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ID1604510700

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    11. CDU/CSU-Fraktion.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/45 a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2007 (Haushaltsgesetz 2007) (Drucksache 16/2300) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2006 bis 2010 (Drucksache 16/2301) . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Ernst Bahr (Neuruppin) (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Ursula Heinen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ 4369 C 4369 C 4369 D 4378 B 4380 D 4385 A 4387 A 4413 C 4416 A 4417 D 4419 B 4421 B 4422 A 4422 D 4423 D 4424 C 4425 C Deutscher B Stenografisch 45. Sitz Berlin, Dienstag, den 5 I n h a l Nachruf auf den ehemaligen Bundestagspräsi- denten Dr. Rainer Barzel . . . . . . . . . . . . . . . . Nachruf auf den ehemaligen Bundesratspräsi- denten Holger Börner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachruf auf den Abgeordneten Dr. Herbert Hupka . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Hans Raidel, Renate Blank, Uta Zapf, Dr. Lothar Bisky, Hans-Michael Goldmann, Gerhard Wächter und Franz Obermeier . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Omid Nouripour . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abwicklung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: D C D A G U B J J 4367 B 4368 A 4368 C 4369 B 4369 C 4369 C DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 4390 C 4394 C undestag er Bericht ung . September 2006 t : r. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . arsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . r. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . nna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eorg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . ochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . örg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz 4397 C 4399 B 4402 A 4404 A 4404 C 4406 D 4408 B 4409 C 4411 D DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . . . 4426 D 4427 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 4428 C 4430 B 4473 A Ernst Bahr (Neuruppin) (SPD) . . . . . . . . . Julia Klöckner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Maik Reichel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichtigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A N d A Z E V T G A N B – – ( s G A E ( d B z ( A E ( d B s z 2 9 1 g 4430 D 4431 B 4432 A 4434 A 4435 C 4438 A 4439 B 4441 D 4443 D 4446 A 4447 B 4449 A 4450 C 4452 B 4453 C 4456 C 4458 B 4460 A 4461 C 4462 B 4464 A 4465 C 4466 C 4468 C 4469 B 4470 C 4472 C 4472 C nlage 2 achträglich abgedruckte Liste der entschul- igten Abgeordneten (44. Sitzung) . . . . . . . . nlage 3 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des ersicherungsvermittlerrechts (43. Sitzung, agesordnungspunkt 28) abriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 achträglich zu Protokoll gegebene Rede zur eratung: Antrag: Selbstbestimmtes Leben in Würde ermöglichen – Transsexuellenrecht umfas- send reformieren Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Passgesetzes 43. Sitzung, Tagesordnungspunkt 25 und Zu- atztagesordnungspunkt 10) ert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . . nlage 5 rklärung des Abgeordneten Garrelt Duin SPD) zur namentlichen Abstimmung über en Änderungsantrag der Fraktion des ÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN zum Ein- elplan 06 – Bundesministerium des Innern 40. Sitzung, Tagesordnungspunkt I) . . . . . . . nlage 6 rklärung des Abgeordneten Ernst Kranz SPD) zur namentlichen Abstimmung über en Änderungsantrag der Fraktion des ÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN auf Druck- ache 16/2065 über den Entwurf eines Geset- es zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 22, 3, 33, 52, 72, 73, 74, 74 a, 75, 84, 85, 87 c, 1 a, 91 b, 93, 98, 104 a, 104 b, 105, 107, 109, 25 a, 125 b, 125 c, 143 c) (44. Sitzung, Ta- esordnungspunkt 29 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4473 C 4473 D 4474 C 4475 C 4475 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 4367 (A) ) (B) ) 45. Sitz Berlin, Dienstag, den 5 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Berichtigungen 42. Sitzung, Seite 3907 (C) zweiter Absatz, der dritte Satz ist wie folgt zu lesen: „Das Zuteilungsgesetz für die Handelsperiode 2005 bis 2007 hatte das Ziel, den Aus- stoß in der zweiten Periode 2008–2012 um 10 Millionen Tonnen zu reduzieren.“ Seite 3908 (A) erster Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Wir haben eine Vielzahl von Ausnahme- regelungen abgeschafft: die Optionsregel, die uns im ers- ten Allokationsplan große Probleme bereitet hat, ebenso wie die Early-Action-Regel.“ Seite 3914 (B) erster Absatz, der dritte Satz ist wie folgt zu lesen: „Wenn das Europäische Gericht erster In- stanz zugunsten der Bundesrepublik Deutschland ent- scheiden sollte, müssten wir eine neue Entscheidung prü- fen.“ 43. Sitzung, Seite 4125, die Fußnoten 2) und 3) sind zu streichen. 43. Sitzung, Seite 4227 (B), die abgedruckte Rede von Christian Lange (Backnang) (SPD) ist durch die Rede von Gabriele Fograscher (SPD) zu ersetzen (Anlage 3). 44. Sitzung, Seite V und 4363, in die Anlage 16 ist der Name „Ernst Kranz“ einzufügen. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 4473 (A) ) (B) ) für die Teilnahme an der 15. Jahrestagung der Ostseeparlamenta- rierkonferenz eine Testamentsdatei. