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ID1606504600

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    Vokabeln: 1
    1. HflEfJwwdanewsmzPitseslLdwdsVdeMkzwdhshgkP–v\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/65 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2007 (Haushaltsgesetz 2007) (Drucksachen 16/2300, 16/2302) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2006 bis 2010 (Drucksachen 16/2301, 16/2302, 16/3126) Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksachen 16/3101, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 16/3102, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 16/3108, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6403 A 6403 B 6403 B 6403 C 6404 A 6404 A 6404 A 6404 B 6407 A 6410 A 6412 C 6416 A 6420 A 6425 B 6426 D 6427 B 6430 D 6432 B 6432 C 6434 A 6435 B 6437 B 6438 A 6438 D 6440 C 6440 D 6442 C 6444 A 6444 D II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Dr. Frank Schmidt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Dörflinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 16/3114, 16/3123) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Maria Eichhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Koschorrek (CDU/CSU) . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 16/3107, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 16/3124) . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bun- desministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) 6446 B 6446 D 6448 D 6449 B 6450 C 6452 B 6454 A 6454 C 6456 A 6456 D 6457 A 6458 C 6459 C 6461 A 6462 D 6464 B 6466 A 6466 A 6467 C 6469 B 6470 D 6471 D 6473 B 6475 A 6475 D 6478 D 6479 B 6480 A 6481 D 6484 C 6485 C 6486 C 6487 C 6488 C 6490 D 6492 B 6492 B 6492 C 6493 B 6495 B 6497 B 6498 C 6500 A 6501 B 6502 B 6504 C 6505 D 6507 A 6507 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6403 (A) ) (B) ) 65. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Anlage 2 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6507 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 21.11.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 21.11.2006 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Roth (Heringen), Michael SPD 21.11.2006 Schily, Otto SPD 21.11.2006 Schummer, Uwe CDU/CSU 21.11.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * A S Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 21.11.2006* Gabriel, Sigmar SPD 21.11.2006 Großmann, Achim SPD 21.11.2006 Hettlich, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hilsberg, Stephan SPD 21.11.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hovermann, Eike SPD 21.11.2006 Irber, Brunhilde SPD 21.11.2006 Jelpke, Ulla DIE LINKE 21.11.2006 Merten, Ulrike SPD 21.11.2006 Nitzsche, Henry CDU/CSU 21.11.2006 Ortel, Holger SPD 21.11.2006 Röspel, René SPD 21.11.2006 S S D W W Z (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union nlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bundesministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) Ich erkläre im Namen der Fraktion des BÜNDNIS- ES 90/DIE GRÜNEN, dass unser Votum „Nein“ lautet. chwabe, Frank SPD 21.11.2006 panier, Wolfgang SPD 21.11.2006 r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 21.11.2006 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 21.11.2006 immermann, Sabine DIE LINKE 21.11.2006 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Otto Fricke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Ausdrücklich begrüßen möchte ich aber noch, dass
    err Kues erreicht hat – ich wollte mich eigentlich bei

    hm bedanken, aber er hat heute ebenfalls Geburtstag
    nd soll das auch ruhig feiern –, dass die Polen beim
    eutsch-Polnischen Jugendwerk genauso wie die Bun-
    esregierung und der Bundestag ihren Verpflichtungen
    achkommen.


    (Beifall bei der FDP)


    Meine lieben Kolleginnen und Kollegen, wir spre-
    hen immer vom Zukunftsprojekt Familie und vom Zu-






    (A) )



    (B) )


    Otto Fricke
    kunftsprojekt Kinder und Jugendliche und müssen den-
    noch in diesen Tagen trotz positiver Meldungen auch
    Negatives zur Kenntnis nehmen. Man muss in der heuti-
    gen Debatte sicherlich auch den Fall Emsdetten anspre-
    chen, auch wenn der Täter ein 18-Jähriger war; denn die
    Ursachen für die Tat sind in seiner Kindheit und Jugend
    zu suchen. Dieser Fall ist leider kein Einzelfall. Der
    Hang zur Gewalt nimmt bei unserer Jugend zu und wir
    sind letztlich immer noch nicht in der Lage, klare Ant-
    worten auf die Fragen zu geben, die sich in diesem Be-
    reich stellen, auch wenn wir das alle wollen, was ich
    nicht bestreiten will.

