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ID1603307800

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    Vokabeln: 1
    1. \n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/33 Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brunhilde Irber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Raidel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 23: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung der Flugsiche- rung (Drucksachen 16/240, 16/1161, 16/1178) . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . Norbert Königshofen (CDU/CSU) . . . . . . . . Dorothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär 2774 B 2775 C 2775 D 2776 C 2777 C 2777 D 2778 D 2781 C 2781 D 2783 C 2784 D 2786 D 2787 D 2789 B 2790 B Deutscher B Stenografisch 33. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Tagesordnungspunkt 22: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- wärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteili- gung deutscher Streitkräfte an der Frie- densmission der Vereinten Nationen im Sudan (UNMIS) auf Grundlage der Reso- lution 1663 (2006) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 24. März 2006 (Drucksachen 16/1052, 16/1148, 16/1177) . . Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . W E P T B s s n C E s ( T 2769 A 2769 C 2770 C 2771 D 2773 B Wahl einer Stellvertreterin des Präsidenten (Drucksache 16/1116) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2778 A undestag er Bericht ung 7. April 2006 t : ahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . etra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 34: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- chusses für Wahlprüfung, Immunität und Ge- chäftsordnung zu dem Antrag der Abgeord- eten Jens Ackermann, Dr. Karl Addicks, hristian Ahrendt und weiterer Abgeordneter: insetzung eines Untersuchungsaus- chusses Drucksachen 16/990, 16/1179) . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 24: 2778 A 2783 A 2783 B 2781 A BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingo Schmitt (Berlin) (CDU/CSU) . . . . . . . . 2790 C 2790 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 33. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. April 2006 Tagesordnungspunkt 25: c) Antrag der Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk, Volker Beck (Köln), Markus Kurth, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Keine Ausgrenzung beim Antidiskriminierungsgesetz (Drucksache 16/957) . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Mechthild Dyckmans (FDP) . . . . . . . . . . . . . Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dagdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 26: – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung von Vorschriften des Sozialen Entschädigungsrechts und des Gesetzes über einen Ausgleich von Dienstbeschädigungen im Beitrittsge- biet (Drucksachen 16/444, 16/1162) . . . . . . . . – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung von Vor- schriften des Sozialen Entschädigungs- rechts und des Gesetzes über einen Aus- gleich von Dienstbeschädigungen im Beitrittsgebiet (Drucksachen 16/754, 16/1162) . . . . . . . . Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Rohde (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Volker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Rohde (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: Antrag der Abgeordneten Heinz Lanfermann, Birgit Homburger, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Entbürokratisierung der Pflege v d ( H W D H E T A ( S d d ( V A P D P T A b A N s T e s ( i Z A D c t G n ( P U W C 2792 A 2792 A 2793 B 2794 C 2795 C 2797 B 2798 C 2798 C 2798 D 2799 C 2800 C 2802 B 2803 C 2804 B 2804 C 2804 D 2805 A orantreiben – Qualität und Transparenz er stationären Pflege erhöhen Drucksache 16/672) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . einz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . illi Zylajew (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . r. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 28: ntrag der Abgeordneten Volker Schneider Saarbrücken), Cornelia Hirsch, Dr. Petra itte, weiterer Abgeordneter und der Fraktion er LINKEN: Zukunftsaufgabe Weiterbil- ung Drucksache 16/785) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lexander Dobrindt (CDU/CSU) . . . . . . . . . atrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . riska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 29: ntrag der Abgeordneten Priska Hinz (Her- orn), Grietje Bettin, Ekin Deligöz, weiterer bgeordneter und der Fraktion des BÜND- ISSES 90/DIE GRÜNEN: Den europäi- chen Bildungsraum weiter gestalten – ransparenz und Durchlässigkeit durch inen europäischen Qualifikationsrahmen tärken Drucksache 16/1063) . . . . . . . . . . . . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 8: ntrag der Abgeordneten Cornelia Hirsch, r. Petra Sitte, Volker Schneider (Saarbrü- ken), weiterer Abgeordneter und der Frak- ion der LINKEN: Anforderungen an die estaltung eines europäischen und eines ationalen Qualifikationsrahmens Drucksache 16/1127) . . . . . . . . . . . . . . . . . . riska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . we Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . illi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2806 A 2806 B 2807 B 2808 A 2809 A 2810 A 2811 C 2812 D 2813 A 2813 D 2815 D 2816 D 2818 D 2819 D 2819 D 2820 A 2821 A 2823 A 2824 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 33. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. April 2006 III Tagesordnungspunkt 30: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Volker Wissing, Horst Friedrich (Bay- reuth), Carl-Ludwig Thiele, weiteren Ab- geordneten und der Fraktion der FDP ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Kraftfahrzeugsteuerge- setzes (Drucksache 16/473) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung kraftfahrzeugsteuerlicher Vorschriften auch hinsichtlich der Wohnmobilbesteuerung (Drucksache 16/519) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 31: Antrag der Abgeordneten Karin Binder, Sevim Dagdelen, Dr. Lothar Bisky, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Gegen Menschenhandel und Zwangs- prostitution – Rechtsstellung der Opfer stärken (Drucksache 16/1006) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Antrag der Abgeordneten Irmingard Schewe- Gerigk, Josef Philip Winkler, Monika Lazar, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Men- schenhandel bekämpfen – Opferrechte weiter ausbauen (Drucksache 16/1125) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Namensverzeichnis der Mitglieder des Deut- schen Bundestages, die an der Wahl der Ab- geordneten Petra Pau zur Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages teilgenommen haben Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Jürgen Koppelin (FDP) zur namentlichen Ab- s B d ( ( t p A E T g ( ü g p A Z A – – ( n P A Z – – ( P F D D K 2825 C 2825 D 2826 A 2826 A 2826 C 2827 A 2828 A timmung über den Antrag: Fortsetzung der eteiligung deutscher Streitkräfte an der Frie- ensmission der Vereinten Nationen im Sudan UNMIS) auf Grundlage der Resolution 1663 2006) des Sicherheitsrates der Vereinten Na- ionen vom 24. März 2006 (Tagesordnungs- unkt 22) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten homas Dörflinger, Siegfried Kauder (Villin- en-Schwenningen) und Andreas Jung Konstanz) (alle CDU/CSU) zur Abstimmung ber den Entwurf eines Gesetzes zur Neure- elung der Flugsicherung (Tagesordnungs- unkt 24) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 5 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung der nträge: Den europäischen Bildungsraum weiter gestalten – Transparenz und Durchlässig- keit durch einen europäischen Qualifika- tionsrahmen stärken Anforderungen an die Gestaltung eines europäischen und eines nationalen Quali- fikationsrahmens Tagesordnungspunkt 29, Zusatztagesord- ungspunkt 8) atrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 6 u Protokoll gegebene Reden zur Beratung: Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Kraftfahrzeugsteuergesetzes Entwurf eines Gesetzes zur Änderung kraftfahrzeugsteuerlicher Vorschriften auch hinsichtlich der Wohnmobilbesteue- rung Tagesordnungspunkt 30) atricia Lips (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . lorian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . r. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . erstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2830 A 2830 D 2831 B 2832 A 2832 D 2833 D 2834 B 2835 B IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 33. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. April 2006 Anlage 7 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung der Anträge: – Gegen Menschenhandel und Zwangspros- titution – Rechtsstellung der Opfer stärken – Menschenhandel bekämpfen – Opfer- rechte weiter ausbauen (Tagesordnungspunkt 31, Zusatztagesord- nungspunkt 9) Michaela Noll (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Renate Gradistanac (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 8 Nachträglich zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Antrags: Voraussetzungen für Entwicklung, Bau und Betrieb einer Europäi- schen Spallations-Neutronenquelle in Deutsch- land schaffen – Deutsche Bewerbung vo- rantreiben (32. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 15) Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Anlage 9 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2836 A 2837 D 2838 D 2839 C 2840 B 2840 D 2841 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 33. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. April 2006 2769 (A) ) (B) ) 33. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
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    1) Anlage 7 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 33. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. April 2006 2827 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Arnold, Rainer SPD 07.04.2006 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.04.2006 Blumentritt, Volker SPD 07.04.2006 Bülow, Marco SPD 07.04.2006 Evers-Meyer, Karin SPD 07.04.2006 Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.04.2006 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 07.04.2006 Glos, Michael CDU/CSU 07.04.2006 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 07.04.2006 Griefahn, Monika SPD 07.04.2006 Griese, Kerstin SPD 07.04.2006 Heinen, Ursula CDU/CSU 07.04.2006 Heller, Uda Carmen Freia CDU/CSU 07.04.2006 Hilsberg, Stephan SPD 07.04.2006 Hintze, Peter CDU/CSU 07.04.2006 Homburger, Birgit FDP 07.04.2006 Kalb, Bartholomäus CDU/CSU 07.04.2006 Klimke, Jürgen CDU/CSU 07.04.2006 Kortmann, Karin SPD 07.04.2006 Kröning, Volker SPD 07.04.2006 K M M M D N O P S S S S S D V W W A (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates ühn-Mengel, Helga SPD 07.04.2006 ichelbach, Hans CDU/CSU 07.04.2006 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.04.2006 üller, Hildegard CDU/CSU 07.04.2006 r. Müller, Gerd CDU/CSU 07.04.2006 eumann (Bremen), Bernd CDU/CSU 07.04.2006 tto (Frankfurt), Hans- Joachim FDP 07.04.2006 arr, Detlef FDP 07.04.2006 chäffler, Frank FDP 07.04.2006 chily, Otto SPD 07.04.2006 chreiner, Ottmar SPD 07.04.2006 teenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.04.2006* teppuhn, Andreas SPD 07.04.2006 r. Troost, Axel DIE LINKE 07.04.2006 ogel, Volkmar Uwe CDU/CSU 07.04.2006 immer (Neuss), Willy CDU/CSU 07.04.2006 öhrl, Dagmar CDU/CSU 07.04.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 2828 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 33. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. April 2006 (A) ) (B) ) Dr. Peter Gauweiler Dr. Jürgen Gehb Norbert Geis Eberhard Gienger Ralf Göbel Dr. Norbert Lammert Katharina Landgraf Dr. Max Lehmer Paul Lehrieder Ingbert Liebing Karl Richard Schiewerling Norbert Schindler Georg Schirmbeck Bernd Schmidbauer Christian Schmidt (Fürth) Klaus Uwe Benneter Dr. Axel Berg Ute Berg Petra Bierwirth Lothar Binding (Heidelberg) Anlage 2 der Mitglieder des De Vizepräsidentin des De CDU/CSU Ulrich Adam Ilse Aigner Peter Albach Peter Altmaier Dorothee Bär Thomas Bareiß Norbert Barthle Dr. Wolf Bauer Günter Baumann Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) Veronika Bellmann Dr. Christoph Bergner Otto Bernhardt Clemens Binninger Carl-Eduard von Bismarck Renate Blank Peter Bleser Antje Blumenthal Dr. Maria Böhmer Jochen Borchert Wolfgang Börnsen (Bönstrup) Wolfgang Bosbach Klaus Brähmig Michael Brand Helmut Brandt Dr. Ralf Brauksiepe Monika Brüning Georg Brunnhuber Gitta Connemann Leo Dautzenberg Hubert Deittert Alexander Dobrindt Thomas Dörflinger Marie-Luise Dött Maria Eichhorn Anke Eymer (Lübeck) Georg Fahrenschon Ilse Falk Dr. Hans Georg Faust Enak Ferlemann Ingrid Fischbach Hartwig Fischer (Göttingen) Dirk Fischer (Hamburg) Axel E. Fischer (Karlsruhe- Land) Dr. Maria Flachsbarth Herbert Frankenhauser Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) Erich G. Fritz Jochen-Konrad Fromme Dr. Michael Fuchs Hans-Joachim Fuchtel D J P U R H M M M M K O H G M J B E R K F J A H S D D D A H S A B V S E J J J K M N D H T M G D D J D D A Namensverz utschen Bundestages, die an utschen Bundestages teilgen r. Reinhard Göhner osef Göppel eter Götz te Granold einhard Grindel ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer arkus Grübel anfred Grund onika Grütters arl-Theodor Freiherr zu Guttenberg lav Gutting olger Haibach erda Hasselfeldt ichael Hennrich ürgen Herrmann ernd Heynemann rnst Hinsken obert Hochbaum laus Hofbauer ranz-Josef Holzenkamp oachim Hörster nette Hübinger ubert Hüppe usanne Jaffke r. Peter Jahr r. Hans-Heinrich Jordan r. Franz Josef Jung ndreas Jung (Konstanz) ans-Werner Kammer teffen Kampeter lois Karl ernhard Kaster olker Kauder iegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) ckart von Klaeden ürgen Klimke ulia Klöckner ens Koeppen ristina Köhler (Wiesbaden) anfred Kolbe orbert Königshofen r. Rolf Koschorrek artmut Koschyk homas Kossendey ichael Kretschmer unther Krichbaum r. Günter Krings r. Martina Krogmann ohann-Henrich Krummacher r. Hermann Kues r. Karl A. Lamers (Heidelberg) ndreas G. Lämmel E D P D S W D D F L M P D M H C S B B H M D F E H R D U D S D B R R D T H D P E K K D F J K D D A P A H D H D D eichnis der Wahl der Abgeordnete ommen haben duard Lintner r. Klaus W. Lippold atricia Lips r. Michael Luther tephan Mayer (Altötting) olfgang Meckelburg r. Michael Meister r. Angela Merkel riedrich Merz aurenz Meyer (Hamm) aria Michalk hilipp Mißfelder r. Eva Möllring arlene Mortler ildegard Müller arsten Müller (Braunschweig) tefan Müller (Erlangen) ernward Müller (Gera) ernd Neumann (Bremen) enry Nitzsche ichaela Noll r. Georg Nüßlein ranz Obermeier duard Oswald enning Otte ita Pawelski r. Peter Paziorek lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer r. Friedbert Pflüger eatrix Philipp onald Pofalla uprecht Polenz aniela Raab homas Rachel ans Raidel r. Peter Ramsauer eter Rauen ckhardt Rehberg atherina Reiche (Potsdam) laus Riegert r. Heinz Riesenhuber ranz Romer ohannes Röring urt J. Rossmanith r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck lbert Rupprecht (Weiden) eter