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ID1606501000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/65 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2007 (Haushaltsgesetz 2007) (Drucksachen 16/2300, 16/2302) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2006 bis 2010 (Drucksachen 16/2301, 16/2302, 16/3126) Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksachen 16/3101, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 16/3102, 16/3123) . . . . . . . Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 16/3108, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend (Drucksache 16/3123) . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6403 A 6403 B 6403 B 6403 C 6404 A 6404 A 6404 A 6404 B 6407 A 6410 A 6412 C 6416 A 6420 A 6425 B 6426 D 6427 B 6430 D 6432 B 6432 C 6434 A 6435 B 6437 B 6438 A 6438 D 6440 C 6440 D 6442 C 6444 A 6444 D II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Dr. Frank Schmidt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Dörflinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 16/3114, 16/3123) . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Maria Eichhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Koschorrek (CDU/CSU) . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 16/3107, 16/3123) . . . . . . . in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 16/3124) . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bun- desministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) 6446 B 6446 D 6448 D 6449 B 6450 C 6452 B 6454 A 6454 C 6456 A 6456 D 6457 A 6458 C 6459 C 6461 A 6462 D 6464 B 6466 A 6466 A 6467 C 6469 B 6470 D 6471 D 6473 B 6475 A 6475 D 6478 D 6479 B 6480 A 6481 D 6484 C 6485 C 6486 C 6487 C 6488 C 6490 D 6492 B 6492 B 6492 C 6493 B 6495 B 6497 B 6498 C 6500 A 6501 B 6502 B 6504 C 6505 D 6507 A 6507 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6403 (A) ) (B) ) 65. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Anlage 2 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 65. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 6507 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Binder, Karin DIE LINKE 21.11.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 21.11.2006 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Roth (Heringen), Michael SPD 21.11.2006 Schily, Otto SPD 21.11.2006 Schummer, Uwe CDU/CSU 21.11.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * A S Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 21.11.2006* Gabriel, Sigmar SPD 21.11.2006 Großmann, Achim SPD 21.11.2006 Hettlich, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hilsberg, Stephan SPD 21.11.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 Hovermann, Eike SPD 21.11.2006 Irber, Brunhilde SPD 21.11.2006 Jelpke, Ulla DIE LINKE 21.11.2006 Merten, Ulrike SPD 21.11.2006 Nitzsche, Henry CDU/CSU 21.11.2006 Ortel, Holger SPD 21.11.2006 Röspel, René SPD 21.11.2006 S S D W W Z (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union nlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Einzelplan 07 – Bundesministerium der Justiz (Drucksache 16/3107) Ich erkläre im Namen der Fraktion des BÜNDNIS- ES 90/DIE GRÜNEN, dass unser Votum „Nein“ lautet. chwabe, Frank SPD 21.11.2006 panier, Wolfgang SPD 21.11.2006 r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.11.2006 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 21.11.2006 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 21.11.2006 immermann, Sabine DIE LINKE 21.11.2006 65. Sitzung Berlin, Dienstag, den 21. November 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Anja Hajduk


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und

    Herren! Die große Koalition hat – das kann man feststel-
    len – Fortune. Im Interesse unseres Landes kann man das
    als Opposition auch ertragen. Aber nicht zu akzeptieren
    ist, dass die Kollegen der großen Koalition – das ist bei
    Herrn Meister gerade wieder deutlich geworden – nicht
    zwischen der Fortune, die sie haben, und dem, was sie
    „eigene gewaltige Anstrengungen“ nennen, unterschei-
    den können.


    (Ulrike Flach [FDP]: Das ist wohl wahr!)


    Das ist schlicht und ergreifend lächerlich. Das sagt nie-
    mand anderes; nur Sie betonen das in Ihren Reden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Ich will das belegen. Schauen wir uns das Haushalts-
    jahr 2006 an. Sie haben sich in den Koalitionsverhand-
    lungen für eine Nettokreditaufnahme von 38 Milliar-
    den Euro entschieden. Sie haben gesagt, diese brauche
    man 2006, damit die Wirtschaft anspringe. Wir werden
    in diesem Jahr bei einem Wirtschaftswachstum von
    2,5 Prozent – Deutschland liegt damit deutlich über sei-
    nem Potenzialwachstum –


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr wahr!)


    bei einer gleichzeitigen Nettokreditaufnahme von
    30 Milliarden Euro liegen. Das ist ein klarer Verstoß ge-
    gen die Verfassung. Das hat Ihnen der Sachverständigen-
    rat vor einigen Tagen gesagt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Zumindest im Haushaltsvollzug hätten Sie stärker ge-
    gensteuern können. Ihre haushaltspolitische Zielsetzung
    in Ihrem ersten Haushaltsjahr war, sich Schulden in
    Höhe von 38 Milliarden Euro zu gestatten. Dass Sie jetzt
    nur Schulden in Höhe von 30 Milliarden Euro machen,
    feiern Sie schon als Erfolg. Das bezahlen die Bürgerin-
    nen und Bürger dieses Landes aber mit steigenden Zin-
    sen. Das ist ein Armutszeugnis für Ihre Politik.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Nicht zu selbstgerecht, Frau Kollegin!)


    Das setzt sich fort. Wie ist es denn im Haushalt 2007?
    Im Haushalt 2007 ist eine Nettokreditaufnahme von un-
    ter 20 Milliarden Euro geplant. Das ist besser als in den
    letzten Jahren unter Rot-Grün. Das weiß ich; das leugne
    ich auch nicht. Aber Sie sollten diese Zielsetzung an den
    Spielräumen messen, die Sie haben. Im Bund wird es
    Steuermehreinnahmen in Höhe von knapp 18 Milliarden
    Euro geben; die Steuereinnahmen steigen laut Steuer-
    schätzung im Vergleich zu 2006 um diesen Betrag. Sie
    wollen zusätzlich die Privatisierungen um 2,5 Milliarden

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    (C (D uro erhöhen. Das sind knapp 20 Milliarden Euro, je achdem wie hoch die Privatisierungserlöse ausfallen. ie planen also Mehreinnahmen in Höhe von etwa 0 Milliarden Euro und eine Senkung der Nettokreditufnahme um circa 11 Milliarden Euro. (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Unglaublich!)


    as heißt das? Das heißt, Sie steigern die Ausgaben bei
    uter wirtschaftlicher Entwicklung. – Wer angesichts
    on Mehreinnahmen in Höhe von 20 Milliarden Euro
    ie Nettokreditaufnahme nur um die Hälfte senkt, Herr
    öttgen, der kann nicht von einem Methodenwechsel in
    er Haushaltspolitik der großen Koalition reden. Sie leh-
    en sich zurück und sonnen sich in der rosaroten Kon-
    unkturentwicklung. Das kann dieses Land eigentlich
    icht gebrauchen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP – Dr. Norbert Röttgen [CDU/ CSU]: Bei Ihnen war es das Dreifache!)


    ie als große Koalition müssten mehr leisten und ehrlich
    eugnis über Ihre Möglichkeiten ablegen. Das wissen
    ie auch. Sie lehnen sich stattdessen bei konjunkturel-

    em Rückenwind zurück. Sie sind aufgrund Ihrer grund-
    ätzlichen Differenzen erschöpft; das verstehe ich natür-
    ich.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich komme nun auf einen zweiten Bereich zu spre-
    hen. Wie erbringen Sie Ihre Einsparungen? Herr
    eister hat wiederholt, was uns Herr Steinbrück im

    ommer gesagt hat: Auf der Ausgabenseite würden
    0 Prozent konsolidiert und es sei eine Legende der Op-
    osition, dass die Steuereinnahmen der Hauptkonsolidie-
    ungsbeitrag wären.

