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ID1603900200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/39 plan des Bundes 2005 bis 2009 (Drucksachen 16/751, 16/1348, 16/1327) 6 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt (Drucksachen 16/1304, 16/1324) . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 16/1305, 16/1324) . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Neubesetzung des Amtes 3534 B 3534 C 3534 D 3536 A 3543 A 3548 C 3549 C 3552 D 3557 B 3581 A 3582 C 3582 D 3585 A Deutscher B Stenografisch 39. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Absetzung des Tagesordnungspunktes I.13 d . . Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Rainer Arnold . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (Drucksachen 16/750, 16/1348) . . . . . . . . b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- D D O D D C D P W M H M 3533 A 3534 B 3612 A 3534 B Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3558 C undestag er Bericht ung n 21. Juni 2006 t : r. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . r. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Lothar Bisky (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . hristine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . etra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . olfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3561 A 3566 A 3570 A 3570 B 3570 D 3571 C 3572 D 3574 D 3577 D 3579 B 3580 B 3580 D des Koordinators für die deutsch-russische zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit (Drucksache 16/1885) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3585 A II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . . Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 16/1313, 16/1324) . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Andreas Weigel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 H I H J A D D H H 1 D E F N B U D A M 1 i Z A S P d U 3 F v ( G D 3585 B 3587 A 3589 C 3591 B 3594 A 3595 C 3598 B 3599 B 3600 D 3601 C 3602 C 3603 D 3605 A 3605 D 3606 C 3608 A 3610 A 3608 A 3608 B 3612 A 3612 D 3614 B 3615 C 3616 A 3618 C 3619 D 3622 A 3623 A 3624 A 3625 B 3626 C 3629 A Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 16/1319, 16/1324) . . . . . . . ellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . ris Hoffmann (Wismar) (SPD) . . . . . . . . . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . ochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . artwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . eidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . 0 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksache 16/1324) . . . . . . . . . . . . . . . r. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . wald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . orbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . aniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . nnette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . ax Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 16/1306, 16/1324) . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 3: ntrag der Abgeordneten Ernst Burgbacher, abine Leutheusser-Schnarrenberger, Gisela iltz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion er FDP: Konsequenzen ziehen aus dem rteil des Europäischen Gerichtshofs vom 0. Mai 2006 zur Weitergabe europäischer luggastdaten an die Vereinigten Staaten on Amerika Drucksache 16/1876) . . . . . . . . . . . . . . . . . . isela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3630 A 3630 B 3631 A 3632 D 3634 C 3636 C 3638 A 3639 B 3640 A 3641 B 3642 B 3642 C 3643 D 3646 C 3648 C 3650 B 3652 D 3655 D 3657 A 3659 C 3661 B 3661 C 3661 D 3663 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 III Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung der Abgeordneten Ulla Burchardt (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006); Einzelplan 04 – Geschäftsbereich der Bundeskanzlerin und des Bundeskanzleram- tes (Tagesordnungspunkt I.6) . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Erklärung des Abgeordneten Dr. Hermann Scheer (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Auswärti- gen Ausschusses zu dem Antrag der Bundes- regierung: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation EUFOR RD CONGO zur zeitlich befristeten Unterstützung der Friedensmission MONUC der Vereinten Nationen während des Wahlpro- zesses in der Demokratischen Republik Kongo auf Grundlage der Resolution 1671 (2006) des Sicherheitsrates der Verein- ten Nationen vom 25. April 2006 (37. Sit- zung, Tagesordnungspunkt 3 a) . . . . . . . . . . . 3665 C 3667 A 3669 B 3671 A 3673 A 3674 D 3675 A 3675 C 3675 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 3533 (A) ) (B) ) 39. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 39. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 3675 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Mein Votum lautet Ja. Liste der entschuldigt * ** A V A Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adam, Ulrich CDU/CSU 21.06.2006* Bär, Dorothee CDU/CSU 21.06.2006 Bätzing, Sabine SPD 21.06.2006 Barnett, Doris SPD 21.06.2006* Bartsch, Dietmar DIE LINKE 21.06.2006 Bollen, Clemens SPD 21.06.2006 Deittert, Hubert CDU/CSU 21.06.2006* Dreibus, Werner DIE LINKE 21.06.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 21.06.2006 Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.06.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 21.06.2006* Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 21.06.2006 Götz, Peter CDU/CSU 21.06.2006 Haustein, Heinz-Peter FDP 21.06.2006 Herrmann, Jürgen CDU/CSU 21.06.2006** Hilsberg, Stephan SPD 21.06.2006 Hirsch, Cornelia DIE LINKE 21.06.2006 Höfer, Gerd SPD 21.06.2006* Hörster, Joachim CDU/CSU 21.06.2006* Dr. Hoyer, Werner FDP 21.06.2006** Kolbow, Walter SPD 21.06.2006 Dr. Lamers (Heidelberg), Karl CDU/CSU 21.06.2006** Niebel, Dirk FDP 21.06.2006 R D S A (D en Abgeordneten für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO nlage 2 Erklärung der Abgeordneten Ulla Burchardt (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschluss- empfehlung des Haushaltsausschusses zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006); hier: Einzel- plan 04 – Geschäftsbereich der Bundeskanzlerin und des Bundeskanzleramtes (Tagesordnungs- punkt I.6) Ich habe versehentlich mit Nein gestimmt. Mein otum lautet Ja. nlage 3 Erklärung des Abgeordneten Dr. Hermann Scheer (SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Auswärtigen Aus- schusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation EUFOR RD CONGO zur zeitlich befristeten Unterstützung der Friedensmission MONUC der Vereinten Nationen während des Wahlprozesses in der Demokratischen Republik Kongo auf Grund- lage der Resolution 1671 (2006) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 25. April 2006 (37. Sitzung, Tagesordnungspunkt 3 a) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. aidel, Hans CDU/CSU 21.06.2006** r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 21.06.2006 chily, Otto SPD 21.06.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 39. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 21. Juni 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Rainer Brüderle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    (Zuruf von der CDU/CSU: Ja!)


    Die Empfehlungen des Sachverständigenrates, der
    undesbank und des Bundespräsidenten werden igno-

    iert. Ein führender Sozialdemokrat beschimpft den
    undespräsidenten als Besserwisser. Sie haben gestern
    rkannt, dass Deutschland ein Sanierungsfall ist. – Das
    st die Situation. Deshalb sollten wir nicht über den Re-
    räsentationsetat der Kanzlerin sprechen, sondern über
    hre Politik.


    (Beifall des Abg. Jürgen Koppelin [FDP])


    Sie haben an dieser Stelle versprochen, mehr Freiheit
    u wagen. Ist es mehr Freiheit, wenn Sie die Menschen






    (A) )



    (B) )


    Rainer Brüderle
    in Deutschland mit 20 Milliarden Euro pro Jahr mehr ab-
    kassieren? Das ist nicht mehr Freiheit, das ist weniger
    Freiheit. Das ist die Realität.


    (Beifall bei der FDP – Petra Merkel [Berlin] [SPD]: Sie haben aber einen komischen Freiheitsbegriff!)


