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ID1603916400

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    Vokabeln: 1
    1. \n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/39 plan des Bundes 2005 bis 2009 (Drucksachen 16/751, 16/1348, 16/1327) 6 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Drucksachen 16/1304, 16/1324) . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 16/1305, 16/1324) . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Neubesetzung des Amtes 3534 B 3534 C 3534 D 3536 A 3543 A 3548 C 3549 C 3552 D 3557 B 3581 A 3582 C 3582 D 3585 A Deutscher B Stenografisch 39. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Absetzung des Tagesordnungspunktes I.13 d . . Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Rainer Arnold . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (Drucksachen 16/750, 16/1348) . . . . . . . . b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- D D O D D C D P W M H M 3533 A 3534 B 3612 A 3534 B Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3558 C undestag er Bericht ung n 21. Juni 2006 t : r. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . r. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Lothar Bisky (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . hristine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . etra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . olfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3561 A 3566 A 3570 A 3570 B 3570 D 3571 C 3572 D 3574 D 3577 D 3579 B 3580 B 3580 D des Koordinators für die deutsch-russische zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit (Drucksache 16/1885) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3585 A II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . . Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 16/1313, 16/1324) . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Andreas Weigel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 H I H J A D D H H 1 D E F N B U D A M 1 i Z A S P d U 3 F v ( G D 3585 B 3587 A 3589 C 3591 B 3594 A 3595 C 3598 B 3599 B 3600 D 3601 C 3602 C 3603 D 3605 A 3605 D 3606 C 3608 A 3610 A 3608 A 3608 B 3612 A 3612 D 3614 B 3615 C 3616 A 3618 C 3619 D 3622 A 3623 A 3624 A 3625 B 3626 C 3629 A Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 16/1319, 16/1324) . . . . . . . ellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . ris Hoffmann (Wismar) (SPD) . . . . . . . . . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . ochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . artwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . 0 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksache 16/1324) . . . . . . . . . . . . . . . r. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . wald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . orbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . aniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . nnette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . ax Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 16/1306, 16/1324) . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 3: ntrag der Abgeordneten Ernst Burgbacher, abine Leutheusser-Schnarrenberger, Gisela iltz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion er FDP: Konsequenzen ziehen aus dem rteil des Europäischen Gerichtshofs vom 0. Mai 2006 zur Weitergabe europäischer luggastdaten an die Vereinigten Staaten on Amerika Drucksache 16/1876) . . . . . . . . . . . . . . . . . . isela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3630 A 3630 B 3631 A 3632 D 3634 C 3636 C 3638 A 3639 B 3640 A 3641 B 3642 B 3642 C 3643 D 3646 C 3648 C 3650 B 3652 D 3655 D 3657 A 3659 C 3661 B 3661 C 3661 D 3663 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 III Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung der Abgeordneten Ulla Burchardt (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006); Einzelplan 04 – Geschäftsbereich der Bundeskanzlerin und des Bundeskanzleram- tes (Tagesordnungspunkt I.6) . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Erklärung des Abgeordneten Dr. Hermann Scheer (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Auswärti- gen Ausschusses zu dem Antrag der Bundes- regierung: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation EUFOR RD CONGO zur zeitlich befristeten Unterstützung der Friedensmission MONUC der Vereinten Nationen während des Wahlpro- zesses in der Demokratischen Republik Kongo auf Grundlage der Resolution 1671 (2006) des Sicherheitsrates der Verein- ten Nationen vom 25. April 2006 (37. Sit- zung, Tagesordnungspunkt 3 a) . . . . . . . . . . . 3665 C 3667 A 3669 B 3671 A 3673 A 3674 D 3675 A 3675 C 3675 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 3533 (A) ) (B) ) 39. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 3675 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Mein Votum lautet Ja. Liste der entschuldigt * ** A V A Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adam, Ulrich CDU/CSU 21.06.2006* Bär, Dorothee CDU/CSU 21.06.2006 Bätzing, Sabine SPD 21.06.2006 Barnett, Doris SPD 21.06.2006* Bartsch, Dietmar DIE LINKE 21.06.2006 Bollen, Clemens SPD 21.06.2006 Deittert, Hubert CDU/CSU 21.06.2006* Dreibus, Werner DIE LINKE 21.06.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 21.06.2006 Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.06.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 21.06.2006* Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 21.06.2006 Götz, Peter CDU/CSU 21.06.2006 Haustein, Heinz-Peter FDP 21.06.2006 Herrmann, Jürgen CDU/CSU 21.06.2006** Hilsberg, Stephan SPD 21.06.2006 Hirsch, Cornelia DIE LINKE 21.06.2006 Höfer, Gerd SPD 21.06.2006* Hörster, Joachim CDU/CSU 21.06.2006* Dr. Hoyer, Werner FDP 21.06.2006** Kolbow, Walter SPD 21.06.2006 Dr. Lamers (Heidelberg), Karl CDU/CSU 21.06.2006** Niebel, Dirk FDP 21.06.2006 R D S A (D en Abgeordneten für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO nlage 2 Erklärung der Abgeordneten Ulla Burchardt (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschluss- empfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006); hier: Einzel- plan 04 – Geschäftsbereich der Bundeskanzlerin und des Bundeskanzleramtes (Tagesordnungs- punkt I.6) Ich habe versehentlich mit Nein gestimmt. Mein otum lautet Ja. nlage 3 Erklärung des Abgeordneten Dr. Hermann Scheer (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Auswärtigen Aus- schusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation EUFOR RD CONGO zur zeitlich befristeten Unterstützung der Friedensmission MONUC der Vereinten Nationen während des Wahlprozesses in der Demokratischen Republik Kongo auf Grund- lage der Resolution 1671 (2006) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 25. April 2006 (37. Sitzung, Tagesordnungspunkt 3 a) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. aidel, Hans CDU/CSU 21.06.2006** r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 21.06.2006 chily, Otto SPD 21.06.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 39. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Daniel Bahr


