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ID1604700800

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    Vokabeln: 1
    1. \n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/47 Einzelplan 11 Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ Bundesministerium für Arbeit und So- ziales Franz Müntefering, Bundesminister BMAS Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Ronald Pofalla (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Helmut Holter, Minister (Mecklenburg-Vorpommern) . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Lehn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ralf Brauksiepe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ilse Falk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Spanier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4592 C 4596 B 4597 D 4600 C 4603 C 4605 A 4606 D 4608 C 4609 C 4621 A 4622 B 4623 D 4626 A 4627 D 4628 D 4630 B 4631 C 4632 D 4633 D Deutscher B Stenografisch 47. Sitz Berlin, Donnerstag, den I n h a l Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2007 (Haushaltsgesetz 2007) (Drucksache 16/2300) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2006 bis 2010 (Drucksache 16/2301) . . . . . . . . . . . . . . . . K S H D M C 4591 A 4592 A 4592 B 4592 B Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4610 D undestag er Bericht ung 7. September 2006 t : laus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . tefan Müller (Erlangen) (CDU/CSU) . . . . . ans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) . . . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend r. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . iriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4611 D 4613 A 4614 B 4615 C 4617 A 4618 D 4619 C 4620 C Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4635 A 4635 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. September 2006 Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Einführung des Elterngeldes (Drucksache 16/2454) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Angelika Brunkhorst, Michael Kauch, Horst Meierhofer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Exportaktivitäten deutscher Unternehmen im Technolo- giebereich erneuerbarer Energien sach- gerecht unterstützen (Drucksache 16/1565) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Heidrun Bluhm, Dr. Gesine Lötzsch, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Generelle Altschuldenent- lastung auf dauerhaft leer stehende Wohnungen (Drucksache 16/2078) . . . . . . . . . . . . . . . . d) Antrag der Abgeordneten Heidrun Bluhm, Dr. Barbara Höll, Dr. Gesine Lötzsch, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Grunderwerbsteuerbefrei- ung bei Fusionen von Wohnungsunter- nehmen und Wohnungsgenossenschaf- ten in den neuen Ländern (Drucksache 16/2079) . . . . . . . . . . . . . . . . e) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht über die aktualisierten Stabili- täts- und Konvergenzprogramme 2005 der EU-Mitgliedstaaten (Drucksache 16/1218) . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Errichtung einer „Bundesstif- tung Baukultur“ (Drucksachen 16/1945, 16/1990) . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Wolfgang Gehrcke, Hüseyin-Kenan Aydin, Dr. Diether Dehm, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Dauergeneh- migungen für Militärflüge aufheben (Drucksache 16/857) . . . . . . . . . . . . . . . . . c d e f g T a 4636 D 0000 A4637 B 4638 D 4639 D 4641 A 4642 B 4642 C 4642 C 4642 D 4642 D 4643 A 4643 A ) Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Irmingard Schewe-Gerigk, Marieluise Beck (Bremen), weiterer Ab- geordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Mei- nungs- und Versammlungsfreiheit für Lesben und Schwule in ganz Europa durchsetzen (Drucksache 16/1667) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Sevim Dagdelen, Monika Knoche, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Flüchtlingen aus Nahost Schutz bieten (Drucksache 16/2341) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Lukrezia Jochimsen, Katja Kipping, Dr. Petra Sitte, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Bundespolitik soll im Streit um die Waldschlösschenbrücke vermitteln (Drucksache 16/2499) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch, Petra Pau, Dr. Hakki Keskin, Dr. Gregor Gysi und der Fraktion der LIN- KEN: Fertigstellung des Mauerparks im Bereich der ehemaligen innerstädti- schen Grenze in Berlin (Drucksache 16/2508) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Ulrike Höfken, Rainder Steenblock, Matthias Berninger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Forderung der EU nach Transparenz bei Subventionen im Agrarbereich voll- ständig umsetzen und die Neuausrich- tung der Förderung vorbereiten (Drucksache 16/2518) . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 3: ) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses – zu dem Antrag des Bundesministeri- ums der Finanzen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushalts- jahr 2004 – Vorlage der Haushalts- und Vermögensrechnung des Bun- des (Jahresrechnung 2004) – – Unterrichtung durch den Bundesrech- nungshof: Bemerkungen des Bundes- rechnungshofes 2005 zur Haus- halts- und Wirtschaftsführung des Bundes (einschließlich der Feststel- lungen zur Jahresrechnung 2004) (Drucksachen 15/5206, 16/820 Nr. 28, 16/160, 16/413 Nr. 1.3, 16/2025) . . . . . . . 4643 A 4643 B 4643 B 4643 C 4643 C 4643 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. September 2006 III b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses – zu dem Antrag des Präsidenten des Bundesrechnungshofes: Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haus- haltsjahr 2004 – Einzelplan 20 – – zu dem Antrag des Präsidenten des Bundesrechnungshofes: Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haus- haltsjahr 2005 – Einzelplan 20 – (Drucksachen 15/5005, 16/820 Nr. 27, 16/500, 16/2026) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Wolfgang Zöller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Heidi Knake-Werner, Senatorin (Berlin) Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans Georg Faust (CDU/CSU) . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kröning (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ilse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . K K D S M K E S P U J L B U U U H B Z E e z g ( Z A H t A W A w w ( W 4644 A 4644 B 4647 A 4648 C 4650 D 4652 B 4653 C 4656 B 4658 A 4660 A 4662 A 4663 D 4664 D 4665 D 4667 C 4669 B 4671 A 4672 B 4674 A 4675 A 4676 D 4678 B 4680 B 4681 D 4682 B 4682 C ai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) laus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . Volker Kröning (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit igmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . atherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . va Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . etra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . osef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . utz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . usatztagesordnungspunkt 2: rste Beratung des von der Bundesregierung ingebrachten Entwurfs eines Ersten Geset- es zur Änderung des Erneuerbare-Ener- ien-Gesetzes Drucksache 16/2455) . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 3: ntrag der Abgeordneten Peter Bleser, Ursula einen, Klaus Brähmig, weiterer Abgeordne- er und der Fraktion der CDU/CSU sowie der bgeordneten Mechthild Rawert, Waltraud olff (Wolmirstedt), Ulrich Kelber, weiterer bgeordneter und der Fraktion der SPD: Die eltweit letzten 100 westpazifischen Grau- ale schützen Drucksache 16/2510) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung olfgang Tiefensee, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4684 A 4685 B 4686 A 4687 C 4689 D 4692 A 4693 C 4696 A 4697 B 4698 C 4700 B 4701 D 4703 A 4704 A 4705 C 4707 D 4708 A 4708 B 4708 D 4710 C 4710 C 4710 D IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. September 2006 Jan Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Günther (Plauen) (FDP) . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaas Hübner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingo Schmitt (Berlin) (CDU/CSU) . . . . . . . . . Petra Weis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Jörg van Essen (FDP) zur Abstimmung über die Beschluss- empfehlung zu dem Antrag: Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 2004 – Vorlage der Haushalts- und Vermögensrech- nung des Bundes (Jahresrechnung 2004) – (Tagesordnungspunkt 3 a) . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Ute Koczy, Undine Kurth (Quedlinburg), Cornelia Behm, Sylvia Kotting-Uhl, Bärbel Höhn, Winfried Hermann, Dr. Anton Hofreiter, Peter Hettlich und Ulrike Höfken (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Ab- stimmung über den Antrag: Die weltweit letz- ten 100 westpazifischen Grauwale schützen (Zusatztagesordnungspunkt 3) . . . . . . . . . . . . 4713 A 4714 C 4716 C 4717 C 4719 A 4721 A 4722 C 4724 B 4725 D 4727 A 4728 A 4729 D 4731 B 4732 D 4733 A 4733 C 4733 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. September 2006 4591 (A) ) (B) ) 47. Sitz Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. September 2006 4733 (A) ) (B) ) für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates ropabank abwenden – Das Öl- und Gasprojekt Sachalin Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * A V A l p u d f r G d d s d d w z t – S W e t O g s s v d e u Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 07.09.2006 Bär, Dorothee CDU/CSU 07.09.2006 Bätzing, Sabine SPD 07.09.2006 Bellmann, Veronika CDU/CSU 07.09.2006 Brand, Michael CDU/CSU 07.09.2006 Goldmann, Hans- Michael FDP 07.09.2006 Groneberg, Gabriele SPD 07.09.2006 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 07.09.2006 Hilsberg, Stephan SPD 07.09.2006 Höfer, Gerd SPD 07.09.2006* Homburger, Birgit FDP 07.09.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2006 Dr. Jung, Franz Josef CDU/CSU 07.09.2006 Kühn-Mengel, Helga SPD 07.09.2006 Kunert, Katrin DIE LINKE 07.09.2006 Meckel, Markus SPD 07.09.2006 Meierhofer, Horst FDP 07.09.2006 Pflug, Johannes SPD 07.09.2006 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 07.09.2006 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 07.09.2006 Dr. Staffelt, Ditmar SPD 07.09.2006 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 07.09.2006 Zapf, Uta SPD 07.09.2006 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Erklärung des Abgeordneten Jörg van Essen (FDP) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 2004 – Vorlage der Haus- halts- und Vermögensrechnung des Bundes (Jahresrechnung 2004) (Tagesordnungspunkt 3 a) Namens der Fraktion der FDP erkläre ich, dass unser otum „Enthaltung“ lautet. nlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Ute Koczy, Undine Kurth (Quedlinburg), Cornelia Behm, Sylvia Kotting- Uhl, Bärbel Höhn, Winfried Hermann, Dr. Anton Hofreiter, Peter Hettlich und Ulrike Höfken (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Antrag: Die weltweit letzten 100 westpazifischen Grauwale schützen (Zusatztagesordnungspunkt 3) Wir begrüßen es, dass sich die große Koalition end- ich mit den gravierenden Auswirkungen des Ölförder- rojektes Sachalin II auf die Artenvielfalt beschäftigt nd die Bundesregierung zum Handeln auffordert. Lei- er lässt der Antrag die notwendige Klarheit in den Auf- orderungen an die Bundesregierung vermissen. Es eicht nicht aus, die Schädigung der akut bedrohten rauwalpopulation „soweit irgend möglich“ zu vermei- en. Zudem suggeriert der Antrag der Koalition, dass urch Umweltauflagen der Osteuropabank – Europäi- che Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, EBWE – ie Umweltschäden und insbesondere das Aussterben er letzten westpazifischen Grauwalpopulation abzu- enden seien. Dies entspricht nicht der Realität. 75 Pro- ent des Projekts wurden bereits realisiert. Das Konsor- ium Sakhalin Energy Investment Company Ltd. – SEIC hat beim Bau von Sachalin II bereits gegen zahlreiche tandards verstoßen, die für die Osteuropabank und die eltbank – IFC – grundsätzlich zu den Voraussetzungen iner Finanzierungsbeteiligung zählen. Dazu gehört un- er anderem, dass mit der Umsetzung des Projekts vor rt begonnen wurde, ohne die Umweltbeeinträchtigun- en anhand einer Umweltverträglichkeitsprüfung unter- uchen zu lassen. Die Folgen für die Natur und die Men- chen vor Ort sind katastrophal. Schlimmeres ist nur zu erhindern, wenn das Projekt gestoppt wird. Keinesfalls arf solcherart Umweltfrevel mit einem Kredit der Ost- uropabank finanziert werden. Anders als die große Koalition fordern wir deshalb in nserem Antrag „Schaden von der Reputation der Osteu- 4734 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 47. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 7. September 2006 (A) (C) (B) ) II als Lackmustest für die Einhaltung internationaler Umwelt- und Sozialstandards“ – Drucksache 16/1668 – vom 31. Mai 2006 die Bundesregierung auf, die Kredit- vergabe an das Konsortium Sakhalin Energy Investment Company zu verweigern. Das Fördergebiet um die Pazifikinsel Sachalin ist das einzige sommerliche Nahrungsgebiet der verbliebenen Grauwalpopulation. Vergeblich warnen internationale Fachleute, dass Lärm und Verschmutzung durch die Bohrinseln, ihre Versorgungsschiffe und die Seepipe- lines die Wale regelrecht verhungern ließen. Setzen wir uns nicht für den Erhalt dieses Nahrungshabitats ein, ris- kieren wir das Aussterben dieser Art. Die Koalition hat zudem die Dramatik der Ereignisse vor und auf Sachalin nicht in ihrem vollen Ausmaß er- kannt. Gefährdet sind nicht nur die letzten 100 westpazi- fischen Grauwale. Gefährdet ist die gesamte Artenviel- falt Sachalins. Quer durch die ganze Insel wurde eine 800 Kilometer lange unterirdische Pipeline verlegt, um das Öl an den Hafen der Aniva-Bucht zu befördern. Beim Bau der Pipelines wurden hunderte Flussläufe fahrlässig verschlammt und große Mengen Bauschutts in der sensiblen Aniva-Bucht verklappt. Existenziell ge- fährdet ist dadurch auch die Wirtschaft auf Sachalin, die zu über 30 Prozent vom Fischfang abhängig ist. Die Fänge der lokalen Fischer sind seit dem Bau der Pipeline stark zurückgegangen. Die Osteuropabank verbindet ihre Kreditzusagen mit der Einhaltung international gültiger Sozial- und Um- die EBWE hätte eine Beteiligung an Sachalin II Signal- wirkung auch für andere Banken. Eine Entscheidung der Osteuropabank für eine Finanzierungsbeteiligung an Sa- chalin II würde ein starkes Signal der Aufweichung von Standards an zukünftige ähnliche Erschließungsvorha- ben aussenden. Zudem würde die Osteuropabank durch einen Ölunfall vor oder auf dem stark erdbebengefährde- ten Sachalin in besonders akutem Maße an Reputation verlieren. Jetzt hat sich auch das russische Umweltaufsichtsamt der vehementen nationalen und internationalen Kritik angeschlossen. Aufgrund der Nichteinhaltung von Um- weltstandards musste der Bau der Pipelines bereits im August 2006 vorübergehend eingestellt werden. Am 5. September 2006 hat das russische Ressourcenministe- rium zudem bekannt gegeben, dass es eine Klage gegen den Weiterbau des Projekts eingereicht hat. Die russi- sche Regierung bezieht damit klar Stellung. Deutschland sollte hinter dieser Position nicht zurückfallen. Jetzt ist es an der Zeit, dass sich die Bundesregierung im Auf- sichtsrat der Osteuropabank gegen eine Kreditvergabe einsetzt. Deutschland darf die verheerenden Umweltver- stöße von Sakhalin Energy Ltd, nicht im Nachhinein le- gitimieren. Würde die Bundesregierung im Aufsichtsrat der Osteuropabank für eine Kreditvergabe stimmen, täte sie genau das. Obwohl die Absicht der großen Koalition, die letzten 100 Grauwale vor dem Aussterben zu bewahren, richtig ist, geht uns der Antrag nicht weit genug. Aufgrund der weltstandards. Aufgrund der im Regelfall äußerst auf- merksamen Prüfung von Finanzierungsanträgen durch b s (D eschriebenen Mängel kann dem Antrag nicht zuge- timmt werden. 91, 1 0, T 47. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 7. September 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Otto Solms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Das Wort hat jetzt der Minister für Arbeit, Bau und

