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ID1604500800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/45 a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2007 (Haushaltsgesetz 2007) (Drucksache 16/2300) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2006 bis 2010 (Drucksache 16/2301) . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Ernst Bahr (Neuruppin) (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Ursula Heinen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ 4369 C 4369 C 4369 D 4378 B 4380 D 4385 A 4387 A 4413 C 4416 A 4417 D 4419 B 4421 B 4422 A 4422 D 4423 D 4424 C 4425 C Deutscher B Stenografisch 45. Sitz Berlin, Dienstag, den 5 I n h a l Nachruf auf den ehemaligen Bundestagspräsi- denten Dr. Rainer Barzel . . . . . . . . . . . . . . . . Nachruf auf den ehemaligen Bundesratspräsi- denten Holger Börner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachruf auf den Abgeordneten Dr. Herbert Hupka . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Hans Raidel, Renate Blank, Uta Zapf, Dr. Lothar Bisky, Hans-Michael Goldmann, Gerhard Wächter und Franz Obermeier . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Omid Nouripour . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abwicklung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: D C D A G U B J J 4367 B 4368 A 4368 C 4369 B 4369 C 4369 C DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 4390 C 4394 C undestag er Bericht ung . September 2006 t : r. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . arsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . r. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . nna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eorg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . ochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . örg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz 4397 C 4399 B 4402 A 4404 A 4404 C 4406 D 4408 B 4409 C 4411 D DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . . . 4426 D 4427 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 4428 C 4430 B 4473 A Ernst Bahr (Neuruppin) (SPD) . . . . . . . . . Julia Klöckner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Maik Reichel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichtigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A N d A Z E V T G A N B – – ( s G A E ( d B z ( A E ( d B s z 2 9 1 g 4430 D 4431 B 4432 A 4434 A 4435 C 4438 A 4439 B 4441 D 4443 D 4446 A 4447 B 4449 A 4450 C 4452 B 4453 C 4456 C 4458 B 4460 A 4461 C 4462 B 4464 A 4465 C 4466 C 4468 C 4469 B 4470 C 4472 C 4472 C nlage 2 achträglich abgedruckte Liste der entschul- igten Abgeordneten (44. Sitzung) . . . . . . . . nlage 3 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des ersicherungsvermittlerrechts (43. Sitzung, agesordnungspunkt 28) abriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 achträglich zu Protokoll gegebene Rede zur eratung: Antrag: Selbstbestimmtes Leben in Würde ermöglichen – Transsexuellenrecht umfas- send reformieren Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Passgesetzes 43. Sitzung, Tagesordnungspunkt 25 und Zu- atztagesordnungspunkt 10) ert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . . nlage 5 rklärung des Abgeordneten Garrelt Duin SPD) zur namentlichen Abstimmung über en Änderungsantrag der Fraktion des ÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN zum Ein- elplan 06 – Bundesministerium des Innern 40. Sitzung, Tagesordnungspunkt I) . . . . . . . nlage 6 rklärung des Abgeordneten Ernst Kranz SPD) zur namentlichen Abstimmung über en Änderungsantrag der Fraktion des ÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN auf Druck- ache 16/2065 über den Entwurf eines Geset- es zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 22, 3, 33, 52, 72, 73, 74, 74 a, 75, 84, 85, 87 c, 1 a, 91 b, 93, 98, 104 a, 104 b, 105, 107, 109, 25 a, 125 b, 125 c, 143 c) (44. Sitzung, Ta- esordnungspunkt 29 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4473 C 4473 D 4474 C 4475 C 4475 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 4367 (A) ) (B) ) 45. Sitz Berlin, Dienstag, den 5 Beginn: 9.0
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    Berichtigungen 42. Sitzung, Seite 3907 (C) zweiter Absatz, der dritte Satz ist wie folgt zu lesen: „Das Zuteilungsgesetz für die Handelsperiode 2005 bis 2007 hatte das Ziel, den Aus- stoß in der zweiten Periode 2008–2012 um 10 Millionen Tonnen zu reduzieren.“ Seite 3908 (A) erster Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „Wir haben eine Vielzahl von Ausnahme- regelungen abgeschafft: die Optionsregel, die uns im ers- ten Allokationsplan große Probleme bereitet hat, ebenso wie die Early-Action-Regel.“ Seite 3914 (B) erster Absatz, der dritte Satz ist wie folgt zu lesen: „Wenn das Europäische Gericht erster In- stanz zugunsten der Bundesrepublik Deutschland ent- scheiden sollte, müssten wir eine neue Entscheidung prü- fen.“ 43. Sitzung, Seite 4125, die Fußnoten 2) und 3) sind zu streichen. 43. Sitzung, Seite 4227 (B), die abgedruckte Rede von Christian Lange (Backnang) (SPD) ist durch die Rede von Gabriele Fograscher (SPD) zu ersetzen (Anlage 3). 44. Sitzung, Seite V und 4363, in die Anlage 16 ist der Name „Ernst Kranz“ einzufügen. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 4473 (A) ) (B) ) für die Teilnahme an der 15. Jahrestagung der Ostseeparlamenta- rierkonferenz eine Testamentsdatei. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * A A h f r s z z r r b B d d u z m N s Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adam, Ulrich CDU/CSU 05.09.2006* Bär, Dorothee CDU/CSU 05.09.2006 Bätzing, Sabine SPD 05.09.2006 Bellmann, Veronika CDU/CSU 05.09.2006 Bodewig, Kurt SPD 05.09.2006* Brase, Willi SPD 05.09.2006 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 05.09.2006 Hilsberg, Stephan SPD 05.09.2006 Dr. Hofreiter, Anton BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.09.2006 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.09.2006 Kühn-Mengel, Helga SPD 05.09.2006 Kunert, Katrin DIE LINKE 05.09.2006 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 05.09.2006 Liebing, Ingbert CDU/CSU 05.09.2006* Meckel, Markus SPD 05.09.2006 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 05.09.2006 Thönnes, Franz SPD 05.09.2006* Wächter, Gerhard CDU/CSU 05.09.2006 Wolf (Frankfurt), Margareta BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.09.2006 Zapf, Uta SPD 05.09.2006 A B B B F F H L N S S (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Nachträglich abgedruckte Liste der entschuldigten Abgeordneten (44. Sitzung) nlage 3 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Versicherungsvermittlerrechts (43. Sitzung, Tagesordnungspunkt 28) Gabriele Fograscher (SPD): Die Bundesregierung at am 22. Juni 2005 den Entwurf eines Gesetzes zur Re- orm des Personenstandsrechts – Personenstandsrechts- eformgesetz – PStRG – beschlossen. Der Gesetzentwurf ieht die Ablösung des geltenden Personenstandsgeset- es durch ein neues Personenstandsgesetz und die damit usammenhängenden Änderungen sonstigen Bundes- echts vor. Schwerpunkte der Reform sind, die Einfüh- ung elektronischer Personenstandsregister anstelle der isherigen papiergebundenen Personenstandsbücher, die egrenzung der Fortführung der Personenstandsregister urch das Standesamt sowie die Abgabe der Register an ie Archive, die Ersetzung des Familienbuchs durch Be- rkundungen in den Personenstandsregistern, die Redu- ierung der Beurkundungsdaten auf das für die Doku- entation des Personenstandes erforderliche Maß, die euordnung der Benutzung der Personenstandsbücher owie die Schaffung einer rechtlichen Grundlage für bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich är, Dorothee CDU/CSU 30.06.2006 odewig, Kurt SPD 30.06.2006 ollen, Clemens SPD 30.06.2006 ischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.06.2006 ricke, Otto FDP 30.06.2006 ilsberg, Stephan SPD 30.06.2006 opez, Helga SPD 30.06.2006 iebel, Dirk FDP 30.06.2006 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.06.2006 trothmann, Lena CDU/CSU 30.06.2006 4474 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 (A) ) (B) ) Der Bundesrat hat in seiner Stellungnahme zu diesem Gesetzentwurf überwiegend fachliche und klarstellende Vorschläge gemacht, die zum großen Teil die Zustim- mung der Bundesregierung in ihrer Gegenäußerung