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    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 16/39 plan des Bundes 2005 bis 2009 (Drucksachen 16/751, 16/1348, 16/1327) 6 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Drucksachen 16/1304, 16/1324) . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 16/1305, 16/1324) . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Neubesetzung des Amtes 3534 B 3534 C 3534 D 3536 A 3543 A 3548 C 3549 C 3552 D 3557 B 3581 A 3582 C 3582 D 3585 A Deutscher B Stenografisch 39. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Absetzung des Tagesordnungspunktes I.13 d . . Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Rainer Arnold . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (Drucksachen 16/750, 16/1348) . . . . . . . . b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- D D O D D C D P W M H M 3533 A 3534 B 3612 A 3534 B Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3558 C undestag er Bericht ung n 21. Juni 2006 t : r. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . r. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Lothar Bisky (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . hristine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . etra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . olfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3561 A 3566 A 3570 A 3570 B 3570 D 3571 C 3572 D 3574 D 3577 D 3579 B 3580 B 3580 D des Koordinators für die deutsch-russische zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit (Drucksache 16/1885) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3585 A II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . . Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 16/1313, 16/1324) . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Andreas Weigel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 H I H J A D D H H 1 D E F N B U D A M 1 i Z A S P d U 3 F v ( G D 3585 B 3587 A 3589 C 3591 B 3594 A 3595 C 3598 B 3599 B 3600 D 3601 C 3602 C 3603 D 3605 A 3605 D 3606 C 3608 A 3610 A 3608 A 3608 B 3612 A 3612 D 3614 B 3615 C 3616 A 3618 C 3619 D 3622 A 3623 A 3624 A 3625 B 3626 C 3629 A Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 16/1319, 16/1324) . . . . . . . ellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . ris Hoffmann (Wismar) (SPD) . . . . . . . . . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . ochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . artwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . 0 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksache 16/1324) . . . . . . . . . . . . . . . r. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . wald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . orbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . aniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . nnette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . ax Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 16/1306, 16/1324) . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 3: ntrag der Abgeordneten Ernst Burgbacher, abine Leutheusser-Schnarrenberger, Gisela iltz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion er FDP: Konsequenzen ziehen aus dem rteil des Europäischen Gerichtshofs vom 0. Mai 2006 zur Weitergabe europäischer luggastdaten an die Vereinigten Staaten on Amerika Drucksache 16/1876) . . . . . . . . . . . . . . . . . . isela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3630 A 3630 B 3631 A 3632 D 3634 C 3636 C 3638 A 3639 B 3640 A 3641 B 3642 B 3642 C 3643 D 3646 C 3648 C 3650 B 3652 D 3655 D 3657 A 3659 C 3661 B 3661 C 3661 D 3663 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 III Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung der Abgeordneten Ulla Burchardt (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006); Einzelplan 04 – Geschäftsbereich der Bundeskanzlerin und des Bundeskanzleram- tes (Tagesordnungspunkt I.6) . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Erklärung des Abgeordneten Dr. Hermann Scheer (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Auswärti- gen Ausschusses zu dem Antrag der Bundes- regierung: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation EUFOR RD CONGO zur zeitlich befristeten Unterstützung der Friedensmission MONUC der Vereinten Nationen während des Wahlpro- zesses in der Demokratischen Republik Kongo auf Grundlage der Resolution 1671 (2006) des Sicherheitsrates der Verein- ten Nationen vom 25. April 2006 (37. Sit- zung, Tagesordnungspunkt 3 a) . . . . . . . . . . . 3665 C 3667 A 3669 B 3671 A 3673 A 3674 D 3675 A 3675 C 3675 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 3533 (A) ) (B) ) 39. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 9.0
    2. folderAnlagen
      Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 3675 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Mein Votum lautet Ja. Liste der entschuldigt * ** A V A Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adam, Ulrich CDU/CSU 21.06.2006* Bär, Dorothee CDU/CSU 21.06.2006 Bätzing, Sabine SPD 21.06.2006 Barnett, Doris SPD 21.06.2006* Bartsch, Dietmar DIE LINKE 21.06.2006 Bollen, Clemens SPD 21.06.2006 Deittert, Hubert CDU/CSU 21.06.2006* Dreibus, Werner DIE LINKE 21.06.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 21.06.2006 Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.06.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 21.06.2006* Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 21.06.2006 Götz, Peter CDU/CSU 21.06.2006 Haustein, Heinz-Peter FDP 21.06.2006 Herrmann, Jürgen CDU/CSU 21.06.2006** Hilsberg, Stephan SPD 21.06.2006 Hirsch, Cornelia DIE LINKE 21.06.2006 Höfer, Gerd SPD 21.06.2006* Hörster, Joachim CDU/CSU 21.06.2006* Dr. Hoyer, Werner FDP 21.06.2006** Kolbow, Walter SPD 21.06.2006 Dr. Lamers (Heidelberg), Karl CDU/CSU 21.06.2006** Niebel, Dirk FDP 21.06.2006 R D S A (D en Abgeordneten für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO nlage 2 Erklärung der Abgeordneten Ulla Burchardt (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschluss- empfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006); hier: Einzel- plan 04 – Geschäftsbereich der Bundeskanzlerin und des Bundeskanzleramtes (Tagesordnungs- punkt I.6) Ich habe versehentlich mit Nein gestimmt. Mein otum lautet Ja. nlage 3 Erklärung des Abgeordneten Dr. Hermann Scheer (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Auswärtigen Aus- schusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation EUFOR RD CONGO zur zeitlich befristeten Unterstützung der Friedensmission MONUC der Vereinten Nationen während des Wahlprozesses in der Demokratischen Republik Kongo auf Grund- lage der Resolution 1671 (2006) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 25. April 2006 (37. Sitzung, Tagesordnungspunkt 3 a) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. aidel, Hans CDU/CSU 21.06.2006** r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 21.06.2006 chily, Otto SPD 21.06.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 39. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Heike Hänsel


