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ID1606502000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/65 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2007 (Haushaltsgesetz 2007) (Drucksachen 16/2300, 16/2302) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2006 bis 2010 (Drucksachen 16/2301, 16/2302, 16/3126) Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksachen 16/3101, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 16/3102, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 16/3108, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6403 A 6403 B 6403 B 6403 C 6404 A 6404 A 6404 A 6404 B 6407 A 6410 A 6412 C 6416 A 6420 A 6425 B 6426 D 6427 B 6430 D 6432 B 6432 C 6434 A 6435 B 6437 B 6438 A 6438 D 6440 C 6440 D 6442 C 6444 A 6444 D II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Dr. Frank Schmidt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Dörflinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 16/3114, 16/3123) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Maria Eichhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Koschorrek (CDU/CSU) . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 16/3107, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 16/3124) . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bun- desministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) 6446 B 6446 D 6448 D 6449 B 6450 C 6452 B 6454 A 6454 C 6456 A 6456 D 6457 A 6458 C 6459 C 6461 A 6462 D 6464 B 6466 A 6466 A 6467 C 6469 B 6470 D 6471 D 6473 B 6475 A 6475 D 6478 D 6479 B 6480 A 6481 D 6484 C 6485 C 6486 C 6487 C 6488 C 6490 D 6492 B 6492 B 6492 C 6493 B 6495 B 6497 B 6498 C 6500 A 6501 B 6502 B 6504 C 6505 D 6507 A 6507 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6403 (A) ) (B) ) 65. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Anlage 2 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6507 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 21.11.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 21.11.2006 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Roth (Heringen), Michael SPD 21.11.2006 Schily, Otto SPD 21.11.2006 Schummer, Uwe CDU/CSU 21.11.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * A S Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 21.11.2006* Gabriel, Sigmar SPD 21.11.2006 Großmann, Achim SPD 21.11.2006 Hettlich, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hilsberg, Stephan SPD 21.11.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hovermann, Eike SPD 21.11.2006 Irber, Brunhilde SPD 21.11.2006 Jelpke, Ulla DIE LINKE 21.11.2006 Merten, Ulrike SPD 21.11.2006 Nitzsche, Henry CDU/CSU 21.11.2006 Ortel, Holger SPD 21.11.2006 Röspel, René SPD 21.11.2006 S S D W W Z (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union nlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bundesministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) Ich erkläre im Namen der Fraktion des BÜNDNIS- ES 90/DIE GRÜNEN, dass unser Votum „Nein“ lautet. chwabe, Frank SPD 21.11.2006 panier, Wolfgang SPD 21.11.2006 r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 21.11.2006 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 21.11.2006 immermann, Sabine DIE LINKE 21.11.2006 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Otto Solms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Diese Information geht schon insoweit fehl, als die

    DP-Fraktion als einzige Fraktion hier im Deutschen






    (A) )



    (B) )


    Dr. Hermann Otto Solms
    Bundestag ein neues Steuergesetz vorgelegt hat, welches
    in einfacher, deutlicher und klar verständlicher Sprache
    abgefasst ist


    (Widerspruch bei der SPD)


    und dazu führt, dass aus heute 475 Seiten reinem Geset-
    zestext nur noch 33 Seiten werden.


    (Beifall bei der FDP)


    Damit haben wir ein Beispiel gesetzt, dem Sie folgen
    sollten. Im Übrigen bin ich nicht der Meinung, dass Fra-
    gen der deutschen Sprache vom Justizministerium zu be-
    handeln sind. Dort pflegt man nur eine Rechtssprache.
    Wir brauchen aber eine allgemein verständliche Sprache,
    also eine Sprache, die jeder Bürger versteht.


    (Beifall bei der FDP)


    Ich komme zum Schluss. Die große Koalition hat ih-
    rer Arbeit das Motto „Lasst uns mehr Freiheit wagen!“
    vorangestellt. Auch Steuern sind ein Freiheitsthema.


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Nicht für den, der zahlt!)