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Sehr verehrte Kolleginnen und Kol-

    egen! Sie von der schwarz-roten Koalition verhalten
    ich drollig: Sie debattieren hier und wenn die Opposi-
    ion Kritik übt, regen Sie sich auf, frei nach dem Motto
    Wir wissen noch nicht, wo es hingeht, also hat auch die
    pposition kein Recht, das zu kritisieren“. Ein Realist,
    er die Probleme benennt, ist aber noch lange kein Mies-
    acher. Es ist auch nicht so, dass die Vorschläge, die in

    en Medien kursieren, aus dem luftleeren Raum kom-
    en. Sie sind doch von Teilnehmern aus der Verhand-

    ungsgruppe gezielt an die Medien gegeben worden. Es
    erden doch gezielt Papiere aus den Ministerien an

    ournalisten weitergegeben, um sie in der Öffentlichkeit
    u debattieren.

    Es ist insofern notwendig, dass wir hier über die an-
    eblich in der Verhandlungsgruppe behandelten Vor-
    chläge diskutieren, die derzeit kursieren. Es ist doch das
    ute Recht der Opposition, sich mit Vorschlägen ausei-
    ander zu setzen.


    (Beifall bei der FDP)


    Ich finde Ihr Verhalten übrigens zutiefst beschämend
    ür den Parlamentarismus.


    (Ute Kumpf [SPD]: Was?)







    (A) )



    (B) )


    Daniel Bahr (Münster)

    Am heutigen Abend – es ist jetzt 20.08 Uhr – soll das
    große Thema Gesundheit mit einem der größten Etats im
    Haushalt beraten werden. Dass die Vorschläge unter dem
    Deckmantel der Fußball-WM-Euphorie


    (Widerspruch bei der CDU/CSU und der SPD)


    klammheimlich noch vor dem Endspiel in die Öffent-
    lichkeit gelangen und dass diese Debatte quasi unter
    Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet, zeigt doch nur,
    dass Sie Angst vor der Reaktion der Öffentlichkeit und
    damit der Wählerinnen und Wähler haben. Sie werden es
    aber noch bereuen, wenn die Öffentlichkeit davon er-
    fährt.


    (Beifall bei der FDP – Widerspruch bei der CDU/CSU und der SPD)


    – Dass Sie sich so aufregen, zeigt nur, dass ich einen
    wunden Punkt getroffen habe.