    Ich will deutlich machen, woraus Ihre Haupteinspa-
    ungen bestehen: Die erste Verschiebung findet zuguns-
    en des Haushalts und zulasten der Rentenkasse in Höhe
    on 2 Milliarden Euro statt, weil Sie die Rentenzu-
    chüsse für die Bezieher von Arbeitslosengeld II von
    8 auf 45 Euro senken. Der zweite Verschiebebahnhof
    eißt Gesundheitsversicherung. Sie wollten 2,8 Mil-
    iarden Euro in diesem Jahr zulasten der Gesundheitsver-
    icherung zugunsten des Haushalts verschieben. In der
    esundheitsreform ist das Verschieben aber uneindeutig,
    eil ständig einer die Weichen umstellt: Mal sollen
    eine Steuereinnahmen in die Gesundheitsversicherung
    ließen, ein andermal sollen mehr Steuereinnahmen in
    ie Gesundheitsversicherung fließen. Die Kanzlerin fügt
    inzu: Das findet nur statt, wenn die Steuereinnahmen
    as konjunkturell zulassen. Auf diesen Aspekt komme
    ch gleich noch einmal zurück.

    Im Bereich der Gesundheit gibt es einen Zickzack-
    urs und im Bereich der Rente einen Verschiebebahnhof.
    as sind dann die berühmten strukturellen Einsparungen
    on Herrn Steinbrück, die in diesem Haushalt 3,8 Mil-
    iarden Euro ausmachen. Meines Erachtens ist das aber
    ichts anderes als eine unehrliche Masche, die nicht nur
    ie Bürgerinnen und Bürger belastet, sondern auch den
    aktor Arbeit. Darauf komme ich jetzt zu sprechen.






    (A) )



    (B) )


    Anja Hajduk
    Das selbst gesetzte Ziel, die Lohnnebenkosten auf
    unter 40 Prozent zu drücken, wird glatt verfehlt, Frau
    Merkel. Ich will Ihnen eine Rechnung vorlegen, die eine
    ehrliche Bilanz der Lohnnebenkosten aufweist: Bei der
    Pflegeversicherung bleibt es bei einem Beitrag von
    1,7 Prozent. Das ist von mir freundlich gerechnet; denn
    die Reform ist hier überfällig. Bei der Krankenversiche-
    rung liegt der Durchschnittsbeitrag momentan bei
    14,3 Prozent.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wie hat sich das unter grüner Regierungsbeteiligung alles entwickelt?)


    Dieser Beitrag wird, wiederum sehr koalitionsfreundlich
    gerechnet, im nächsten Jahr auf 15 Prozent steigen. Der
    Rentenversicherungsbeitrag liegt zurzeit bei 19,5 Pro-
    zent. Durch die Politik der großen Koalition wird er im
    nächsten Jahr bei 19,9 Prozent liegen. Der Beitrag zur
    Arbeitslosenversicherung liegt bei 6,5 Prozent. Die Sen-
    kung des Beitrags um 1,3 Prozentpunkte, die aus den
    Anstrengungen der BA resultiert, kann sich die große
    Koalition aber nicht auf die eigene Fahne schreiben.


    (Peer Steinbrück, Bundesminister: Sicher! Wer denn sonst?)


    5,2 Prozentpunkte in der Arbeitslosenversicherung sind
    Produkt der Reformen von Hartz I bis Hartz IV, die Sie
    teilweise bekämpft haben und bei denen Herr Rüttgers
    jetzt schon wieder wackelt, Frau Merkel. Das wird noch
    zu einem Problem für Sie.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Überlegen Sie doch: Die Bundesagentur hat durch
    ihre Reformanstrengungen einen Eigenbeitrag in Höhe
    von 1,3 Prozentpunkten erbracht. Insofern landeten die
    Lohnnebenkosten in diesem Jahr bei 40,7 Prozent. Im
    nächsten Jahr werden sie aufgrund der Maßnahmen der
    großen Koalition bei 40,8 Prozent liegen. Nun könnte
    man sagen, es handele sich ja nur um 0,1 Prozent. Hinzu
    kommt jedoch noch ein weiteres Problem: die Erhö-
    hung der Mehrwertsteuer um 3 Prozentpunkte. Bei ei-
    ner ehrlichen Gesamtbetrachtung erkennt man, dass die
    Erhöhung der Mehrwertsteuer um 3 Prozentpunkte zur
    Senkung der Lohnnebenkosten faktisch nichts beiträgt.
    Sie wird vielmehr die Bezieher kleiner und mittlerer Ein-
    kommen besonders belasten.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wenn man schon fünf Minuten braucht, um ein so schlechtes Argument vorzutragen!)


    Wie sieht die Bilanz aus? Kleinere Einkommen werden
    belastet und die Unternehmensteuerreform wird nicht
    aufkommensneutral sein, weil Sie dazu nicht die Kraft
    haben. Daran erkennt man die soziale Schieflage, die
    letztlich Ihre Politik kennzeichnet. Das hat Frau Lötzsch
    richtig erkannt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich möchte auf die Gesundheitsreform zurückkom-
    men. Einige Entscheidungen, die die Leistungssätze
    betreffen, finden wir gar nicht so falsch. Das Haupt-
    problem ist die Finanzierung. Die Gesundheitsreform ist,

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    (C (D as die Finanzierung betrifft, gänzlich missraten. Das agen alle, die davon Ahnung haben und sich als Experen melden. Das wissen Sie auch. Deshalb haben Sie, enn Sie sich dazu äußern müssen, auch einen sehr chweren Stand. Ich habe das jüngst selbst erlebt. Wenn an dem Fonds, den Sie einrichten werden, auch ie PKV beteiligt wäre, wenn auch andere Finanzieungsmittel einfließen würden, hätte man einen Fonds ielleicht noch rechtfertigen können. Jetzt ist dieser onds nichts anderes als eine Form, in die Sie Ihren fau en Kompromiss gegossen haben. Er ist schädlich für das esundheitssystem. Deswegen ist die große Koalition an ieser Stelle gescheitert. (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Na! – Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Haben Sie Halluzinationen, oder was?)


    Ich stelle die These auf, dass Sie die Gründung dieses
    onds und die Durchführung dieser Gesundheitsreform
    eswegen nicht lassen können, weil Sie sie zum Maßstab
    ür die Handlungsfähigkeit der großen Koalition ge-
    acht haben. Wenn Sie auch nur ein bisschen ernst näh-
    en, was Ihnen Sachverständige zu dieser Reform sa-

    en, dann müssten Sie sagen: Wir machen diese Reform
    ur hinsichtlich der Ausgaben, nicht jedoch hinsichtlich
    er Finanzierung. Diese wird verschoben, weil es 2009
    owieso eine Wahlauseinandersetzung über die Gesund-
    eitsreform gibt. Wir verzichten auf diesen Unfug. – Das
    äre souverän. Ansonsten tun Sie dem System keinen
    efallen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Warum spreche ich das in dieser Haushaltsdebatte an?
    rau Bundeskanzlerin, Ihre Reformkompetenz gerät in
    in seltsames Licht. Im Zuge der Koalitionsvereinbarun-
    en haben Sie gesagt, es gebe keine Steuermittel mehr
    ür die Gesundheitsversicherung. Im Sommer dann ha-
    en Sie einen Kompromiss geschlossen und entschieden,
    ass demnächst wieder Steuermittel hineinfließen sollen,
    ber ehrlich gesagt, dass Sie dafür noch eine Gegen-
    inanzierung brauchen, die Sie derzeit noch nicht hätten.
    n diesem Herbst jedoch beschließen Sie – weil die Steu-
    rquellen so schön sprudeln –, die Steuerfinanzierung
    orzuziehen. – Das ist ein Zickzackkurs ohne solide Ge-
    enfinanzierung. Das spricht auch nicht für das Vorhan-
    ensein von Reformkompetenz.