fan- den. Ein Bereich, der sicherlich in den anstehenden Aus- schussberatungen eine Rolle spielen wird, ist die Forde- rung Bayerns, Lebenspartnerschaften nicht vor dem Standesamt sondern zum Beispiel vor einem Notar schließen zu lassen. Diese so genannte Länderöffnungs- klausel lehnt somit eine Vereinheitlichung der bisher un- terschiedlichen landesrechtlichen Zuständigkeiten ab. Deshalb können nur bundeseinheitliche Beurkundungs- regelungen von eingetragenen Lebenspartnerschaften das Ziel der Reform sein. Die Bundesregierung stimmt diesem Vorschlag in ihrer Gegenäußerung zu. Zu Bedenken hierbei bleibt aber, dass der Bundesver- band der Rentenversicherungsträger Einwände erhebt. Die eingetragene Lebenspartnerschaft wurde in die Hin- terbliebenenversorgung der gesetzlichen Rentenversi- cherung einbezogen. Voraussetzung für diesen Anspruch ist das Bestehen der Lebenspartnerschaft zum Zeitpunkt des Todes. Da es, so die Rentenversicherungsträger, bis- lang sowohl an einer einheitlichen Zuständigkeit für die Begründung der eingetragenen Lebenspartnerschaft als auch an einheitlichen Meldepflichten der Familienge- richte und Standesämter fehle, sei ein Nachweis des Be- stehens der Lebenspartnerschaft für den überlebenden Lebenspartner oftmals sehr schwierig. Durch die Be- gründung einer eingetragenen Lebenspartnerschaft vor dem Standesamt würde sich die Beweisführung erleich- tern. Über diesen Punkt wird in den anstehenden Beratun- gen zu reden sein. Ich rege auch Gespräche mit den ent- sprechend betroffenen Verbänden an. Diese Länderöff- nungsklausel sollte eingehend geprüft werden. Ein weiterer Punkt, der uns in den Beratungen zu die- sem Gesetz beschäftigen wird, ist die Umstellung auf elektronische Register in einem Pilotprojekt. Es gibt viele fachliche Gründe für die Erprobung der elektronischen Register in einem Pilotprojekt in einem Bundesland. Das darf aber nicht dazu führen, dass die dringend notwendige bundesweite Einführung der elek- tronischen Register auf unbestimmte Zeit verschoben wird. Deshalb stimme ich der Bundesregierung zu, die in ihrer Gegenäußerung zur Stellungnahme des Bundesra- tes erklärt hat, dass man im Rahmen dieses Gesetzes eine zweijährige Erprobung der Machbarkeit und Wirt- schaftlichkeit der elektronischen Register einrichten kann, die bundesweite Einführung aber nicht verschoben wird. Alles in allem liegt hier ein Gesetzentwurf vor, der die Führung von Personenstandsdaten erleichtert und so- wohl für die Behörden als auch für die Bürgerinnen und Bürger zum Abbau von Bürokratie führt. Über die von mir angesprochenen Punkte wird noch in den Ausschussberatungen zu reden sein. A ü T B u z h s k l T s T l s r x d x e a s s n v f t c b r s d B r h b a a c b x k ä p (C (D nlage 4 Nachträglich zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung – Antrag: Selbstbestimmtes Leben in Würde ermöglichen – Transsexuellenrecht umfas- send reformieren – Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Passgesetzes (43. Sitzung, Tagesordnungspunkt 25 und Zu- satztagesordnungspunkt 10) Gert Winkelmeier (fraktionslos): Wir sprechen heute ber die Notwendigkeit einer schnellen Reform des ranssexuellengesetzes in der Fassung von 1981. Das undesverfassungsgericht stellte am 6. Dezember 2005 nmissverständlich fest: „Die dem Transsexuellengesetz ugrunde liegenden Annahmen über die Transsexualität aben sich inzwischen in wesentlichen Punkten als wis- enschaftlich nicht mehr haltbar erwiesen.“ Damit er- ennt das Bundesverfassungsgericht die Realität der hier ebenden Transsexuellen an, die sich teilweise auch in ransgender-Netzwerken zusammengeschlossen haben. Unsere Gesellschaft ist im Alltag von klaren Ge- chlechterrollen und Geschlechtermerkmalen geprägt. ranssexuelle sind Menschen, deren Besonderheit darin iegt, dass sie zwar rein körperlich dem einen Ge- chlecht, vom Empfinden her jedoch dem jeweils ande- en Geschlecht angehören. Anders ausgedrückt: Transse- uelle, das sind Frauen, die sich als Mann, und Männer, ie sich als Frau fühlen. Die Besonderheit von Transse- uellen besteht darin, dass sie zwar rein körperlich dem inen Geschlecht, bewußtseinsmäßig jedoch dem jeweils nderen Geschlecht angehören. Sie sind anders, sie ent- prechen nicht den in den Gesetzen vorgegebenen Ge- chlechterrollen. Ihnen gegenüber gibt es auch heute och sehr starke Vorurteile, die aus Unwissenheit und or allem aus Intoleranz resultieren. Bei den Betroffenen ührt das meist zu sehr schweren persönlichen Konflik- en und kann auch Auswirkungen auf alle Lebensberei- he haben, bis hin zu gesundheitlichen Problemen. Da- ei wollen Transsexuelle keinen Sonderstatus sondern espektierter Bestandteil unserer Gesellschaft sein. Und ie möchten wie alle anderen selbstbestimmt leben. In iesem Sinne werde ich auch dem Antrag der Fraktion ündnis 90/Die Grünen zustimmen. Es geht darum, das Transsexuellenrecht zu reformie- en und die Erkenntnisse der Sexualwissenschaft der eutigen Zeit dort einfließen zu lassen. Transsexuelle ha- en das Recht, den Vornamen des anderen Geschlechtes nzunehmen. Es ist nicht hinzunehmen, dass sie dafür, ußer ihrem eigenen Willen, auch noch eine gutachterli- he Prognose und noch eine Karenzzeit von drei Jahren enötigen. Geltendes Recht ist derzeit auch noch, dass Transse- uelle ihren personenstandsrechtlichen Status ändern önnen. Voraussetzung dafür ist aber ein geschlechtsver- ndernder operativer Eingriff, der sie dauerhaft fort- flanzungsunfähig machen muss. Die Betroffenen dür- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 45. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 4475 (A) (C) (B) ) fen zudem auch nicht verheiratet sein. Gegebenenfalls müssen sie sich scheiden lassen. Das ist der momentane Ist-Zustand. Zum Glück hat das Bundesverfassungsge- richt festgestellt, dass diese Voraussetzungen in der heu- tigen Zeit unhaltbar sind. Der operative Eingriff bezüg- lich des äußeren Erscheinungsbildes und die Herstellung der Fortpflanzungsunfähigkeit dürfen nicht mehr in das neue Transsexuellenrecht einfließen. Transsexuelle haben derzeit auch Probleme in ihrer Reisefreiheit. Im Zusammenhang mit der Einführung ei- nes maschinenlesbaren Reisepasses muss im Pass ein Geschlechtsvermerk stehen. Transsexuelle kommen mit ihrem äußeren Erscheinungsbild und einem anders sexua- lisierten Vornamen in Widerspruch zu dem, was in ihrem maschinenlesbaren Reisepass steht. Daraus resultieren enorme Schwierigkeiten, wenn sie sich zum Beispiel bei der Einreise in ein anderes Land in einer fremden Spra- che über einen so intimen Sachverhalt wie die Transse- xualität verständigen müssen. Dazu können auch noch nicht vorhandene Toleranz und Vorurteile seitens der Grenzbehörden kommen. Bis zum 31. Dezember 2005 konnten sich die Betroffenen mit einem nichtmaschinen- lesbaren Reisepass behelfen. Diese Möglichkeit ist aber seit einem halben Jahr ausgelaufen, weil diese Reise- pässe nicht mehr ausgestellt werden dürfen. Auch dies ist ein Grund, warum die Bundesregierung noch in diesem Jahr einen Gesetzesentwurf zur Refor- troffenen sollte hier sehr schnell ein vernünftiges und der Realität entsprechendes Gesetz vorgelegt werden. Anlage 5 Erklärung der Abgeordneten Garrelt Duin (SPD) zur na- mentlichen Abstimmung über den Änderungs- antrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN zum Einzelplan 06 – Bundesministe- rium des Innern (40. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 1) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. Mein Votum lautet „Nein“. Anlage 6 Erklärung des Abgeordneten Ernst Kranz (SPD) zur na- mentlichen Abstimmung über den Änderungs- antrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN auf Drucksache 16/2065 über den Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 22, 23, 33, 52, 72, 73, 74, 74 a, 75, 84, 85, 87 c, 91 a, 91 b, 93, 98, 104 a, 105, 107, 109, 125 a, 125 b, 125 c, 143 c) (44. Sit- mierung des Transsexuellenrechts vorlegen muss. Das Problem ist bekannt. Bisher redet sich die Bundesregie- rung damit heraus, dass sie dieses Gesetz zeitnah vorle- gen will. Was aber heißt zeitnah? Im Interesse der Be- M (D zung, Tagesordnungspunkt 29 a) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. ein Votum lautet „Nein“. 45. Sitzung Berlin, Dienstag, den 5. September 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gesine Lötzsch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Meine sehr geehrten

