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ID1603904500

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    Vokabeln: 2
    1. Ja,: 1
    2. bitte.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/39 plan des Bundes 2005 bis 2009 (Drucksachen 16/751, 16/1348, 16/1327) 6 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Drucksachen 16/1304, 16/1324) . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 16/1305, 16/1324) . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Neubesetzung des Amtes 3534 B 3534 C 3534 D 3536 A 3543 A 3548 C 3549 C 3552 D 3557 B 3581 A 3582 C 3582 D 3585 A Deutscher B Stenografisch 39. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Absetzung des Tagesordnungspunktes I.13 d . . Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Rainer Arnold . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (Drucksachen 16/750, 16/1348) . . . . . . . . b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- D D O D D C D P W M H M 3533 A 3534 B 3612 A 3534 B Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3558 C undestag er Bericht ung n 21. Juni 2006 t : r. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . r. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Lothar Bisky (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . hristine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . etra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . olfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3561 A 3566 A 3570 A 3570 B 3570 D 3571 C 3572 D 3574 D 3577 D 3579 B 3580 B 3580 D des Koordinators für die deutsch-russische zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit (Drucksache 16/1885) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3585 A II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . . Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 16/1313, 16/1324) . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Andreas Weigel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 H I H J A D D H H 1 D E F N B U D A M 1 i Z A S P d U 3 F v ( G D 3585 B 3587 A 3589 C 3591 B 3594 A 3595 C 3598 B 3599 B 3600 D 3601 C 3602 C 3603 D 3605 A 3605 D 3606 C 3608 A 3610 A 3608 A 3608 B 3612 A 3612 D 3614 B 3615 C 3616 A 3618 C 3619 D 3622 A 3623 A 3624 A 3625 B 3626 C 3629 A Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 16/1319, 16/1324) . . . . . . . ellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . ris Hoffmann (Wismar) (SPD) . . . . . . . . . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . ochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . artwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . 0 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksache 16/1324) . . . . . . . . . . . . . . . r. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . wald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . orbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . aniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . nnette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . ax Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 16/1306, 16/1324) . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 3: ntrag der Abgeordneten Ernst Burgbacher, abine Leutheusser-Schnarrenberger, Gisela iltz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion er FDP: Konsequenzen ziehen aus dem rteil des Europäischen Gerichtshofs vom 0. Mai 2006 zur Weitergabe europäischer luggastdaten an die Vereinigten Staaten on Amerika Drucksache 16/1876) . . . . . . . . . . . . . . . . . . isela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3630 A 3630 B 3631 A 3632 D 3634 C 3636 C 3638 A 3639 B 3640 A 3641 B 3642 B 3642 C 3643 D 3646 C 3648 C 3650 B 3652 D 3655 D 3657 A 3659 C 3661 B 3661 C 3661 D 3663 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 III Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung der Abgeordneten Ulla Burchardt (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006); Einzelplan 04 – Geschäftsbereich der Bundeskanzlerin und des Bundeskanzleram- tes (Tagesordnungspunkt I.6) . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Erklärung des Abgeordneten Dr. Hermann Scheer (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Auswärti- gen Ausschusses zu dem Antrag der Bundes- regierung: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation EUFOR RD CONGO zur zeitlich befristeten Unterstützung der Friedensmission MONUC der Vereinten Nationen während des Wahlpro- zesses in der Demokratischen Republik Kongo auf Grundlage der Resolution 1671 (2006) des Sicherheitsrates der Verein- ten Nationen vom 25. April 2006 (37. Sit- zung, Tagesordnungspunkt 3 a) . . . . . . . . . . . 3665 C 3667 A 3669 B 3671 A 3673 A 3674 D 3675 A 3675 C 3675 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 3533 (A) ) (B) ) 39. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 3675 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Mein Votum lautet Ja. Liste der entschuldigt * ** A V A Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adam, Ulrich CDU/CSU 21.06.2006* Bär, Dorothee CDU/CSU 21.06.2006 Bätzing, Sabine SPD 21.06.2006 Barnett, Doris SPD 21.06.2006* Bartsch, Dietmar DIE LINKE 21.06.2006 Bollen, Clemens SPD 21.06.2006 Deittert, Hubert CDU/CSU 21.06.2006* Dreibus, Werner DIE LINKE 21.06.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 21.06.2006 Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.06.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 21.06.2006* Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 21.06.2006 Götz, Peter CDU/CSU 21.06.2006 Haustein, Heinz-Peter FDP 21.06.2006 Herrmann, Jürgen CDU/CSU 21.06.2006** Hilsberg, Stephan SPD 21.06.2006 Hirsch, Cornelia DIE LINKE 21.06.2006 Höfer, Gerd SPD 21.06.2006* Hörster, Joachim CDU/CSU 21.06.2006* Dr. Hoyer, Werner FDP 21.06.2006** Kolbow, Walter SPD 21.06.2006 Dr. Lamers (Heidelberg), Karl CDU/CSU 21.06.2006** Niebel, Dirk FDP 21.06.2006 R D S A (D en Abgeordneten für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO nlage 2 Erklärung der Abgeordneten Ulla Burchardt (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschluss- empfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006); hier: Einzel- plan 04 – Geschäftsbereich der Bundeskanzlerin und des Bundeskanzleramtes (Tagesordnungs- punkt I.6) Ich habe versehentlich mit Nein gestimmt. Mein otum lautet Ja. nlage 3 Erklärung des Abgeordneten Dr. Hermann Scheer (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Auswärtigen Aus- schusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation EUFOR RD CONGO zur zeitlich befristeten Unterstützung der Friedensmission MONUC der Vereinten Nationen während des Wahlprozesses in der Demokratischen Republik Kongo auf Grund- lage der Resolution 1671 (2006) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 25. April 2006 (37. Sitzung, Tagesordnungspunkt 3 a) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. aidel, Hans CDU/CSU 21.06.2006** r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 21.06.2006 chily, Otto SPD 21.06.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 39. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Wolfgang Börnsen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    erren! Petra Merkel, Sie haben mit Art und Ausrich-
    ung Ihrer Rede genau das praktiziert, was Sie von ande-
    en gewünscht haben, nämlich eine positive Einstellung