    Ich will Ihnen das an einer Stelle verdeutlichen: Im
    aushaltsausschuss gab es einen heftigen Streit zwi-

    chen CDU/CSU und SPD, als ich gefragt habe, was
    etzt eigentlich vorgezogen wird.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wir hatten keinen Streit!)


    ie haben erklärt, die steuerfinanzierte Mitversicherung
    er Kinder würde vorgezogen. Das jedoch sieht die
    PD ganz anders. Solange die GKV und die PKV ge-

    rennt sind, wird es mit der SPD – und zwar zu Recht –
    eine Steuerfinanzierung der Mitversicherung der Kin-
    er geben. Das war ein Kommunikationsgag, den Sie
    ich da geleistet haben. Es gibt im Moment keine






    (A) )



    (B) )


    Anja Hajduk
    Grundlage für die steuerfinanzierte Mitfinanzierung von
    Kindern in der Krankenversicherung.

    Im übernächsten Jahr gibt es einen nicht gegenfinan-
    zierten Steuerbeitrag für die Krankenversicherung in
    Höhe von 4 Milliarden Euro. Dadurch ist ein riesiges
    Loch im Haushalt entstanden. Im Jahr 2007 beläuft sich
    der Steuerzuschuss auf 2,5 Milliarden Euro und da hilft
    die Konjunktur. Herr Steinbrück weiß noch nicht, wie er
    diese 4 Milliarden Euro im Jahr 2008 finanzieren soll.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Mit diesem Zickzackkurs bestätigen Sie leider ein al-
    tes Vorurteil in Deutschland, dass nämlich die Steuer-
    finanzierung sozialer Sicherungssysteme nur nach Kas-
    senlage ginge und nicht solide zu finanzieren sei. Mit
    Ihrem Zickzackkurs im Gesundheitsbereich haben Sie
    dieses Vorurteil leider aufs Extremste bestätigt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich komme zum Haushalt zurück und möchte über die
    Finanzplanung sprechen. Herr Meister, Sie haben ge-
    sagt, Sie hätten sich sehr angestrengt und das, was hier
    vorgelegt würde, sei zukunftsweisend für die Haushalts-
    politik.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr wahr!)


    Die Finanzplanung – das habe ich schon vor einigen Mo-
    naten kritisiert und der Finanzminister hat mir da Recht
    gegeben – ist überhaupt nicht ambitioniert. Sie sieht
    heute noch eine Neuverschuldung auf dem Niveau von
    knapp unter 20 Milliarden Euro bis 2009/2010 vor.


    (Ulrike Flach [FDP]: So ist es!)


    Diese fehlende Konsolidierungsperspektive muss man
    aus heutiger Sicht kritisieren. Vielleicht ist das auch ein
    Hinweis darauf, dass wir uns im Parlament mehr um die
    Finanzplanung kümmern sollten. Dass die Neuverschul-
    dung innerhalb der nächsten Jahre nicht abgebaut wird,
    ist nicht zu rechtfertigen.

    Sie, Herr Steinbrück, haben gesagt, Sie wollten sich
    nicht festlegen, wann in den nächsten Jahren Sie die
    Nettokreditaufnahme auf Null reduzieren können.


    (Peer Steinbrück, Bundesminister: Genau!)


    Sie wollen sich nicht festnageln lassen. Herr Steinbrück,
    ich rate Ihnen, sich in diesem Fall an dem Kollegen
    Kampeter zu orientieren.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Das ist keine gute Adresse!)


    Wie sehr ist die Reform des Maastrichtvertrages von
    Herrn Kampeter gescholten worden? Jetzt will er aber,
    dass der Vertrag eingehalten wird. In diesem Jahr beträgt
    die Defizitquote 2,2 Prozent. Laut Maastrichtvertrag
    sind wir verpflichtet, die Defizitquote jährlich um
    0,5 Prozent abzubauen.


    (Beifall der Abg. Birgit Homburger [FDP])


    Es kann mal einige Abweichungen geben, je nachdem
    wie man das strukturelle Defizit definiert. Bis 2010 soll-

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    (C (D en wir aber „close to balance“ sein. Sie müssen ja keine ull versprechen, Herr Steinbrück, wir werden Sie auch icht auf 1 Milliarde oder 2 Milliarden Euro festnageln. (Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Na, na! Das werden wir uns merken!)


    ber die bisherige Unverbindlichkeit der großen Koali-
    ion bei der Finanzplanung für die nächsten Jahre ist im
    inne einer generationengerechten Politik nicht zu ak-
    eptieren.

    Ich komme noch einmal auf Herrn Röttgen zurück.
    enn die große Koalition einen Methodenwechsel in der
    aushaltspolitik will, dann muss sie für die Finanzpla-
    ung andere Eckwerte festlegen. Sie dürfen sich nicht
    ur auf dem Rücken einer schönen Konjunktur ausruhen
    nd den Kollegen Kampeter kritisieren, wenn er sagt,
    ass wir bis 2010 einen ausgeglichenen Haushalt haben
    üssen. Daran werden wir die große Koalition messen
    üssen; denn das ist im Interesse unserer Gesellschaft.


    (Manfred Grund [CDU/CSU]: Was haben Sie in den letzten sieben Jahren dafür getan?)


    Ich kann mich sehr wohl daran erinnern, dass Rot-
    rün das Ziel hatte, in den Jahren 2004 bis 2006 eine
    ettokreditaufnahme von Null zu erreichen. Auch wenn
    ir das nicht geschafft haben,


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Aha!)


    ar die Zielsetzung doch nicht falsch.


    (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Sie haben sich auch nicht in die Richtung des Zieles bewegt!)


    Hören Sie doch einmal zu! – Weil wir wissen, dass es
    n der deutschen Gesellschaft aufgrund der demografi-
    chen Entwicklung ab 2015 finanziell schwer wird,
    eil die Entwicklung durch die alternde Gesellschaft

    rst dann richtig stark auf die sozialen Sicherungssys-
    eme durchschlagen wird, müssen wir im Jahr 2010 ei-
    en ausgeglichenen Haushalt haben, um einige Jahre ein
    isschen Geld für die richtig schweren Zeiten zurückle-
    en zu können. Diesen Maßstab darf man an eine große
    oalition anlegen. Diesen Maßstab legen wir auch an.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich finde, Sie sollten mit der Kritik des Sachverstän-
    igenrates etwas wohlwollender umgehen. Herr Poß hat
    esagt, ihm sei die Kritik zu akademisch und zu abgeho-
    en. Meines Erachtens hat der Sachverständigenrat das
    ehr höflich formuliert. Er hat gesagt, die große Koali-
    ion sei mit Elan gestartet, habe sich dann aber in wider-
    treitenden parteipolitischen Interessen verheddert. Das
    st eine ziemlich freundliche Beschreibung Ihrer Ge-
    undheits- und Arbeitsmarktpolitik. – Ich fordere Sie
    uf: Nutzen Sie die Konjunktur nicht als Alibi für Ihr
    audern und Zögern! Nutzen Sie die gute Konjunktur
    icht als Wärmeofen! Lehnen Sie sich nicht mit einer
    osaroten Brille zurück! Ich habe gerade deutlich ge-
    acht, dass große Herausforderungen vor uns liegen.
    ir erwarten, dass Sie konsequent handeln.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)







    (A) )



    (B) )