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * A A h f r s z z r r b B d d u z m N s Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adam, Ulrich CDU/CSU 05.09.2006* Bär, Dorothee CDU/CSU 05.09.2006 Bätzing, Sabine SPD 05.09.2006 Bellmann, Veronika CDU/CSU 05.09.2006 Bodewig, Kurt SPD 05.09.2006* Brase, Willi SPD 05.09.2006 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 05.09.2006 Hilsberg, Stephan SPD 05.09.2006 Dr. Hofreiter, Anton BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.09.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.09.2006 Kühn-Mengel, Helga SPD 05.09.2006 Kunert, Katrin DIE LINKE 05.09.2006 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 05.09.2006 Liebing, Ingbert CDU/CSU 05.09.2006* Meckel, Markus SPD 05.09.2006 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 05.09.2006 Thönnes, Franz SPD 05.09.2006* Wächter, Gerhard CDU/CSU 05.09.2006 Wolf (Frankfurt), Margareta BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.09.2006 Zapf, Uta SPD 05.09.2006 A B B B F F H L N S S (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Nachträglich abgedruckte Liste der entschuldigten Abgeordneten (44. Sitzung) nlage 3 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Versicherungsvermittlerrechts (43. Sitzung, Tagesordnungspunkt 28) Gabriele Fograscher (SPD): Die Bundesregierung at am 22. Juni 2005 den Entwurf eines Gesetzes zur Re- orm des Personenstandsrechts – Personenstandsrechts- eformgesetz – PStRG – beschlossen. Der Gesetzentwurf ieht die Ablösung des geltenden Personenstandsgeset- es durch ein neues Personenstandsgesetz und die damit usammenhängenden Änderungen sonstigen Bundes- echts vor. Schwerpunkte der Reform sind, die Einfüh- ung elektronischer Personenstandsregister anstelle der isherigen papiergebundenen Personenstandsbücher, die egrenzung der Fortführung der Personenstandsregister urch das Standesamt sowie die Abgabe der Register an ie Archive, die Ersetzung des Familienbuchs durch Be- rkundungen in den Personenstandsregistern, die Redu- ierung der Beurkundungsdaten auf das für die Doku- entation des Personenstandes erforderliche Maß, die euordnung der Benutzung der Personenstandsbücher owie die Schaffung einer rechtlichen Grundlage für bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich är, Dorothee CDU/CSU 30.06.2006 odewig, Kurt SPD 30.06.2006 ollen, Clemens SPD 30.06.2006 ischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.06.2006 ricke, Otto FDP 30.06.2006 ilsberg, Stephan SPD 30.06.2006 opez, Helga SPD 30.06.2006 iebel, Dirk FDP 30.06.2006 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.06.2006 trothmann, Lena CDU/CSU 30.06.2006 4474 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 (A) ) (B) ) Der Bundesrat hat in seiner Stellungnahme zu diesem Gesetzentwurf überwiegend fachliche und klarstellende Vorschläge gemacht, die zum großen Teil die Zustim- mung der Bundesregierung in ihrer Gegenäußerung fan- den. Ein Bereich, der sicherlich in den anstehenden Aus- schussberatungen eine Rolle spielen wird, ist die Forde- rung Bayerns, Lebenspartnerschaften nicht vor dem Standesamt sondern zum Beispiel vor einem Notar schließen zu lassen. Diese so genannte Länderöffnungs- klausel lehnt somit eine Vereinheitlichung der bisher un- terschiedlichen landesrechtlichen Zuständigkeiten ab. Deshalb können nur bundeseinheitliche Beurkundungs- regelungen von eingetragenen Lebenspartnerschaften das Ziel der Reform sein. Die Bundesregierung stimmt diesem Vorschlag in ihrer Gegenäußerung zu. Zu Bedenken hierbei bleibt aber, dass der Bundesver- band der Rentenversicherungsträger Einwände erhebt. Die eingetragene Lebenspartnerschaft wurde in die Hin- terbliebenenversorgung der gesetzlichen Rentenversi- cherung einbezogen. Voraussetzung für diesen Anspruch ist das Bestehen der Lebenspartnerschaft zum Zeitpunkt des Todes. Da es, so die Rentenversicherungsträger, bis- lang sowohl an einer einheitlichen Zuständigkeit für die Begründung der eingetragenen Lebenspartnerschaft als auch an einheitlichen Meldepflichten der Familienge- richte und Standesämter fehle, sei ein Nachweis des Be- stehens der Lebenspartnerschaft für den überlebenden Lebenspartner oftmals sehr schwierig. Durch die Be- gründung einer eingetragenen Lebenspartnerschaft vor dem Standesamt würde sich die Beweisführung erleich- tern. Über diesen Punkt wird in den anstehenden Beratun- gen zu reden sein. Ich rege auch Gespräche mit den ent- sprechend betroffenen Verbänden an. Diese Länderöff- nungsklausel sollte eingehend geprüft werden. Ein weiterer Punkt, der uns in den Beratungen zu die- sem Gesetz beschäftigen wird, ist die Umstellung auf elektronische Register in einem Pilotprojekt. Es gibt viele fachliche Gründe für die Erprobung der elektronischen Register in einem Pilotprojekt in einem Bundesland. Das darf aber nicht dazu führen, dass die dringend notwendige bundesweite Einführung der elek- tronischen Register auf unbestimmte Zeit verschoben wird. Deshalb stimme ich der Bundesregierung zu, die in ihrer Gegenäußerung zur Stellungnahme des Bundesra- tes erklärt hat, dass man im Rahmen dieses Gesetzes eine zweijährige Erprobung der Machbarkeit und Wirt- schaftlichkeit der elektronischen Register einrichten kann, die bundesweite Einführung aber nicht verschoben wird. Alles in allem liegt hier ein Gesetzentwurf vor, der die Führung von Personenstandsdaten erleichtert und so- wohl für die Behörden als auch für die Bürgerinnen und Bürger zum Abbau von Bürokratie führt. Über die von mir angesprochenen Punkte wird noch in den Ausschussberatungen zu reden sein. A ü T B u z h s k l T s T l s r x d x e a s s n v f t c b r s d B r h b a a c b x k ä p (C (D nlage 4 Nachträglich zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung – Antrag: Selbstbestimmtes Leben in Würde ermöglichen – Transsexuellenrecht umfas- send reformieren – Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Passgesetzes (43. Sitzung, Tagesordnungspunkt 25 und Zu- satztagesordnungspunkt 10) Gert Winkelmeier (fraktionslos): Wir sprechen heute ber die Notwendigkeit einer schnellen Reform des ranssexuellengesetzes in der Fassung von 1981. Das undesverfassungsgericht stellte am 6. Dezember 2005 nmissverständlich fest: „Die dem Transsexuellengesetz ugrunde liegenden Annahmen über die Transsexualität aben sich inzwischen in wesentlichen Punkten als wis- enschaftlich nicht mehr haltbar erwiesen.