    Statt mehr Eigenverantwortung bekommen wir mehr Be-
    vormundung, statt mehr Freiheit mehr Regulierung.
    Deutschland freut sich, wenn die Kanzlerin die National-
    elf anfeuert. Aber ein bisschen Schwung, wie Sie ihn im
    Dortmunder Westfalenstadion und gestern im Berliner
    Olympiastadion gezeigt haben, könnten Sie schon in die
    Regierung mitbringen.

    Enttäuschung macht sich im Land breit. Manche keh-
    ren Ihrer Partei den Rücken. Andere hoffen noch darauf,
    dass Sie sich zu mehr Freiheit bekennen.


    (Zurufe von der CDU/CSU)


    Selbst Herr Thumann vom BDI hat seine vornehme Zu-
    rückhaltung aufgegeben. Da hilft es auch nichts, dass Sie
    Herrn Röttgen aus Ihrer Prätorianergarde dorthin abord-
    nen. Die Stimmung wird schlechter, weil keine entspre-
    chende Politik umgesetzt wird.


    (Beifall bei der FDP – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Dummes Zeug!)


    Nehmen wir nur die Familienpolitik. Weil Sie nicht
    mehr wissen, wen Sie eigentlich alimentieren bzw. un-
    terstützen wollen, erhalten alle ein bisschen. Sie schaffen
    neue bürokratische Regeln. Wahrscheinlich sind Sie
    froh, dass es den Normenkontrollrat noch nicht gibt,
    und hoffen, dass die Menschen deshalb mehr Kinder
    kriegen. Es geht doch nicht um eine Art Zuchtprämie für
    Doppelverdiener; es geht um bessere Betreuung und da-
    rum, Familie und Beruf besser zu vereinbaren. Das muss
    Kernstück der Politik sein.


    (Beifall bei der FDP)


    Generell sollten Sie von der Subventionitis die Finger
    lassen. Sie haben vor wenigen Tagen die größte Steuer-
    erhöhung in der Geschichte des Landes im Bundesrat ab-
    segnen lassen. Sie mussten den Ländern 500 Millionen
    Euro zahlen, damit Sie eine Mehrheit bekommen. Auch
    das muss der Steuerzahler blechen. Es bleibt dabei: Sie
    nehmen dem Bauern ein Schwein, geben ihm drei Kote-
    letts zurück und dafür soll er sich auch noch bedanken.
    Das ist keine überzeugende Politik.


    (Beifall bei der FDP)


    Dann „pofallat“ es in der Debatte über das Ehegatten-
    splitting. Das ist eine Scheindebatte. Sie kennen die Ver-
    fassungslage. Ich kann dazu nur sagen: „Pofallala“. Das
    ist kein Ansatz, der überzeugen kann.


    (Beifall bei der FDP – Widerspruch bei der CDU/CSU)


    Führen Sie eine Flat Tax mit anständigen Kinderfreibe-
    trägen ein! Dann haben Sie mit einem Schlag viele Pro-
    bleme gelöst. Beim Antidiskriminierungsgesetz hat die
    Union alle Vorsätze über Bord geworfen.

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    (C (D it der Forderung nach einer Eins-zu-eins-Umsetzung ind Sie in den Wahlkampf gezogen. Damals haben Sie, rau Bundeskanzlerin, wörtlich an die Adresse von Rotrün gesagt – ich zitiere –: Sie haben wieder draufgesat elt. Das sind die Leute leid, weil sie spüren, dass sie in uropa nicht mehr wettbewerbsfähig sind. – Das haben ie vor der Wahl richtig erkannt. Jetzt sind Sie als Bettorleger der SPD gelandet und setzen mit der SPD das m, was die Grünen wollten. (Beifall bei der FDP – Beifall beim BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    (Beifall bei der FDP)


    as Gleichbehandlungsgesetz läutet das Ende der Ver-
    ragsfreiheit ein. Ihr Gesetz ist ein Antigleichbehand-
    ungsgesetz. Die Benachteiligten werden noch weniger
    hancen haben, da die Angst vor der Prozessflut dazu

    ührt, dass es weniger Einstellungschancen gibt. Sie ha-
    en vor der Wahl immer gesagt: Versprochen, gebro-
    hen. – Das haben Sie nach der Wahl vergessen.

    Meine Damen und Herren von der Union, Sie haben
    ich das alte Weltbild der SPD überstülpen lassen. Das
    st das falsche Weltbild. Es ist von gestern. Die Sozialde-
    okratisierung der Union ist erschreckend schnell vo-

    angeschritten. Wir werden von zwei sozialdemokrati-
    chen Parteien regiert.


    (Beifall bei der FDP)


    ine ist rot angestrichen, die andere ist schwarz angestri-
    hen und beide sind falsch programmiert. Das ist die Si-
    uation.


    (Beifall bei der FDP)


    ir leben von Vielfalt. Gleichmacherei schafft nicht ein-
    al Mittelmaß.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Substanzlose Rede!)


    leichmacherei ist die Orientierung an dem Schlechtes-
    en. Das sehen wir jetzt beim Streit über die Gesund-
    eitsreform. Statt endlich mehr Wahlmöglichkeiten für
    lle zu schaffen, darf jetzt der politische Fliegenpilz
    auterbach seinen Traum von der sozialistischen Ein-
    eitsversicherung umsetzen. Das ist der falsche Weg.


    (Beifall bei der FDP – Zurufe von der CDU/ CSU und der SPD: Oh!)


    ie sind dabei, das funktionierende System der privaten
    rankenkassen kaputtzuschlagen. Die Einbeziehung der
    rivatversicherten in den Gesundheitsfonds kommt einer
    nteignung gleich.


    (Zurufe von der SPD: Oh!)


    ie haben selbst formuliert – ich zitiere Sie, Frau Merkel –:
    a, wo Sie falsche Konzepte vertreten wie zum Beispiel
    ie Bürgerversicherung, würden Sie Deutschland nicht
    utzen, sondern Deutschland schaden. – Das haben Sie
    er SPD gesagt. Versprochen, gebrochen. Jetzt machen
    ie etwas anderes.


    (Beifall bei der FDP)







    (A) )



    (B) )


    Rainer Brüderle
    Die Union ist dabei, im Schatten des FC Klinsmann
    ein weiteres Wahlversprechen zu brechen. Im ganzen
    Land schwenken die Menschen die deutsche, schwarz-
    rot-goldgelbe Fahne. Die Autos fahren mit Fahnen durch
    die Städte. Der neue Fahnenpatriotismus ist die größte
    Straßendemonstration gegen die große Koalition.


    (Lachen bei der CDU/CSU und der SPD)


    Jede deutsche Flagge zeigt: Schwarz-rot allein reicht
    nicht. Da fehlt etwas. Da fehlt nämlich die gelbe Kraft,
    die Vernunft. Dafür kämpfen wir.


