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    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 16/39 plan des Bundes 2005 bis 2009 (Drucksachen 16/751, 16/1348, 16/1327) 6 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Drucksachen 16/1304, 16/1324) . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 16/1305, 16/1324) . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Neubesetzung des Amtes 3534 B 3534 C 3534 D 3536 A 3543 A 3548 C 3549 C 3552 D 3557 B 3581 A 3582 C 3582 D 3585 A Deutscher B Stenografisch 39. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Absetzung des Tagesordnungspunktes I.13 d . . Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Rainer Arnold . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (Drucksachen 16/750, 16/1348) . . . . . . . . b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- D D O D D C D P W M H M 3533 A 3534 B 3612 A 3534 B Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3558 C undestag er Bericht ung n 21. Juni 2006 t : r. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . r. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Lothar Bisky (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . hristine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . etra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . olfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3561 A 3566 A 3570 A 3570 B 3570 D 3571 C 3572 D 3574 D 3577 D 3579 B 3580 B 3580 D des Koordinators für die deutsch-russische zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit (Drucksache 16/1885) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3585 A II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . . Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 16/1313, 16/1324) . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Andreas Weigel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 H I H J A D D H H 1 D E F N B U D A M 1 i Z A S P d U 3 F v ( G D 3585 B 3587 A 3589 C 3591 B 3594 A 3595 C 3598 B 3599 B 3600 D 3601 C 3602 C 3603 D 3605 A 3605 D 3606 C 3608 A 3610 A 3608 A 3608 B 3612 A 3612 D 3614 B 3615 C 3616 A 3618 C 3619 D 3622 A 3623 A 3624 A 3625 B 3626 C 3629 A Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 16/1319, 16/1324) . . . . . . . ellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . ris Hoffmann (Wismar) (SPD) . . . . . . . . . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . ochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . artwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . 0 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksache 16/1324) . . . . . . . . . . . . . . . r. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . wald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . orbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . aniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . nnette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . ax Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 16/1306, 16/1324) . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 3: ntrag der Abgeordneten Ernst Burgbacher, abine Leutheusser-Schnarrenberger, Gisela iltz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion er FDP: Konsequenzen ziehen aus dem rteil des Europäischen Gerichtshofs vom 0. Mai 2006 zur Weitergabe europäischer luggastdaten an die Vereinigten Staaten on Amerika Drucksache 16/1876) . . . . . . . . . . . . . . . . . . isela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3630 A 3630 B 3631 A 3632 D 3634 C 3636 C 3638 A 3639 B 3640 A 3641 B 3642 B 3642 C 3643 D 3646 C 3648 C 3650 B 3652 D 3655 D 3657 A 3659 C 3661 B 3661 C 3661 D 3663 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 III Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung der Abgeordneten Ulla Burchardt (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006); Einzelplan 04 – Geschäftsbereich der Bundeskanzlerin und des Bundeskanzleram- tes (Tagesordnungspunkt I.6) . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Erklärung des Abgeordneten Dr. Hermann Scheer (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Auswärti- gen Ausschusses zu dem Antrag der Bundes- regierung: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation EUFOR RD CONGO zur zeitlich befristeten Unterstützung der Friedensmission MONUC der Vereinten Nationen während des Wahlpro- zesses in der Demokratischen Republik Kongo auf Grundlage der Resolution 1671 (2006) des Sicherheitsrates der Verein- ten Nationen vom 25. April 2006 (37. Sit- zung, Tagesordnungspunkt 3 a) . . . . . . . . . . . 3665 C 3667 A 3669 B 3671 A 3673 A 3674 D 3675 A 3675 C 3675 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 3533 (A) ) (B) ) 39. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 9.0
    2. folderAnlagen
      Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 3675 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Mein Votum lautet Ja. Liste der entschuldigt * ** A V A Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adam, Ulrich CDU/CSU 21.06.2006* Bär, Dorothee CDU/CSU 21.06.2006 Bätzing, Sabine SPD 21.06.2006 Barnett, Doris SPD 21.06.2006* Bartsch, Dietmar DIE LINKE 21.06.2006 Bollen, Clemens SPD 21.06.2006 Deittert, Hubert CDU/CSU 21.06.2006* Dreibus, Werner DIE LINKE 21.06.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 21.06.2006 Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.06.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 21.06.2006* Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 21.06.2006 Götz, Peter CDU/CSU 21.06.2006 Haustein, Heinz-Peter FDP 21.06.2006 Herrmann, Jürgen CDU/CSU 21.06.2006** Hilsberg, Stephan SPD 21.06.2006 Hirsch, Cornelia DIE LINKE 21.06.2006 Höfer, Gerd SPD 21.06.2006* Hörster, Joachim CDU/CSU 21.06.2006* Dr. Hoyer, Werner FDP 21.06.2006** Kolbow, Walter SPD 21.06.2006 Dr. Lamers (Heidelberg), Karl CDU/CSU 21.06.2006** Niebel, Dirk FDP 21.06.2006 R D S A (D en Abgeordneten für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO nlage 2 Erklärung der Abgeordneten Ulla Burchardt (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschluss- empfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006); hier: Einzel- plan 04 – Geschäftsbereich der Bundeskanzlerin und des Bundeskanzleramtes (Tagesordnungs- punkt I.6) Ich habe versehentlich mit Nein gestimmt. Mein otum lautet Ja. nlage 3 Erklärung des Abgeordneten Dr. Hermann Scheer (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Auswärtigen Aus- schusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation EUFOR RD CONGO zur zeitlich befristeten Unterstützung der Friedensmission MONUC der Vereinten Nationen während des Wahlprozesses in der Demokratischen Republik Kongo auf Grund- lage der Resolution 1671 (2006) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 25. April 2006 (37. Sitzung, Tagesordnungspunkt 3 a) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. aidel, Hans CDU/CSU 21.06.2006** r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 21.06.2006 chily, Otto SPD 21.06.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 39. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Frank Spieth


