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    22. uSrsDgsslzieAtdvzMD2rDmmSAnhd1ükdeStgAItwDsds\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/38 (Drucksachen 16/751, 16/1348, 16/1327) 1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksachen 16/1301, 16/1324) . . . . . . . 2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 16/1302, 16/1324) . . . . . . . 3 Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 16/1303, 16/1324) . . . . . . . 4 a) Einzelplan 08 Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Otto Bernhardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Norbert Königshofen (CDU/CSU) . . . . . . . . 5 a) Einzelplan 07 3471 C 3471 D 3472 A 3472 A 3495 C 3497 B 3498 B 3499 C 3501 B 3502 A 3502 C 3504 A 3505 D 3506 D Deutscher B Stenografisch 38. Sitz Berlin, Dienstag, de I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Volker Blumentritt . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (Drucksachen 16/750, 16/1348) . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2005 bis 2009 i J C D S A P D 3471 B 3471 B 3471 B Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 16/1308, 16/1324) . . . . 3472 B undestag er Bericht ung n 20. Juni 2006 t : n Verbindung mit b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksache 16/1324) . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . arsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . teffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . nja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) eer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . r. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 3472 B 3472 C 3475 D 3479 B 3481 C 3485 D 3489 A 3491 C 3495 A Bundesministerium der Justiz (Drucksachen 16/1307, 16/1324) . . . . 3508 D II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 38. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 20. Juni 2006 b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksache 16/1324) . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Umsetzung europäischer Richtlinien zur Verwirklichung des Grundsatzes der Gleichbehandlung (Drucksachen 16/1780, 16/1852) . . . . d) Erste Beratung des von der Fraktion der LINKEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Schuldrechtsanpassungsgesetzes Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Mechthild Dyckmans (FDP) . . . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3509 A 3509 A 3519 D 3520 B 3520 D 3522 A 3524 B 3525 C 3527 D (Drucksache 16/1736) . . . . . . . . . . . . . e) Antrag der Abgeordneten Jerzy Montag, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Jan Korte und weiterer Abgeordneter: Richtlinie zur Vorratsdatenspeiche- rung durch den Europäischen Ge- richtshof prüfen lassen (Drucksache 16/1622) . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag der Fraktion der FDP: Bürokratie schützt nicht vor Diskriminierung – Allge- meines Gleichbehandlungsgesetz ist der falsche Weg (Drucksache 16/1861) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . B A L A Z t – – – – – – ( o B 3509 A 3509 B 3509 B 3509 C 3511 A 3512 C 3515 A 3516 D 3518 A 3518 B 3519 A erichtigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebener Redeteil zur Bera- ung: Einzelplan 07, Bundesministerium der Justiz Einzelplan 19, Bundesverfassungsgericht Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung europäischer Richtlinien zur Verwirkli- chung des Grundsatzes der Gleichbehand- lung Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Schuldrechtsanpassungsgesetzes Antrag: Richtlinie zur Vorratsdatenspei- cherung durch den Europäischen Gerichts- hof prüfen lassen Antrag: Bürokratie schützt nicht vor Dis- kriminierung – Allgemeines Gleichbe- handlungsgesetz ist der falsche Weg Tagesordnungspunkt I.5 a bis e, Zusatztages- rdnungspunkt 1) rigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . 3528 A 3529 A 3529 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 38. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 20. Juni 2006 3471 (A) ) (B) ) 38. Sitz Berlin, Dienstag, de Beginn: 10.3
  • folderAnlagen
