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ID1603908500

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    8. FDP-Frak-tion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/39 plan des Bundes 2005 bis 2009 (Drucksachen 16/751, 16/1348, 16/1327) 6 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Drucksachen 16/1304, 16/1324) . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 16/1305, 16/1324) . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Neubesetzung des Amtes 3534 B 3534 C 3534 D 3536 A 3543 A 3548 C 3549 C 3552 D 3557 B 3581 A 3582 C 3582 D 3585 A Deutscher B Stenografisch 39. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Absetzung des Tagesordnungspunktes I.13 d . . Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Rainer Arnold . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (Drucksachen 16/750, 16/1348) . . . . . . . . b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- D D O D D C D P W M H M 3533 A 3534 B 3612 A 3534 B Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3558 C undestag er Bericht ung n 21. Juni 2006 t : r. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . r. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Lothar Bisky (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . hristine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . etra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . olfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3561 A 3566 A 3570 A 3570 B 3570 D 3571 C 3572 D 3574 D 3577 D 3579 B 3580 B 3580 D des Koordinators für die deutsch-russische zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit (Drucksache 16/1885) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3585 A II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . . Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 16/1313, 16/1324) . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Andreas Weigel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 H I H J A D D H H 1 D E F N B U D A M 1 i Z A S P d U 3 F v ( G D 3585 B 3587 A 3589 C 3591 B 3594 A 3595 C 3598 B 3599 B 3600 D 3601 C 3602 C 3603 D 3605 A 3605 D 3606 C 3608 A 3610 A 3608 A 3608 B 3612 A 3612 D 3614 B 3615 C 3616 A 3618 C 3619 D 3622 A 3623 A 3624 A 3625 B 3626 C 3629 A Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 16/1319, 16/1324) . . . . . . . ellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . ris Hoffmann (Wismar) (SPD) . . . . . . . . . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . ochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . artwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . 0 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksache 16/1324) . . . . . . . . . . . . . . . r. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . wald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . orbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . aniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . nnette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . ax Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 16/1306, 16/1324) . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 3: ntrag der Abgeordneten Ernst Burgbacher, abine Leutheusser-Schnarrenberger, Gisela iltz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion er FDP: Konsequenzen ziehen aus dem rteil des Europäischen Gerichtshofs vom 0. Mai 2006 zur Weitergabe europäischer luggastdaten an die Vereinigten Staaten on Amerika Drucksache 16/1876) . . . . . . . . . . . . . . . . . . isela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3630 A 3630 B 3631 A 3632 D 3634 C 3636 C 3638 A 3639 B 3640 A 3641 B 3642 B 3642 C 3643 D 3646 C 3648 C 3650 B 3652 D 3655 D 3657 A 3659 C 3661 B 3661 C 3661 D 3663 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 III Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung der Abgeordneten Ulla Burchardt (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006); Einzelplan 04 – Geschäftsbereich der Bundeskanzlerin und des Bundeskanzleram- tes (Tagesordnungspunkt I.6) . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Erklärung des Abgeordneten Dr. Hermann Scheer (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Auswärti- gen Ausschusses zu dem Antrag der Bundes- regierung: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation EUFOR RD CONGO zur zeitlich befristeten Unterstützung der Friedensmission MONUC der Vereinten Nationen während des Wahlpro- zesses in der Demokratischen Republik Kongo auf Grundlage der Resolution 1671 (2006) des Sicherheitsrates der Verein- ten Nationen vom 25. April 2006 (37. Sit- zung, Tagesordnungspunkt 3 a) . . . . . . . . . . . 3665 C 3667 A 3669 B 3671 A 3673 A 3674 D 3675 A 3675 C 3675 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 3533 (A) ) (B) ) 39. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 3675 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Mein Votum lautet Ja. Liste der entschuldigt * ** A V A Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adam, Ulrich CDU/CSU 21.06.2006* Bär, Dorothee CDU/CSU 21.06.2006 Bätzing, Sabine SPD 21.06.2006 Barnett, Doris SPD 21.06.2006* Bartsch, Dietmar DIE LINKE 21.06.2006 Bollen, Clemens SPD 21.06.2006 Deittert, Hubert CDU/CSU 21.06.2006* Dreibus, Werner DIE LINKE 21.06.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 21.06.2006 Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.06.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 21.06.2006* Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 21.06.2006 Götz, Peter CDU/CSU 21.06.2006 Haustein, Heinz-Peter FDP 21.06.2006 Herrmann, Jürgen CDU/CSU 21.06.2006** Hilsberg, Stephan SPD 21.06.2006 Hirsch, Cornelia DIE LINKE 21.06.2006 Höfer, Gerd SPD 21.06.2006* Hörster, Joachim CDU/CSU 21.06.2006* Dr. Hoyer, Werner FDP 21.06.2006** Kolbow, Walter SPD 21.06.2006 Dr. Lamers (Heidelberg), Karl CDU/CSU 21.06.2006** Niebel, Dirk FDP 21.06.2006 R D S A (D en Abgeordneten für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO nlage 2 Erklärung der Abgeordneten Ulla Burchardt (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschluss- empfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006); hier: Einzel- plan 04 – Geschäftsbereich der Bundeskanzlerin und des Bundeskanzleramtes (Tagesordnungs- punkt I.6) Ich habe versehentlich mit Nein gestimmt. Mein otum lautet Ja. nlage 3 Erklärung des Abgeordneten Dr. Hermann Scheer (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Auswärtigen Aus- schusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation EUFOR RD CONGO zur zeitlich befristeten Unterstützung der Friedensmission MONUC der Vereinten Nationen während des Wahlprozesses in der Demokratischen Republik Kongo auf Grund- lage der Resolution 1671 (2006) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 25. April 2006 (37. Sitzung, Tagesordnungspunkt 3 a) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. aidel, Hans CDU/CSU 21.06.2006** r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 21.06.2006 chily, Otto SPD 21.06.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 39. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Erika Steinbach-Hermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (Plos)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Kolleginnen