    (Lachen bei der CDU/CSU und der SPD)


    Es war richtig, was eben gesagt wurde: Wer sich aufregt,
    schadet seiner Gesundheit.

    Ich teile viele Kritikpunkte der Kollegin Bender. Man
    darf aber nicht vergessen, dass die letzte große Gesund-
    heitsreform einer vermeintlich großen Koalition noch
    gar nicht so lange her ist. Im Sommer 2003 sollte eine
    Jahrhundertreform auf den Weg gebracht werden, die
    das Gesundheitswesen stabilisieren und zu sinkenden
    Beitragssätzen führen sollte. Nach Ihren Versprechun-
    gen, Frau Schmidt, müsste der durchschnittliche Bei-
    tragssatz heute bei 13,0 Prozent liegen. Tatsächlich liegt
    er bei 14,2 Prozent.


    (Beifall bei der FDP)


    Ich vertraue Ihren Aussagen und der großen Koalition
    im Gesundheitswesen nicht mehr, genauso wenig wie
    die Versicherten.

    Nun spricht Herr Beck, der SPD-Vorsitzende, schon
    nicht mehr von einer Jahrhundertreform. Vielmehr sagt
    er, sie solle 15 Jahre halten. Damit geht er schon ein biss-
    chen realistischer an die Sache heran. Ich sage Ihnen vo-
    raus, dass Ihre geplante Reform möglicherweise noch
    nicht einmal die ganze Legislaturperiode halten wird. Zu
    diesem Schluss bin ich gekommen, als ich mich mit Ih-
    ren Vorschlägen auseinander gesetzt habe.

    Frau Bundeskanzlerin Merkel hat gesagt: „Wir wer-
    den es grundlegend anders machen, damit es grundle-
    gend besser wird.“ Nach dem, was ich bislang gehört
    habe, muss ich feststellen, dass es teurer wird, ohne bes-
    ser zu werden. Sie machen es grundlegend anders und es
    wird grundlegend teurer. Die Kanzlerin hat sicherlich
    Recht, wenn sie sagt, dass das Gesundheitssystem in den
    nächsten Jahrzehnten aufgrund der alternden Bevölke-
    rung tendenziell teurer wird. Aber ich kann nicht erken-
    nen, dass die Fragen betreffend die Nachhaltigkeit und
    die Demografieanfälligkeit des Umlageverfahrens in der
    gesetzlichen Krankenversicherung überhaupt eine Rolle
    in Ihren Verhandlungen spielen. Zumindest ist das bis-
    lang nicht festzustellen.


    (Beifall bei der FDP)