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


      Danke, Frau Präsidentin. – Liebe Kolleginnen und

      ollegen! Gestern, am 20. Juni, war der Tag des Flücht-
      ings. Frau Wieczorek-Zeul hat eine Presseerklärung
      azu herausgegeben. Sie hat darin vor allem auf die Si-
      uation der Flüchtlinge in Darfur hingewiesen. Das halte
      ch für sehr wichtig; denn die Situation ist für sehr viele

      enschen katastrophal. Mia Farrow war gestern eben-
      alls anwesend und hat darüber sehr eindrücklich berich-
      et. Ich begrüße diese Initiative.

      Allerdings vermisse ich, dass Sie am Tag des Flücht-
      ings kein Wort zu den Flüchtlingen gesagt haben, die
      ag für Tag an den Außengrenzen der Europäischen






      (A) )



      (B) )


      Heike Hänsel
      Union ankommen, und dass Sie sich nicht dazu geäußert
      haben, wie wir mit diesen Flüchtlingen umgehen. Wie
      reagiert die EU auf diese Flüchtlinge? Wir schicken jetzt
      sogar mobile Eingreiftruppen auf die Kanarischen In-
      seln. Man muss sich das einmal vorstellen: Wo Touristen
      ihren Urlaub verbringen, werden Flüchtlinge mit Schif-
      fen abgefangen, um sie dann in ihr Heimatland zurück-
      zubringen.

      Es gab vor kurzem einen sehr guten und eindrückli-
      chen Bericht in der „tageszeitung“ über die Situation von
      Kleinfischern im Senegal, deren Existenzgrundlage zu-
      nehmend bedroht ist. Sie haben keine Einnahmequellen
      mehr, weil große EU-Fischereiflotten für eine enorme
      Überfischung im Hoheitsgebiet dieses Landes sorgen
      und schwimmende Fischfabriken in dieser Region Tag
      für Tag Fisch verarbeiten.

      Was unternehmen diese Fischer nun? Sie vermieten
      ihre Boote, mit denen sie früher Fisch gefangen haben,
      an Flüchtlinge für die Überfahrt Richtung Europa. Damit
      kommen Menschen an unseren Außengrenzen an. Was
      ist unsere Antwort darauf? Zunehmend haben wir darauf
      eine militärische Antwort parat. Da stellt sich die Frage,
      warum wir Entwicklungspolitikerinnen und Entwick-
      lungspolitiker keine andere Antwort haben und warum
      wir vor allem keine grundsätzlichen Debatten führen.