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


      Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es war

      chon beeindruckend, wie Herr Schurer eben als Haus-
      älter das Thema Gesundheit sachkundig bearbeitet hat.


      (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Ute Kumpf [SPD]: Da sehen Sie einmal, was für gute Leute wir haben!)


      ch muss sagen: Respekt. Viele Thesen, die Sie hier vor-
      etragen haben, kann ich als Abgeordneter der Linken
      uch im Namen meiner Fraktion dick unterstreichen:
      enn es um Solidarität, um neue Versorgungsformen
      nd um bessere Qualität im Gesundheitswesen geht.


      (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: So etwas habe ich geahnt!)


      Sie werden noch Anlass für weitere Ahnungen haben,
      err Bahr. – Ich habe aber Bedenken, dass hier genau
      ieder das geschieht, was wir in den letzten Monaten

      tändig erleben mussten: Sie blinken links und biegen
      nschließend in der großen Koalition mit der CDU/CSU
      ach rechts ab.


      (Zuruf von der CDU/CSU: Sehr vernünftig!)


      ch habe daher hinsichtlich dessen, was Sie in Bezug auf
      en Gesundheitsfonds angedeutet haben, große Beden-
      en.

      Das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die
      esundheitspolitik nimmt in den Zeiten der großen Ko-

      lition dramatisch ab. Das ist das Ergebnis einer aktuel-
      en Studie des Kölner Marktforschungs- und Beratungs-
      nstituts psychonomics AG, die vom April bis zum Mai
      500 Bundesbürger befragt hat. Nicht einmal ein Drittel

      er Befragten, genau nur 29 Prozent, traut der Bundesre-
      ierung noch zu, die gesundheitliche Versorgung der Be-
      ölkerung langfristig sicherstellen zu können. Das ist ein
      ramatisches Testat.