Rzepka nita Schäfer (Saalstadt) ermann-Josef Scharf r. Wolfgang Schäuble artmut Schauerte r. Annette Schavan r. Andreas Scheuer A In D D B U W H K B T J J E C G A M T L M A D A A G M K M P G In K A K E M W W S D G G N In R E D D K S S D U (C (D n Petra Pau zur ndreas Schmidt (Mülheim) go Schmitt (Berlin) r. Andreas Schockenhoff r. Ole Schröder ernhard Schulte-Drüggelte we Schummer ilhelm Josef Sebastian orst Seehofer urt Segner ernd Siebert homas Silberhorn ohannes Singhammer ens Spahn rika Steinbach hristian Freiherr von Stetten ero Storjohann ndreas Storm ax Straubinger homas Strobl (Heilbronn) ena Strothmann ichael Stübgen ntje Tillmann r. Hans-Peter Uhl rnold Vaatz ndrea Astrid Voßhoff erhard Wächter arco Wanderwitz ai Wegner arcus Weinberg eter Weiß (Emmendingen) erald Weiß (Groß-Gerau) go Wellenreuther arl-Georg Wellmann nnette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch lisabeth Winkelmeier- Becker atthias Wissmann olfgang Zöller illi Zylajew PD r. Lale Akgün regor Amann erd Andres iels Annen grid Arndt-Brauer ainer Arnold rnst Bahr (Neuruppin) oris Barnett r. Hans-Peter Bartels laus Barthel ören Bartol abine Bätzing irk Becker we Beckmeyer Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 33. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. April 2006 2829 (A) ) (B) ) Kurt Bodewig Clemens Bollen Gerd Bollmann Dr. Gerhard Botz Klaus Brandner Willi Brase Bernhard Brinkmann (Hildesheim) Edelgard Bulmahn Ulla Burchardt Martin Burkert Dr. Michael Bürsch Christian Carstensen Marion Caspers-Merk Dr. Peter Danckert Dr. Herta Däubler-Gmelin Karl Diller Martin Dörmann Dr. Carl-Christian Dressel Elvira Drobinski-Weiß Garrelt Duin Detlef Dzembritzki Sebastian Edathy Siegmund Ehrmann Hans Eichel Gernot Erler Petra Ernstberger Annette Faße Elke Ferner Gabriele Fograscher Rainer Fornahl Gabriele Frechen Dagmar Freitag Peter Friedrich Sigmar Gabriel Martin Gerster Iris Gleicke Günter Gloser Renate Gradistanac Angelika Graf (Rosenheim) Dieter Grasedieck Kerstin Griese Gabriele Groneberg Achim Großmann Wolfgang Grotthaus Wolfgang Gunkel Hans-Joachim Hacker Bettina Hagedorn Klaus Hagemann Alfred Hartenbach Michael Hartmann (Wackernheim) Nina Hauer Hubertus Heil Reinhold Hemker Rolf Hempelmann Dr. Barbara Hendricks Gustav Herzog Petra Heß Gabriele Hiller-Ohm Petra Hinz (Essen) Gerd Höfer Iris Hoffmann (Wismar) Frank Hofmann (Volkach) Klaas Hübner Christel Humme Lothar Ibrügger Brunhilde Irber J J J U D U C H A D W F R A E N D A J U D C C D W H G D L C K H M P U D U M D M G F D A T H H J J C D F D M S M G D C W S R D K M O ohannes Jung (Karlsruhe) osip Juratovic ohannes Kahrs lrich Kasparick r. h. c. Susanne Kastner lrich Kelber hristian Kleiminger ans-Ulrich Klose strid Klug r. Bärbel Kofler alter Kolbow ritz Rudolf Körper olf Kramer nette Kramme rnst Kranz icolette Kressl r. Hans-Ulrich Krüger ngelika Krüger-Leißner ürgen Kucharczyk te Kumpf r. Uwe Küster hristine Lambrecht hristian Lange (Backnang) r. Karl Lauterbach altraud Lehn elga Lopez abriele Lösekrug-Möller irk Manzewski othar Mark aren Marks atja Mast ilde Mattheis arkus Meckel etra Merkel (Berlin) lrike Merten r. Matthias Miersch rsula Mogg arko Mühlstein etlef Müller (Chemnitz) ichael Müller (Düsseldorf) esine Multhaupt ranz Müntefering r. Rolf Mützenich ndrea Nahles homas Oppermann olger Ortel einz Paula ohannes Pflug oachim Poß hristoph Pries r. Wilhelm Priesmeier lorian Pronold r. Sascha Raabe echthild Rawert teffen Reiche (Cottbus) aik Reichel erold Reichenbach r. Carola Reimann hristel Riemann- Hanewinckel alter Riester önke Rix ené Röspel r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth (Esslingen) ichael Roth (Heringen) rtwin Runde M A A B D M D U S R H C O R S E F D D R R W D J D L R C D J D J J W J F H R S J D H A P G G D L D A H D E D W H U M B F J D C arlene Rupprecht (Tuchenbach) nton Schaaf xel Schäfer (Bochum) ernd Scheelen r. Hermann Scheer arianne Schieder r. Frank Schmidt lla Schmidt (Aachen) ilvia Schmidt (Eisleben) enate Schmidt (Nürnberg) einz Schmitt (Landau) arsten Schneider (Erfurt) laf Scholz einhard Schultz (Everswinkel) wen Schulz (Spandau) wald Schurer rank Schwabe r. Angelica Schwall-Düren r. Martin Schwanholz olf Schwanitz ita Schwarzelühr-Sutter olfgang Spanier r. Margrit Spielmann örg-Otto Spiller r. Ditmar Staffelt udwig Stiegler olf Stöckel hristoph Strässer r. Peter Struck oachim Stünker r. Rainer Tabillion örg Tauss ella Teuchner olfgang Thierse örn Thießen ranz Thönnes ans-Jürgen Uhl üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger r. Marlies Volkmer edi Wegener ndreas Weigel etra Weis unter Weißgerber ert Weisskirchen (Wiesloch) r. Rainer Wend ydia Westrich r. Margrit Wetzel ndrea Wicklein eidemarie Wieczorek-Zeul r. Dieter Wiefelspütz ngelbert Wistuba r. Wolfgang Wodarg altraud Wolff (Wolmirstedt) eidi Wright ta Zapf anfred Zöllmer rigitte Zypries DP ens Ackermann r. Karl Addicks hristian Ahrendt D U R A E P M J U O P H D D H M J D H E D M D H G J H S H In S M M H P J B D C G J D M D D D C F C D D D H M D H D K D H E D R S D W (C (D aniel Bahr (Münster) we Barth ainer Brüderle ngelika Brunkhorst rnst Burgbacher atrick Döring echthild Dyckmans örg van Essen lrike Flach tto Fricke aul K. Friedhoff orst Friedrich (Bayreuth) r. Edmund Peter Geisen r. Wolfgang Gerhardt ans-Michael Goldmann iriam Gruß oachim Günther (Plauen) r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein lke Hoff r. Werner Hoyer ichael Kauch r. Heinrich L. Kolb ellmut Königshaus udrun Kopp ürgen Koppelin einz Lanfermann ibylle Laurischk arald Leibrecht a Lenke abine Leutheusser- Schnarrenberger ichael Link (Heilbronn) arkus Löning orst Meierhofer atrick Meinhardt an Mücke urkhardt Müller-Sönksen irk Niebel ornelia Pieper isela Piltz örg Rohde r. Konrad Schily arina Schuster r. Hermann Otto Solms r. Max Stadler r. Rainer Stinner arl-Ludwig Thiele lorian Toncar hristoph Waitz r. Guido Westerwelle r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing artfrid Wolff (Rems-Murr) artin Zeil IE LINKE üseyin-Kenan Aydin r. Dietmar Bartsch arin Binder r. Lothar Bisky eidrun Bluhm va Bulling-Schröter r. Martina Bunge oland Claus evim Dagdelen r. Diether Dehm erner Dreibus 2830 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 33. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. April 2006 (A) ) (B) ) Fortsetzung der Beteiligung deutscher Streit- kräfte an der Friedensmission der Vereinten Nationen im Sudan (UNMIS) auf Grundlage der Resolution 1663 (2006) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 24. März 2006 (Ta- gesordnungspunkt 22) Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Thomas Dörflinger, Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) und Andreas Jung (Konstanz) (alle CDU/CSU) zur Abstim- mung über den Entwurf eines Gesetzes zur Jürgen Koppelin (FDP): Bundesregierung wird das Ma chend beschrieben und begren Einsatzes von Bundeswehrange des Sudans neben dem Südsuda zuschließen. Aufgrund der gep UNMIS und AMIS ist die Au unklarer geworden. Es ist zude die im Antrag genannten Ziel Truppenstärke erreicht werden Ich verkenne nicht die Grün Handeln in der Republik Sud wäre es ebenso notwendig, das ten mit dem gleichen Engagem Aidsseuche in Afrika annehm schen zu einem Massensterben Ich werde dem Antrag der B stimmen, da sich die Rahmenb dert haben. Ich treffe diese Ents Im Mandatsantrag der ndatsgebiet nur unzurei- zt. Eine Ausweitung des hörigen auf weitere Teile n ist weiterhin nicht aus- lanten Kooperation von ftragsbeschreibung noch m sehr zweifelhaft, dass e mit der beschriebenen können. de, die zum fortgesetzten an zwingen. Allerdings s die europäischen Staa- ent sich dem Problem der en, die