      (Beifall bei der LINKEN)


      Es stellt sich außerdem die Frage nach den Strukturen
      unserer Wirtschaftsordnung. Wir haben auch heute ge-
      hört, dass wir sie im Zuge der EU-Verfassung weiterent-
      wickeln wollen. Das neoliberale Modell soll ausgebaut
      werden, obwohl es sehr viele Probleme verursacht, für
      die wir keine Lösungen haben. Trotzdem entwickeln wir
      diese Politik konsequent weiter.

      Wir müssen uns weiterhin die Frage stellen: Kann mit
      der jetzigen Weltwirtschaftsordnung das durch die Ver-
      einten Nationen verbriefte Recht der Menschen auf Ent-
      wicklung gewährleistet werden? Die Antwort lautet ganz
      klar Nein. Deshalb müssen wir grundsätzliche Alterna-
      tiven dazu entwickeln.


      (Beifall bei der LINKEN)


      Bei dieser und bei der letzten Debatte ist mir aufgefal-
      len, dass wir die Millenniumsziele, die wir verabschie-
      det haben, überhaupt nicht thematisieren. Den ganzen
      Tag über gab es kein Wort dazu, wie die Armutsbekämp-
      fung angegangen werden soll. Was sind unsere Antwor-
      ten und wo setzen wir der Armut etwas entgegen?


      (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wir diskutieren doch gerade darüber!)


      – Sie können gerne eine Zwischenfrage stellen. Aber
      halten Sie sich ansonsten bitte zurück!


      (Beifall des Abg. Volker Schneider [Saarbrücken] [DIE LINKE] – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sie haben jetzt vielen aus dem Herzen gesprochen! – Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Das stimmt!)


      – Ja, genau.

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      (C (D Die Antwort ist der freie Markt, mit dem anscheinend lle Probleme gelöst werden können. Aber er verursacht mmer mehr Probleme, und das längst nicht mehr nur in en armen Ländern des Südens, sondern mittlerweile uch in unserer Region. Daher wollen wir an Alternaiven anknüpfen, die es in vielen anderen Ländern gibt. azu werde ich gleich noch etwas sagen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die zunehmende eltweite Militarisierung. Die Entwicklungspolitik uss sich die Frage stellen, ob sie sich dafür instrumen alisieren lässt. Ganz aktuell stellt sich die Frage nach er zivil-militärischen Zusammenarbeit. Trotz der Verchärfung der Situation in Afghanistan gibt es weiterhin ine sehr enge Verknüpfung zwischen zivilen und militäischen Aufgaben. Ich sehe darin eine sehr große Geährdung der dort arbeitenden Menschen und außerdem esteht die Gefahr, dass die Interessen der Entwickungspolitik instrumentalisiert werden. Dem müssen wir ine ganz klare Absage erteilen. Wir müssen uns auch mit dem dahinterstehenden Siherheitsbegriff auseinander setzen. Auch das wurde eute mehrmals erwähnt. Wir müssen den Sicherheitsberiff erweitern, ohne militärische Aspekte einzubringen. s wird nämlich weltweit keine militärische Sicherheit eben, wenn es keine Weiterentwicklung der sozialen Siherheit gibt. In diese Sicherheit müssen wir viel mehr nvestieren. Aber wenn wir uns den Haushalt anschauen, ann können wir erkennen, dass er das überhaupt nicht ergibt. Ein aktuelles Beispiel ist der Kongo. Wir schicken 500 Soldaten in den Kongo. Wir entsenden aber nur 00 zivile Wahlbeobachterinnen und Wahlbeobachter orthin. Das ist eine völlige Verkehrung der Aufgabe, ie wir dort haben. So wird eine völlig falsche Gewichung vorgenommen. Da ich nicht sehe, dass von der auswärtigen Politik ntworten in diesem Bereich gegeben werden, ist es die ufgabe von Entwicklungspolitikerinnen und Entwick ungspolitikern, sich für den Aufbau neuer Instrumente er zivilen Konfliktlösung einzusetzen, sowohl auf inernationaler Ebene, also auf UNO-Ebene, als auch naionaler Ebene. Wir selbst haben uns für die Erhöhung er Mittel für den zivilen Friedensdienst eingesetzt. Eine eutliche Aufstockung wäre angebracht; diese hat es leier nicht gegeben. Es konnte gerade der Status quo beiehalten werden. Gleichwohl wäre es von entscheidener Bedeutung, viel mehr in diesen Bereich zu nvestieren, weil so ganz andere Möglichkeiten für Konliktlösungen entwickelt werden könnten. Zum Haushalt möchte ich noch ganz kurz Folgendes agen: (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das ist ja auch eine Haushaltsdebatte!)