    Damen und Herren! Der Finanzminister hat sich von den
    SPD- und den CDU/CSU-Abgeordneten 320 000 Euro
    für einen persönlichen Imageberater genehmigen lassen.


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hat nichts geholfen!)


    Im Sommerloch präsentierten Sie nun Ihr neues Image:
    Sie forderten von den Bürgern den Verzicht auf eine
    Urlaubsreise zur Finanzierung der Rente. Sie waren üb-
    rigens gerade selber aus dem Urlaub gekommen. Viel-
    leicht war Ihr Urlaub nicht so schön, aber das muss ja
    nicht für andere gelten.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Augenscheinlich haben Sie bei Ihrem Vorschlag überse-
    hen, dass zum Beispiel in einem Land wie Mecklenburg-
    Vorpommern der Tourismus der wichtigste Wirtschafts-
    faktor ist. Ich frage mich: Braucht man wirklich eine
    Imageberatung für 320 000 Euro, um so arrogant und
    anmaßend zu sein?


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Das Image des Finanzministers könnte uns eigentlich
    egal sein, wenn die Folgen nicht so katastrophal wären!
    Es ist nicht gut für unser Land, dass die Koalition es sich
    zur Aufgabe gemacht hat, permanent Angst zu verbrei-
    ten. Die Bürger werden von der Bundesregierung stän-
    dig in Unsicherheit und Ungewissheit gehalten. Jeden
    Tag wird von einem Minister der Untergang der Sozial-
    systeme und des Abendlandes verkündet. Ich frage mich
    wirklich, wie es die Bundesregierung so schnell ge-
    schafft hat, die gute Stimmung, die während der Fuß-
    ballweltmeisterschaft in unserem Land herrschte, wieder
    gründlich zu vertreiben.

    Einen muss ich allerdings ausnehmen: Der Innen-
    minister hat schon während der Fußballweltmeister-
    schaft versucht, eine schlechte Stimmung zu verbreiten,
    indem er immer wieder den Einsatz der Bundeswehr for-
    derte. Ich habe den Eindruck, dass es Herrn Schäuble
    völlig egal ist, was gerade passiert. Ob in China ein
    Reissack umfällt oder die Gletscher schmelzen: Er for-
    dert immer den Einsatz der Bundeswehr.


