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ID1604710600

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    15. Knake-Werner.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/47 Einzelplan 11 Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ Bundesministerium für Arbeit und So- ziales Franz Müntefering, Bundesminister BMAS Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Ronald Pofalla (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Helmut Holter, Minister (Mecklenburg-Vorpommern) . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Lehn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ralf Brauksiepe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ilse Falk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Spanier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4592 C 4596 B 4597 D 4600 C 4603 C 4605 A 4606 D 4608 C 4609 C 4621 A 4622 B 4623 D 4626 A 4627 D 4628 D 4630 B 4631 C 4632 D 4633 D Deutscher B Stenografisch 47. Sitz Berlin, Donnerstag, den I n h a l Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2007 (Haushaltsgesetz 2007) (Drucksache 16/2300) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2006 bis 2010 (Drucksache 16/2301) . . . . . . . . . . . . . . . . K S H D M C 4591 A 4592 A 4592 B 4592 B Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4610 D undestag er Bericht ung 7. September 2006 t : laus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . tefan Müller (Erlangen) (CDU/CSU) . . . . . ans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) . . . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend r. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . iriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4611 D 4613 A 4614 B 4615 C 4617 A 4618 D 4619 C 4620 C Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4635 A 4635 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. September 2006 Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Einführung des Elterngeldes (Drucksache 16/2454) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Angelika Brunkhorst, Michael Kauch, Horst Meierhofer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Exportaktivitäten deutscher Unternehmen im Technolo- giebereich erneuerbarer Energien sach- gerecht unterstützen (Drucksache 16/1565) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Heidrun Bluhm, Dr. Gesine Lötzsch, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Generelle Altschuldenent- lastung auf dauerhaft leer stehende Wohnungen (Drucksache 16/2078) . . . . . . . . . . . . . . . . d) Antrag der Abgeordneten Heidrun Bluhm, Dr. Barbara Höll, Dr. Gesine Lötzsch, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Grunderwerbsteuerbefrei- ung bei Fusionen von Wohnungsunter- nehmen und Wohnungsgenossenschaf- ten in den neuen Ländern (Drucksache 16/2079) . . . . . . . . . . . . . . . . e) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht über die aktualisierten Stabili- täts- und Konvergenzprogramme 2005 der EU-Mitgliedstaaten (Drucksache 16/1218) . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Errichtung einer „Bundesstif- tung Baukultur“ (Drucksachen 16/1945, 16/1990) . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Wolfgang Gehrcke, Hüseyin-Kenan Aydin, Dr. Diether Dehm, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Dauergeneh- migungen für Militärflüge aufheben (Drucksache 16/857) . . . . . . . . . . . . . . . . . c d e f g T a 4636 D 0000 A4637 B 4638 D 4639 D 4641 A 4642 B 4642 C 4642 C 4642 D 4642 D 4643 A 4643 A ) Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Irmingard Schewe-Gerigk, Marieluise Beck (Bremen), weiterer Ab- geordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Mei- nungs- und Versammlungsfreiheit für Lesben und Schwule in ganz Europa durchsetzen (Drucksache 16/1667) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Sevim Dagdelen, Monika Knoche, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Flüchtlingen aus Nahost Schutz bieten (Drucksache 16/2341) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Lukrezia Jochimsen, Katja Kipping, Dr. Petra Sitte, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Bundespolitik soll im Streit um die Waldschlösschenbrücke vermitteln (Drucksache 16/2499) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch, Petra Pau, Dr. Hakki Keskin, Dr. Gregor Gysi und der Fraktion der LIN- KEN: Fertigstellung des Mauerparks im Bereich der ehemaligen innerstädti- schen Grenze in Berlin (Drucksache 16/2508) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Ulrike Höfken, Rainder Steenblock, Matthias Berninger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Forderung der EU nach Transparenz bei Subventionen im Agrarbereich voll- ständig umsetzen und die Neuausrich- tung der Förderung vorbereiten (Drucksache 16/2518) . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 3: ) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses – zu dem Antrag des Bundesministeri- ums der Finanzen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushalts- jahr 2004 – Vorlage der Haushalts- und Vermögensrechnung des Bun- des (Jahresrechnung 2004) – – Unterrichtung durch den Bundesrech- nungshof: Bemerkungen des Bundes- rechnungshofes 2005 zur Haus- halts- und Wirtschaftsführung des Bundes (einschließlich der Feststel- lungen zur Jahresrechnung 2004) (Drucksachen 15/5206, 16/820 Nr. 28, 16/160, 16/413 Nr. 1.3, 16/2025) . . . . . . . 