    Durch Steuerentlastungen können Sie den Bürgern mehr
    Möglichkeiten geben, ihr Leben so zu gestalten, wie sie
    es für richtig halten: Sie können mehr Vorsorge betrei-
    ben, mehr konsumieren, mehr investieren. Geben Sie
    den Bürgern mehr Freiheit, auch finanzieller Art, damit
    sie ihr Leben so gestalten können, wie sie es für richtig
    halten, und nicht, wie es die Administration für richtig
    hält.

    Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Steffen Kampeter für die

Unionsfraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Steffen Kampeter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Die Bundesregierung und die große Koalition
    sind seit etwa einem Jahr an der Arbeit. Wenn ich einen
    Vergleich zu der Vergangenheit ziehe, dann komme ich
    zu dem Ergebnis, dass diese Haushaltsberatungen unter
    wesentlich veränderten Rahmenbedingungen stattfinden.
    Wir erleben in unserem Land einen, bezogen insbeson-
    dere auf die wirtschaftliche Sphäre, großen Stimmungs-
    umschwung sowohl bei den Investoren als auch bei den
    Konsumenten.


    (Lachen des Abg. Ulrich Maurer [DIE LINKE])


    Die Kollegin von den Grünen hat zu Recht darauf hinge-
    wiesen, dass das Wirtschaftswachstum eines der ersten
    Ergebnisse dieses Stimmungsaufschwungs ist. Das Brut-
    toinlandsprodukt steigt stärker als das Potenzialwachs-
    tum. Dieses Wirtschaftswachstum basiert, anders als in
    den vergangenen Jahren, nicht allein auf einer besonders

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    (C (D uten Exportleistung; vielmehr stärken die Bürgerinnen nd Bürger dieses Landes den Binnenkonsum. Diese positive Entwicklung – sie ist der Rahmen für iese Haushaltsberatungen – macht sich auch auf dem rbeitsmarkt bemerkbar. Die Arbeitslosigkeit sinkt. Jeen Tag gibt es mehr sozialversicherungspflichtige Bechäftigung in diesem Land. Es kann zu einer Trendende auf dem Arbeitsmarkt kommen, wenn wir mit ieser Entwicklung in den nächsten Wochen und Monaen klug umgehen. Die Steuerschätzung vom 3. November war zum ersen Mal seit vielen Jahren kein Tag der Furcht vor droenden Steuerausfällen, sondern ein Tag der Zuversicht, eil wir das Ergebnis der Vorjahresschätzung übertrof en haben und die Einnahmesituation der öffentlichen aushalte sich entspannt hat. Ich will dem zentralen Argument der Kolleginnen und ollegen von der FDP einige Fakten entgegenhalten. ie beiden Redner der FDP haben den Eindruck ereckt, dies alles werde durch eine steigende Steuerund bgabenlast finanziert. Sie sind relativ rasch dabei zu agen, hier werde abkassiert. Tatsache ist, dass die EU-Kommission – nachzulesen n der heutigen Ausgabe der „Financial Times Deutschand“ – eine mittelfristige Analyse der Steuerund bgabenquote in der Bundesrepublik Deutschland vorelegt hat. Nicht nach Zahlen des Finanzministeriums, ondern nach Zahlen der EU-Kommission dürfte die teuerund Abgabenquote im nächsten Jahr inklusive er Mehrwertsteuererhöhung ungefähr auf dem Niveau ieses Jahres liegen, nämlich bei 43,6 Prozent. amit liegt sie 3 Prozentpunkte niedriger als zu Beginn ieses Jahrzehnts. Die Steuerund Abgabenquote sinkt m Trend. Das steht im fundamentalen Widerspruch zu hrem – wider besseres Wissen – hier vorgetragenen Arument, hier werde abkassiert und die Steuern und Ababen würden in die Höhe getrieben. Das Gegenteil ist ichtig. (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Weil wir wieder Wachstum haben!)


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Hört! Hört!)


    Bei dieser Entwicklung hilft insbesondere, dass wir
    ns in einem stabilen weltwirtschaftlichen Umfeld befin-
    en. Der in dieser Woche verstorbene Milton Friedman
    at vielen Politikern und vielen Wissenschaftlern eine
    ehr solide Vorsicht gegenüber Inflation beigebracht.
    as internationale Leitbild orientiert sich an inflationsar-
    em Wachstum. Unsere Geldpolitik ist koordiniert, aber

    nabhängig, sodass auch unsere Zinsentwicklung im
    ugenblick absolut moderat ist. Die Wachstumserwar-

    ungen der Weltwirtschaft sind positiv.