    Anja Hajduk
    Ich möchte Sie auf einen sehr ausführlichen Antrag
    von uns Grünen zu dem gerade beschriebenen Thema
    hinweisen. Wir brauchen neue Methoden und Regeln im
    Haushalt. Ich habe gerade gesagt, dass wir eine verbind-
    lichere Finanzplanung brauchen. Ich bin auch davon
    überzeugt, dass wir eine neue Verfassungsregel brau-
    chen. Art. 115 des Grundgesetzes ist nicht nur wirkungs-
    los, sondern in seiner jetzigen Form schädlich. Das will
    ich an einem Artikel deutlich machen, den ich heute im
    „Handelsblatt“ gelesen habe. Darin fordert Finanzstaats-
    sekretär Mirow, dass die Verfassungsregel künftig eine
    Verpflichtung enthalten soll, den Schuldenabbau in kon-
    junkturell guten Zeiten zu beschleunigen. Ich bin ein-
    gangs auf die Nettokreditaufnahme für die Jahre 2006
    und 2007 eingegangen. Hier kann man nur sagen: Die
    Handhabung des Art. 115 des Grundgesetzes durch die
    große Koalition ist schädlich, weil sie in konjunkturell
    guten Zeiten viel zu viele Schulden macht. Deswegen
    muss in der Tat etwas Neues her.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Eine Erkenntnis in der Oppositionszeit!)


    Wir haben Ihnen in dieser Woche eine Alternative
    vorgelegt, die noch gesetzlich ausgearbeitet werden
    muss. Ich weiß, dass in Ihren Reihen darüber diskutiert
    wird.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Herr Metzger wurde auch immer schlauer, je weniger er zu sagen hatte!)


    Ich finde, wir brauchen eine Ausgabenregel, die sich an
    den Einnahmen und der konjunkturellen Entwicklung
    orientiert. Man kann die Einnahmen mit einem Konjunk-
    turfaktor kombinieren und einen Ausgabenkorridor
    festlegen. Nach einem solchen System funktioniert die
    Schuldenbremse in der Schweiz. Wir haben uns in einer
    Anhörung damit befasst.

    Ich fordere die große Koalition auf: Verschieben Sie
    dieses Problem nicht in die Föderalismusreform II! Hier
    muss der Bund vorangehen. Die Ministerpräsidenten, die
    widerstreitenden Interessen zwischen Bund und Ländern
    lösen sonst eine Blockade aus. Wenn die große Koalition
    einen Methodenwechsel erreichen will, dann muss sie
    bis 2009 ein neues Haushaltsrecht schaffen. Sie haben
    breite Mehrheiten dafür. Sie bekommen auch unsere Un-
    terstützung. Verschieben Sie dieses Thema nicht auf die
    Ebene eines Gesprächsmarathons. Geben Sie sich einen
    Ruck und stimmen Sie unserem Antrag am Freitag zu!
    Wir würden uns freuen, an dieser Stelle mit Ihnen ge-
    meinsam weiterzukommen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie können dann auch zeigen, wie ernst Sie es meinen
    oder ob es sich wieder nur um eine Ankündigung han-
    delt.

    Ich komme zum Schluss. Wir Grünen haben einen ei-
    genen Zukunftshaushalt entworfen. Darin haben wir
    Einsparungen in Höhe von 3,7 Milliarden Euro vorge-
    schlagen und einen weiteren Subventionsabbau – da le-
    gen Sie in diesem Jahr eine ziemlich große Pause ein –,

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    (C (D urch den 2,4 Milliarden Euro eingespart werden. Wir ommen damit insgesamt auf ein Einsparvolumen in öhe von mehr als 6 Milliarden Euro in diesem Hausalt; dies wäre auch beim letzten Haushalt möglich geesen. Wir machen unsere Vorschläge auch zugunsten on Zukunftsinvestitionen, insbesondere im Klimachutz, in den erneuerbaren Energien sowie in Bildung nd Forschung. Wir wollen, dass die kommenden Geneationen eine Zukunftsdividende aus der Haushaltspoliik von heute bekommen. Sie müssen beim Thema Subventionsabbau neu leren. Herr Steinbrück, Sie haben uns Grüne für unsere nträge im Zusammenhang mit den Kohlesubventioen sehr angegriffen. (Joachim Poß [SPD]: Wir haben kräftig abgebaut! Gemeinsam!)


    ch möchte Sie auf den Haushalt Ihres Kollegen Glos
    inweisen. Herr Glos schlägt vor, die Kohlesubventio-
    en im nächsten Jahr aufgrund der Anrechnung der
    eltmarktpreise um 114 Millionen Euro zu senken.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wir machen Subventionsabbau!)


    err Glos hat dem Haushaltsausschuss ein Papier vorge-
    egt, in dem steht, dass aufgrund der Zuwendungsverein-
    arung, die wir noch unter Rot-Grün ausverhandelt ha-
    en, die steigenden Weltmarktpreise stärker dazu genutzt
    erden sollen, dass der Steuerzahler weniger Kohlesub-
    entionen zahlt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    ie haben uns hier bisher immer gesagt, das sei gesetz-
    ich alles festgezurrt, das müssten wir wissen, wir sollten
    icht immer solche Anträge vorlegen.

    Herr Glos hat in diesem Herbst jetzt selbst dargelegt,
    m nächsten Jahr 300 Millionen Euro von der RAG zu-
    ückzufordern, mit einem Bundesanteil von 230 Millio-
    en Euro.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Alles unstreitig, Kollegin Hajduk!)


    ie ziehen jetzt aufgrund einer Sprechklausel voreilig
    ehorsam zugunsten der RAG Beträge ab und kommen
    uf einen Betrag in Höhe von 114 Millionen Euro. Wir,
    ie Opposition, nehmen Sie in die Pflicht: Das können
    30 Millionen Euro für den Bund sein. Wenn man so
    andelte, bräuchte man neue Investitionen nicht mehr
    uf Pump zu finanzieren, sondern könnte sie durch Sub-
    entionsabbau gegenfinanzieren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    ch hoffe, dass Sie an dieser Stelle ein bisschen Ehrlich-
    eit walten lassen und zugeben, dass so manches heftige
    ort der Kritik von Ihnen nicht immer berechtigt war.

    Ich fordere Sie auf: Setzen Sie sich mit unseren haus-
    altsrechtlichen Vorschlägen bitte konstruktiv auseinan-
    er! Setzen Sie sich mit unserer Arbeitsmarktpolitik






    (A) )



    (B) )


    Anja Hajduk
    – wir wollen die Lohnnebenkosten im Niedriglohnbe-
    reich deutlich senken – auseinander! Wir haben am Don-
    nerstag Zeit, darüber zu diskutieren. Ich kann Sie nur
    aufrufen, ein bisschen mehr oder am besten richtig grün
    zu handeln statt rosarot zu sehen.

    Ich danke Ihnen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Bundesminister der Finanzen, Peer

Steinbrück.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Auch ich möchte zu Beginn meiner Rede Herrn
    Fricke sehr herzlich zu seinem Geburtstag gratulieren.
    Ich wünsche Ihnen, dass alle Ihre privaten Pläne gelin-
    gen und Ihre beruflichen, politischen Pläne nur so weit,
    dass sie meine nicht beeinträchtigen.