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    (C (D Nun kommen Sie auf die Idee, die Löcher kurzfristig urch mehr Steuergelder zu stopfen. Das ist laut „Zeit“ edenfalls der Vorschlag von Herrn Beck. Das wird Sie ber auch nicht weiterbringen. Das wird die Demorafieprobleme mitnichten lösen. Ähnliches haben wir ereits bei der Rentenversicherung, der Pflegeversicheung, der Arbeitslosenversicherung und beim Bundeszuchuss für die Krankenversicherung erlebt. Erstens. teuerzuschüsse sind sehr unsicher; denn der Finanzmiister und der Haushaltsausschuss können jedes Jahr ufs Neue darüber entscheiden, ob der Zuschuss gesenkt erden soll. Zweitens. Damit wird das Problem der Deografieanfälligkeit von den Krankenkassen auf den undeshaushalt verlagert. Dort werden Sie die Lasten en kommenden Generationen aufbürden, genauso wie it der Ausweitung der Umlagefinanzierung. Die nun diskutierte Erhöhung der Beitragsbemesungsgrenze ist nichts anderes als eine verkappte Beiragserhöhung für eine bestimmte Einkommensgruppe. as hat die langsame Austrocknung des Demografievor orge betreibenden Systems der privaten Krankenversiherungen zur Folge. Ist das mehr Freiheit wagen, wenn mmer weniger Menschen die Wahl haben, sich privat zu ersichern? Nein, das ist es nicht! ir fordern: Schaffen Sie die Versicherungspflichtrenze ab! Geben Sie den Bürgerinnen und Bürgern och die freie Wahl, sich gesetzlich oder privat zu versihern! Wir brauchen aufgrund der steigenden Gesundeitskosten im Alter eher mehr Privatversicherte und icht ein Austrocknen der privaten Krankenversicheung. Lassen Sie die Bürgerinnen und Bürger selber entcheiden! Damit betreiben Sie Vorsorge! Die Streichung des Bundeszuschusses, die Senkung er Beiträge für Arbeitslosengeld-II-Bezieher und die rhöhung der Mehrwertsteuer, die ab dem nächsten Jahr ei den Arzneimittelkosten zu einer Belastung in Höhe on 800 Millionen Euro und in der stationären Versorung zu einer Belastung in Höhe von 500 Millionen uro führen wird, all das sind hausgemachte Probleme, ie Sie von der schwarz-roten Koalition zuallererst seler zu verantworten haben. Das wird im nächsten Jahr u einem enormen Beitragssatzdruck in der gesetzlichen rankenversicherung führen. Zu Ihrem Gesundheitsfonds: Der Begriff hört sich rima an. Ich habe extra im Duden nachgeschlagen, was in Fonds eigentlich ist. Die erste Erklärungsvariante autet: Geldoder Vermögensreserve für bestimmte wecke. Dem würden wir zustimmen. Aber ich kann icht erkennen, dass Ihr Gesundheitsfonds dazu dient, eserven bzw. Rücklagen für steigende Kosten zu bilen. Im Gegenteil: Ihr Fonds ist nichts anderes als eine igantische Geldsammelstelle, die allein – darin bin ich urch die eben gemachten Vorschläge bestätigt worden – er stärkeren Umverteilung und der zunehmenden staatichen Reglementierung im Gesundheitswesen dient. Die zweite Erklärungsvariante lautet: Gesamtheit der m gesellschaftlichen Interesse verwendbaren materiel Daniel Bahr len und finanziellen Mittel eines sozialistischen Betriebes. In Klammern wird auf die sozialistische Planwirtschaft hingewiesen. Der Gesundheitsfonds ist also nichts anderes als der Einstieg in die Planwirtschaft im Gesundheitswesen. Deswegen lehnen wir eine solche gigantische Geldsammelstelle ab. Sie wird kein einziges Strukturund Finanzproblem im Gesundheitswesen lösen. Sie haben in den Verhandlungen noch Gelegenheit, sich davon zu trennen und stattdessen für mehr Wettbewerb, Transparenz und Eigenverantwortung zu sorgen. Nutzen Sie die letzten Tage, an denen Sie noch verhandeln! Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Das Wort hat die Kollegin Annette Widmann-Mauz, CDU/CSU-Fraktion. Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen! Liebe Kolle gen! Herr Kollege Bahr, auch wenn Sie mit dem Duden in der Hand, in dem Sie sonst, glaube ich, nicht so häufig nachschlagen – er sieht noch so ungebraucht aus –, (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Ich kann Rechtschreibung!)


    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei der FDP)





    (A) )


    (B) )


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei der FDP)


Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

(Beifall bei der CDU/CSU)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Annette Widmann-Mauz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    viel kritisieren, sich viel mit Begriffen auseinander set-
    zen – Sie haben sich gerade als Realist bezeichnet –,
    muss ich sagen: Problemlöser waren Sie am heutigen
    frühen Abend wieder einmal nicht.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Das trägt nicht dazu bei, dass wir über die gesetzliche
    Krankenversicherung den Menschen in unserem Land
    Schutz bieten.

    Dass Sie vor Kameras beklagen, dass wir um diese
    Uhrzeit debattieren, ist schön;


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Die sind ja gar nicht an!)


    nur da, wo Sie es hätten tun müssen – im Ältestenrat hät-
    ten Sie widersprechen und fordern müssen, dass wir die-
    ses wichtige Thema und diesen wichtigen Etat zu ande-
    rer Zeit debattieren –, haben Sie geschwiegen.


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Sind Sie im Ältestenrat, Frau Widmann-Mauz? Das ist mir neu!)


    So kann man Politik nicht betreiben.

    Das Fußballfieber in unserem Land steigt von Spiel
    zu Spiel. Wie unsere Mannschaft so kommen auch wir
    bei den Gesundheitsreformgesprächen von Runde zu
    Runde dem Finale näher.


