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ID1604504000

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    1. \n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/45 a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2007 (Haushaltsgesetz 2007) (Drucksache 16/2300) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2006 bis 2010 (Drucksache 16/2301) . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Ernst Bahr (Neuruppin) (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Ursula Heinen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ 4369 C 4369 C 4369 D 4378 B 4380 D 4385 A 4387 A 4413 C 4416 A 4417 D 4419 B 4421 B 4422 A 4422 D 4423 D 4424 C 4425 C Deutscher B Stenografisch 45. Sitz Berlin, Dienstag, den 5 I n h a l Nachruf auf den ehemaligen Bundestagspräsi- denten Dr. Rainer Barzel . . . . . . . . . . . . . . . . Nachruf auf den ehemaligen Bundesratspräsi- denten Holger Börner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachruf auf den Abgeordneten Dr. Herbert Hupka . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Hans Raidel, Renate Blank, Uta Zapf, Dr. Lothar Bisky, Hans-Michael Goldmann, Gerhard Wächter und Franz Obermeier . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Omid Nouripour . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abwicklung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: D C D A G U B J J 4367 B 4368 A 4368 C 4369 B 4369 C 4369 C DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 4390 C 4394 C undestag er Bericht ung . September 2006 t : r. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . arsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . r. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . nna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eorg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . ochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . örg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz 4397 C 4399 B 4402 A 4404 A 4404 C 4406 D 4408 B 4409 C 4411 D DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . . . 4426 D 4427 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 4428 C 4430 B 4473 A Ernst Bahr (Neuruppin) (SPD) . . . . . . . . . Julia Klöckner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Maik Reichel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichtigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A N d A Z E V T G A N B – – ( s G A E ( d B z ( A E ( d B s z 2 9 1 g 4430 D 4431 B 4432 A 4434 A 4435 C 4438 A 4439 B 4441 D 4443 D 4446 A 4447 B 4449 A 4450 C 4452 B 4453 C 4456 C 4458 B 4460 A 4461 C 4462 B 4464 A 4465 C 4466 C 4468 C 4469 B 4470 C 4472 C 4472 C nlage 2 achträglich abgedruckte Liste der entschul- igten Abgeordneten (44. Sitzung) . . . . . . . . nlage 3 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des ersicherungsvermittlerrechts (43. Sitzung, agesordnungspunkt 28) abriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 achträglich zu Protokoll gegebene Rede zur eratung: Antrag: Selbstbestimmtes Leben in Würde ermöglichen – Transsexuellenrecht umfas- send reformieren Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Passgesetzes 43. Sitzung, Tagesordnungspunkt 25 und Zu- atztagesordnungspunkt 10) ert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . . nlage 5 rklärung des Abgeordneten Garrelt Duin SPD) zur namentlichen Abstimmung über en Änderungsantrag der Fraktion des ÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN zum Ein- elplan 06 – Bundesministerium des Innern 40. Sitzung, Tagesordnungspunkt I) . . . . . . . nlage 6 rklärung des Abgeordneten Ernst Kranz SPD) zur namentlichen Abstimmung über en Änderungsantrag der Fraktion des ÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN auf Druck- ache 16/2065 über den Entwurf eines Geset- es zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 22, 3, 33, 52, 72, 73, 74, 74 a, 75, 84, 85, 87 c, 1 a, 91 b, 93, 98, 104 a, 104 b, 105, 107, 109, 25 a, 125 b, 125 c, 143 c) (44. Sitzung, Ta- esordnungspunkt 29 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4473 C 4473 D 4474 C 4475 C 4475 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 4367 (A) ) (B) ) 45. Sitz Berlin, Dienstag, den 5 Beginn: 9.0
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    Berichtigungen 42. Sitzung, Seite 3907 (C) zweiter Absatz, der dritte Satz ist wie folgt zu lesen: „Das Zuteilungsgesetz für die Handelsperiode 2005 bis 2007 hatte das Ziel, den Aus- stoß in der zweiten Periode 2008–2012 um 10 Millionen Tonnen zu reduzieren.“ Seite 3908 (A) erster Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Wir haben eine Vielzahl von Ausnahme- regelungen abgeschafft: die Optionsregel, die uns im ers- ten Allokationsplan große Probleme bereitet hat, ebenso wie die Early-Action-Regel.“ Seite 3914 (B) erster Absatz, der dritte Satz ist wie folgt zu lesen: „Wenn das Europäische Gericht erster In- stanz zugunsten der Bundesrepublik Deutschland ent- scheiden sollte, müssten wir eine neue Entscheidung prü- fen.“ 43. Sitzung, Seite 4125, die Fußnoten 2) und 3) sind zu streichen. 43. Sitzung, Seite 4227 (B), die abgedruckte Rede von Christian Lange (Backnang) (SPD) ist durch die Rede von Gabriele Fograscher (SPD) zu ersetzen (Anlage 3). 44. Sitzung, Seite V und 4363, in die Anlage 16 ist der Name „Ernst Kranz“ einzufügen. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 4473 (A) ) (B) ) für die Teilnahme an der 15. Jahrestagung der Ostseeparlamenta- rierkonferenz eine Testamentsdatei. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * A A h f r s z z r r b B d d u z m N s Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adam, Ulrich CDU/CSU 05.09.2006* Bär, Dorothee CDU/CSU 05.09.2006 Bätzing, Sabine SPD 05.09.2006 Bellmann, Veronika CDU/CSU 05.09.2006 Bodewig, Kurt SPD 05.09.2006* Brase, Willi SPD 05.09.2006 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 05.09.2006 Hilsberg, Stephan SPD 05.09.2006 Dr. Hofreiter, Anton BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.09.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.09.2006 Kühn-Mengel, Helga SPD 05.09.2006 Kunert, Katrin DIE LINKE 05.09.2006 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 05.09.2006 Liebing, Ingbert CDU/CSU 05.09.2006* Meckel, Markus SPD 05.09.2006 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 05.09.2006 Thönnes, Franz SPD 05.09.2006* Wächter, Gerhard CDU/CSU 05.09.2006 Wolf (Frankfurt), Margareta BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.09.2006 Zapf, Uta SPD 05.09.2006 A B B B F F H L N S S (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Nachträglich abgedruckte Liste der entschuldigten Abgeordneten (44. Sitzung) nlage 3 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Versicherungsvermittlerrechts (43. Sitzung, Tagesordnungspunkt 28) Gabriele Fograscher (SPD): Die Bundesregierung at am 22. Juni 2005 den Entwurf eines Gesetzes zur Re- orm des Personenstandsrechts – Personenstandsrechts- eformgesetz – PStRG – beschlossen. Der Gesetzentwurf ieht die Ablösung des geltenden Personenstandsgeset- es durch ein neues Personenstandsgesetz und die damit usammenhängenden Änderungen sonstigen Bundes- echts vor. Schwerpunkte der Reform sind, die Einfüh- ung elektronischer Personenstandsregister anstelle der isherigen papiergebundenen Personenstandsbücher, die egrenzung der Fortführung der Personenstandsregister urch das Standesamt sowie die Abgabe der Register an ie Archive, die Ersetzung des Familienbuchs durch Be- rkundungen in den Personenstandsregistern, die Redu- ierung der Beurkundungsdaten auf das für die Doku- entation des Personenstandes erforderliche Maß, die euordnung der Benutzung der Personenstandsbücher owie die Schaffung einer rechtlichen Grundlage für bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich är, Dorothee CDU/CSU 30.06.2006 odewig, Kurt SPD 30.06.2006 ollen, Clemens SPD 30.06.2006 ischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.06.2006 ricke, Otto FDP 30.06.2006 ilsberg, Stephan SPD 30.06.2006 opez, Helga SPD 30.06.2006 iebel, Dirk FDP 30.06.2006 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.06.2006 trothmann, Lena CDU/CSU 30.06.2006 4474 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 (A) ) (B) ) Der Bundesrat hat in seiner Stellungnahme zu diesem Gesetzentwurf überwiegend fachliche und klarstellende Vorschläge gemacht, die zum großen Teil die Zustim- mung der Bundesregierung in ihrer Gegenäußerung fan- den. Ein Bereich, der sicherlich in den anstehenden Aus- schussberatungen eine Rolle spielen wird, ist die Forde- rung Bayerns, Lebenspartnerschaften nicht vor dem Standesamt sondern zum Beispiel vor einem Notar schließen zu lassen. Diese so genannte Länderöffnungs- klausel lehnt somit eine Vereinheitlichung der bisher un- terschiedlichen landesrechtlichen Zuständigkeiten ab. Deshalb können nur bundeseinheitliche Beurkundungs- regelungen von eingetragenen Lebenspartnerschaften das Ziel der Reform sein. Die Bundesregierung stimmt diesem Vorschlag in ihrer Gegenäußerung zu. Zu Bedenken hierbei bleibt aber, dass der Bundesver- band der Rentenversicherungsträger Einwände erhebt. Die eingetragene Lebenspartnerschaft wurde in die Hin- terbliebenenversorgung der gesetzlichen Rentenversi- cherung einbezogen. Voraussetzung für diesen Anspruch ist das Bestehen der Lebenspartnerschaft zum Zeitpunkt des Todes. Da es, so die Rentenversicherungsträger, bis- lang sowohl an einer einheitlichen Zuständigkeit für die Begründung der eingetragenen Lebenspartnerschaft als auch an einheitlichen Meldepflichten der Familienge- richte und Standesämter fehle, sei ein Nachweis des Be- stehens der Lebenspartnerschaft für den überlebenden Lebenspartner oftmals sehr schwierig. Durch die Be- gründung einer eingetragenen Lebenspartnerschaft vor dem Standesamt würde sich die Beweisführung erleich- tern. Über diesen Punkt wird in den anstehenden Beratun- gen zu reden sein. Ich rege auch Gespräche mit den ent- sprechend betroffenen Verbänden an. Diese Länderöff- nungsklausel sollte eingehend geprüft werden. Ein weiterer Punkt, der uns in den Beratungen zu die- sem Gesetz beschäftigen wird, ist die Umstellung auf elektronische Register in einem Pilotprojekt. Es gibt viele fachliche Gründe für die Erprobung der elektronischen Register in einem Pilotprojekt in einem Bundesland. Das darf aber nicht dazu führen, dass die dringend notwendige bundesweite Einführung der elek- tronischen Register auf unbestimmte Zeit verschoben wird. Deshalb stimme ich der Bundesregierung zu, die in ihrer Gegenäußerung zur Stellungnahme des Bundesra- tes erklärt hat, dass man im Rahmen dieses Gesetzes eine zweijährige Erprobung der Machbarkeit und Wirt- schaftlichkeit der elektronischen Register einrichten kann, die bundesweite Einführung aber nicht verschoben wird. Alles in allem liegt hier ein Gesetzentwurf vor, der die Führung von Personenstandsdaten erleichtert und so- wohl für die Behörden als auch für die Bürgerinnen und Bürger zum Abbau von Bürokratie führt. Über die von mir angesprochenen Punkte wird noch in den Ausschussberatungen zu reden sein. A ü T B u z h s k l T s T l s r x d x e a s s n v f t c b r s d B r h b a a c b x k ä p (C (D nlage 4 Nachträglich zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung – Antrag: Selbstbestimmtes Leben in Würde ermöglichen – Transsexuellenrecht umfas- send reformieren – Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Passgesetzes (43. Sitzung, Tagesordnungspunkt 25 und Zu- satztagesordnungspunkt 10) Gert Winkelmeier (fraktionslos): Wir sprechen heute ber die Notwendigkeit einer schnellen Reform des ranssexuellengesetzes in der Fassung von 1981. Das undesverfassungsgericht stellte am 6. Dezember 2005 nmissverständlich fest: „Die dem Transsexuellengesetz ugrunde liegenden Annahmen über die Transsexualität aben sich inzwischen in wesentlichen Punkten als wis- enschaftlich nicht mehr haltbar erwiesen.