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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/58 tinuierlich verbessern – zu dem Antrag der Abgeordneten Cornelia Hirsch, Dr. Petra Sitte, Volker Schneider (Saarbrücken), weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der LIN- KEN: Statt Ausbildungspakt – Für eine umlagefinanzierte berufliche Erstausbildung – zu dem Antrag der Abgeordneten Priska Hinz (Herborn), Krista Sager, Grietje Bettin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN: Berufsausbil- dung umfassend sichern – zu der Unterrichtung durch die Bun- desregierung: Berufsbildungsbericht 2005 zwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Berufsbildungsgesetzes (Drucksache 16/2540) . . . . . . . . . . . . . . . e) Antrag der Abgeordneten Priska Hinz (Herborn), Britta Haßelmann, Ekin Deligöz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Neue Wege in der Ausbil- dung – Strukturen verändern (Drucksache 16/2630) . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5673 D 5674 A 5674 A 5675 B 5675 D 5676 D 5677 D Deutscher B Stenografisch 58. Sitz Berlin, Freitag, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt 23: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – zu dem Antrag der Abgeordneten Uwe Schummer, Ilse Aigner, Michael Kretschmer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Willi Brase, Jörg Tauss, Nicolette Kressl, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der SPD: Neue Dynamik für Ausbildung – zu dem Antrag der Abgeordneten Cornelia Pieper, Patrick Meinhardt, Uwe Barth, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Die duale Be- rufsausbildung in Deutschland kon- b c d (Drucksachen 16/543, 16/235, 16/122, 16/198, 15/5285, 16/1258) . . . . . . . . . . . . 5673 A undestag er Bericht ung 0. Oktober 2006 t : ) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Berufsbildungsbericht 2006 (Drucksache 16/1370) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Uwe Schummer, Ilse Aigner, Michael Kretschmer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Ab- geordneten Willi Brase, Jörg Tauss, Nicolette Kressl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Weiterent- wicklung der europäischen Berufsbil- dungspolitik (Drucksache 16/2996) . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von den Abgeordneten Cornelia Hirsch, Dr. Petra Sitte, Volker Schneider (Saarbrücken), weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der LINKEN eingebrachten Entwurfs eines Achtund- 5673 C 5673 D Cornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Cornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 5679 A 5680 A II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Oktober 2006 Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Dobrindt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 24: Antrag der Abgeordneten Werner Dreibus, Ulla Lötzer, Dr. Barbara Höll, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der LINKEN: Für einen sozial gerechten Mindestlohn in Deutschland (Drucksache 16/1878) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 13: Antrag der Abgeordneten Brigitte Pothmer, Kerstin Andreae, Matthias Berninger, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Arbeit in Armut verhindern (Drucksache 16/2978) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Präsident Dr. Norbert Lammert . . . . . . . . . . . Gerald Weiß (Groß-Gerau) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . Andrea Nahles (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Werner Dreibus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . Anette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Angelika Krüger-Leißner (SPD) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 15: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Errichtung gemeinsamer Da- teien von Polizeibehörden und Nachrichtendiensten des Bundes und b c d D G F P W W D K S D T Z d G d ( 5681 C 5683 A 5685 A 5687 A 5688 C 5688 D 5688 D 5690 C 5690 D 5691 D 5692 D 5693 A 5695 A 5696 C 5697 C 5698 D 5700 C 5701 B 5702 B 5703 D 5705 A der Länder (Gemeinsame-Dateien- Gesetz) (Drucksache 16/2950) . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ergänzung des Terroris- musbekämpfungsgesetzes (Terroris- musbekämpfungsergänzungsgesetz) (Drucksache 16/2921) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Wolfgang Wieland, Volker Beck (Köln), Thilo Hoppe, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Rechtsschutzlücken bei der Terrorbekämpfung schließen (Drucksache 16/821) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Wolfgang Wieland, Volker Beck (Köln), Jerzy Montag, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Anti-Terror-Gesetze – Zeit- liche Befristung beibehalten und Rechtsschutz der Betroffenen verbes- sern (Drucksache 16/2081) . . . . . . . . . . . . . . . r. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . isela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rank Hofmann (Volkach) (SPD) . . . . . . . . . etra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . olfgang Bosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . r. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Carl-Christian Dressel (SPD) . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 26: weite und dritte Beratung des von der Bun- esregierung eingebrachten Entwurfs eines esetzes zur Errichtung und zur Regelung er Aufgaben des Bundesamts für Justiz Drucksachen 16/1827, 16/3009) . . . . . . . . . . 5706 B 5706 B 5706 C 5706 C 5706 D 5707 D 5709 A 5710 C 5711 C 5712 B 5713 B 5714 D 5715 C 5716 C 5717 B 5717 C 5718 D 5719 D 5720 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Oktober 2006 III Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carl-Christian Dressel (SPD) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: a) Antrag der Abgeordneten Silke Stokar von Neuforn, Kai Gehring, Monika Lazar, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Datenschutzaudit umsetzen – Gütesie- gel stärkt Bürgerrechte und schafft Akzeptanz für wirtschaftliche Innova- tionen (Drucksache 16/1499) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Gisela Piltz, Ernst Burgbacher, Jens Ackermann, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Datenschutz-Audit-Verfahren und Datenschutz-Gütesiegel einheitlich re- geln (Drucksache 16/1169) . . . . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beatrix Philipp (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Bürsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 28: a) Antrag der Abgeordneten Marie-Luise Dött, Katherina Reiche (Potsdam), Dr. Christian Ruck, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Marco Bülow, Dirk Becker, Petra Bierwirth, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Deutschlands Verantwortung national und internatio- nal mit einer umfassenden Strategie zur biologischen Vielfalt wahrnehmen (Drucksache 16/1996) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zur Lage der Natur (Drucksache 15/5903) . . . . . . . . . . . . . . . . c d S A M L U D D T A G D n v f ü ( i Z A U g S Q w ( D G D 5721 A 5721 D 5722 D 5724 A 5725 A 5725 D 5725 D 5726 A 5726 D 5728 A 5729 A 5730 B 5730 D 5731 C 5731 D ) Antrag der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg), Cornelia Behm, Ulrike Höfken, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Nationale Biodiversitätsstra- tegie zügig vorlegen (Drucksache 16/1497) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg), Rainder Steenblock, Cornelia Behm, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Verstöße gegen FFH- Richtlinie umgehend abstellen (Drucksache 16/1670) . . . . . . . . . . . . . . . igmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . ngelika Brunkhorst (FDP) . . . . . . . . . . . . . . arie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . utz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ndine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irk Becker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lutz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . agesordnungspunkt 29: ntrag der Abgeordneten Hans-Michael oldmann, Dr. Christel Happach-Kasan, r. Edmund Peter Geisen, weiterer Abgeord- eter und der Fraktion der FDP: Eckpunkte- ereinbarung zum Einsatz von Erntehel- ern in der Landwirtschaft grundlegend berarbeiten Drucksache 16/2685) . . . . . . . . . . . . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 14: ntrag der Abgeordneten Brigitte Pothmer, lrike Höfken, Kerstin Andreae, weiterer Ab- eordneter und der Fraktion des BÜNDNIS- ES 90/DIE GRÜNEN: Qualifizierung statt uoten – Vermittlungsagenturen für land- irtschaftliche und andere grüne Berufe Drucksache 16/2991) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . . . itta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . 5732 A 5732 A 5732 B 5734 C 5735 A 5736 A 5738 A 5739 A 5740 A 5741 A 5743 A 5743 D 5745 A 5745 B 5745 B 5746 C 5748 A 5749 A IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Oktober 2006 Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Errichtung und zur Regelung der Aufgaben des Bundesamts für Justiz (Tagesordnungspunkt 26) Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5749 C 5751 A 5751 D 5753 A 5753 D 5755 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Oktober 2006 5673 (A) ) (B) ) 58. Sitz Berlin, Freitag, den 2 Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Oktober 2006 5753 (A) ) (B) ) hat. Wer wollte bewerten, welche konkreten Einzelent- man damit heute schon sagen, ob sich die materiellenDr. Reimann, Carola SPD 20.10.2006 scheidungen dort einmal getroffen werden? Wer sollte beurteilen können, welchen rechtspolitischen Zielset- zungen das Personal in den ihm zugewiesenen Aufga- benbereichen einmal nachgehen wird? Und wie könnte Nitzsche, Henry CDU/CSU 20.10.2006 Reichel, Maik SPD 20.10.2006 Anlage 1 Liste der entschuldigt A B d n u a Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andres, Gerd SPD 20.10.2006 Dr. Berg, Axel SPD 20.10.2006 Dr. Bergner, Christoph CDU/CSU 20.10.2006 Bierwirth, Petra SPD 20.10.2006 Binder, Karin DIE LINKE 20.10.2006 Brunnhuber, Georg CDU/CSU 20.10.2006 Burkert, Martin SPD 20.10.2006 Friedhoff, Paul K. FDP 20.10.2006 Götz, Peter CDU/CSU 20.10.2006 Goldmann, Hans- Michael FDP 20.10.2006 Gröhe, Hermann CDU/CSU 20.10.2006 Hemker, Reinhold SPD 20.10.2006 Hintze, Peter CDU/CSU 20.10.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.10.2006 Ibrügger, Lothar SPD 20.10.2006 Jung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 20.10.2006 Mattheis, Hilde SPD 20.10.2006 Menzner, Dorothée DIE LINKE 20.10.2006 Merten, Ulrike SPD 20.10.2006 Müller-Sönksen, Burkhardt FDP 20.10.2006 Müntefering, Franz SPD 20.10.2006 Neumann (Bremen), Bernd CDU/CSU 20.10.2006 D R R S S D S S D S W W W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten nlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Errichtung und zur Regelung der Aufgaben des Bundesamts für Justiz (Tagesordnungs- punkt 26) Wolfgang Nešković (DIE LINKE): Die Absicht der undesregierung, eine neue Bundesoberbehörde auf em Gebiet des Justizwesens zu errichten, scheint sich ur auf den ersten Blick einer kritischen politischen Be- rteilung zu entziehen. Zunächst ist nichts unschuldiger, ls eine Behörde, die noch nicht zu arbeiten begonnen r. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 20.10.2006 oth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.10.2006 upprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 20.10.2006 cheel, Christine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.10.2006 cheelen, Bernd SPD 20.10.2006 r. Schwall-Düren, Angelica SPD 20.10.2006 pahn, Jens CDU/CSU 20.10.2006 tiegler, Ludwig SPD 20.10.2006 r. Stinner, Rainer FDP 20.10.2006 töckel, Rolf SPD 20.10.2006 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 20.10.2006 immer (Neuss), Willy CDU/CSU 20.10.2006 issmann, Matthias CDU/CSU 20.10.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 5754 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Oktober 2006 (A) ) (B) ) Ausstattungen der Behörde vom Radiergummi bis zum modernen EDV-Gerät gelohnt haben werden? Maßgeblich wird sein, ob die neue Behörde bei ihrer Entscheidungsfindung die rechts- und sozialstaatlichen Grundsätze der Verfassung achten wird. Maßgeblich wird im Rückblick einmal sein, ob das deutsche Justiz- wesen mit der neuen Einrichtung in den ihr zugewiese- nen Aufgabenbereichen endlich ein Stück weit jene er- fährt, die längst überfällig ist. Es war nicht gerade eine Zierde am Gebäude der Justiz, dass etwa Aufgaben nach dem Auslandsunterhaltsgesetz oder dem Haager Adop- tionsübereinkommen jahrelang vom Generalbundes- anwalt wahrgenommen werden mussten. Mit Strafrecht hatte das jedenfalls nichts zu tun. Der Generalbundes- anwalt hat es tapfer ertragen. Und es überzeugt auch nicht, dass der mit der Einrichtung des Bundesamtes ver- bundene finanzielle Mehraufwand von vergleichsweise lächerlichen 400 000 Euro nicht etwa anstandslos origi- när bereitgestellt, sondern anderen Bereichen im Justiz- haushalt abgeknapst wird. Darüber hinaus bieten sich für die Bewertung des Vorhabens auf dem Gebiet der Justiz selbstverständlich auch formal-juristische