    Ich will in diesem Hause ausdrücklich eine Warnung
    aussprechen: Machen wir doch bitte bei einer so
    schrecklichen Tat, unter deren Folgen die Betroffenen
    noch jahrelang leiden werden, nicht den Fehler, in Ak-
    tionismus zu verfallen und irgendetwas zu verbieten,
    weil wir glauben, damit hätten wir eine Lösung gefun-
    den. Das kann bei solch einer schwierigen Sache nicht
    der Sinn von Politik sein.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Man kann gerne die Frage prüfen, ob solche Spiele
    verboten werden sollen. Das ist kein Problem, das kön-
    nen wir machen. Aber ich sage Ihnen ganz ehrlich: Beim
    Verbot eines Spiels wird am nächsten Tag entweder die
    schwarz gebrannte CD weitergegeben oder das Kind
    oder der Jugendliche geht am übernächsten Tag einfach
    ins Internet und lädt sich dieses Spiel auf seinen Compu-
    ter, weil es ja inzwischen so leicht ist, riesige Mengen
    von Informationen aus dem Internet herunterzuladen.
    Wir müssen hier andere Wege gehen.

    Am meisten sollte uns die Tatsache berühren, dass der
    Täter von Sinnleere spricht. Wir müssen uns fragen: Was
    ist in diesem Land in der Diskussion über die Zukunft
    und über Werte falsch gelaufen? Hier liegt nach meiner
    Meinung der Kernansatz, um unseren Kindern und Ju-
    gendlichen klar zu machen, warum es sich lohnt, in die-
    sem Land zu leben.

    Ich will aber noch eine zweite Frage ansprechen: Wa-
    rum passiert es in Schulen? Nun können wir über Puber-
    tät und alle damit zusammenhängenden Probleme reden.
    Da haben wir als Gesellschaft auch eine Aufgabe. Aber
    wir müssen noch etwas anderes sehen: Wir haben eine
    immer komplexere und immer schwierigere Welt. Die
    einfachen Antworten der 50er-Jahre und vielleicht noch
    aus der Zeit Anfang der 60er-Jahre reichen heute nicht
    mehr aus.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sagen Sie das mal der FDP-Fraktion!)


    Die sich heute stellenden Fragen sind auch nicht alleine
    mit dem Hinweis zu beantworten – Kollege Kampeter,
    Sie sollten hier nicht so reinbrüllen, sondern eine Zwi-
    schenfrage stellen – –