    (Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber Weltmeister werdet ihr nicht!)


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    (C (D ch bin mir sicher: Wir werden noch vor Jürgen linsmann und seinen Jungs im Finale stehen. Herr ahr, wir wollen auch nicht bis zur Reiter-WM warten. s ist doch gut, wenn wir uns anstrengen, vor dem WMinale fertig zu sein. So wie unser Team im Fußball sind auch wir mit der eit zu einem konzentrierten Team, zu einer Mannschaft usammengewachsen. etzt liegen noch zwei anstrengende Beratungswochen or uns. Dann werden wir Anfang Juli Eckpunkte präentieren. Wir haben ein konstruktives Gesprächsklima. eshalb sind wir auch zuversichtlich, die schweren Bro ken, die noch vor uns liegen, insbesondere die Ausgetaltung der Finanzierungsreform, im Zeitplan abschlieen zu können. Ich will an dieser Stelle noch einmal betonen, worauf s der Union bei der Neugestaltung der Einnahmeseite nkommt. Das dringendste Problem stellt doch nach wie or die Situation auf dem Arbeitsmarkt dar. Um eine eitgehende Entlastung des Faktors Arbeit zu erreichen nd die Wirtschaft wieder anzukurbeln, ist es notwendig, uch in der Gesundheitspolitik Anreize zu setzen, die auf ine weitgehende Entlastung der Arbeitskosten über alle irtschaftsbereiche hinweg zielen. Immer mehr Men chen beklagen, dass ihnen von ihrem Gehalt netto imer weniger in der Tasche bleibt. Hinter dieser Klage teckt der Wunsch, wieder über mehr Geld in der Lohnüte zu verfügen, aber vor allem auch der Wunsch, selbst ntscheiden zu können, wofür sie ihr Geld ausgeben. as schließt den Wunsch ein, mehr Gestaltungsmöglicheiten, mehr Einfluss auf die Absicherung des Krankeitsrisikos zu haben. Auch die Arbeitgeber wollen mehr Freiraum haben. ie können wir in einer Welt, in der die Globalisierung as wirtschaftliche Leben bestimmt, den Betrieben, den nternehmen noch zumuten, sich in einem System mit reiem Zugang der Versicherten zu jeder Kasse mit der älfte des Beitrags zum Beispiel einer besonders teuren asse zu beteiligen, wenn der Versicherte auch die Mög ichkeit hätte, in eine preiswertere Kasse einzutreten? Deshalb müssen wir Arbeitnehmer und Arbeitgeber on den Gesundheitskosten entlasten und Voraussetzunen dafür schaffen, dass der Versicherte bei einem Anieter seiner Wahl einen soweit als möglich auch nach einen Maßstäben individualisierbaren Versicherungschutz erhält. Mit einem freiheitlich organisierten Versicherungschutz können wir mehr Wachstumsimpulse setzen, die ann auch Beschäftigungspotenziale im Innovationsnd Dienstleistungssektor Gesundheit erschließen. Das aben Sie auf dieser Seite des Hauses mittlerweile erannt. Angesichts der Dynamik des medizinischen Fortchritts und des demografischen Wandels muss mit der inanzierungsreform auch ein Beitrag zur Nachhaltigeit und damit zur Demografieresistenz in der gesetzlihen Krankenversicherung geleistet werden. Annette Widmann-Mauz (Beifall bei der CDU/CSU – Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Aha! Wie soll das gehen?)


    (Ute Kumpf [SPD]: Wer ist unser Odonkor?)





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    Der Wandel der Erwerbsbiografien – ich denke nur an
    die Erwerbstätigkeit der Frauen, Beschäftigungsunter-
    brechungen durch Schwangerschaft, Arbeitslosigkeit,
    geringfügige Beschäftigungsverhältnisse oder Selbst-
    ständigkeit – und die abnehmende Bedeutung von Er-
    werbseinkommen als Ausdruck der wirtschaftlichen
    Leistungsfähigkeit führen zu Veränderungen in der
    Struktur der Einkommen und damit eben der Einnahme-
    basis der gesetzlichen Krankenversicherung.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zuruf von der LINKEN: Sie tragen durch Absenkung der Beiträge dazu bei!)