    (Beifall bei der FDP – Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Mainz bleibt Mainz, wie es stinkt und lacht! – Zurufe von der CDU/CSU und der SPD: Helau!)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat die Bundeskanzlerin der Bundesrepu-

blik Deutschland, Angela Merkel.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Angela Merkel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wir ha-

    ben in diesen Tagen die Welt zu Gast bei uns in Deutsch-
    land. Deutschland hat lange auf das größte Sportereignis
    nach den Olympischen Spielen hingearbeitet. Die Orga-
    nisatoren haben jede erdenkliche Mühe aufgewandt. Die
    Wirtschaft hat geholfen, zum Beispiel mit der Kampa-
    gne „Deutschland – Land der Ideen“, unser Land nach
    innen und nach außen so zu präsentieren, wie es ist. Die
    Politik hat das Menschenmögliche für die Sicherheit und
    einen reibungslosen Ablauf getan. Viele Tausende Helfe-
    rinnen und Helfer haben keine Mühe und keine Zeit ge-
    scheut – sie tun das auch in diesen Tagen nicht – und
    sich freiwillig zur Verfügung gestellt. Hierfür möchte ich
    allen ganz herzlich danken.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    32 Fußballmannschaften geben ihr Bestes oder haben ihr
    Bestes gegeben, darunter eine deutsche, auf die wir stolz
    sein können.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das alles ist aber nur Vorbereitung, Rahmen und Un-
    terstützung, damit das Vorhaben gelingen kann. Das Ei-
    gentliche leisten die Bürgerinnen und Bürger dieses Lan-
    des. Wie ich finde, tun sie das einfach großartig. Sie sind
    die eigentlichen Gastgeber. Sie feiern mit Begeisterung
    die Siege der eigenen und der anderen Mannschaften.
    Sie leiden mit, sie trösten sich gegenseitig und freuen
    sich miteinander. Wenn ich sehe, welches Potenzial an
    Begeisterung und Fröhlichkeit in unserem Lande steckt,
    wenn ich sehe, wie andere in diesen Tagen von außen
    auf uns schauen und begeistert sind, dann wird mir nicht
    bange, dass unser Land die Herausforderungen, vor de-
    nen es steht, nicht meistern könnte.

    S
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    (C (D (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Ich bin ganz fest davon überzeugt, hier liegt der
    chlüssel für das Gelingen. Die Bürgerinnen und Bürger,
    ür die wir Politik machen, sind diejenigen, die unser
    and stark machen. Politik setzt einen Rahmen; Politik
    chafft Voraussetzungen; Politik muss deutlich machen,
    ass wir Vertrauen in die Menschen dieses Landes ha-
    en. Nur dann – davon bin ich überzeugt – können wir
    ie Schwierigkeiten überwinden, vor denen wir stehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Das gilt auch für die Schwierigkeiten in der Außenpo-
    itik. Ich möchte an dieser Stelle nur erwähnen, der Bun-
    esaußenminister und ich haben in vielen Gesprächen
    it einen Beitrag dazu geleistet, dass die Europäische
    nion zusammen mit den Vereinigten Staaten von Ame-

    ika, Russland und China dem Iran ein Angebot unter-
    reitet hat. Ich hoffe, dass der Iran auf dieses Angebot
    ingeht und die Chance nutzt, einen Konflikt, der diese
    elt bedrückt, zu beseitigen, und zwar auf diplomati-

    chem Wege. Ich hoffe, dass die Vernunft siegt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir haben auf der letzten Tagung des Europäischen
    ates in Brüssel einen Beitrag dazu geleistet, Wege zu

    inden, wie die Europäische Union im Nahen Osten trotz
    er Anforderungen, die das Quartett im Nahostprozess
    it Recht stellt, humanitäre Hilfe leisten kann. Trotzdem

    agen wir der Hamas ganz deutlich: Ihr müsst das Exis-
    enzrecht Israels anerkennen; ihr müsst auf Gewalt als
    ösungsmöglichkeit verzichten; ihr müsst akzeptieren,
    ass der Verhandlungsprozess fortgesetzt wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir haben einen Plan erarbeitet, wie wir den Verfas-
    ungsprozess in der Europäischen Union trotz aller
    chwierigkeiten fortsetzen können. Die deutsche Präsi-
    entschaft wird einen Beitrag dazu leisten. Wir haben
    iele gesetzt, die etwas mit Wachstum und Beschäfti-
    ung in Europa zu tun haben. Deutschland muss seinen
    eitrag dazu leisten: Wir müssen zum Beispiel endlich
    ieder die Maastrichtkriterien einhalten.

    So, wie wir die Schwierigkeiten in der Außenpolitik
    eistern können, wenn unsere Politik von einem Ver-

    rauen in die Menschen geprägt ist, so – davon bin ich
    berzeugt – werden wir auch die Schwierigkeiten in der
    nnenpolitik meistern können, wenn wir eine Politik des
    ialogs auf die Beine bringen, die vom Vertrauen in die
    ürger geprägt ist.

    Es ist natürlich das eine, dass eine Opposition – Herr
    rüderle hat es heute wieder vorgemacht – über diesen
    nd jenen Teilaspekt diskutiert und ihn kritisiert.


    (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Keine Beleidigungen!)


    as ist sicherlich auch die Funktion einer Opposition.
    ir alle würden hier gern über Steuersenkungen spre-

    hen; wir würden gern Wohltaten verkünden; wir wür-






    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
    den gern dies und jenes versprechen. Aber ich sage Ih-
    nen: Ich habe eine andere Aufgabe, die Bundesregierung
    hat eine andere Aufgabe und auch die sie tragenden Ko-
    alitionsfraktionen haben eine andere Aufgabe. Sie haben
    die Aufgabe, das Ganze zu sehen, die Dinge im Zusam-
    menhang zu sehen, weil es um ganz Deutschland und
    seine Zukunft geht.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie können wegen Brüderle doch nicht die ganze Opposition beleidigen!)


    Wer sich mit dem Haushalt beschäftigt, wer sich mit
    der Realität beschäftigt – dabei geht es nicht um Schuld-
    zuweisungen –, der muss feststellen: Natürlich ist das
    Wort „Sanierungsfall“ ein hartes Wort. Ich habe aber
    deutlich gemacht, dass das nicht die ganze Realität
    Deutschlands ist. Ich kann mich jedoch vor den Realitä-
    ten dieses Haushaltes nicht drücken.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


    Es gibt ein strukturelles Defizit – das im Übrigen nie-
    mand, auch niemand von der Opposition leugnen kann,
    weil die Zahlen eindeutig sind – von 60 Milliarden Euro.
    Bei aller Detailbetrachtung, die Sie von der Opposition
    in den Haushaltsberatungen angestellt haben, muss man
    sagen: Ihre Vorschläge sind entweder nicht redlich oder
    sie decken nicht einmal die Maßgabe des Art. 115 des
    Grundgesetzes. Das heißt, wenn wir das wollen – zu die-
    ser Überzeugung kommt neben der großen Mehrheit des
    Bundestages auch die große Mehrheit des Bundesrates –,
    dann bleibt uns nichts anderes übrig, als auch zu dem
    Mittel von begrenzten Steuererhöhungen zu greifen.