“ Damit er- ennt das Bundesverfassungsgericht die Realität der hier ebenden Transsexuellen an, die sich teilweise auch in ransgender-Netzwerken zusammengeschlossen haben. Unsere Gesellschaft ist im Alltag von klaren Ge- chlechterrollen und Geschlechtermerkmalen geprägt. ranssexuelle sind Menschen, deren Besonderheit darin iegt, dass sie zwar rein körperlich dem einen Ge- chlecht, vom Empfinden her jedoch dem jeweils ande- en Geschlecht angehören. Anders ausgedrückt: Transse- uelle, das sind Frauen, die sich als Mann, und Männer, ie sich als Frau fühlen. Die Besonderheit von Transse- uellen besteht darin, dass sie zwar rein körperlich dem inen Geschlecht, bewußtseinsmäßig jedoch dem jeweils nderen Geschlecht angehören. Sie sind anders, sie ent- prechen nicht den in den Gesetzen vorgegebenen Ge- chlechterrollen. Ihnen gegenüber gibt es auch heute och sehr starke Vorurteile, die aus Unwissenheit und or allem aus Intoleranz resultieren. Bei den Betroffenen ührt das meist zu sehr schweren persönlichen Konflik- en und kann auch Auswirkungen auf alle Lebensberei- he haben, bis hin zu gesundheitlichen Problemen. Da- ei wollen Transsexuelle keinen Sonderstatus sondern espektierter Bestandteil unserer Gesellschaft sein. Und ie möchten wie alle anderen selbstbestimmt leben. In iesem Sinne werde ich auch dem Antrag der Fraktion ündnis 90/Die Grünen zustimmen. Es geht darum, das Transsexuellenrecht zu reformie- en und die Erkenntnisse der Sexualwissenschaft der eutigen Zeit dort einfließen zu lassen. Transsexuelle ha- en das Recht, den Vornamen des anderen Geschlechtes nzunehmen. Es ist nicht hinzunehmen, dass sie dafür, ußer ihrem eigenen Willen, auch noch eine gutachterli- he Prognose und noch eine Karenzzeit von drei Jahren enötigen. Geltendes Recht ist derzeit auch noch, dass Transse- uelle ihren personenstandsrechtlichen Status ändern önnen. Voraussetzung dafür ist aber ein geschlechtsver- ndernder operativer Eingriff, der sie dauerhaft fort- flanzungsunfähig machen muss. Die Betroffenen dür- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 4475 (A) (C) (B) ) fen zudem auch nicht verheiratet sein. Gegebenenfalls müssen sie sich scheiden lassen. Das ist der momentane Ist-Zustand. Zum Glück hat das Bundesverfassungsge- richt festgestellt, dass diese Voraussetzungen in der heu- tigen Zeit unhaltbar sind. Der operative Eingriff bezüg- lich des äußeren Erscheinungsbildes und die Herstellung der Fortpflanzungsunfähigkeit dürfen nicht mehr in das neue Transsexuellenrecht einfließen. Transsexuelle haben derzeit auch Probleme in ihrer Reisefreiheit. Im Zusammenhang mit der Einführung ei- nes maschinenlesbaren Reisepasses muss im Pass ein Geschlechtsvermerk stehen. Transsexuelle kommen mit ihrem äußeren Erscheinungsbild und einem anders sexua- lisierten Vornamen in Widerspruch zu dem, was in ihrem maschinenlesbaren Reisepass steht. Daraus resultieren enorme Schwierigkeiten, wenn sie sich zum Beispiel bei der Einreise in ein anderes Land in einer fremden Spra- che über einen so intimen Sachverhalt wie die Transse- xualität verständigen müssen. Dazu können auch noch nicht vorhandene Toleranz und Vorurteile seitens der Grenzbehörden kommen. Bis zum 31. Dezember 2005 konnten sich die Betroffenen mit einem nichtmaschinen- lesbaren Reisepass behelfen. Diese Möglichkeit ist aber seit einem halben Jahr ausgelaufen, weil diese Reise- pässe nicht mehr ausgestellt werden dürfen. Auch dies ist ein Grund, warum die Bundesregierung noch in diesem Jahr einen Gesetzesentwurf zur Refor- troffenen sollte hier sehr schnell ein vernünftiges und der Realität entsprechendes Gesetz vorgelegt werden. Anlage 5 Erklärung der Abgeordneten Garrelt Duin (SPD) zur na- mentlichen Abstimmung über den Änderungs- antrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN zum Einzelplan 06 – Bundesministe- rium des Innern (40. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 1) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. Mein Votum lautet „Nein“. Anlage 6 Erklärung des Abgeordneten Ernst Kranz (SPD) zur na- mentlichen Abstimmung über den Änderungs- antrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN auf Drucksache 16/2065 über den Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 22, 23, 33, 52, 72, 73, 74, 74 a, 75, 84, 85, 87 c, 91 a, 91 b, 93, 98, 104 a, 105, 107, 109, 125 a, 125 b, 125 c, 143 c) (44. Sit- mierung des Transsexuellenrechts vorlegen muss. Das Problem ist bekannt. Bisher redet sich die Bundesregie- rung damit heraus, dass sie dieses Gesetz zeitnah vorle- gen will. Was aber heißt zeitnah? Im Interesse der Be- M (D zung, Tagesordnungspunkt 29 a) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. ein Votum lautet „Nein“. 45. Sitzung Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Sabine Leutheusser-Schnarrenberger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Es kann einen nur sehr beunruhigen, wenn man hört,
    dass es Urteile gäbe – Rasterfahndung, Lauschangriff,
    Luftsicherheitsgesetz –, die dringend wieder der Korrek-
    tur bedürften, weil sie zwar sehr wohl Grundrechtsrecht-
    sprechung beinhalten, aber Teilen der Praxis so nicht
    passen.