    Wir beobachten seit Jahren, dass die Schere zwischen
    den Einnahmen und den Ausgaben immer weiter ausein-
    ander klafft. Die Lösung dieser Problematik erfordert
    eine stärkere Berücksichtigung der wirtschaftlichen
    Leistungsfähigkeit. Dies ist im Hinblick auf zukünftige
    Generationen per se schon ein wichtiger Beitrag zur
    Nachhaltigkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Starke Schultern müssen sich stärker an der Finanzie-
    rung der Solidarlast beteiligen als schwache. Eine bes-
    sere Abbildung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit
    lässt sich am einfachsten und ohne größeren bürokrati-
    schen Aufwand über das Steuersystem organisieren.
    Deshalb begrüße ich, dass in der Führung der SPD, wenn
    man einem Bericht der „Zeit“ Glauben schenken darf,
    die Einsicht gewachsen ist, dass die Solidarlasten aus
    dem Steuersystem zu finanzieren sind.


    (Widerspruch beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Denn die größte Solidargemeinschaft ist die Gemein-
    schaft der Steuerzahler. Dabei können auch privat Versi-
    cherte durchaus mit einbezogen werden, ohne dass das
    auf verfassungsrechtliche Hindernisse stößt.

    Wenn es der SPD-Vorsitzende mit der Finanzierung
    über das Steuersystem ernst meint, dann müsste er
    auch einen zweiten Schritt machen und die Gesundheits-
    kosten von den Sozialkosten trennen. Das tut die SPD
    aber nicht. Wenn sie es nicht tut, dann droht die Steuerfi-
    nanzierung wie bei der Rente zu einer ausschließlichen
    Subventionsspritze zu werden. Hier haben wir Vorbe-
    halte.

    Wir wissen nun, dass eine Steuerfinanzierung der ge-
    setzlichen Krankenversicherung in dem Haushalt, den
    wir heute beraten, nicht zu realisieren ist. Vielmehr wird
    im Haushalt 2007 der Zufluss aus der Tabaksteuer auf
    1,5 Milliarden Euro gekürzt und im Jahre 2008 wohl
    gänzlich gestrichen werden.

    Wir, die Gesundheitspolitiker der Unionsfraktion,
    sind über diese Entwicklung alles andere als erfreut. Das
    gehört zur Ehrlichkeit dazu. Ebenso gehört zur Wahrheit,
    dass wir den Bundeshaushalt erst konsolidieren müssen,
    um wieder Handlungsfähigkeit und Gestaltungsfähigkeit
    zu erlangen und damit auch auf dem Feld des Gesund-

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    (C (D eitswesens die notwendigen Investitionen in zukunftsähige Strukturen tätigen zu können. Eine Steuerfinanzierung der Sozialkosten würde die osten für die Gesundheit deutlicher machen und den ettbewerb zwischen der gesetzlichen Krankenversi herung und der privaten Krankenversicherung, aber uch innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung ntensivieren. Deshalb sind einzelne Aussagen in den edien über eine angebliche Zurückhaltung der Koaliion in Sachen Wettbewerb absoluter Blödsinn. Schon in Prämienmodell, wie es die Union vorgeschlagen hat, etzt den Wettbewerb geradezu voraus, und zwar sowohl ufseiten der Kassen als auch aufseiten der Leistungserringer. Damit Wettbewerb nämlich überhaupt stattfinden ann, müssen die Versicherten doch einen Anreiz haben, wischen den verschiedenen Kassen zu wählen. Diesen nreiz haben sie in der Krankenversicherung wie auch onst im täglichen Leben über den Preis der Leistung. in Fonds – oder ein Pool, wenn Sie sich darunter mehr orstellen können; Sie können ja auch nachschlagen – önnte die Wechselbereitschaft erhöhen und damit zur elebung des Wettbewerbs beitragen. it einem solidarischen Beitragsguthaben würde der ersicherte selbst entscheiden, zu welchen Konditionen r seinen garantierten Leistungsumfang absichern will nd ob und inwieweit er zusätzliche Leistungen erhalten ill. Zwar garantieren freier Zugang zu jeder Kasse und er Kontrahierungszwang schon heute ein hohes Wechelund Wettbewerbspotenzial. Dieses kann aber mit eiem Pauschalbeitrag, der einen Preisvergleich wirklich rlaubt, viel besser erreicht werden, als das mit prozentuaen Beiträgen, wie Frau Nahles sie heute wieder geforert hat, geschehen kann. Denn nur so haben am Ende ie Kassen einen wirklichen Anreiz, ihren Versicherten ifferenzierte Tarife und Leistungsangebote anzubieten. as ist der grundlegende Unterschied zu der derzeitigen inanzierungsund Angebotsform in der gesetzlichen rankenversicherung. In einem wettbewerblichen System müssen die Gestalungsmöglichkeiten für die einzelnen Kassen erweitert erden. Die Kassen müssen die Möglichkeit erhalten, erträge zu besseren Konditionen als ihre Konkurrenten bschließen zu können. Preisverhandlungen müssen daei auch mit der Perspektive geführt werden, mit Leisungserbringern, die zum Beispiel den hohen Qualitätstandards nicht genügen, keine Verträge abzuschließen. ur dann kann die Nachfrage in einen Preisdruck umgeünzt werden. Diesen brauchen wir; denn nur so ist Wett ewerb um Qualität und Leistung zu realisieren. (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Ewald Schurer [SPD])