    (Ulrike Flach [FDP]: Begrenzte Steuererhöhungen?)


    Wir wissen im Übrigen, dass wir den Menschen damit
    schwierige Aufgaben aufbürden. Es ist nicht einfach,
    den Sparerfreibetrag zu reduzieren; es ist nicht einfach,
    die Pendlerpauschale zu reduzieren; es ist nicht einfach,
    die Eigenheimlage zu streichen.


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jahre zu spät!)


    Glauben Sie nicht, dass das irgendeinem der Abgeordne-
    ten hier in diesem Hause leicht fällt. Das zeigt sich im
    Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern. Wir haben
    uns in voller Verantwortung in Bezug auf mögliche Ne-
    benwirkungen einer Mehrwertsteuererhöhung zwi-
    schen Zukunftssicherung und dem, was heute zu tun ist,


    (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Umverteilung!)


    und der Möglichkeit, alles unter den Tisch zu kehren und
    morgen und übermorgen noch schwierigere Schritte zu
    gehen, entschieden. Wir machen dieses Land zukunfts-
    fest.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Diejenigen, die sich einer sachlichen Betrachtung
    nicht verschließen – sei es die Europäische Kommission,

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    (C (D ei es der Bundesrechnungshof, sei es die Bundesbank, ei es die OECD –, weisen darauf hin, dass Steuererhöungen immer problematisch sind, dass sie aber zur onsolidierung unserer Haushalte notwendig sind. eshalb haben wir an dieser Stelle Entscheidungen geroffen; aber sie sind nicht singulär, nicht losgelöst, sonern ganz deutlich in ein Gesamtkonzept eingebettet, das eißt: Sanieren, Reformieren, Investieren. Genau daran rbeiten wir seit sieben Monaten. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Zuruf von der FDP: Falsch gelesen!)


    Wir haben den erfreulichen Sachverhalt, dass die
    irtschaftliche Lage besser ist, als sie manches Jahr
    ar. Wir haben den erfreulichen Sachverhalt, dass wir

    eit Jahren – man kann fast sagen: seit einem Jahrzehnt –
    rstmals keine Zuschüsse mehr für die Bundesagentur
    ür Arbeit brauchen. Wir haben weniger Insolvenzen.

    ir wollen genau diesen Impuls ausnutzen und mit Re-
    ormen und mit Investitionen die Bewegung weitertrei-
    en und gleichzeitig eine Konsolidierung der Haushalte
    urchführen. Diese Entwicklung muss fortgesetzt wer-
    en.

    Das, was wir in sieben Monaten geschafft haben,
    ann sich sehen lassen.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich sehe nichts außer Steuererhöhungen!)


    ir haben verbesserte Abschreibungsregelungen. Wir
    aben die Istbesteuerung so verändert, dass in den neuen
    undesländern besser gearbeitet werden kann. Wir ha-
    en ein Infrastrukturplanungsbeschleunigungsgesetz auf
    en Weg gebracht. Das ist etwas, was Rot-Grün über
    onate und Jahre nicht zustande gebracht hat.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr wahr! Weil die Grünen blockiert haben!)


    6 Großprojekte können jetzt sehr viel schneller durch-
    esetzt werden. Bei 4,5 Millionen Arbeitslosen ist es na-
    ürlich nicht egal, ob ein Großprojekt innerhalb von
    5 oder 20 Jahren umgesetzt wird oder innerhalb von
    ünf oder zehn Jahren.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    eshalb ist es ein spürbarer Fortschritt für die Men-
    chen, dass wir in Zukunft schneller vorankommen wer-
    en.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir haben ein Mittelstandsentlastungsgesetz auf den
    eg gebracht. Meine Damen und Herren von der FDP,
    ir sind jederzeit bereit, gute Vorschläge aufzugreifen.


    (Widerspruch bei der FDP – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Wir haben 500 Vorschläge gemacht, Frau Bundeskanzlerin! – Weiterer Zuruf von der FDP: Alles leere Worte!)







    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
    – Was zum Beispiel den Bürokratieabbau anbelangt,
    muss ich Ihnen sagen: Die Vorschläge, die gemacht wer-
    den, müssen seriös sein.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Etwa so seriös wie Ihr Gleichbehandlungsgesetz?)


    Maßnahmen, die Geld kosten und erneut zu Lücken im
    Haushalt führen, nützen uns überhaupt nichts.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Wir haben die rechtliche Grundlage für die Bildung
    eines Normenkontrollrates geschaffen. Dadurch werden
    wir zum ersten Mal eine systematische Betrachtung der
    Bürokratiekosten auf den Weg bringen. Damit haben un-
    sere Nachbarn in Holland sehr gute Erfahrungen ge-
    macht. Auch die Europäische Kommission führt dieses
    Verfahren jetzt ein. Im Rahmen der deutschen EU-
    Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2007 werden
    wir genau diese Art und Weise des Herangehens weiter
    betreiben. Wir wollen auch auf europäischer Ebene eine
    bessere Rechtsetzung. Weniger Rechtsetzung kann auch
    in Europa mehr und besser für die Bürgerinnen und Bür-
    ger sein. Das, was wir in unserem Lande tun, wollen wir
    auch auf europäischer Ebene tun.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir wissen: Deutschland braucht eine Unternehmen-
    steuerreform. Die Koalition bekennt sich dazu. Der
    Bundesfinanzminister arbeitet an ihren Eckpunkten, die
    noch vor der Sommerpause vorgelegt werden. Hier wer-
    den mutige Schritte gemacht. Denn wir müssen sicher-
    stellen, dass unsere Unternehmen international wettbe-
    werbsfähig arbeiten können, damit sie in Deutschland
    Steuern zahlen und nicht abwandern.


    (Beifall des Abg. Hartmut Koschyk [CDU/ CSU])


    Wir müssen eine vernünftige Balance zwischen klei-
    nen und großen Unternehmen schaffen und uns damit
    auseinander setzen, dass eine Abgeltungssteuer heutzu-
    tage in vielerlei Hinsicht eine moderne Antwort auf die
    Frage der Kapitalbildung darstellt.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr wahr!)


    Wir müssen dafür Sorge tragen, dass auf der einen Seite
    die Kommunen ihre Einnahmen nicht verlieren, dass
    aber auf der anderen Seite das gesamte Steuersystem in
    sich schlüssig und wettbewerbsfähig bleibt. Diese Auf-
    gabe werden wir lösen. Dabei sind wir auf einem guten
    Weg.