“ Damit er- ennt das Bundesverfassungsgericht die Realität der hier ebenden Transsexuellen an, die sich teilweise auch in ransgender-Netzwerken zusammengeschlossen haben. Unsere Gesellschaft ist im Alltag von klaren Ge- chlechterrollen und Geschlechtermerkmalen geprägt. ranssexuelle sind Menschen, deren Besonderheit darin iegt, dass sie zwar rein körperlich dem einen Ge- chlecht, vom Empfinden her jedoch dem jeweils ande- en Geschlecht angehören. Anders ausgedrückt: Transse- uelle, das sind Frauen, die sich als Mann, und Männer, ie sich als Frau fühlen. Die Besonderheit von Transse- uellen besteht darin, dass sie zwar rein körperlich dem inen Geschlecht, bewußtseinsmäßig jedoch dem jeweils nderen Geschlecht angehören. Sie sind anders, sie ent- prechen nicht den in den Gesetzen vorgegebenen Ge- chlechterrollen. Ihnen gegenüber gibt es auch heute och sehr starke Vorurteile, die aus Unwissenheit und or allem aus Intoleranz resultieren. Bei den Betroffenen ührt das meist zu sehr schweren persönlichen Konflik- en und kann auch Auswirkungen auf alle Lebensberei- he haben, bis hin zu gesundheitlichen Problemen. Da- ei wollen Transsexuelle keinen Sonderstatus sondern espektierter Bestandteil unserer Gesellschaft sein. Und ie möchten wie alle anderen selbstbestimmt leben. In iesem Sinne werde ich auch dem Antrag der Fraktion ündnis 90/Die Grünen zustimmen. Es geht darum, das Transsexuellenrecht zu reformie- en und die Erkenntnisse der Sexualwissenschaft der eutigen Zeit dort einfließen zu lassen. Transsexuelle ha- en das Recht, den Vornamen des anderen Geschlechtes nzunehmen. Es ist nicht hinzunehmen, dass sie dafür, ußer ihrem eigenen Willen, auch noch eine gutachterli- he Prognose und noch eine Karenzzeit von drei Jahren enötigen. Geltendes Recht ist derzeit auch noch, dass Transse- uelle ihren personenstandsrechtlichen Status ändern önnen. Voraussetzung dafür ist aber ein geschlechtsver- ndernder operativer Eingriff, der sie dauerhaft fort- flanzungsunfähig machen muss. Die Betroffenen dür- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 4475 (A) (C) (B) ) fen zudem auch nicht verheiratet sein. Gegebenenfalls müssen sie sich scheiden lassen. Das ist der momentane Ist-Zustand. Zum Glück hat das Bundesverfassungsge- richt festgestellt, dass diese Voraussetzungen in der heu- tigen Zeit unhaltbar sind. Der operative Eingriff bezüg- lich des äußeren Erscheinungsbildes und die Herstellung der Fortpflanzungsunfähigkeit dürfen nicht mehr in das neue Transsexuellenrecht einfließen. Transsexuelle haben derzeit auch Probleme in ihrer Reisefreiheit. Im Zusammenhang mit der Einführung ei- nes maschinenlesbaren Reisepasses muss im Pass ein Geschlechtsvermerk stehen. Transsexuelle kommen mit ihrem äußeren Erscheinungsbild und einem anders sexua- lisierten Vornamen in Widerspruch zu dem, was in ihrem maschinenlesbaren Reisepass steht. Daraus resultieren enorme Schwierigkeiten, wenn sie sich zum Beispiel bei der Einreise in ein anderes Land in einer fremden Spra- che über einen so intimen Sachverhalt wie die Transse- xualität verständigen müssen. Dazu können auch noch nicht vorhandene Toleranz und Vorurteile seitens der Grenzbehörden kommen. Bis zum 31. Dezember 2005 konnten sich die Betroffenen mit einem nichtmaschinen- lesbaren Reisepass behelfen. Diese Möglichkeit ist aber seit einem halben Jahr ausgelaufen, weil diese Reise- pässe nicht mehr ausgestellt werden dürfen. Auch dies ist ein Grund, warum die Bundesregierung noch in diesem Jahr einen Gesetzesentwurf zur Refor- troffenen sollte hier sehr schnell ein vernünftiges und der Realität entsprechendes Gesetz vorgelegt werden. Anlage 5 Erklärung der Abgeordneten Garrelt Duin (SPD) zur na- mentlichen Abstimmung über den Änderungs- antrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN zum Einzelplan 06 – Bundesministe- rium des Innern (40. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 1) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. Mein Votum lautet „Nein“. Anlage 6 Erklärung des Abgeordneten Ernst Kranz (SPD) zur na- mentlichen Abstimmung über den Änderungs- antrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN auf Drucksache 16/2065 über den Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 22, 23, 33, 52, 72, 73, 74, 74 a, 75, 84, 85, 87 c, 91 a, 91 b, 93, 98, 104 a, 105, 107, 109, 125 a, 125 b, 125 c, 143 c) (44. Sit- mierung des Transsexuellenrechts vorlegen muss. Das Problem ist bekannt. Bisher redet sich die Bundesregie- rung damit heraus, dass sie dieses Gesetz zeitnah vorle- gen will. Was aber heißt zeitnah? Im Interesse der Be- M (D zung, Tagesordnungspunkt 29 a) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. ein Votum lautet „Nein“. 45. Sitzung Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ernst Bahr