    3528 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 38. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 20. Juni 2006 (A) (C) (B) (D) Vizepräsidentin Petra Pau Berichtigungen 37. Sitzung, Seite 3215, (D), erster Absatz, der letzte Satz ist wie folgt zu lesen: „Es gibt eine vorläufige Schät- zung der BA; sie beläuft sich auf 35 Millionen Euro.“ Seite XII, Anlage 22, der Name „Bernd Neumann, Staatsminister BK“ ist zu streichen. Seite 3385 (B) 3. Absatz, im zweiten Satz ist der Hin- weis auf Staatsminister Bernd Neumann zu streichen. Seite 3421 (A), der Redebeitrag von „Bernd Neumann, Staatsminister für Kultur und Medien“ ist an dieser Stelle versehentlich abgedruckt worden und daher zu streichen. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 38. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 20. Juni 2006 3529 (A) ) (B) ) dort alles besser. Wenn es allerdings um das Recht geht,Burkhardt wert, denn gerade der Wirtschaft gelten die Vereinigten Staaten ja häufig als leuchtendes Vorbild: mehr Wachs- tum, mehr Flexibilität am Arbeitsmarkt oder ein einfa- ches Steuersystem. Gelegentlich wird so getan, als sei Lintner, Eduard CDU/CSU 20.06.2006* Müller-Sönksen, FDP 20.06.2006 Anlage 1 Liste der entschuldigt * ** A e s D D c p n l t A Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adam, Ulrich CDU/CSU 20.06.2006* Bareiß, Thomas CDU/CSU 20.06.2006 Barnett, Doris SPD 20.06.2006* Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 20.06.2006 Bellmann, Veronika CDU/CSU 20.06.2006* Dr. Bergner, Christoph CDU/CSU 20.06.2006 Bollen, Clemens SPD 20.06.2006 Deittert, Hubert CDU/CSU 20.06.2006* Ernst, Klaus DIE LINKE 20.06.2006 Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 20.06.2006* Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.06.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 20.06.2006* Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 20.06.2006 Gloser, Günter SPD 20.06.2006 Götz, Peter CDU/CSU 20.06.2006 Haustein, Heinz-Peter FDP 20.06.2006 Herrmann, Jürgen CDU/CSU 20.06.2006** Hilsberg, Stephan SPD 20.06.2006 Höfer, Gerd SPD 20.06.2006* Hörster, Joachim CDU/CSU 20.06.2006* Dr. Hoyer, Werner FDP 20.06.2006** Kröning, Volker SPD 20.06.2006 Dr. Lamers (Heidelberg), Karl CDU/CSU 20.06.2006** N R R S A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO nlage 2 Zu Protokoll gegebener Redeteil zur Beratung: – Einzelplan 07, Bundesministerium der Jus- tiz – Einzelplan 19, Bundesverfassungsgericht – Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung euro- päischer Richtlinien zur Verwirklichung des Grundsatzes der Gleichbehandlung – Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Schuldrechtsanpassungsgesetzes – Antrag: Richtlinie zur Vorratsdatenspeiche- rung durch den Europäischen Gerichtshof prüfen lassen – Antrag: Bürokratie schützt nicht vor Diskri- minierung – Allgemeines Gleichbehand- lungsgesetz ist der falsche Weg (Tagesordnungspunkt I.5. a bis e, Zusatztages- ordnungspunkt 1) Brigitte Zypries, Bundesministerin der Justiz: Vor in paar Wochen war ich zusammen mit den rechtspoliti- chen Sprechern der Fraktionen in Frankfurt am Main. ie Industrie- und Handelskammer hatte uns zu einer iskussionsveranstaltung eingeladen. Der ungewöhnli- he Titel des Abends war eine sorgenvolle Frage: „Euro- ean and German law goes Hollywood?“ Es ging dabei icht um die kalifornische Traumfabrik, sondern vor al- em um die rechtspolitischen Alpträume deutscher Un- ernehmer. Die haben nämlich große Sorge vor einer merikanisierung unseres Rechts. Das ist bemerkens- iebel, Dirk FDP 20.06.2006 aidel, Hans CDU/CSU 20.06.2006** amelow, Bodo DIE LINKE 20.06.2006 chiewerling, Karl CDU/CSU 20.06.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 3530 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 38. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 20. Juni 2006 (A) ) (B) ) dann sieht die Sache ganz anders aus. Sammelklagen. Strafschadenersatz oder ein Beweisrecht, das zur Offen- legung von Geschäftsinterna führt – das sind Rechts- institute, die vielen Unternehmen auf dem amerikani- schen Markt schwer zu schaffen machen. In Deutschland kennen wir all diese Rechtsfiguren nicht. Es hat auch niemand die Absicht, sie einzufüh- ren – da kann die Wirtschaft ganz unbesorgt sein. Ihre Skepsis gegenüber fremden Einflüssen macht für mich aber vor allem eines deutlich: Bei Recht und Justiz sind wir in Deutschland besser aufgestellt als manch andere Länder. Hier besteht kein Reformstau. Und hier müssen wir uns auch nicht ständig umschauen, ob wir bei diesem oder jenem Land irgendwelche Anleihen machen kön- nen. Ganz im Gegenteil: Unser Recht und unsere Justiz sind Standortvorteile für Deutschland und sie sind zu ei- nem Vorbild für andere geworden. Die Globalisierung hat dazu geführt, dass