    nd Kollegen! Es ist nötig, dass wir in einer Haushalts-






    (A) )



    (B) )


    Erika Steinbach
    debatte eben nicht nur über Geld reden, sondern auch
    über Menschen und ihre Rechte, insbesondere beim
    Thema Außenpolitik. Erfreulicherweise haben das ja
    auch alle Redner getan; die Menschenrechte haben in
    den Reden eine sehr deutliche Rolle gespielt.

    Seit Montag dieser Woche trifft sich in Genf der neu
    gegründete Menschenrechtsrat. Mit der hochrangigen
    Vertretung Deutschlands durch Außenminister Frank-
    Walter Steinmeier und den neuen Menschenrechtsbeauf-
    tragten der Bundesregierung, unseren früheren Kollegen
    Günter Nooke, zeigt Deutschland, welche Bedeutung es
    dem Thema Menschenrechte zumisst. Es wird nicht die
    zweite, die dritte oder die vierte Garnitur geschickt; viel-
    mehr ist es gut, dass Sie, Herr Außenminister, persönlich
    dort teilnehmen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Deutsche Außenpolitik kümmert sich eben nicht nur
    um Wirtschaftskontakte – so wichtig sie auch immer
    sind – oder um Sicherheitspolitik, sondern auch um
    Menschenrechte. Finanziell ist das wohl eher eine zu
    vernachlässigende Größenordnung im Haushalt des Aus-
    wärtigen Amtes oder im gesamten Bundeshaushalt; mo-
    ralisch aber ist dieser Einsatz von herausragender Be-
    deutung. Er muss immer wieder in den Vordergrund
    gestellt werden.

    Wie nötig der Einsatz für Menschen ist, zeigt die
    Vielzahl von erschütternden Berichten über Menschen-
    rechtsverletzungen weltweit. Ein Blick nach China
    macht das aktuell sehr deutlich. Das Schicksal des chine-
    sischen Regierungskritikers und Umweltaktivisten Fu
    Xiancai, der schwere Verletzungen durch brutale Schlä-
    ger erlitten hat, weil er um sein Recht kämpfte, und die
    dann unterlassene notwendige medizinische Behandlung
    haben viele bei uns in Deutschland berührt; ja, es hat
    viele Menschen auch erschüttert. Erst die finanzielle Un-
    terstützung von deutscher Seite hat es am Ende ermög-
    licht, dass dieser Mann operiert werden konnte. Auch
    wenn ihm diese Operation wohl das Leben gerettet hat,
    wird er wahrscheinlich leider querschnittsgelähmt blei-
    ben und im Rollstuhl sitzen müssen. Dieses Beispiel ist
    nur ein kleiner Ausschnitt aus dem chinesischen Alltag.
    Es zeigt aber, wie richtig die Bundeskanzlerin lag, als sie
    bei ihrem Staatsbesuch in China vor Ort die Einhaltung
    der Menschenrechte dezidiert gefordert hat.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen vom Koalitionspart-
    ner, ich verkneife mir, zu sagen, dass ich diesen Paradig-
    menwechsel in der deutschen Außenpolitik begrüße;
    denn ich weiß, dass es Sie ein wenig treffen würde. Da-
    rum sage ich es ausdrücklich nicht.