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Ich will Ihre Redezeit nicht verlängern! S m h e a i i a d h B – d u W d ä h w D m r K t n a s n g f d r w g n A d m a a r d ü D k f W e (C (D ie sind eben auch nicht dadurch zu beantworten, dass an sagt: Alleine mit der Einhaltung christlicher Werte aben wir die Probleme dieser Welt gelöst. Das ist es ben gerade nicht. Ich sage an dieser Stelle ausdrücklich: Wir müssen uch prüfen, warum an den Schulen in anderen Ländern nzwischen Schulpsychologen tätig sind, während wir mmer noch auf Vertrauensund Beratungslehrer setzen, lso wieder auf diejenigen, mit denen sich die Schüler och so sehr auseinander setzen. Hier müssen wir genau insehen und im Übrigen auch fragen: Was muss der und tun und was müssen die Länder tun? Zur Aufteilung der Aufgaben zwischen Bund und Länern komme ich gleich noch. Eines müssen wir auf jeden Fall erreichen: Wir dürfen nsere Kinder und Jugendlichen in dieser schwierigen elt nicht alleine lassen. Wir müssen ihnen klar machen, ass letztlich, unabhängig von irgendwelchen Zukunftsngsten, die Politik, die Erwachsenen an ihrer Seite steen. Wir müssen bei der Kinderbetreuung anfangen. Da ird von allen schnell gesagt: Wir brauchen mehr Geld. as ist wunderbar. Heute hören wir aber vom Finanzinister auch: Wir wollen vernünftig sparen. Und wa um wollen wir sparen? Wir wollen sparen, weil wir den indern nicht später, wenn sie 18 Jahre alt sind, die heu igen Schulden vorhalten können. Wir können ihnen icht sagen: Es tut uns Leid, wir haben das Geld für euch usgegeben, jetzt zahlt es bitte mit Zinsen zurück. Dieen Irrwitz müssen wir stoppen. Da ist nach meiner Meiung die Familienministerin neben dem Finanzminister anz besonders gefragt. Wir führen im Moment eine Diskussion über kostenreie Kitas und die Nichterhöhung oder gar Absenkung es Kindergelds. Einig sind wir uns wahrscheinlich daüber, dass das Geld bei den Kindern ankommen muss; ir streiten nur über den Weg. Ich will ausdrücklich saen, Frau Ministerin: Wenn Sie sagen, man dürfe das icht gegeneinander ausspielen, dann ist das eine gute ussage. Wenn aber die Konsequenz der Aussage ist, ass man das Kindergeld erhöht – die Kinderfreibeträge üssen verfassungsrechtlich dann auch entsprechend ngepasst werden; das wissen wir – und gleichzeitig uch noch auf Kosten des Steuerzahlers die Kitas gebühenfrei macht, dann sucht man sich nur das Gute, aber as Schlechte sind dann wieder die Schulden, die dabei bersehen werden. Die FDP ist nicht bereit, zu guten ingen zu sagen: Wir unterstützen das, egal wie viel es ostet. Wichtig ist, dass sich etwas Gutes auch auf Dauer ür alle Generationen rechnet. Ich möchte noch auf eine andere Sache hinweisen. ir überlegen sehr häufig, wie wir mit dem Rechts xtremismus klarkommen. Immer wieder wird darüber Otto Fricke gestritten – das ist auch im Haushaltsausschuss passiert –, wer der bessere Bekämpfer sei. Wir haben in den Bundeshaushalt, in die Länderhaushalte und in die kommunalen Haushalte dieselben Summen eingestellt. Dennoch merken wir auch hier wieder: Wir kommen an die Betroffenen nicht richtig heran. Wir wollen das, aber wir schaffen es nicht. Die FDP begrüßt deswegen ausdrücklich den Weg, die Arbeit der Kommunen zu stärken. Dieser Weg ist richtig. Ich frage mich, ob man es schaffen wird, all diejenigen zu erreichen – Jugendliche, Cliquen –, die fest in einer bestimmten Richtung verwurzelt sind. Das wird sehr schwierig. Die Summen, die der Bund dafür zur Verfügung stellt, reichen mit Sicherheit nicht aus. Das ist keine Forderung nach mehr Geld. Ich stelle nur die Frage: Nützt es etwas, wenn wir in immer neue Projekte kleinere Beträge investieren, ohne Erfolge feststellen zu können? Ich komme auf die Zuständigkeit der Länder zu sprechen. Sie haben eben so schön gesagt: Mehrgenerationenhäuser sind eine schöne Sache; in NRW heißen sie Familienzentren. In Kommunen spricht man von Exzellenzkindergärten. Wenn man sich das genau anschaut, dann stellt man Folgendes fest, Frau Humme – seien wir doch einmal ganz ehrlich –: Jedes dieser Projekte wird aus vier, fünf oder sechs verschiedenen Töpfen finanziert und alle rühmen sich, wer weiß wie viel getan zu haben. Es ist eine gute Sache, es ist eine richtige Sache. Zwischen den Generationen liegen heutzutage 30 oder sogar 35 Jahre. Mit diesem relativ großen Abstand ist die Schwierigkeit verbunden, dass die Generationen zueinander finden. Ist es allerdings die Aufgabe des Bundes, damit fertig zu werden? Nein. Ich bin der Meinung, es ist die Aufgabe der Länder. Der Bund sollte sich da heraushalten – mag man sich in Stuttgart noch so sehr rühmen – und mehr Geld für die Schwächeren investieren. Ich komme zum Schluss. Frau Ministerin, der Haushalt des Familienministeriums wird sich in nächster Zeit sicherlich verändern. Sie haben gesagt, Sie prüften noch seriöse Vorschläge dazu, wie man zu Veränderungen kommen kann. Meiner Meinung nach sind Sie nach dem Finanzminister die zweite Haushaltsministerin. Am Ende Ihrer Regierungszeit nach vier Jahren müssen Sie sich vor die Kinder und Jugendlichen stellen und sagen: Vorher waren es so viele Schulden; ich als Vertreterin eurer Interessen überlasse euch weit weniger Schulden. Eines ist wichtig für Kinder: Auf Schuldenbergen können sie nicht spielen. Herzlichen Dank. Nun hat das Wort der Kollege Dr. Ole Schröder für die CDU/CSU-Fraktion. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall bei der FDP)