die Berüh- rungspunkte zwischen den verschiedenen Rechtssyste- men immer zahlreicher werden. Das Recht ist dabei nicht nur ein Faktor im wirtschaftlichen Wettbewerb, sondern es ist auch selbst Gegenstand der Konkurrenz. Dass wir mit unserer Rechtsordnung einen wertvollen Exportartikel besitzen, haben wir erst vor wenigen Wochen wieder erfahren. Bei unserem Besuch in China – einige von Ihnen waren mit dabei – haben wir gesehen, wie China auf seinem Weg zum Rechtsstaat ganz kon- krete Anleihen beim deutschen Recht nimmt. Ich meine, auch dies ist ein Zeichen für die Qualität und die Attrak- tivität unserer Rechtsordnung. Wir neigen in Deutschland gelegentlich dazu, uns an den Schwächen unseres Landes zu weiden und dabei un- sere Stärken zu vergessen. Wenn wir heute über den Jus- tizhaushalt diskutieren, dann können wir mit berechtig- tem Selbstbewusstsein sagen: Recht und Justiz gehören zu den Stärken unseres Landes! Dieser positive Befund darf uns allerdings nicht dazu verleiten, uns auf den Lorbeeren auszuruhen. Wir müs- sen weiter daran arbeiten, vor allem die Qualität und die Leistungsfähigkeit unserer Justiz zu sichern. Ich betone aber den positiven Befund deshalb so deutlich, weil ich für manche Schwarzmalereien aus der Provinz über- haupt kein Verständnis habe. Der Bund hat in den letzten Jahren eine Menge dafür getan, damit die Justiz auch in Zukunft effizient und qualitätvoll arbeiten kann. Mit einem 1. Justizmoderni- sierungsgesetz haben wir an vielen Punkten das Verfah- rensrecht verbessert und wir haben die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass mehr Aufgaben vom Richter auf die Rechtspfleger übertragen werden können Zugleich hat das Justizkommunikationsgesetz dafür gesorgt, dass der Rechtsverkehr künftig auch elektro- nisch abgewickelt werden kann. Dank E-Mail und elek- tronischen Akten können die Arbeitsabläufe der Ge- richte noch effizienter werden. Allerdings ist es mit dem rechtlichen Dürfen allein nicht getan. Die Länder müssen diese neuen Möglichkei- ten auch nutzen. Leider ist das noch immer nicht ausrei- chend der Fall. Von der Option, den Rechtspflegern m s d D T „ d w R l V k b l w A b t m a g h d l d e u w B d d f I d i s f s d e e c b n e f a r d d r w r d J (C (D ehr Aufgaben zu übertragen und dadurch die Richter- chaft zu entlasten, ist bislang nur in zwei Bundeslän- ern Gebrauch gemacht worden – und zwar mit Erfolg. ie meisten Länder sind fast zwei Jahre nach In-Kraft- reten des Gesetzes immer noch dabei, seine Umsetzung zu prüfen“. Dafür habe ich wenig Verständnis. Wenn es arum geht, die Justiz zu entlasten, dann muss gehandelt erden – das ist allemal besser, als den Verzicht auf echtsmittel zu fordern. Beim elektronischen Rechtsverkehr kommt es vor al- em darauf an, dass bei den Gerichten die technischen oraussetzungen für die Nutzung dieser neuen Möglich- eiten geschaffen werden. Bei der Justiz des Bundes ha- en wir das getan und die Länder sind hier ja auch red- ich bemüht. Wir müssen aber darüber nachdenken, wie ir zusätzliche Anreize schaffen können, damit etwa die nwaltschaft von den neuen Angeboten noch mehr Ge- rauch macht. Es steht doch außer Frage, dass der elek- ronische Rechtsverkehr eine hervorragende Chance für ehr Effizienz und eine Beschleunigung der Arbeits- bläufe ist. Ich meine, wir dürfen diese Chance nicht un- enutzt lassen. Gutes Recht ist nicht zuletzt schnelles Recht und des- alb muss eine Entlastung der Justiz insbesondere bei en Eingangsinstanzen ansetzen. Auch hier sind vor al- em die Länder gefordert. Sie haben es in der Hand, urch Personalverlagerungen von der Berufungs- in die rste Instanz dafür zu sorgen, dass mehr Richterinnen nd Richter an den Amts- und Landgerichten eingesetzt erden. Mit der Reform der Zivilprozessordnung hat der und die Voraussetzungen dafür längst geschaffen, denn ie Evaluation der ZPO-Reform hat jetzt gezeigt, dass ie Zahl der Berufungen deutlich zurückgegangen ist. Gerade weil die ZPO-Reform erfolgreich wirkt, dür- en wir jetzt nicht schon wieder das Gesetz verändern. ch halte deshalb überhaupt nichts von den Vorschlägen, ie Zulassungsberufung des Verwaltungsstreitverfahrens n den Zivil- und Arbeitsprozess einzuführen. Das ist achlich unnötig und eine erneute Rechtsänderung wäre ür die Praktiker eine echte Zumutung. Einen einzigen richtigen Gedanken hat dieser Vor- chlag allerdings: Wir wollen die Verfahrensordnungen er einzelnen Zweige unserer Gerichtsbarkeit weiter