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    7. Weisskirchen,PD-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/39 plan des Bundes 2005 bis 2009 (Drucksachen 16/751, 16/1348, 16/1327) 6 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Drucksachen 16/1304, 16/1324) . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 16/1305, 16/1324) . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Neubesetzung des Amtes 3534 B 3534 C 3534 D 3536 A 3543 A 3548 C 3549 C 3552 D 3557 B 3581 A 3582 C 3582 D 3585 A Deutscher B Stenografisch 39. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Absetzung des Tagesordnungspunktes I.13 d . . Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Rainer Arnold . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (Drucksachen 16/750, 16/1348) . . . . . . . . b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- D D O D D C D P W M H M 3533 A 3534 B 3612 A 3534 B Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3558 C undestag er Bericht ung n 21. Juni 2006 t : r. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . r. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Lothar Bisky (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . hristine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . etra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . olfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3561 A 3566 A 3570 A 3570 B 3570 D 3571 C 3572 D 3574 D 3577 D 3579 B 3580 B 3580 D des Koordinators für die deutsch-russische zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit (Drucksache 16/1885) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3585 A II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . . Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 16/1313, 16/1324) . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Andreas Weigel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 H I H J A D D H H 1 D E F N B U D A M 1 i Z A S P d U 3 F v ( G D 3585 B 3587 A 3589 C 3591 B 3594 A 3595 C 3598 B 3599 B 3600 D 3601 C 3602 C 3603 D 3605 A 3605 D 3606 C 3608 A 3610 A 3608 A 3608 B 3612 A 3612 D 3614 B 3615 C 3616 A 3618 C 3619 D 3622 A 3623 A 3624 A 3625 B 3626 C 3629 A Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 16/1319, 16/1324) . . . . . . . ellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . ris Hoffmann (Wismar) (SPD) . . . . . . . . . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . ochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . artwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . 0 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksache 16/1324) . . . . . . . . . . . . . . . r. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . wald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . orbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . aniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . nnette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . ax Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 16/1306, 16/1324) . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 3: ntrag der Abgeordneten Ernst Burgbacher, abine Leutheusser-Schnarrenberger, Gisela iltz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion er FDP: Konsequenzen ziehen aus dem rteil des Europäischen Gerichtshofs vom 0. Mai 2006 zur Weitergabe europäischer luggastdaten an die Vereinigten Staaten on Amerika Drucksache 16/1876) . . . . . . . . . . . . . . . . . . isela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3630 A 3630 B 3631 A 3632 D 3634 C 3636 C 3638 A 3639 B 3640 A 3641 B 3642 B 3642 C 3643 D 3646 C 3648 C 3650 B 3652 D 3655 D 3657 A 3659 C 3661 B 3661 C 3661 D 3663 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 III Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung der Abgeordneten Ulla Burchardt (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006); Einzelplan 04 – Geschäftsbereich der Bundeskanzlerin und des Bundeskanzleram- tes (Tagesordnungspunkt I.6) . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Erklärung des Abgeordneten Dr. Hermann Scheer (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Auswärti- gen Ausschusses zu dem Antrag der Bundes- regierung: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation EUFOR RD CONGO zur zeitlich befristeten Unterstützung der Friedensmission MONUC der Vereinten Nationen während des Wahlpro- zesses in der Demokratischen Republik Kongo auf Grundlage der Resolution 1671 (2006) des Sicherheitsrates der Verein- ten Nationen vom 25. April 2006 (37. Sit- zung, Tagesordnungspunkt 3 a) . . . . . . . . . . . 3665 C 3667 A 3669 B 3671 A 3673 A 3674 D 3675 A 3675 C 3675 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 3533 (A) ) (B) ) 39. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 3675 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Mein Votum lautet Ja. Liste der entschuldigt * ** A V A Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adam, Ulrich CDU/CSU 21.06.2006* Bär, Dorothee CDU/CSU 21.06.2006 Bätzing, Sabine SPD 21.06.2006 Barnett, Doris SPD 21.06.2006* Bartsch, Dietmar DIE LINKE 21.06.2006 Bollen, Clemens SPD 21.06.2006 Deittert, Hubert CDU/CSU 21.06.2006* Dreibus, Werner DIE LINKE 21.06.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 21.06.2006 Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.06.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 21.06.2006* Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 21.06.2006 Götz, Peter CDU/CSU 21.06.2006 Haustein, Heinz-Peter FDP 21.06.2006 Herrmann, Jürgen CDU/CSU 21.06.2006** Hilsberg, Stephan SPD 21.06.2006 Hirsch, Cornelia DIE LINKE 21.06.2006 Höfer, Gerd SPD 21.06.2006* Hörster, Joachim CDU/CSU 21.06.2006* Dr. Hoyer, Werner FDP 21.06.2006** Kolbow, Walter SPD 21.06.2006 Dr. Lamers (Heidelberg), Karl CDU/CSU 21.06.2006** Niebel, Dirk FDP 21.06.2006 R D S A (D en Abgeordneten für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO nlage 2 Erklärung der Abgeordneten Ulla Burchardt (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschluss- empfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006); hier: Einzel- plan 04 – Geschäftsbereich der Bundeskanzlerin und des Bundeskanzleramtes (Tagesordnungs- punkt I.6) Ich habe versehentlich mit Nein gestimmt. Mein otum lautet Ja. nlage 3 Erklärung des Abgeordneten Dr. Hermann Scheer (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Auswärtigen Aus- schusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation EUFOR RD CONGO zur zeitlich befristeten Unterstützung der Friedensmission MONUC der Vereinten Nationen während des Wahlprozesses in der Demokratischen Republik Kongo auf Grund- lage der Resolution 1671 (2006) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 25. April 2006 (37. Sitzung, Tagesordnungspunkt 3 a) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. aidel, Hans CDU/CSU 21.06.2006** r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 21.06.2006 chily, Otto SPD 21.06.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 39. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Michael Leutert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    eit geraumer Zeit gehört der Koalitionsvertrag zu mei-
    en Lieblingslektüren.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Bravo!)