    (Renate Gradistanac [SPD]: Föderalismus!)


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    (Beifall bei der FDP)





    (A) )


    (B) )


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    (Beifall bei der FDP)


Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

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(C (D Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und erren! Der Haushalt 2007 ist ein deutlicher Fortschritt ür Familien und Kinder. Trotz der notwendigen Konsoidierung ist es uns gelungen, 1,6 Milliarden Euro für das lterngeld bereitzustellen. Das Elterngeld ist die größte amilienpolitische Reformleistung der letzten zehn ahre. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Ole Schröder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Wir wissen, dass sich fast alle 18-Jährigen Kinder
    ünschen, und zwar in der Regel mindestens zwei. Wir
    issen aber auch, dass rund ein Drittel der Deutschen
    iesen Wunsch nie realisiert. Hier setzt das Elterngeld
    n. Wir unterstützen die jungen Eltern dann, wenn es am
    otwendigsten ist: wenn die Ausgaben nach der Geburt
    ines Kindes steigen und gleichzeitig ein Einkommen
    egfällt. Hier setzt das Elterngeld gezielt an. Ich bin

    ehr optimistisch, dass sich aufgrund des Elterngeldes
    ehr Paare dafür entscheiden, sich ihren Kinderwunsch

    u erfüllen.

    Über eines müssen wir uns aber auch im Klaren sein:
    olitik ist nicht allmächtig. Wir werden die Geburtenrate

    n Deutschland auch durch noch so üppige familienpoli-
    ische Leistungen nicht bestimmen können. Die Ent-
    cheidung liegt bei den Eltern. Um sich für ein Kind zu
    ntscheiden, braucht es vor allen Dingen eines: Zuver-
    icht. Renate Schmidt, die Vorgängerin unserer Fami-
    ienministerin von der Leyen, hat dazu einmal etwas sehr
    ebenskluges gesagt: Junge Paare haben heute erst dann
    en Mut zum Kind, wenn das Eigenheim gebaut ist,
    enn der Arbeitsplatz auf Dauer gesichert ist und wenn
    ie ersten drei Kinderbetreuungsjahre en détail geregelt
    ind. Sie sagte weiter: Wenn sie die Erfüllung all dieser
    oraussetzungen verlangt hätte, dann wäre keines ihrer
    rei Kinder zur Welt gekommen. Ich finde, damit hat sie
    twas sehr Kluges gesagt. Sie hat nämlich Recht: Den
    ut zum Kind muss jeder selbst aufbringen. Politik

    ann nur die Rahmenbedingungen so setzen, dass nicht
    u viel Mut dafür vonnöten ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Familienpolitik in engerem Sinne ist dafür natürlich
    ichtig, aber nicht allein entscheidend. Die Entschei-
    ung für oder gegen die Erfüllung des Kinderwunsches
    ängt zum Beispiel genauso davon ab, ob man sicher
    ein kann, im nächsten Jahr noch einen Arbeitsplatz zu
    aben. Deshalb ist gute Wirtschaftspolitik eben auch
    ute Familienpolitik.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


    Meine Damen und Herren, wir müssen auch klar er-
    ennen: Manchmal reicht es eben nicht aus, wenn die
    olitik nur Rahmenbedingungen setzt. Manchmal muss
    das sage ich ganz bewusst auch zu meinen Kollegen
    on der FDP – die Politik bzw. der Staat auch eingreifen.