    Ich will an dieser Stelle ausdrücklich hervorheben,
    ass nach Auffassung der großen Koalition insbesondere
    ie binnenwirtschaftliche Entwicklung etwas damit zu
    un hat, dass wir die in Art. 115 des Grundgesetzes
    erankerte Ausnahmeregelung für den Etat 2006 in
    nspruch genommen haben. Wir hätten ansonsten die






    (A) )



    (B) )


    Steffen Kampeter
    Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts
    durch eine 20 Milliarden Euro schwere Bremse hervor-
    gerufen. Stattdessen haben wie die ersten Erträge dieser
    positiven Entwicklung eingefahren:


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mühsame Krücke!)


    So konnten wir die Nettokreditaufnahme um 25 Prozent
    gegenüber unseren ursprünglichen Erwartungen senken.
    Die Inanspruchnahme dieser Ausnahmeregelung hat uns
    insgesamt nach vorne gebracht.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Es gibt auch eine Reihe von Risiken. Der Bundes-
    finanzminister hat sie in seiner Rede zur Einbringung
    des Haushaltes hier sehr klar und offen benannt. Diesen
    Risiken begegnen wir, indem wir bei unseren Reformbe-
    mühungen beherzt voranschreiten, und zwar gemäß dem
    Dreiklang von Konsolidieren, Investieren und Reformie-
    ren.

    Als Erstes nenne ich die Arbeitsmarktreform. Al-
    lein in dieser Woche sind im Rahmen einer Organisa-
    tionsreform bei der Bundesagentur für Arbeit 600 Stel-
    len in die Vermittlung umgeschichtet worden, um die
    Effizienz der Arbeitsmarktverwaltung in Deutschland
    noch stärker zu verbessern.

    Ein schwieriges Reformprojekt des Bundesarbeits-
    ministers Müntefering, nämlich die Rente mit 67, steht
    unmittelbar vor dem Abschluss. Diese Lebensarbeits-
    zeitverlängerung, die zur Ausbalancierung von Beitrags-
    und Rentenzahlungen dringend notwendig ist, werden
    wir vorantreiben.

    Im nächsten Jahr werden wir die Pflegeversiche-
    rungsreform angehen.

    Wir haben – der Bundesfinanzminister hat zu Recht
    darauf hingewiesen – im unternehmensteuerlichen Be-
    reich zwei wichtige Reformvorhaben vor uns: einmal die
    Unternehmensteuerreform im engeren Sinne und zum
    anderen die Erbschaftsteuerreform. Beides machen
    wir deswegen, weil wir Arbeitsplätze in Deutschland
    halten wollen. Das ist das einzige und wichtigste Ziel. Es
    geht uns nicht um einen Steuerwettbewerb nach unten,
    wie es die Linken nennen, sondern darum, Arbeit in
    Deutschland wettbewerbsfähig und Investitionen renta-
    bel zu machen. Das ist das Anliegen dieser Politik.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Außerdem werden wir die Gesundheitsreform ver-
    abschieden. Ich war schon einigermaßen erstaunt, Frau
    Kollegin Hajduk, dass Sie heute den Vorschlag gebracht
    haben, die Gesundheitsreform zumindest in Teilen zu
    verschieben. So wurde in den vergangenen Jahren he-
    rumgewurschtelt: Wenn ein Problem auftrat, wurden Re-
    formen verschoben. Seitdem Ihre Partei nicht mehr in
    der Regierungsverantwortung steht, verschieben wir
    nicht Reformen, sondern machen sie. Das ist das Mar-
    kenzeichen der großen Koalition.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das glauben Sie doch selber nicht!)