    Meine Damen und Herren, alles, was wir tun, orien-
    tiert sich an der Frage: Schaffen wir mehr Arbeitsplätze?
    Angesichts von 4,5 Millionen Arbeitslosen können wir
    nicht zufrieden sein. Der Rückgang der Beschäftigung
    ist zwar in diesem Frühjahr zum ersten Mal gestoppt;
    aber die Situation, in der wir sind, kann uns nicht zufrie-
    den stellen. Wir können weder damit zufrieden sein, dass
    so viele junge Menschen keine Chance haben, Arbeit zu
    bekommen, noch damit, dass so viele Menschen schon
    mit 50 oder 55 Jahren aus dem Arbeitsleben ausschei-

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    (C (D en. Deshalb müssen wir uns an dieser Stelle ganz klar n der Frage orientieren: Was schafft mehr Arbeit? Zu diesem Zweck werden wir in einem dauernden rozess überprüfen: Funktionieren die Instrumente, die ir anwenden? Ich will ganz deutlich sagen: Die Zu ammenlegung von Arbeitslosenund Sozialhilfe war nd bleibt ein richtiger Schritt. Hier gibt es überhaupt ein Vertun. (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie des Abg. Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Oskar Lafontaine [DIE LINKE]: 50 000 Euro nehmen Sie den älteren Arbeitnehmern weg!)


    ber diese zwei Transfersysteme, die zusammengelegt
    urden, haben sehr unterschiedliche Wirkungen. Daher
    üssen wir auch immer wieder kontrollieren: Funktio-

    ieren die Anreizwirkungen dieses Systems? Da wir uns
    as Motto „Fördern und Fordern“ auf die Fahnen ge-
    chrieben haben, müssen wir hinterfragen: Fordern wir
    enug und schaffen wir das Fördern?


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Das können Sie so nicht schaffen!)


    Ich will an dieser Stelle sagen: Wenn die FDP bei den
    ingliederungshilfen 3 Milliarden Euro streichen will,
    ann geschieht das auf dem Buckel der Langzeitarbeits-
    osen. Das wollen wir nicht. Wir wollen, dass diese Mit-
    el auf richtige und vernünftige Art und Weise ausgege-
    en werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    ass das im vergangenen Jahr noch nicht gelungen ist,
    edeutet nichts anderes, als dass das System noch nicht
    oll gearbeitet hat.


    (Ulrike Flach [FDP]: Sie wissen doch ganz genau, dass diese Gelder nicht abgerufen werden, Frau Kanzlerin!)


    Hören Sie doch zu!


    (Ulrike Flach [FDP]: Ja! Natürlich höre ich Ihnen zu!)


    Dass diese Gelder im vergangenen Jahr noch nicht in
    ollem Umfang abgerufen wurden, bedeutet nicht, dass
    ie Eingliederungshilfen der falsche Weg sind,


    (Ulrike Flach [FDP]: Das hat auch niemand gesagt!)


    ondern, dass die Bundesagentur Anfangsschwierigkei-
    en hatte, was im Übrigen nicht verwunderlich ist. Das
    uss in diesem und im nächsten Jahr besser funktionie-

    en.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Das ist Satire!)


    ir wollen vernünftige Wege gehen, um die Menschen
    n Arbeit zu bringen. Das ist unsere Antwort.






    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
    Meine Damen und Herren, wir haben die Ich-AGs
    kritisch auf den Prüfstand gestellt und sie durch ein
    neues Instrument ersetzt. Mit dem Hartz-IV-Fortent-
    wicklungsgesetz, das noch im Juli dieses Jahres vom
    Bundesrat beschlossen wird, wollen wir dafür sorgen,
    dass das Fordern besser durchgesetzt werden kann. Wer
    mehrmals – um es ganz deutlich zu sagen: dreimal – eine
    angebotene Arbeit ablehnt, der bekommt im Rahmen des
    Arbeitslosengeldes II keine Geldleistungen mehr. Das
    finde ich richtig und wichtig.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Im Herbst werden wir dann in einem nächsten Schritt
    weitere Probleme lösen müssen. Ich sage ganz selbstkri-
    tisch: Ich war sehr dafür, dass Zuverdienstmöglichkeiten
    eingeführt werden. Aber heute bin ich mir nicht mehr si-
    cher, ob diese Anreize wirklich funktionieren.

    Wir werden uns daran gewöhnen müssen, miteinander
    eine vernünftige Debatte zu führen. Wir können nicht
    davon ausgehen, dass wir mit einer revolutionären Neue-
    rung, die wir einführen – wie der Zusammenlegung von
    Arbeitslosen- und Sozialhilfe –, für alle Zeiten ohne jede
    Änderung weiterkommen. Das ist moderne Politik,
    meine Damen und Herren: dass man aus dem lernt, was
    nicht vollkommen funktioniert.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich bin dem Bundesarbeitsminister sehr dankbar, dass er
    an dieser Stelle, zusammen mit den Fraktionen, die ers-
    ten Änderungsvorschläge gemacht hat.

    Wir werden eine Initiative fortsetzen, die sich um
    mehr Ausbildungsplätze kümmert. Es ist nicht in Ord-
    nung – ich sage das auch an die deutsche Wirtschaft ge-
    wandt –, dass heute, in den wenigen Jahren, in denen
    noch mehr Schulabsolventen einen Ausbildungsplatz su-
    chen werden, an vielen Stellen nicht ausreichend ausge-
    bildet wird. Ich habe selber die 300 größten Unterneh-
    men in Deutschland angeschrieben, um deutlich zu
    machen: Es ist eine Notwendigkeit und im Übrigen auch
    eine Zukunftsinvestition, dass die jungen Menschen in
    diesem Lande eine Ausbildung bekommen, vorzugs-
    weise eine betriebliche Ausbildung. Ich hoffe, dass die-
    ser Ausbildungspakt wieder mit Leben erfüllt wird, so-
    dass wir am Jahresende sagen können: Jeder bekommt
    einen solchen Ausbildungsplatz.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Das macht der Bundeswirtschaftsminister, das macht die
    Bundesbildungsministerin und das macht die ganze Bun-
    desregierung.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir sehen nichts! – Gegenruf des Abg. Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Augen auf, Frau Künast! – Zurufe des Abg. Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    – Falls Sie mitmachen würden, Herr Kuhn, wäre das
    auch kein Schaden für unser Land, wirklich nicht!


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


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    (C (D Meine Damen und Herren, wir wissen – das ist ein ernanliegen unserer Reform –, dass wir die Lohnzu atzkosten unter 40 Prozent bringen müssen. Wir haben n dieser Stelle bereits erste Schritte eingeleitet: Die Entcheidung, die Lebensarbeitszeit zu verlängern, ist keine infache Entscheidung, aber eine zukunftsweisende; enn wir müssen unsere Gesellschaft darauf vorbereiten, ass die demografischen Veränderungen weitergehen nd sich immer klarer zeigen werden. Wir arbeiten im Augenblick an einer Gesundheitsreorm. Da wäre es schön, wenn die politischen Gruppieungen, die in diesem Hause versammelt sind, die Kraft inden würden, eine Debatte zu führen, von der die Bürerinnen und Bürger draußen sagen: Die ringen um die ichtigen Lösungen. enn sich manch einer, der sich damit nicht so beschäfigt hat, dazu frank und frei äußert, dann ist das in Ordung. Aber hier einfach Dinge zu behaupten, die weder eschlossen noch diskutiert sind, das ist nicht in Ordung. (Martin Zeil [FDP]: Meinen Sie die „Süddeutsche Zeitung“?)