    andesentwicklung des Landes Mecklenburg-Vorpom-
    ern, Helmut Holter.


    (Beifall bei der LINKEN – Dirk Niebel [FDP]: Es scheint Wahlkampf zu sein!)



    (Mecklenburg-Vorpomern)

    Stimmt, Herr Niebel, es ist auch Wahlkampf. – Sehr

    eehrter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Sehr
    eehrter Herr Pofalla, Ihre Botschaft, dass eine Trend-
    ende am Arbeitsmarkt eingetreten sei, nehmen die
    enschen im Lande so nicht wahr.


    (Dr. Ralf Brauksiepe [CDU/CSU]: Das ist in Mecklenburg-Vorpommern auch nicht so!)


    ie nehmen vielmehr zwei Dinge wahr, die in den letzten
    agen von Berlin aus verbreitet wurden:

    Erstens. Die Bundesagentur für Arbeit hat einen gro-
    en Überschuss. Aber sie bzw. die Arbeitsgemeinschaf-
    en sind nicht in der Lage, weitere arbeitsmarktpolitische

    aßnahmen zu genehmigen, weil das Geld fehlt. Das
    erstehen die Bürgerinnen und Bürger nicht, genauso
    enig wie ich.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zweitens. Der Sachverständigenrat hat – ich bin Ih-
    en dankbar, Herr Müntefering, dass Sie das klargestellt
    aben – eine Senkung des Arbeitslosengeldes II um
    0 Prozent empfohlen. Das hat nichts mit dem Wahl-
    ampf in Mecklenburg-Vorpommern zu tun, sondern da-
    it, dass dies den Unmut breiter Schichten der Bevölke-

    ung hervorruft, und zwar nicht nur derjenigen, die vom
    rbeitslosengeld II leben müssen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Dass dem so ist, will ich Ihnen an einem Beispiel zei-
    en. Sie kennen sicherlich nicht Dirk Susemihl. Er ist je-
    enfalls ein Mecklenburger, der als Koch in großen Ho-
    els und auf Kreuzfahrtschiffen gearbeitet hat und nun
    rbeitslosengeld II empfängt und vergeblich Arbeit

    ucht. Er schreibt Bewerbungen, erhält aber nur Absa-
    en. Er gibt nicht auf und wendet sich an einen privaten
    ermittler. Dieser sagt ihm: Bring mir einen Vermitt-

    ungsgutschein; dann habe ich einen Job für dich. Die






    (A) )