      (Beifall bei der LINKEN)


      (Beifall bei der LINKEN)


      Erster Punkt. Es ärgert mich schon, dass bei der
      DA-Quote Entschuldungsmaßnahmen und die






      (A) )



      (B) )


      Heike Hänsel
      Tsunamihilfe angerechnet wurden. Das halte ich nicht
      für seriös.


      (Jochen Borchert [CDU/CSU]: Was?)


      Es handelt sich um Extraposten, die nicht dafür benutzt
      werden dürften, die ODA-Quote zu erhöhen.


      (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Aber selbstverständlich!)


      Statt sie durch einmalige Zahlungen zu erhöhen, müss-
      ten vielmehr feste Ausgabeposten im Haushalt einge-
      plant werden. In dieser Frage gibt es auch überhaupt
      kein Gegenargument; das räumt selbst die Ministerin
      ein.

      Zweiter Punkt ist, dass keine neuen Finanzierungsme-
      chanismen wie zum Beispiel die Flugticketabgabe, de-
      ren Einführung auch wir unterstützen, vorgesehen wer-
      den. Frau Ministerin, wenn Sie sich dafür einsetzen,
      sichere ich Ihnen unsere Unterstützung zu. Ich finde, die
      Flugticketabgabe ist längst überfällig.

      Ein aus unserer Sicht interessanter Punkt ist es, dass
      es in Ländern auf anderen Kontinenten Alternativen
      gibt. Ich denke da zum Beispiel an Lateinamerika. Es
      gab den EU-Lateinamerika-Gipfel. Dort haben wir uns
      dafür engagiert, dass kein Freihandelsabkommen zu-
      stande kommt. Wir glauben nämlich, dass es in Latein-
      amerika nun vermehrt zu selbstbestimmter Entwicklung
      kommt. Wir halten zum Beispiel die Verstaatlichung der
      Erdgas- und Erdölreserven in Bolivien für einen der bes-
      ten Beiträge zur Entwicklungspolitik der letzten Jahre.


      (Beifall bei der LINKEN – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sie haben ja keine Ahnung!)


      – Es gibt dort weitere neue Ansätze, von denen Sie keine
      Ahnung haben. Sie beziehen mittlerweile völlig altba-
      ckene Positionen, weil Sie in keiner Weise für eine
      selbstbestimmte Entwicklung eintreten.


      (Beifall bei der LINKEN – Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Was reden Sie denn?)


      Sie sitzen hier im Parlament, machen schlaue Sprüche,
      aber sind nicht bereit, in Gesellschaften zu investieren,
      um neue Prozesse anzustoßen.


      (Gabriele Groneberg [SPD]: Das stimmt doch überhaupt nicht!)


      Beispielsweise über regionale Integration wird anderswo
      versucht, neue Antworten zu geben.


      (Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Das haben wir letzte Woche in Darfur gesehen!)


      – Das ist eine andere Frage. – Was Sie machen, ist im
      Grunde genommen überholt. Sie kommen mit alten Ant-
      worten, obwohl es neue Ansätze gibt. An diese wollen
      wir anknüpfen. Wir werden die Menschen in Lateiname-
      rika unterstützen und sehen uns als Teil einer Bewegung,
      die für die Umsetzung solcher Ansätze in Europa eintritt.