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Was sind die Ziele unserer Gesundheitsreform? Die
    iele unserer Gesundheitsreform sind eindeutig defi-
    iert: Wir wollen, dass die Menschen in diesem Lande
    unter den demografischen Veränderungen, aber auch

    ngesichts besserer medizinischer Möglichkeiten – alle,
    nd zwar unabhängig vom Alter und unabhängig vom
    ohlstand des Einzelnen, das medizinisch Notwendige

    nd das medizinisch Mögliche bekommen. Wir wollen
    in Gesundheitssystem, in dem durch Wettbewerb
    achstumskräfte freigesetzt werden und in dem diejeni-

    en, die in den medizinischen Berufen arbeiten, die
    hance haben, dafür auch das entsprechende Geld zu be-
    ommen. Ich möchte an dieser Stelle den Ärztinnen und
    rzten, ob freiberuflich oder im Krankenhaus, den Kran-
    enschwestern und den vielen, die in den Heilberufen ar-
    eiten, auch einmal ein herzliches Dankeschön sagen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    enn wir dieses Gesundheitssystem mit diesen Men-
    chen nicht hätten, dann hätten wir große Schwierigkei-
    en.

    Ich finde, in diese Debatte gehört ein Stück Ehrlich-
    eit.


    (Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Ja; das ist schon mal ein guter Ausgangspunkt. – Zu
    ieser Ehrlichkeit gehört, zu sagen, dass in unserem Sys-
    em an vielen Stellen mehr Wettbewerb möglich ist. Ich
    in der Meinung, dass wir auch Strukturveränderun-
    en brauchen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und der FDP)







    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
    Wir werden dazu eine Reihe von Vorschlägen ma-
    chen, und zwar wirkliche Vorschläge. Wer aber glaubt,
    dass man Strukturveränderungen vornehmen kann, ohne
    neue Strukturelemente einzuführen, der glaubt an etwas,
    was wir eigentlich alle abgelegt haben: den Weihnachts-
    mann oder so etwas. Denn was heißt mehr Transparenz?
    Wo gibt es Intransparenz in unserem System? Da kann
    ich Ihnen zwei Bereiche nennen: Die eine Intransparenz
    liegt darin, dass wir nicht wissen, wie sich der ambulante
    Bereich hinsichtlich seiner Kostenstruktur zum stationä-
    ren verhält. Wenn Sie das durchdenken, dann müssen Sie
    zu dem Schluss kommen: Wir brauchen eine Gebühren-
    ordnung für Ärzte, damit Ärzte wissen, was sie für das,
    was sie tun, bekommen. Wir müssen die Preise im am-
    bulanten und im stationären Bereich miteinander ver-
    gleichen können. Das heißt in der Endkonsequenz, dass
    wir die gleiche Finanzierungsform brauchen, sprich:
    eine monistische Krankenhausfinanzierung. Dafür wer-
    den wir im Übrigen nicht ein Jahr brauchen und nicht
    zwei Jahre, sondern wahrscheinlich 15.


    (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: 15 Jahre Gesundheitsreform?)


    Nur wenn wir diese Strukturen ändern, können wir ver-
    nünftig entscheiden: Machen wir das besser ambulant
    oder in einem Krankenhaus?

    Zweiter Punkt. In dem heutigen System der Gesund-
    heitsversorgung weiß ich nicht, wie sich die Einnahmen
    zu den Ausgaben verhalten. Wenn ich wissen möchte,
    wer wo wie viel einzahlt und welche Kasse für wen wie
    viel ausgibt, dann muss ich ganz einfach eine Trennung
    zwischen den Einnahmen und den Ausgaben vorneh-
    men. Bis dahin ist noch nichts anderes passiert, als diese
    beiden Sachen auseinander zu halten, sodass ich hinter-
    her feststellen kann, wer mit den Geldern effizient arbei-
    tet und wer das nicht tut.

    Nichts anderes verfolgt der Gedanke, der hinter einem
    solchen Fondsmodell steht. Ich finde es schon drama-
    tisch, dass Sie, die Sie genau wissen, dass heute 30 bis
    40 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von
    Krankenkassen damit beschäftigt sind, Beiträge einzu-
    ziehen, schlankweg behaupten, das Ganze würde büro-
    kratischer. Ich sage Ihnen: Wenn wir uns für einen sol-
    chen Fonds entscheiden sollten, dann wird nichts
    bürokratischer und dann wird auch nicht mehr Personal
    benötigt. Im Gegenteil, zum Schluss werden wir aufpas-
    sen müssen, dass wir keine Beschwerden erhalten, weil
    die Leute etwas anderes tun, als Beiträge einzuziehen.
    Das ist die Wahrheit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Die Art der Debatte bekümmert mich wirklich ein
    bisschen, um es einmal ganz vorsichtig zu sagen.


    (Jörg Rohde [FDP]: Oh Gott!)


    Schließlich schauen die Menschen immer dann, wenn es
    um die Gesundheit geht, besonders schnell mit Angst
    und Sorge auf die Diskussion.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP sowie des Abg. Oskar Lafontaine [DIE LINKE])


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    (C (D eshalb haben all jene, die die Thematik verstehen, auch ie Pflicht, diese Debatte redlich zu führen; denn es wird eine Strukturveränderungen geben, ohne dass sich etas ändert. (Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann fangen Sie mal an!)


    Es wird noch eine zweite Wahrheit geben, um die sich
    uch die Opposition aus meiner Sicht nicht drücken darf.
    iese zweite Wahrheit heißt: Auch bei noch mehr Struk-

    ureffizienz und noch mehr Transparenz wird dieses Sys-
    em der solidarischen Gesundheitsvorsorge in den nächs-
    en Jahren tendenziell nicht billiger, sondern teurer.
    uch das müssen wir den Menschen sagen und wir müs-

    en uns überlegen, auf welche Art und Weise wir diese
    robleme lösen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Aus diesem Grunde glaube ich, dass es sehr angezeigt
    st, zu überlegen, wie wir die solidarischen Systeme
    dazu gehört vor allem das Gesundheitssystem – in Zu-

    unft organisieren und wie wir die solidarische Grund-
    age verbreitern, anstatt sie zu verschmälern.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    ch füge für mich allerdings hinzu: Das kann nicht die
    erschlagung von funktionierenden wettbewerblichen
    ystemen in diesem Bereich bedeuten.