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    So wie der Wettbewerb bei den Beiträgen schon heute
    ach bestimmten Regeln abläuft, muss dies in Zukunft
    uch beim Wettbewerb um Qualität und Leistung ge-
    chehen. Auch dieser muss nach bestimmten Regeln er-
    olgen. Dabei dürfen zum Beispiel Art und Umfang des

    ettbewerbs nicht zur Entsolidarisierung oder gar zur






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    Annette Widmann-Mauz
    Risikoselektion führen. Das heißt, insbesondere der Zu-
    gang zu medizinischer Versorgung und Mindeststan-
    dards müssen gewährleistet bleiben. Daneben findet der
    Wettbewerb seine Grenzen im Wettbewerbs- und Kar-
    tellrecht. Das heißt, es darf weder ein Nachfragemono-
    pol zum Beispiel einer in einer Region dominierenden
    Kasse noch ein Monopol eines großen Anbieters, zum
    Beispiel eines Krankenhausriesens, geben.


    (Frank Spieth [DIE LINKE]: Wollt ihr nun die Kostenpauschale oder nicht?)


    Die Mitglieder der Unionsfraktion und auch die Mit-
    glieder unserer Verhandlungsdelegation sind der Auffas-
    sung, dass wir mehr Freiheit im System der gesetzli-
    chen Krankenversicherung brauchen.


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Nur Mut, Frau Widmann-Mauz!)


    Aus Sicht der Versicherten bedeutet dies klar mehr
    Wahlmöglichkeiten hinsichtlich des Leistungsumfangs.


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Sehr gut!)


    Wir brauchen nämlich keine paternalistische Zwangsbe-
    glückung,


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Gut!)


    sondern attraktive Angebote für mündige Versicherte.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Aus Sicht der Leistungsanbieter und der Kostenträger
    bedeutet dies, mehr Vertragsfreiheit zu haben und damit
    mehr Verantwortung zu übernehmen. In den Verhand-
    lungen drängen wir auf die Durchsetzung gerade dieser
    Punkte. Intransparente Strukturen werten Leistungsan-
    strengungen ab und befördern damit mangelndes Kos-
    tenbewusstsein. Sie schwächen geradezu die Wahrneh-
    mung der jeweiligen Verantwortung. Dies darf nicht
    sein.

    Ich erwähne diese Punkte, um deutlich zu machen,
    worauf es bei der anstehenden Gesundheitsreform an-
    kommt. Wir wollen nicht nur eine weitere Kostendämp-
    fungsmaßnahme betreiben, das heißt, nicht lediglich not-
    wendige Verbesserungen auf der Ausgabenseite erzielen,
    um uns dann mit dem Stopfen der Löcher zu beschäfti-
    gen, die wir selbst hineingerissen haben. Dies ist keine
    nachhaltige und zielgerichtete Politik.