    (B) )


    Minister Helmut Holter (Mecklenburg-Vorpommern)

    Arbeitsagentur erklärt hingegen: Du kannst keinen Ver-
    mittlungsgutschein bekommen, weil kein Geld da ist. –
    Solche Widersprüche müssen aufgelöst werden. Meine
    Heimatzeitung, die „Schweriner Volkszeitung“, hat das
    Ende August unter der Überschrift „Arbeitsamt blockiert
    Jobs“ dokumentiert. Das ist dort nachzulesen. Das ist ei-
    gentlich ein riesengroßer Skandal.


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Ich rede nicht über diejenigen, die nach Arbeit lech-
    zen, sondern über diejenigen, die ein Arbeitsangebot ha-
    ben, dieses aber nicht annehmen können, weil einige
    Euro fehlen, um einen Vermittlungsgutschein oder einen
    Bildungsgutschein auszustellen. Dirk Susemihl ist kein
    Einzelfall. Ich könnte Ihnen über viele ähnlich gelagerte
    Fälle in Mecklenburg-Vorpommern berichten. So ent-
    steht der Eindruck: Die in Berlin veralbern uns im Land.
    Damit muss meines Erachtens Schluss gemacht werden.
    Über Alternativen darf nicht nur diskutiert werden. Viel-
    mehr müssen auch welche angepackt werden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich rede im Moment noch nicht einmal über die Lang-
    zeitarbeitslosen, sondern über die Mitarbeiterinnen und
    Mitarbeiter der Arbeitsgemeinschaften, die ebenfalls
    aufgebracht sind, weil sie mit den politischen Entschei-
    dungen nicht umgehen können. Was bedeutet es denn,
    230 Millionen Euro von 1,1 Milliarden Euro, die zuvor
    gesperrt wurden und den Arbeitslosen nicht zugute kom-
    men, freizugeben? Das ist nur ein Tropfen auf den hei-
    ßen Stein, um nun all die Maßnahmen, die schon lange
    vorbereitet wurden, in Gang zu setzen. Ich fordere Sie
    auf: Geben Sie den Rest der 1,1 Milliarden Euro eben-
    falls frei, damit die Langzeitarbeitslosen endlich in den
    Genuss von arbeitspolitischen Maßnahmen kommen!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich habe den Eindruck – schließlich geht es um eine
    Haushaltsdebatte –, dass Sie Arbeitsmarktpolitik unter
    haushälterischen Gesichtspunkten betreiben und nicht
    aus Sicht der Betroffenen, die das Geld bitter nötig ha-
    ben.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das ist irgendwie wie beim Autofahren: Einmal wird ge-
    bremst, ein anderes Mal Gas gegeben. Einmal sperren
    Sie, ein anderes Mal geben Sie frei.

    Jeder, der schon einmal mit einem solchen Fahrer ge-
    fahren ist, weiß: Das schlägt mächtig auf den Magen.
    Mit einem solchen Stil sollte Schluss gemacht werden.
    2006 sollte das Desaster sein Ende finden, damit Pla-
    nungssicherheit für die Arbeitsgemeinschaften, die Pro-
    jektträger, die Beschäftigungsgesellschaften und für all
    diejenigen Langzeitarbeitslosen, die in solchen Projek-
    ten arbeiten wollen, gewährleistet ist; denn das Ar-
    beitsangebot, von dem Herr Pofalla gerade gesprochen
    hat, ist in strukturschwachen Regionen gar nicht so vor-
    handen. Auch das gehört zur Wahrheit.


    (Beifall bei der LINKEN)


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    (C (D Ich will mich dem Einzelplan 11 zuwenden. Ihnen, err Müntefering – davon bin ich überzeugt –, wird es icht gelingen, mit diesem Einzelplan Ihre Glaubwürigkeit zu stärken. Es wurde bereits gesagt: Der Austeuerungsbetrag soll um 27,5 Prozent erhöht werden. as heißt, Sie gehen davon aus, dass mehr Arbeitslose us dem Arbeitslosengeld I in das Arbeitslosengeld II echseln werden. Was für eine Politik ist das? Sie plaen von vornherein ein, dass die Langzeitarbeitslosigkeit n Deutschland zunehmen wird. (Beifall bei der LINKEN – Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Unglaublich!)


    m Übrigen kenne ich keine Versicherung in Deutsch-
    and, die die Gelder, die die Versicherten aufgebracht ha-
    en, für andere Zwecke als die der Versicherten verwen-
    en will.


    (Beifall bei der LINKEN)


    ch verstehe absolut nicht, warum von der Arbeitslosen-
    ersicherung ein Aussteuerungsbetrag an den Bund ge-
    ahlt werden soll. Dieses Geld, nicht nur der Über-
    chuss, muss den Versicherten zugute kommen. Sie
    aben es bitter nötig. Ich bitte Sie daher, dieses Prinzip
    och einmal grundlegend zu überdenken.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie wollen aber auch die Mittel für das
    rbeitslosengeld II um 3 Milliarden Euro und die Betei-

    igung des Bundes an den Kosten der Unterkunft um
    ,6 Milliarden Euro kürzen. Sie planen also, die Kom-
    unen stärker zur Kasse zu bitten, obwohl bei diesen
    irklich nichts mehr zu holen ist. Ich weiß nicht, in wel-

    he Taschen Sie da greifen wollen. Auf der anderen
    eite wollen Sie die Leistungen für die Langzeitarbeits-

    osen kürzen.

