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ID1606505200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/65 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2007 (Haushaltsgesetz 2007) (Drucksachen 16/2300, 16/2302) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2006 bis 2010 (Drucksachen 16/2301, 16/2302, 16/3126) Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksachen 16/3101, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 16/3102, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 16/3108, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6403 A 6403 B 6403 B 6403 C 6404 A 6404 A 6404 A 6404 B 6407 A 6410 A 6412 C 6416 A 6420 A 6425 B 6426 D 6427 B 6430 D 6432 B 6432 C 6434 A 6435 B 6437 B 6438 A 6438 D 6440 C 6440 D 6442 C 6444 A 6444 D II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Dr. Frank Schmidt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Dörflinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 16/3114, 16/3123) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Maria Eichhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Koschorrek (CDU/CSU) . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 16/3107, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 16/3124) . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bun- desministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) 6446 B 6446 D 6448 D 6449 B 6450 C 6452 B 6454 A 6454 C 6456 A 6456 D 6457 A 6458 C 6459 C 6461 A 6462 D 6464 B 6466 A 6466 A 6467 C 6469 B 6470 D 6471 D 6473 B 6475 A 6475 D 6478 D 6479 B 6480 A 6481 D 6484 C 6485 C 6486 C 6487 C 6488 C 6490 D 6492 B 6492 B 6492 C 6493 B 6495 B 6497 B 6498 C 6500 A 6501 B 6502 B 6504 C 6505 D 6507 A 6507 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6403 (A) ) (B) ) 65. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Anlage 2 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6507 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 21.11.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 21.11.2006 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Roth (Heringen), Michael SPD 21.11.2006 Schily, Otto SPD 21.11.2006 Schummer, Uwe CDU/CSU 21.11.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * A S Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 21.11.2006* Gabriel, Sigmar SPD 21.11.2006 Großmann, Achim SPD 21.11.2006 Hettlich, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hilsberg, Stephan SPD 21.11.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hovermann, Eike SPD 21.11.2006 Irber, Brunhilde SPD 21.11.2006 Jelpke, Ulla DIE LINKE 21.11.2006 Merten, Ulrike SPD 21.11.2006 Nitzsche, Henry CDU/CSU 21.11.2006 Ortel, Holger SPD 21.11.2006 Röspel, René SPD 21.11.2006 S S D W W Z (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union nlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bundesministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) Ich erkläre im Namen der Fraktion des BÜNDNIS- ES 90/DIE GRÜNEN, dass unser Votum „Nein“ lautet. chwabe, Frank SPD 21.11.2006 panier, Wolfgang SPD 21.11.2006 r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 21.11.2006 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 21.11.2006 immermann, Sabine DIE LINKE 21.11.2006 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Ole Schröder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Vielen Dank für Ihre Frage. Dazu möchte ich zwei

    Anmerkungen machen. Punkt eins. Wir sind nicht der
    Auffassung, dass das neue Konzept „Zivildienst als
    Lerndienst“ dazu führen wird, dass wir mehr Kapazitä-
    ten in den Zivildienstschulen benötigen.


    (Ina Lenke [FDP]: Aha!)


    Wie ich eben zum Ausdruck gebracht habe, sind wir der
    Meinung, dass dieses Lernen vor allen Dingen an die
    Dienststellen angebunden werden soll. Denn dort wer-
    den die Zivildienstleistenden gebraucht; dort machen sie
    die wichtigen Erfahrungen, die durch den Lerndienst
    noch verstärkt werden sollen und die vor allem für die
    Zeit nach dem Zivildienst nutzbar gemacht werden sol-
    len.

    Punkt zwei. Es ist erstaunlich, dass gerade die FDP
    sich jetzt Gedanken über einzelne Zivildienstschulen
    macht.

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    (C (D enn die FDP möchte ja, indem sie für die Abschaffung er Wehrpflicht ist, alle Zivildienstschulen schließen. hne Wehrpflicht gibt es keinen Zivildienst und ohne ivildienst gibt es keine Zivildienstschulen. nsofern wundere ich mich, dass Sie die Schließung von inzelnen Zivildienstschulen kritisieren, obwohl die chließung aller Schulen Ihrer Beschlusslage entspricht. (Ina Lenke [FDP]: Das ist Quatsch! – Gegenruf des Abg. Thomas Dörflinger [CDU/CSU]: Das ist Tatsache!)


    (Otto Fricke [FDP]: Es geht um das Wie!)


    (Bernhard Kaster [CDU/CSU]: Eben!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Um eine effektive und transparente Politik für Fami-
    ien, Senioren, Frauen und Jugend zu erreichen, hat die
    egierung wichtige Schritte eingeleitet. Mir als Haus-
    älter geht es insbesondere darum, dass die zur Verfü-
    ung stehenden Haushaltsmittel effizient eingesetzt
    erden. Auch hierfür sind die notwendigen Schritte ein-
    eleitet worden.

    Wir von der CDU/CSU-Fraktion unterstützen die Mi-
    isterin ausdrücklich in ihren Bemühungen. Wir denken,
    ass wir mit diesem Einzelplan einen ganz wichtigen
    chritt in die richtige Richtung gemacht haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Das Wort hat nun die Kollegin Diana Golze für die

raktion Die Linke.