Kategorien an. Ich denke da zu- nächst an den alten Grundsatz: pacta sunt servanda. Aus- weislich der Gesetzesbegründung ist die neue Bundes- oberbehörde – als nationale Kontaktstelle für den grenzüberschreitenden Rechtsverkehr – in erster Linie kein brillanter Einfall der Regierung, sondern ein schlichter Akt der Vertragserfüllung. Pacta sunt ser- vanda. Das heißt hier: Wir sind völkerrechtlich und su- pranational verpflichtet, eine bestimmte Behörde zu schaffen, also schaffen wir eine solche. Das ist so weit auch gut so. Wäre da nicht der bedenkliche Umstand, dass die neue Behörde nach dem konkreten Entwurf nicht nur einen Akt der Vertragserfüllung darstellen, sondern zugleich einen Vertragsbruch auslösen wird. Ich spreche von einem ganz bestimmten Vertrag, dem zumindest die Mehrheit dieses Hauses, sicherlich die al- lergrößte Bedeutung zumisst. Im Koalitionsvertrag (!) zwischen CDU/CSU und SPD heißt es auf Seite 95 unter B.III.10: „Neue Bundeseinrichtungen sollen in den neuen Ländern angesiedelt werden.“ Der vom Entwurf vorgesehene Sitz der neuen Bundesbehörde ist Bonn. Bonn liegt bekanntlich in den alten Bundesländern. Bonn liegt also nicht in den neuen Bundesländern. Dem- nach wird mit der Errichtung der Behörde in Bonn der Koalitionsvertrag gebrochen. Auch die brandenburgische CDU-Justizministerin Frau Beate Blechinger war zu einem entsprechenden Er- gebnis gelangt. Sie bat deshalb in der 822. Sitzung des Bundesrates am 19. Mai 2006 im Namen der fünf neuen Bundesländer gefälligst um die Einhaltung des Koali- tionsvertrages. Sie bat vergeblich! Cottbus in Branden- burg wäre übrigens ein guter Standort für das neue Bun- desamt gewesen. Die Cottbusser hätten sich sicherlich gefreut über die im Entwurf angekündigten neuen Ar- beitsplätze. Auch über die infrastrukturellen Impulse, die d d n e r m G h B a t g b G f d i t u d P f w k s P s s 2 s r n i l z „ s s S w k t h B g d l m B s A t U M u (C (D as neue Amt in seine Umgebung bringen wird, wären ie Cottbuser kaum traurig gewesen. Natürlich ist es den Partnern eines Vertrages, auch ei- es Koalitionsvertrages, grundsätzlich nicht unmöglich, ine vorgesehene Drittbegünstigung – unter zu präzisie- enden Voraussetzungen – auch wieder zurückzuneh- en. So was kann vorkommen. Ich verstehe das im runde. Selbst die Koalitionäre haben bei ihren Ver- andlungen im Herbst 2005 gute Gründe gesehen, neue undeseinrichtungen auf dem Gebiet der neuen Länder nzusiedeln. Genau das haben sie dann in den Koali- ionsvertrag geschrieben, nicht zuletzt weil es natürlich ut klingt und im Osten gern gelesen wird. Und jetzt ha- en die Koalitionäre eben sehr viel weniger gute ründe, diese neue Einrichtung doch in Bonn zu schaf- en. Was schert sie ihr Geschwätz von gestern! Das mag em Alltag des politischen Geschäfts entsprechen und nsoweit politisch menschlich sein. Der Koalitionsver- rag trägt ja auch nicht umsonst den Untertitel: „Mit Mut nd Menschlichkeit.“ Doch zurück zur formal-juristischen Sichtweise: Ich enke, Frau Justizministerin Blechinger wird bei ihrem rotest am 19. Mai 2006 berücksichtigt haben, dass es ür die beiderseitige Rücknahme eines dem Dritten ge- ährten Vorteils ganz wesentlich auf die Frage an- ommt, ob dem Dritten aus dem Vertrag ein echter An- pruch erwachsen sollte. Dies richtet sich nach dem arteiwillen unter Berücksichtigung der Verkehrsan- chauung. Dürfen wir also den Vertrag der Koalitionäre o verstehen, dass es ihnen jedenfalls am 11. November 005 darauf ankam, den Osten Deutschlands bei der An- iedlung staatlicher Verwaltung endlich als gleichbe- echtigten Landesteil anzuerkennen? Wörtlich steht dazu atürlich nichts im Vertrag. Da, wo der Wortlaut dürftig st, hilft stets die Auslegung, hier die systematische Aus- egung. Der dritte Abschnitt der Sektion B., der jenen itierten Passus enthält, trägt den erhellenden Titel: Aufbau Ost voranbringen!“ Seite um Seite dieses Ab- chnittes ist wieder und wieder mit diesem Slogan über- chrieben. Sie können ihn beim Blättern nicht übersehen. ie müssen ihn irgendwann einfach ernst nehmen, selbst enn er von der Koalition kommt. Damit ist die Auslegung abgeschlossen und der Fall lar: Nach dem hier allein maßgeblichen Willen der ver- ragsschließenden Parteien vom 11. November 2005 ge- ört das neue Bundesamt für Justiz gerade nicht nach onn und soll nun doch dahin. Das ist Vertragsbruch ge- enüber den neuen Bundesländern. Wenn nicht einmal ie Koalitionäre ihre eigene regierungspolitische Grund- age ernst nehmen, wie ernst können wir sie dann neh- en und was dürfen wir wohl noch von ihnen erwarten? ei allem Verständnis für das Interesse der Stadt Bonn, ich als politischer Standort zu behaupten und bei allem nsehen für die in Bonn schon vorhandenen Verwal- ungsstrukturen: Auch hier gilt: Pacta sunt servanda! nd so mahne ich für die Länder Brandenburg, Berlin, ecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen nd Thüringen die Einhaltung eines Versprechens an. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Oktober 2006 5755 (A) ) (B) ) Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Deutsche Bundestag hat gemäß § 7 in Verbin- dung mit § 4 Abs. 1 Satz 4 des Parlamentsbeteiligungs- gesetzes mit Wirkung vom 17. Oktober 2006 zu dem nachfolgenden Antrag seine Zustimmung im vereinfach- ten Verfahren erteilt: – Antrag der Bundesregierung Fortsetzung der Beteiligung deutscher Streit- kräfte an der Friedensmission der Vereinten Nationen im Sudan (UNMIS) auf Grundlage der Resolution 1714 (2006) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 6. Oktober 2006 – Drucksache 16/2900 – Die Fraktion Die Linke, hat mit Schreiben vom 13. Oktober 2006 zu dem Antrag der Bundesregierung mitgeteilt: „Sehr geehrter Herr Präsident, Bezug nehmend auf Ihr Schreiben vom 9. Oktober 2006 stimme ich namens der Fraktion DIE LINKE der Bitte der Bundesregierung zu, den Antrag „Fortsetzung der Beteiligung deutscher Streitkräfte an der Friedensmission der Vereinten Nationen im Sudan (UNMIS) auf Grundlage der Resolution 1714 (2006) des Sicherheitsrates der Vereinten Na- tionen vom 6. Oktober 2006“ im vereinfachten Zu- stimmungsverfahren nach § 7 in Verbindung mit § 4 Abs. 1 Satz 4 des Parlamentsbeteiligungsgeset- zes zu behandeln. Die Zustimmung zu diesem Verfahren ändert nichts an der Ablehnung bzw. Nichtzustimmung zum An- trag auf Fortsetzung der Beteiligung deutscher Streitkräfte im Sudan (UNMIS) durch die Mitglie- der meiner Fraktion. Mit freundlichen Grüßen Dr. Gregor Gysi“. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat mit Schrei- ben vom 19. Oktober 2006 mitgeteilt, dass sie den Antrag Für die fortdauernde Unterstützung des Sta- bilisierungs- und Demokratisierungsprozesses in Afghanistan auf Drucksache 16/447 zurückzieht. Der Bundesrat hat in seiner 826. Sitzung am 13. Oktober 2006 beschlossen, den nachstehenden Ge- setzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Erstes Gesetz zur Änderung des Allgemeinen Eisenbahngesetzes – Gesetz zu dem Vertrag vom 13. April 2005 zwi- schen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich der Niederlande über den Zusammen- – – – m d n (C (D schluss der deutschen Bundesstraße B 56n und der niederländischen Regionalstraße N 297n an der gemeinsamen Staatsgrenze durch Errichtung einer Grenzbrücke Erstes Gesetz zur Änderung des Erneuerbare- Energien-Gesetzes Gesetz über elektronische Handelsregister und Genossenschaftsregister sowie das Unterneh- mensregister (EHUG) Zweites Gesetz zur Änderung des Gesetzes zur Verbesserung der personellen Struktur beim Bun- deseisenbahnvermögen und in den Unternehmen der Deutschen Bundespost Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 er Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den achstehenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Ergebnisse ihrer Bemühungen um die Weiterentwicklung der politischen und ökonomischen Gesamtstrategie für die Balkanstaa- ten und ganz Südosteuropa für das Jahr 2005 – Drucksache 16/778 – Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die aktualisierten Stabilitäts- und Konver- genzprogramme 2005 der EU-Mitgliedstaaten – Drucksache 16/1218 – Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2003 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen aus dem ersten Vierteljahr des Haushaltsjahres 2003 (vorläufige Haushaltsführung) – Drucksachen 15/1414, 15/1546 Nr. 1.8 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2003 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im zweiten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2003 (vorläufige Haushaltsführung bis 30. April 2003) – Drucksachen 15/1541, 15/1608 Nr. 5 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2003 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im dritten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2003 – Drucksachen 15/2056, 15/2105 Nr. 5 – 5756 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Oktober 2006 (A) ) (B) ) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2003 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im vierten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2003 – Drucksachen 15/2714, 15/2790 Nr. 2 – Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Auswirkungen der §§ 15 und 16 Bun- deserziehungsgeldgesetz – Drucksachen 15/3400, 15/3693 Nr. 1.1, 16/820 Nr. 38 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- Vorlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- tung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 16/419 Nr. 1.2 Drucksache 16/419 Nr. 2.18 Drucksache 16/419 Nr. 2.19 Drucksache 16/481 Nr. 1.13 Drucksache 16/820 Nr. 1.4 Drucksache 16/901 Nr. 2.4 Drucksache 16/993 Nr. 2.11 Drucksache 16/1942 Nr. 2.2 Drucksache 16/1942 Nr. 2.43 Finanzausschuss Drucksache 16/1942 Nr. 2.13 Drucksache 16/1942 Nr. 2.21 Drucksache 16/1942 Nr. 2.23 Drucksache 16/1942 Nr. 2.24 Drucksache 16/1942 Nr. 2.28 Drucksache 16/1942 Nr. 2.29 Drucksache 16/1942 Nr. 2.30 Drucksache 16/1942 Nr. 2.31 Drucksache 16/1942 Nr. 2.39 Drucksache 16/1942 Nr. 2.51 Haushaltsausschuss Drucksache 16/2555 Nr. 2.26 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 16/150 Nr. 1.1 Drucksache 16/150 Nr. 1.34 Drucksache 16/629 Nr. 2.11 Drucksache 16/993 Nr. 1.1 Drucksache 16/993 Nr. 1.5 Drucksache 16/1942 Nr. 2.4 Drucksache 16/1942 Nr. 2.10 Drucksache 16/1942 Nr. 2.15 Drucksache 16/1942 Nr. 2.34 Drucksache 16/2555 Nr. 2.2 Drucksache 16/2555 Nr. 2.5 Drucksache 16/2555 Nr. 2.25 Drucksache 16/2555 Nr. 2.80 Drucksache 16/2555 Nr. 2.82 Drucksache 16/2555 Nr. 2.127 Drucksache 16/2555 Nr. 2.135 (C (D Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 16/1942 Nr. 2.14 Drucksache 16/1942 Nr. 2.47 Drucksache 16/1942 Nr. 2.49 Drucksache 16/2555 Nr. 1.7 Drucksache 16/2555 Nr. 1.8 Drucksache 16/2555 Nr. 1.26 Drucksache 16/2555 Nr. 2.3 Drucksache 16/2555 Nr. 2.9 Drucksache 16/2555 Nr. 2.17 Drucksache 16/2555 Nr. 2.20 Drucksache 16/2555 Nr. 2.21 Drucksache 16/2555 Nr. 2.28 Drucksache 16/2555 Nr. 2.34 Drucksache 16/2555 Nr. 2.35 Drucksache 16/2555 Nr. 2.36 Drucksache 16/2555 Nr. 2.41 Drucksache 16/2555 Nr. 2.42 Drucksache 16/2555 Nr. 2.43 Drucksache 16/2555 Nr. 2.44 Drucksache 16/2555 Nr. 2.45 Drucksache 16/2555 Nr. 2.46 Drucksache 16/2555 Nr. 2.47 Drucksache 16/2555 Nr. 2.48 Drucksache 16/2555 Nr. 2.50 Drucksache 16/2555 Nr. 2.59 Drucksache 16/2555 Nr. 2.63 Drucksache 16/2555 Nr. 2.74 Drucksache 16/2555 Nr. 2.84 Drucksache 16/2555 Nr. 2.89 Drucksache 16/2555 Nr. 2.95 Drucksache 16/2555 Nr. 2.96 Drucksache 16/2555 Nr. 2.104 Drucksache 16/2555 Nr. 2.107 Drucksache 16/2555 Nr. 2.121 Drucksache 16/2555 Nr. 2.122 Drucksache 16/2555 Nr. 2.126 Drucksache 16/2555 Nr. 2.142 Drucksache 16/2555 Nr. 2.143 Drucksache 16/2555 Nr. 2.144 Drucksache 16/2555 Nr. 2.145 Drucksache 16/2555 Nr. 2.147 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 16/1942 Nr. 2.32 Drucksache 16/2555 Nr. 2.4 Drucksache 16/2555 Nr. 2.6 Drucksache 16/2555 Nr. 2.8 Drucksache 16/2555 Nr. 2.49 Drucksache 16/2555 Nr. 2.52 Drucksache 16/2555 Nr. 2.55 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 16/1475 Nr. 2.1 Drucksache 16/1748 Nr. 1.1 Drucksache 16/1748 Nr. 2.13 Drucksache 16/1942 Nr. 2.3 Drucksache 16/1942 Nr. 2.35 Drucksache 16/1942 Nr. 2.36 Drucksache 16/1942 Nr. 2.37 Drucksache 16/2555 Nr. 1.1 Drucksache 16/2555 Nr. 1.2 Drucksache 16/2555 Nr. 1.3 Drucksache 16/2555 Nr. 1.4 Drucksache 16/2555 Nr. 1.5 Drucksache 16/2555 Nr. 1.6 Drucksache 16/2555 Nr. 1.25 Drucksache 16/2555 Nr. 2.14 Drucksache 16/2555 Nr. 2.31 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Oktober 2006 5757 (A) (C) (B) (D) Drucksache 16/2555 Nr. 2.54 Drucksache 16/2555 Nr. 2.103 Drucksache 16/2555 Nr. 2.110 Drucksache 16/2555 Nr. 2.129 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 16/150 Nr. 2.218 Drucksache 16/150 Nr. 2.269 Drucksache 16/150 Nr. 2.271 Drucksache 16/1475 Nr. 2.21 Drucksache 16/1942 Nr. 2.38 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 16/150 Nr. 2.67 Drucksache 16/1748 Nr. 2.22 Drucksache 16/1942 Nr. 1.15 Drucksache 16/1942 Nr. 2.41 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 16/150 Nr. 2.18 Drucksache 16/150 Nr. 2.143 58. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. Oktober 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Petra Pau