      Dieses Ergebnis hat übrigens seine Ursachen. Unter
      illy Brandt war Reform das Schlüsselwort für Demo-

      ratisierung. Menschen mit geringem Einkommen haben
      amit die Hoffnung verbunden, am sozialen Staat und






      (A) )



      (B) )


      Frank Spieth
      am gesellschaftlichen Reichtum auch durch Umvertei-
      lung beteiligt zu werden. Aber diese Zeiten sind lange
      vorbei. Dieser Anspruch ist schon unter Rot-Grün unter
      die Räder geraten und wird durch die gegenwärtigen ge-
      sundheitspolitischen Planspiele der großen Koalition
      quasi wie mit der Dampframme unter die Erde ge-
      stampft.

      Keine Wählerin und kein Wähler der Union werden
      sich darüber wundern, dass die CDU/CSU getreu ihrem
      Bundestagswahlprogramm den Weg über den Gesund-
      heitsfonds mit Elementen der Kopfpauschale bis zur
      endgültigen Privatisierung des Gesundheitsrisikos be-
      schreitet. Die Wählerinnen und Wähler der SPD werden
      sich allerdings an den Kopf fassen angesichts des zentra-
      len Wahlversprechens der Sozialdemokraten. Sie wollten
      die Einführung der Bürgerversicherung. Jetzt aber ma-
      chen Sie einen Gesundheitsfonds, aller Voraussicht
      nach verbunden mit einer Kopfpauschale.

      In Ihrem Aufruf zur Bundestagswahl 2005 haben Sie
      unter der Überschrift „Vertrauen in Deutschland –
      Gerhard Schröder muss Kanzler bleiben!“ unter anderem
      gesagt:

      Wir kämpfen auch für die kommende Legislaturpe-
      riode für eine sozialdemokratisch geführte Bundes-
      regierung. Doch wir wollen mehr: 1. Wir sind be-
      reit, unsere Fehler einzugestehen. Das einseitige
      Setzen auf die Senkung der Lohnnebenkosten hat
      den Menschen vieles zugemutet: die Rentenreform,
      die Gesundheitsreform und auch die Arbeits-
      marktreform werden in der Bevölkerung primär als
      sozial ungerecht wahrgenommen – auch weil diese
      Reformen nicht in der Lage waren, dem Arbeits-
      markt die dringend notwendigen Impulse zu geben.

      Damit hatten Sie absolut Recht. Diese Selbsterkenntnis
      hat dann anschließend offenkundig bei den Bürgern Ein-
      druck gemacht und dazu geführt, dass Sie ein überra-
      schend gutes Wahlergebnis einfahren konnten.

      Sie haben den Bürgerinnen und Bürgern versprochen
      – ich zitiere noch einmal wörtlich –:

      Wir führen die solidarische Bürgerversicherung in
      der Gesundheitspolitik ein. Vergleichbar soll die
      Lösung bei der Pflegeversicherung sein. Wer leis-
      tungsfähig ist, muss auch stärker zur Solidarität bei-
      tragen. Das gilt in den sozialen Sicherungsystemen
      und in der Steuerpolitik.

      Es ist Ihnen gelungen, mit dem Hinweis auf Ihre ur-
      sprünglichen Fehler bei den Wählern den Eindruck zu
      vermitteln, ab sofort werde wieder sozialdemokratische
      Politik gemacht.

      Ich kann Ihr Versprechen allerdings nicht in der Ko-
      alitionsvereinbarung und schon gar nicht in der derzeiti-
      gen Gesundheitspolitik wiederfinden. Sie beantworten
      mit den bisher bekannt gewordenen Vorschlägen zum
      Gesundheitsfonds keine der strukturellen Fragen, die
      sich bezüglich der gesetzlichen Krankenversicherung
      stellen. Sie wollen zwar weiterhin die Arbeitgeber zur
      Beitragszahlung heranziehen, aber nur noch mit einem
      gedeckelten Satz von 6 Prozent. Die Kostensteigerungen

