauptstadt München – wenn ich das einmal sagen
    darf – ist es für manche Eltern durchaus angezeigt, ihr
    Kind bereits vor der Zeugung für eine Kinderkrippe an-
    zumelden, um überhaupt die Chance zu haben, einen
    Kinderkrippenplatz zu bekommen.


    (Sibylle Laurischk [FDP]: Vor der Zeugung! Das ist schon ein interessanter Aspekt!)


    Die Selbstfinanzierung der Kinderbetreuung durch
    die Eltern ist kein guter Weg; denn nach wie vor steht
    den Familien deutlich weniger Geld zur Verfügung als
    Paaren ohne Kinder. Aus dem 7. Familienbericht, über
    den wir hier vor kurzem diskutiert haben, ergibt sich,
    dass beispielsweise 35-jährige Paare ohne Kinder pro
    Kopf mehr als 600 Euro netto mehr im Monat haben als
    vergleichbare Paare mit Kindern. Deshalb macht es kei-
    nen Sinn, den Eltern das Geld aus der einen Tasche weg-
    zunehmen und es in die andere Tasche hineinzustecken.
    Das gemeinsame Ziel aller Familienpolitiker sollte es
    sein, mehr Geld für Familien aufzuwenden und in einer
    gemeinsamen Kraftanstrengung Eltern und Kindern trotz
    der schwierigen Finanzproblematik mehr zukommen zu
    lassen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Nun sagen einige, in Deutschland würden ohnehin
    pro Jahr rund 115 Milliarden Euro für Familienleistun-
    gen ausgegeben, darunter 35 Milliarden Euro für das
    Kindergeld, während in anderen Ländern gerade das
    Kindergeld sehr viel geringer ausfällt. Ich bin froh und
    stolz darauf, dass wir in Deutschland dieses Geld für
    Kinder und Eltern aufwenden. Aber ich sage auch: Es
    macht Sinn – das haben wir in der großen Koalition ver-
    einbart –, das Geflecht der Leistungen, die den Familien
    zustehen – es sind an die 143 Positionen –, nach ihrer
    Wirksamkeit zu bewerten, um damit zu erreichen, dass
    die Leistungen gebündelt und möglichst effizient einge-
    setzt werden.

    Vor wenigen Tagen hat das Statistische Bundesamt
    eine Prognose hinsichtlich der Bevölkerungsentwick-
    lung in den kommenden Jahrzehnten, also etwas weiter-