ver- inheitlichen. Das sorgt für mehr Transparenz und ver- infacht die Rechtsanwendung. Aber eine solche Anglei- hung darf natürlich nicht einseitig erfolgen. Wir müssen ei jedem Punkt genau schauen, welche Verfahrensord- ung hier die beste Lösung bietet. Das kann bei einem inheitlichen Berufungsrecht aber am Ende auch dazu ühren, dass wir die Vorschriften der VwGO den Regeln ngleichen, die heute schon in der ZPO, im Arbeitsge- ichtsgesetz und in der Sozialgerichtsbarkeit gelten. Die Vorschläge, die die Länder jüngst wieder unter em Etikett „Große Justizreform“ präsentiert haben, ver- ienen diese Bezeichnung eigentlich nicht mehr. Von ih- er zentralen Idee haben sich die Länder zum Glück eitgehend verabschiedet: Die funktionale Zweiglied- igkeit der Justiz ist vom Tisch. Das ist auch gut so, denn ie hat in der Praxis niemand gewollt und wäre für die ustiz auch kein Gewinn gewesen. Allerdings geistern Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 38. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 20. Juni 2006 3531 (A) (C) (B) ) noch immer einige Überbleibsel dieser Zweigliedrigkeit durch die Welt. Ich halte überhaupt nichts von der Idee, im Strafverfahren nur noch eine Wahlmöglichkeit „ent- weder Berufung oder Revision“ vorzusehen. Das wäre eine gravierende Verkürzung der Rechtsmittel. Es ist auch ein Irrtum, zu glauben, man entlaste die Justiz, wenn man die Berufung ausschließt. Ein Richter am Amtsgericht kann seine Urteile ja nicht zuletzt deshalb so zügig fällen, weil sie im Wege der Berufung noch ein- mal überprüft werden können. Wenn jede Richterin ihre Entscheidungen revisionsfest begründen müsste, dann wäre dies ein ganz beträchtlicher Mehraufwand. Das wäre keine Entlastung, sondern würde der Justiz letztlich Steine statt Brot geben. Der Justizhaushalt des Bundes, den wir heute verab- schieden werden, ist zu rund 97 Prozent durch eigene Einnahmen gedeckt. Damit steht die Justiz an der Spitze aller Ressorts. Das liegt beim Bund vor allem an dem Gebührenaufkommen des Patent- und Markenamtes. Aber auch in den Ländern haben die Justizhaushalte stets ganz beträchtliche Einnahmen zu verzeichnen. Es ist deshalb nicht nur falsch, sondern auch ungerecht, Justiz- politik heute vor allem unter fiskalischen Aspekten zu betreiben. Männermut vor Fürstenthronen wurde in frü- heren Tagen gefordert. Heute würde es schon reichen, wenn manche Justizministerin ihrem Kollegen aus dem Finanzressort mit etwas mehr Rückgrat gegenüberträte. Eine leistungsfähige Justiz ist schließlich nicht nur merkt jeder Handwerker, der seine offenen Forderungen einklagen muss. Vielleicht wäre es deshalb ganz hilf- reich, wenn die Wirtschaft noch deutlicher machte, wie wichtig für sie eine leistungsfähige und qualitätvolle Jus- tiz ist. Zügige Urteile oder schnelle Registereintragun- gen können auch Standortvorteile sein. Und mancher Landesregierung, die das noch nicht ganz verinnerlicht hat, sollte die Wirtschaft hier notfalls etwas auf die Sprünge helfen. Der Bund wird im Rahmen seiner Zuständigkeit auch in Zukunft für ein modernes Recht und eine leistungs- fähige Justiz sorgen. Mit der Einführung des elektro- nischen Handelsregisters schaffen wir in Kürze die Rechtsgrundlage, um die Formalitäten einer Unterneh- mensgründung noch schneller abzuwickeln. Die Reform des GmbH-Gesetzes ist dann der zweite Schritt, um auch materiell zu einer Erleichterung von Unternehmensgrün- dungen zu kommen. Aber auch abseits des Wirtschafts- lebens arbeiten wir daran, Recht und Justiz weiter zu ist verbessern, zum Beispiel durch die Reform des Verfah- rens in Familiensachen. Wir wollen ein Großes Famili- engericht schaffen, bei dem alle Streitigkeit um Ehe und Familie entschieden werden. Wenn es gelingt, mehrere Konflikte in einem einzigen Verfahren zu bündeln, dann wird die Sache für die Justiz effizienter und für die Be- troffenen weniger Nerven aufreibend. Diese wenige Beispiele zeigen, dass es auch in Zu- eine Frage der Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheit. Sie hat auch ökonomische Bedeutung. Das weiß jeder junge Gründer, der auf die Eintragung seines Unternehmens in das Handelsregister wartet, und das k d s s (D unft eine Menge zu tun gibt, um die hohe Qualität und ie weltweite Attraktivität unserer Rechtsordnung zu ichern, und dafür bitte ich schon heute um ihre Unter- tützung. 38. Sitzung Berlin, Dienstag, den 20. Juni 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Jörg-Diether Dehm-Desoi