      Herzlichen Dank.

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      (C (D Das Wort hat nun der Kollege Jochen Borchert für die DU/CSU-Fraktion. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


      (Beifall bei der LINKEN)


    Rede von Gerda Hasselfeldt
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Jochen Borchert


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


      Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

      er Bundeshaushalt 2006 steht im Zeichen der Konsoli-
      ierung einerseits und notwendiger Reformen anderer-
      eits. Das Ziel ist klar: Wir müssen und wir wollen die

      aastrichtkriterien und gleichzeitig die Vorschriften des
      rt. 115 des Grundgesetzes einhalten.


      (Zuruf der Abg. Ute Koczy [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


      Sie müssen etwas lauter zwischenrufen; ich habe Sie
      icht verstanden. – Dabei steht der Einzelplan 23 als in-
      estiver Einzelplan in einer besonderen Verantwortung;
      enn neben der Konsolidierung des Bundeshaushaltes
      aben wir uns im Koalitionsvertrag auch auf eine Erhö-
      ung der ODA-Quote verständigt. Das bedeutet, dass im
      ahr 2010 0,51 Prozent unseres Bruttonationaleinkom-
      ens für Entwicklungsaufgaben aufgewendet werden

      ollen. Meine Damen und Herren, das ist unser Anteil an
      er Armutsbekämpfung, das ist unser Anteil zum sozia-
      en Frieden und das ist unsere internationale Zusage.

      Es galt für die Bundesregierung, schon in diesem
      aushalt Zeichen zu setzen. Dies ist, wie ich denke, ein-
      rucksvoll gelungen. Für das Bundesministerium für
      irtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bringt
      ies eine Erhöhung des Etats um 320 Millionen Euro mit
      ich. Das entspricht einer Erhöhung von fast 8,2 Prozent
      m Vergleich zum Vorjahresetat. Damit werden die Bun-
      esregierung und die Koalitionsfraktionen, wie ich
      enke, ihrer Verpflichtung aus der ODA-Zusage gerecht.
      as stärkt auch das Ministerium bei der Bewältigung der
      achsenden Aufgaben. Wir setzen diese Erhöhung – da-
      it halten wir unsere Zusage ein – in einem Haushalt

      urch, in dem zugleich intensiv gespart wird.


      (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


      ie nächsten Ziele lauten: eine ODA-Quote von
      ,51 Prozent im Jahr 2010 und 0,7 Prozent im Jahr 2015.

      Bevor ich einen Ausblick gebe, wie wir dieses Ziel
      emeinsam erreichen wollen, lassen Sie mich noch ei-
      ige Worte zu den Haushaltsberatungen dieses Jahres sa-
      en. Nach der parlamentarischen Beratung hat der
      inzelplan 23 knapp 320 Millionen Euro mehr in diesem
      aushaltsjahr. Diesen Aufwuchs benötigen wir auf der

      inen Seite für unsere Verpflichtungen im Europäischen
      ntwicklungsfonds und auf der anderen Seite, um unsere
      usagen für die vom Tsunami betroffenen Regionen er-

      üllen zu können und diese Regionen nachhaltig zu un-
      erstützen.

      Herr Kollege Königshaus, wir haben den Anforderun-
      en aus dem EEF natürlich mit Erhöhungen Rechnung






      (A) )



      (B) )


      Jochen Borchert
      getragen. Wir haben aber auch – mit Zustimmung der
      FDP – im Haushaltsauschuss beschlossen, dass dem
      Haushaltsausschuss in Zukunft vor internationalen Zusa-
      gen frühzeitig – ehe die Bundesregierung Verpflichtun-
      gen eingeht – entsprechende Informationen vorgelegt
      werden, damit wir die Auswirkungen auf kommende
      Haushalte genau überprüfen können. Das heißt, wir le-
      gen Wert darauf, dass hier in Zukunft keine Risiken auf-
      wachsen. Ich denke, wir werden in den nächsten Jahren
      mit den Verpflichtungen im EEF den Zusagen gerecht
      und werden das auch umsetzen können.