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Ich schließe die Aussprache, muss allerdings den Kol-

    egen Korte enttäuschen: Heute kann nicht einstimmig
    bgestimmt werden, weil interfraktionell vorgeschlagen
    st, die Vorlagen auf den Drucksachen 16/1499 und
    6/1169 an die in der Tagesordnung aufgeführten Aus-
    chüsse zu überweisen – es sei denn, es kommt jetzt aus
    em Plenum der Vorschlag, anders zu verfahren.


    (Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein, das machen wir einstimmig!)


    Sie sind damit einverstanden. Dann sind die Überwei-
    ungen so beschlossen.

    Ich rufe die Tagesordnungspunkte 28 a bis 28 d auf:

    a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Marie-
    Luise Dött, Katherina Reiche (Potsdam),
    Dr. Christian Ruck, weiterer Abgeordneter und
    der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeord-
    neten Marco Bülow, Dirk Becker, Petra
    Bierwirth, weiterer Abgeordneter und der Frak-
    tion der SPD

    Deutschlands Verantwortung national und
    international mit einer umfassenden Strategie
    zur biologischen Vielfalt wahrnehmen

    – Drucksache 16/1996 –
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (f)

    Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
    Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
    Verbraucherschutz
    Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
    Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
    Entwicklung
    Ausschuss für Tourismus
    Haushaltsausschuss

    b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundes-
    regierung

    Bericht der Bundesregierung zur Lage der
    Natur

    – Drucksache 15/5903 –
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (f)

    Sportausschuss
    Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
    Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
    Verbraucherschutz
    Ausschuss für Bildung, Forschung und
    Technikfolgenabschätzung
    Ausschuss für Tourismus






    (A) )



    (B) )


    Vizepräsidentin Petra Pau
    c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Undine
    Kurth (Quedlinburg), Cornelia Behm, Ulrike
    Höfken, weiterer Abgeordneter und der Fraktion
    des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN

    Nationale Biodiversitätsstrategie zügig vor-
    legen

    – Drucksache 16/1497 –
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (f)

    Sportausschuss
    Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
    Verbraucherschutz
    Ausschuss für Bildung, Forschung und
    Technikfolgenabschätzung
    Ausschuss für Tourismus

    d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Undine
    Kurth (Quedlinburg), Rainder Steenblock,
    Cornelia Behm, weiterer Abgeordneter und der
    Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN

    Verstöße gegen FFH-Richtlinie umgehend
    abstellen

    – Drucksache 16/1670 –
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (f)

    Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
    Verbraucherschutz
    Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union

    Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die
    Aussprache eine Stunde vorgesehen. – Auch dazu höre
    ich keinen Widerspruch. Dann ist das so beschlossen.