    (Heiterkeit und Beifall)


    Es ist fast genau ein Jahr her, dass zum zweiten Mal
    in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland eine
    große Koalition das Mandat für die Regierungsbildung
    und die Wahrnehmung der politischen Verantwortung
    der Bundesrepublik Deutschland bekommen hat, unter
    anderem eben auch eine sehr schwergewichtige wirt-
    schafts- und finanzpolitische Verantwortung. Die Bedin-
    gungen für die Politik ganz allgemein, aber insbesondere
    für die Wirtschafts- und Finanzpolitik, unterscheiden
    sich allerdings sehr stark von den Bedingungen in den
    Zeiten, in denen Herr Kiesinger und Herr Brandt, Herr
    Strauß und Herr Schiller die Verantwortung hatten. Es
    haben sich Veränderungen eingestellt, die sich diese wie
    viele andere Politiker der ersten großen Koalition wahr-
    scheinlich nie haben vorstellen können. Heute handelt es
    sich eher um strukturelle Herausforderungen, zum Bei-
    spiel in Form eines sehr ausgeprägten demografischen
    Wandels, von dem ich glaube, dass er noch sehr viel wei-
    ter reichende gesellschaftliche Auswirkungen haben
    wird, als wir es in unseren Debatten gelegentlich einge-
    stehen. Es ist ein weltweit völlig verändertes Muster von
    Wettbewerbsbeziehungen festzustellen. Darüber hinaus
    haben wir notorische Probleme mit den öffentlichen
    Haushalten. – An dieser Stelle könnte man selbstkritisch
    die Frage aufwerfen, ob die Grundlagen für die heutigen
    Probleme nicht vielleicht genau zur damaligen Zeit ge-
    legt worden sind.


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Leider wahr!)


    Die Anforderungen der Bürgerinnen und Bürger an
    die staatliche Leistungsfähigkeit sind unverändert hoch;
    daran hat sich nichts geändert. Dass wir uns einem
    scharfen Wettbewerb und einer fortgesetzten Globalisie-
    rung stellen müssen, dass wir also, wie ich es gelegent-
    lich ausdrücke, die Rollos an unseren Grenzen nicht in
    einem protektionistischen Reflex herunterlassen dürfen,
    ist, wie ich glaube, inzwischen ein Grundkonsens; exo-
    tische Bewertungen lasse ich an dieser Stelle außen vor.

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    (C (D Wir werden uns allerdings fragen müssen, wie die inanzund wirtschaftspolitischen Antworten auf die lobalisierung zu unserem Gesellschaftsmodell, unse er sozialen Marktwirtschaft und unserem Sozialmodell assen und wie wir unzweifelhaft vorhandene Verliererositionen und Verlustängste sowie unübersehbare liehkräfte, die unsere Gesellschaft auseinander zu diviieren drohen, so eingrenzen zu können, dass weder die tabilität unseres Gemeinwesens noch – als Folge einer estabilisierung unseres Gemeinwesens – der ökonomi che Standort Bundesrepublik Deutschland beschädigt erden. Unbenommen dieser großen Herausforderungen, die ich, wie ich glaube, von den Problemen, die die erste roße Koalition zu meistern hatte, qualitativ unterscheien, wären wir allerdings schlecht beraten, der sehr verreiteten Neigung zum Lamento und zur Unterschätzung er Potenziale unseres Landes weiterhin nachzugeben. as in diesem Zusammenhang geschieht, hat gelegent ich, auch in der öffentlichen Kommentierung, sadomaochistische Qualitäten. Zum wiederholten Male ist der deutschen Volkswirtchaft der Titel des Exportweltmeisters verliehen woren. Dies allein reicht nicht; das ist richtig. Aber es ist uch kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Zeichen on Stärke, und zwar gerade in Zeiten, in denen große siatische Volkswirtschaften zunehmend als unsere Konurrenten im Welthandel auftreten und unsere Exportakivitäten eher erschweren als erleichtern. Zum ersten Mal eit langer Zeit ist bei den Ausrüstungsinvestitionen eine rfreuliche Entwicklung zu verzeichnen. Die Baukonunktur kommt zum ersten Mal seit Jahren aus ihrem Tal. angsam springen auch die anderen vier Zylinder des echszylinders unserer Volkswirtschaft an: die Binnenachfrage. All das sind erfreuliche Entwicklungen. Während Karl Schiller und Franz Josef Strauß mitten n einer sehr handfesten Rezession, die sie zu bewältigen atten, in der Bundesrepublik Deutschland Regierungserantwortung übernahmen, freut sich die zweite große oalition – und mit einem angemessenen Gesichtsausruck auch der Bundesfinanzminister – über eine sehr obuste Aufschwungbewegung; das ist richtig. Aber iese Zahlen dürfen nicht missverstanden werden. Ich in für den Hinweis von Frau Hajduk sehr dankbar: Das st kein Wärmeofen, der es ermöglicht, auf weitere trukturreformen, die wir dringend brauchen, zu verichten. Darauf werde ich noch zurückkommen. Den Prognosen zufolge wird unsere Wirtschaft in dieem Jahr aller Wahrscheinlichkeit nach in einer Größenrdnung von 2,3 Prozent bis 2,5 Prozent wachsen, so tark wie selten in den letzten Jahren. Dass wir das aastrichtkriterium bereits in diesem Jahr deutlich erüllen werden – die Defizitquote Deutschlands wird irca 2,2 Prozent betragen, vielleicht sogar nur 2,1 Pro Bundesminister Peer Steinbrück zent – und dass wir im nächsten Jahr die Verschuldungsgrenze des Art. 115 des Grundgesetzes nach langer Zeit erstmals wieder einhalten werden, sind gute Nachrichten. Sie entsprechen den erklärten Zielsetzungen und Ankündigungen der großen Koalition. Ich erinnere mich, was für eine tobende Debatte wir bei der Einbringung dieses Haushaltes darüber geführt haben – das gilt übrigens auch für die Einbringung des Haushalts für das Jahr 2006 –, dass wir in diesem Jahr die Ausnahmeregelungen des Art. 115 des Grundgesetzes in Anspruch nehmen müssen. Ich denke, dass die Bundesregierung und die sie tragenden Koalitionsfraktionen im Hinblick auf Art. 115 des Grundgesetzes seinerzeit sehr richtig entschieden haben, um den Konjunkturaufschwung zu unterstützen. Als ein Finanzminister, der sich nicht ausschließlich auf eine fiskalische Sichtweise reduzieren lassen möchte, sondern der auch die Notwendigkeit sieht, dass Haushaltsund Finanzpolitik eine gestaltende Funktion haben sollten, ist für mich von größter Bedeutung, dass der stattfindende Aufschwung auch auf dem Arbeitsmarkt ankommt. Und das tut er. Fast eine halbe Million weniger Arbeitslose, ein Anstieg der Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse um 250 000, 825 000 als offen gemeldete Stellen und die erfreuliche Tendenz, dass wir von September auf Oktober 88 000 weniger ALG-II-Empfänger haben, das sind keine schlechten Zahlen, man darf sich darüber freuen. All dies bedeutet nicht nur eine Entlastung für die Sozialversicherung und die öffentlichen Haushalte, sondern es bedeutet vor allem soziale und gesellschaftliche Teilhabe, weniger Verlierer, weniger Verlustängste bei denjenigen, die wieder einen Job haben. Das ist gut für diese Menschen und deren Familien in der Bundesrepublik Deutschland. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


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    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    (Dr. Peter Struck [SPD]: Wohl wahr!)


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr wahr!)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Mehrfach – um einem Popanz gleich entgegenzuwir-
    ken –, auch von dieser Stelle, habe ich darauf hingewie-
    sen, dass ich es für genauso vermessen wie falsch hielte,
    wenn dieser Konjunkturaufschwung von der Bundes-
    regierung für sich allein reklamiert würde. Dies tut kei-
    ner von uns, auch keiner aus den Koalitionsfraktionen.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Das ist gut!)