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Bundesminister, wenn Sie darum bitten, Ihnen

    zu glauben, dann sollten Sie bedenken, dass es den Glau-
    ben erschüttern könnte, wenn Sie so mit Zahlen umge-
    hen, wie Sie mit Zitaten des Kollegen Westerwelle um-
    gegangen sind, und wenn Sie eine Zwischenfrage mit
    dem Hinweis auf Ihre beschränkte Redezeit nicht zulas-
    sen. Dabei weiß doch sicherlich jeder, der dieser Debatte
    zuhört, dass eine Zwischenfrage und die Antwort darauf
    nicht auf die Redezeit angerechnet werden. Das erschüt-
    tert dann auch ein bisschen Ihre Glaubwürdigkeit.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Das hat er doch gar nicht gesagt! – Weiterer Zuruf von der CDU/ CSU: Wahrheitsverdreher!)


    Ich will Ihnen jetzt meine Fragen stellen. Sind Sie be-
    reit, zur Kenntnis zu nehmen, dass die Linkspartei in al-
    lererster Linie an der Einnahmesituation des Staates inte-
    ressiert ist?


    (Vorsitz: Vizepräsidentin Katrin GöringEckardt)


    Sind Sie bereit, zur Kenntnis zu nehmen, dass wir in
    diesem Zusammenhang immer darauf hingewiesen ha-
    ben, dass Sie und auch Ihre Vorgängerregierung willkür-
    lich und bewusst den Staat verarmen, indem Sie auf
    Steuereinnahmen verzichten? Sind Sie darüber hinaus
    bereit, zur Kenntnis zu nehmen, dass die Freistellung
    von Veräußerungsgewinnen der Staatskasse sowohl
    unter der Vorgängerregierung und als unter der jetzigen
    Regierung – daran waren Sie, Herr Steinbrück, nicht
    ganz unbeteiligt – Milliarden entzogen hat?

    Darf ich Sie fragen, wie es in diesem Land ankommt,
    wenn man um Steuerehrlichkeit sowie die Vertrauens-
    würdigkeit und die Verbindlichkeit unseres Steuersys-
    tems wirbt und wenn gleichzeitig ein Mensch wie Franz
    Beckenbauer – wir sollten bei Steuermeidung nicht nur
    über die Deutsche Bank, Daimler oder BMW reden –,
    der seinen Wohnsitz in Kitzbühel hat und ständig mit der
    Bundeskanzlerin gesehen wird, in Deutschland keine
    Steuern zahlt?


    (Beifall bei der LINKEN – Dr. Martina Krogmann [CDU/CSU]: Jetzt wird es ganz peinlich!)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Herr Steinbrück, möchten Sie darauf antworten? –

Das ist nicht der Fall.