    (Ina Lenke [FDP]: Damit haben wir doch keine Probleme!)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Ole Schröder
    Damit komme ich zu der Debatte, die der SPD-Vorsit-
    zende Kurt Beck mit seinen Äußerungen zu der von ihm
    so bezeichneten Unterschicht ausgelöst hat.


    (Ina Lenke [FDP]: Ein schlimmes Wort ist das!)


    Leider flammen solche Diskussionen immer nur kurz auf
    und ebben trotz der politischen Brisanz dann wieder ab.
    Was ist das Entscheidende an dieser Diskussion für die
    Familienpolitik? In der Vergangenheit wurde viel zu
    häufig geglaubt, dass die soziale Ausgrenzung ein Pro-
    blem sei, das durch die Höhe der Sozialtransfers gelöst
    werden könne. Meine Damen und Herren, nur mit hohen
    Sozialtransfers holen wir die Menschen nicht aus der
    gesellschaftlichen Randlage heraus. Darüber müssen wir
    uns im Klaren sein. Das Problem vieler Kinder ist die
    mangelnde Erziehungsfähigkeit der Eltern. Die Folge
    ist: Immer mehr Fälle von häuslicher Gewalt und Ver-
    wahrlosung werden bekannt und die Bildungschancen
    von Kindern hängen immer noch maßgeblich von der
    sozialen Herkunft der Eltern ab. Hier ist Familienpolitik
    gefordert.

    Das Wichtigste ist: Wir dürfen nicht wegschauen.
    Vielfach können wir schon mit beratender Unterstützung
    den Eltern und Kindern viel Hilfe zukommen lassen.
    Wichtig ist, dass diese Problemfälle aus der Isolation he-
    rausgeholt werden. Mit dem Aktionsprogramm „Frühe
    Hilfen für Eltern und Kinder und soziale Frühwarn-
    systeme“ ist unsere Koalition dabei, die Bildung von lo-
    kalen Netzwerken zu unterstützen. Dieses Programm
    wird dazu beitragen, den Schutz von Kindern in
    Deutschland konsequent zu verbessern. Von besonderer
    Bedeutung ist dabei die Verzahnung der Gesundheitssys-
    teme mit der Kinder- und Jugendhilfe vor Ort. Natürlich
    ist das zunächst einmal Aufgabe der Kommunen und der
    Länder. Aber dem Bund kommt selbstverständlich die
    Aufgabe zu, die Erfahrungen aus diesen Modellprojek-
    ten zu bündeln und dafür zu sorgen, dass die Kommunen
    und die Länder auf der Grundlage dieser Erfahrungen
    vor Ort konkret politisch tätig werden und ein flächende-
    ckendes System aufbauen können.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir haben im Haushalt 2006 schon erste Mittel dafür be-
    reitgestellt und jetzt im Haushalt 2007 im Kinder- und
    Jugendplan dafür 2 Millionen Euro vorgesehen. Frau
    Ministerin von der Leyen, ich begrüße ganz ausdrück-
    lich, dass Sie dies auf den Weg gebracht haben und das
    jetzt konsequent weiter verfolgen.

    Meine Damen und Herren, im Zentrum unserer Fami-
    lienpolitik stehen die genannten zwei Ziele: höhere Ge-
    burtenraten und bessere Bedingungen und Entwick-
    lungsmöglichkeiten für Kinder. Wenn wir uns die Höhe
    der Ausgaben für familienpolitische Leistungen im
    internationalen Bereich ansehen, dann stellen wir fest,
    dass wir ganz oben stehen. Wir erreichen unsere Ziele
    aber nur mangelhaft. Es ist und bleibt daher unsere Auf-
    gabe, zu überprüfen, ob wir weiterhin 50 unterschiedli-
    che monetäre Leistungen anbieten müssen. All diese
    Leistungen müssen ja beantragt, überprüft und ausge-
    zahlt werden. Welchen Aufwand das bedeutet, können