4643 A 4643 B 4643 B 4643 C 4643 C 4643 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. September 2006 III b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses – zu dem Antrag des Präsidenten des Bundesrechnungshofes: Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haus- haltsjahr 2004 – Einzelplan 20 – – zu dem Antrag des Präsidenten des Bundesrechnungshofes: Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haus- haltsjahr 2005 – Einzelplan 20 – (Drucksachen 15/5005, 16/820 Nr. 27, 16/500, 16/2026) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Wolfgang Zöller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Heidi Knake-Werner, Senatorin (Berlin) Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans Georg Faust (CDU/CSU) . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kröning (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ilse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . K K D S M K E S P U J L B U U U H B Z E e z g ( Z A H t A W A w w ( W 4644 A 4644 B 4647 A 4648 C 4650 D 4652 B 4653 C 4656 B 4658 A 4660 A 4662 A 4663 D 4664 D 4665 D 4667 C 4669 B 4671 A 4672 B 4674 A 4675 A 4676 D 4678 B 4680 B 4681 D 4682 B 4682 C ai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) laus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . Volker Kröning (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit igmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . atherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . va Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . etra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . osef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . utz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . usatztagesordnungspunkt 2: rste Beratung des von der Bundesregierung ingebrachten Entwurfs eines Ersten Geset- es zur Änderung des Erneuerbare-Ener- ien-Gesetzes Drucksache 16/2455) . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 3: ntrag der Abgeordneten Peter Bleser, Ursula einen, Klaus Brähmig, weiterer Abgeordne- er und der Fraktion der CDU/CSU sowie der bgeordneten Mechthild Rawert, Waltraud olff (Wolmirstedt), Ulrich Kelber, weiterer bgeordneter und der Fraktion der SPD: Die eltweit letzten 100 westpazifischen Grau- ale schützen Drucksache 16/2510) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung olfgang Tiefensee, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4684 A 4685 B 4686 A 4687 C 4689 D 4692 A 4693 C 4696 A 4697 B 4698 C 4700 B 4701 D 4703 A 4704 A 4705 C 4707 D 4708 A 4708 B 4708 D 4710 C 4710 C 4710 D IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. September 2006 Jan Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Günther (Plauen) (FDP) . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaas Hübner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingo Schmitt (Berlin) (CDU/CSU) . . . . . . . . . Petra Weis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Jörg van Essen (FDP) zur Abstimmung über die Beschluss- empfehlung zu dem Antrag: Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 2004 – Vorlage der Haushalts- und Vermögensrech- nung des Bundes (Jahresrechnung 2004) – (Tagesordnungspunkt 3 a) . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Ute Koczy, Undine Kurth (Quedlinburg), Cornelia Behm, Sylvia Kotting-Uhl, Bärbel Höhn, Winfried Hermann, Dr. Anton Hofreiter, Peter Hettlich und Ulrike Höfken (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Ab- stimmung über den Antrag: Die weltweit letz- ten 100 westpazifischen Grauwale schützen (Zusatztagesordnungspunkt 3) . . . . . . . . . . . . 4713 A 4714 C 4716 C 4717 C 4719 A 4721 A 4722 C 4724 B 4725 D 4727 A 4728 A 4729 D 4731 B 4732 D 4733 A 4733 C 4733 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. September 2006 4591 (A) ) (B) ) 47. Sitz Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. September 2006 4733 (A) ) (B) ) für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates ropabank abwenden – Das Öl- und Gasprojekt Sachalin Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * A V A l p u d f r G d d s d d w z t – S W e t O g s s v d e u Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 07.09.2006 Bär, Dorothee CDU/CSU 07.09.2006 Bätzing, Sabine SPD 07.09.2006 Bellmann, Veronika CDU/CSU 07.09.2006 Brand, Michael CDU/CSU 07.09.2006 Goldmann, Hans- Michael FDP 07.09.2006 Groneberg, Gabriele SPD 07.09.2006 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 07.09.2006 Hilsberg, Stephan SPD 07.09.2006 Höfer, Gerd SPD 07.09.2006* Homburger, Birgit FDP 07.09.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2006 Dr. Jung, Franz Josef CDU/CSU 07.09.2006 Kühn-Mengel, Helga SPD 07.09.2006 Kunert, Katrin DIE LINKE 07.09.2006 Meckel, Markus SPD 07.09.2006 Meierhofer, Horst FDP 07.09.2006 Pflug, Johannes SPD 07.09.2006 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 07.09.2006 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 07.09.2006 Dr. Staffelt, Ditmar SPD 07.09.2006 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 07.09.2006 Zapf, Uta SPD 07.09.2006 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Erklärung des Abgeordneten Jörg van Essen (FDP) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 2004 – Vorlage der Haus- halts- und Vermögensrechnung des Bundes (Jahresrechnung 2004) (Tagesordnungspunkt 3 a) Namens der Fraktion der FDP erkläre ich, dass unser otum „Enthaltung“ lautet. nlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Ute Koczy, Undine Kurth (Quedlinburg), Cornelia