    Es ist richtig, dass Sie mit 6,5 Milliarden Euro
    0 Millionen Euro mehr für Leistungen zur Eingliede-
    ung in Arbeit bereitstellen. Gleichzeitig planen Sie aber
    on vornherein 1 Milliarde Euro für Mehrausgaben beim
    rbeitslosengeld II ein. Sie wollen also Mittel für die
    assiven Leistungen vom Mittelansatz für die aktiven
    eistungen abzweigen. Wir brauchen das Geld aber für
    ie aktiven Leistungen. Sie betreiben ein reines Hin- und
    ergeschiebe. Ich fordere Sie auf: Machen Sie damit
    chluss! Sorgen Sie dafür, dass eine klare Haushaltspla-
    ung zur Verfügung steht und ausreichend Geld für ar-
    eitsmarktpolitische Maßnahmen vorhanden ist! Fassen
    ie neuen Mut und leiten Sie eine Wende in der Arbeits-
    arkt- und Beschäftigungspolitik in Deutschland ein!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Einige von Ihnen, vielleicht alle, wissen, dass ich
    iese Wende schon seit Jahren gefordert habe, speziell
    ür den Osten. Inzwischen ist Langzeitarbeitslosigkeit
    ber nicht nur ein Thema in den neuen Ländern; es steht
    n der gesamten Bundesrepublik auf der Tagesordnung.
    eswegen stellt sich eine große Frage: Was machen wir
    it all denen, die keine Chance auf Vermittlung in regu-

    äre Arbeitsverhältnisse haben? Ich bin bereit, über alle
    odelle zu diskutieren; das ist sicherlich bekannt. Aber

    ollen diejenigen, die die Chance auf Vermittlung nicht






    (A) )



    (B) )


    Minister Helmut Holter (Mecklenburg-Vorpommern)

    haben, dauerhaft von Hartz IV, von 345 Euro, leben?
    Können Sie sich das vorstellen? Schließen Sie Ihre Kon-
    ten, geben Sie mir alle Ihre Scheckkarten; Sie erhalten
    Ihre Miete und die Kosten für Telefon, Wasser und
    Licht. Nehmen Sie 345 Euro und versuchen Sie, ohne
    Empfänge und irgendwelche Einladungen einen Monat
    durchzukommen. Ich garantiere Ihnen: Am 10. des Mo-
    nats werden Sie um einen Notgroschen bitten. Sie wer-
    den mit 345 Euro nicht klarkommen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Deswegen müssen wir über andere Wege reden.

    Wir müssen über sozialversicherungspflichtige Be-
    schäftigungsverhältnisse reden, auch über die, die durch
    öffentliche Kassen unterstützt werden. Ich rede ganz be-
    wusst vom öffentlich geförderten Beschäftigungs-
    sektor. Damit stehe ich nicht alleine. Der DGB fordert
    dies, in der Bundesagentur für Arbeit wird darüber ge-
    sprochen, auch beim Bündnis 90/Die Grünen. Es ist
    auch ein Thema im Ombudsrat. Kurt Biedenkopf ist
    nicht linksparteiverdächtig, er gehört der CDU an. Will-
    kommen an Bord!

    Es gibt inzwischen viele, die über öffentlich geför-
    derte Beschäftigung in Deutschland reden. Ich stelle ei-
    nen Stimmungswandel bei all denen fest, die sich ehrlich
    und ernsthaft mit Arbeitslosigkeit in Deutschland aus-
    einander setzen. Es gibt keinen anderen Weg, als eine so-
    zialversicherungspflichtige Beschäftigung anzubieten,
    die mit Steuermitteln finanziert wird. Die Langzeitar-
    beitslosen – das ist hinreichend bekannt – nehmen zwar
    gern einen 1-Euro-Job an. Das ist aber so etwas Ähnli-
    ches wie ein Freigang aus dem Gefängnis Arbeitslosig-
    keit, in dem sich die Langzeitarbeitslosen unverschuldet
    befinden. – Es ist wie mit dem Wetter, Herr Pofalla: Es
    gibt die gefühlte und die gemessene Temperatur. Die
    Statistik ist das eine, das wirkliche Leben ist das andere.
    Wir müssen dazu beitragen, dass sich die Gefühlswelt
    der Menschen verändert.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Es ist bereits angesprochen worden, dass wir uns im
    Wahlkampf befinden. Es gibt nicht nur Umfragen zum
    Wahlverhalten in Mecklenburg-Vorpommern und in Ber-
    lin, sondern es wird auch gefragt, was das größte Pro-
    blem für die Menschen ist. Ich bin nun der dienstälteste
    Arbeitsminister in Deutschland und bin in dem Land mit
    der höchsten Arbeitslosigkeit.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das spricht nicht für Sie!)


    – Warten Sie einmal ab! Ich komme noch dazu, keine
    Sorge. – Deswegen, meine Damen und Herren von der
    FDP und der CDU/CSU, rede ich über alternative Wege
    aus der Arbeitslosigkeit; denn all das, was bisher gelau-
    fen ist, zeigt keine Wege aus der Arbeitslosigkeit. Mei-
    ner Auffassung nach – das bestätigen die Umfragen – ist
    die Arbeitslosigkeit das größte Problem. Dann kommt
    erst einmal eine ganze Zeit gar nichts, dann folgen Ab-
    wanderung, Unsicherheit, Umweltschäden und andere
    Dinge, die eher als marginal erachtet werden können.

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    (C (D eswegen geht es darum, Alternativen nicht nur zu disutieren, sondern auch umzusetzen. Ich fordere Herrn Müntefering auf, Mut zu haben. ir beide hatten Gelegenheit, darüber zu diskutieren. ir haben eine inhaltliche Nähe in den Fragen, was man achen muss, festgestellt. (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Sehr interessant!)