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    (C (D Meine Damen und Herren, das Bundesverfassungsgeicht ist die anerkannte, glaubwürdige Institution, die das ertrauen der Bürgerinnen und Bürger genießt. Sie hat in en letzten Jahren genug Anlass gehabt, immer wieder er Politik sagen zu müssen, was sie zu beachten hat. Ich arf hier in diesem Zusammenhang die frühere Präsidenin des Bundesverfassungsgerichtes zitieren, Frau Jutta imbach, die vor zwei Wochen sagte: Es sollte der Ehrgeiz der Politik sein, der verfassungsgerichtlichen Nachhilfe zuvorzukommen. Recht hat sie; (Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    enn nur das schafft Vertrauen in die Politik. Dann sind
    s nicht nur verständliche Gesetze, sondern auch verfas-
    ungsrechtlich standfeste Gesetze. Es ist gerade für den
    erbraucher und für jeden Bürger bzw. jede Bürgerin
    ichtig, wenn sie sehen, was der Gesetzgeber produ-

    iert. Deshalb muss alles getan werden, damit das Anse-
    en des Bundesverfassungsgerichtes nicht beschädigt
    ird.

    Frau Ministerin, ich nehme gern auf, dass Sie sagen,
    esetze müssten lesbar, verständlich und – das ist wirk-

    ich das Entscheidende – handwerklich gut sein. Da darf
    ch nur an das „handwerklich gut gemachte“ Allgemeine
    leichbehandlungsgesetz erinnern,


    (Otto Fricke [FDP]: Vorsicht, Ironie!)


    ei dem jetzt mit einer Nachbesserung endlich der Wille
    es Parlaments in Gesetzesform gegossen werden muss.
    ch kann nur sagen: Das ist wirklich hochnotpeinlich; da
    ersteht der Bürger Politik nicht mehr. Ich hoffe, dass
    as wirklich der einzige Ausreißer in dieser Dimension
    ewesen ist. So etwas hat es in der Gesetzgebung in den
    etzten Jahren nicht gegeben.