    ch darf kurz daraus zitieren:

    Vertraglich abgesicherte Nichtverbreitung, Abrüs-
    tung und Rüstungskontrolle sind zentrale Anliegen
    der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik. Wir
    halten an dem langfristigen Ziel der vollständigen
    Abschaffung aller Massenvernichtungswaffen fest.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD]: Gut gelesen!)


    iesen Punkt können auch wir als Linke unterschreiben
    nd unterstützen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nun gibt es im Einzelplan des Auswärtigen Amtes ei-
    en Titel, in dem auch Mittel zur Minenbeseitigung be-






    (A) )



    (B) )


    Michael Leutert
    reitgestellt werden. Leider muss man feststellen, dass
    diese Gelder von ehemals 12 Millionen Euro auf jetzt
    knapp 9 Millionen Euro abgeschmolzen werden. Zum
    Vergleich dazu – um die Dimension deutlich zu machen –:
    Der Verteidigungsetat mit einem Volumen von fast
    24 Milliarden Euro – das ist der zweitgrößte Etat – und
    mit etwas mehr als 9 Prozent des Gesamthaushalts ent-
    hält ein Extrakapitel – ich habe das hier schon einmal an
    anderer Stelle gesagt – mit der Bezeichnung „Wehrfor-
    schung, wehrtechnische und sonstige militärische Ent-
    wicklung und Erprobung“. Allein dieses Kapitel umfasst
    circa 1,1 Milliarden Euro. Das sind 0,4 Prozent des Ge-
    samthaushalts. Der Einzelplan 05 umfasst lediglich das
    Doppelte, 0,88 Prozent des Gesamthaushalts. Die Mittel
    in diesem Kapitel sind natürlich um 153 Millionen Euro
    aufgestockt worden. Hier scheinen die Schwerpunktset-
    zungen etwas verfehlt zu sein. Haushaltsplan und Koali-
    tionsvertrag passen an dem Punkt meines Erachtens
    nicht so ganz zusammen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Auch die CDU/CSU war schon einmal Oppositions-
    partei.