    Doch unbeteiligt daran, Herr Koppelin, sind diese Bun-
    desregierung, die große Koalition, und ihre Vorgänger-
    regierung, die Regierung von Gerhard Schröder, auch
    nicht.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


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    (C (D ie Erfahrung lehrt übrigens: Immer dann, wenn die onjunktur gut läuft, gilt dies als Verdienst der Wirt chaft und immer dann, wenn die Konjunktur schlecht äuft, soll es die Schuld der Bundesregierung sein. as ist eine Theorie, die sehr häufig der Opposition zuuordnen ist. Ich nehme für diese Bundesregierung in der Tat in nspruch, dass wir gemeinsam einen wichtigen Beitrag ur Entwicklung der Konjunktur geleistet haben. Dieser obuste Konjunkturaufschwung ist auch ein Beleg dafür, ass die von uns entwickelte „Strategie der doppelten onlage“ – Konsolidierung und Impulse für Wachstum nd Beschäftigung – richtig gewesen ist, von Anfang n. Die Widerrede, die es gegeben hat, und die Kritik daan haben sich nicht bestätigt. (Ulrike Flach [FDP]: Welche Impulse? – Jürgen Koppelin [FDP]: Welche Impulse?)


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Zum Beispiel das Investitionsprogramm mit einem
    olumen von 25 Milliarden Euro, das eine Vielzahl von
    rivaten Investitionen ausgelöst hat.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Das Programm für Fliesenleger? – Gegenruf des Abg. Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Herr Koppelin sitzt gefrustet im Keller und nimmt die Wirklichkeit nicht wahr!)


    rkundigen Sie sich einmal nach dem CO2-Gebäude-
    anierungsprogramm! Erkundigen Sie sich einmal nach
    en zusätzlichen 6 Milliarden Euro für Forschung und
    ntwicklung! Alles nicht verkehrt, sondern alles richtig.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Deshalb sage ich mit einer Portion Selbstbewusstsein,
    ber fern jeder Überheblichkeit: Diese Bundesregierung
    at in ihrem ersten Jahr Managementqualitäten bewie-
    en.


    (Lachen der Abg. Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] und weiterer Abgeordneter des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ging schon beim Geist von Genshagen schief!)


    Frau Hajduk, Sie lachen. Wenn ich mir anschaue, mit
    elchen Managementfehlern und welchen Fehlentwick-

    ungen wir es in den Führungsetagen mancher deutscher
    nternehmen zu tun haben, wenn ich mir anschaue, mit
    as für vielen sich widersprechenden Wirtschaftsexper-

    isen wir pro Woche zu tun haben, wenn ich mir an-
    chaue, wie undifferenziert und wie platt fordernd man-
    he Verbände auftreten, und wenn ich mir anschaue, was
    n vielen Medienberichten alles richtig zu stellen oder
    it größerem Augenmaß zu versehen wäre, dann glaube

    ch sagen zu dürfen: Diese Bundesregierung – die Politik
    enerell – hat viel Anlass, Vorurteilen betreffend Sub-
    tanz und Qualität ihrer Entscheidungen mit größerem
    elbstbewusstsein entgegenzutreten und die Dinge rich-

    ig zu stellen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)







    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Peer Steinbrück
    Das wäre für das Vertrauen in die politischen Entschei-
    dungsprozesse und das Vertrauen in staatliche Institutio-
    nen nicht unwichtig, auch für die weitere Perspektive,
    wie sich unser demokratisches Gemeinwesen entwickelt.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Das weiß der SPDParteitag auch!)


    Ja, etwas mehr Selbstbewusstsein im Angesicht der
    Häme gegenüber denjenigen, die politische Verantwor-
    tung tragen, wäre nicht schlecht.


    (Dr. Peter Struck [SPD]: Sehr richtig! – Volker Kauder [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


    Ich bleibe dabei: Der Verzicht auf zusätzliche Konso-
    lidierungsmaßnahmen – über das hinaus, was wir ange-
    kündigt haben – im laufenden Jahr war konjunkturpoli-
    tisch gesehen richtig, genauso wie das von mir schon
    apostrophierte Impulsprogramm. Einen konjunkturel-
    len, also einen temporären wirtschaftlichen Aufschwung
    politisch zu unterstützen, das ist das eine – eine Volks-
    wirtschaft wieder auf einen dauerhaft höheren Wachs-
    tumspfad zu führen, ist allerdings etwas anderes und
    sehr viel schwieriger.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Genau dieses dauerhaft höhere Wachstum brauchen wir.
    Denn ohne ein Erschließen des Wachstumspotenzials
    wird es uns weder gelingen, die öffentlichen Haushalte
    zu sanieren, noch, die sozialen Sicherungssysteme ro-
    buster zu finanzieren, noch, die Arbeitslosigkeit wirk-
    sam weiter zu bekämpfen.

    Die wahrscheinlich wichtigste Erkenntnis, die wir aus
    dem gegenwärtig erfreulichen Konjunkturaufschwung
    ziehen sollten, lautet deshalb, dass die Strukturreformen
    der letzten Jahre fortgesetzt werden müssen, damit wir
    endlich wieder ein höheres Potenzialwachstum errei-
    chen. Die Rendite solcher Maßnahmen erzielt man im-
    mer mit einem gewissen Zeitverzug. Ich sage deshalb
    voraus – dessen bin ich mir ziemlich sicher –, dass nach
    einem solchen Zeitverzug auch die Rendite der heute
    umstrittenen Reformmaßnahmen – ob es die Gesund-
    heitsreform oder die Unternehmensteuerreform ist – er-
    zielt wird.

    Wir fragen uns sehr selbstkritisch, warum das durch-
    schnittliche Potenzialwachstum der Bundesrepublik
    Deutschland in den letzten Jahren geringer als in anderen
    europäischen Ländern – auf außereuropäische Entwick-
    lungen komme ich auch noch zu sprechen – gewesen ist.
    Die Antwort darauf ist relativ simpel: weil andere euro-
    päische Länder nach Lage der Dinge sieben bis acht
    Jahre vor uns mit wichtigen Strukturreformen begonnen
    haben und jetzt eine Rendite erzielen, sodass die freige-
    setzten öffentlichen Mittel insbesondere in Bildung, For-
    schung, Entwicklung und Infrastruktur investiert werden
    können.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Volker Kauder [CDU/CSU]: Die letzten sieben Jahre waren also Renditekiller! – Gegenruf des Abg. Bernhard Brinkmann [Hildesheim] [SPD]: Sieben Jahre vor 1998 hat er gemeint!)


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    (C (D Für diejenigen, die hier sehr unbeweglich sind, kann an in diesem Zusammenhang vielleicht den Fürsten alina aus dem Roman „Der Leopard“ von di Lampedusa itieren, der sinngemäß gesagt hat: Wenn du vieles von em erhalten willst, was sich bewährt hat und was du chätzt, dann musst du einiges verändern. – Ich glaube, n dieser Situation ist unsere Republik. Bei dieser Gelegenheit will ich allerdings nicht nur uf die Länder innerhalb der Europäischen Union chauen – auf die Niederlande, auf die skandinavischen änder und übrigens auch auf Irland, wo sich erstaunlihe Entwicklungen vollzogen haben –, sondern ich öchte das Augenmerk des Hohen Hauses und der ge amten deutschen Öffentlichkeit sehr viel stärker auch uf die ungeheuer dynamische Entwicklung in anderen eltregionen lenken. Im September bin ich auf dem Treffen des Internatioalen Währungsfonds gewesen – einige von Ihnen waren abei: Herr Meister, Herr Michelbach und viele andere; us meiner Fraktion zum Beispiel Herr Spiller und Herr rüger – und gerade bin ich von dem G-20-Treffen aus ustralien gekommen, sodass ich nach meinem Empfinen im Augenblick eine Rede ungefähr zu Mitternacht alte. (Jürgen Koppelin [FDP]: Den Eindruck hatte ich gerade auch! – Joachim Poß [SPD]: Das ist keine schlechte Zeit! – Dr. Uwe Küster [SPD]: Da kommt man schon einmal auf gute Ideen!)