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    (C (D Ich war etwas amüsiert – das will ich ehrlich sagen –, ls der Kollege Koppelin hier vorgetragen hat, dass er es icht gut findet, dass wir nach einem Jahr große Koaliion die Öffentlichkeit im Rahmen einer Anzeigenkamagne über die ersten Erfolge informieren. In Nordhein-Westfalen regieren wir gemeinsam mit Ihrer artei, Herr Kollege Koppelin. Nach einem Jahr erfolgeicher Regierungskoalition zwischen Union und FDP ar es auch ein Anliegen der dortigen FDP, darüber zu nformieren. Ich finde, es ist das gute Recht einer jeden egierung, dann, wenn es gut läuft – in Nordrhein-West alen läuft es ebenso gut wie in der großen Koalition –, ie Menschen nach einer gewissen Zeit darüber zu inforieren. Ich finde, Sie sollten das Recht, das sich die DP in Nordrhein-Westfalen herausnimmt, der großen oalition nicht absprechen. Seien Sie doch diesbezüg ich etwas großzügiger, Herr Kollege Koppelin. (Beifall bei der CDU/CSU – Joachim Poß [SPD]: Gilt das auch für die neue Arbeitslosengeldregelung?)


    (Widerspruch bei der SPD)


    Mit dem Haushalt 2007 werden wichtige und zentrale
    nliegen der großen Koalition umgesetzt. Die Union

    indet sich in dieser Politik wieder.

    Erstens. Wir legen Ihnen im Entwurf – wir werden
    uch für den entsprechenden Vollzug sorgen – einen ver-
    assungsgemäßen Haushalt vor. Das ist das erste Mal
    eit dem Jahre 2001. Dabei haben wir es im Rahmen der
    aushaltsberatungen sogar geschafft, den Vorsprung der

    nvestitionen vor den aufgenommenen Schulden, also
    ie Verfassungsgemäßheit, noch um einige hundert Mil-
    ionen Euro auszubauen. Dieser Haushalt ist verfas-
    ungsfest.

    Zweitens haben wir in den Beratungen der Konsoli-
    ierung einen eindeutigen Vorrang eingeräumt. Es ist
    ns gelungen, noch über die selbstgesteckten Konsoli-
    ierungsziele hinauszugehen. Wir senken die Nettokre-
    itaufnahme, Frau Kollegin Hajduk, sehr viel stärker
    b, als ursprünglich im Regierungsentwurf vorgesehen.
    ir nutzen die ersten Renditen der Politik der großen
    oalition, die sich in steigenden Steuereinnahmen zei-
    en, vor allen Dingen für die Absenkung der Nettokre-
    itaufnahme in diesem und im nächsten Jahr. 19,58 Mil-
    iarden Euro stellen die niedrigste Nettokreditaufnahme
    eit der Wiedervereinigung dar.

    Sie, Frau Kollegin Hajduk, haben die Überarbeitung
    er mittelfristigen Finanzplanung eingefordert. Die
    ächste muss nach dem Gesetz im Frühjahr im Zusam-
    enhang mit der Aufstellung des Etatentwurfs für 2008

    orgelegt werden. Wir werden selbstverständlich die
    euen erfolgreicheren Einsparoptionen der großen Ko-
    lition darlegen. Der Bundesfinanzminister steht darüber
    inaus gegenüber der EU-Kommission in der Pflicht, in
    en nächsten Wochen so etwas wie eine vorläufige Linie
    ufzuzeigen. Ich finde, es ist kein Anlass für Kritik, dass
    ir besser sind, als wir vor einem Jahr gedacht haben.
    ir sollten es gemeinsam als Anlass zur Freude nehmen,

    ass es jetzt Überarbeitungsbedarf in der mittelfristigen
    inanzpolitik gibt.






    (A) )



    (B) )


    Steffen Kampeter

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    In diesem Zusammenhang weise ich auf das Treffen
    am 3. November hin, bei dem sich die Spitzen der Koali-
    tion und der Regierung, assistiert von den beiden haus-
    haltspolitischen Sprechern, mit dem Ergebnis der Steuer-
    schätzung auseinander gesetzt haben. Die Beschlüsse,
    die wir an jenem Vormittag getroffen haben, haben uns
    zweierlei bewiesen: Erstens ist die große Koalition hand-
    lungsfähig und zweitens ist sie konsolidierungswillig.


    (Ulrike Flach [FDP]: Willig, nicht fähig!)