    (Markus Löning [FDP]: Das merkt man gar nicht mehr!)


    Im März 2002 stellte die CDU/CSU-Fraktion einen An-
    trag im Bundestag, auch von Frau Merkel unterzeichnet,
    in dem es unter anderem heißt – ich zitiere –:

    Jahr für Jahr sind mehrere tausend zivile Minenop-
    fer zu beklagen. In allen Teilen der Welt gibt es
    Länder, in denen Minen in einer so großen Menge
    verlegt wurden, dass sie eine immense Gefahr für
    die Bevölkerung darstellen ...

    Sie kommt zu der Schlussfolgerung:

    Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregie-
    rung auf, ... den nationalen Beitrag für Minenräum-
    projekte und die Minenopferhilfe signifikant zu er-
    höhen.

    Damals war ein Betrag von 9,5 Millionen Euro einge-
    stellt. Sie sprachen von signifikanter Erhöhung und nicht
    von Kürzung in diesem Bereich. Ich frage Sie einfach,
    ob Sie mir sagen können, warum Sie jetzt, wo Sie die
    Chance haben, das durchzusetzen, was Sie eigentlich
    wollten, das nicht in die Tat umsetzen.

    Ich glaube auch nicht, dass das am Widerstand der
    SPD liegt. Immerhin meinte der ehemalige Bundestags-
    präsident Wolfgang Thierse – Zitat –:

    Über 30 000 Menschen kommen jährlich durch Mi-
    nen ums Leben oder werden durch sie schwer ver-
    letzt. Sie treffen ihre Opfer unvorbereitet und völlig
    wahllos auf grausamste Weise. Es muss alles getan
    werden, um diesem Wahnsinn ein Ende zu machen.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich kann also hier
    im Hohen Hause eine breite Mehrheit feststellen – die
    FDP und die Grünen haben ähnlich gelagerte Anträge in
    den letzten Legislaturperioden gestellt –, was die Mittel
    für Minenbeseitigung betrifft. Deshalb kann ich Sie nur
    darum bitten, unserem heute vorliegenden Änderungsan-

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    (C (D rag zuzustimmen, die Mittel für die Minenbeseitigung u verdoppeln, nämlich auf 16 Millionen Euro zu erhöen. Wir alle haben also heute die Chance, unseren Woren Taten folgen zu lassen. Danke. (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Nächster Redner ist der Kollege Gert Weisskirchen,

PD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gert Weisskirchen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    er Außenminister hat den Krisenbogen beschrieben,
    er uns direkt berührt, in dessen räumlicher Nähe wir le-
    en: die arabische Welt. Sie befindet sich in einem fun-
    amentalen Wandel und in einem Umbruch, der viel tie-
    er geht als das, was wir Europäer an Umbrüchen in den
    etzten 15 Jahren erlebt haben.

    Wenn man sich die Region genau anschaut, dann wird
    uch klar, warum es so einen dramatischen Unterschied
    ibt zwischen den Transformationsprozessen, die in Eu-
    opa stattgefunden haben und noch stattfinden, und dem,
    as der arabischen Welt bevorsteht. Dort gibt es keinen
    nker, an dem sich die Länder festhalten können. An-
    ers war es bei den Ländern, die damals den Wandel in
    steuropa durchgesetzt haben. Sie hatten einen Anker:
    ie konnten in die Europäische Union, nach Westen und
    ich dort erstens in Bezug auf Stabilität, Konsolidierung
    nd Demokratie und zweitens in Richtung ökonomischer
    odernisierung orientieren. So konnten sie den Versuch

    nternehmen, zivilisatorische Nachholprozesse zu orga-
    isieren. Das ist der Unterschied zur arabischen Welt.