      Mit den 150 Millionen Euro für die vom Tsunami be-
      troffenen Regionen unterstützen wir vor allen Dingen
      bilaterale Partner in der deutschen Entwicklungszusam-
      menarbeit. Sie können ihr Engagement vor Ort nachhal-
      tig fortführen. Die Stärkung unserer deutschen Partner in
      der Entwicklungszusammenarbeit ist uns ein besonderes
      Anliegen. Daher war in den Haushaltsberatungen die
      Umschichtung zugunsten bilateraler Entwicklungszu-
      sammenarbeit, soweit dies in diesem Etat möglich war,
      für uns wichtig. Wir konnten dies auch mit großer Mehr-
      heit im Haushaltsausschuss beschließen.

      Vor allem die politischen Stiftungen und die Kirchen
      profitieren von dieser Umschichtung. So kann auch dem
      Koalitionsvertrag Rechnung getragen werden, der den
      Stiftungen, aber auch den Kirchen eine besondere Rolle
      bei der Entwicklungszusammenarbeit zuweist.

      Dies gilt auch für die internationale Agrarfor-
      schung. Gerade unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ist
      es wichtig, unseren Partnerländern das erforderliche
      Wissen zur Verfügung zu stellen, damit sie selbstständig
      Ernährungssicherung durchsetzen und selbstständig Ar-
      mutsbekämpfung betreiben können. Ich sehe in der Un-
      terstützung der internationalen Agrarforschung nicht nur
      einen wesentlichen Beitrag zur Bekämpfung des Hun-
      gers und dadurch zur Armuts- und Krankheitsbekämp-
      fung, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zum
      Schutz der natürlichen Ressourcen. Ich denke, dies gilt
      für alle Bereiche der Land-, Forst- und Fischereiwirt-
      schaft. Diese Bereiche wollen wir auch in Zukunft inten-
      siv unterstützen.

      Meine Damen und Herren, in den letzten Wochen ist
      viel darüber diskutiert worden, dass deutliche Zeichen
      gesetzt werden müssen. Die Bundesregierung und die
      Koalition haben das Ziel der Erhöhung der ODA-Quote
      auf 0,51 Prozent bis 2010 bzw. auf 0,7 Prozent bis 2015
      ernst genommen. Eine Etaterhöhung um 8,2 Prozent ist
      hier ein richtiger und wichtiger Schritt und ein deutliches
      Zeichen.

      Die deutliche Steigerung der Barmittel hat auch einen
      positiven Nebeneffekt, auf den die Kollegin Hoffmann
      bereits hingewiesen hat: Damit kann die Barmittellücke
      in diesem Jahr abgebaut werden. Wir werden dann im
      nächsten Jahr über die Erhöhung der VE und der Barmit-
      tel diskutieren können.

      Um die ODA-Quote zu steigern, werden wir neben
      der Barmittelsteigerung noch über andere Instrumente
      der Finanzierung der Entwicklungszusammenarbeit
      diskutieren müssen. Erstens werden wir das Instrument