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      (C (D m Gesundheitssystem werden dann zukünftig nicht ehr von den Arbeitgebern mitfinanziert, sondern sie erden alleine von den Versicherten zu zahlen sein, die ann zukünftig mit 8 Prozent und wie auf einer nach ofenen Richterskala bei allen zukünftigen Kostensteigeungen alleine zusätzlich belastet werden. Darüber hiaus wollen Sie die Einführung einer Kopfpauschale nterstützen, ie von den Krankenversicherten alleine finanziert weren soll. Das bisschen zusätzliche Steuerfinanzierung ist icht mehr als eine Beruhigungspille, die dazu dient, den indruck zu vermitteln, es ginge gerecht zu. Tatsächlich ollen Sie aber die bislang beitragsfreie Kindermitversi herung über Steuern finanzieren. inerseits ermöglicht das nach Bekunden der Sachvertändigen eine Beitragsreduzierung um 1,4 Prozentunkte, andererseits führt das aber dazu, dass der Entlasungseffekt von 7 Milliarden Euro ausschließlich bei den nternehmen wirksam wird – eine erneute und aus meier Sicht perfide Umverteilung von unten nach oben. ußerdem machen Sie damit den Privatversicherten ein eschenk, indem Sie deren Beiträge für die Kinderkranenversicherung den Steuerzahlern und damit wiederum m Wesentlichen den Arbeitnehmern aufdrücken. (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Stimmt doch gar nicht!)


      (Jella Teuchner [SPD]: Das ist falsch!)


      (Elke Ferner [SPD]: Wer denn?)


      (Beifall bei der LINKEN)


      Mit Ihrem Gesundheitsfonds errichten Sie nur eine
      eue Geldverteilungsmaschine ganz nach der Methode:
      enn ich kein Ziel habe, dann ist jeder Weg der richtige.
      enn Sie schon nicht zu einer sozial gerechten Gesund-

      eitsreform in der Lage sind, dann machen Sie wenigs-
      ens Ihre Hausaufgaben, indem Sie das für 2007 zu er-
      artende Finanzdebakel in der GKV angehen. Die
      inanzprobleme und die Strukturprobleme im Gesund-
      eitswesen werden durch Errichtung einer neuen Büro-
      ratie nicht gelöst, sondern vergrößert.

      Sie haben durch die von Ihnen zu verantwortende
      olitik Verschiebebahnhöfe geschaffen, die zu erhebli-
      hen Einnahmeverlusten bei den Krankenkassen füh-
      en: Die Absenkung der Beiträge für Arbeitslose, die
      erkürzung der Anspruchszeiten beim Arbeitslosengeld,
      ie nun geplante Abschaffung der durch die Tabaksteuer
      inanzierten Mutterschaftsleistungen, die Verpflichtung
      er Kassen zur Entschuldung bis zum Dezember 2007,
      ie Einführung der elektronischen Gesundheitskarte so-
      ie die Mehrwertsteuererhöhung sind unter anderem mit
      afür verantwortlich, dass wir nach unserer Einschät-
      ung im kommenden Jahr in der gesetzlichen Kranken-
      ersicherung ein Finanzloch von mindestens
      5 Milliarden Euro haben werden. Selbst mein geschätz-
      er Kollege Lauterbach spricht davon, dass im kommen-
      en Jahr über 10 Milliarden Euro fehlen werden. Wir
      alten es deshalb für dringend erforderlich, dass Sie
      unächst einmal zur Sicherstellung der Krankenversi-






      (A) )



      (B) )


      Frank Spieth
      cherungsleistungen unverzüglich ein Vorschaltgesetz zur
      Gewährleistung der Gesundheitsversorgung der Bevöl-
      kerung einbringen.