ebenfalls inzwi- geführt hat. undesregierung nicht zu- edingungen nicht verän- cheidung auch besonders w p G d m k w O r H ü i w l G Neuregelung der Flugsi nungspunkt 24) Bedingt durch Zweifel, ob d urf mit den Vorgaben des Gru ublik Deutschland in Einklan esetzentwurf der Bundesreg er Flugsicherung, Drucksach ung verweigern. Art. 87 d GG schreibt in Ab ehrsverwaltung in bundeseig ird. Über die öffentlich-rechtl rganisation entscheide ein Bu egelt Art. 24 Abs. l GG, dass oheitsrechte auf zwischens bertragen kann. Die Flugsicherung ist zweif m Sinne des Art. 24 Abs. l G urf zur Neuregelung der Flug ich, dass die dann privatisierte mbH, DFS, auf dem Wege cherung (Tagesord- er vorgelegte Gesetzent- ndgesetzes der Bundesre- g steht, werde ich dem ierung zur Neuregelung e 16/240, meine Zustim- s. l vor, dass die Luftver- ener Verwaltung geführt iche oder privatrechtliche ndesgesetz. Gleichzeitig der Bund durch Gesetz taatliche Einrichtungen elsohne ein Hoheitsrecht G, Durch den Gesetzent- sicherung würde es mög- Deutsche Flugsicherung der Subdelegation und Dr. Dagmar Enkelmann Klaus Ernst Wolfgang Gehrcke Diana Golze Dr. Gregor Gysi Heike Hänsel Lutz Heilmann Hans-Kurt Hill Cornelia Hirsch Inge Höger-Neuling Dr. Barbara Höll Ulla Jelpke Dr. Lukrezia Jochimsen Dr. Hakki Keskin Katja Kipping Monika Knoche Jan Korte Katrin Kunert Oskar Lafontaine Ulla Lötzer Dr. Gesine Lötzsch Ulrich Maurer Dorothee Menzner Kornelia Möller Kersten Naumann Wolfgang Nešković Dr. Norman Paech Petra Pau Bodo Ramelow Elke Reinke Paul Schäfer (Köln) Volker Schneider (Saarbrücken) Dr. Herbert Schui Dr. Ilja Seifert Dr. Petra Sitte Frank Spieth Dr. Kirsten Tackmann Alexander Ulrich Jörn Wunderlich Sabine Zimmermann BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Kerstin Andreae Marieluise Beck (Bremen) Volker Beck (Köln) Cornelia Behm B M G A E D D H K K A B W P P U D B T U S F R M Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Jürgen Koppelin (FDP) zur namentlichen Abstimmung über den Antrag: i d A (C (D irgitt Bender atthias Berninger rietje Bettin lexander Bonde kin Deligöz r. Thea Dückert r. Uschi Eid ans-Josef Fell ai Boris Gehring atrin Göring-Eckardt nja Hajduk ritta Haßelmann infried Hermann eter Hettlich riska Hinz (Herborn) lrike Höfken r. Anton Hofreiter ärbel Höhn hilo Hoppe te Koczy ylvia Kotting-Uhl ritz Kuhn enate Künast arkus Kurth Undine Kurth (Quedlinburg) Monika Lazar Dr. Reinhard Loske Anna Lührmann Jerzy Montag Winfried Nachtwei Brigitte Pothmer Claudia Roth (Augsburg) Krista Sager Elisabeth Scharfenberg Christine Scheel Irmingard Schewe-Gerigk Dr. Gerhard Schick Silke Stokar von Neuforn Hans-Christian Ströbele Dr. Harald Terpe Jürgen Trittin Wolfgang Wieland Josef Philip Winkler Margareta Wolf (Frankfurt) Fraktionsloser Abgeordneter Gert Winkelmeier n Verantwortung gegenüber den Angehörigen der Bun- eswehr. nlage 4 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 33. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. April 2006 2831 (A) ) (B) ) Beleihung ein drittes Unternehmen, etwa die schweizeri- sche Skyguide AG, mit der Wahrnehmung von flugsiche- rungstechnischen Aufgaben zum Beispiel in Südwest- deutschland betraut. Genau hierbei bestehen jedoch Zweifel an der Vereinbarkeit mit dem Grundgesetz, da es sich bei dem durch Delegation beauftragten Unterneh- men um keine zwischenstaatliche Einrichtung im Sinne des Art. 24 Abs. l GG handelt. Die Tatsache, dass eine solche Praxis bereits heute in der Realität und aufgrund einer technischen Vereinba- rung zwischen der DFS und der Skyguide besteht, gibt indes keinen Anlass zu der Auffassung, hierdurch sei die Frage der Verfassungskonformität obsolet. Schon diese herrschende Praxis birgt verfassungsrechtliche Pro- bleme, wie ein vom damaligen Bundesverkehrsministe- rium 1982 in Auftrag gegebenes Gutachten belegt. (Böckstiegel/Reifarth, Die Luftaufsicht im südwestdeut- schen Raum, insbesondere die Einschaltung der schwei- zerischen Luftaufsicht und die An- und Abflüge zum und vom Flughafen Zürich im deutschen Luftraum, ZLW 32 (1982), S. 183 ff.) Der vorliegende Gesetzent- wurf beseitigt diese verfassungsrechtlichen Probleme nicht, sondern schreibt sie fort. Anlage 5 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung der Anträge: – Den europäischen Bildungsraum weiter ge- stalten – Transparenz und Durchlässigkeit durch einen europäischen Qualifikations- rahmen stärken – Anforderungen an die Gestaltung eines europäischen und eines nationalen Qualifi- kationsrahmens (Tagesordnungspunkt 29, Zusatztagesordnungs- punkt 8) Patrick Meinhardt (FDP): Dem europäischen Qua- lifikationsrahmen müssen wir einen hohen Stellenwert in der Bildungsdebatte einräumen. Chancengleichheit in der Bildung ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für die zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten unserer Ju- gend in Europa. Vordringliches Ziel in einem europäi- schen Bildungsraum muss daher die konsequente Erar- beitung und Sicherung vergleichbarer Standards bei allen Abschlüssen und Prüfungen sein, ebenso die Aner- kennung der Gleichwertigkeit von in nationaler Hoheit verliehenen allgemein bildenden und beruflichen Ab- schlüssen. Für uns als FDP heißt dies konkret: Erstens. Europäi- sche Bildungspolitik muss sich darauf beschränken, schulische, berufliche und akademische Ausbildung grenzüberschreitend kompatibel zu gestalten, um die Freizügigkeit in der Europäischen Union zu sichern. Wir wollen keinen Eurozentralismus in der Bildungspolitik. Die Bildungspolitik liegt in der Zuständigkeit der Mit- gliedstaaten. Das muss auch so bleiben! l e Q b L a d s „ k P F z d I A a a Q a t f m k a n Z p d I B n i b t e b z u Z s n M o Ü R W s n a b u s (C (D Zweitens. Allgemeinbildung, akademische und beruf- iche Bildung in ihrer Durchlässigkeit zu verbessern ist in politisches Ziel, das im Rahmen des europäischen ualifikationsrahmens gut verortet werden kann. Darü- er hinaus ist es sinnvoll, gerade auch im Bereich der ehrer mehr Flexibilität zu bekommen. Wir unterstützen ls FDP jeden Schritt, der auch bei der Diskussion um en europäischen Qualifikationsrahmen zu mehr Selbst- tändigkeit der Bildungseinrichtungen vor Ort führt. Drittens. Die FDP fordert die Wiederbelebung des Wandergesellentums“ innerhalb der EU. Es muss in Zu- unft möglich sein, eine Ausbildung zum Beispiel in olen zu beginnen, in Deutschland fortzuführen und in rankreich zu einem qualifizierenden Berufsabschluss u bringen. Wir fordern, dass die berufliche Ausbildung eutscher Auszubildender im Ausland gefördert wird. m Gegenzug müssen Möglichkeiten für ausländische uszubildende geschaffen werden, sich in Deutschland usbilden zu lassen. Die FDP hat deswegen von Anfang n den Plan unterstützt, einen Europapass einzuführen. Viertens. Das Markenzeichen in Deutschland ist die ualität unserer dualen Berufsausbildung. Diese muss uch in Europa im Rahmen des europäischen Qualifika- ionsrahmens ihren Stellenwert erhalten. In einer Klassi- izierung von l bis 5 darf sie nicht nur auf knapp 2 kom- en. Die Bundesregierung muss in Europa dafür ämpfen, dass es 3 wird und der Technikerausbildung in nderen Ländern gleichgestellt wird. Fünftens. Mit Blick auf den Antrag der Linken kön- en wir als FDP überhaupt nicht verstehen, warum die ertifizierung von erworbenen Qualifikationen nicht von rivaten Agenturen übernommen werden soll. Ein Bil- ungstipp der FDP: Verabschieden Sie sich endlich von hrem Glauben an die allein selig machende staatliche ürokratie! Sechstens. Die „Gesellschaft des lebenslangen Ler- ens“ ist unsere Herausforderung in Deutschland – wie n Europa. Uns Europäern wird vor allem im Berufsle- en ein großes Maß an Mobilität abverlangt. Gleichzei- ig brauchen die Menschen eine höhere Qualifizierung in iner sich schnell verändernden Welt. Um diesen Gege- enheiten gerecht zu werden, müssen neue Lernkon- epte entwickelt werden. Das mediengestützte Lehren nd Lernen – das eLearning – ist einer dieser Wege. Die ukunft einer offenen Wissens- und Informationsgesell- chaft ist der virtuelle Bildungsraum Europa. Siebtens. Eine letzte Bemerkung zum Antrag der Grü- en: Sie formulieren so zurückhaltend, dass schon seit itte der 90er-Jahre bei neuen Ausbildungsordnungen ffene Strukturmodelle geschaffen wurden, die den bergang zwischen den Qualifikationen erleichtern. ichtig! Hier können wir von der FDP nur zustimmen. ir sagen dies nur anders: Die rot-grüne Regierungszeit eit dem Ende der 90er-Jahre hat uns bei der Ausbildung ur in Trippelschritten voran gebracht! Die Regierung us FDP und CDU/CSU hat diese Dynamik zuwege ge- racht. Zu dieser Dynamik müssen wir zurückkehren nd den damals eingeschlagenen Weg konsequent fort- etzen. 