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      (C (D es Schuldenerlasses fortführen. Es hat sich gezeigt, ass hier bei verantwortungsvollem Einsatz weitere Enticklungspotenziale unserer Partner freigesetzt werden önnen. weitens wird es eine besondere Herausforderung für as Ministerium, für die Durchführungsorganisationen nd für uns sein, neue kreative Finanzierungsinstruente zu entwickeln. Ich denke, da sind wir alle gefor ert. Drittens geht es darum, die vorhandenen Mittel öglichst effizient einzusetzen. Das Thema Effizienz ist nicht nur vor dem Hinterrund der ODA-Quote eine große Herausforderung für ns. Der DAC-Bericht für Deutschland hat gezeigt, dass ir in Sachen Harmonisierung und Effizienz mehr leis en können, wenn wir die Strukturen der Entwicklungsusammenarbeit verbessern. Diese Aufgabe müssen wir ntschlossen und schnell umsetzen. Herr Kollege önigshaus hat darauf hingewiesen, dass hierzu eine tudie über die Zusammenarbeit der TZ und der FZ in uftrag gegeben worden ist. Ich stimme Ihnen zu, dass ir über diese Studie parlamentarisch sehr intensiv disutieren und daraus gemeinsam die richtigen Konseuenzen ziehen müssen. Über diese Studie muss mit em Parlament und den beteiligten Organisationen inensiv diskutiert werden. So unterschiedlich die Positioen einzelner Akteure in dieser Diskussion, die nicht neu st, sondern die uns seit langem begleitet, sind, unter em Strich muss eine deutliche Verbesserung der Effiienz stehen. Um dies zu erreichen, müssen wir unsere Kriterien nd Maßnahmen immer wieder überprüfen. Für den Beeich der Steigerung der Barmittel heißt das, dass mit teigenden Mitteln die Evaluierung immer wichtiger ird, und zwar sowohl im staatlichen als auch im nicht taatlichen Bereich. Für den Bereich der Entlastung der taatshaushalte der Partnerländer über den Schuldenrlass oder auch über die Gewährung neuer Mittel muss ies bedeuten, dass wir klare Konditionen an den Schulenerlass und an die Budgethilfe binden, auf deren Einaltung wir achten und drängen müssen. Für den Bereich er innovativen Finanzierungsinstrumente muss das heien, dass wir auch nach 2015 ein verlässlicher Partner in er Entwicklungszusammenarbeit sind. Wir brauchen eine Debatte darüber, welche Länder ir im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit auch n Zukunft unterstützen wollen. Bei den am wenigsten ntwikkelten Ländern wird diese Frage selten oder gar icht gestellt. Was bedeutet dies aber für Partnerländer, ie an der Schwelle zum Industrieland stehen, Länder, eren Wachstum das der Bundesrepublik übertrifft? Düren wir uns von dort zurückziehen? Ist in solchen Länern die Armut überwunden, der Frieden gesichert, die mwelt geschützt und die Nachhaltigkeit gesichert? ind Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenechte in diesen Ländern verwirklicht? Wenn wir über chwellenländer diskutieren, müssen wir diese Punkte achlich überprüfen. Wir müssen die wirtschaftliche Zu Jochen Borchert sammenarbeit mit einem Schwellenland mit anderen Schwerpunkten fortführen als die Hilfe für die am wenigsten entwickelten Länder. Bei Schwellenländern können wir unsere Hilfe auf eine Beratungsleistung in den Bereichen Demokratisierung, Umweltund Ressourcenschutz oder in anderen Bereichen konzentrieren. Nehmen wir das Beispiel China. Wir hören häufig die Forderung, die Entwicklungszusammenarbeit mit China einzustellen. Prüfen wir aber die oben genannten Ziele der Entwicklungspolitik aus dem Koalitionsvertrag, wird schnell deutlich, dass China Unterstützung und wirtschaftliche Zusammenarbeit braucht. (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ging jetzt an Ihre Fraktion!)


      (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr gut!)


      (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)





      (A) )


      (B) )


      – Das ging auch an Ihre Adresse. – Niemand bestreitet,
      dass die Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung in
      China immens ist. Gerade erst wurde aber das Weißbuch
      zur Umweltsituation in China vorgestellt. Es deckt er-
      schreckende Mängel auf. 200 Milliarden US-Dollar kos-
      tet die Umweltzerstörung pro Jahr. Das entspricht einem
      großen Teil des Bruttosozialprodukts und frisst damit
      fast das gesamte Wirtschaftswachstum dieses Landes
      auf.


      (Zuruf des Abg. Steffen Kampeter [CDU/ CSU])


      – Herr Kollege Kampeter, die deutsche Entwicklungs-
      hilfe setzt genau da ein, um diese Umweltschäden zu
      vermeiden.


      (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


      Ich bin gerne bereit, Ihnen das in einem Vieraugenge-
      spräch intensiv zu erläutern.


      (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gesprächsbedarf in der CDU!)


      Die Umweltsünden dieses Landes sind nicht nur für
      China, sondern weltweit eine Bedrohung, der wir uns
      stellen müssen. Deshalb muss die Zusammenarbeit mit
      China fortgesetzt werden und es müssen Konzepte ge-
      funden werden, die nachhaltig den Energiebedarf des
      Landes gewährleisten, aber gleichzeitig die Umwelt und
      die natürlichen Ressourcen schonen.