    (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Das darf es natürlich nicht geben bei den wichtigen
    orhaben, die bevorstehen. Das Projekt der Urheber-
    echtsreform ist jetzt mit dem Gesetzentwurf des Justiz-
    inisteriums in die Debatte im Bundestag eingebracht
    orden. Ich sage klar für die FDP-Fraktion: Wir halten
    erade die Weiterentwicklung des Urheberrechtes mit
    er Stärkung der Stellung des Urhebers in einer für ihn
    mmer schwieriger werdenden digitalen Informationsge-
    ellschaft für ganz wichtig. Deshalb ist es dringend not-
    endig, dass wir mit Sachverständigen diesen Entwurf

    n einigen Punkten wirklich offen, konstruktiv und – das
    age ich für die FDP – kritisch erörtern. Wenn es in be-
    timmten Bereichen Änderungsvorschläge gibt, werden
    ir die Letzten sein, die nicht versuchen, gemeinsam mit
    en anderen Fraktionen hier im Hause zu einem Ergeb-
    is zu kommen. Aber in der jetzigen Form darf der Ge-
    etzentwurf nicht bleiben; das sage ich an dieser Stelle
    anz deutlich.


    (Beifall bei der FDP)


    Ein weiteres wichtiges gesellschaftspolitisches Vorha-
    en ist die Reform des Unterhaltsrechts. Es geht dabei






    (A) )



    (B) )


    Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
    darum, Kindern eine gesicherte, prioritäre Position im
    Unterhaltsrecht zu geben. Frau Ministerin, wir teilen
    zwar die Ansätze Ihres Entwurfs, den Sie vorgelegt ha-
    ben. Wir werden aber über Details reden müssen.

    Hier wird ein Stück weit ein Paradigmenwechsel vor-
    genommen. Die gesellschaftlichen Realitäten und Verän-
    derungen im Hinblick auf die Ehe mit und ohne Kinder,
    auf Familie und Erziehung werden aufgegriffen. Dies
    wird zu gewissen Einschränkungen bei Unterhaltsan-
    sprüchen derjenigen Ehepartner führen, die keine Kinder
    betreuen; das müssen wir offen sagen. Ich denke, es geht
    nicht anders, weil in den allermeisten Fällen nur Man-
    gelverwaltung möglich ist.

    Ich hoffe, dass dann auch der Streit in der CDU/CSU
    über das moderne Familienbild, über Familie und Ehe
    im 21. Jahrhundert beendet sein wird. Wenn wir den Be-
    treuungsunterhalt für allein erziehende und verheiratete
    Mütter regeln werden, wird sich erweisen, wie modern
    die CDU/CSU tatsächlich ist.


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Machen Sie sich mal keine Sorgen!)


    Wir werden uns konstruktiv in diese notwendigen gesell-
    schaftspolitischen Reformen einbringen.

    Lassen Sie mich zum Schluss kurz einen weiteren Be-
    reich ansprechen; leider habe ich keine Zeit mehr, näher
    darauf einzugehen. Natürlich sind für die rechtsberaten-
    den freien Berufe in Deutschland entsprechende Rah-
    menbedingungen sehr wichtig. Wir verschließen uns Än-
    derungen, die jetzt unter anderem im Rahmen eines
    Rechtsdienstleistungsgesetzes angedacht werden,
    nicht.

    Dies sollte aber in ein Gesamtkonzept eingebettet
    werden. Wir müssen sehen: Es gibt viele andere Berei-
    che, die die rechtsberatenden freien Berufe genauso be-
    treffen, zum Beispiel die EU-Geldwäscherichtlinie oder
    der Schutz der Vertrauensbeziehung zwischen Anwalt
    und Mandant. Da hat sich eine Lücke aufgetan, wie wir
    in der Rechtsprechung sehen. Auch die Stärkung des
    Schwächeren durch den Anwalt muss eine Rolle spielen.
    Man muss sehen, durch welche Änderungen des Gesetz-
    entwurfes im Hinblick auf die Scheidung light dieser As-
    pekt eingebracht werden kann.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Sehr richtig!)


    Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit und bin
    froh, dass das nächste Jahr dieser Legislaturperiode der
    Zeitpunkt für Entscheidungen zu wichtigen rechtspoliti-
    schen Vorhaben sein wird.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat jetzt der Kollege Dr. Jürgen Gehb von