Dann erteile ich das Wort dem Kollegen Dr. Hermann
Otto Solms, FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP)


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(C (D Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Kolleginnen nd Kollegen! Ich werde unabhängig davon, welche chulnote ich nun für Betragen oder Ausdruck von unseem neuen Schulmeister Peer Steinbrück bekomme, das agen, was ich für richtig halte. (Beifall bei der FDP und der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Otto Solms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    as ist schließlich die Aufgabe der Opposition. Im Übri-
    en lohnt es sich, über bestimmte Grundsatzfragen zu
    treiten. Wenn beispielsweise die Mehrheit der deut-
    chen Bevölkerung den Eindruck hat, dass in Deutsch-
    and Nichtarbeit durch den Staat und seine Instrumente
    u stark gefördert und Arbeit zu stark belastet wird, dann
    st das ein Grund, darüber zu streiten und zu fragen, ob
    ine bessere Justierung möglich ist. Es ist gerade die
    ufgabe der Regierung, die aus ihrer Sicht richtige Jus-

    ierung vorzunehmen, und die Aufgabe der Opposition,
    ort zu kritisieren, wo etwas zu kritisieren ist. Es gibt
    iele Beispiele, über die es sich lohnt zu streiten, und
    war auch heftig; denn es geht um das Schicksal der
    enschen in diesem Land.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Auch nach den Haushaltsberatungen bleibt es dabei:
    er Bundeshaushalt 2006 und die Finanzplanung bis
    009 sind eine einzige finanzpolitische Bankrotterklä-
    ung.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    afür trägt die Regierung Merkel/Müntefering nun ein-
    al die Verantwortung und nicht die Opposition, der
    an gerne die Verantwortung zuschieben will. Das, was
    ie hier vorlegen, ist kein Zukunftsentwurf, sondern ein
    rmutszeugnis. Die Neuverschuldung übersteigt sogar
    och die im letzten Haushalt von Hans Eichel vorgese-
    ene Nettokreditaufnahme um 7 Milliarden Euro und
    en Wert in der mittelfristigen Finanzplanung um
    6 Milliarden Euro. Es ist dreist und unehrlich gegen-
    ber den Bürgern, dies als Erfolg und Neuanfang zu ver-
    aufen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Stattdessen bleibt alles wie gehabt: noch mehr Schul-
    en und keine Korrektur an der ungezügelten Ausgaben-
    rweiterung. Geschönt werden soll die katastrophale
    ituation durch als Haushaltsentlastung titulierte vielfäl-

    ige Steuererhöhungen. Damit werden alle Anstrengun-
    en zur Erhöhung des Wirtschaftswachstums und zur
    nkurbelung der Binnenkonjunktur zunichte gemacht.

    m Übrigen beruhen die Maßnahmen auf einem eklatan-
    en Wahlbetrug der beiden regierenden Parteien. Darauf
    erden wir die nächsten drei Jahre ständig hinweisen.
    as ist unsere Pflicht; denn wir müssen uns dem Wähler

    tellen und ihm gegenüber ehrlich sein. Wir dürfen nicht
    as Gegenteil von dem tun, was wir im Wahlkampf ver-
    prochen haben.


    (Beifall bei der FDP und der LINKEN)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Hermann Otto Solms
    Mittelfristig verschlechtern sich die Aussichten für
    mehr Wachstum und eine nachhaltige Haushaltskonsoli-
    dierung, weil die Zahl der sozialversicherungspflichtig
    Beschäftigten weiter zurückgehen wird. Damit fallen
    noch mehr Menschen als Steuer- und Beitragszahler aus.
    Wenn Sie die aktuelle Ausgabe des „Spiegel“ lesen,
    dann stellen Sie fest, dass die verbesserte Arbeitslosen-
    statistik nicht auf tatsächlichen Entwicklungen beruht,
    sondern auf statistischen Manipulationen. Die momen-
    tane Entwicklung der Arbeitslosigkeit ist saisonüblich.
    Sie sollten also nicht so große Töne spucken. Wir sind
    weiterhin in einer beängstigenden Situation, was die Ar-
    beitslosigkeit betrifft.