      Die sozialen Sicherungssysteme, meine Damen und
      Herren, sind dazu da, im Bedarfsfall frei von Diskrimi-
      nierung und sozialer Ausgrenzung Versicherten in jeder
      Lebensphase alle erforderlichen Leistungen bereitzustel-
      len. Dazu wurden sie geschaffen. Dies gilt insbesondere
      für die gesetzliche Krankenversicherung. Mir erzählte
      kürzlich eine Frau bei einer Veranstaltung in Hannover,
      dass eine Ultraschalluntersuchung, die in ihrem Fall er-
      forderlich war, nur gemacht wurde, weil sie diese privat
      bezahlte. Am Montag dieser Woche erzählte mir ein
      Rentner auf einer Veranstaltung in Dresden, dass er zum
      Ende des Quartals regelmäßig zur privaten Finanzierung
      von Medikamenten aufgefordert werde, weil das Budget
      erschöpft sei. Eine Arbeitslosengeld-II-Empfängerin in
      Weimar schilderte mir vor einigen Tagen an ihrem Bei-
      spiel auf bedrückende Art und Weise, dass sie schon
      mehrfach vor der Entscheidung gestanden habe – hören
      Sie gut zu –, für sich und ihre Tochter entweder Lebens-
      mittel zu kaufen oder die Eintrittsgebühr beim Arzt zu
      zahlen. Dies sind Einzelbeispiele, die man beliebig er-
      gänzen könnte.

      Es kann nicht sein, dass durch Zuzahlungen, durch
      Leistungsausgrenzungen, durch Eintrittsgebühren bei
      Ärzten, durch Sonderbeiträge


      (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Jetzt kommt Ihr Vorschlag!)


      und – jetzt offenkundig beabsichtigt – durch endgültige
      Abschaffung des Krankengelds und die Abschaffung der
      Versicherung privater Unfälle die Versicherten immer
      weniger Leistungen erhalten, dafür aber zusätzlich zur
      Kasse gebeten werden, wie Frau Merkel heute Morgen
      gesagt hat.

      Die Grundprinzipien der gesetzlichen Krankenversi-
      cherung, nämlich Solidarausgleich, Parität, umfassende
      Sachleistungen, Umlageverfahren und Kontrahierungs-
      zwang haben sich nach unserer Auffassung bewährt. Sie
      finden in der Bevölkerung eine breite Akzeptanz. Arbeit-
      nehmer, Arbeitslose, Rentnerinnen und Rentner sowie
      bisher beitragsfrei mitversicherte Angehörige erwarten
      von uns, dass wir ein Gesundheitssystem anbieten, mit
      dem die vorgenannten Ansprüche erfüllt werden können.

      Die Bürgerversicherung findet in der Bevölkerung
      große Zustimmung.


      (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Weil die nicht wissen, was sich dahinter verbirgt!)


      Die Wählerinnen und Wähler haben bei ihrer Stimm-
      abgabe auch eine parlamentarische Mehrheit für diese
      Bürgerversicherung geschaffen. Die Linksfraktion, die
      Fraktion der Bündnisgrünen und die Sozialdemokraten,
      die sich eindeutig dafür ausgesprochen haben, haben,
      wenn sie es wollen, die Mehrheit in diesem Haus, als
      einzig notwendige und richtige Reformalternative eine
      Bürgerversicherung einzuführen. Wir werden Sie dabei
      unterstützen. Nehmen Sie das Angebot ernst!

      Danke.


      (Beifall bei der LINKEN)


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      (C (D Das Wort hat jetzt der Kollege Norbert Barthle von er CDU/CSU-Fraktion. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Norbert Barthle


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


      Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr verehrten

      amen und Herren! Wir beraten hier heute abschließend
      en Etat des Gesundheitsministeriums. Zieht man die
      uschüsse zur Krankenversicherung ab, dann verbleiben
      och ganze 381 Millionen Euro oder auch schlanke
      ,5 Promille des Gesamtetats – ein, wie ich immer sage,
      leiner, aber feiner Etat, dessen Volumen in krassem Ge-
      ensatz zur gesellschaftlichen Bedeutung dieses Res-
      orts steht.