Behm, Sylvia Kotting- Uhl, Bärbel Höhn, Winfried Hermann, Dr. Anton Hofreiter, Peter Hettlich und Ulrike Höfken (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Antrag: Die weltweit letzten 100 westpazifischen Grauwale schützen (Zusatztagesordnungspunkt 3) Wir begrüßen es, dass sich die große Koalition end- ich mit den gravierenden Auswirkungen des Ölförder- rojektes Sachalin II auf die Artenvielfalt beschäftigt nd die Bundesregierung zum Handeln auffordert. Lei- er lässt der Antrag die notwendige Klarheit in den Auf- orderungen an die Bundesregierung vermissen. Es eicht nicht aus, die Schädigung der akut bedrohten rauwalpopulation „soweit irgend möglich“ zu vermei- en. Zudem suggeriert der Antrag der Koalition, dass urch Umweltauflagen der Osteuropabank – Europäi- che Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, EBWE – ie Umweltschäden und insbesondere das Aussterben er letzten westpazifischen Grauwalpopulation abzu- enden seien. Dies entspricht nicht der Realität. 75 Pro- ent des Projekts wurden bereits realisiert. Das Konsor- ium Sakhalin Energy Investment Company Ltd. – SEIC hat beim Bau von Sachalin II bereits gegen zahlreiche tandards verstoßen, die für die Osteuropabank und die eltbank – IFC – grundsätzlich zu den Voraussetzungen iner Finanzierungsbeteiligung zählen. Dazu gehört un- er anderem, dass mit der Umsetzung des Projekts vor rt begonnen wurde, ohne die Umweltbeeinträchtigun- en anhand einer Umweltverträglichkeitsprüfung unter- uchen zu lassen. Die Folgen für die Natur und die Men- chen vor Ort sind katastrophal. Schlimmeres ist nur zu erhindern, wenn das Projekt gestoppt wird. Keinesfalls arf solcherart Umweltfrevel mit einem Kredit der Ost- uropabank finanziert werden. Anders als die große Koalition fordern wir deshalb in nserem Antrag „Schaden von der Reputation der Osteu- 4734 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. September 2006 (A) (C) (B) ) II als Lackmustest für die Einhaltung internationaler Umwelt- und Sozialstandards“ – Drucksache 16/1668 – vom 31. Mai 2006 die Bundesregierung auf, die Kredit- vergabe an das Konsortium Sakhalin Energy Investment Company zu verweigern. Das Fördergebiet um die Pazifikinsel Sachalin ist das einzige sommerliche Nahrungsgebiet der verbliebenen Grauwalpopulation. Vergeblich warnen internationale Fachleute, dass Lärm und Verschmutzung durch die Bohrinseln, ihre Versorgungsschiffe und die Seepipe- lines die Wale regelrecht verhungern ließen. Setzen wir uns nicht für den Erhalt dieses Nahrungshabitats ein, ris- kieren wir das Aussterben dieser Art. Die Koalition hat zudem die Dramatik der Ereignisse vor und auf Sachalin nicht in ihrem vollen Ausmaß er- kannt. Gefährdet sind nicht nur die letzten 100 westpazi- fischen Grauwale. Gefährdet ist die gesamte Artenviel- falt Sachalins. Quer durch die ganze Insel wurde eine 800 Kilometer lange unterirdische Pipeline verlegt, um das Öl an den Hafen der Aniva-Bucht zu befördern. Beim Bau der Pipelines wurden hunderte Flussläufe fahrlässig verschlammt und große Mengen Bauschutts in der sensiblen Aniva-Bucht verklappt. Existenziell ge- fährdet ist dadurch auch die Wirtschaft auf Sachalin, die zu über 30 Prozent vom Fischfang abhängig ist. Die Fänge der lokalen Fischer sind seit dem Bau der Pipeline stark zurückgegangen. Die Osteuropabank verbindet ihre Kreditzusagen mit der Einhaltung international gültiger Sozial- und Um- die EBWE hätte eine Beteiligung an Sachalin II Signal- wirkung auch für andere Banken. Eine Entscheidung der Osteuropabank für eine Finanzierungsbeteiligung an Sa- chalin II würde ein starkes Signal der Aufweichung von Standards an zukünftige ähnliche Erschließungsvorha- ben aussenden. Zudem würde die Osteuropabank durch einen Ölunfall vor oder auf dem stark erdbebengefährde- ten Sachalin in besonders akutem Maße an Reputation verlieren. Jetzt hat sich auch das russische Umweltaufsichtsamt der vehementen nationalen und internationalen Kritik angeschlossen. Aufgrund der Nichteinhaltung von Um- weltstandards musste der Bau der Pipelines bereits im August 2006 vorübergehend eingestellt werden. Am 5. September 2006 hat das russische Ressourcenministe- rium zudem bekannt gegeben, dass es eine Klage gegen den Weiterbau des Projekts eingereicht hat. Die russi- sche Regierung bezieht damit klar Stellung. Deutschland sollte hinter dieser Position nicht zurückfallen. Jetzt ist es an der Zeit, dass sich die Bundesregierung im Auf- sichtsrat der Osteuropabank gegen eine Kreditvergabe einsetzt. Deutschland darf die verheerenden Umweltver- stöße von Sakhalin Energy Ltd, nicht im Nachhinein le- gitimieren. Würde die Bundesregierung im Aufsichtsrat der Osteuropabank für eine Kreditvergabe stimmen, täte sie genau das. Obwohl die Absicht der großen Koalition, die letzten 100 Grauwale vor dem Aussterben zu bewahren, richtig ist, geht uns der Antrag nicht weit genug. Aufgrund der weltstandards. Aufgrund der im Regelfall äußerst auf- merksamen Prüfung von Finanzierungsanträgen durch b s (D eschriebenen Mängel kann dem Antrag nicht zuge- timmt werden. 91, 1 0, T 47. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 7. September 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Wolfgang Zöller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    Wir machen doch keine Reform um der Reform wil-
    en. Wir stellen endlich einmal den Patienten in den Mit-
    elpunkt unseres Handelns.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Den Eindruck hat man aber nicht!)