    (A) )



    (B) )


    Wolfgang Börnsen (Bönstrup)

    zu vermitteln, ohne dabei die notwendige Differenzie-
    rung aus den Augen zu verlieren. Herzlichen Dank.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Mit dem Etat der Bundeskanzlerin entscheiden wir
    auch heute gewissermaßen über den hochkarätigen Edel-
    stein dieses Etats, nämlich die Kulturförderung.
    Deutschland hat eine der vitalsten Kulturszenen in der
    Welt.


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


    Ob im Musiktheater, in der modernen Kunst, ob in der
    Literatur bis hin zu Fernseh- und Filmproduktionen:
    Kreativ, kritisch, herausfordernd bis anmaßend präsen-
    tiert sich die Spitzenkultur in unserem Land. Kultur ist
    gut für uns und Kultur tut gut.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Sie kostet zwar viel, aber Unkultur kostet noch viel
    mehr.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Es ist bemerkenswert um die Kulturnation Deutsch-
    land bestellt. Das gilt für die Qualität, das gilt auch für
    die Quantität: mehr als 110 000 Theater-, Opern- und
    Musicalaufführungen jährlich, mehr als 7 000 Konzerte,
    die von über 35 Millionen Menschen besucht werden,
    mehr als 6 500 Museen und Ausstellungshäuser mit über
    100 Millionen Besuchern. Die Bundesliga dagegen
    kommt gerade einmal auf 10 Millionen Zuschauer. Da
    können Sie einmal sehen, welchen Stellenwert bei uns
    die Kultur einnimmt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Um im Bild dieser Tage zu bleiben: In einigen Kultur-
    bereichen sind wir sogar dabei, weltmeisterlich zu wer-
    den. Auf dem Weltkunstmarkt setzen wir erstklassige
    Akzente. Deutsche Orchester bestimmen europaweit die
    Maßstäbe in der Musik. Literatur aus unserem Land hat
    eine internationale Reputation. Das Kulturland Deutsch-
    land zeigt Kraft und Kreativität.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Die Kultur ist dabei nicht nur ein Kostgänger des
    Staates. Sie ist zu einer beispielhaften Wachstumsbran-
    che geworden. Fast 800 000 Menschen arbeiten in Krea-
    tivberufen. Im Vergleich dazu: Die Automobilindustrie
    beschäftigt 620 000 Mitarbeiter. Innerhalb der letzten
    zehn Jahre ist die Anzahl der Kulturschaffenden bei uns
    um 31 Prozent gestiegen – ein jährliches Wachstum von
    3,4 Prozent! Jeder Zweite davon ist selbstständig. Kultur
    und Kunst haben sich zu einem Jobmotor gemausert. Die
    Wertschöpfung im Kreativsektor betrug 2003 beacht-
    liche 35 Milliarden Euro – 5 Milliarden mehr, als die
    Energiebranche auf die Beine brachte. Kultur schafft Be-
    schäftigung!