      Dass man aber auch über die richtige Ausgabe von
      81 Millionen Euro konstruktiv nachdenken und beraten
      ann, haben die Berichterstattergespräche gezeigt. Ich
      ill deshalb an dieser Stelle, gleich zu Anfang, allen Be-

      eiligten aus Opposition und Koalition und vor allem
      uch Ihnen, Frau Ministerin, und Ihrem Hause ganz
      erzlich für diese Beratungen und deren konstruktiven
      erlauf danken.


      (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


      Wir Großkoalitionäre, mein Kollege Ewald Schurer
      nd ich, waren uns einig, dass es auch mit diesem klei-
      en Etat durchaus möglich ist, Schwerpunkte zu setzen.
      ereits zu Beginn dieses Jahres erschreckte uns das
      hema Vogelgrippe und machte uns darauf aufmerk-
      am, dass Deutschland auf eine Pandemie vielleicht
      och nicht ganz so gut vorbereitet ist, wie wir alle ange-
      ommen haben. Bislang ist das Virus zwar noch nicht
      erart mutiert, dass es von Mensch zu Mensch über-
      pringen kann, aber wir sollten uns nicht nur mit dem
      b, sondern auch mit dem Wenn beschäftigen.

      Auch das Thema HIV/Aids bedarf wieder verstärkt
      nserer Aufmerksamkeit; denn auch wenn die Zahl der
      nfizierten in Deutschland auf einem erfreulich niedrigen
      iveau liegt, macht es uns doch besorgt, dass die Zahl
      er Neuinfektionen binnen eines Jahres um 20 Prozent
      estiegen ist. Also fragen wir uns: Stimmt die Aufklä-
      ungskampagne noch? Erreichen wir die entsprechenden
      ielgruppen? Müssen wir nicht unsere Anstrengungen in
      iesem Bereich verstärken?

      Wir haben uns als große Koalition auf die Fahnen ge-
      chrieben, die Haushaltskonsolidierung als oberstes Ziel
      u verfolgen. Deshalb müssen alle Mehrmittel, die wir
      insetzen wollen, sauber gegenfinanziert sein. Wir wa-
      en uns da einig, dass die Öffentlichkeitsarbeit ein mög-
      icher Bereich ist. Aber nachdem sich der Haushaltsaus-
      chuss darauf geeinigt hat, dass wir rund 10 Millionen
      uro als globale Minderausgabe im Einzelplan 60 reali-
      ieren wollen, die eigentlich schwerpunktmäßig über Öf-
      entlichkeitsarbeit erbracht werden soll, blieb für diese
      egenfinanzierungsmöglichkeit kein Spielraum. Des-
      alb sage ich an dieser Stelle: Das wird eine Aufgabe für






      (A) )



      (B) )


      Norbert Barthle
      die kommenden Jahre sein. Frau Kollegin Winterstein,
      ich verspreche Ihnen: Wir bleiben am Ball.

      Wir müssen feststellen, dass die Spielräume sehr eng
      sind. Im Einzelplan 15 sind 140 Millionen Euro des
      Etats alleine für Personalausgaben vorgesehen. Ich frage
      mich manchmal schon, ob zum Beispiel das Robert-
      Koch-Institut mit der bestehenden Mittel- und Perso-
      nalausstattung die Aufgaben tatsächlich bewältigen
      kann.


      (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


      Wir haben im Koalitionsvertrag mit guten Gründen for-
      muliert:

      Die gesundheitspolitische Schlüsselstellung des
      Robert-Koch-Instituts insbesondere im Hinblick
      auf die wachsenden potentiell erheblichen Gesund-
      heitsgefährdungen der Bevölkerung … soll ausge-
      baut und institutionell gefördert werden.