    s ist erstmals eine Reform, bei der keine notwendigen
    eistungen gekürzt oder gestrichen werden. Es ist erst-
    als eine Reform, bei der die Versorgung aus einer
    and kommt und ein entscheidendes Stück vorangetrie-
    en wird. Der Patient wird nicht mehr zwischen den ver-
    chiedenen Versorgungsebenen oder den Sozialsystemen
    in und her geschoben, je nach Lage des Budgets. Wir
    urchbrechen endlich auch die starren Abgrenzungen
    wischen stationär und ambulant und binden in der
    ntegrierten Versorgung sogar die Pflegeversicherung
    it ein. Damit wollen wir eine umfassende Behandlung

    anzer Krankheitsbilder und somit eine optimale Versor-
    ung der Patienten gewährleisten.

    Eine ausgewogene Reform muss natürlich die Ein-
    ahme- und die Ausgabenseite betrachten. Wir können
    ns in den Sozialsystemen zu Tode reformieren, wenn
    ir den Arbeitsmarkt nicht in den Griff bekommen.
    ,5 Millionen weniger sozialversicherungspflichtige Ar-
    eitsplätze bedeuten nun einmal 6,5 Milliarden Euro
    innahmen weniger.


    (Heinz Lanfermann [FDP]: Deswegen wollten Sie das abkoppeln! Davon ist jetzt keine Rede mehr!)







    (A) )



    (B) )


    Wolfgang Zöller
    Eines sollten wir auch nicht unterschätzen: 1 Million
    junger Menschen hat Deutschland verlassen. Wenn Sie
    nach dem Grund fragen, bekommen Sie die Antwort:
    wegen der Abgabenlast und der Bürokratie. Also müssen
    wir doch an diese Ursachen herangehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Deshalb, meine sehr geehrten Damen und Herren von
    der Opposition, ist es umso erfreulicher, dass jetzt hier
    eine Trendwende erkennbar ist. Über 400 000 Arbeits-
    lose weniger, über 120 000 neue sozialversicherungs-
    pflichtige Arbeitsplätze, die Prognosen des Wirtschafts-
    wachstums erstmals nach oben korrigiert – das sind doch
    positive Signale, die uns auch eine Perspektive für die
    Zukunft geben.

    Auch in der gesetzlichen Krankenversicherung hat
    sich die Finanzsituation verbessert. Einen wichtigen
    Beitrag hierzu hat unsere erste Reformmaßnahme, das
    Arzneimittelwirtschaftlichkeitsgesetz, geleistet. Denn
    entgegen der auch von Ihnen vorgetragenen Kritik, die
    von anderen Seiten noch verstärkt wurde, hat sie bereits
    bestimmte Wirkungen entfaltet. Allein die Möglichkeit,
    dass die Versicherten von Zuzahlung befreit sind, wenn
    sie preisgünstige Arzneimittel wählen, hat dazu geführt,
    dass bei über 2 000 Arzneimitteln die Preise um bis zu
    40 Prozent gesenkt wurden.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Dafür waren wir immer!)


    Das zeigt, dass Wettbewerb besser ist als staatliche Re-
    gulierung.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Meine sehr geehrten Damen und Herren, allerdings ist
    bei einem hohen Anspruch an die Leistungsfähigkeit un-
    seres Gesundheitswesens auch klar, dass wir einen
    Schritt hin zu mehr Eigenverantwortung gehen müs-
    sen. Diesen Schritt werden die Menschen aber nur ak-
    zeptieren, wenn die Gesundheitsleistungen effizient und
    in hoher Qualität erbracht werden. Hinsichtlich der Er-
    höhung von Effizienz und Qualität durch mehr Wettbe-
    werb im Gesundheitswesen sehe ich erhebliche Verbes-
    serungsmöglichkeiten, die wir Ihnen mit unserem Gesetz
    vorstellen werden.