2832 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 33. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. April 2006 (A) ) (B) ) Anlage 6 zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung: – Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Kraftfahrzeugsteuergesetzes – Entwurf eines Gesetzes zur Änderung kraft- fahrzeugsteuerlicher Vorschriften auch hin- sichtlich der Wohnmobilbesteuerung (Tagesordnungspunkt 30) Patricia Lips (CDU/CSU): Was ist ein Personen- kraftwagen? Was ist ein Lastkraftwagen? In welchem Verhältnis stehen Ladefläche eines Fahrzeuges zur Bo- denfläche für die Personenbeförderung? Dies sind Kern- elemente derjenigen Fragen, die uns die kommende Zeit beschäftigen werden. Und die Diskussion um die anstehenden Änderungen in der Kraftfahrzeugsteuer macht einmal mehr die Viel- falt des deutschen Steuerrechts deutlich. Gestatten Sie einen kurzen Ausflug in die Historie: Die Kraftfahrzeug- steuer folgt trotz zahlreicher Änderungen noch immer den Grundzügen des Gesetzes in der Fassung von 1955. Grob gesagt: Die Steuerbemessungsgrundlage für PKW ist der Hubraum, die der anderen Kraftwagen das zuläs- sige Gesamtgewicht. Einige Zeit später kamen Kategorien hinzu: Erstens. Wohnmobile mit weniger als 2,8 Tonnen wurden als PKW gemäß Hubraum und Emission besteuert. Zweitens. Bei Fahrzeugen mit einem Gewicht von mehr als 2,8 Tonnen wird die Besteuerung an der Ge- wichtsklasse orientiert. Drittens. Bei Fahrzeugen mit einem Gewicht über 3,5 Tonnen wird auf der Grundlage von Emissions- und Gewichtsklassen besteuert. Ab etwa Mitte der 80er-Jahre kamen ökologisch-tech- nische Standards – Stichwort: Katalysator – und damit zusätzliche steuerrelevante Merkmale hinzu. Die angesprochene Vielfalt der Möglichkeiten konnte in der Vergangenheit dazu führen, dass beispielsweise schwere Geländewagen mit hubraumstarken Dieselmo- toren jedenfalls kraftfahrzeugsteuerlich gegenüber dem Standard-PKW deutlich im Vorteil waren. Außerdem: Durch so genanntes Auflasten zum Beispiel über die Reifengröße konnte in Einzelfällen die Gewichtsgrenze, sprich: Kategorie, überschritten werden, was steuerlich zu einer Entlastung führte, ohne dass der eigentliche Fahrzeugtyp verändert wurde. Im Jahre 2003 sorgte ein Vorschlag des damaligen Bundesumweltministers Jürgen Trittin für viel Wirbel: Das Ziel: Die Kfz-Steuer soll gemeinsam mit den Län- dern ökologisch weiter entwickelt werden. Der Weg: Für Fahrzeuge mit einem hohen Spritverbrauch und damit verbunden einem hohen CO2-Ausstoß sollen die Besitzer höhere Kfz-Steuern bezahlen. d s u t g n B b L B n a t u v m i t u 2 s z w m s e s i d g z s K s b t S a N d b z d e g E Z a i F d (C (D Die rot-grüne Regierungskoalition beantragte 2004 ie Streichung des entsprechenden Paragrafen, damit chwere Geländewagen nur noch als PKW zugelassen nd besteuert werden können. Die CDU/CSU-Bundes- agsfraktion hat das Verfahren damals sehr kritisch be- leitet, da es einen „Hauruck-Charakter“ trug und zu ei- er noch höheren steuerlichen Umverteilung und elastung führte. Im Detail wurde erheblicher Klärungs- edarf angemeldet. Geländewagen, Sport-Utility-Vehicles, Großraum- imousinen, Kleinbusse, Wohnmobile und so genannte üro- oder Konferenzmobile wurden ab Mai vergange- en Jahres „als der Gewichtsbesteuerung unterliegende ndere Fahrzeuge“ behandelt. Wenn man die aktuellen Diskussionen näher beleuch- et, so wird vor allem eines deutlich: Die Vorstellungen nd Meinungen in Beantwortung der Eingangsfrage und ieler mehr gehen in Teilen weit auseinander. Lassen Sie ich einige Fragen stellen: Was ist alles ein PKW? Was st ein LKW oder reines Nutzfahrzeug? Was ist der Un- erschied zwischen einem Kleinbus unter 2,8 Tonnen nd einem Wohnmobil mit einem Gewicht zwischen ,8 Tonnen und 3,5 Tonnen? Was ist der – umgangs- prachliche – Unterschied zwischen identischen Fahr- eugtypen, wenn das Fahrzeug einmal unter 2,8 Tonnen iegt und im anderen Fall – steuerlich begünstigt – ehr? Brauchen wir einen weiteren Tarif im Steuerge- etz, um diese Frage zu beantworten, oder schaffen wir s im Rahmen bestehender Rechtsprechungen mit ent- prechenden Anreizen und langen Übergangszeiträumen? Der vorliegende Gesetzentwurf des Bundesrates soll n erster Linie dazu dienen, einen Kompromiss zwischen en Extrempositionen der Länder in der künftigen Kate- orisierung und damit steuerlichen Behandlung herbei- uführen. Gleichzeitig wird im Dialog mit dem Deut- chen Bundestag und der Bundesregierung nach einer ompromisslinie gesucht, an deren Ende unbestreitbar tehen muss: eine klare Definition der steuerlichen Tat- estände, eine Ausgrenzung von Ausweichmöglichkei- en unter dem Stichwort Steuergerechtigkeit und eine teuervereinfachung – ein Grundprinzip, das wir uns bei llen Gesetzesvorhaben fest vorgenommen haben. Lassen Sie mich zum Schluss noch eines anmerken: ach einer Erhebung des Caravaning-Industrieverban- es sind circa 85 Prozent aller Wohnmobile im Segment is 3,5 Tonnen Gesamtgewicht anzutreffen. Neufahr- euge dieses Bereiches erfüllen bereits in diesem Jahr en Euro-4-Wert für „Nutzfahrzeuge“ – im Vergleich: twa Euro-2/3 für reine PKW. Das ist eine, wie ich finde, ute und im technischen Fortschritt Richtung weisende ntwicklung, die es ebenfalls zu berücksichtigen gilt. Ich bin gespannt auf die Gespräche der kommenden eit und danke für Ihre Aufmerksamkeit! Florian Pronold (SPD): Vor genau einem Jahr, als uch die Besitzerinnen und Besitzer von Wohnmobilen n die Osterferien gestartet sind, habe ich Herrn altlhauser in einer Pressemitteilung gefragt, ob das nun er letzte Urlaub mit dem Wohnmobil werden würde. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 33. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. April 2006 2833 (A) ) (B) ) Die Befürchtung war berechtigt: Der bayerische Finanz- minister, der öffentlich immer gerne den radikalen Steu- ersenker spielt, hatte seine Beamten gerade angewiesen den Wohnmobilbesitzern so schnell wie möglich ein Vielfaches an Steuern abzuknöpfen. In diesem Fall war die bayerische Staatsregierung tatsächlich einmal das, was sie sonst immer gerne von sich behauptet: ein Vor- reiter, allerdings ein Vorreiter im Abzocken. Wie wir heute Nachmittag auf Deutschlands Auto- bahnen sehen können, hat sich die Befürchtung nicht be- wahrheitet. Auch heute fahren Familien mit ihren Wohn- mobilen in den Urlaub, doch auch heute begleitet sie die Ungewissheit, wie ihr Wohnmobil in Zukunft besteuert wird. Das ist eine echte Zumutung. Die Schuldigen für diese ewige Hängepartie sind ein- deutig zu identifizieren: Sie sitzen im Bundesrat. Es sind die Ministerpräsidenten und Finanzminister von CDU und CSU, die die Frage der Wohnmobilbesteuerung mehr als ein Jahr verschleppt haben. Und nun haben sie einen Vorschlag vorgelegt, der – das möchte ich schon einmal voranschicken – völlig inakzeptabel ist. Um Geschichtsverfälschungen vorzubeugen, müssen wir einmal kurz zurückblicken, wie es zur dieser Misere, zu dieser unerträglichen Hängepartie für die Wohnmo- bilbesitzer überhaupt gekommen ist: Wir hatten bis 2004 das Problem, dass immer mehr große teuere und außer- ordentlich benzindurstige Geländewagen – so genannte Sport Utility Vehicles – zugelassen wurden und dass diese deutlich günstiger besteuert wurden als normale PKW. Es gab also ein Steuerschlupfloch für Luxusautos. Dieses Steuerschlupfloch hat die SPD 2004 geschlos- sen. Notwendig war dafür eine Änderung der Straßen- verkehrs-Zulassungsordnung, auf der damals die güns- tige steuerliche Einstufung der schweren Geländewagen basierte. Diese Änderung wurde im November 2004 be- schlossen, aber sie trat nicht etwa zum 1. Januar 2005 in Kraft, wie das bei steuerrechtlichen Regelungen norma- lerweise der Fall ist, sondern erst zum 1. Mai 2005. Warum diese lange Frist? Warum fast ein halbes Jahr Zeit bis zum In-Kraft-Treten der Regelung? Weil alle Beteiligten wussten, dass nicht nur Geländewagen be- troffen waren, sondern auch eine Reihe anderer Fahr- zeuge – zum Beispiel ein Großteil der in Deutschland zugelassenen Wohnmobile. Und es stand damals bereits fest, dass die höhere Besteuerung für Wohnmobile aus- drücklich nicht gelten sollte. Es ist wichtig, das zu beto- nen, denn in diesem Punkt wird immer wieder viel Un- sinn behauptet. Das halbe Jahr sollte also genutzt werden, um eine Ausnahmeregelung für Wohnmobile zu schaffen. Und weil die Kraftfahrzeugsteuer eine Ländersteuer ist, sollte sich der Bundesrat um die entsprechende Regelung küm- mern. Und weil es nirgends eine so große Ministerial- bürokratie gibt wie im CSU-regierten Bayern, hat der Finanzminister Faltlhauser die Federführung dafür über- tragen bekommen. Und was hat Faltlhauser dann mit sei- nen vielen fleißigen Beamten gemacht? Gar nichts! Die haben die Sache in Bayern einfach ein paar Mo- nate liegen lassen und dann, kurz vor Ostern, hat Herr F w E m d e m d G e i g w t f u S e e z i d w B B s b n h B t w W m A s m i g r D g d d m B g w m d B (C (D altlhauser die Finanzbehörden klammheimlich ange- iesen, die „Aktion Straßenräuber“ zu starten und die intreibung der höheren Steuern vorzubereiten. Dum- erweise sind wir ihm damals draufgekommen, haben ie Sache öffentlich gemacht und Faltlhauser hat wie ein rtappter Dieb den Rückzug angetreten. Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen – da- als noch unter Führung von Peer Steinbrück – hat dann en Versuch gemacht, die Sache zu retten, und hat einen esetzentwurf im Bundesrat eingebracht, der die Steuer- rhöhung für Wohnmobile verhindern sollte. Leider ist dieser Gesetzentwurf dann ein halbes Jahr m Bundesrat herumgelegen, und als er dann wieder auf- etaucht ist, hat ihn keiner mehr wiedererkannt. In NRW ar nun die CDU an der Macht. Und die hat aus dem gu- en SPD-Entwurf ein Gesetz gemacht, das die Steuern ür viele Wohnmobile vervielfacht. Dieses Gesetz liegt ns jetzt hier im Bundestag vor. Und ich muss für die PD-Bundestagsfraktion ganz klar sagen: Diesen Steu- rwucher machen wir nicht mit. Was tun wir stattdessen? Die einfachste Lösung wäre s gewesen, den Gesetzentwurf aus Nordrhein-Westfalen u beschließen und die Besteuerung von Wohnmobilen m Wesentlichen beim Alten zu belassen. Natürlich ist as keine dauerhafte Lösung. Früher oder später müssen ir auch für die Wohnmobile zu einer modernen Kfz- esteuerung kommen. Das heißt vor allem, dass sich die esteuerung am Schadstoffausstoß orientieren soll. Aber ie muss auch die besondere Nutzung von Wohnmobilen erücksichtigen. Und wir wissen auch, dass der Kauf ei- es Wohnmobils eine langfristige Investition ist. Des- alb ist mit uns keine Regelung zu machen, die den esitzern älterer Wohnmobile keinen langfristigen Ver- rauensschutz einräumt. Die Ausgangslage ist klar: Die Länderfinanzminister ollen das Geld, wir wollen eine faire Behandlung der ohnmobilbesitzer. Irgendwo werden wir uns einigen üssen und ich sehe da durchaus Spielräume. Der DAC hat beispielsweise einen sehr vernünftigen Vor- chlag vorgelegt, der als Grundlage für einen Kompro- iss dienen könnte. Wir sind gesprächsbereit, aber klar st auch: Eine drastische Steuererhöhung darf es nicht eben und vernünftige Übergangsregelungen sind nötig. Dr. Volker Wissing (FDP): Wenn die Bundesregie- ung ein Problem löst, schafft Sie mindestens zwei neue. as hat sich auch bei der Besteuerung der Geländewa- en gezeigt. Es war und ist breiter Konsens, dass Gelän- ewagen, die vor allem als Luxusgefährte genutzt wer- en, nicht auch noch steuerbegünstigt sein sollen. Das acht weder ökologisch noch ökonomisch Sinn. Bedenklich ist aber die gesetzgeberische Arbeit der undesregierung. Man kann nicht mit der doppelläufi- en Flinte ins Blaue zielen, zweimal abdrücken und, enn sich der Pulverdampf verzogen hat, schauen, wen an getroffen hat. So geht das nicht. Sie wollen die Geländewagen besteuern und treffen ie Wohnmobile gleich mit. Immerhin muss man der undesregierung zugute halten, dass sie das dem 2834 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 33. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. April 2006 (A) ) (B) ) Anschein nach nicht beabsichtigt hat. Eine Regierung sollte aber in der Lage sein, eigene Lösungsvorschläge zu erarbeiten, wenn sie ein Problem erkannt hat. Sie, meine Damen und Herren von Schwarz-Rot, weisen im- mer nur darauf hin, dass Sie die Wohnmobilbesitzer nicht treffen wollten, tun aber nichts, um diesen Fehler zu korrigieren. Die Halterinnen und Halter von Wohn- mobilen sind gewissermaßen zum Kollateralschaden der großen Koalition geworden. Wenn Sie wirklich nicht die Wohnmobilhalterinnen und -halter treffen wollten, ha- ben Sie die Gelegenheit, Ihren Fehler auszubügeln. Sie brauchen dazu nichts weiter zu tun, als unserem Gesetz- entwurf zuzustimmen. Es ist schon paradox genug, dass eine Regierung mit dem ganzen, ihr zur Verfügung ste- henden Apparat nicht in der Lage ist, einen Gesetzent- wurf so präzise zu formulieren, dass nur die Zielgruppe betroffen ist. Die Wohnmobilbesitzer waren und sind nicht Teil des Problems, das wir lösen wollten. Ich darf Sie noch ein- mal daran erinnern: Es ging um Geländewagen – Gelän- dewagen, die nicht Nutz-, sondern Lustfahrzeuge sind, Geländewagen, die extrem gefährliche Unfälle verursa- chen und oftmals einen besonders hohen Kraftstoffver- brauch haben, Geländewagen, die immer beliebter wur- den, weil sie steuerlich subventioniert waren. Darüber, dass hier etwas getan werden musste, gab und gibt es Konsens. Aber bei den Wohnmobilen stellt sich die Situation anders dar. Sie werden nur zeitweise genutzt und sind mit Geländewagen in keiner Weise vergleich- bar. Und wenn Wohnmobile nicht Teil des Problems wa- ren, gibt es auch keinen Grund, sie zu belasten. Dem muss Rechnung getragen werden. Wenn Sie sich in Deutschland umsehen, stellen Sie fest, dass überall in den Kommunen Wohnmobilstell- plätze entstehen, weil man erkannt hat, dass dadurch der Tourismus belebt wird. Mich würde interessieren, was Ihr Tourismusbeauftragter Hinsken zur Wohnmobilbe- steuerung sagt. Der Gesetzentwurf der FDP zeigt einen einfachen und gangbaren Weg, wie wir die zu hohe Besteuerung von Wohnmobilen rückgängig machen können. Eine etwas sorgfältigere gesetzgeberische Arbeit kann dazu beitra- gen, dass solche Situationen künftig nicht mehr eintre- ten. Dr. Barbara Höll (DIE LINKE): Durch die Änderung der