(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Diana Golze


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und

    erren! Staunen Sie ruhig: Ich beginne mit einem Lob
    n die große Koalition.


    (Beifall des Abg. Paul Lehrieder [CDU/ CSU] – Otto Fricke [FDP]: Immer schlimmer wird es!)


    enn zwischen der ersten und der zweiten Lesung wur-
    en – das soll es wirklich geben – im Kinder- und Ju-
    endplan die Mittel für die Freiwilligendienste und für
    ie Jugendverbandsarbeit sichtbar angehoben. Diese
    Millionen Euro im Bundeshaushalt 2007 sind gut an-

    elegtes Geld. Ihre Bereitstellung findet die volle Unter-
    tützung der Linken.


    (Beifall bei der LINKEN)

    Auch die gleich bleibende Höhe des Zuschusses für

    as neue Programm gegen Rechtsextremismus ist
    ositiv zu bewerten, gerade auch deshalb, weil es durch-
    us schon Hiobsbotschaften aus Ihrem Ministerium gab.
    ie zusätzlichen Mittel in Höhe von 5 Millionen Euro

    ür Beratungsnetzwerke gegen rechts betrachte ich als
    ugeständnis an hartnäckigen Druck aus Verbänden, Ini-

    iativen und der Opposition.

    (Beifall bei der LINKEN)







    (A) )



    (B) )


    Diana Golze
    Ihnen liegt übrigens ein Antrag der Linken aus dem
    Frühjahr mit identischen Forderungen bald zur Abstim-
    mung vor. Es ist nur paradox, dass Sie ihn sicherlich ab-
    lehnen werden, obwohl Sie ihn heute praktisch schon be-
    schließen.


    (Beifall bei der LINKEN – Kerstin Griese [SPD]: Er ist überholt! Wir haben schon mehr getan!)


    Alles in allem gibt es leider nicht oft Grund, das Ju-
    gendministerium zu loben. Dies sind nur kurze Licht-
    blicke am sonst eher dunklen Himmel der bundesrepu-
    blikanischen Kinder-, Jugend- und Familienpolitik. Das
    Beste, was Kinder und Eltern von SPD und Union noch
    erwarten können, ist die Linke-Tasche-rechte-Tasche-
    Politik, wie sie in den letzten Tagen einmal mehr disku-
    tiert wurde. Aber eine Regierung, die nach dem absurden
    Motto „Kinder kriegen mehr! Aber sie sollen es gefäl-
    ligst selbst bezahlen!“ verfährt, darf sich nicht wundern,
    wenn ihr das Volk davonläuft. Denn im Regelfall arbei-
    ten Sie fleißig an der Verschärfung der alltäglichen
    Nöte der Menschen im Lande. Besonders Familien
    greifen Sie mit der Mehrwertsteuererhöhung in die Ta-
    sche.


    (Christel Humme [SPD]: Falsch!)


    Das Kindergeld ist seit sechs Jahren nicht erhöht
    worden. Real wurde es also um 10 Prozent gekürzt. Nun
    wird bei Ihnen auch noch über ein weiteres Einfrieren
    debattiert. Jugendlichen bis 25 verbieten Sie, von zu
    Hause auszuziehen, wenn sie arbeitslos sind. Statt Aus-
    bildungsplätze halten Sie 1-Euro-Jobs bereit und in der
    Ferne winkt bestenfalls die mickrige Rente mit 67.

    Transparenz gegenüber dem Parlament ist im
    Hause von der Leyen ein Fremdwort. Das gilt zum einen
    für das neue Bundesprogramm gegen Rechtsextremis-
    mus, dessen Details mit dem Ausschuss bis zur gestrigen
    Anhörung nicht diskutiert wurden. Eine Programm-
    homepage wurde ohne Ankündigung gestartet. Leit-
    linien wurden online gestellt, ohne die Fachpolitiker zu
    informieren.

    Wir haben in der Anhörung drastische Kritik am In-
    formationsmanagement des Von-der-Leyen-Ministeriums
    gehört. So hat zum Beispiel der Sebnitzer Bürgermeister
    Mike Ruckh berichtet, dass er bis jetzt nicht in die Pla-
    nungen für das neue Bundesprogramm, das in einem
    Monat auch in seinem Landkreis starten soll, einbezogen
    wurde.


    (Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Immerhin war er bei der Anhörung!)


    Wir haben, so glaube ich, eine Scheinanhörung erlebt,
    weil bereits alle wichtigen Entscheidungen unter Aus-
    schluss der Öffentlichkeit getroffen worden sind. Wenn
    das Ihr Demokratieverständnis ist, dann gute Nacht.

    Transparenz habe ich auch an einer anderen Stelle
    sehr vermisst. Der Haushaltsausschuss hat – allein gegen
    die Stimmen der Linken – die Schließung von Zivil-
    dienstschulen beschlossen.


    (Otto Fricke [FDP]: Moment!)