    (Dr. Martina Bunge [DIE LINKE]: Wenn wir das Gesetz mal hätten, dann könnten wir ja auch mitreden!)


    Wir brauchen eine Erhöhung der Transparenz und
    Abbau der Bürokratie in allen Bereichen; da sind wir uns
    einig. Wir werden zum Beispiel die Information der Ver-
    sicherten über Leistungsangebote und die Qualität der
    Leistungserbringer verbessern. Oder nehmen wir die
    vertragsärztliche Versorgung: Hier werden wir die Ver-
    gütung ambulanter ärztlicher Leistungen auf feste Preise
    bei weitgehender Pauschalierung umstellen. Die derzei-
    tige Budgetierung ist dann nicht mehr notwendig.

    Neben der Erhöhung der Transparenz haben wir uns
    auch für den Bürokratieabbau entschieden. Ärzte, Pfle-
    gekräfte und Krankenhäuser werden sich künftig wieder
    mehr auf die Versorgung der Patienten konzentrieren

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    (C (D önnen. Dazu werden wir zum Beispiel die Wirtschaftichkeitsprüfungen vereinfachen. Wir werden einen weentlich einheitlicheren und entbürokratisierten Rahmen ür die Chronikerprogramme schaffen. Wir werden dann icht mehr 1 500 verschiedene, sondern vielleicht nur och sieben bis zehn Programme haben. Wir brauchen aber nicht nur mehr Transparenz und eniger Bürokratie, sondern auch mehr Entscheidungsnd Wahlmöglichkeiten für die Versicherten. (Beifall der Abg. Annette Widmann-Mauz [CDU/CSU])


    ierbei möchte ich besonders auf die Veränderungen bei
    er Kostenerstattung hinweisen. Denn gerade diese kann
    davon sind wir überzeugt – das Kostenbewusstsein
    tärken.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    aher können die Krankenkassen künftig Tarife im Zu-
    ammenhang mit der Kostenerstattung anbieten. Gleich-
    eitig werden die Kostenerstattungsmöglichkeiten er-
    eitert.

    Neben der Kostenerstattung sind weitere Veränderun-
    en geplant. So werden die Kassen für spezielle Versor-
    ungsformen gezielte Tarife anbieten, zum Beispiel
    ausarzttarife. Gleichzeitig werden die Selbstbehaltta-

    ife für Pflichtversicherte geöffnet. Auch mit diesen Ver-
    nderungen werden wir das Kostenbewusstsein der Ver-
    icherten fördern.

    Zur privaten Krankenversicherung.


    (Detlef Parr [FDP]: Jetzt wird es spannend!)


    est steht: Die private Krankenversicherung bleibt als
    ollversicherung erhalten. Das heißt aber nicht, dass es
    ier keine Veränderungen geben wird. Auch hier soll der
    ettbewerb gestärkt werden. Daher werden wir den
    echsel der Versicherten innerhalb der PKV künftig da-

    urch erleichtern, dass wir die Altersrückstellungen
    ransportabel machen.

    Ein Punkt kommt, wie ich meine, immer noch zu
    urz: Dabei geht es um die Solidarität und die Eigenver-
    ntwortung. Solidarität heißt nicht nur, dass die Solidar-
    emeinschaft für mich einzutreten hat, sondern auch,
    ass ich mich der Solidargemeinschaft gegenüber solida-
    isch verhalten muss.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Beifall bei der FDP)


    ieses Bewusstsein muss gestärkt werden.

    Ich bin in der letzten Zeit in den Medien wegen mei-
    er Äußerung, dass sich Übergewichtige – man hat auf
    ich geschaut und gesagt, ich sei sowieso zu dick –

    ventuell an den Behandlungskosten beteiligen sollen,
    iemlich beschimpft worden. Ich wiederhole an einem
    eispiel, was ich damit gemeint habe: Ein junger 25-jäh-

    iger Mensch kommt zum Arzt und sagt: Herr Doktor,
    ch habe Probleme; ich brauche auf der rechten Seite
    ine neue Hüfte. Darauf sagt der Arzt: Wenn ich Sie mir
    o betrachte, dann meine ich, dass Sie mindestens






    (A) )



    (B) )


    Wolfgang Zöller
    140 Kilogramm schwer sind. Nein, sagt der Patient,
    150 Kilogramm. Dazu der Arzt: Eine Hüftoperation wird
    wenig bringen. Wenn Sie nicht bereit sind, Ihr Gewicht
    zu reduzieren, werden Sie in einem halben Jahr auf der
    anderen Seite eine neue Hüfte benötigen. Darauf be-
    kommt der Arzt die Antwort: Sie haben das gefälligst zu
    machen; schließlich zahle ich meinen Beitrag.