Straßenverkehrs-Zulassungsordnung vom 2. Novem- ber 2004 wurde der § 23 Abs. 6 a StVZO mit Wirkung zum 1. Mai 2005 aufgehoben. Dadurch wurde die beson- dere Behandlung von „Kombinationskraftwagen“ been- det, eine gesetzliche Neuregelung bezüglich der Kraftfahrzeugsteuer dieser „Kombinationskraftwagen“ erfolgte jedoch nicht. Finanzgerichte und Bundesfinanz- hof, die zur Abgrenzung zwischen PKW und LKW in der ständigen Rechtsprechung auf die verkehrsrechtliche Vorschrift des § 23 Abs. 6 a StVZO zurückgegriffen hat- ten, berufen sich nun in der aktuellen Rechtsprechung auf geltende Bestimmungen des gemeinschaftlichen Ver- kehrsrechts für die Einstufung von Fahrzeugen, verglei- che FG Köln, Beschluss vom 28. November 2005, A s s 2 a b t A t b G S z s 2 z z w d w l D d f H b a E h F g F s a z K k d k G r s n l s z m n j w j b (C (D ktenzeichen 6 V 3715/05. Die verkehrsrechtlichen Be- timmungen der EU-Richtlinie 70/156/EWG in der Fas- ung der Richtlinie 2001/116/EG vom 20. Dezember 001 zur Eingruppierung von Fahrzeugen sind jedoch ls steuerliche Bemessungsgrundlage nicht geeignet. Richtet sich das Kraftfahrzeugsteuerrecht zukünftig ei der Beurteilung von Sachverhalten nur nach den Kri- erien dieser Richtlinie, kommt es wie bisher zu falschen nreizen. In diesem Sinn ist die Initiative des Bundesra- es, die Gesetzeslücke zu schließen, zu begrüßen. Offensichtlich besteht eine breite Übereinstimmung ezüglich der steuerlichen Behandlung von schweren eländewagen und so genannten Sport-Utility-Vehicles, UV. Bisher wurden diese Fahrzeuge als „andere Fahr- euge“ im Sinne des § 8 Abs. 2 Kraftfahrzeugsteuerge- etzes bei einem zulässigen Gesamtgewicht von über ,8 Tonnen nach Gewicht besteuert. Diese Regelung er- eugte Anreize, die Fahrzeuge „aufzulasten“, schwerer u machen, um in den Genuss des Steuertarifs nach Ge- icht für leichte Nutzfahrzeuge zu gelangen. Da auch in der genannten EU-Richtlinie im Anhang II ie Geländewagen als andere Fahrzeuge ausgewiesen erden, ist hier eine grundsätzliche Regelung zur steuer- ichen Behandlung nach deutschem Recht notwendig. er Gesetzentwurf des Bundesrates, der die Besteuerung er Mehrzweckfahrzeuge bei überwiegender Nutzung ür die Personenbeförderung der emissionsbezogenen ubraumbesteuerung unterwirft, ist dafür geeignet. Die Fahrzeuge gelten als trendy, sind Statussymbole, elasten jedoch die Umwelt überproportional. 20 Liter uf 100 Kilometer im Stadtverkehr mit entsprechenden missionswerten. Von diesen Fahrzeugen geht darüber inaus ein erhöhtes Unfallrisiko insbesondere für ußgänger und Kinder aus. Die Neuregelung ist zu be- rüßen, auch wenn es eine Illusion ist, dass sich diese ahrzeughalter durch die deutlich höhere Kraftfahrzeug- teuer vom Erwerb und Betrieb eines solchen Fahrzeugs bhalten lassen werden. Interessanterweise protestieren u diesem Punkt aber weder Industrie noch Halter. Anders sieht es im Bereich der Neugestaltung der raftfahrzeugsteuer für Wohnmobile aus. Für sie soll zu- ünftig nach dem vorliegenden Gesetzentwurf des Bun- esrates gelten: Alle Wohnmobile sind wie Personen- raftwagen zu besteuern, unabhängig von ihrem ewicht. Für Wohnmobile unter 2,8 Tonnen gilt dies be- eits. Beispiel: kleines Wohnmobil unter 2,8 Tonnen zuläs- iges Gesamtgewicht, Hubraum 1,6 Liter, Dieselmotor, icht schadstoffarm und Fahren bei Ozonalarm nicht er- aubt: 16 x 37,58 Euro = 601,28 Euro Kraftfahrzeug- teuer jährlich. Großes Wohnmobil über 2,8 Tonnen ulässiges Gesamtgewicht, Hubraum 2,4 Liter, Diesel- otor, nicht schadstoffarm und Fahren bei Ozonalarm icht erlaubt, zukünftig: 24 x 37,58 Euro = 901,92 Euro ährlich, im Vergleich derzeit bei Besteuerung nach Ge- icht: 5 x 12,02 Euro + 10 x 11,25 Euro = 172,60 Euro ährlich. Das ist ein extremes Beispiel, welches aber zeigt, dass esonders Wohnmobile über 2,8 Tonnen zulässiges Ge- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 33. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. April 2006 2835 (A) ) (B) ) samtgewicht von der derzeitigen Regelung, der Besteue- rung nur nach Gewicht, sehr profitieren. Die Erhöhung, wie im Gesetzentwurf des Bundesrates vorgeschlagen, würde den Einzelnen jedoch vor die Frage stellen, ob sein Fahrzeug in Zukunft noch zu hal- ten ist. Für die Modelle mit schwerer LKW-Motoren- technik wird darüber hinaus das Problem auftauchen, dass sie einen Schadstoffausstoß produzieren, der von den Schadstoffklassen der PKW-Besteuerung nicht er- fasst wird. Die FDP sieht, wie ihr Gesetzentwurf zeigt, keinen Regelungsbedarf und will für Wohnmobile die Besteue- rung nach Gewicht beibehalten. Mit dieser Forderung übersieht die FDP, dass es tatsächlich Regelungsbedarf in der Frage der Wohnmobilbesteuerung gibt. Steuerge- recht ist das jetzige Modell nicht. Es schafft falsche An- reize da auch hier in der Tendenz gilt, je schwerer desto günstiger, und kein Anreiz für einen verringerten Aus- stoß an Treibhausgasen und Rußpartikeln besteht. In den Zuschriften der Wohnmobilbesitzer war immer wieder von der Langlebigkeit der Wohnmobile die Rede als Argument gegen die Stufenregelung im Gesetzent- wurf des Bundesrates bis 2011. Gerade bei so einem langlebigen Konsumgut lohnt sich das Nachrüsten eines schadstoffärmeren Motors. Auch die Automobilindustrie wäre dann gefordert, Nachrüstmöglichkeiten für ältere Modelle, insbesondere mit LKW-Motoren, kostengüns- tig anzubieten. Auch für Wohnmobile werden Ökonomie und Ökolo- gie in der Besteuerung eine größere Rolle spielen müs- sen. In der Stellungnahme der Bundesregierung ist aus- geführt – ich zitiere –: Eine Lösung des Problems könnte darin bestehen, für alle Wohnmobile einen eigenständigen, durch- gängigen Steuertarif zu schaffen, dessen Verlauf zwischen dem für PKW und Nutzfahrzeugen gel- tenden Tarif liegt. Das könnte tatsächlich eine Lösung sein. In der heuti- gen Zeit kann eine derartige Lösung aber nicht unter Ausschluss ökologischer Belange gefunden werden. Ein neu zu schaffender Tarif sollte die Emissionswerte mit einbeziehen. Der Tarif sollte den Anreiz schaffen, bei Neuanschaffungen schadstoffärmere Modelle zu wählen, gleichzeitig aber Menschen die Sicherheit geben, dass sie ihr möglicherweise altes Urlaubsfahrzeug nicht we- gen der steuerlichen Höherbelastung verkaufen müssen. Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Wir beraten heute in erster Lesung den Entwurf eines Gesetzes der FDP zur Änderung des Kraftfahrzeugsteu- ergesetzes und den Entwurf eines Gesetzes des Bundes- rates zur Änderung kraftfahrzeugsteuerlicher Vorschrif- ten auch hinsichtlich der Wohnmobilbesteuerung. Um es gleich vorweg zu sagen: Wir wollen auf keinen Fall zurück zur alten Rechtslage von vor Mai 2005. Bis zum 1. Mai 2005 wurden schwere Geländewagen bei der Kfz-Steuer deutlich niedriger belastet als einfache PKW. Auch gibt es bei diesen schweren Geländewagen keine D r s w g g d r d s d t z W n w r p m v u d d r A s r V v d m ü g a b A W G w s m s w u s s t d b A w i V l d g (C (D ifferenzierung nach Schadstoffausstoß; die Besteue- ung erfolgte nur nach Gewicht. Die Privilegierung hatte ich im Laufe der Zeit praktisch automatisch entwickelt, eil Fahrzeuge mit über 2,8 Tonnen zulässigem Gesamt- ewicht als Nutzfahrzeuge eingestuft und deshalb niedri- er besteuert werden. Schwere Geländewagen sind in er Regel aber gar keine Nutzfahrzeuge, sondern werden egelmäßig im ganz normalen Straßenverkehr eingesetzt. Durch die Streichung des § 23 Abs. 6 a StVZO wurde ieses durch nichts gerechtfertigte Steuerprivileg abge- chafft. Dazu stehen wir. Problematisch ist jedoch, dass urch diese Regelung Wohnmobile derselben Steuer un- erliegen sollen wie PKWs. Dadurch ist es bei den Besit- ern von Wohnmobilen zu großer Unruhe gekommen. ir