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kolle-

    en! Herr Goldmann, Sie haben gesagt, Namensnennung
    ollte nicht sein, aber die Betreffenden sollten an den
    ranger gestellt werden. Ich kann den Unterschied nicht
    ichtig erkennen; er ist nicht sehr groß. Dies ist ein Bei-
    piel für Ihre Widersprüchlichkeit, die sich durch Ihre
    anze Rede zieht.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Ich habe Namensnennung gesagt! Dieser Fall kann doch beim Namen genannt werden!)


    Wenn Sie Minister Seehofer zugehört haben, dann
    erden Sie festgestellt haben, dass er nicht nur agiert hat
    und zwar zielgenau, sachlich, kompetent, richtig und
    er Rechtslage entsprechend –, sondern auch deutlich
    emacht hat, dass die Rechtslage hier wie in anderen
    ällen viel besser ist, als die öffentliche Meinung sugge-
    iert. Das sollten wir zur Kenntnis nehmen. Das gilt übri-
    ens auch für die Haushaltslage und die Haushaltsdis-
    ussion insgesamt. Die Rechtslage – das heißt, unsere
    olitische Arbeit – ist viel besser als die öffentliche Mei-
    ung darüber.

    Wenn man so polemisch vorgeht wie Sie und so wi-
    ersprüchlich argumentiert, dann müssen wir uns nicht






    (A) )



    (B) )


    Ernst Bahr (Neuruppin)

    wundern, wenn die Leute nur noch über uns lachen und
    uns nicht ernst nehmen. Sie haben zu Beginn Ihrer Rede
    festgestellt, dass es eine bestimmte Personengruppe sei,
    die ausfällig ist; ansonsten sei die Lebensmittelsituation
    in Deutschland hervorragend. Letzterem stimme ich zu.
    Die Qualität der Lebensmittel in Deutschland ist wirk-
    lich vorzeigbar. Wir können uns darauf verlassen und
    wir müssen unseren Landwirten, der Nahrungsmittel-
    industrie und den Händlern dafür danken.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ich richte an dieser Stelle auch einen Appell an den so
    oft geschmähten öffentlichen Dienst. Ich stehe für den
    öffentlichen Dienst; ich war selbst einmal als Landrat tä-
    tig. Aber eines steht fest: Der öffentliche Dienst hat die
    Verpflichtung, seine Arbeit so zu gestalten, dass die Kri-
    tik unberechtigt ist. Offenbar hat der öffentliche Dienst,
    der für die Kontrolle zuständig war, an einer Stelle ver-
    sagt.

    Wir brauchen den öffentlichen Dienst in seiner der-
    zeitigen Form – so hoch organisiert, kompetent und fort-
    schrittlich – für eine so hoch organisierte Gesellschaft.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Aber Herr Bahr, der Minister hat doch gesagt, er sei nicht auf der Höhe der Zeit!)


    Umso mehr müssen wir aber dafür sorgen, dass die Auf-
    gaben im öffentlichen Dienst auch verantwortungs-
    bewusst wahrgenommen werden und dass man sich im
    öffentlichen Dienst etwas konkreter mit Vergehen, Ober-
    flächlichkeiten und Ähnlichem auseinander setzt, die
    uns in solche Schwierigkeiten bringen, dass europaweit
    eine Diskussion geführt wird, die der Lage nicht ange-
    messen ist. Das sage ich ausdrücklich.