    In diesem Zusammenhang habe ich gefragt, ob man
    nicht das Bewusstsein etwas stärken könnte, indem man
    sagt: Es könnte sein, dass der Patient an den durch be-
    stimmte Essgewohnheiten entstehenden Kosten prozen-
    tual beteiligt wird. Das gilt im Übrigen genauso für das
    Rauchen und das Trinken im Übermaß.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


    Wir brauchen in diesem System mehr Ehrlichkeit,
    und zwar angefangen vom Missbrauch mit Versicherten-
    karten bis hin zu den Abrechnungen. Wir tun in der Dis-
    kussion so, als sei immer nur eine Gruppe betroffen. Es
    ist aber nicht nur eine Gruppe davon betroffen.

    Ich will an einem Beispiel klar machen, dass alle am
    System Beteiligten betroffen sind: Wir haben in den
    Krankenhäusern eine leistungsgerechte Vergütung ein-
    geführt, die zum Beispiel Folgendes vorsieht: Eine nor-
    male Geburt wird mit rund 900 Euro vergütet,


    (Ute Kumpf [SPD]: Das ist günstig!)


    ein Kaiserschnitt, also eine komplizierte Geburt, mit
    rund 2 000 Euro. Mit welchem Ergebnis? Plötzlich ha-
    ben etliche Krankenhäuser nur noch Kaiserschnittgebur-
    ten zu verzeichnen. Ist das medizinisch notwendig?

    Jetzt wäre es verkehrt, zu sagen, daran sei nur einer
    schuld; deshalb habe ich dieses Beispiel gewählt. Über-
    legen wir einmal, wer daran schuld sein könnte: Ist es
    die Krankenhausverwaltung, die sagt: „Macht das in die-
    ser Richtung; dann haben wir mehr Einnahmen“? Ist es
    der Arzt, der sagt: „Dafür bekomme ich eine höhere Ver-
    gütung“? Ist es die schwangere Frau, die den Kaiser-
    schnitt wählt, weil sie aufgrund von Zeitungsberichten
    meint, dies sei die modernste Methode? Oder ist es viel-
    leicht so, dass viele Ärzte aus Haftungsgründen diese
    Methode so oft anwenden?

    Diesen Punkt spreche ich aus folgendem Grund an:
    Vor zehn Tagen hat ein Mann einen Arzt, der vor
    19 Jahren seine Tochter zur Welt gebracht hat, mit der
    Begründung verklagt, dass seine Tochter zweimal durch
    das Abitur gerauscht ist und dass der Arzt deswegen bei
    der Geburt etwas verkehrt gemacht haben muss. Ich
    glaube, man müsste einmal den Arzt, der bei der Geburt
    des Vaters dabei war, fragen, ob er nicht etwas verkehrt
    gemacht hat.


    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Jetzt müssen die Krankenhäuser diesem Fall nachge-
    hen. Da kommen wir aber an einen kritischen Punkt: In
    Deutschland ist die medizinische Versorgung mit immer
    mehr bürokratischem und finanziellem Aufwand ver-

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    (C (D unden, nur um Haftungsabsicherungen zu gewährleisen. So bekommen wir langsam eine Amerikanisierung nseres Gesundheitswesens. Ich bitte alle Beteiligten – vom Versicherten über den rzt bis zur Politik –, ihr Möglichstes zu tun, dass nur as Notwendige von der Solidargemeinschaft und nicht as Wünschenswerte finanziert wird. eute ist das leider nicht der Fall, sonst hätte ich diese eispiele nicht erwähnen müssen. Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir brauhen ein Umdenken in unserer Gesellschaft. Neben den enannten Veränderungen sehen unsere Eckpunkte noch eitere Reformschritte vor. Alle diese Maßnahmen stel en langfristig die Weichen für die zukünftige Entwickung unseres Gesundheitswesens. Wir schaffen die trukturen, welche die Leistungsfähigkeit des Systems urch mehr Eigenverantwortung, Freiheit und Wettbeerb und damit durch mehr Effizienz stärken. Vielen Dank. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall des Abg. Detlef Parr [FDP])




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat jetzt die Senatorin für Gesundheit,

oziales und Verbraucherschutz des Landes Berlin, Frau
eidi Knake-Werner.


(Beifall bei der LINKEN – Jens Spahn [CDU/ CSU]: Den ganzen Tag PDS-Wahlkampf!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()


    Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!
    eine sehr geehrten Damen und Herren! Ein Blick auf

    ie Situation der Länder kann auch diesem Haus nicht
    chaden. Ich kann das beurteilen, weil ich beide Seiten
    ut kenne.