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    (C (D (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das von manchen Kulturkritikern verbreitete Bild ei-
    es nur muffigen, kleinkarierten Landes stimmt objektiv
    icht. Deutschland ist wieder, besonders im Kulturbe-
    eich, zu einem Land der Ideen geworden. Die meisten
    nmeldungen beim Europäischen Patentamt kommen

    us der Bundesrepublik. Solche Erfolge kommen nicht
    on ungefähr. Sie sind das Resultat einer an Freiheit
    rientierten Kulturpolitik des Bundes, der Länder und
    er Kommunen. Hier ist ein kreativer Bodensatz entstan-
    en, der schöpferische Kräfte freisetzt und zu einem
    ufbruch in der Gesellschaft führt. Glücklicherweise
    iktiert nicht die Nützlichkeit maßgeblich die Kulturför-
    erung, sondern das Wissen um ihre identitätsstiftende
    irkung. Kulturelle Bildung schafft Toleranzkompe-

    enz. Sie ist das Salz im Flechtwerk der Demokratie.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    ir verstehen Kunst und Kultur nicht als Dekoration.
    ie sind existenzieller Teil unseres Staatsverständnisses.

    Im Einigungsvertrag nimmt dieser Gedanke eine
    chlüsselfunktion ein. Heute, 15 Jahre später, lässt sich
    eststellen: Kunst und Kultur haben durch die Wirkungs-
    räfte der Wiedervereinigung einen dynamischen Schub
    nd neue schöpferische Kraft bekommen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    it ihren Finanzbeiträgen für die Kultur haben alle Bun-
    esregierungen diesen Prozess von Anfang an konstruk-
    iv und verlässlich begleitet. Fast 1 Milliarde Euro für
    ie Bundeskultur sind zu einer festen Größe geworden.

    Fast auf den Tag genau 15 Jahre nach dem hauchdün-
    en Hauptstadtbeschluss zugunsten Berlins lässt sich be-
    egen: Unser Kulturstaat ist in seiner Hauptstadt er-
    ennbar und erlebbar. Berlin ist zu einem erstklassigen
    ulturschaufenster geworden.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    eder zweite Euro für die Bundeskultur wird hier inves-
    iert. Ob allerdings alle Investitionen der Erfüllung ge-
    amtstaatlicher Aufgaben entsprechen, ist von den Mit-
    liedern des Haushaltsausschusses kritisch zu prüfen,
    teffen Kampeter.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


    Auf jeden Fall praktiziert Staatsminister Bernd
    eumann mit Professionalität und Pragmatismus Kultur-

    örderung in der Kontinuität seiner Vorgänger. Für je-
    anden, der bedingt durch die vorgezogene Bundestags-
    ahl fast ein Dutzend kultur- und geschichtspolitische
    austellen aus dem Stand hat übernehmen müssen, sind

    eine bisherigen Erfolge anerkennenswert. Das gilt auch
    ür die Erhöhung der Mittel des Kulturhaushalts.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Die Bundeskanzlerin hat zutreffend von einer zweiten
    ründerzeit in der Kultur gesprochen und damit nicht
    ur die neuen Medien gemeint. Die eindrucksvolle, wür-






    (A) )



    (B) )


    Wolfgang Börnsen (Bönstrup)

    dige Eröffnung des Deutschen Historischen Museums
    ist ein Beispiel dafür. Geschichte als Mahnung, als Sinn-
    stiftung, aber auch als Aufforderung zur Mitgestaltung
    an einer weltoffenen Demokratie der Partizipation!


    (Vorsitz: Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms)


    Für eine solch sachgerechte Ausrichtung wäre zu for-
    dern, dass im Rahmen der Föderalismusreform für
    Art. 23 eine Formulierung gefunden wird, die unserem
    föderalen Staat in Brüssel eine einheitliche gesamtstaatli-
    che Interessenwahrnehmung garantiert. Außerdem – das
    gilt auch für die EU – müssen wir uns einer Initiative an-
    schließen, die unser Parlamentspräsident angestoßen hat,
    nämlich Deutsch als dritte Amtssprache aus den Brüsse-
    ler Verhandlungen nicht auszuklammern.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wer diesem Anspruch gerecht werden will, der muss
    auch dafür sorgen, dass die Förderung der Sprachkom-
    petenz eine der Kernaufgaben der Kulturpolitik bleibt
    und im Land praktiziert wird – das ist auch wichtig für
    unsere Außendarstellung –; denn Sprache schafft Identi-
    tät und öffnet erst die Tür zur Integration.

    Ich komme zum Ende.



Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Ja, bitte.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Wolfgang Börnsen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Das Bildungswesen in Deutschland, das auf dem Weg

    zur flächendeckenden Ganztagsschule ist, braucht ein
    Bündnis mit der Breitenkultur. Die Breitenkultur ist ne-
    ben der Spitzenkultur einer der kreativsten und beacht-
    lichsten Bereiche in unserer Demokratie. 7 Millionen
    Menschen sind in diesem Bereich ehrenamtlich tätig. Sie
    sollten in einer Kulturdebatte ebenso Anerkennung und
    Unterstützung finden wie die Spitzenkultur.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)