    Ich will auf einige wesentliche Punkte des Bundes-
    haushalts hinweisen. Erstens. Der Bundeshaushalt 2006
    ist vorsätzlich verfassungswidrig. Zu diesem Schluss
    kommen auch Sie, wenn Sie Art. 115 des Grundgesetzes
    richtig lesen. Wenn Sie anderer Meinung sein sollten,
    dann empfehle ich: Warten wir doch einmal ab, was das
    Bundesverfassungsgericht dazu sagt! Es ist aufgefor-
    dert, ein endgültiges Urteil zu fällen. Der Bezug auf die
    Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts
    scheint mir jedenfalls bei einem Wachstum von 1,6 bis
    2 Prozent weit hergeholt zu sein.

    Zweitens. Die Bundesregierung legt zum fünften Mal
    und in voller Absicht einen stabilitätswidrigen Haus-
    halt vor, obwohl – bei ohnehin steigenden Steuereinnah-
    men – die Lücke durch entschlossene Sparanstrengun-
    gen ohne weiteres zu schließen wäre. Dazu haben die
    Haushälter der FDP ein „Sparbuch“ vorgelegt. Wir wol-
    len zeigen, dass wir bereit sind, auch unbequeme Einspa-
    rungen zu verlangen und dafür geradezustehen. Wir
    glauben, dass wir das im Hinblick auf die Gesamtverant-
    wortung tun müssen.


    (Beifall bei der FDP)


    Drittens. Trotz vollmundiger Sparversprechungen
    steigen die Bundesausgaben von 2006 bis 2009 weiter
    um 13,6 Milliarden Euro an. Von einem Sparhaushalt
    kann also keine Rede sein.

    Viertens. Das Ziel eines ausgeglichenen Haushalts
    hat die Bundesregierung völlig aus den Augen verloren.
    Selbst in den Folgejahren bis 2009 verharrt die mittel-
    fristige Finanzplanung bei einer Neuverschuldung von
    mehr als 20 Milliarden Euro. Die Schuldenlast, die un-
    sere Kinder und Enkel zu tragen haben, steigt kontinu-
    ierlich weiter.

    Fünftens. Der Investitionsverfall findet in der mittel-
    fristigen Finanzplanung seine Fortsetzung. Die Investi-
    tionsquote sinkt von 8,9 auf 8,5 Prozent im Jahre 2009.
    Ich erinnere daran: Im Jahre 1998 lag die Investitions-
    quote noch bei 12,5 Prozent. Daran sehen Sie, was die
    rot-grüne Regierung und jetzt die schwarz-rote Regie-
    rung getan bzw. unterlassen hat.

    Sechstens. Die in vielen Gesetzen unter harmlosen
    Bezeichnungen verborgenen direkten und indirekten
    Steuern und Abgaben sind unsozial, wirtschaftsfeind-
    lich und arbeitsplatzvernichtend. Das brauchen Sie mir
    nicht zu glauben; das wird die wirtschaftliche Entwick-
    lung in den nächsten Jahren beweisen. Die Gesetze

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    (C (D eißen beschönigend: Gesetz zum Einstieg in ein steueriches Sofortprogramm, Haushaltsbegleitgesetz, teueränderungsgesetz usw. Niemand, der diese Beeichnungen hört, befürchtet, dahinter verberge sich ramatisches. Ebendies ist aber der Fall. Ich wette, dass die Abgeordneten der Koalition gar icht mehr wissen, welche Mehrbelastungen sie schon eschlossen haben oder dabei sind zu beschließen. Desegen will ich Ihnen die Freude machen, das in Erinne ung zu rufen. So können Sie sich das einprägen und vor hren Wählern Rechenschaft ablegen. Die Verbraucher, insbesondere die Familien, werden elastet. Erhöhung der Mehrwertsteuer: 12,36 Milliaren Euro; Erhöhung der Versicherungsteuer: knapp Milliarden Euro; Abschaffung der Eigenheimzulage: ,5 Milliarden Euro; Gewährung von Kindergeld und inderfreibetrag nur noch für Kinder unter 25 Jahren: 34 Millionen Euro; Tausch von Erziehungsgeld gegen lterngeld. Dazu ist noch etwas Besonderes zu sagen. as Erziehungsgeld in Höhe von 1,9 Milliarden wird abeschafft, dafür wird mit 4 Milliarden das Elterngeld ingeführt. Allerdings bezahlen die Eltern das doppelt nd dreifach, zum Beispiel über die Mehrwertsteuerrhöhung, über die Kürzungen beim Kindergeld, über ie Erhöhung bei der Versicherungsteuer und weitere bgabensteigerungen. Abschaffung des Sonderausgaenabzugs für Steuerberatungskosten: 600 Millionen uro. Das ist besonders elegant: Einerseits verkompliiert man das Steuerrecht weiter, andererseits streicht an die Steuerabzugsfähigkeit von Beraterkosten. (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Dr. Diether Dehm [DIE LINKE])


    eduzierung des Sparerfreibetrages: 750 Millionen
    uro; Besteuerung von Kohle als Heizstoff: 33 Millio-
    en Euro.