der CDU/CSU-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Jürgen Gehb


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Bevor ich

    mich der Agenda unserer Themen für die kommenden

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    (C (D onate zuwende, will ich uns alle ganz kurz daran erinern, dass seit Freitag der vergangenen Woche die Verassungsänderungen in Kraft getreten sind, die wir vor er Sommerpause verabschiedet haben. Diese Grundgeetzänderungen – es wurde in diesem Zusammenhang ine siebentägige Anhörung durchgeführt; das war einalig in der Geschichte der Bundesrepublik – waren ein roßer Kraftakt. Daran sollte man in einer Rechtsdebatte uhig einmal erinnern. n der Vergangenheit mögen zwar viele Koalitionen daüber geredet haben. Aber wir als große Koalition haben ehandelt und können stolz auf diese Verfassungsändeungen sein. Nun haben wir die Finanzverfassung einstweilen auseklammert. Auch etwas anderes haben wir ausgeklamert, nämlich die Aufnahme weiterer Staatsziele in un er Grundgesetz. Ich will heute nur wenige Worte dazu agen: Erstens. Wir stehen zu der Zusage, dass wir hierüber ald diskutieren werden und hierzu eine Anhörung im echtsausschuss durchführen werden. Zweitens. Ich halte viele der Anliegen, die als potenielle Staatsziele in der Diskussion sind, für mehr als ehenwert. Drittens. Erlauben Sie mir aber, in diesem Zusamenhang eine Sorge auszusprechen, die mich wirklich mtreibt, und zwar die Sorge, dass sich in der Öffentichkeit, aber auch unter den Kollegen mehr und mehr er Eindruck festsetzt, dass ein politisches Ziel oder echt nur noch dann als angemessen verortet gilt, wenn s seinen Platz im Grundgesetz gefunden hat. Alles anere wird anscheinend nur noch als zweitoder drittranig wahrgenommen. Für mich ist dies eine Fehlentwicklung. Beschreiten ir diesen Weg weiter, dann habe ich ernsthaft die Be ürchtung, dass wir das Ansehen einfachgesetzlicher Reelungen schädigen und damit letztlich unser aller Areit entwerten. erade bei den einfachgesetzlichen Regelungen haben ir im ersten Halbjahr vieles erreicht und angestoßen, as unter Rot-Grün nicht möglich war. Wir Christdemoraten freuen uns, dass wir mit unserem Partner beipielsweise Scheinvaterschaften – Stichwort: Imbissväer – endlich bekämpfen, das Stalking unter Strafe stellen der Lücken bei der Sicherungsverwahrung schließen önnen – viele Gesetzeswerke, die noch in Bundestagsrucksachen aus der letzten und vorletzten Legislatureriode standen und die jetzt im Bundesgesetzblatt steen. (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber in keiner von diesem Jahr!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Für die zweite Hälfte des Jahres stehen ebenso wich-
    ige Themen auf der Agenda der Rechtspolitik. Ohne
    nspruch auf Vollständigkeit zu erheben, will ich nur sa-
    en: Wir werden uns auch und ganz sicher der Stärkung






    (A) )



    (B) )


    Dr. Jürgen Gehb
    der Verbraucherrechte annehmen – und dies nicht nur
    im Zusammenhang mit dem Stichwort Gammelfleisch.


    (Vorsitz: Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner)


    Bei der Neuregelung des Rechtsdienstleistungsgeset-
    zes wird es für uns Christdemokraten oberste Maxime
    sein, die hohe Qualität der Rechtsberatung in unserem
    Land für den rechtsuchenden Bürger zu erhalten.


    (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hören wir gerne, Herr Gehb!)


    Daher darf auch zukünftig der qualifizierte und umfas-
    sende Rechtsrat nur von Rechtsanwälten und Rechtsan-
    wältinnen erbracht werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


    Es nützt auch nichts – da bin ich nicht so ganz konform
    mit meiner Justizministerin –: Rechtsanwälte oder
    Leute, die vielleicht rechtskundig, aber keine zugelasse-
    nen Anwälte sind, sollten auch nicht kostenlos irgendje-
    mandem Rechtsrat erteilen können. Wer haftet denn hin-
    terher? Es gibt weder eine Haftpflichtversicherung noch
    gibt es ein Aussageverweigerungsrecht. Diese Personen
    unterliegen nicht der Verschwiegenheitspflicht. Nie-
    mand käme auf die Idee, selbst einen guten Piloten bei
    einem Segelflugzeug einen Jumbojet fliegen zu lassen.


    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Diesen Schutz sind wir allen Verbrauchern schuldig.
    Dies schließt gewisse Öffnungen des anwaltlichen Bera-
    tungsmonopols nicht aus; das ist ganz klar. Es gibt eine
    europäische Richtlinie – aber alles mit Augenmaß. Das
    werden wir in der gewohnten Gemeinsamkeit hinbekom-
    men.

    Gegenüber den Bürgern stehen wir im Wort, alles zu
    tun, damit schwere und schwerste Verbrechen aufgeklärt
    werden können. Ich bin froh, dass wir bei der Nutzung
    der DNA-Analyse – das ist ein naturwissenschaftlicher
    Quantensprung – weitergekommen sind, und spreche
    mich mit Blick auf die FDP ausdrücklich dafür aus, zu-
    künftig auch Mautdaten zur Aufklärung schwerer und
    schwerster Verbrechen nutzbar zu machen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum haben wir in das Gesetz reingeschrieben, dass das nicht sein soll?)


    Auch hier gilt: Diese Daten sollen nicht zur Aufklä-
    rung von Ladendiebstählen oder von Schwarzarbeit ge-
    nutzt werden. Entsprechende Presseerklärungen, Frau
    Kollegin Dyckmans, liebe Mechthild, oder Herr
    Friedrich, muten schon zynisch an. Ich finde, man
    könnte den Mut aufbringen, den Eltern der getöteten
    Kinder zu sagen, dass man hier Mörder mit Schwarz-
    arbeitern oder Ladendieben gleichsetzen will. Das ist
    nicht unser Ziel. Deswegen bitte ich darum, dass wir es
    endlich wahr machen, dass Datenschutz nicht Täter-
    schutz sein kann und dass Opferschutz vor Datenschutz
    geht.