      Wenn ich bedenke, dass bei diesem Institut seit dem
      Jahr 2000 mehr als 20 Prozent der etatisierten Stellen ab-
      gebaut wurden, dann haben wir noch eine Menge Arbeit
      vor uns. Andererseits sind wir Haushälter immer darauf
      bedacht, Aufwüchse bei den Personalkosten zu vermei-
      den und Einsparungen vorzusehen. Deshalb wird es für
      uns alle eine schwierige Aufgabe sein, einen entspre-
      chenden Weg zu suchen.

      Lassen Sie mich kurz auf das „Sparbuch“ der FDP
      eingehen. Ich gehe davon aus, dass wir damit auch in
      den kommenden Jahren wieder traktiert werden sollen;
      denn das Austauschen und Fortschreiben von Zahlen ist
      nicht besonders schwer, auch wenn die Idee an sich
      schon ziemlich abgegriffen ist.


      (Dr. Claudia Winterstein [FDP]: Wir geben Anregungen, auf die Sie selber nicht kommen!)


      Das Ganze wirkt etwas antiquiert wie ein abgegriffenes
      Telefonbuch. Vielleicht können Sie Herrn Westerwelle
      den Rat geben, er möge eine CD vorlegen, wenn Sie eine
      moderne Partei sein wollen. Dann müssen die Kollegin-
      nen und Kollegen nicht immer das schwere Buch herum-
      tragen.


      (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Haben wir! Das können Sie sich unter www.fdp.de anschauen!)


      Frau Kollegin, Sie selbst haben die Kürzung der Ausga-
      ben für die Prävention um mehr als die Hälfte angespro-
      chen. Ich bleibe dabei: Jeder Euro, den wir für Präven-
      tion ausgeben, ist gut angelegtes Geld. Wir können
      hinterher bei der Behandlung von Erkrankungen gar
      nicht so viel einsparen wie vorher durch eine wirksame
      und gezielte Prävention.


      (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Wenn ich zum Beispiel im aktuellen Mikrozensus lese,
      dass jeder zweite Deutsche übergewichtig ist und sogar

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      (C (D 4 Prozent stark übergewichtig sind, dann bin ich mir siher, dass im Bereich der Prävention noch erheblicher andlungsbedarf herrscht. (Zuruf von der CDU/CSU: Anwesende ausgeschlossen!)


      er hier mit spitzer Feder kürzt, der handelt falsch. Was
      ie Anwesenden anbelangt, so trifft diese Analyse sicher
      uch auf diese zu.

      Lassen Sie mich eine zweite Kritik aufgreifen, die
      on der Opposition immer wieder vorgetragen wird: Sie
      etrifft die Kürzung der Zuschüsse für die GKV. Natür-
      ich ist es richtig, dass wir in Zukunft einen größeren
      eil der Kosten unserer Sozialsysteme über das Steuer-
      ystem finanzieren wollen.


      (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Aha!)


      nders werden wir die notwendige Trendwende am Ar-
      eitsmarkt nicht realisieren können. Das ist vollkommen
      lar. Aber die reine Umschichtung zur Steuerfinanzie-
      ung ergibt keinen Sinn. Das haben wir aus der rot-grü-
      en Rentenreform gelernt; denn die Mittel aus der Öko-
      teuer sollten die Rentenbeiträge auf Dauer stabilisieren.
      as Ganze hielt nur sehr kurze Zeit. Anschließend versi-

      kerten die Mittel in einem Fass ohne Boden.


      (Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ohne Ökosteuer wären die Beiträge höher!)


      a wir aber alle kluge Menschen sind – jedenfalls die in
      er Koalition –, haben wir aus den Fehlern gelernt. Des-
      alb wird es die angekündigte Umsteuerung ohne eine
      chte Strukturreform nicht geben.

      Damit bin ich bei der aktuellen Gesundheitsreform,
      u der ich mich nicht im Detail äußern will.