    Unsere Aufgabe ist es, der arabischen Welt in dieser
    ituation, die zurzeit erlebt wird und die in Angst, zum
    eil in Verzweiflung mündet, eine vernünftige, kluge
    ntwort zu geben. Die auswärtige Kultur- und Bildungs-
    olitik, der Islamdialog ist eine solche Antwort. Ich bin
    roh darüber, dass der Außenminister am Schluss seiner
    ede deutlich gemacht hat, dass die auswärtige Kultur-
    olitik einer der ganz zentralen Punkte – mit Blick auf
    as, was künftig zu tun ist, vielleicht sogar das Herz-
    tück – unserer Außenpolitik ist. Ich bin froh darüber,
    ass das in Ihren Händen ist. Diese Politik wird fortge-
    etzt und das Parlament wird Sie dabei unterstützen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie der Abg. Marieluise Beck [Bremen] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Die Angst, die man in der arabischen Welt erleben
    ann, sucht sich Fluchtwege. Um nur ein Beispiel zu
    ennen: Seit 1976 ist die Hälfte aller Ärztinnen und
    rzte – vorwiegend Ärzte –, die in der arabischen Welt

    usgebildet worden sind, ausgewandert, in die USA oder
    n die Europäische Union. Die Angst verlangt aber eine
    ndere Antwort. Diese Antwort zu finden, dazu können
    ir etwas beitragen. Wir können die entwickelten






    (A) )



    (B) )


    Gert Weisskirchen (Wiesloch)

    Instrumente verstärken und, wo es nötig ist, zuspitzen.
    Zum Beispiel halte ich es für zwingend erforderlich,
    dass der Islamdialog an folgendem Punkt ergänzt und
    erweitert wird, Herr Außenminister: Wir sollten nicht al-
    leine – was wichtig genug ist – mit den politischen Ak-
    teuren, etwa Parlamentariern, in diesen Regionen Kon-
    takte pflegen und ausbauen, sondern darüber hinaus den
    Jugendlichen in dieser Region die Chance zu einer Be-
    gegnung mit Jugendlichen der Europäischen Union ge-
    ben. Ich glaube, dass das eines der ganz zentralen neuen
    Instrumente sein muss. Damit ist schon begonnen wor-
    den, aber das muss ausgebaut und verstärkt werden.
    Denn die Begegnung zwischen jungen Menschen ist Teil
    dessen, wonach die islamische Welt – das ist einer der
    Gründe, warum sie sich gegenwärtig in Aufruhr befindet –
    geradezu sehnsüchtig sucht: Anerkennung und Achtung
    ihrer eigenen Religion.

    Ich glaube, an diesem Punkt kann der Islamdialog ein
    ungeheuer vernünftiges, kluges Instrument sein, das un-
    verzichtbar ist und an dem wir weiterarbeiten müssen,
    liebe Kolleginnen und Kollegen.


    (Beifall bei der SPD)


    Das ist auch deshalb nötig, weil die Modernisierungs-
    versuche, die in der arabischen Welt seit Jahrzehnten un-
    ternommen werden, allesamt gescheitert sind, und zwar
    auch deshalb, weil die Konzepte, die als Modernisie-
    rungsversuche überlegt worden sind, entliehene Kon-
    zepte waren; entliehen aus der europäischen Welt nach
    dem Vorbild des Kolonialismus. Der erste Versuch war,
    den Nationalismus zu adaptieren, zu übernehmen, ob-
    wohl die Europäer schon damals erkannt hatten, dass das
    falsch war. Ich nenne nur das Beispiel der PLO. Der Ver-
    such, den Nationalismus auf die eigene Region zu über-
    tragen, ist gescheitert; er musste scheitern. Schon in dem
    Moment war klar, dass der blinde Aktionismus der PLO
    nur in die Leere gehen oder gar zu etwas viel Gefährli-
    cherem führen kann – das war schon zu Beginn zu er-
    kennen –: In dem Moment, wo die Enttäuschungen über
    die Fehlkonzepte der europäischen Welt, wie etwa der
    Nationalismus eines war, in dieser Region explodieren,
    gibt es einen Adressaten, bei dem man den Hass abladen
    kann, nämlich Israel.