    Ich habe auch zu meinen Kollegen von der CDU/CSU
    n manchen Fragen eine inhaltliche Nähe. Das ist gar
    icht mein Problem. Ihr Problem, Herr Niebel, ist, dass
    ie Alternativen durch die parteipolitische Brille begut-
    chten. Das bringt den Arbeitslosen doch überhaupt
    ichts.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Es stellt sich die Frage, ob es ausreichend gemeinnüt-
    ige Tätigkeiten im Lande gibt, um all diejenigen, die
    rbeiten können und arbeiten wollen, in Arbeit zu brin-
    en. Es mangelt doch nicht an der Marktfähigkeit der
    rbeitslosen, sondern es fehlt an fähigen Arbeitsmärk-

    en. Es ist die Aufgabe der Politik, solche Arbeitsmärkte
    u organisieren, damit die Menschen eine Chance auf
    rbeit haben.


    (Beifall bei der LINKEN)


    ch stelle ein Umdenken fest, nicht nur im linken Lager,
    ondern auch in anderen Bereichen. Ich hoffe, dass wir
    emeinsam an einem Strang ziehen können.

    Axel Troost, jetzt Abgeordneter hier im Deutschen
    undestag, ist einer der Väter der gemeinwohlorientier-

    en Arbeitsförderprojekte in Mecklenburg-Vorpom-
    ern. Kornelia Möller, die arbeitsmarktpolitische Spre-

    herin der Linksfraktion, hat mit ihm gemeinsam einen
    ntrag zur öffentlich finanzierten Beschäftigung ge-

    chrieben. Ich unterstütze diesen Antrag und ich bitte
    ie: Legen Sie die parteipolitische Brille ab und prüfen
    ie den Antrag – Herr Andres, wir beide hatten Gelegen-
    eit, viel über diese Fragen zu diskutieren – auf die
    achbarkeit hin! Überwinden Sie die ideologischen und

    rdnungspolitischen Schranken! Es ist nicht zuerst eine
    rage des Geldes, sondern eine Frage des politischen
    illens, ob ein solcher Weg gegangen werden kann oder

    icht. Ich fordere Sie auf, diesen Weg zu gehen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir haben in Mecklenburg-Vorpommern die Rechte
    er Betroffenen gestärkt. Wir haben regionalisiert, wir
    aben Regionalbeiräte gebildet und haben den Betroffe-
    en Sitz und Stimme bei der Vergabe von Fördermitteln
    egeben. Das ist kein Plädoyer für Kommunalisierung.
    a unterscheiden wir uns deutlich von der CDU/CSU.
    s geht vielmehr um die Demokratisierung der Entschei-
    ung.


    (Beifall bei der LINKEN)


    s geht darum, dass die Betroffenen mitmachen können.
    ch meine, unsere Republik braucht eine stärkere Demo-
    ratisierung der Arbeitsmarktpolitik.






    (A) )



    (B) )


    Minister Helmut Holter (Mecklenburg-Vorpommern)

    Nun, meine Damen und Herren von der FDP und der
    CDU/CSU, gehört es nach meiner Auffassung zu den
    Lebenslügen in Deutschland, dass die Massenarbeitslo-
    sigkeit konjunkturell bedingt ist und mit den herkömmli-
    chen Instrumenten wirkungsvoll zu bekämpfen ist.
    Selbst wenn ihre Zahl von 80 auf zehn reduziert wird, es
    bleibt bei den herkömmlichen Instrumenten. Einige da-
    von sind gut; die lehne ich nicht ab. Die Experten sagen
    für Mecklenburg-Vorpommern voraus, dass nur eine
    bzw. einer von zwei Arbeitslosen wieder eine Stelle auf
    dem regulären Arbeitsmarkt finden wird. Für Zehntau-
    sende oder gar Hunderttausende in der Bundesrepublik
    ist der Zug längst abgefahren. Die Arbeitsmarktforscher
    sagen, dass in den nächsten 15 Jahren in Ostdeutschland
    eine weitere Million Arbeitsplätze wegfallen wird. Des-
    wegen bin ich der Überzeugung, dass an der öffentlich
    finanzierten Beschäftigung kein Weg vorbeiführt. Las-
    sen Sie uns gemeinsam diesen Weg gehen. Es gibt genug
    Arbeit, die ein Unternehmen, das nach privatwirtschaft-
    lichen Prinzipien arbeitet, überhaupt nicht machen kann
    und auch nicht machen soll; wir müssen da differenzie-
    ren. Es ist wichtig, dass über gemeinnützige Tätigkeiten
    ein Beitrag zur Strukturentwicklung geleistet wird. Las-
    sen Sie uns dazu die Mittel aus Brüssel, Berlin, Nürn-
    berg, den Ländern und den Kommunen bündeln, damit
    dieser Weg eröffnet werden kann. Dann stellt sich die
    Frage nach den Finanzen nicht mehr, dann ist die Finan-
    zierung gesichert.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich bin der Überzeugung – schauen wir nach Schwe-
    den –, dass wir in Skandinavien sehen können, wie der
    Weg zur öffentlich finanzierten Beschäftigung aussieht.
    Lassen Sie die Bremse los! Ich bitte Sie: Ziehen Sie Leh-
    ren aus Hartz IV, aber nicht in der Richtung, die ich ein-
    gangs kurz geschildert habe, die zurzeit in Deutschland,
    konkret auch in Mecklenburg-Vorpommern, diskutiert
    wird. Sie gehen einen Irrweg. Wir brauchen uns über
    Rechtsextremismus und über gute Wahlergebnisse der
    NPD nicht zu wundern, wenn Sie diesen Weg weiter be-
    schreiten.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Deswegen fordere ich Sie zur Umkehr auf. Machen Sie
    eine Arbeitslosen- und Beschäftigungspolitik für die
    Menschen, mit den Menschen und nicht gegen sie. Dass
    das bisher nicht geschieht, genau das spüren die Men-
    schen in Mecklenburg-Vorpommern und in ganz
    Deutschland.