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    (C (D ehend, vorgelegt. Eine der dramatischen Erkenntnisse es Statistischen Bundesamts war, dass die Zahl der eutschen in den nächsten Jahrzehnten, also bis 2050, m deutlich mehr als 10 Millionen zurückgehen wird. araus folgt logischerweise auch eine geringere Zahl an indern. Im Vergleich zu 2004 haben in 2005 über 5 000 Kinder weniger das Licht der Welt in Deutschand erblickt. Wenn das so weitergeht, kann sich jeder usrechnen, welche Folgen das haben wird. Wenn aber immer weniger Kinder geboren werden, edeutet das zwangsläufig, dass auch weniger Aufwenungen für Kinder notwendig werden. Das Deutsche Juendinstitut hat eine für die Kommunen interessante ahl ermittelt: Allein in den Kommunen in Deutschland erden bis zum Jahr 2010 aufgrund des Geburtenrückangs 3,6 Milliarden Euro pro Jahr eingespart. Deshalb äre ein Verlangen, zumindest den Status quo zu halten, icht unbillig. Angesichts des dramatischen Geburtenückgangs brauchen die Familien heute noch mehr Unerstützung, müssen wir noch mehr Geld für sie in die and nehmen. Wir beschäftigen uns nicht nur in dem entsprechenen Fachbereich, dem Einzelplan 17, mit Familienpoliik; Familienpolitik geht weit darüber hinaus. Ich glaube, s ist ein Verdienst der Bundesregierung, der großen Kolition und der Ministerin, den Querschnittscharakter der amilienpolitik immer wieder darzustellen. Vor kurzem and eine sehr bemerkenswerte Veranstaltung statt, die on Industrie und Wirtschaft gemeinsam mit Ihnen, Frau inisterin, durchgeführt worden ist. Im Rahmen dieser eranstaltung ging es um die Frage, was der Rückgang er Geburten ökonomisch bedeutet. Mir ist natürlich lar, dass eine rein ökonomische Betrachtung viel zu urz greift; denn jedes Kind ist nicht nur ein ökonomicher Faktor, sondern bedeutet Leben, Freude, Hoffnung nd Zukunft. ch möchte Ihnen dennoch das Ergebnis einer Studie des nstituts der deutschen Wirtschaft vorstellen: Wenn es elänge, die Geburtenrate nur ein wenig zu steigern, enn die Geburtenhelfer also wieder mehr Arbeit hätten, ann würde das Wirtschaftswachstum bis zum Jahr 050 um bis zu 15 Prozent höher ausfallen. Das zeigt, ass jedes neugeborene Kind nicht nur ein Stück Hoffung ist, sondern unser Land auch reicher und nicht ärer macht. Dies wollen wir weiter unterstützen. Dazu aben wir eine Reihe von Maßnahmen auf den Weg geracht; wir werden diesen Weg entschlossen fortsetzen. Wir haben mit der Einführung des Elterngeldes etas erreicht, was der eine oder andere von der Opposi ion der großen Koalition vielleicht zunächst nicht zugeraut hätte. ir haben das gemeinsam geschafft; viele Eltern haben arauf gewartet. Wenn jetzt kritisch eingewandt wird, es estehe das große Problem, dass es beim Elterngeld eine Übergangsfristen gibt, Johannes Singhammer dann zeigt das, wie hoch die Akzeptanz bei den Eltern ist. (Ina Lenke [FDP]: Die wissen doch gar nicht Bescheid! Die denken, sie bekommen 67 Prozent!)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    (Ina Lenke [FDP]: Wir trauen Ihnen viel zu!)


    (Ina Lenke [FDP]: Und, und, und!)





    (A) )


    (B) )


    Die meisten wollen das Elterngeld schon viel eher, nicht
    erst zum 1. Januar 2007. Wir haben dies jetzt auf den
    Weg gebracht, nachdem viele Jahre verstrichen sind, in
    denen es nur Ankündigungen gab, aber keine Taten folg-
    ten.

    Danke schön.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat der Kollege Sönke Rix, SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Sönke Rix


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Es gibt mehrere positive Ansätze im Familienhaushalt.
    Dazu gehört unter anderem, dass wir den Haushaltstitel
    für das bürgerschaftliche Engagement, das heißt für die
    Freiwilligendienste, um 1 Millionen Euro erhöhen. Es
    gibt einen weiteren freudigen Ansatz in unserem Haus-
    haltsentwurf: Für die Bekämpfung des Rechtsextremis-
    mus nehmen wir mehr Geld in die Hand.


    (Irmingard Schewe-Gerigk [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Da hört das Freudige auch schon auf!)


    Schwerpunktthema meiner Rede wird die Bekämpfung
    des Rechtsextremismus sein.

    Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht irgendein Arti-
    kel zum Thema Rechtsextremismus in den Zeitungen
    steht: Gedenkstätten in Frankfurt geschändet, Haken-
    kreuze an Hauswänden und Mahnmalen, rassistische
    Pöbeleien in Fußballstadien, NPD-Parteitag in Berlin.
    Dabei sind diese Meldungen nur die Spitze des Eisbergs.
    Wenn wir jetzt nicht aufpassen, gehören Nazis bald zu
    unserem normalen Alltag. Aber was Nazis machen, ist
    nicht normal und darf es niemals werden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Vor zwei Wochen kam eine Studie der Friedrich-
    Ebert-Stiftung heraus. Ein Rauschen ging durch den
    Blätterwald, ungefähr drei Tage. Ich glaube, seitdem
    habe ich nur noch ein oder zwei Kommentare darüber
    gelesen. Dabei zeigt diese Studie eine gefährliche Ent-
    wicklung auf:

    Erstens. Rechtsextremismus und eine sich verfesti-
    gende Naziideologie sind kein typisch ostdeutsches Pro-
    blem. Es ist ein bundesweites Problem.