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    (C (D Die große Koalition hat es sich zum Ziel gesetzt, uner Land an vielen Stellen wieder fit für die Zukunft zu achen. Das ist nicht nur Aufgabe der Wirtschaftsund inanzpolitik. Auch wir in der Rechtspolitik können als große Koalition werden wir das tun – unseren ganz pezifischen Beitrag hierzu beisteuern. Ich nenne nur neen der Novelle des Urheberrechts zum Schutz des geisigen Eigentums – das ist eben schon angesprochen woren – unter der Rubrik „Unser Land wieder fit machen“ ie notwendige Reform weiter Teile unseres Gesellchaftsrechts. Wir können zu Recht stolz auf unsere GmbH sein, ie sich seit ihrer Geburtsstunde im Jahr 1892 zu einem egelrechten Erfolgsmodell speziell für den Mittelstand ntwickelt hat. Doch Erfolgsmodelle bleiben nur dann rfolgreich, wenn sie von Zeit zu Zeit den veränderten mständen und Bedürfnissen der Kunden angepasst erden. Und vergessen wir auch nicht: Die Angebote er Konkurrenz spielen ebenfalls eine Rolle. So hat die Justizministerkonferenz bereits im ahr 2002 das Bundesjustizministerium mit der Prüfung eauftragt, welche Vorschriften im Recht der GmbH reormbedürftig seien. Nach zwei vergeblichen Anläufen nter Rot-Grün (Lachen des Abg. Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    ibt es nun einen weiteren hausinternen Diskussionsent-
    urf des Bundesjustizministeriums zur GmbH-Reform,
    er kurz vor der Sommerpause das Licht der Welt er-
    lickt hat.


    (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Auch noch auf keiner Bundestagsdrucksache!)


    ieser Entwurf greift viele regelungsbedürftige Fragen
    uf, ist solide und gut, was aber nicht heißt, dass man aus
    inem guten Entwurf nicht auch noch einen besseren
    achen kann.

    Nun stehen wir am Beginn der Diskussion und da wir
    arlamentarier nicht die Erfüllungsgehilfen der Ministe-
    ialbürokratie sind – so jedenfalls mein ganz bescheide-
    es Selbstverständnis; das teile ich vielleicht mit der
    ehrheit des Hauses –,


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


    ollten wir uns auch ganz selbstbewusst an dieser Dis-
    ussion beteiligen. Dies sollten wir auch deswegen tun,
    eil die Reform unseres deutschen Gesellschaftsrechts
    eine Kleinigkeit ist. Lange lebten wir in Deutschland
    it unserem Gesellschaftsrecht abgeschottet in einer Art
    aradies. Da gab es neben der GmbH als Golf-Klasse die
    benfalls wohlangesehene Aktiengesellschaft quasi als
    -Klasse. Aber attraktive Kleinwagen waren nicht im
    ngebot und entsprechenden Modellen aus dem Aus-

    and war der Zutritt zum deutschen Markt nicht gestattet.

    All dies ist Vergangenheit. Nach mehreren Urteilen
    es Europäischen Gerichtshofs sind diese schützenden
    auern weg. Jedem Firmengründer in unserem Land






    (A) )



    (B) )


    Dr. Jürgen Gehb
    stehen alle in der EU angebotenen Gesellschaftsformen
    zur Verfügung. Es wird in unserem Land bei ausländi-
    schen Modellen auch rege zugegriffen. Wenn sich in un-
    serem Land Monat für Monat über 1 000 Unternehmer
    entscheiden, eine britische Limited als Gesellschafts-
    form zu wählen, dann müssen wir uns als deutscher Ge-
    setzgeber die Frage gefallen lassen, warum und wieso
    sie dies tun. Wir müssen uns auch die Frage stellen, ob
    wir hierauf eine geeignete Antwort geben wollen, indem
    wir beispielsweise unsere Angebotspalette heimischer
    Rechtsformen erweitern.

    Wir stehen also in Europa in einem rauen, harten und
    echten Wettbewerb nicht nur der Güterproduktionen und
    der Dienstleistungen, sondern auch der Rechtsformen.
    Vor diesem Hintergrund ist die notwendige Reform un-
    seres Gesellschaftsrechts wichtig, richtig und viel bedeu-
    tungsvoller, als manche dies im ersten Augenblick mei-
    nen. Daher sind zumindest die Rechtspolitiker der Union
    der Überzeugung, dass die aus der Feder eines Ministe-
    rialbeamten stammenden Vorschläge zur GmbH-Re-
    form an vielen Stellen nützlich und auch interessant
    sind, aber beispielsweise keine überzeugende Lösung
    hinsichtlich des Problems der britischen Limited darstel-
    len. Wir sind der festen Überzeugung, dass es dazu ne-
    ben der wohl etablierten GmbH einer zusätzlichen, einer
    neuen, einer extrem einfach geregelten sowie einer
    preiswerten Gesellschaftsform bedarf.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Diese neue Gesellschaft soll ganz bewusst ein Aliud
    zur bestehenden GmbH sein: klein, preiswert, selbstbe-
    wusst und anspruchsvoll. Nennen wir sie einmal Unter-
    nehmergesellschaft. Wir wollen die notwendige Re-
    form unseres Gesellschaftsrechts sozusagen in der Form
    eines Zweisäulenmodells.