    (Beifall bei der LINKEN)


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    (C (D Der Haushaltsentwurf der Bundesregierung für das ächste Jahr ist eine Kampfansage an alle Kinder, Juendlichen, Studierenden, Familien und Rentner. Die teuerliche Entlastung der Spitzenverdiener und der Unernehmen unter Rot-Grün – mit Unterstützung der DU/CSU – hat große Löcher in die Haushalte des Bunes, der Länder und der Gemeinden gerissen. Jährlich ehen durch die rot-grün-schwarze Steuerreform Einahmen in Höhe von über 60 Milliarden Euro verloren, ie dringend gebraucht werden. Allein meine Heimattadt Berlin hat durch diese Steuerreform Ausfälle in öhe von 800 Millionen Euro pro Jahr. Das wissen übrigens auch der Herr Pflüger und die andidaten der Grünen, die den Berlinerinnen und Ber inern im Wahlkampf Versprechungen machen, obwohl ie wissen, dass sie an der dramatischen Haushaltsnotage des Landes mitschuldig sind. Die Berliner Wähler ollen wissen, dass hier schwarz-grüne Populisten unteregs sind, denen wir das nicht durchgehen lassen. SPD, CDU/CSU und Grüne haben großzügig Steuereschenke an Unternehmen und Besserverdienende vereilt und jetzt will die Koalition Haushaltslöcher stopfen, ndem sie den Leuten in die Tasche greift, die am weigsten haben. Das ist wirklich dreist. (Bernhard Brinkmann [Hildesheim] [SPD]: Immer noch nichts begriffen!)


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Kanzlerin erklärt, dass die Mehrwertsteuererhö-
    ung zur Entlastung der Arbeitskosten und zur Schlie-
    ung von Haushaltslöchern genutzt werden soll. Das ist
    ber nur die halbe Wahrheit. Die Bürger sollen auch des-
    alb mehr Steuern zahlen, damit die Bundesregierung
    ie Unternehmen auch in den nächsten Jahren weiter
    teuerlich entlasten kann.


    (Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Sie werden es nie begreifen!)


    brigens: Zur Eröffnung der Internationalen Funkaus-
    tellung hier in Berlin hat die Kanzlerin den Finanz-
    inister etwas – ich würde einmal sagen – demontiert.
    ie hat angekündigt, gerade die Teile der Unternehmen-
    teuerreform zu streichen, die zur Gegenfinanzierung
    edacht waren.


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    ie Unternehmensteuerreform wird die Kosten für den
    teuerzahler also noch erhöhen.

    Meine Damen und Herren, lediglich Herr Rüttgers
    on der CDU hat inzwischen endlich verstanden, was
    ir als Linkspartei seit Jahren sagen.


    (Zuruf von der SPD: Vorher PDS!)


    Vorher als PDS natürlich. Wenn Sie das gerne hören
    ollen, dann korrigiere ich das, Herr Kollege. – Es ist

    ine Lebenslüge, zu glauben, dass die permanente Sen-
    ung der Unternehmensteuer zu mehr Arbeitsplätzen
    ührt.


    (Beifall bei der LINKEN)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Gesine Lötzsch
    Leider ist das nicht die einzige Lebenslüge der CDU,
    von der sie sich nicht trennen will.

    Die Bundesregierung glaubt wirklich daran, dass die
    Privatisierung von öffentlichen Unternehmen der Kö-
    nigsweg ist. Es ist eine Lebenslüge, zu glauben, dass
    kommerzielle Unternehmen von vornherein besser als
    öffentliche Unternehmen sind. Das beste Beispiel ist die
    Bahn. Wenn man an all die Bahnunfälle der letzten Jahre
    in Großbritannien denkt, dann weiß man, dass eine pri-
    vatisierte Bahn unpünktlich, teuer und sogar lebensge-
    fährlich sein kann.


    (Joachim Poß [SPD]: Wir machen das aber nicht wie in Großbritannien!)


    Diese Regierung lässt sich durch die Realitäten aber
    nicht schrecken. Die Deutsche Bahn soll auf Biegen und
    Brechen verkauft werden und der Steuerzahler soll die
    Zeche bzw. die Dividende zahlen. Das ist das zweit-
    größte Enteignungsprogramm seit dem Zweiten Welt-
    krieg.


    (Beifall bei der LINKEN – Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Mit Enteignung kennt ihr euch aus! – Joachim Poß [SPD]: Von Enteignen verstehen Sie ja etwas!)


    Die Bundesregierung hat einen Haushaltsentwurf vor-
    gelegt, der in sich so widersprüchlich wie die große
    Koalition selbst ist. Es wird ein bisschen saniert, ein bis-
    schen reformiert und ein bisschen investiert. Ich finde,
    das ist mehr als ein bisschen konzeptionslos.

    Es gibt für unser Land eigentlich nur zwei denkbare
    Modelle, nämlich das US-amerikanische und das skandi-
    navische. CDU/CSU, SPD und leider auch Teile der
    Grünen versuchen seit über zehn Jahren, unserem Land
    das für uns untaugliche amerikanische Modell überzu-
    stülpen. Dieses Modell besteht aus Steuergeschenken für
    Unternehmen, der Privatisierung öffentlicher Aufgaben,
    dem Abbau der Sozialsysteme, der Kommerzialisierung
    des Gesundheitswesens, Lohndumping, rücksichtslosem
    Wettbewerb, dem Abbau von Bürgerrechten und einer
    aggressiven Außenpolitik. Ich bin davon überzeugt – das
    wissen wir aus vielen Umfragen und Gesprächen –: Die
    Menschen in unserem Land sagen Ja zu Reformen und
    Ja zu einer solidarischen Gesellschaft. Aber sie sagen
    Nein zu einer Ellbogengesellschaft.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Daran kann zum Glück auch die große Koalition
    nichts ändern. Selbst die konservative „Wirtschaftswo-
    che“ muss zugeben, dass das skandinavische Modell
    sehr erfolgreich ist: Im Vergleich der gesamtwirtschaftli-
    chen Wachstumspotenziale stehen Finnland auf Platz
    eins, Schweden und Dänemark auf den Plätzen drei und
    vier, Deutschland aber auf Platz 15. Die Arbeitslosigkeit
    ist in den skandinavischen Ländern niedriger als bei uns.
    Die Schere zwischen Arm und Reich geht nicht so dra-
    matisch auseinander, wie wir das hier in Deutschland un-
    ter der CDU/CSU- und SPD-Regierung erleben.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Und was ist in Kuba?)