    Zweitens. Es gibt nicht den typischen rechtsextremen
    Wähler. Es wird quer durch alle Schichten, von beiden
    Geschlechtern und in allen Altersklassen rechtsextrem

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    (C (D ewählt und – noch viel schlimmer – rechtsextrem geacht. Wir erleben derzeit, wie sich Rechtsextreme den Weg n unsere Mitte bahnen. Das tun sie nicht mit Gewalt, ondern subtil: Rechtsextreme Mütter – das haben wir uch gestern in der Anhörung gehört – gründen Krabbelruppen mit anderen Müttern. Rechtsextreme Eltern treen in Elternverbände und Elternbeiräte ein und versuhen, dort ihre Einstellungen kundzutun. Unternehmer it rechtsextremem Hintergrund schaffen nur Ausbil ungsplätze für rechtsextrem orientierte Jugendliche. as ist nicht hinnehmbar. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Der Einzeltitel im Haushalt des Ministeriums für Fa-
    ilie, Senioren, Frauen und Jugend, der sich mit der Be-

    ämpfung des Rechtsextremismus befasst, ist sicher
    icht der höchste, der heute zur Beschlussfassung an-
    teht. Trotzdem ist es, so finde ich, einer der wichtigsten.
    ichts anderes hat die Anhörung im Familienausschuss
    estern gezeigt. Wir sind mit unseren Programmen auf
    em richtigen Weg, aber leider noch lange nicht am Ziel.

    Im Jahr 2001 hat die damalige Bundesregierung das
    ktionsprogramm „Jugend für Toleranz und Demokra-

    ie – gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit
    nd Antisemitismus“ aufgelegt. Es teilt sich in drei
    elbstständige Teilprogramme: Civitas, Entimon und
    enos. Im Zentrum des Programms steht das gemein-

    ame Ziel, zivilgesellschaftliche Akteure und Potenziale
    u fördern und zu stärken. In den fünf Jahren seit Pro-
    rammbeginn im Jahr 2001 konnten über 4 000 Pro-
    ekte, Initiativen und Maßnahmen mit über 163 Millio-
    en Euro gefördert werden. Bis Ende 2006 sollen
    ördergelder in Höhe von rund 192 Millionen Euro vom
    und geflossen sein; ich finde, hier gehen wir in die

    ichtige Richtung. Auch im Jahr 2007 – unser Kollege
    rank Schmidt hat es vorhin dargestellt – gibt es Geld
    ür den Kampf gegen Rechtsextremismus, diesmal sogar
    ehr als in diesem Jahr. An dieser Stelle danke ich allen,

    ie sich dafür eingesetzt haben und diesen Beschluss
    ittragen werden.

    Es geht um 19 Millionen Euro, zusätzlich 5 Millionen
    uro, die vornehmlich in Strukturprojekte fließen sollen.
    avon gibt es noch einmal knapp 1 600 Projekte. Dass
    ies alles wichtige und erfolgreiche Projekte sind, muss
    ch an dieser Stelle nicht betonen. Ich lade alle Abgeord-
    eten ein, sich diese Projekte einmal vor Ort anzusehen.
    ie wirklich aktive und erfrischende Arbeit dieser Pro-

    ekte ist unterstützenswert. Ich richte an dieser Stelle ei-
    en Dank an alle, die diese Projekte durchführen und vor
    rt die Flagge der Demokratie und Toleranz hochhalten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir brauchen zivilgesellschaftliche Courage, um uns
    egen jede Form von Extremismus durchzusetzen. Das
    ann man mit Geld allein nicht erreichen. Wir brauchen






    (A) )



    (B) )


    Sönke Rix
    eine Justiz, die zeitnah in der Lage ist, die Nazis festzu-
    nehmen und zu verurteilen, die Gedenkstätten durch Ha-
    kenkreuze schänden. Wir brauchen eine Justiz und einen
    gut ausgestatteten Strafvollzugsapparat, damit Nazis, die
    über unsere Straßen marschieren und dabei Hakenkreuze
    zeigen, nicht wegen Arbeitsüberlastung laufen gelassen
    werden. Der Staat hat das Gewaltmonopol und sonst
    niemand.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg. Thomas Dörflinger [CDU/CSU])


    Um das durchsetzen zu können, brauchen wir keine
    schärferen Gesetze und keine flächendeckende Überwa-
    chung der Bürgerinnen und Bürger. Die Gesetze, die wir
    haben, sind gut und ausreichend. Sie müssen nur überall
    und jederzeit konsequent und vor allem schnell ange-
    wandt werden.