    Nach einer im „Stern“ veröffentlichten Forsa-Um-
    rage sprechen sich 78 Prozent der Befragten für einen
    topp der geplanten Gesundheitsreform aus. Der Patient,
    err Zöller, hat nämlich begriffen, wie Sie ihn in den
    ittelpunkt stellen. Der Patient hat Sorge, dass es für ihn

    eurer und risikoreicher wird, wenn er krank wird.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Frau Ministerin, die Terminverschiebungen sind doch
    ängst keine Kalenderfrage mehr. Die Koalition ist in
    esentlichen Punkten völlig zerstritten. Wenn Sie ehr-

    ich wären, würden Sie nicht die Termine, sondern die
    ckpunkte ändern.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir brauchen eine Gesundheitsreform, die nicht die
    atlosigkeit verlängert, sondern die die Probleme end-

    ich löst. Gestatten Sie mir, für die weitere Beratung ei-
    ige Hinweise aus Ländersicht zu geben.

    Bei der jetzt anstehenden Gesundheitsreform erleben
    ir eine ähnlich gesundheitspolitisch unverantwortliche






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    (B) )


    Senatorin Dr. Heidi Knake-Werner (Berlin)

    Fehlleistung wie einst bei Rot-Grün. Selbst die wenigen
    strukturell sinnvollen Vorhaben, die die Ministerin in die
    Eckpunkte hat retten können, wiegen bei weitem nicht
    auf, dass der großen Koalition für eine grundlegende Ge-
    sundheitsreform der Mut fehlt. Zuversicht bei der Re-
    form der Finanzierung der gesetzlichen Krankenversi-
    cherung lassen Sie durchgängig vermissen.

    Dass in einer Koalition Kompromisse gemacht wer-
    den müssen, ist mir nicht gänzlich unvertraut. Aber dass
    man aus den Verhandlungen mit dem Gegenteil von dem
    herauskommt, mit dem man hineingegangen ist, ist
    schon etwas ungewöhnlich.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Gerade die SPD hat versprochen, die Krankenkassenbei-
    träge zu senken, erstens durch die Einbeziehung weiterer
    Einkommensarten zur Finanzierung des Gesundheitssys-
    tems und zweitens durch eine stärkere Steuerfinanzie-
    rung.

    Jetzt passiert exakt das Gegenteil. Als Erstes streichen
    Sie die Steuerfinanzierung zusammen. Jetzt liegt sie
    nur noch bei 1,5 Milliarden Euro gegenüber vorher
    4,2 Milliarden Euro. Damit nicht genug: Sie werden den
    Krankenkassenbeitrag nicht ändern, sondern Sie werden
    ihn erhöhen.

    Statt einer höheren Steuerfinanzierung bürden Sie
    dem System durch die Mehrwertsteuer noch zusätzliche
    Kosten von 900 Millionen Euro auf. Dabei wird es nicht
    bleiben.


    (Elke Ferner [SPD]: Gibt das Land Berlin seinen Anteil zurück?)


    – Zum Land Berlin könnte ich Ihnen eine ganze Menge
    sagen.


    (Jens Spahn [CDU/CSU]: Wir wollten etwas Landesspezifisches hören! Darauf warten wir noch!)


    – Darauf komme ich noch. – Während Sie den Arbeitge-
    bern einen stabilen Beitrag für die Zukunft garantieren,
    müssen die Versicherten mit zusätzlichen Lasten rech-
    nen.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Das ist nur die halbe Wahrheit!)


    Was daran sozial, was daran solidarisch ist, das würde
    ich gerne verstehen.

    So wie Ihre Planungen aussehen – alle Fachleute be-
    stätigen das –, werden die meisten Kassen nicht umhin
    können, den Versicherten einen Zuschlag aufzubürden.
    Wahrscheinlich wird es auch dabei nicht bleiben, son-
    dern die Kassen werden gezwungen sein, am Leistungs-
    katalog zumindest für die Kranken zu streichen. Das ist
    sozial und gesundheitspolitisch unverantwortlich.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Gleichzeitig, meine sehr verehrten Damen und Herren
    – in diesem Punkt hat sich die Union leider komplett
    durchgesetzt –, verzichten Sie auf sämtliche Maßnah-
    men, mit denen das System ohne zusätzliche Kosten zu
    sanieren wäre. Sie scheuen sich, die international einma-

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    (C (D igen Renditen der Pharmaindustrie anzutasten. Sie nicken beim Abbau von Verbandsinteressen und Stanesprivilegien ein. (Jens Spahn [CDU/CSU]: Die Pharmaindustrie ist die einzige Industrie, die Sie noch in Berlin haben!)


    ie holen die Besserverdienenden eben nicht in die Soli-
    argemeinschaft zurück. Auch daran ist gar nichts soli-
    arisch.


    (Beifall bei der LINKEN – Norbert Barthle [CDU/CSU]: Völlig verquer!)