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    (C (D ie Bundesregierung kann sich offensichtlich nicht von hren Lebenslügen trennen und setzt ihre erfolglose Poliik fort. In den gemeinsamen Leitlinien der Haushälter der oalition steht an erster Stelle nicht der Kampf gegen ie Arbeitslosigkeit, wie Sie es den Wählerinnen und ählern versprochen haben, sondern die Einhaltung der aastrichter Kriterien. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das ist Kampf gegen die Arbeitslosigkeit, Frau Kollegin Lötzsch! Akzeptieren Sie das endlich einmal!)


    un soll man sie nicht ignorieren. Aber ich weiß nicht,
    b das jeder Arbeitslose verstehen wird.

    Interessant ist aber auch, was nicht in den Leitlinien
    teht, zum Beispiel dass CDU/CSU und SPD einen
    aushalt aufgestellt haben, in dem die Ausgaben für den
    erteidigungshaushalt am zweithöchsten sind.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Was steht denn an erster Stelle? Die Sozialausgaben, so wie sich das gehört!)


    as vielleicht auch einmal hervorgehoben werden
    ollte: Die Bundesregierung will mehr für die Verteidi-
    ung – rund 28 Milliarden Euro – als für zivile Investi-
    ionen ausgeben. Gerade an Investitionen fehlt es jedoch
    n unserem Land.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich komme noch einmal zum Verteidigungshaushalt
    urück. Schaut man sich die Ausgaben an, können einem
    sofern vorhanden – die Haare zu Berge stehen.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das ist wirklich unfair, Frau Kollegin!)


    ie Bundesregierung versucht, die hohen Ausgaben mit
    er Terrorgefahr zu begründen. Aber die großen Be-
    chaffungsprojekte stammen noch aus der Zeit des Kal-
    en Krieges. Kann mir jemand in diesem Hause erklären,
    arum wir ein neues Mittelstreckenraketensystem brau-

    hen? Wollen Sie damit auf deutschen Bahnhöfen Bom-
    enleger jagen? Oder wie stellen Sie sich das vor?


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN – Eduard Oswald [CDU/CSU]: Die klatschen sogar für so einen Unsinn!)


    In einer Frage möchte ich die Kollegen Haushälter,
    ie sich dazu öffentlich geäußert haben, unterstützen.
    uch ich bin dafür, dass die kostenintensive Teilung der
    undesregierung auf die Standorte Bonn und Berlin in
    bsehbarer Zeit ein Ende findet.


    (Beifall bei der LINKEN)


    s kann doch wirklich nicht sein, dass die Bundesregie-
    ung von allen Bürgern Mobilität und Flexibilität ver-
    angt, aber selber nicht in der Lage ist, ihre Ministerial-
    eamten von Bonn nach Berlin zu holen. Diesen Luxus
    n ministerialem Beharrungsvermögen können wir uns
    irklich nicht leisten.


    (Beifall bei der LINKEN)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Gesine Lötzsch
    Wir als Linksfraktion haben den Antrag eingebracht,
    die Erhöhung der Mehrwertsteuer zurückzunehmen.
    Diese Erhöhung ist unsozial und Gift für die Konjunktur.
    Wir wollen steuerlich da ansetzen, wo Menschen ohne
    eigenes Zutun Extragewinne in die eigene Tasche ste-
    cken. Wir fordern unter anderem eine Steuer auf Sonder-
    gewinne der Stromversorger aus dem Emissionshandel.
    Es ist nicht einzusehen, dass die Stromriesen Extrage-
    winne einfach einstreichen, ohne dafür einen Finger
    krumm gemacht zu haben.

    Wir werden in den Haushaltsberatungen alle Vor-
    schläge im Einzelnen durchgehen. Unsere Vorschläge
    lassen sich auf einen Nenner bringen: In einer solidari-
    schen und gerechteren Gesellschaft lassen sich die Pro-
    bleme unseres Landes lösen, sei es die Arbeitslosigkeit,
    die die Verarmung ganzer Regionen bedeutet, sei es die
    Umgestaltung unserer Sozialsysteme. Lassen Sie uns die
    vor uns liegenden Haushaltsberatungen nutzen, um den
    Haushalt vom Kopf auf die Füße zu stellen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat der Kollege Joachim Poß, SPD-Frak-

tion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Joachim Poß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Peer

    Steinbrück hat die wirtschaftliche Lage und Entwicklung
    zutreffend beschrieben. Nach meinem Eindruck ist die
    Opposition durch die wirtschaftliche Entwicklung regel-
    recht entwaffnet worden.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Lachen beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    – Lesen Sie bitte Ihre Reden vom Frühjahr dieses Jahres!
    Dann werden Sie feststellen, inwiefern Sie durch die
    wirtschaftliche Entwicklung entwaffnet wurden.

    Zu Ihren Ausführungen, Frau Lötzsch: Ich glaube,
    dass wir mit Schwarz-Weiß-Rezepten


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Schwarz-Rot!)


    – meinetwegen auch Schwarz-Rot – nach dem Motto
    „Kupfern wir doch etwas von Finnland ab!“ nicht wei-
    terkommen. Wir haben in Deutschland unsere eigene
    Lage, die insbesondere von der Überwindung der deut-
    schen Teilung geprägt ist. Dieser Lage müssen wir uns
    stellen. Wir gehen nicht den amerikanischen Weg. Wir
    gehen auch nicht den skandinavischen Weg. Wir müssen
    vielmehr unseren Weg finden und wir sind auf einem gu-
    ten Weg, wenn man das an den Ergebnissen misst.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Betrachten Sie einmal die skandinavische Arbeits-
    marktpolitik, ob in Dänemark oder in Finnland! Dann
    werden Sie sehen, was den Menschen dort abverlangt
    wird. Wenn Sie auf Skandinavien verweisen, dann dür-
    fen Sie sich nicht nur auf die Seite beschränken, die Ih-
    nen gefällt; Sie müssen vielmehr das Ganze in den Blick

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    (C (D ehmen. Ob man Deutschland mit einem Land wie Finnand mit 5 Millionen Einwohnern vergleichen kann, age ich ebenfalls zu bezweifeln. Wenn Sie das Ausmaß der Jugendarbeitslosigkeit verleichen, dann kommen Sie zu dem Ergebnis, dass die ugendarbeitslosigkeit im hoch gelobten Finnland weit öher ist als in Deutschland. So gemischt ist das Bild. Man sollte zwar über den Grenzzaun schauen, aber es ibt nirgendwo Vorbilder, die man einfach abkupfern ann. Wir stehen im deutschen Parlament in der Verantortung, unseren Weg zu finden und zu formulieren, nd wir sind auf einem guten Weg. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir haben eine bemerkenswerte wirtschaftliche Ent-
    icklung zu verzeichnen, die uns Recht gibt. Die wirt-

    chafts- und finanzpolitische Strategie der Regierungs-
    oalition geht voll auf. Wenn wir ehrlich sind, dann
    üssen wir zugeben, dass auf dem Arbeitsmarkt mehr
    ewegung entstanden ist, als wir alle es uns eigentlich
    aben vorstellen können. Auch das ist die Wirklichkeit.
    ir haben nicht mit einer so schnellen Bewegung ge-

    echnet. Das geht zwar in der Tat auf das Wachstum,
    ber auch auf die Weichenstellung im Zusammenhang
    it den heftig kritisierten Hartz-Reformen und anderen
    eformen der Regierung Schröder zurück. Beides gehört
    ur Wirklichkeit.