    (Beifall bei der SPD)


    Der Staat muss zeigen, dass er sich nicht ansatzweise
    von Extremisten provozieren oder vorführen lässt. Den
    Kampf gegen Rechtsextremismus – ich habe es bereits
    erwähnt – kann man nicht allein mit Geld gewinnen.
    Man gewinnt ihn durch Überzeugungsarbeit. Sicherlich
    ist es leichter, ein paar Millionen mehr locker zu ma-
    chen, um noch das eine oder andere Projekt zu starten.
    Diese Projekte können aber immer nur einen kleinen
    Kreis gefährdeter Menschen erreichen.

    Wir Politikerinnen und Politiker dagegen stehen stän-
    dig in der Öffentlichkeit. Was wir vorleben und in den
    Medien äußern, kommt bei vielen Menschen an. Wir
    dürfen uns von Rechtsextremen nicht die Deutungs-
    hoheit streitig machen lassen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der LINKEN)


    Für Politiker, die auf Bundes- oder Landesebene Verant-
    wortung tragen, heißt das erstens: Zurück auf die Straße!
    Der Infostand ist einem parlamentarischen Abend bei
    weitem vorzuziehen. Anders ausgedrückt: Jeder Pro-
    zentpunkt, den die Rechten bei Wahlen erreichen, ist ein
    Zeichen dafür, dass die demokratischen Parteien mit ih-
    rer Politik nicht immer und überall bei den Menschen
    sind; aber für sie müssen wir Politik machen. Unser
    Motto muss also lauten: Ran an die Leute!

    Zweitens. Warum fangen wir Abgeordnete nicht bei
    uns selbst an? Um ein Beispiel zu bringen: Jeder Abge-
    ordnete des Bundestages hat ein Budget zur Bezuschus-
    sung von Gruppen, die den Deutschen Bundestag besu-
    chen dürfen. Warum verteilen wir dieses Geld nicht
    ausschließlich auf Schulklassen und Jugendgruppen?
    Warum gibt es eine Begrenzung auf 200 Personen? – Ich
    würde mich freuen, wenn ich noch mehr Schulklassen
    hier begrüßen dürfte und wenn zu jedem Besuch einer
    Schulklasse im Parlament ein Gegenbesuch des Abge-
    ordneten in der Schule im Wahlkreis gehören würde.
    Dann würde ich sagen: Ja, hier hat die Politik einen Weg
    in Richtung Jugendliche eingeschlagen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg. Hans-Joachim Fuchtel [CDU/CSU])


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    (C (D Drittens. Wie können wir verhindern, dass schleihende Demokratiefeindlichkeit bzw. Demokratieferne esellschaftsfähig wird? Wir müssen die Kräfte untertützen, die in den „braunen Regionen“ eine demokratiche Kultur vorleben. Der klassische NPD-Wähler ist icht jung, arbeitslos und männlich. Unter den NPDählern sind auch Menschen, die Arbeit haben, Abitu ientinnen und Abiturienten sowie Auszubildende. Ihnen uss eine demokratische Alternative zum NPD-Somerfest geboten werden. Die übrigen Parteien vor Ort rauchen sofort und dauerhaft jede gewünschte Untertützung, damit die Mitbürgerinnen und Mitbürger seen, dass es auch andere Parteien gibt, bei denen man ich einbringen und mit denen man über seine Vorstelungen diskutieren kann. Ich habe in Mecklenburg-Vorpommern Wahlkampf emacht. Leider gab es dort ganze Landstriche, wo nur ie NPD plakatiert hatte. Herr Kollege, würden Sie einmal auf die Uhr chauen? Entschuldigung. Ich bin sofort fertig. Ein letzter Satz: Nazis sind nicht normal und dürfen s auf keinen Fall werden. Ich hoffe, das ist Konsens in iesem Haus. Danke schön. (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)