    Erlauben Sie mir – es soll keine Exegese werden –,
    Ihnen wichtige Eckpunkte unserer Überlegungen zu die-
    ser neuen Gesellschaftsform kurz mitzuteilen: kurze
    Gründungszeit, Eintragung im Handelsregister innerhalb
    von 24 Stunden,


    (Klaus Uwe Benneter [SPD]: Warum so lange?)


    kein Mindestkapital und Gründungskosten in Höhe von
    maximal 100 Euro. Es soll noch eine Reihe anderer Er-
    leichterungen in der Gründungsphase geben.

    All das muss natürlich mit den Regeln des Gläubi-
    gerschutzes korrespondieren. Es ist etwa an erweiterte
    Pflichtangaben – ich nenne die Stichworte Geschäfts-
    briefe und Internet – gedacht. Ausschüttungen sollen nur
    aus Gewinnen erfolgen, eventuell unter der zusätzlichen
    Voraussetzung eines Solvenztests. Außerdem ist an eine
    Gesellschafterhaftung wie bei der GmbH und zusätzlich
    beim Vorliegen einer evidenten Unterkapitalisierung ge-
    dacht.

    Die Insolvenz ist ein kritischer Fall. Dabei geht es im
    Durchschnitt um Beträge in Höhe von 800 000 Euro.
    Die Vermutung der Zahlungsunfähigkeit soll gegeben
    sein, wenn die Gesellschaft mit der Erfüllung einer For-
    derung in Höhe von mindestens 600 Euro länger als vier

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    (C (D ochen in Verzug ist und trotz erneuter Fristsetzung eine Leistung innerhalb von zwei weiteren Wochen erolgt. Damit nach der Vorstellung dieser Unternehmergeellschaft auch nicht der Hauch eines Missverständnisses m Raum stehen bleibt, sage ich ganz klar: Die legitimen läubigerinteressen – lassen Sie mich in diesem Zusamenhang nur das Stichwort Bestattungsfälle nennen – erlangen nach einer umfassenden Modernisierung des mbH-Rechts. Der vorliegende Entwurf aus dem Bunesjustizministerium stellt in diesem Bereich einen wertollen Diskussionsansatz dar. Allerdings bietet der MoMiG-Entwurf für Existenzründer keine neue Perspektive. Umso wichtiger ist unere Ergänzung durch die Unternehmergesellschaft. Lasen Sie uns also zum Wohl der Gläubiger als auch zum ohl der Unternehmer die Reform unseres Gesell chaftsrechts zügig anpacken und die jeweils spezifische ntwort geben. All dies sind wichtige Aufgaben für die kommenden onate. Ich kann Ihnen versichern, dass die große oalition unter Leitung unserer Kanzlerin Angela erkel und in bewährter Zusammenarbeit – mit kleinen uancen ist die Zusammenarbeit immer gut – mit unse er Justizministerin Brigitte Zypries zukunftstaugliche ösungen anbieten wird. Das ist das Ende meines Redebeitrags. Ich danke Ihen für Ihre wohlwollende Aufmerksamkeit und den roßen Beifall vom ganzen Hause. Nächster Redner ist der Kollege Wolfgang Nešković, raktion Die Linke. Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten amen und Herren! Ein unstrittiges Prinzip der Gerechigkeit besteht darin, dass die Folgen eines Übels grundätzlich nur den treffen dürfen, der dieses Übel durch ein Handeln zu verantworten hat. Die Suche nach dem ichtigen Recht ist deswegen immer identisch mit der uche nach Gerechtigkeit. Ich frage mich, ob sich dieses Haus bei der Gesetzgeung noch diesem, wie ich finde, sehr einfachen und klaen Grundsatz verpflichtet fühlt. Ich erinnere mich gut n die öffentlichen Kommentierungen der Beratungen nd Beschlussfassungen der Hartz-IV-Gesetze seitens er Politik. Die Kürzungen am Sozialstaat wurden mit iner Art befremdlichem Stolz auf die eigene Härte veründet. Man sollte den Eindruck erhalten, es habe sich ndlich jemand aufgerafft und den Mut gefunden, das chwere, das Unbeliebte zu tun, weil es die Zeit und ihre mstände erforderten. Wolfgang NeškoviæWolfgang Nešković Die Zeit und ihre Umstände sind von einer anhaltenden Massenarbeitslosigkeit gekennzeichnet. Die Automatisierung von Arbeitsabläufen durch Computer und Roboter macht, unter den Bedingungen des von Ihnen präferierten Wirtschaftssystems, menschliche Arbeit zunehmend entbehrlich. Die Globalisierung des Arbeitsmarktes führt zu einer Verschiebung von Arbeitsplätzen aus den klassischen Industrieländern in die Schwellenländer der Welt. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Juristen sollten sich nicht zu ökonomischen Sachverhalten äußern, zumindest nicht Sie, Herr Nešković!)


    (Lachen des Abg. Otto Fricke [FDP])


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)