    Als erster Redner in dieser Debatte hat der Bundes-
    minister Sigmar Gabriel das Wort.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Natur-
    schutz und Reaktorsicherheit:

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Über
    den Bericht der Bundesregierung zur Lage der Natur und
    die dazu vorliegenden Anträge wird heute gemeinsam
    beraten. Ich glaube, es ist sinnvoll, darauf hinzuweisen,
    dass der Bericht der Bundesregierung zur Lage zur Natur
    noch aus der letzten Legislaturperiode stammt. Einem
    Auftrag des Parlaments folgend wurde damit erstmals
    auf der Basis aktueller naturwissenschaftlicher Daten
    eine politische Bewertung durch die Bundesregierung
    vorgenommen.

    Im Ergebnis wird in diesem Bericht eine ganze Reihe
    von Hausaufgaben formuliert, die wir noch zu erledigen
    haben. Ich nenne die wichtigsten: Es wird die Entwick-
    lung einer nationalen Strategie zum Schutz der biolo-
    gischen Vielfalt gefordert, es wird die Dringlichkeit des
    Schutzes des nationalen Naturerbes unterstrichen und es
    wird gefordert, Deutschland solle mehr Verantwortung
    im internationalen Naturschutz wahrnehmen.

    Ich will zu diesen Hausaufgaben nur so viel sagen:
    Wir haben diese nationale Strategie zum Schutz der bio-
    logischen Vielfalt erarbeitet. Sie befindet sich derzeit in
    der Ressortabstimmung. Wir werden darüber im Hause

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    (C (D icher noch zu diskutieren haben. Innerhalb der Bundesegierung wird sie derzeit abgestimmt. Die Dringlichkeit des Schutzes des nationalen Kulurerbes ist bereits in die Koalitionsvereinbarung aufgeommen worden. Wir haben es immerhin geschafft, 25 000 Hektar Fläche als nationales Kulturerbe zusamenzufassen, den Verkauf zu verhindern und eine Stif ung zu organisieren. Wir debattieren derzeit auch im ahmen der Haushaltspolitik über die schwierigste dabei u lösende Aufgabe, nämlich wie wir mit dem Personal mgehen, das bisher in der Bundesverwaltung dafür zutändig war. Wir haben es zunächst einmal geklärt. Ich laube, das ist ein Riesenschritt. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es ist selten, dass Sie von den Grünen als Erstes klat-
    chen, aber ich glaube, es gibt noch genug Themen, über
    ie wir miteinander debattieren müssen.

    Ich finde, es war eine gute Entscheidung der Bundes-
    egierung, die nächste UN-Konferenz zur biologischen
    ielfalt nach Deutschland einzuladen. Im Jahre 2008

    ind wir Gastgeber.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD, der CDU/ CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Ulrich Kelber [SPD]: Das war eine gute Entscheidung!)


    Jetzt klatschen die Bonner zuerst. – Ich glaube, wenn
    an so etwas tut, dann ist es auch richtig, darauf hinzu-
    eisen, dass das Gastgeberland natürlich eine besondere
    erantwortung dafür hat, im eigenen Land dazu beizu-

    ragen, dass die vorhandene Artenvielfalt nicht mehr so
    tark bedroht wird. Deswegen will ich zu Beginn gerne
    in paar Bemerkungen dazu machen.

    Schauen Sie sich um! Wir diskutieren über dieses
    hema und mit einigen wenigen Ausnahmen, über die
    ir Fachpolitiker uns sicher ganz besonders freuen, sit-

    en im Wesentlichen die Fachpolitiker hier. Ich glaube,
    ir müssen zugeben, dass das Thema biologische Viel-

    alt, Artenvielfalt nicht im Mittelpunkt der öffentlichen
    ebatte steht. Wir haben nicht den Eindruck, dass viele
    enschen Verständnis dafür haben.

    Wann regen sich die Menschen bei uns auf? Das tun
    ie, wenn sie merken, dass Wilderer in Afrika Elefanten
    der Löwen töten, weil das für uns natürlich wichtige
    ymboltiere sind. Wenn es bei uns aber darum geht, ein
    iotop zu schützen, dann macht man sich schnell über
    en Feldhamster oder die Mopsfledermaus lustig, weil
    ie uns weniger interessieren. Man muss offen sagen:
    er Schutz unserer kleinen Biotope ist im Kern der Auf-

    rag, den wir in unserem Land zu erfüllen haben. Der
    eldhamster und die Mopsfledermaus oder auch Bruno,
    er Bär, sind eben die Tiere, die wir bei uns zu schützen
    aben.


    (Beifall der Abg. Eva Bulling-Schröter [DIE LINKE])







    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Sigmar Gabriel
    Es ist sehr schwer, den Afrikanern klar zu machen,
    dass sie ihre Elefanten und Löwen nicht töten sollen,
    wenn bei uns der erste Braunbär, der um die Ecke
    kommt, erschossen wird.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Christian Ruck [CDU/CSU]: Koalitionsbruch!)


    – Ja, ich hatte viel Verständnis für die schwierige Lage
    des Kollegen Schnappauf, trotzdem ist das international
    schwer zu verstehen, was durch die entsprechenden Dis-
    kussionen deutlich wird. – Für die Afrikaner und die
    Asiaten ist es auch schwer zu verstehen, dass wir ihnen
    immer kluge Ratschläge geben, wie sie die von uns so
    sehr geliebten Großtiere doch bitte schützen sollen,
    wenn sie gleichzeitig sehen, dass die Artenvielfalt bei
    uns dramatisch abnimmt, weil wir für die bei uns heimi-
    schen Arten relativ wenig tun und weil wir nicht bereit
    sind, sie zu schützen.