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Ja, da kommt man schon einmal auf gute Ideen. – In
    en letzten Tagen bin ich auch in Dubai gewesen. Ich
    ann Ihnen sagen: Bei diesen Besuchen habe ich eine
    ngeheure Dynamik wahrgenommen. Diese und andere
    taaten bauen große Finanzzentren auf. Sie entwickeln
    eue Finanzmarktprodukte, um insbesondere auch Kapi-
    alströme zu aktivieren.

    In Dubai habe ich gelernt, was „Islamic Banking“
    eißt. Man generiert dort völlig neue Finanzprodukte für
    ngefähr 1,3 bis 1,5 Milliarden potenzielle Konsumen-
    en in der islamischen Welt. Diese Länder bauen Contai-
    erhäfen in der Größenordnung derer in Hamburg und
    otterdam. Es geht um Logistik und die Infrastruktur
    es Luftverkehrs. Sie investieren in Forschung und Ent-
    icklung und in Bildung. Das heißt, Kapital-, Güter-
    nd Know-how-Ströme werden in diese verschiedenen
    eltregionen gelenkt.

    Natürlich haben einige Länder davon Spielräume auf-
    rund der augenblicklichen Hausse auf den Rohstoff-
    ärkten, also sehr spezifischer Entwicklungen, und ich
    ill gar nicht in Abrede stellen, dass es Ambivalenzen
    ibt, dass vieles gar nicht auf die Bundesrepublik
    eutschland übertragbar ist. Ich weiß auch, dass die Ur-

    eile über das, was buchstäblich weltweit passiert, sehr
    eit auseinander gehen. Wer aber glaubt, dies alles sei

    rrelevant und für die Beantwortung der Frage zu ver-
    achlässigen, wie wir unseren zukünftigen Wohlstand si-
    hern können, der macht einen fatalen Fehler und streut
    ns sehr viel Sand in die Augen.






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Peer Steinbrück

    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)


    Ich glaube, wer den Bürgern vorgaukelt, sie könnten ihr
    Wohlstandsniveau und das Niveau unserer sozialen
    Wohlfahrt dadurch erhalten, dass im Wesentlichen alles
    so bleibt, wie es ist, und dass wir uns nicht anstrengen
    müssen, der flüchtet aus der Verantwortung für unser
    Land.

    Meine Damen und Herren, die große Koalition liegt
    sehr gut im Zeitplan bezüglich der Umsetzung dessen,
    was sie sich in ihrem Koalitionsvertrag vorgenommen
    hat. Ich will mich nicht in Details verlieren, aber doch an
    einige Punkte erinnern, weil es gelegentlich offenbar in
    Vergessenheit gerät: erstens an die erste Stufe der Föde-
    ralismusreform, zweitens an die Einführung des Eltern-
    geldes, drittens an die Erhöhung des Renteneintrittsalters
    auf 67 Jahre, viertens an die Blaupause der Unterneh-
    mensteuerreform – ich komme noch darauf zurück –,
    fünftens an die Fortentwicklung und Optimierung von
    Hartz IV, sechstens an das Impuls- und Wachstumspro-
    gramm, siebtens an die Hightechstrategie Deutschland
    und achtens – last, not least – an die Gesundheitsreform,
    so umstritten sie sein mag und so einseitig sie bewertet
    wird. Herr Seehofer und Frau Schmidt haben mich übri-
    gens daran erinnert, dass die Gesundheitsreform häufig
    mit Begriffen bewertet wird, mit der auch alle vorherge-
    henden Gesundheitsreformen in den früheren Jahren
    schon bewertet wurden, was ein gewisses Licht auf die
    Kritiker hier wirft.


    (Ulrike Flach [FDP]: Vielleicht liegt das daran, dass es nicht besser geworden ist!)


    Ich stelle dabei nicht in Abrede, dass der großen
    Koalition nicht alles gelungen ist, dass manches hand-
    werklich fehlerhaft ist, dass wir wahrscheinlich besser
    kommunizieren müssen und dass vielleicht manche un-
    serer Abstimmungsprozesse zu lange dauern. Ich ver-
    hehle erst recht nicht, dass die große Koalition auch eine
    Reihe von Entscheidungen getroffen hat, die nicht zur
    Aufhellung der Stimmungslage der Bevölkerung beige-
    tragen hat. Die Mehrwertsteuererhöhung war ein solches
    Beispiel.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Das ist wohl wahr!)


    Das ist mir sehr bewusst.

    Aber wenn die Regierung von einer Sache überzeugt
    ist, dann muss sie Entscheidungen treffen und ihre
    Gründe erklären. Genau dies ist die Aufgabe der großen
    Koalition.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ich halte mich dabei an eine Lebensweisheit von keinem
    Geringeren als Winston Spencer Churchill, der gesagt
    hat: „Wer die bessere Einsicht hat, darf sich nicht
    scheuen, unpopulär zu werden.“

    Die notwendige Konsolidierung der öffentlichen
    Haushalte lässt sich nicht allein auf der Ausgabenseite
    durch Haushaltskürzungen ermöglichen, Frau Hajduk.
    Das wissen Sie genauso gut wie ich. Wir brauchen viel-
    mehr strukturelle Verbesserungen auf der Einnahme-

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    (C (D eite. Der Staat benötigt zur Erfüllung seiner Aufgaben ine strukturell abgesicherte Einnahmebasis oder er veriert seine Funktionsfähigkeit. ie meisten Menschen sind daran interessiert, dass unser taat funktionsund handlungsfähig ist. Der Dreiklang von Steuersenkung, null Neuverschulung und Erhöhung öffentlicher Investitionen, der geleentlich vonseiten der FDP zu vernehmen ist, kann nur uf den Oppositionsbänken angestimmt werden, aber icht im politischen Alltag einer Exekutive oder einer egierungspartei. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Beifall des Abg. Ortwin Runde [SPD])


    Ein zentrales Element unserer finanzpolitischen Ge-
    amtstrategie ist die Unternehmensteuerreform. Was
    ir als Blaupause vorgelegt haben, ist ein Beleg für die
    estaltungskraft und Gestaltungsfähigkeit der großen
    oalition. Die vorgeschlagene Reform ist eine Investi-

    ion in unser Land. Denn mit ihr schaffen wir eine im
    nternationalen Vergleich attraktive Unternehmensbe-
    teuerung und gleichzeitig ein Steuerrecht, das Steuer-
    mgehung zulasten des Fiskus und der Finanzierung öf-
    entlicher Aufgaben in Deutschland unattraktiv macht.

    Inzwischen bescheinigt uns eine Reihe früherer Kriti-
    er, dass unser Konzept die deutsche Wirtschaft wird
    ördern können. Im internationalen Standortvergleich
    achen wir einen großen Sprung nach vorne.

    Wenn durch diese Reform das Investieren in Deutsch-
    and wieder attraktiver wird, dann profitieren hiervon
    lle: diejenigen, die wieder Arbeit bekommen, und der
    esamtstaat, dem höhere Einnahmen zur Verfügung ste-
    en. Allein darum geht es. Es geht nicht um Steuerge-
    chenke. Dieser Begriff dient nur dem Zweck, die Unter-
    ehmensteuerreform zu diskreditieren.