    (Beifall bei der SPD)


    Was Ihren Vorwurf betreffend die Buchhalterei an-
    eht, Herr Koppelin: Ein Buchhalter hätte in der Tat nur
    onsolidiert und verkündet, wir müssten sparen, sparen,
    paren.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Das tut er ja!)


    iese Sparforderungen und -vorschläge kamen von ver-
    chiedenen – auch prominenten – Seiten. Wir sind die-
    en, Ihren Vorschlägen aber zu Recht nicht gefolgt.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Leider!)


    er Verzicht auf zusätzliche Konsolidierungsmaßnah-
    en im laufenden Jahr über das hinaus, was wir bereits

    un, hat sich als zielführende konjunkturpolitische Maß-
    ahme im Interesse der Binnenkonjunktur erwiesen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    ie Binnennachfrage belebt sich deutlich. Es war also
    ichtig, diesen Forderungen nach einem forcierten Spar-
    urs schon im Jahr 2006, die auch aus dem wirtschafts-
    issenschaftlichen Umfeld erhoben wurden, nicht zu

    olgen. Die Koalition hat gegen alle Experten, die anders
    eraten haben, richtig gehandelt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Zur Konjunkturbelebung trägt auch das 25-Milliar-
    en-Euro-Investitionsprogramm bei, das alles zusam-
    engenommen sogar ein Volumen von 37 Milliarden
    uro erreichen wird. Wenn Sie sich nicht nur in Berlin
    mhören, sondern auch mit den Handwerkern vor Ort in






    (A) )



    (B) )


    Joachim Poß
    Ihren Wahlkreisen reden, dann wird Ihnen das tagtäglich
    bestätigt.

    Noch wichtiger als die derzeitige Lage ist, dass auch
    die ökonomische Perspektive so positiv ist wie seit lan-
    gem nicht mehr. Die Voraussetzungen für einen auch
    länger andauernden Aufschwung sind gegeben. Es ist
    bereits erwähnt worden, dass Gerhard Schröder und die
    Regierungskoalition aus SPD und dem Bündnis 90/Die
    Grünen mit ihrer Politik die richtigen Weichen gestellt
    haben. Frau Merkel hat kürzlich darauf hingewiesen. Die
    Wirkungen werden sichtbar.

    Ich erwähne das bewusst, weil im Sommer an man-
    chen Orten – nicht nur in der politischen Opposition –
    schon wieder Miesmacher und Schwarzmaler unterwegs
    waren, deren Verlautbarungen einem einfachen Erklä-
    rungsmuster folgen. Ein wirtschaftlicher Aufschwung
    ist offensichtlich etwas, was es in Deutschland nicht ge-
    ben darf, jedenfalls nicht, solange die Sozialdemokratie
    an der Regierung beteiligt ist. Das ist das Muster man-
    cher Verlautbarungen.


    (Lothar Mark [SPD]: Das ist der Wunsch einiger! Herr Koppelin!)


    Natürlich gibt es Risiken für die wirtschaftliche Ent-
    wicklung. Peer Steinbrück hat auf diese Risiken hinge-
    wiesen. Die gibt es aber in jedem Jahr. Sie sind einmal
    groß und ein anderes Mal klein. Ihre Eintrittswahr-
    scheinlichkeit ist sehr unterschiedlich. Risiken können
    auf eine robuste oder auf eine weniger robuste Ökono-
    mie treffen. Es bedarf deshalb einer differenzierten und
    differenzierenden Analyse und Argumentation, um ab-
    zuschätzen, was im nächsten Jahr auf die Wirtschaft in
    Deutschland zukommt. Es muss auf jeden Fall etwas
    mehr sein als die erschreckende Oberflächlichkeit der
    FDP und interessegeleitete Äußerungen von Verbänden.


    (Beifall bei der SPD)


    Ein relevantes Risiko ist sicherlich die weitere Ent-
    wicklung im Nahen und Mittleren Osten. Aber es ist
    noch nicht ausgemacht, dass der Ölpreis im Zuge des
    Konflikts in Israel und dem Libanon oder im Zuge des
    Atomstreits mit dem Iran noch einmal stark steigen wird,
    wenn es auch nicht unwahrscheinlich ist. Allerdings
    kann es – unter anderem spekulationsbedingt – auf dem
    Öl- und Benzinmarkt zeitweise zu hohen Ausschlägen
    kommen. Das ist ein Risiko, das wir sehen müssen. Weil
    ich gerade die Robustheit einer Ökonomie angesprochen
    habe: Wir müssen uns klar machen, dass der vorhandene
    Aufschwung auf der Grundlage eines bereits heute
    enorm hohen Ölpreises stattfindet. Vor fünf oder zehn
    Jahren hätte niemand vorhergesagt, dass auf der Grund-
    lage eines so hohen Ölpreises ein solcher Aufschwung
    möglich ist. Offensichtlich besitzt unsere Ökonomie das
    Vermögen, sehr hohe Energie- und Ölpreise zu verkraf-
    ten. Aber natürlich gibt es Grenzen der Verträglichkeit
    von weltwirtschaftlichen Verwerfungen.

    Ein weiteres Risiko für den wirtschaftlichen Auf-
    schwung ist die zukünftige Zinspolitik der Europäi-
    schen Zentralbank. Die kundigen Thebaner erwarten,
    dass den bereits seit dem letzten Jahr erfolgten Leitzins-

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    (C (D nhebungen in den nächsten Monaten weitere folgen erden. Ich sage dazu nur – möglicherweise in der Ak entsetzung etwas anders als mein Kollege Meister und ei allem Respekt vor der Unabhängigkeit der Europäichen Zentralbank –: Die Europäische Zentralbank sollte ich noch einmal genau überlegen, ob das die richtige trategie ist. ie sollte mit ihrer Zinspolitik nicht die Verantwortung afür übernehmen, dass die wirtschaftliche Aufwärtsbeegung in Europa und insbesondere in Deutschland wieer niedergedrückt wird. uch hier muss die Zeit der Dogmatiker und Ideologen orbei sein. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Vorsicht, Herr Kollege! Und das aus Ihrem Munde!)