    Was noch schlimmer ist: Sie haben das angekündigte
    ernstück der Gesundheitsreform, nämlich die grundle-
    ende Reform der Kassenfinanzierung, in den Sand ge-
    etzt. Ihre Gesundheitsreform ist eben keine einheitliche
    olidarveranstaltung. Sie ist ein neuer Risikofaktor für die
    rankenkassen. Sie sollen zwar alle mit gleichen Beiträ-
    en ausgestattet werden; aber das macht nur Sinn, wenn
    leichzeitig ein zeitgemäßer Risikostrukturausgleich
    ommt. Nach allem, was man hört, soll er auf das Jahr
    009 verschoben werden.

    Die Kassen sollen sich entschulden, was natürlich je-
    en Kassen gewaltige Schwierigkeiten bereitet, die
    chon seit Jahren unterfinanziert sind – siehe Risiko-
    trukturausgleich. Aus Berliner Sicht kann ich Ihnen sa-
    en, mit welchen Risiken wir zu rechnen haben. Kassen
    ie die Berliner AOK mit ihrer äußerst prekären Versi-

    hertenstruktur, deren Probleme mit dem jetzigen Risi-
    ostrukturausgleich überhaupt nicht abgebildet sind,
    erden sich nicht in der vorgesehenen Frist am eigenen
    chopf aus der Schuldenfalle ziehen können.


    (Dr. Martina Bunge [DIE LINKE]: So ist es!)


    Über 400 Millionen Euro müsste das AOK-System
    ufbringen, um die Berliner AOK zu entschulden – und
    as trotz langjähriger Sanierungsbemühungen in Berlin
    elbst. Das kann nicht funktionieren und das weiß auch
    ie Gesundheitsministerin. Deshalb tut das Bundesmi-
    isterium alles, um die Aufsicht führenden Länder dafür
    n Haftung zu nehmen und ihnen den schwarzen Peter
    uzuschieben. Wie erklärt sich sonst, dass uns der zu-
    tändige Staatssekretär aus dem Gesundheitsministerium
    n einem Schreiben auffordert, bei unserer AOK – wört-
    ich – „dafür Sorge zu tragen, dass die zwingend not-
    endigen Maßnahmen zur Entschuldung umgesetzt wer-
    en“? Das ist eine völlig unmissverständliche Ansage:
    ir sollen die Kassen zwingen, schon jetzt die Versi-

    herten mit Sonderbeiträgen zu belasten – ob prozentual
    der durch die kleine Kopfpauschale, das ist für die Kas-
    en eine Wahl zwischen Pest und Cholera.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ist Ihnen eigentlich bewusst, welcher Teufelskreis da-
    it eröffnet wird? Natürlich ist Ihnen das bewusst: Die
    assen mit den ungünstigsten Versicherungsstrukturen
    Sie wissen, dass das die großen Versicherungsgemein-

    chaften sind – werden die höchsten Sonderzahlungen
    erlangen müssen. Im Wettbewerb werden sie dadurch
    eiter zurückfallen, jüngere und risikoärmere Versiche-

    ungsgruppen verlieren und infolgedessen noch ungüns-
    igere Kostenstrukturen haben.






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    Senatorin Dr. Heidi Knake-Werner (Berlin)

    Wir von der Linkspartei sind durchaus der Meinung,
    dass man die Anzahl der Kassen reduzieren kann. Ob es
    aber der richtige Weg ist, ihre Anzahl dadurch zu verrin-
    gern, dass man viele von ihnen in den Ruin treibt, das
    wage ich zu bezweifeln.


    (Beifall bei der LINKEN – Annette WidmannMauz [CDU/CSU]: Wer hat denn die Aufsicht? Sie wissen doch, dass die Schulden abgebaut werden müssen! – Jens Spahn [CDU/ CSU]: Wer hat denn zugelassen, dass Schulden gemacht wurden?)


    – „Wer hat die Aufsicht?“ Das ist ja eine ganz tolle
    Frage.

    Wir sind für einen gezielten Bürokratieabbau.


    (Annette Widmann-Mauz [CDU/CSU]: Ach ja, jetzt wechseln wir das Thema!)


    Es ist aber keine intelligente Lösung, wenn man für die
    Verwaltung des Gesundheitsfonds eine neue Behörde
    aufbaut und damit mehr Bürokratie aufbaut.

    Wenn der Wettbewerb zwischen den Kassen nicht
    mehr auf der Ebene der Leistungen geführt wird, son-
    dern es darum geht, wer die niedrigsten Kopfpauscha-
    len hat, werden wir am Ende eine zutiefst gespaltene,
    unsolidarische Kassenstruktur erhalten. Dann würde die
    Zweiklassenmedizin auch in der gesetzlichen Kranken-
    versicherung festgeschrieben.