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    (C (D ir sehr gut am Kinderzuschlag sehen. Es handelt sich m eine gut gemeinte Maßnahme, mit deren Hilfe Elern, die zwar für ihren eigenen Unterhalt aufkommen önnen, aber nicht zusätzlich für den Unterhalt der Kiner, unterstützt werden. Wenn wir uns allerdings vor Auen führen, dass im letzten Jahr von 600 000 Anträgen ur 50 000 gebilligt wurden, (Ina Lenke [FDP]: Was machen Sie denn jetzt?)


    ann sehen wir, dass es sich hier um ein bürokratisches
    onstrum handelt, das wir dringend verändern müssen,

    amit das Geld wirklich bei den Kindern und Eltern an-
    ommt


    (Beifall bei der FDP)


    nd nicht in der Förderbürokratie versickert. Es ist schon
    inigermaßen absurd, dass uns hier jetzt ein Antrag der
    raktion Die Linke ins Haus flattert, nach dem gerade
    ieses ineffiziente Förderinstrument um Milliarden auf-
    estockt werden soll, ohne dass hierfür irgendeine Ge-
    enfinanzierung vorgesehen wäre.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, wir müssen mit den Haus-
    altsmitteln effizienter umgehen. Es ist daher richtig,
    ass die Familienministerin eine Evaluierung in Auf-
    rag gegeben hat, damit wir die einzelnen Förderarten
    ündeln können, sodass das Geld bei den Kindern und
    amilien ankommt.

    Ein zweiter zentraler Aufgabenbereich in unserem
    inzelplan hängt mit dem Aspekt der demografischen
    ntwicklung zusammen:


    (Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Jawohl!)


    ie Politik für immer mehr ältere Menschen. Wenn heute
    ast jeder dritte Mann und jede dritte Frau keine Kinder
    ehr bekommen, entstehen dadurch natürlich auch grö-

    ere Herausforderungen für die Seniorenpolitik. Denn
    ines ist klar: Ebenso wie die Eltern im Zentrum der Ver-
    ntwortung für die Kinder stehen, stehen die Kinder im
    entrum der Verantwortung für die Eltern. Es ist daher
    ositiv, dass wir mit dem Projekt „Mehrgenerationen-
    äuser“ offene Tagestreffpunkte schaffen, in denen sich
    ie Generationen selbstverständlich begegnen und sich
    egenseitig helfen können. Wir haben die Mittel im
    aushalt 2007 in Höhe von 20,5 Millionen Euro einge-

    tellt.

    Meine Damen und Herren, die mittelfristige Konsoli-
    ierung des Einzelplans 17 bringen wir mit der seit lan-
    em diskutierten Umsetzung der Schließung von Zivil-
    ienstschulen voran.


    (Ina Lenke [FDP]: Aha! Das ist was Positives?)


    usgehend von den aktuellen Dienstantrittszahlen und
    em Bettenüberhang von circa 12 000 ist die Schließung
    on Zivildienstschulen haushaltspolitisch notwendig. Es
    st dringend erforderlich, dass wir auch hier eine Anpas-
    ung vornehmen. Wir haben jetzt im Ausschuss nach
    angen Diskussionen Nägel mit Köpfen gemacht






    (A) )



    (B) )


    Dr. Ole Schröder

    (Diana Golze [DIE LINKE]: Im Haushaltsausschuss, nicht im Fachausschuss!)


    und werden dafür sorgen, dass bis zum April 2007 eine
    Entscheidung über die Schließung von drei Zivildienst-
    schulen erfolgt.

    Wir begrüßen es ausdrücklich, wenn im Rahmen der
    Umsetzung des Konzeptes „Zivildienst als Lern-
    dienst“ das Lernen der Zivildienstleistenden in ihren
    Dienststellen gestärkt wird. Zum Beispiel ist es eine gute
    Idee, wenn angehende Altenpfleger ihre Zivildienstzeit
    in einer Altenpflegeeinrichtung auf ihre Ausbildungszeit
    angerechnet bekommen, insbesondere wenn ihnen durch
    ihre Dienststelle eine entsprechende Qualifizierung ge-
    boten wird.