    Ich möchte nun zu dem kommen, worüber wir eigent-
    lich diskutieren wollen. Ich freue mich, dass ich ein paar
    Anmerkungen zum Haushaltsplanentwurf machen darf,
    weil der Minister aus bestimmten Gründen nichts dazu
    sagen konnte. Mit dem Haushaltsplanentwurf 2007 sind
    wir wieder im Zeitplan. Wir haben mit unserer politi-
    schen Arbeit solide Grundlagen gelegt, und zwar nicht
    erst seit gestern. Wir arbeiten kontinuierlich. Wir haben
    von 2006 bis 2009 für Bund, Länder und Gemeinden
    eine Entlastung in Höhe von etwa 120 Milliarden Euro
    vorgesehen. Das lässt sich sehen. Ich denke, das ist ein
    wichtiger Konsolidierungsbeitrag in der Haushaltspoli-
    tik. Wir halten damit die Vorgaben des Art. 115 des
    Grundgesetzes und das Defizitkriterium des europäi-
    schen Stabilitätspaktes – das sind die Eckpfeiler – wie-
    der ein. Damit hat die große Koalition einen guten Kurs
    eingeschlagen.

    Wir müssen bei der Gestaltung des Einzelplans 10 da-
    für sorgen, dass die Landwirtschaft eine verlässliche Ba-
    sis erhält. Dass wir das tun, belegen die vorliegenden
    Zahlen. Wir stärken zudem den Verbraucherschutz. Es
    ist deutlich geworden, dass das notwendig ist. Die Men-
    schen auf dem Lande können sich auf unsere politischen
    Maßnahmen verlassen. Das ist ein wichtiger Beitrag zur
    Entwicklung der ländlichen Regionen.

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    (C (D Der Haushalt des Bundesministeriums für Ernährung, andwirtschaft und Verbraucherschutz hat ein Volumen on etwa 5,17 Milliarden Euro. Im Vergleich zum verangenen Jahr bedeutet das einen leichten Zuwachs in öhe von 82 Millionen Euro bzw. 1,6 Prozent. Gleich eitig haben wir einen Konsolidierungsbeitrag in Höhe on 200 Millionen Euro jährlich zu erbringen. Nach dem ntwurf werden wir das einhalten. Einen wesentlichen Teil stellen wie in jedem Jahr die andwirtschaftlichen Sozialausgaben dar. Hier gibt es ach wie vor einen Zuwachs aufgrund der gesamtgesellchaftlichen Situation und der guten sozialen Bedingunen. Wir müssen diese Bedingungen erhalten, aber auch afür sorgen, dass sie finanzierbar bleiben. Das legt icht nur den Schluss nahe, sondern erfordert geradezu, ass wir im Zuge der Gesundheitsreform auch über die on uns mehrfach angesprochene Reform der Agrarozialsysteme sprechen; das ist überfällig. Wir werden as in den bevorstehenden Beratungen angehen. Für die landwirtschaftliche Unfallversicherung haben ir zunächst 100 Millionen Euro für 2007 eingestellt. er Betrag wird um weitere Mittel aus Erlösen durch en Verkauf von Forderungen des Bundes aus Siedungsdarlehen auf die notwendige Höhe aufgestockt erden. Die Ausgaben für die Alterssicherung der Landirte und die landwirtschaftliche Krankenversicherung ehmen leicht zu, während die Zahlungen für die Prouktionsaufgabenrente und die Landabgabenrente wie orgesehen zurückgehen. Sie werden in den nächsten ahren gen null tendieren. Insgesamt betragen die landwirtschaftlichen Sozialusgaben 3,7 Milliarden Euro. Das entspricht einem Aneil von 72 Prozent des Gesamtbudgets des Einzellans 10. Wenn man die Abgrenzungen konkretisiert, ann kommt man vielleicht sogar auf 74 bis 76 Prozent. as ist ein Signal, dass wir über eine Reform dringend achdenken müssen. Um die Innovationsund Wettbewerbsfähigkeit der andwirtschaftlichen Arbeit bzw. der Arbeit im landwirtchaftsnahen Bereich zu verbessern, haben wir die Mitel für Forschung und Entwicklung in allen Bereichen ufgestockt. Einen Schwerpunkt dabei bildet die Fördeung innovativer Produkte und Verfahren, insbesondere er nachwachsenden Rohstoffe. Hierfür sind 50 Millioen Euro eingestellt. Diese Mittel werden dazu beitraen, dass sich die Landwirte andere Einkommensquellen rschließen können. Zur Verbraucherpolitik: Wir wollen die Verbrauherberatung und Verbraucherinformation weiterin stärken und das bisher erreichte Niveau stabilisieren. as, was wir gerade besprochen haben, ist ja nichts aneres als ein Teil von Verbraucheraufklärung und Verraucherbewusstsein. Wir haben hier eine wesentliche ufgabe zu erfüllen. Deswegen haben wir die Ausgaben ür diesen Bereich stabil gehalten. Das ist bei der Geamtkonzeption von Kürzungen eine erwähnenswerte aßnahme. Es wurde uns oft vorgehalten, dass wir bei der emeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrar Ernst Bahr struktur und des Küstenschutzes“ viel kürzen würden. Das haben uns viele vorgeworfen, die selbst über Jahre in diesem Bereich Kürzungen beschlossen haben. Wir haben in diesem Haushaltsplanentwurf vorgesehen, den Betrag mit 615 Millionen Euro stabil zu halten. Der Betrag, der im laufenden Haushaltsjahr zur Verfügung steht, wird somit auch für das neue Jahr vorgesehen. Dass damit eine Stabilisierung erfolgt, finde ich bemerkenswert. Die Forderungen der Opposition, angesichts möglicher Kürzungen der EU mehr und andere Dinge zu machen, sind sicherlich sehr löblich und werden in manchen Ohren gut klingen. Man muss aber wissen, woher man das Geld nimmt. Ich denke, es ist abzusehen, dass wir keine neuen Wege gehen können. Wenn wir die Ausgaben stabilisieren können, um im Bereich der ländlichen Strukturentwicklung etwas zu tun, müssten wir eigentlich schon zufrieden sein. Wir haben mit unserem Haushaltsplanentwurf für 2007 keine wesentlichen Änderungen vorgenommen, aber dennoch einen Beitrag zu dem geleistet, was wir Konsolidierungsund Stabilisierungspolitik nennen. Es wurde darüber hinaus ein Beitrag zur ländlichen Entwicklung und dem Strukturwandel auf dem Land geleistet. Ich wünschte mir, dass es uns gelingt, die Agrarsozialpolitik im Sinne der Betroffenen, aber auch im Sinne der Entwicklung des Bundeshaushaltes so zu gestalten, dass sie zukunftsträchtig ist. In diesem Sinne wünsche ich uns gute Beratungen. Herzlichen Dank. Das Wort hat jetzt die Kollegin Dr. Kirsten Tackmann von der Fraktion Die Linke. Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Gäste! Haushaltsdebatten erinnern immer etwas an die Zeugnisausgabe. Zunächst muss man Geleistetes bewerten, bevor man ein neues Schuloder Haushaltsjahr startet. Mein Fazit ist: Das erste Jahr der Regentschaft von Horst Seehofer war von Skandalen und ungelösten Problemen geprägt, für die er zwar nicht immer verantwortlich, aber doch zuständig war. Bei einer so kritischen Bilanz ist ein ehrlicher Blick auf die reale Problemlage zu Beginn einer Haushaltsdebatte wirklich wichtig; denn die Problemlage ist das Ergebnis der bisherigen Haushaltspolitik. Das erste Regierungsjahr begann mit Gammelfleisch – wir haben es heute schon gehört – und ich denke, es wird auch so enden. Die am 30. November 2005 eilig präsentierten 10 Punkte Seehofers haben das Problem offensichtlich nicht gelöst. Statt einer ehrlichen Schwachstellenanalyse wurden schwarze Schafe gezählt. Ich frage mich – das fragen sich auch andere –: Wie kann man eigentlich 40 bis 50 Tonnen Gammelfleisch übersehen? I G h D w w a t i i d p m d u 2 d V o F ü t w l b d f w r l c S H b n a n s s b s n (C (D (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)