    Ich bitte Sie, sich ein Herz zu fassen, Mut zu haben,
    ordnungspolitisch-ideologische Schranken zu überwin-
    den und den Weg hin zu mehr öffentlich geförderter Be-
    schäftigung zu gehen. Das ist ein Gebot der Vernunft.
    Die Menschen im Lande sind auf diese Vernunft ange-
    wiesen, damit sie ein Leben in Würde führen können, ein
    Leben, in dem sie durch ihrer Hände Arbeit ihren Le-
    bensunterhalt verdienen können. Nur eine Politik, die
    darauf abzielt, ist eine wirkliche Arbeitsmarktpolitik.
    Die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern und in
    ganz Deutschland haben sie bitter nötig.

    Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit.

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    (C (D Das Wort hat die Kollegin Brigitte Pothmer vom ündnis 90/Die Grünen. Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr olter, jetzt haben wir den Wahlkampfteil hinter uns und etzt können wir uns wieder der Auseinandersetzung ber die Arbeitsmarktpolitik zuwenden. (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der CDU/CSU – Widerspruch bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Brigitte Pothmer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ja, es ist
    ichtig: Der Arbeitsmarkt profitiert derzeit tatsächlich
    on dem konjunkturellen Aufschwung. Ich will hier
    eutlich sagen: Das freut uns alle sehr. Aber 4,3 Millio-
    en Arbeitslose und mehr sind wirklich kein Grund, sich
    ier gegenseitig auf die Schultern zu klopfen und zu fei-
    rn, wie es sich vonseiten der großen Koalition angedeu-
    et hat.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Belebung auf dem Arbeitsmarkt kommt doch
    usschließlich denjenigen zugute, die erst seit kurzer
    eit arbeitslos sind. Die wirklichen Problemgruppen auf
    em Arbeitsmarkt, die Langzeitarbeitslosen, profitieren
    avon in keiner Weise.

    Zusätzlich ist der Anteil an Ausbildungsplätzen noch
    inmal um 2 Prozent zurückgegangen. Herr Müntefe-
    ing, Sie reagieren auf den öffentlichen Druck, indem
    ie die Anzahl der Plätze des EQJ-Programms ein wenig
    rhöhen. Dazu kann ich Ihnen nur sagen: Gut, dass Sie
    berhaupt etwas tun; aber das ist zu wenig. Die Dimen-
    ion dieses Problems und die Dimension Ihrer Lösung
    assen in keiner Weise zusammen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Betrachten wir doch einmal ganz nüchtern die Ursa-
    hen für diesen Aufschwung. Es fängt bei den Jobs an,
    ie wegen der Fußballweltmeisterschaft zusätzlich ent-
    tanden sind. Weitere Jobs sind durch die Vorzieheffekte
    ufgrund der anstehenden Mehrwertsteuererhöhung ent-
    tanden. Das Wichtigste ist aber: Dieser Aufschwung ist
    ie erste Dividende der Reformpolitik der rot-grünen
    egierung.


    (Widerspruch bei Abgeordneten der CDU/ CSU)


    ieser Aufschwung ist vor allen Dingen nicht das Er-
    ebnis der aktiven Arbeitsmarktpolitik dieser Regierung.

    Herr Pofalla, Sie kommen jetzt daher und tun so, als
    ei es vor allen Dingen Angela Merkel, die diese Trend-
    ende herbeigeführt hat. Dazu kann ich wirklich nur sa-
    en: Da lacht doch die Koralle.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)







    (A) )



    (B) )


    Brigitte Pothmer
    Herr Müntefering, Sie sagen: Die Richtung stimmt.
    Ich frage Sie, welche Richtung eigentlich? Ich glaube,
    die staunende Öffentlichkeit wäre Ihnen wirklich außer-
    ordentlich dankbar, wenn Sie das einmal erläutern könn-
    ten. Hier ist doch in keiner Weise irgendeine klare Rich-
    tung zu erkennen: in Sachen Mindestlohn, in Sachen
    Kombilohn, in Sachen Kündigungsschutz. Sie haben uns
    doch gerade vorgeführt, dass Sie in dieser Koalition
    noch nicht einmal in der Lage sind, ein Sachverständi-
    gengutachten einheitlich zu interpretieren. Herr Pofalla
    sagt: In diesem Sachverständigengutachten steht, dass es
    gar nicht darum gehe, die Regelsätze flächendeckend zu
    senken. Herr Müntefering sagt hier: Die Regelsätze wer-
    den überhaupt nicht gesenkt. Dennoch sagen Sie uns
    hier: Die Richtung stimmt.

    Wenn es in dieser Koalition Einigkeit gäbe, dann kä-
    men wir tatsächlich auch einmal voran. Wenn Sie sich in
    Sachen Mindestlohn verständigen könnten, dann gäbe
    es nicht nur diese Minibewegungen, dann hätten wir
    diese Regelung nicht nur auf die Gebäudereiniger, son-
    dern auch auf die Zeitarbeitsfirmen – sie hatten diesen
    Wunsch – ausgedehnt. Dann wären wir einen Schritt vo-
    rangekommen.

    Herr Müntefering, Sie sagen, jetzt sei es an der Zeit,
    Druck im Kessel zu machen. Ich habe das Gefühl: Ihr
    Druck im Kessel ist nichts anderes als heiße Luft.

    Betrachten wir einmal das Programm für mehr Be-
    schäftigung Älterer! Ihre Initiative „50 plus“ sieht
    Lohnkostenzuschüsse von 30 bis 50 Prozent vor. Herr
    Müntefering, das ist geltende Gesetzeslage, und zwar
    seit 2001. Das Problem besteht aber darin, dass die Re-
    gelung bisher leider wenig Anwendung gefunden hat,
    nämlich nur in 8 200 Fällen. Sie behaupten jetzt, dass
    Sie damit 50 000 bis 70 000 Menschen in Arbeit bringen
    wollen. – So weit zur Seriosität Ihrer Politik.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Weiter geht es. In kleinen und mittleren Unternehmen
    soll die Bundesagentur für Arbeit Weiterbildungskosten
    übernehmen. Das finden wir richtig. Diese Regelung
    wollten wir ausdehnen. Das Problem besteht nur darin:
    Die große Koalition hat beschlossen, diese Regelung auf
    2006 zu begrenzen.