    Für die Wirtschaft: Abschaffung der degressiven
    fA für den Wohnungsbau: 150 Millionen Euro; Be-

    chränkung der Verlustverrechnung bei Steuerstun-
    ungsmodellen: 2,135 Milliarden Euro; Verschärfung bei
    er Gewinnermittlung für Freiberufler: 500 Millionen
    uro.

    Für die Arbeitnehmer: Abschaffung des Freibetrages
    ür Abfindungen: 450 Millionen Euro; Abschaffung des
    reibetrages für Heirats- und Geburtsbeihilfen:
    0 Millionen Euro; Abschaffung der Aufwendungen für
    as häusliche Arbeitszimmer: 300 Millionen Euro; Rei-
    hensteuer für gutverdienende Arbeitnehmer: 1,3 Mil-
    iarden.

    Schließlich die Autofahrer, zusätzlich zu den Steuer-
    rhöhungen – insbesondere der Mehrwertsteuer –: Strei-
    hung der Entfernungspauschale: 2,53 Milliarden Euro;
    esteuerung von Biokraftstoffen: 370 Millionen Euro;
    erschärfung der Einprozentregelung für Dienstwagen:
    55 Millionen Euro – wobei man auch noch bedenken
    uss, welches Chaos in den Vorschriften bei der Dienst-
    agenregelung besteht.


    (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Dr. Diether Dehm [DIE LINKE])







    (A) )



    (B) )


    Dr. Hermann Otto Solms
    Allein um das richtig zu machen, braucht man einen
    Steuerberater.

    Hinzu kommt der so genannte Gesundheitssoli. Da-
    hinter verbirgt sich eine weitere Einkommensteuer, ver-
    mutlich – je nach Ausgestaltung – in Höhe von 14 bis
    16 Milliarden Euro.

    Zu der geplanten Einschränkung des Ehegattensplit-
    tings wird es nicht kommen, auch wenn dies immer wie-
    der gefordert wird. Eine solche Einschränkung ist ganz
    einfach verfassungswidrig. Ich verstehe nicht, wie der
    CDU-Generalsekretär, der Volljurist ist, so einen Unsinn
    in die Welt setzen kann.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP – Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Können Sie einmal näher erklären, warum das verfassungswidrig ist?)


    – Das kann ich Ihnen erklären. In Art. 9 des Grundgeset-
    zes ist die Vereinigungsfreiheit verankert. Wenn zwei
    Personen sich zusammentun und beispielsweise eine of-
    fene Handelsgesellschaft bilden, dann werden sie so wie
    beim Ehegattensplitting besteuert. Man darf ein Ehepaar,
    das nach Aussagen des Verfassungsgerichts eine Er-
    werbs- und Verbrauchsgemeinschaft bildet, nicht
    schlechter stellen als andere Erwerbsgemeinschaften.
    Das gebietet der Gleichheitsgrundsatz nach Art. 3 des
    Grundgesetzes. So einfach ist der Zusammenhang. Eine
    Abschaffung des Ehegattensplittings ist schlicht verfas-
    sungswidrig. Ein Blick ins Gesetzbuch – in diesem Fall
    ins Grundgesetz – erleichtert die Rechtsfindung auch in
    diesem Fall.


    (Beifall bei der FDP)


    Schließlich – das ist der Höhepunkt – die zusätzlichen
    Sozialabgaben, die 13. Abgabe in diesem Jahr, einmalig
    20 Milliarden Euro. All das führt dazu, dass in den
    nächsten drei Jahren dieser Legislaturperiode Kaufkraft
    in einem Volumen von 120 Milliarden Euro abgeschöpft
    wird und das wird – Sie können die ökonomischen Ge-
    setze nicht außer Kraft setzen – zu einer entsprechenden
    Dämpfung, zu einer Schwächung des Wachstums und zu
    mehr Arbeitslosen führen. Damit werden sich die Löcher
    in den öffentlichen Haushalten weiter öffnen.

    Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der FDP)