    Dass die Artenvielfalt bei uns zurückgeht, wird durch
    ein paar Zahlen, wie ich finde, dramatisch deutlich:
    Weltweit gibt es 400 000 bis 450 000 Pflanzen- und Pilz-
    arten. In Deutschland haben wir ganze 7 Prozent davon.
    Man muss wissen, dass von den Biotopen, die wir für
    den Schutz dieser Pflanzen und Pilze haben, über
    60 Prozent bedroht sind. Weltweit gibt es über
    1,4 Millionen Tierarten. In Deutschland haben wir weni-
    ger als 4 Prozent davon. Davon sind mehr als 36 Prozent
    vom Aussterben bedroht.

    Das heißt, wenn wir über Artenvielfalt und Biodiver-
    sität reden, dann reden wir gleichzeitig über eine drama-
    tische Lage in unserem Land. In Europa ist sie übrigens
    nicht viel anders. Wir sind weit davon entfernt, die 2010-
    Ziele zum Stopp des Rückgangs der weltweiten Arten-
    vielfalt in unserem eigenen Land und in Europa zu errei-
    chen. Wenn wir es mit dem Thema ernst meinen, dann
    müssen wir es schaffen, dass das öffentliche und auch
    das politische Interesse über die Fachpolitik hinausgeht.

    Wir können jetzt eine Menge über den Antrag der
    Grünen zur FFH-Richtlinie und über den Antrag der
    Koalitionsfraktionen diskutieren. All das wird geduldi-
    ges Papier bleiben, wenn es uns nicht gelingt, beim
    nächsten Mal eine Öffentlichkeit zu erreichen, die über
    die hier im Parlament Anwesenden hinausgeht, was auch
    mit der Tageszeit zusammenhängt, zu der wir über die-
    ses Thema diskutieren.


    (Beifall im ganzen Hause)


    – Ich sage das durchaus selbstkritisch. Diese Kritik ist
    nicht an einen Einzelnen gerichtet. Aber wir müssen eine
    größere Öffentlichkeit erreichen, sonst haben wir mit
    diesem Thema keine Chance und sonst bleibt all das,
    was wir sagen und aufschreiben, relativ bedeutungslos.

    Man kann zu diesem Thema unterschiedliche Zu-
    gänge finden. Vielleicht ist der Zugang, den wir traditio-
    nell wählen, an das Verständnis zu appellieren und die
    Bedeutung der Schöpfung hervorzuheben, wichtig. Aber
    er ist nicht schlagkräftig genug, um andere davon zu
    überzeugen, dass dieses Thema über die Fachpolitik hi-

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    (C (D aus eine Bedeutung hat. Lassen Sie mich also ein wirtchaftliches Thema aufgreifen, von dem ich glaube, dass s im Zusammenhang mit der Bewahrung der Artenvielalt zunehmend an Bedeutung gewinnen wird. Wenn man nicht selber ein ökologisches Verständnis at oder aus christlichen oder religiösen Gründen – aufrund des Respekts vor der Schöpfungsgeschichte – eien Zugang zum Erhalt der Artenvielfalt findet, dann ibt es einen ökonomischen Zugang, der in Zukunft ehr in den Mittelpunkt der Debatte gestellt werden uss. Wir wissen, dass heute 6,5 Milliarden Menschen uf der Erde leben. In absehbarer Zukunft wird diese ahl auf 9 Milliarden steigen. Wir wissen, dass wir auf er Basis begrenzter Rohstoffe, die wir traditionell nuten, die wirtschaftliche Entwicklung dieser 6,5 Milliaren und in Zukunft 9 Milliarden Menschen vorantreiben üssen. Wir haben nicht unbegrenzt Energie, Öl und as. Wir haben auch nicht unbegrenzt Kupfer und viele ndere Rohstoffe, die wir brauchen, um die wirtschaftlihe Entwicklung voranzutreiben. Wenn wir das wissen und wenn wir gleichzeitig wisen, dass die Intelligenz der Natur in Form nachwachender Rohstoffe vielfach geeignet ist, diese begrenzten ohstoffe so zu ersetzen, dass man bei der Produktion on Industriegütern oder Medikamenten keine Qualitätserluste hat und dabei gleichzeitig eine wesentlich gerinere Belastung der Umwelt durch die industrielle Prouktion erreichen kann, dann ist das nicht nur eine Frage er Vernunft und der Verantwortung, sondern auch der konomischen Klugheit, stärker als in der Vergangenheit uf diese Intelligenz der Natur zu setzen. In Braunschweig hat das Deutsche Zentrum für Luftnd Raumfahrt am Forschungsflughafen seinen Sitz. Es xperimentiert damit, traditionelle Werkstoffe in der uftfahrtindustrie, also zum Bau von Flugzeugen, eben icht mehr durch Stahl, Aluminium oder Kunststoff beeitzustellen, sondern durch nachwachsende Rohstoffe. s ist erstaunlich, was an Materialfestigkeit und Quali ätssicherung mit einem völlig anderen Rohstoff erreicht erden kann. Wenn Sie mich vor ein paar Jahren gefragt ätten, ob es möglich ist, Flugzeugteile aus nachwachenden Rohstoffen zu bauen, dann hätte ich zumindest twas ungläubig geguckt. In der Mikrobiologie, der Weißen Biotechnologie, ibt es die Möglichkeit, Enzyme synthetisch herzustelen, die in Waschmitteln genauso gut wirken, aber die mwelt wesentlich weniger schädigen. Auch die Nano echnologie bietet viele Chancen. Wir haben – das sage ch deutlich, weil das eine kritische Debatte ist – bis hiein in die Gentechnik nicht nur Risiken, sondern auch hancen. Es klatscht zwar nur die eine Seite, aber debattieren üssen wir über dieses Thema; (Marie-Luise Dött [CDU/CSU]: Politischer Applaus!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    enn davor können wir uns nicht drücken.