      (Beifall des Abg. Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


      – Ich bedanke mich besonders für diesen Beifall.


      (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Von der Linken kann kein Beifall kommen! Die hören nicht zu!)


      – Das ist nicht so wichtig. – Es entspricht unserer globa-
      len Verantwortung, dass wir uns nicht aus dieser Ent-
      wicklungszusammenarbeit zurückziehen.

      Die Bundesregierung hat mit dem vorgelegten Ent-
      wurf ein deutliches Zeichen in Richtung der ODA-Quote
      von 0,7 Prozent gesetzt. Dies ist ein erster, ein wichtiger
      Schritt in einer schwierigen Haushaltssituation. Ich
      möchte diese Gelegenheit nicht verstreichen lassen,

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      (C (D hne mich beim Bundesministerium für wirtschaftliche usammenarbeit und Entwicklung sowie den Mitarbei ern des Hauses nachdrücklich für die gute Zusammenrbeit bei den diesjährigen Haushaltsberatungen zu beanken. Ich bedanke mich auch sehr herzlich bei den erichterstattern für die gute Zusammenarbeit bei den eratungen im Haushaltsausschuss. Ich darf Sie bitten, em vorgelegten Haushalt zuzustimmen. Herzlichen Dank. Das Wort hat nun der Kollege Alexander Bonde für ie Fraktion des Bündnisses 90/Die Grünen. Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! ls Hauptberichterstatter zu diesem Einzelplan möchte uch ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bunesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit nd Entwicklung sowie den Kolleginnen und Kollegen einen Dank aussprechen. Die Beratungen sind in einer ehr sachlichen und freundschaftlichen Atmosphäre veraufen. Gleichwohl ist es geboten, dass wir uns in der ache über diesen Einzelplan streiten. Frau Ministerin, in den vergangenen Jahren haben hre und meine Fraktion gemeinsam sehr intensiv für die inhaltung der Millenniumsziele gekämpft. Wir haben ns um die Schaffung von Kapazitäten bemüht, damit er EU-Stufenplan, nach dem die ODA-Mittel im Jahr 015 bei 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens lieen sollen, tatsächlich eingehalten wird. Gleichwohl komme ich zu einer ganz anderen Bewerung dieses Einzelplans als die Rednerinnen und Redner er Koalition. Es bedarf einer enormen Anstrengung, dait man überhaupt in die Nähe dessen kommt, was der tufenplan vorgibt. ir erkennen ausdrücklich an, dass in diesem Jahr benso wie im letzten Jahr zusätzliche Mittel in den Etat ingestellt wurden. Wir bedauern aber, dass die Kolleinnen und Kollegen der anderen Fraktionen nicht die öglichkeit genutzt haben, über die Erhöhungen, die der inanzminister im Kabinettsentwurf zugelassen hat, hiausgehend etwas zu tun. Ich will aber deutlich sagen: m das Ziel, das wir hier gemeinsam propagieren, zu er eichen, ist das, was hier vorgelegt wird, viel zu wenig. Ich will das an drei Punkten sehr deutlich machen. Erstens. Das 0,7-Prozent-Ziel erreicht man nicht – das st der zentrale Punkt – durch eine Einmalzahlung. Sie ewirkt lediglich eine leichte Korrektur des Prozentzw. des Promillesatzes. Man muss vielmehr langfristig urs halten. Die zentrale Frage in diesem Zusammenang sind die Verpflichtungsermächtigungen. Es geht lso um die Gelder, die man in den Folgejahren für Proekte tatsächlich einsetzen kann. Es geht um die Gelder, Alexander Bonde die für eine langfristige Finanzierung von Entwicklungsmaßnahmen erforderlich sind. In diesem Einzelplan hat sich diesbezüglich nichts zum Positiven verändert. Im Gegenteil: In diesem Bereich werden die Mittel um 20 Prozent abgesenkt, was in vielen Bereichen dazu führt, dass keine neuen Projekte angestoßen werden können. (Ute Koczy [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist schlecht!)


      (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)