    (A) )


    (B) )


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

(Beifall bei der LINKEN)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Kirsten Tackmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    ch zitiere Punkt 4 von Seehofers Aktionsplan – Herr
    oldmann hat schon darauf hingewiesen –, in dem es
    ieß:

    Die Überprüfung aller EU-zugelassenen Kühlhäu-
    ser in Deutschland wird kurzfristig abgeschlossen
    sein.

    as ist jetzt neun Monate her und das Problem besteht
    eiter. Abgelaufen – darauf muss man auch hinweisen –
    ar das Haltbarkeitsdatum des Gammelfleischpostens

    llerdings auch schon zu rot-grünen Zeiten.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP – Waltraud Wolff [Wolmirstedt] [SPD]: Das wird zu allen Zeiten so sein!)


    Die Rufe nach Pranger, Haft und Kompetenzneuver-
    eilung lenken davon ab, dass es erst wenige Wochen her
    st, dass die Chance auf ein wirksames Verbraucher-
    nformationsgesetz vertan wurde. Bei Zustimmung zu
    en Änderungsvorschlägen meiner Fraktion hätten skru-
    ellose Profiteure deutlich weniger Chancen, ihr Gam-
    elfleisch über Verbrauchermägen zu entsorgen. Statt-

    essen wird gemauert und werden Stellen in Kontroll-
    nd Untersuchungsstellen massiv abgebaut – in Bayern
    0 Prozent – und Vertrauen wird weiter verspielt.


    (Manfred Zöllmer [SPD]: Dafür ist der Bund ja auch zuständig, für die bayerischen Stellen!)


    Ob die geplante Aufstockung des Etats für das Bun-
    esinstitut für Risikobewertung und das Bundesamt für
    erbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sinnvoll
    der nur leere Symbolik ist, wird zu besprechen sein.

    Doch weiter in der seehoferschen Problembilanz. Im
    ebruar kam überraschend die Geflügelpest. Das heißt,
    berraschend waren eigentlich nur Ort und Zeit des Auf-
    retens. Dass H5N1 Asia die Bundesrepublik erreichen
    ürde, war spätestens ab Spätsommer 2005 wahrschein-

    ich. Trotz bundesministerieller Beteuerungen, es
    rauchten nur die Notfallpläne in Kraft gesetzt zu wer-
    en, war niemand auf diesen Fall einer langfristigen In-
    ektionsgefahr für Nutzgeflügel aus Wildvogelbeständen
    irklich vorbereitet.