    (Heiterkeit und Zustimmung bei der CDU/ CSU)


    Aber nicht nur im entfernten Asien, in Afrika, in Süd-
    amerika oder auch in Guantanamo – das sage ich mit
    Blick auf die Vereinigten Staaten – stellen wir tagtäglich

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    (C (D enschenrechtsverletzungen fest. Schauen wir doch inmal auf Europa. Der Europäische Rat hat auf seiner itzung am 15./16. Juni in Brüssel die Aufnahme der eitrittsverhandlungen mit der Türkei thematisiert. Der at hat die Türkei aufgefordert, die in Gang gesetzten eformprozesse zu intensivieren. Die Aktualität dieses inweises wird durch die Statistik der ergangenen Ur eile des Europäischen Gerichthofes für Menschenrechte n Straßburg verdeutlicht. Die Türkei führt mit 290 Verrteilungen im Jahre 2005 leider die Liste der Länder an, n denen Menschenrechtsverletzungen begangen wuren. Das ist eine dramatische Entwicklung; denn das ntspricht einem Anteil von 26 Prozent aller Entscheiungen des Europäischen Gerichtshofes für Menschenechte. Daran sieht man, dass es in der Türkei in diesem ereich erhebliche Defizite gibt. Durch die gesetzlichen Reformen im Bereich des türischen Strafrechts wurden in den letzten Monaten zwar hne Zweifel Fortschritte erzielt – insbesondere die Zahl er Folterungen von politischen Gefangenen ist wohl ückläufig –, aber gleichzeitig stellt Amnesty Internatioal in seinem Jahresbericht fest, dass sich „gewöhnliche traftäter“ heute eher einer erhöhten Gefahr ausgesetzt ehen, Misshandlungen zu erleiden. Das zeigt, dass die ürkei noch weit davon entfernt ist, europäische Menchenrechtsstandards zu erreichen. Amnesty International hat mehrfach auf den neuen 301 im türkischen Strafgesetzbuch verwiesen, der die Herabwürdigung des Türkentums, der türkischen Repulik und der Institutionen des Staates“ – so heißt es arin – unter Strafe stellt. Schon diese nebulösen Formuierungen lassen den Verdacht aufkommen, dass sich arunter bei Bedarf eine Menge subsumieren lässt. In er Tat gibt es unzählige Berichte, dass türkische Behören auf ebenjenen Paragrafen zurückgreifen, um Kritier einzuschüchtern sowie Menschenrechtsverteidiger nd Pressevertreter am Ende strafrechtlich zu belangen. chließlich höhlen auch die Einschränkungen für den ebrauch von Minderheitensprachen das Recht auf Meiungsfreiheit aus. Hierdurch werden insbesondere die urden in ihren Rechten beschnitten. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass in der ürkei mit Bezug auf Menschenrechte noch vieles im rgen liegt. Es ist völlig unerheblich, ob man der Meiung ist, dass die Türkei Mitglied der Europäischen nion werden solle, oder ob man begründete Bedenken agegen hat wie viele Kolleginnen und Kollegen aus der DU/CSU-Bundestagsfraktion. Die Menschenrechts age in der Türkei ist für beide Positionen nicht akzeptael. Sie muss sich deutlich verbessern. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich bitte die Bundesregierung, sich weiterhin so inten-
    iv wie in den vergangenen Monaten für Menschen-
    echtsfragen einzusetzen, und danke für das in diesen

    onaten gezeigte Engagement.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD])







    (A) )



    (B) )



Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat der Kollege Michael Link, FDP-Frak-

tion.


(Beifall bei der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Michael Link


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen! Liebe Kolle-

    gen! Die Frau Bundeskanzlerin hat mit ihrem Wort vom
    Sanierungsfall bewusst oder unbewusst vielleicht das
    Wort der Woche, vielleicht das Wort des Monats und
    vielleicht sogar mehr geprägt.

    Ich will über einen anderen Sanierungsfall reden, den
    Sanierungsfall Europäische Union. Ich konzentriere
    mich dabei insbesondere auf die Finanzen. Ich denke,
    wir sind uns da gar nicht so uneinig, denn immerhin ist
    unter starker Mitwirkung der Bundeskanzlerin und des
    Bundesaußenministers – wir haben das begrüßt – ein Be-
    schluss herbeigeführt worden, dass die gesamten Ein-
    nahmen und Ausgaben der Europäischen Union 2008
    auf den Prüfstand sollen. Auch das nennt man einen Sa-
    nierungsfall. Gerade weil gegenwärtig so vieles bei den
    Finanzen der EU im Argen liegt, haben wir als FDP im
    Europäischen Parlament genauso wie hier den im De-
    zember letzten Jahres in Brüssel gefundenen Kompro-
    miss bezüglich der finanziellen Vorausschau, die nicht
    weniger als sieben Jahre gelten soll, abgelehnt.