      (Dr. Claudia Winterstein [FDP]: Das hätte mich auch gewundert!)


      afür haben wir unsere Experten, die mit großer Sach-
      unde und mit großem Enthusiasmus zu Werke gehen.
      ch will nur zwei Punkte ansprechen, die aus meiner
      icht wichtig sind. Einerseits sollten wir die Ausgaben-
      eite mutig angehen. Wenn in einem Bereich 240 Mil-
      iarden Euro jährlich ausgegeben werden, dann ist das
      ie eine Mine, in der noch so manche Goldreserve

      chlummert. Da sind noch Milliardenbeträge zu heben,
      enn man mit dem notwendigen Mut an das System he-

      angeht und für zusätzliche Effizienz sorgt. Effizienz
      eißt wirtschaftlicher Einsatz der vorhandenen Mittel
      nd steht nicht im Gegensatz zu einer bedarfsgerechten
      ersorgung. Das hat nichts mit Rationalisierung oder gar
      ationierung zu tun.

      Andererseits muss jede Gesundheitsreform, die ihren
      amen wirklich verdient, eine zentrale Frage beantwor-

      en, nämlich wie wir die steigenden Gesundheitskosten
      uffangen können, ohne die Arbeitskosten zu belasten.
      ch bin dankbar, dass unsere Bundeskanzlerin Angela

      erkel diese Tatsache heute früh mit großer Ehrlichkeit
      ngesprochen und auf den Punkt gebracht hat. Sie hat
      en Dreiklang benannt: Mit mehr Transparenz, mehr






      (A) )



      (B) )


      Norbert Barthle
      Effizienz und mehr Konkurrenz wäre dieses Problem zu
      lösen.


      (Frank Spieth [DIE LINKE]: Und mehr Belastung! – Gegenruf der Abg. Annette WidmannMauz [CDU/CSU]: Bei Ihnen kommt das Geld vom Himmel oder wie?)


      Lassen Sie mich noch auf das viel diskutierte Thema
      GKV und PKV eingehen und dazu ein schönes Bild an-
      führen: Wenn man die GKV als einen leckgeschlagenen
      Tanker betrachtet, dann sind die PKVen die schwimmfä-
      higen Rettungsboote. Es macht schlicht keinen Sinn, die
      Rettungsboote noch enger an den Tanker zu ketten; denn
      dann würden sie durch den Strudel mit in die Tiefe geris-
      sen. Ich bin mir sicher und sehr zuversichtlich, dass die
      großkoalitionären Verhandlungsführer den Mut aufbrin-
      gen, sich an das Schließen des Lecks im Tanker zu ma-
      chen, und dabei die Rettungsboote schwimmfähig erhal-
      ten. Das ist, so denke ich, der richtige Weg. Alles andere
      führt auf Dauer zu einem Unglück für beide.


      (Beifall bei der CDU/CSU)


      Deshalb wünsche ich mir, dass die großkoalitionären
      Verhandlungsführer – ich spreche ihnen Mut zu – tat-
      sächlich an das Thema Eigenverantwortung herange-
      hen. Eine gesunde Lebensführung, eine Lebensführung,
      die Gesundheitsrisiken vermeidet, muss letztendlich be-
      lohnt und darf nicht bestraft werden. Das muss der Dreh-
      und Angelpunkt aller Überlegungen sein, bei denen es
      darum geht, mehr Eigenverantwortung zu realisieren. Es
      kann nicht angehen, dass man nur einzelne Risikoberei-
      che benennt und womöglich wieder auf die berühmten
      Risikosportarten, die auch sehr umstritten sind, zu spre-
      chen kommt. Es ist wesentlich sinnvoller, zu sagen: Wer
      durch eigenverantwortliches Handeln zu einer gesunden
      Lebensführung beiträgt, der soll auch entsprechend be-
      lohnt werden. Das muss der Weg sein. Einzelne Bereiche
      dürfen nicht ausgegrenzt werden.

      In diesem Sinne herzlichen Dank und gute weitere
      Beratungen.


      (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)