    Über das Aufstallungsgebot wird unterdessen anhand
    egionaler Risikobewertung entschieden. Nur, das wirk-
    iche Risiko kennt niemand. Wir spielen also seit Wo-
    hen und Monaten russisches Roulette. Auf der anderen
    eite werden die Halterinnen und Halter von Kleinst-,
    obby- und Wassergeflügelbeständen in den Risikoge-
    ieten, die ihre Tiere nicht längere Zeit und schon gar
    icht auf Dauer einstallen können, mit dieser Situation
    llein gelassen.

    Das eigentliche Problem aber ist nach meiner Wahr-
    ehmung: Wir werden das nächste Mal – vielleicht
    chon in wenigen Wochen – nicht besser vorbereitet
    ein; denn die wirklichen Probleme sind nicht aufgear-
    eitet. Vom eilig aufgelegten 60-Millionen-Euro-For-
    chungsprogramm geht nur wenig Geld in die dringend
    otwendige Qualifizierung der Risikobewertung und des






    (A) )



    (B) )


    Dr. Kirsten Tackmann
    Krisenmanagements, und das, obwohl auch die Schwei-
    nepestausbrüche in diesem Jahr und die erstmals in
    Deutschland aufgetretene Blauzungenkrankheit bewei-
    sen, dass gerade auf dem Gebiet der Risikobewertung
    und des Risikomanagements von Infektionskrankheiten
    bei Tieren schwerwiegende Wissenslücken bestehen,
    von denen große volkswirtschaftliche Gefahren ausge-
    hen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Hans-Michael Goldmann [FDP])


    Ich kann Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr
    geehrter Herr Minister, die Wiederholung meiner Forde-
    rung nach einem epidemiologischen Zentrum mit ange-
    messenen Personalkapazitäten und einem geeigneten
    Standort nicht ersparen.


    (Beifall bei der LINKEN – Hans-Michael Goldmann [FDP]: Wo?)


    Eine ernsthafte Prüfung dieses Vorschlags ist längst
    überfällig; denn wir brauchen dringend effektive und be-
    zahlbare Tierseuchenbekämpfungsstrategien.

    Apropos bezahlbar: Der Landkreis Rügen ist nach
    meinen Informationen auf 750 000 Euro Geflügelpestbe-
    kämpfungskosten sitzen geblieben. Das ist eine Summe,
    die nicht zu schultern ist. Ich möchte daran erinnern: Der
    Einsatz der Bundeswehr wurde höchstministeriell er-
    zwungen. Ich kann die Empörung über dieses nicht
    selbst verschuldete Haushaltsloch vor Ort gut verstehen.
    Ich fordere hier nochmals unbürokratische Hilfe.

    Der Fall Rügen ist gleichzeitig ein Hinweis auf ein
    grundsätzliches Problem: Die zunehmend klammen
    Kommunalhaushalte sind bei Katastrophenfällen über-
    fordert. Zudem geraten Feuerwehr, THW, DRK und an-
    dere Organisationen zunehmend in Nachwuchsprobleme
    aufgrund des Wegzugs junger und motivierter Menschen
    aus den ländlichen Regionen.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Es hängt eben alles mit allem zusammen!)


    Wir dürfen die Kommunen mit diesen Problemen nicht
    allein lassen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Doch zurück zur Agrarforschung. Ich bin eigentlich
    ganz gespannt auf das schon mehrfach angekündigte
    Konzept für eine zukunftsfähige Agrarressortfor-
    schung. Wer jedoch bei der Erarbeitung dieses Konzepts
    nur „bürokratische Abläufe straffen und die Strukturen
    effizienter gestalten“ will, wie Staatssekretär Paziorek
    vor wenigen Tagen erklärte, macht die gleichen Fehler,
    die schon das letzte Rahmenkonzept von 1996 scheitern
    ließen. Richtig wäre, erst den wissenschaftlichen Bera-
    tungsbedarf der Bundesregierung zu definieren und dann
    die vorhandenen wissenschaftlichen Ressourcen zu prü-
    fen. Die Beschäftigten in den Einrichtungen haben
    schließlich ein Recht auf eine belastbare und sinnvolle
    Entscheidungsgrundlage über die Zukunft ihrer Arbeits-
    plätze.

    Die aktuelle Haushaltsdiskussion findet aber auch vor
    einem neuen Diskussionshintergrund statt. Die Transpa-

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    (C (D enzinitiative der EU und die Wortmeldung von 0 Nichtregierungsorganisationen zum Thema Agrareihilfen haben die Frage nach Sinn und Zweck von ubventionen neu aufgeworfen. Die Position meiner raktion ist eindeutig. Es ist ein legitimer Anspruch der esellschaft auf Informationen, was mit öffentlichen eldern geschieht. Das gilt übrigens in allen Bereichen er Wirtschaftsförderung, nicht nur bei der Landwirtchaft. ehlende Transparenz schafft dagegen auch Freiräume ür sachfremdmotivierte Denunzierungen. Gerade desalb sage ich im Namen meiner Fraktion: Wir werden ns jedem Versuch widersetzen, diese dringend notwenige Diskussion dafür zu missbrauchen, verschiedene kteure gegeneinander auszuspielen oder die ostdeut chen Landwirtschaftsbetriebe zu benachteiligen. (Beifall bei der LINKEN – Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Ich dachte, Sie wären eine Partei für ganz Deutschland!)