    Ein solcher Beschluss – das muss man sich einmal
    klar machen; es ist ja auch vielen, die sich mit dieser ex-
    trem komplizierten Materie EU-Haushalt befassen, nicht
    klar – bindet uns hier auf sieben Jahre. Wir könnten nicht
    einfach von einem Jahr zum anderen sagen, wir nehmen
    unser Entscheidungsrecht wahr. Dieses Recht haben wir
    nämlich nicht. Deshalb müssen wir – das ist ein ganz
    entscheidender Punkt, wo das Parlament über die Frak-
    tionsgrenzen hinweg endlich tätig werden muss – dazu
    kommen, dass in Zukunft vor Entscheidungen, die sich
    über sieben Jahre bindend auf den Bundeshaushalt aus-
    wirken, wirklich eine substanzielle Befassung damit im
    Parlament stattfindet und dem Bundestag auch ein wirk-
    liches Mitspracherecht zukommt und nicht nur das
    Recht, einen solchen Beschluss im Nachhinein abzuseg-
    nen.


    (Beifall bei der FDP)


    Das Stichwort „im Nachhinein“ möchte ich zum An-
    lass nehmen, daran zu erinnern, wie spät wir beim letz-
    ten und bisher einzigen Mal darüber abgestimmt haben:
    Etwa zwei Jahre, nachdem die finanzielle Vorausschau
    von den Staats- und Regierungschefs der Europäischen
    Union beschlossen wurde, bekamen wir nämlich den so
    genannten EU-Eigenmittelbeschluss zur Ratifizierung
    vorgelegt. Glauben Sie im Ernst daran, dass jemand die
    finanzielle Vorausschau, nachdem sie schon zwei Jahre
    Basis für das Handeln war, ablehnen könnte? Es sind
    beileibe auch keine Peanuts, über die wir hier reden, son-
    dern es geht jedes Jahr um 21 Milliarden Euro, über die
    der Bundestag eigentlich nicht wirklich mitentscheiden
    darf. Das ist, meine Damen und Herren, Demokratiede-
    fizit live.


    (Beifall bei der FDP)


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    (C (D Bitte verstehen Sie die FDP an dieser Stelle nicht alsch. Wir sind überhaupt nicht dagegen, dass wir Geld ür die Europäische Union ausgeben, und wir sagen auch icht per se, die Beträge sind zu hoch. Wir sagen aber, ie Ausgaben sind vor dem Hintergrund dessen, wofür ie ausgegeben werden, zu hoch und formell nicht in rdnung, weil der Bundestag darüber nicht mitentscheien durfte. Das muss sich ändern, im Bereich EU-Finanen genauso wie im Bereich EU-Vertragsänderungen nd europäische Verfassung. Mitspracherecht des Bunestages ist das Gebot der Stunde. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wir haben es heute sehr stark vermisst, von Ihnen,
    err Bundesaußenminister, dazu etwas zu hören. Wir
    issen zwar, dass gegenwärtig die Verhandlungen über
    ie Vereinbarung zwischen Bundestag und Bundesregie-
    ung laufen, aber zumindest eine Absichtserklärung
    äre schön gewesen. Zu einem Zeitpunkt, wo wir mer-
    en, dass zurückgerudert wird, leider auch bei Punkten,
    ie die Kollegen von der CDU/CSU letztes Jahr selber in
    en Deutschen Bundestag eingebracht haben, wäre es
    och wichtig, ein Signal zu setzen, dass der Deutsche
    undestag bei Vertragsänderungen und bei Beschlüssen
    ber weitere Erweiterungsschritte im Vorfeld eingebun-
    en wird, und zwar auch in der Art, dass, wie es im An-
    rag der CDU/CSU vom 25. Januar 2005 noch heißt, mit
    em Bundestag Einvernehmen hergestellt wird.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wenn sich die derzeitige Bundesregierung, in der ja
    uch Abgeordnete der damaligen Opposition vertreten
    ind, nicht an das hält, was damals gesagt wurde, und
    enn auch die Frau Bundeskanzlerin in diesem Punkt
    icht den Mut hat, dem Parlament die Rechte zu geben,
    ie sie damals selbst eingefordert hat, dann hat die Bun-
    esregierung ein Glaubwürdigkeitsproblem. Deshalb
    erden wir dieses Thema weiterhin massiv propagieren.
    ir als FDP sagen deshalb auch zum Bundesaußen-
    inister: Trauen Sie in den Bereichen europäische Fi-

    anzen und auch Mitwirkungsrechte der frei gewählten
    arlamentarier dem Bundestag mehr zu. Wir sind hier
    eine Populisten, die ein „race to the bottom“ veranstal-
    en wollen. Wir wollen mit der Regierung Schritte für
    ie EU unternehmen: beim Geld, bei der Erweiterung,
    ei der Verfassung. Das geht aber nur, wenn wir nicht
    ur hinterher abnicken dürfen, sondern auch mitreden
    ürfen.

    Danke schön.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)