    (A) )


    )

    Bundesminister Sigmar Gabriel
    Wenn man sehr viel Wasser nutzen muss, um aus ei-
    ner Kartoffel ein bisschen Stärke für die chemische
    Industrie zu gewinnen, und wenn es in Zukunft eine Kar-
    toffelsorte gibt, bei der nicht die Gefahr der Ausstäu-
    bung oder der Kontamination auf andere landwirtschaft-
    liche Flächen besteht und die auch nicht die
    Mikroorganismen in der Erde verändert, bei der man
    aber gleichzeitig weniger Wasser braucht, um sogar
    mehr Stärke für die chemische Produktion bereitzustel-
    len, dadurch weniger Abwasser verbraucht und damit
    die Umwelt weniger belastet. Dann müssen wir zumin-
    dest darüber reden, ob es sich nicht lohnt, diesem For-
    schungsprozess nachzugehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    – Ich sage nicht, dass man darüber nicht unterschiedli-
    cher Auffassung sein kann. Aber man kann dieser Frage
    nicht ausweichen, wenn man weiß, dass aus 6,5 Milliar-
    den irgendwann 9 Milliarden Menschen werden.


    (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Sie müssen es noch einmal sagen!)


    – Die Frage, ob wir dieses Wissen nur dazu benutzen, es
    uns gegenseitig vorzuhalten, sagt auch etwas über die
    Ernsthaftigkeit der Debatte aus.

    Mir geht es in der Sache um Folgendes: Wenn wir
    merken, dass wir mit dem altruistischen Zugang, die Ar-
    tenvielfalt zu schützen, nicht weit genug gekommen
    sind, müssen wir einen zweiten Zugang, nämlich ökono-
    mische Vernunft, bei der Frage anmahnen, ob wir zulas-
    sen, dass die Artenvielfalt immer geringer wird. Denn
    wenn die Intelligenz der Natur in Zukunft stärker genutzt
    werden soll, dann darf man natürlich nicht die Dumm-
    heit begehen, den Bestand der Natur ständig zu verrin-
    gern, wodurch immer mehr Pflanzenarten, immer mehr
    Tierarten, immer mehr Fläche, immer mehr Biotope ver-
    loren gehen,


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    sondern dann muss ein ökonomisches Interesse beste-
    hen, die Artenvielfalt zu erhalten. Ich sage das selbstver-
    ständlich nicht, um damit eine Ökonomisierung herbei-
    zuführen, bei der nur noch das Bestand hat, was einem
    wirtschaftlichen Verwertungsinteresse entspricht.



Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Herr Minister Gabriel, gestatten Sie eine Zwischen-

frage des Kollegen Koppelin – was auch ermöglichen
würde, die Redezeit genauer einzuschätzen?

Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Natur-
schutz und Reaktorsicherheit:

Wenn ich erst den Gedanken zu Ende führen darf,
gerne.

Ich meine ausdrücklich nicht, dass man die Rechtfer-
tigung des Naturschutzes aus sich selbst heraus an die
Seite stellen und nur noch ökonomisches Verwertungsin-
teresse im Blick haben sollte. Aber mich bedrückt, dass
diese Diskussion die Mitte der Gesellschaft noch lange
nicht erreicht hat. Deshalb müssen wir dafür Sorge tra-
gen, dass bei der Frage, ob wir die Artenvielfalt erhalten

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(C (D der weiter dazu beitragen wollen, dass sie zerstört wird, ie ökonomische Vernunft stärker in den Blick rückt. (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Bitte schön, Herr Koppelin.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Jürgen Koppelin


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Bundesminister, da mir an Ihrer Rede auffällt,

    ass überwiegend nur CDU/CSU und FDP klatschen:
    ann es sein, dass die SPD-Fraktion das, was Sie sagen,
    och nicht begriffen hat?

    Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Natur-
    chutz und Reaktorsicherheit:

    Nein, die SPD-Fraktion hat das von mir so oft gehört
    nd so viel Beifall geklatscht, dass sie sich derzeit mit
    reundlicher Zustimmung zufrieden gibt. Das ist der ein-
    ige Grund, Herr Kollege Koppelin.


    (Beifall bei der SPD – Ulrich Kelber [SPD]: Die FDP ist echt eine Kasperfraktion geworden!)


    Ich habe gedacht, die Ernsthaftigkeit der Debatte ist
    urch Ihre Anwesenheit größer. Manchmal nützt natür-
    ich Anwesenheit allein nichts, Herr Koppelin; man

    uss auch versuchen, in die Sache einzusteigen.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Meine Damen und Herren, ich habe – das sage ich in
    ller Offenheit – jetzt nichts von dem vorgetragen, was
    ir das Haus klugerweise zu dem Thema aufgeschrieben

    at. Ich könnte eine Menge zur FFH-Richtlinie und zu
    nderen Themen sagen. Ich bin froh, dass wir es ge-
    chafft haben, dass die Klagen zurückgenommen worden
    ind, dass wir alle pünktlich gemeldet haben und dass
    ir Natura 2000 erreicht haben. Das ist übrigens auch

    in Erfolg der großen Koalition, in sehr vertrauensvoller
    usammenarbeit mit den Ländern. Auf diese Ausführun-
    en verzichte ich jetzt und gebe sie notfalls zu Protokoll,
    alls dazu die Chance besteht.

    Ich wäre aber dankbar, wenn Sie mithelfen würden,
    ie entscheidende Menschheitsfrage, wie wir mit unserer
    iologischen Vielfalt in den kommenden Jahren umge-
    en, mehr in den Mittelpunkt der Debatte zu stellen und
    ielleicht etwas ernsthafter mit dem Thema umzugehen,
    ls sich nur gegenseitig vorzuwerfen, wer gerade
    latscht und wer nicht.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Ulrich Kelber [SPD]: Herr Koppelin gehört auch zur Artenvielfalt!)