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall bei der SPD)


    ie Europäische Zentralbank hat noch jede Chance, zu-
    ünftig eine vernünftige und angemessene Politik zu be-
    reiben. Ich hoffe, dass sie diese Chance nutzt.

    Wenn die politische Opposition von Risiken für die
    irtschaftliche Entwicklung spricht, dann geht es stän-
    ig nur um die Mehrwertsteuererhöhung zum
    . Januar nächsten Jahres. Aber das viel relevantere Ri-
    iko einer falschen EZB-Leitzinspolitik haben meines

    issens weder Herr Westerwelle noch Herr Koppelin
    och Herr Brüderle in ihren vielen Statements zum
    hema gemacht.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Müntefering auch nicht!)


    o wie sich die Dinge entwickeln – das gehört zur Wahr-
    eit; das kann man jeden Tag von verschiedenen Seiten
    eutlich vernehmen, ob vom Internationalen Währungs-
    onds oder von anderen kompetenten Stellen –, ist fest-
    ustellen, dass die Mehrwertsteuererhöhung nicht das
    isiko für die Konjunktur sein wird, wie es von vielen
    orhergesagt wurde


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Auch von der SPD!)


    richtig –, wie es auch von uns gesehen wurde. Es ent-
    ickelt sich Gott sei Dank in eine andere Richtung. Wir
    erden sehr wahrscheinlich im nächsten Jahr einen ge-

    ingeren Dämpfer erleiden, als wir vielfach erwartet ha-
    en. Für die Menschen im Land und insbesondere für die
    rbeitslosen ist das auch gut so. Daran sollten Sie,
    eine Damen und Herren von der Opposition, egal ob

    on rechts oder von links, nicht rühren.


    (Beifall bei der SPD)


    Das „Handelsblatt“ und andere Publikationen weisen
    u Recht darauf hin, dass die Mehrwertsteuererhöhung
    esser verkraftet wird als angenommen und dass die
    onjunktur dieser Erhöhung trotzen wird. Umfragen un-

    er Führungskräften machen deutlich, dass im nächsten
    ahr nicht weniger, sondern mehr investiert wird und
    ass die Belegschaften aufgestockt werden sollen. Das
    ind gute Botschaften für das Land.






    (A) )



    (B) )


    Joachim Poß
    Als Fazit bleibt damit festzuhalten: Es gibt Risiken
    für die Wirtschaftsentwicklung. Aber die geplante Mehr-
    wertsteuererhöhung spielt dabei keine dominierende
    Rolle.

    Deswegen, mit Blick auf die Westerwelle-FDP: Wenn
    man die eigene Politik-Agenda auf den einen Satz redu-
    ziert, dass, wenn es immer weniger Steuern, immer we-
    niger Abgaben, immer weniger Arbeitnehmerrechte und
    immer weniger Gewerkschaften gibt, Wachstum und
    Wohlstand explodieren, dann kann ich nur sagen, dass
    Ihnen, meine Damen und Herren von der FDP, die ge-
    genwärtige Entwicklung nicht Recht gibt. Ihre Einschät-
    zung hat mit der Realität nichts zu tun.


    (Beifall bei der SPD)


    Andere sprechen in diesem Zusammenhang von „Le-
    benslügen“ und treffen mit ihren kritischen Aussagen
    schon eher die Tatsachen.

    Mich betrübt im Übrigen, dass sich das Bündnis 90/
    Die Grünen, mit dem wir in gemeinsamer Regierungs-
    verantwortung gute Politik für Deutschland gemacht ha-
    ben


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Zurufe von der FDP: Oh!)


    – ja, so ist das, meine Damen und Herren –, schon jetzt,
    nach weniger als einem Jahr, bemüht, in der Wirtschafts-
    und Finanzpolitik den Debattenstil der Westerwelle-FDP
    zu kopieren.


    (Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Oh!)


    Ich halte die Mehrwertsteuererhöhung für nicht so
    konjunkturgefährdend, wie ich es noch vor einigen Mo-
    naten gedacht habe. Ich bin fest davon überzeugt, dass
    die Mehrwertsteuererhöhung zur nachhaltigen Stabilisie-
    rung nicht nur des Bundeshaushaltes, sondern auch der
    Länderhaushalte zwingend erforderlich ist. Es geht um
    einen Wirtschafts- und Finanzpakt für ganz Deutschland.
    Das dürfen wir bei unseren Debatten nicht vergessen.


    (Beifall bei der SPD)


    Peer Steinbrück hat zu Recht darauf hingewiesen,
    dass die sonstigen zusätzlichen Steuereinnahmen, die
    sich für 2007 ankündigen, nicht ausreichen, um die
    Wundertüte aufzumachen. Deswegen kann eine verant-
    wortungsbewusste und vorsichtige Finanzpolitik ihm in
    dieser Frage nur folgen.

    So wie der Bundeshaushalt 2006 im Zeichen der Sta-
    bilisierung und Vertiefung des wirtschaftlichen Auf-
    schwungs steht, so steht im Zentrum des Bundeshaus-
    halts 2007 die unabdingbare Zurückführung der
    Nettokreditaufnahme des Bundes. Kollege Meister und
    andere haben darauf hingewiesen. Auch das erreichen
    wir entgegen allen Unkenrufen. Wir müssen aber denje-
    nigen, die nicht jeden Tag mit solchen Dingen zu tun ha-
    ben, sagen, dass es auch da Risiken gibt und wir noch
    nicht ganz auf der sicheren Seite sind.

    Weil wir das Niveau der Investitionen nicht absenken
    wollen, weil sich nach den Zumutungen und Verände-

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    (C (D ungen der letzten Jahre weitere umfangreiche Eingriffe n Sozialleistungen verbieten – auch das sage ich für eine Fraktion ganz eindeutig, nämlich dass wir keine eiteren Eingriffe in Sozialleistungen wollen –, kann die ückführung der Nettokreditaufnahme des Bundes nur ithilfe der Einnahmen aus dem einen Prozentpunkt der ehrwertsteuererhöhung, der dem Bund zusteht, gelin en. Wir werden außerdem natürlich keine Abstriche an em 25-Milliarden-Euro-Impulsprogramm machen. urch die Verklammerung der Haushalte von 2006 und 007 wird unsere Doppelstrategie aufgehen. enn man selbstkritisch ist, muss man sagen, dass sie och nicht ausreichend kommuniziert ist, (Jürgen Koppelin [FDP]: Aber das machen Sie ja jetzt!)