    (Beifall bei der LINKEN)


    ie Landwirtschaft ist wichtig: In den strukturschwa-
    hen ländlichen Regionen bietet sie oft die allerletzten
    rbeitsplätze.

    Fakt ist aber auch eines: Wir brauchen dringend eine
    berprüfung der Effekte der öffentlichen Förderungen.
    it Fördermitteln eine flächendeckende, multifunktio-

    ale Landnutzung zu sichern, ist zum Beispiel sinnvoll,
    eil im gesamtgesellschaftlichen Interesse. In der Land-
    irtschaft werden nicht nur Produkte für den Lebensmit-

    elmarkt erzeugt; vielmehr werden dort auch weitere ge-
    ellschaftlich erwünschte Leistungen erbracht, die nicht
    irekt „verkauft“ werden können. Dazu zählen: Offen-
    altung der Kulturlandschaft, Schutz von Wasser, Boden
    nd einer vielfältigen Pflanzenwelt usw. usf. Für all
    iese Zusatzleistungen gibt es am Markt derzeit kaum
    egenleistungen. Fördergelder müssen daher den not-
    endigen Ausgleich schaffen, nicht mehr und nicht we-
    iger. Schließlich müssen auch Landwirte von ihrer Ar-
    eit leben können.

    „Von Arbeit leben können“ ist mein nächstes Stich-
    ort. Dass man von der Arbeit leben kann, ist unterdes-

    en nicht mehr selbstverständlich. Die „Lausitzer Rund-
    chau“ meldete vor wenigen Tagen:

    Wo es wenig Arbeit gibt, greifen Menschen zu je-
    dem Strohhalm. So nehmen sie Jobs an, deren
    Bezahlung oft nicht ausreicht, um ihren Lebensun-
    terhalt zu bestreiten. Damit sind sie auf Zusatzleis-
    tungen von Hartz IV angewiesen.

    as deckt sich leider mit Erfahrungen aus der Prignitz,
    einem Wahlkreis. Durch die dramatische Ausweitung

    es Niedriglohnsektors gibt es Armut nicht mehr nur
    urch ALG II; Armut gibt es unterdessen immer häufi-
    er auch trotz Arbeit.

    Im ländlichen Raum spitzt sich diese dramatische Si-
    uation zusätzlich zu. Zum Beispiel registrieren wir eine
    unehmende Verschiebung regulärer in Saisonarbeits-
    lätze, die dann oft für den regionalen Arbeitsmarkt
    ollständig verloren gehen. Wenn die saisonal anfallende






    (A) )



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    Dr. Kirsten Tackmann
    Arbeit für die Ausübenden wieder verstetigt werden
    könnte, wie es zum Beispiel französischen Arbeitgeber-
    zusammenschlüssen gelingt, würde das viele aufgeregte
    Diskussionen des Sommers zum Thema Saisonarbeit
    sinnvoll beenden.

    Mit Schwierigkeiten verbunden ist zudem die Ten-
    denz, dass in kleinen bäuerlichen Wirtschaften, insbe-
    sondere in Südwestdeutschland, das Einkommen offen-
    sichtlich nicht mehr ausreicht, um die Pflichtbeiträge zur
    Kranken- und Altersversicherung sowie zur Berufsge-
    nossenschaft zahlen zu können.


    (Waltraud Wolff [Wolmirstedt] [SPD]: Darum wollen wir reformieren!)


    In dem Willen, ihren Hof zu halten, verarmen Bäuerin-
    nen und Bauern trotz schwerer Arbeit und Selbstausbeu-
    tung.

    Aber es geht nicht nur um den sozialen Brennpunkt
    der ländlichen Räume. Menschen werden auf den Dör-
    fern in weiteren Bereichen zunehmend ihrer Selbstbe-
    stimmung beraubt. Zum Beispiel gibt es Regionen, in
    denen außer dem Schülertransport kein öffentlicher Per-
    sonennahverkehr mehr stattfindet. Aufgrund der Kür-
    zung der Regionalisierungsmittel sollen jetzt weitere
    Strecken abgestellt werden, zum Beispiel in Branden-
    burg, obwohl von Arbeitskräften Mobilität erwartet
    wird.

    Auch für Verbraucherinnen und Verbraucher wird es
    auf den Dörfern immer schwieriger. Einzelhandel und
    Bibliothek kommen, wenn überhaupt, nur noch mobil.
    Ärzte, Schulen, Geldautomaten und Poststellen sind im-
    mer öfter nur schwer erreichbar. Auch vom Zugang zu
    Verbraucherberatungen und -informationen sind viele
    Menschen abgeschnitten; Herr Bahr ist schon darauf ein-
    gegangen. Darüber müssen wir uns Gedanken machen.

    Dieser schwierigen Situation im ländlichen Raum
    müssen wir uns stellen. Die Linken jedenfalls werden
    sich nicht vom Leitbild gleichwertiger Lebensverhält-
    nisse in diesem Land verabschieden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir alle, liebe Kolleginnen und Kollegen, tragen politi-
    sche Verantwortung auch für die Menschen, die auf dem
    platten Land leben.

    Recht herzlichen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Hans-Michael Goldmann [FDP])