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Lächerlich!)


    ir müssen andere Formen der Solidarität finden und
    or allen Dingen müssen wir – deshalb ist die Abkopp-
    ung von den Arbeitskosten so wichtig – unseren Anteil
    n den Lohnzusatzkosten unter 40 Prozent halten.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Das ist eine Eierei!)


    enauso wie die Einhaltung des Art. 115 Grundgesetz
    st das die Aufgabe dieser Regierung.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Genau unter dieser Maßgabe diskutiert die Koalition
    n diesen Tagen und Wochen das Thema Gesundheitsre-
    orm. Angesichts der Beschwerlichkeit eines solchen

    eges und der Schwierigkeit eines solchen Umbaus ist
    as übrigens keineswegs zu lang. Noch vor der Sommer-
    ause werden wir unsere Eckwerte dafür vorlegen, so-
    ass zum 1. Januar 2007 eine Gesundheitsreform in
    raft treten kann, die ihre Wirkungen über viele Jahre

    ntfalten wird, weil sie sehr grundsätzliche Neuordnun-
    en enthalten wird. Das sind der Anspruch und die Auf-
    abe einer großen Koalition. Genau das werden wir auch
    rreichen.


    (Oskar Lafontaine [DIE LINKE]: Warum klatscht ihr denn nicht? – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Ein bisschen Beifall! – Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Koalition ist kurz weggenickt!)







    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
    Neben den Themen Sanieren und Reformieren wer-
    den wir natürlich auch das Thema Investieren miteinan-
    der zu bereden haben. Diese Bundesregierung hat sich
    trotz des Konsolidierungskurses entschieden, weitere
    Mittel in den Bereichen zu investieren, in denen wir die
    Zukunft dieses Landes sehen, um die wirtschaftliche
    Entwicklung zu beleben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist mit der Mehrwertsteuererhöhung?)


    Dazu gehört, dass man sich die Frage stellt: Wo kön-
    nen wir neue Arbeitsmöglichkeiten in einer sich verän-
    dernden Welt schaffen? – Aus diesem Grunde haben wir
    damit begonnen, die privaten Haushalte als Arbeitge-
    ber zu entwickeln. Noch sind wir damit nicht fertig; aber
    immerhin haben wir es bereits möglich gemacht, die Ab-
    setzbarkeit von Handwerkerrechnungen, von Kinderbe-
    treuungskosten und von haushaltsnahen Dienstleistun-
    gen zu verbessern. Auf diesem Weg müssen wir
    schrittweise vorangehen. Hier handelt es sich nämlich
    nicht um kleine Schräubchen, mit denen hie und da eine
    steuerliche Maßnahme verändert wird, sondern hier han-
    delt es sich um ein beschäftigungspolitisches Zukunfts-
    feld, das wir in den nächsten Jahren und Jahrzehnten
    systematisch weiterentwickeln müssen, weil es Men-
    schen neue Formen von Arbeit eröffnet, die wir so bisher
    nicht kannten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir haben uns entschieden, mit dem CO2-Gebäudesa-
    nierungsprogramm einen Schwerpunkt zu setzen. Dane-
    ben wollen wir die Bauinvestitionen stärken und dabei
    mehr für die Infrastruktur investieren. Das halte ich für
    richtig und wichtig. In einem modernen Industrieland
    muss Mobilität möglich sein. Anstatt große ideologische
    Debatten darüber zu führen, ob in die Bahn oder in die
    Straße investiert wird, sorgen wir dafür, dass man sich
    auf den verschiedenen Verkehrswegen in Deutschland
    vernünftig bewegen kann.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD )


    Darüber hinaus investieren wir mit dem Elterngeld in
    die Zukunft. Herr Brüderle, ich bin über Ihre Reaktion
    sehr erstaunt; das muss ich einmal sagen. Sie werden
    sich diese Maßnahme angeschaut haben. Eigentlich
    müsste es die FDP für einen sehr modernen Weg halten,
    Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. Natürlich
    gehört dazu auch die Kinderbetreuung; das ist keine
    Frage. Dadurch wird vor allen Dingen denen, die eine
    bessere Qualifizierung haben, die Möglichkeit gegeben,
    dass die Entscheidung für Kinder von der Gesellschaft
    anerkannt wird. Das ist deshalb ein Paradigmenwechsel,
    weil wir Familienpolitik auch, aber nicht mehr nur als
    Transfer- und Sozialpolitik begreifen; vielmehr als eine
    gesellschaftspolitische Aufgabe im umfassenden Sinne,
    die mit Sozial- und Berufspolitik zu tun hat. Mit dieser
    Neuerung muss man sich wenigstens auseinander setzen.
    Ich halte das für einen richtigen Schritt.

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    (C (D Bei all diesen Investitionen haben wir einen wesentlihen Schwerpunkt gesetzt: die Erhöhung der Ausgaben ür Forschung und Innovation. Ich bin der festen Übereugung: Unsere Entscheidung, 3 Prozent des Bruttonlandprodukts für Forschung ausgeben zu wollen, ist ine Weichenstellung, die auf sehr lange Zeit, und zwar eit über das Jahr 2010 hinaus, ihre Wirkung entfalten ird. Zum ersten Mal hat die Politik die Voraussetzunen in diesem Bereich umfassend erfüllt. Deshalb weren wir die Wirtschaft auffordern, ihrerseits den notwenigen Beitrag zu leisten. Das heißt, dass die Wirtschaft Prozent des Bruttoinlandprodukts für Forschung und ntwicklung ausgeben muss. Wir werden mit der Wirtchaft über die Instrumente zu sprechen haben, wie man as schaffen kann. Wir werden mit der Wirtschaft über ie Rahmenbedingungen zu sprechen haben, Stichwort ovelle des Gentechnikgesetzes; das ist vollkommen lar. So wie die Wirtschaft von der Politik mit Recht anches fordert, wird die Politik in dieser Frage deutlich achen, dass ihre Erwartungen an die Wirtschaft in die em Lande hier ganz klar sind. er ein modernes und innovationsfreundliches Land ordert, der muss an dieser Stelle handeln. Es ist richtig, dass die Bundesbildungsministerin eien Dialog mit der Wirtschaft darüber führt, wie man um Beispiel mittelständischen Unternehmen Investitioen in Forschung und Entwicklung erleichtern kann. ier muss auch die Bereitschaft hinzukommen, etwas zu agen; denn unser Wohlstand wird in Zukunft davon abängen – davon bin ich zutiefst überzeugt –, ob wir auf er Welt zu denen gehören, die Produkte nicht nur erfinen, sondern die Produkte auch einsetzen und herstellen, it denen dann in unserer Gesellschaft Geld verdient ird und Steuern gezahlt werden. Wir werden eine Hightechstrategie für 17 Branchen ntwickeln – die Bundesbildungsministerin hat sie beeits vorgestellt –, in denen Deutschland führend sein ann und die wir zu einem Markenzeichen dieses Landes achen wollen. Deshalb liegt hier ein großer Schwer unkt unserer Aufgaben. Wir werden noch vor der Sommerpause die Föderaismusreform verabschieden. (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Das werden wir mal sehen!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    ch weiß, dass über vieles diskutiert wird und durch die
    nhörungen Fragen aufgeworfen wurden.


    (Dr. Ilja Seifert [DIE LINKE]: Kleinstaaterei!)