    Nächster Punkt: Entgeltsicherung. Das ist ebenfalls
    geltende Gesetzeslage. Herr Müntefering, wenn Sie auf
    diese Art Druck im Kessel machen, reicht das nicht ein-
    mal aus, um das Teewasser heiß zu bekommen.

    Betrachten wir noch einmal die Neuregelung zum
    Kündigungsschutz! Dazu hat Herr Pofalla heute noch
    etwas gesagt. Keiner will sie, nicht die Gewerkschaften,
    nicht die Wirtschaft. Auch Sie, Herr Müntefering, sagen
    in öffentlichen Interviews immer wieder, dass die gel-
    tende Regelung besser ist. Warum, verdammt noch mal,
    nehmen Sie die Neuregelung dann nicht vom Tisch?

    Das Problem besteht eigentlich in der Bunkermentali-
    tät dieser Regierung. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass
    Koalitionsrunden die Beratung mit der Fachwelt erset-
    zen. Kritik wird niedergebügelt. Gefundene Kompro-
    misse werden selbst dann durchgesetzt, wenn alle längst

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    (C (D issen, dass sie kein Beitrag zur Lösung des Problems ind. Das muss sich ändern. Wenn es in Ihrer Arbeitsmarktpolitik überhaupt Konequenz und eine klare Linie gibt, dann bei der Umwidung von Hartz-IV-Regelungen zu einem Teil der Straf esetzgebung. Den Druck auf Arbeitslose zu erhöhen nd den Kreis der Leistungsempfänger immer weiter inzuschränken, das schafft aber keine Arbeitsplätze. (Kornelia Möller [DIE LINKE]: Damit habt ihr begonnen!)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    ie Formel „Fördern und Fordern“ ist unter Ihrer Regie-
    ung zu einer hohlen Phrase geworden, die bei den Be-
    roffenen wirklich nur noch Bitterkeit auslöst.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Hans-Joachim Fuchtel [CDU/CSU]: Da lacht doch die Koralle!)


    Ich frage Sie: Was bleibt denn vom Fördern, wenn
    ualifizierungsprogramme für Erwerbslose immer wei-

    er zusammengestrichen werden? Von einer durchgrei-
    enden Senkung der Lohnnebenkosten, von der Gering-
    ualifizierte wirklich profitieren würden, haben Sie sich
    ängst verabschiedet.

    Die Kanzlerin hat uns von der Opposition gestern
    orgeworfen, wir hätten keine Alternativen.


    (Stefan Müller [Erlangen] [CDU/CSU]: Das ist doch so!)


    ür uns trifft das in keiner Weise zu. Unser Modell einer
    rogressiven Staffelung der Sozialabgaben würde die
    instellungshürden für Langzeitarbeitslose und Berufs-
    nfänger tatsächlich senken. Nehmen Sie diese Vor-
    chläge doch einmal ernst und setzen Sie sich damit aus-
    inander!

    „Mehr Druck im Kessel“, an dieser Stelle stimmt die
    ormel – leider, kann ich da nur sagen. Dieser Druck
    ichtet sich nämlich nicht gegen die Arbeitslosigkeit,
    ondern gegen die Arbeitslosen. Sie piesacken die Job-
    uchenden, wo Sie nur können. Aber neue Jobs und Zu-
    angschancen für Langzeitarbeitslose im ersten Arbeits-
    arkt entstehen nicht. Wo ist denn Ihr Vorschlag zur
    chaffung sozialversicherungspflichtiger Beschäfti-
    ungsverhältnisse im dritten Sektor? Auch dazu gibt es
    on unserer Seite einen Vorschlag. Ich bin gespannt, wie
    ie darauf reagieren.

    Stattdessen konfrontiert uns Ihr Spitzenpersonal in
    er Sommerpause mit dem gesammelten Mumpitz der
    roßen Koalition. Steinbrück fordert Urlaubsverzicht für
    rbeitslose. Riester empfiehlt, keine Autos zu kaufen.
    öder will den Arbeitslosen Hausarrest erteilen. Tiefen-
    ee will sie als unbewaffnete Busbegleiter auf Streife
    chicken. Meinen Sie das, wenn Sie sagen, die Richtung
    timme? Nichts für ungut, Herr Müntefering, aber das ist
    och einfach unwürdig. Davon sollten Sie sich distanzie-
    en, und zwar nachdrücklich.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)







    (A) )



    (B)


    Brigitte Pothmer
    Das Drama der großen Koalition sind nicht wirklich
    die widerstreitenden Auffassungen; das gehört zur de-
    mokratischen Normalität. Aber nicht zu ertragen ist die
    geschwätzige Sprachlosigkeit, die diese Regierung uns
    zumutet. Sie sind orientierungslos und versuchen auch
    noch, uns diese Orientierungslosigkeit als konzeptionel-
    len Pragmatismus zu verkaufen.

    Herr Müntefering, Sie haben gesagt, Sie wollen nicht
    an den Wahlversprechen gemessen werden, sondern an
    der Koalitionsvereinbarung. Soll ich Ihnen mal etwas sa-
    gen? Die Koalitionsvereinbarung interessiert letztlich
    keinen Menschen. Sie werden an der Frage gemessen, ob
    Sie einen Beitrag zur Lösung der Probleme in diesem
    Lande bzw. in Ihrem Fall einen Beitrag zur Bekämpfung
    der Arbeitslosigkeit leisten. Im Moment deutet nichts
    darauf hin, dass Sie in der Lage sind, dem Notstand ab-
    zuhelfen.

    Ich danke Ihnen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)