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    uch weil das Thema relativ kompliziert ist. Außerdem
    ird diese Doppelstrategie systematisch von den Kriti-
    ern in der Darstellung verfälscht. Ich sage: Die Strate-
    ie für 2007 wird ebenso aufgehen, wie die für 2006 in
    iesem Jahr aufgegangen ist.


    (Beifall bei der SPD)


    ir schaffen eine stabile, positive Wirtschaftsentwick-
    ung in Deutschland und konsolidieren ohne Konjunk-
    ureinbrüche. Das werden Sie sehen, wenn wir uns im
    ovember treffen und über diese Fragen sprechen. Dann
    ann man das noch besser absehen als heute.

    Kollege Meister und Peer Steinbrück haben etwas zur
    eform der Unternehmensbesteuerung gesagt. Es ist

    elbstverständlich, dass wir gemeinsam verpflichtet sind,
    o wie es im Koalitionsvertrag und in den Eckpunkten
    er Bundesregierung vereinbart ist, zu einer guten Lö-
    ung zu kommen. Es geht hier nicht um „Steuerge-
    chenke“ oder Steuerentlastungen für Unternehmen in
    illiardenhöhe, wie öfter zu lesen ist, es geht vielmehr

    m die Verbesserung einer völlig unzulänglichen Be-
    teuerung in Deutschland und Europa. Es gibt einen
    andlungszwang, auch im Interesse derjenigen, die treu
    nd brav jeden Monat ihre Steuern abliefern. Diese Re-
    orm ist notwendig, weil der internationale steuerliche

    ettbewerb Maßnahmen zur nachhaltigen Sicherung der
    eutschen Steuerbasis erfordert. Denn wir wissen, dass
    nternational operierende Unternehmen ihre Steuerstra-
    egie zunehmend optimiert haben. Es gibt Berichte in se-
    iösen Zeitungen über Seminare zur Optimierung der
    teuerstrategie, die von sehr bekannten Adressen ange-
    oten werden. Das können wir nicht länger hinnehmen.
    eshalb müssen wir handeln und die Unternehmensbe-

    teuerung entsprechend modifizieren.


    (Beifall bei der SPD)


    as heißt, durch die Senkung der nominalen Steuerbe-
    astung und durch eine Beschränkung des Abzugs von
    inanzierungsaufwendungen sollen die durch bestimmte
    inanzierungskonstruktionen ins Ausland verlagerten
    ewinne wieder für die Besteuerung in Deutschland zu-

    ückgewonnen werden. Das ist die Aufgabe.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)







    (A) )



    (B) )


    Joachim Poß
    Die Unternehmen, die ihre Gewinne schon jetzt in
    Deutschland versteuern, werden durch die Reform ent-
    lastet. Der Steuer- und Investitionsstandort Deutschland
    wird attraktiver. Wir wissen: Wir müssen die hohen no-
    minalen Steuersätze für Kapitalgesellschaften senken,
    weil ansonsten bei uns Risiken der weiteren Verlagerung
    ins Ausland bestehen. Diese Verlagerungsrisiken wollen
    wir beseitigen, da sie auch negative Effekte für den öf-
    fentlichen Haushalt haben.

    Nach den Berechnungen des Bundesfinanzministe-
    riums, die von Professor Wiegard vom Sachverständi-
    genrat als plausibel bestätigt wurden, werden in
    Deutschland erwirtschaftete Gewinne bereits heute in ei-
    ner Größenordnung von rund 60 Milliarden Euro der in-
    ländischen Besteuerung entzogen. Deswegen sage ich:
    Das ist noch ein hartes Stück Arbeit. Ich verweise in die-
    sem Zusammenhang auch auf das, was Herr Meister hier
    ausgeführt hat. Wir haben die Eckpunkte vereinbart;
    aber wir können sie nur umsetzen, wenn man offen ist
    für die Vorschläge des Bundesfinanzministeriums oder
    auch für Vorschläge aus den Ländern, die auf die Siche-
    rung der Steuerbasis zielen.

    Es kann nicht angehen, dass wir unter dem anwach-
    senden Druck der Lobby denen sozusagen noch nach
    dem Mund reden.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Diese Lobby, Wirtschaftswissenschaftler und Wirt-
    schaftsjournalisten haben über Jahre gefordert: Runter
    mit den nominalen Steuersätzen. Immer haben sie hinzu-
    gefügt: Die Steuerbasis muss natürlich verbreitert wer-
    den. Mittlerweile haben wir ein solches Konzept entwi-
    ckelt, das übrigens kommunalfreundlich ist und die
    kommunale Finanzierungsbasis im Interesse der Investi-
    tionen in den Kommunen stärkt. Wir haben also alle Ele-
    mente miteinander verbunden. Dennoch kommt die glei-
    che Lobby – warum denn wohl? – und sagt: Das geht so
    nicht an. – Herr Börner vom Bundesverband des Deut-
    schen Groß- und Außenhandels sagte gestern: Lieber
    keine Reform als diese Reform. Was stimmt denn nun
    bei der Unternehmensbesteuerung?

    Wir werden kritisiert. Auch in der SPD gibt es eine
    kritische Diskussion über Steuergeschenke. Bei der
    Linkspartei und bei den Gewerkschaften findet eine sol-
    che Diskussion sowieso statt. Das ist die eine Seite. Auf
    der anderen Seite melden sich die betroffenen Wirt-
    schaftsverbände und die Unternehmen protestieren laut-
    stark, dass wir durch dieses Konzept die Wertschöp-
    fungsgrundlagen in der Bundesrepublik Deutschland
    erschüttern. Was stimmt denn nun? Es kann ja nur eines
    stimmen; beides geht nicht zusammen. Deswegen for-
    dere ich beide Seiten auf, ihre Vorwürfe und ihre Fest-
    stellungen zu überprüfen.

    Ich glaube, wir haben dank des vorgelegten Konzepts,
    das Peer Steinbrück und sein Haus entwickelt haben, alle
    Möglichkeiten, beide Ziele zu erreichen: die nominalen
    Steuersätze zu senken und die Besteuerungsgrundlagen
    für die Bundesrepublik Deutschland im Interesse der
    Steuerzahler zu sichern. Wir haben diese Chance. Wir

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    (C (D ollten sie unter dem Druck der Lobby in den nächsten agen und Wochen nicht verspielen. (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Otto Bernhardt [CDU/CSU])


    Deswegen bitte ich unseren Koalitionspartner aus-
    rücklich, auch im Interesse des Erfolges dieser Koali-
    ion, zu versuchen, die Widerstände, von denen man je-
    en Tag lesen kann, zu überwinden. Wenn das geschieht,
    ann können wir, glaube ich, so gut und so optimistisch
    eitermachen, wie das bisher der Fall war.

    Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)