    Die Föderalismusreform bedeutet eine sehr grundsätz-
    iche Diskussion, die nichts mit Kleinstaaterei zu tun hat,
    ondern in der wir der Frage nachgehen, wie unser Land
    m besten organisiert werden kann.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)







    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
    Dabei wird immer wieder die Auffassung vertreten, dass
    der Zentralstaat die beste Möglichkeit ist, ein Land zu
    organisieren. Wir glauben, dass ein Land mit 80 Millio-
    nen Einwohnern am besten in der Form organisiert ist,
    dass es zentrale Verantwortlichkeiten kennt und die Län-
    der in einem Wettbewerbsföderalismus auf Länderebene
    um die beste Meinung ringen, die an vielen Stellen auch
    nur aufgrund der bestehenden Unterschiede ausprobiert
    werden kann.


    (Zuruf von der FDP: Sieht das die SPD auch so?)


    Eines der besten Beispiele ist für mich – das sage ich
    hier frank und frei –, dass es nach meiner Überzeugung
    in Deutschland heute nicht das Abitur nach zwölf Jahren
    gäbe, wenn wir in der Bundesrepublik Deutschland ein
    zentrales Schulsystem hätten. Es war nur deshalb mög-
    lich, weil sich Sachsen und Thüringen nach der Wieder-
    vereinigung zu diesem Schritt entscheiden konnten, weil
    sie anschließend dafür geworben und bei der PISA-Stu-
    die gut abgeschnitten haben. Jetzt sind selbst die Bayern
    der Meinung, dass man das in zwölf Jahren schaffen
    kann.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    – Damit ich auch den Beifall des Kollegen Ramsauer er-
    heischen kann: Die Bayern haben – im Übrigen zu Recht
    – darauf hingewiesen,


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Jetzt wird es wieder geheilt!)


    dass die Verkürzung der Schulzeit an sich kein Wert ist,
    wenn damit der Ausbildungsstand verschlechtert wird.


    (Zuruf von der SPD: Richtig!)


    Nur durch die Kombination der PISA-Studie und dem
    guten Abschneiden von Sachsen und Thüringen ist der
    Beweis erbracht worden, dass man auch in zwölf Jahren
    etwas schaffen kann, das man andernorts – allerdings
    sehr gut; denn Bayern liegt in der PISA-Studie auf Platz
    eins – in 13 Jahren schafft. Das war der Ausgangspunkt
    dafür, dass sich auch Bayern den anderen Ländern ange-
    schlossen hat. Das war nach meiner festen Überzeugung
    der richtige Weg.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Deshalb bitte ich, dass, wenn wir nächste Woche über
    die Föderalismusreform abstimmen, in den ganzen Dis-
    kussionen um die vielen Einzelheiten, in denen sicher-
    lich auch richtige und gewichtige Argumente vorge-
    bracht werden, eines nicht untergeht: Wir werden bei
    einer Vielzahl von Gesetzgebungsvorhaben zu einer
    deutlich besseren Aufteilung der Verantwortlichkeit von
    Bund und Ländern kommen. Wir werden – das halte ich
    für wichtig – aus der Situation herauskommen, dass
    60 bis 70 Prozent der Gesetze zustimmungspflichtig sind,
    was immer wieder dazu führt, dass schließlich in einem
    für die Bürgerinnen und Bürger sehr intransparenten
    Vermittlungsverfahren von Bund und Ländern Entschei-
    dungen getroffen werden, bei denen sich letzten Endes
    jeder vor der Verantwortung drücken kann.

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    (C (D Wir vom Bundestag nehmen sehr bewusst die neuen erausforderungen an. Denn es wird mehr zustimungsfreie Gesetze geben und wenn diese nicht funktio ieren sollten, dann werden wir nicht mehr die Ausrede aben, dass irgendein Land seinen Willen durchsetzen ollte. Wir werden uns vielmehr damit auseinander set en müssen. Das Ganze wird im Übrigen zu verbesserten usschussberatungen im Deutschen Bundestag führen. Ich halte die Föderalismusreform für einen Schritt zur tärkung der Möglichkeiten des Deutschen Bundestages nd zu mehr Transparenz. Genau das ist für die Akzepanz der Demokratie unter der Maßgabe der Bürgerinnen nd Bürger notwendig. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Sieben Monate große Koalition! Wichtige Projekte
    ind auf den Weg gebracht oder umgesetzt worden, die
    er Konsolidierung unserer Finanzen und damit der Zu-
    unftsfähigkeit unseres Landes dienen, damit die jungen
    enschen in diesem Lande sagen können: Jawohl, wir

    leiben; hier wird auch an unsere Interessen in 20 oder
    0 Jahren gedacht. Das ist eine sehr wichtige Botschaft.

    Wir haben die Weichen in Richtung Forschung und
    nnovation gestellt. Wir haben Weichen gestellt, die die

    öglichkeiten, in Arbeit zu kommen, verbessern. Wir
    aben Weichen für diejenigen gestellt, die in Deutsch-
    and investieren wollen. Wir werden das fortsetzen und
    ie Unternehmensteuerreform wie auch die Erbschaft-
    teuerreform in einer Art und Weise durchführen, dass
    ie Unternehmen etwas davon haben und ihre Vorhaben
    raktizieren können. Wir haben zudem die Föderalis-
    usreform und die notwendigen Veränderungen unserer

    ozialen Sicherungssysteme in Angriff genommen.

    Alle diese Maßnahmen erfordern eine große Ernsthaf-
    igkeit, weil sie für die Menschen mit Veränderungen
    erbunden sind und weil wir in einer Zeit leben, in der
    ir erkennbar weniger zu verteilen haben, als es in frü-
    eren Zeiten der Fall war. Es ist immer einfacher, Politik
    u machen, wenn man schöne Dinge versprechen kann.
    s ist manchmal sehr hart, Politik zu machen, bei der
    an sagen muss: Dies und jenes können wir uns im Au-

    enblick nicht leisten. Ich glaube aber, dass der Kom-
    ass, dass die Grundausrichtung der großen Koalition
    dabei gibt es Dinge, die jedem schwer fallen – richtig

    st, weil wir uns auf die richtigen Schwerpunkte konzen-
    rieren: Arbeitsplätze zu schaffen, Zukunft zu sichern,
    ie Integration derjenigen, die in unserer Gesellschaft
    och nicht ausreichend integriert sind, zu sichern sowie
    ie Zukunft der Energiepolitik zu besprechen und zu ma-
    ifestieren. Das alles heißt, dicke Bretter zu bohren.

    In den letzten sieben Monaten haben wir schon eini-
    es geschafft. Aber in den nächsten Monaten haben wir
    och viel vor uns. Wir wollen dies in einem Geist tun
    das ist jedenfalls mein Wunsch und, soweit es das Ka-

    inett angeht, will ich mich dafür ganz herzlich bedan-
    en –, wohl wissend, dass wir zwar zum Teil aus sehr
    nterschiedlichen Richtungen kommen, aber eine ge-
    einsame Verantwortung haben. Diese Verantwortung






    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
    nehmen wir gerne für die Menschen in unserem Lande
    wahr, weil wir Vertrauen in sie haben.

    Herzlichen Dank.


    (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU – Beifall bei der SPD)