    Um es klipp und klar zu sagen: Durch diese Reform
    ekommt niemand etwas geschenkt. Mit dieser Reform
    tellen wir vielmehr sicher, dass die Unternehmen auch
    n Zukunft einen angemessenen Anteil zur Finanzierung
    er Staatsaufgaben beitragen, gerade auch auf der kom-
    unalen Ebene, die als Träger öffentlicher Investitionen

    on erheblicher Bedeutung ist.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Genauso klar ist: Die Unternehmensbesteuerung un-
    erändert zu lassen, um sich gegen die Kritik vertei-
    ungspolitischer Natur zu wappnen, die unter Hinweis
    uf Zumutungen an anderer Stelle anführt, die Reform
    ehöre nicht in die jetzige Zeit, ist für Deutschland die
    ngünstigste Variante. Denn dies würde uns in Deutsch-
    and jährlich Steuereinnahmen, Arbeitsplätze und Inves-
    itionen kosten und zusätzliche Investitionen ins Ausland
    bdrängen. Der unsägliche Kapitalabfluss, unter dem wir
    chon jetzt zu leiden haben, ginge weiter.

    Allerdings – das weiß jeder Steuerpolitiker – lassen
    ich anfängliche Steuermindereinnahmen nicht vermei-
    en, wenn man Steuersätze mit sofortiger Wirkung senkt






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Peer Steinbrück
    und die Bemessungsgrundlage mit einer nachlaufenden
    Wirkung zu erweitern versucht. Das ist der entschei-
    dende Punkt. Wir haben im Parteirat der SPD mit dieser
    Darlegung keine Schwierigkeiten, Herr Koppelin.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Aha! Erzählen Sie mal!)


    – Dann machen Sie sich die Schwierigkeiten in der Ar-
    gumentation noch zueigen!


    (Lachen des Abg. Jürgen Koppelin [FDP] – Ulrike Flach [FDP]: Gerne!)


    Wir haben höhere Steuereinnahmen. Das ist die gute
    Nachricht. An den Grundproblemen der öffentlichen
    Haushalte hat sich dadurch aber nichts geändert.
    Deutschland hat nach wie vor 1 500 Milliarden Schul-
    den. Die jährlichen Zinsbelastungen des öffentlichen
    Haushaltes betragen 40 Milliarden Euro. Die Nettokre-
    ditaufnahme beträgt dieses Jahr 30 Milliarden Euro. Das
    heißt, wir geben einen Großteil der finanziellen Mittel
    für gegenwärtige Bedürfnisse statt für Investitionen in
    unsere Zukunft aus. All dies engt den Handlungsspiel-
    raum dieses Parlamentes und der Politik in Deutschland
    in Zukunft dramatisch ein.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    Die erfreuliche Entwicklung in diesem Jahr ist eben
    nicht der politische bzw. der fiskalische Urknall, mit
    dem die Haushaltsprobleme auf einen Schlag gelöst wer-
    den. Deshalb kann es nur eine weitere Marschrichtung
    geben: Auch zukünftig muss konsolidiert werden.

    Die ökonomischen und verteilungspolitischen Argu-
    mente derjenigen – das sage ich in Richtung der linken
    Seite dieses Hauses –, die in einer zunehmenden Staats-
    verschuldung eine Art Münchhausentrick sehen, mit
    dem man sich am eigenen Haarschopf wieder aus dem
    Sumpf zieht, teile ich nicht.


    (Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Wir haben unsere Einnahmevorstellungen dargelegt!)


    Ich komme darauf gleich noch in einem Satz zu spre-
    chen, weise aber schon jetzt darauf hin, dass verteilungs-
    politisch gesehen eine wachsende Verschuldung das Un-
    gerechteste ist, was es gibt, weil sie eine Verschiebung
    zugunsten der Kapitalbesitzer und zulasten der „norma-
    len“ Steuerzahler zur Folge hat.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Das ist das größte Umverteilungsprogramm, das man
    sich vorstellen kann.


    (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Aber genau gegen eine solche Verschuldung haben wir uns ausgesprochen!)


    – Nein. Sie machen Vorschläge, die Mehraufwendungen
    in einer Größenordnung von 20 Milliarden bzw. sogar
    25 Milliarden Euro zur Folge haben. Sie wollen das über
    Steuererhöhungen gegenfinanzieren. Wenn man Ihren
    Vorschlägen folgen wollte und eine Refinanzierung al-
    leine über die Einkommensteuer vornähme, dann müsste
    der Spitzensteuersatz auf sage und schreibe 73 Prozent
    erhöht werden. Das alles ist außerhalb jeder Proportion

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    (C (D nd jeder Balance, dass Sie es mir bitte nicht übel nehen, wenn ich darauf erst bei unseren nächsten Gesprä hen im Haushaltsausschuss bzw. Finanzausschuss eher m Rande eingehe und nicht hier. Wir haben uns entschlossen, mit der Senkung der ettokreditaufnahme ein deutliches Signal zu setzen. s ist die geringste seit der deutschen Wiedervereiniung. Es gibt gegenläufige Entwicklungen, die man in iner haushaltspolitischen Debatte durchaus anerkennen ollte, insbesondere dass der Aussteuerungsbetrag korriiert werden muss oder dass wir mit den Kommunen eien Kompromiss gefunden haben, der im Vergleich zum aushaltsentwurf 2,3 Milliarden Euro mehr kostet. Das ollte man bei dieser Gelegenheit erwähnen, damit die estaltungsspielräume nicht als uferlos dargestellt weren. Ich halte es aber für einen sehr wichtigen Beitrag, ass uns beides gelingt: eine deutliche Senkung der Neuerschuldung und gleichzeitig eine Rückführung der ohnnebenkosten. Beides ist Zielsetzung dieser Bundes egierung; beides machen wir. Dazu trägt insbesondere ie Senkung des Arbeitslosenversicherungsbeitrags von ,5 auf 4,2 Prozent wesentlich bei. In allem zeigt sich erneut – aus Zeitgründen kann ich arauf nicht näher eingehen –, dass die Vorschläge der pposition im Wesentlichen sehr virtueller Art sind. Bei er Linken habe ich es allein mit dem Hinweis auf die nwucht zwischen den geforderten Mehrausgaben und en Steuererhöhungen, die dieser Republik auferlegt erden sollen, deutlich zu machen versucht. Das Glei he gilt für die FDP. Herr Koppelin, Sie halten Ihr „Libeales Sparbuch“ in jeder haushaltspolitischen Debatte och – obwohl ich den Eindruck habe, dass es das vom etzten Jahr ist. (Heiterkeit bei der SPD – Jürgen Koppelin [FDP]: Nein, ich überreiche es Ihnen gleich: „Liberales Sparbuch 2006“!)


    Dann ist es ein neues. Sie sind jedenfalls im letzten
    ahr zur Regierungsbank gekommen und haben es mir
    berreicht, damit es ein schönes Foto gibt. Das ist auch
    inn der Sache. Das kann man respektieren. Herr
    oppelin, ich nehme das Buch nachher gern entgegen,
    amit es nicht am Foto fehlt.


    (Heiterkeit bei der SPD)


    Ich habe in meiner ersten Rede zum Haushalt 2007
    esagt – ich setze zum Schlusssprung an –, dass es nicht
    lleine Aufgabe des Finanzministers ist, eine Haushalts-
    nd Finanzpolitik zu betreiben, die uns Spielräume für
    ie Zukunft erschließt und unseren Vorstellungen von
    enerationengerechtigkeit entspricht. Das ist vielmehr

    ine Aufgabe des gesamten Kabinetts, aller Fachpoliti-
    er und übrigens auch der Bundesländer.