    Das sind doch eigentlich gute Botschaften. Ich kann da-
    her die hier vorgetragene Kritik, dass Finanzgipfel, wie
    es manche genannt haben, überflüssig seien, nicht ver-
    stehen. An jenem Tag sind wichtige Konsolidierungsim-
    pulse, auch für die nachfolgende Generation, gesetzt
    worden und diese sollten wir ausdrücklich und positiv
    hervorheben.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Insbesondere haben wir an jenem Tag die Lohnzu-
    satzkosten durch die Reduzierung des Arbeitslosenver-
    sicherungsbeitrags in einem Schritt um 2,3 Prozent-
    punkte abgesenkt. Damit werden wir jetzt den
    niedrigsten Arbeitslosenversicherungsbeitrag, Herr Kol-
    lege Müntefering, seit, wie ich glaube, 20 Jahren auswei-
    sen. Wir setzen da – das ist ein Zusammenspiel der gro-
    ßen Koalition – einen wichtigen Impuls für mehr
    Wachstum und Beschäftigung. Wir geben den Bürgerin-
    nen und Bürgern, den Unternehmen und den Arbeitneh-
    merinnen und Arbeitnehmern mit diesem Schritt in abso-
    luten Zahlen 16 Milliarden Euro zusätzliche Kauf- und
    Investitionskraft zurück.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Nachdem ihr ihnen vorher alles weggenommen habt!)


    Das, Herr Kollege Solms, sollten Sie in Ihren Reden
    nicht verschweigen, auch die Entlastungswirkungen
    nicht, die das für die Bürgerinnen und Bürger bedeutet.
    Dies ist ein gutes Signal für Wachstum und Beschäfti-
    gung in Deutschland.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die Staatsquote, meine sehr verehrten Damen und
    Herren, sinkt. Der Staat nimmt die Bürger weniger in
    Anspruch. Das ist im Übrigen auch ein Kernanliegen li-
    beraler Finanz- und Steuerpolitik. Die Staatsquote sinkt
    kontinuierlich. Ich zitiere noch einmal die „Financial
    Times Deutschland“: „EU lobt sinkende deutsche Staats-
    quote“. Mit Blick auf die Reden der FDP kann ich nur
    sagen: Wenigstens an diesem Punkt könnten Sie uns ein-
    mal ein bisschen unterstützen. Es ist nicht immer ganz
    einfach, in einer großen Koalition eine sinkende Staats-
    quote durchzusetzen.


    (Ulrike Flach [FDP]: Das ist wohl wahr!)


    Aber wir werden die Staatsquote am Ende dieser Le-
    gislaturperiode – in dieser Frage weiß ich mich mit dem
    Bundesfinanzminister einig – auf das Niveau unmittel-
    bar vor der Wiedervereinigung, zur Zeit Gerhard

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    (C (D toltenbergs, absenken können, auf unter 44 Prozent, enn wir konsequent an diesem Konsolidierungsund parkurs festhalten. Das wäre ein großer Erfolg, auch im inne der Liberalen; denn dieses Ziel wird von allen in iesem Hohen Hause geteilt. Frau Kollegin Hajduk, Sie haben vorhin gesagt, dass ir nicht die gesamten Steuermehreinnahmen verwenen würden, um die Nettokreditaufnahme zu senken. as hängt damit zusammen, dass wir in diesem Etat aushaltsklarheit und Haushaltswahrheit abgebildet aben. Wir wollten nicht, wie Sie das immer gemacht aben, als Sie Verantwortung getragen haben, bis zum nde des Jahres warten, sondern das in diesem Etat dartellen, beispielsweise im Bereich der Kosten der Unterunft, für den es ein Verhandlungsergebnis gab. Das inde ich ehrlich und konsequent: Wir haben die Steuerehreinnahmen des Bundes ausschließlich für die Ab enkung der Nettokreditaufnahme und für die Herstelung von Haushaltsklarheit und Haushaltswahrheit in iesem Etat verwendet. Das halte ich für solide und antändige Haushaltspolitik. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Abg. Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] meldet sich zu einer Zwischenfrage)


    (Beifall bei der CDU/CSU)