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    (C (D Sie haben sich enthalten. – Es ist ein Skandal, dass das inisterium den Fachausschuss nicht über derartige läne informiert hat. Erst auf Anfrage unserer Fraktion ar von einem durchaus bekannten Gerücht die Rede, as schon eine unglaubliche Verharmlosung war. Dieses erücht wurde nur einen Tag später zu einer sehr greifaren Tatsache, nämlich zu einem Beschluss. Diesen Bechluss, aber vor allem den nicht hinnehmbaren und unäglichen Umgang mit dem Parlament lehne ich ab. erschleierung statt Transparenz: Das ist Ihr Motto. Doch zurück zu den positiven Ansätzen. 2 Millionen uro mehr für die Jugendarbeit sind ganz nett. Aber sie ind nicht mehr als ein Tröpfchen angesichts jahrelanger ürzungen, die auch Sie, Frau von der Leyen, als ehealige Landesministerin zu verantworten haben. Wer ich die Kinderund Jugendhilfestatistik für Niedersachen für die Jahre 2000 bis 2004 anschaut, findet einen ealen Rückgang der Aufwendungen für die Kinderund ugendarbeit um fast 20 Prozent. Ob die Jugendverbände nd freien Träger in Niedersachsen Ihnen nun all Ihre chönen Worte glauben, wage ich zu bezweifeln. Die Kinderund Jugendhilfe ist in den letzten Jahen in unverantwortlicher Weise kaputtgespart worden. un bedarf es einer gemeinsamen Anstrengung zur Wieerbelebung des Patienten. Der Vertreter des Deutschen ugendinstituts hat gestern in der Anhörung einen geamtgesellschaftlichen Konsens über die Wichtigkeit on Jugendhilfe und Jugendarbeit eingefordert. Er hat icht von Modellprojekten wie Frühwarnsystemen oder ompetenzzentren gesprochen, die Sie, Frau Ministerin, o gerne loben. Es ging ihm um die ganz normale Kinerund Jugendarbeit in Verbänden, in Jugendhäusern, n der außerschulischen Jugendbildung und in der Juendsozialarbeit. Hier wurde in den letzten Jahren zuammengestrichen, als ob es kein Morgen gäbe, weil es eine wirkliche Lobby für Kinder gab. Es ist alarmierend, dass die NPD in aufgegebenen Juendzentren braune Krabbelgruppen einrichtet – natürich beitragsfrei. Freie Kameradschaften nehmen die Juendlichen auf ihre Zeltlager mit und impfen ihnen die raune Ideologie ein, weil die Kapazitäten der Jugenderbände nicht mehr ausreichen. Solange ich hier stehe, erde ich diese Zustände anprangern. Nazis haben keien Platz in unserer demokratischen Gesellschaft. (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich fordere einen neuen Pakt für die Jugend, den
    und, Länder und Kommunen, aber auch die Beteiligten

    n Verbänden, Trägern und ihren Dachvereinigungen
    chließen müssen. Wir legen Ihnen heute einen Ände-
    ungsantrag zum Einzelplan 17 vor, der den Startschuss
    ür diesen Pakt markieren kann. Wir schlagen vor, dass
    er Bund – vorerst für drei Jahre – einen mit 50 Millio-
    en Euro gefüllten Sonderfonds „Jugendarbeit“ einrich-
    et. Er macht Ländern und Kommunen ein Angebot; er
    immt sie aber auch in die Pflicht. Auch die Höhe des
    onds ist nicht aus der Luft gegriffen. Die Summe aus






    (A) )



    (B) )


    Diana Golze
    den 50 Millionen Euro des Bundes und einem gleich ho-
    hen Zuschuss von Ländern und Kommunen würde die
    realen Kürzungen seit dem Jahr 2000 kompensieren.

    Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang ein Wort
    zum Kindeswohl sagen. Auch hier könnte dieser Fonds
    positive Synergieeffekte haben. Starke und verlässliche
    Angebote der Jugendarbeit erreichen gefährdete Kinder
    und Jugendliche in besonderem Maße, weil die Zu-
    gangsschwellen niedrig sind und weil die Kinder und Ju-
    gendlichen oft Zuflucht und Schutz finden. Ein wirksa-
    mer Kinderschutz hängt eben auch maßgeblich von
    einer starken Jugendarbeit ab. Sie nimmt in den ange-
    strebten Netzwerken zwischen Kitas, Schulen, Jugend-
    ämtern, Ärzten usw. eine wichtige Rolle, wenn nicht die
    Schlüsselrolle ein.


    (Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Wie wäre es mit der Stärkung der Eltern?)


    Ich bitte Sie – die anderen Oppositionsparteien einge-
    schlossen – um eines: Singen Sie nicht wieder das abge-
    droschene Lied von nicht vorhandenem Geld! Sie wissen
    so gut wie ich: Es ist da. Sie verschleudern es nur zum
    Beispiel für ein völlig überflüssiges neues Programm zur
    angeblichen Terrorismusbekämpfung. Die Zukunft die-
    ses Landes liegt nicht in mehr Überwachungskameras.
    Wenn Sie stattdessen in die Jugend investieren, brauchen
    Sie diese Kameras vielleicht irgendwann nicht mehr.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)