müssen zur Kenntnis nehmen, dass Wohnmobile oft ur wenige Tage im Jahr genutzt werden und dabei nur enige Hundert Kilometer auf deutschen Straßen zu- ücklegen. Viele Wohnmobilbesitzer sind durch die lötzliche Steuererhöhung geschockt; in manchen Fällen üssen sie fünfmal so viel zahlen wie bisher. Betroffen on dieser Steuererhöhung sind insbesondere Rentner nd junge Familien, was wir auch bei unserer Entschei- ungsfindung berücksichtigen sollten. Der Reformvorschlag des Bundesrates sieht zwar vor, ass durch ein Stufenmodell der Übergang zu der höhe- en Besteuerung erleichtert wird. Darüber hinaus ist ein bschlag von 20 Prozent vorgesehen. Dennoch muss pätestens ab 2011 mit einer deutlich höheren Besteue- ung gerechnet werden. Wir haben Zweifel, ob dieser orschlag ausreicht, unzumutbare Härten für Besitzer on Wohnmobilen abzuwenden. Daher mein Appell an ie Bundesregierung: Nehmen Sie die Sorgen der Wohn- obilbesitzer ernst und prüfen Sie vorbehaltlos, ob nicht ber den Bundesratsvorschlag hinausgehende Regelun- en notwendig sind. In diesem Zusammenhang sind uch die Vorschläge des ADAC und des Caravan-Ver- andes ergebnisoffen zu prüfen. Dagegen kann der Vorschlag der FDP getrost zu den kten gelegt werden. Wer allen Ernstes vorschlägt, dass ohnmobile wie vor dem 1. Mai 2005 wieder nach ewicht besteuert werden sollen, zeigt, dass er erstens enig kreativ ist und zweitens wenig von Ökologie ver- teht. Selbst der ADAC erkennt doch an, dass Wohn- obile zukünftig emissionsabhängig besteuert werden ollen. Altertümliche Fahrzeuge mit hohen Schadstoff- erten gehören nicht auf die Straße. Das gilt für PKWs nd soll auch für Wohnmobile gelten. Mit ihrem Vor- chlag stellt die FDP wieder einmal unter Beweis, dass ie zur Ökologie allenfalls ein taktisches Verhältnis hat. Ich komme zum Schluss. Wir nehmen die Befürch- ungen der Wohnmobilbesitzer sehr ernst. Wir werden ie Argumente der Bundesregierung und der Wohnmo- ilbesitzer sorgfältig prüfen. Steuererhöhungen in dem usmaß, wie sie von Wohnmobilbesitzern beschrieben erden, halten wir für sehr problematisch. Keinesfalls st der Vorschlag des Bundesrates, schon gar nicht der orschlag der FDP, ein Ersatz für die von uns schon seit angem geforderte umfassende Kfz-Steuerreform, bei er CO2-Ausstoß und Schadstoffklasse zur Bemessungs- rundlage für alle Kraftfahrzeuge gemacht werden. 2836 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 33. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. April 2006 (A) ) (B) ) Diese Forderung findet sich im Übrigen auch in der Ko- alitionsvereinbarung von Union und SPD. Die Bundes- regierung ist daher gut beraten, die Ankündigung der großen Koalition auch umzusetzen und schnell einen umfassenden Vorschlag für eine neue Kfz-Steuer vorzu- legen, die dann für alle Fahrzeuge gilt. Auf eine kompli- zierte Neuregelung für Wohnmobile mit langen Über- gangsfristen kann dann nämlich verzichtet werden. Anlage 7 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung der Anträge: – Gegen Menschenhandel und Zwangsprosti- tution – Rechtsstellung der Opfer stärken – Menschenhandel bekämpfen – Opferrechte weiter ausbauen (Tagesordnungspunkt 31, Zusatztagesordnungs- punkt 9) Michaela Noll (CDU/CSU): „Die Welt zu Gast bei Freunden“ – so lautet unser Motto zur Fußballweltmeis- terschaft. Weil Deutschland diesem Motto gerecht wer- den will, wird alles getan, um Menschenhändlern und Zwangsprostitution wirksam zu begegnen. Alle Ebenen sind beteiligt. Dazu zählen zahlreiche polizeiliche Maß- nahmen sowie eine enge Zusammenarbeit zwischen BKA, der Polizei, Europol und Interpol. Daneben flie- ßen finanzielle Mittel auch in Präventionsmaßnahmen der Herkunftstaaten. Zusätzlich erhalten Opfer bereits jetzt finanzielle Hilfe zur freiwilligen Rückkehr. All dies zeigt, dass die Bundesregierung der Bekämp- fung der menschenverachtenden Zwangsprostitution ei- nen besonders hohen Stellenwert einräumt. Ich begrüße die Kampagne „Abpfiff – Schluss mit der Zwangsprosti- tution“, weil sie auch dazu beitragen wird, die Öffent- lichkeit zu sensibilisieren. Aber es gibt noch viele wei- tere Projekte. Allein die zehnseitige Übersichtstabelle des KOK – der bundesweite Koordinierungskreis gegen Frauenhandel und Gewalt und Frauen im Migrationspro- zess – spricht Bände. All dies sind gute Ansätze. Dennoch muss ich auch an dieser Stelle erneut darauf hinweisen, dass das Phäno- men des Menschenhandels nicht neu und schon gar kein Thema nur für sechs Wochen der Fußballweltmeister- schaft ist. Damit werden die Linken in ihrem Antrag der Not der Frauen nicht gerecht. Denn auch nach der WM ist zu befürchten, dass es diese menschenverachtenden Taten in Deutschland weiter geben wird; denn kein ande- res Verbrechen ist so lukrativ wie dieses. Auch scheint den Damen und Herren von den Linken vollkommen entgangen zu sein, dass es bereits seit 1997 die Arbeitsgruppe „Frauenhandel“ im Bundesfrauenmi- nisterium gibt. Diese haben wir während unserer Regie- rungszeit eingerichtet. 2004 haben wir das Thema „Menschenhandelsde- likte“ im Deutschen Bundestag beraten und eine Reform d d b g d K d k S Z t G d B O n i k f m w r R e d s R a a b d v h l w d l i k b k s a F d P n n u k c (C (D er Straftatbestände beschlossen. 2005 haben wir von er Union einen Antrag zur Freierstrafbarkeit einge- racht. Dieser Antrag konnte allerdings wegen der vor- ezogenen Bundestagswahl nicht mehr beschlossen wer- en, aber unsere Forderung hat Eingang in den oalitionsvertrag gefunden. Dort heißt es: „Ebenso wer- en wir Opfer von Zwangsprostitution mit den Möglich- eiten des Strafrechts noch besser schützen und die trafbarkeit der Freier von Zwangsprostitution regeln.“ Man sieht: Für die Union ist die Bekämpfung der wangsprostitution ein Dauerthema; denn Zwangspros- itution verstößt in eklatanter Weise gegen das ethische rundverständnis unserer Gesellschaft und missachtet as Selbstbestimmungsrecht der Frauen. Beide heute zu debattierenden Anträge weisen starke ezüge zur anstehenden Umsetzung der so genannten pferschutzrichtlinie der EU auf. Dabei wissen alle ge- au, dass sich nach der Umsetzung die meisten von den n den Anträgen genannten Punkten erledigt haben. Ich bin mir, sicher, dass sie den Referentenentwurf ennen. Denn dort heißt es: eine Bedenkzeit für die Op- er von Menschenhandel, um sich zu entschieden, ob sie it den Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeiten ollen; dass diese dann ein sechsmonatiges Aufenthalts- echt und Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten; dass diese egelungen auch für Minderjährige gelten sollen. Ferner nthält er einen Anspruch auf medizinische Versorgung; abei hat jeder in Deutschland das Recht auf medizini- che Gesundheitsversorgung. Ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht ist auch in den ichtlinien nicht vorgesehen. Die Praktiker verweisen uf die große Missbrauchsgefahr; denn ein großzügig usgestaltetes Bleiberecht gibt ein falsches Signal und irgt die Gefahr einer Sogwirkung für Migranten in sich, ie sich mit der wahrheitswidrigen Behauptung, Opfer on Menschenhandel zu sein, in Deutschland ein dauer- aftes Bleiberecht verschaffen wollen. Auch die erneute Behauptung der Grünen, dass uner- aubt eingereiste Ausländerinnen auf die Länder verteilt erden, ist falsch. Alle Bundesländer haben sich bereits arauf verständigt, Opfer von Menschenhandel von der änderübergreifenden Verteilung auszunehmen. Vieles st also bereits auf dem richtigen Weg. Der Antrag der Linken greift in vielen Punkten zu urz. Es findet sich nicht eine Zeile darüber, dass es sich eim Menschenhandel um ein Delikt handelt, das eben eine Grenzen kennt, und dass wir nur dann erfolgreich ind, wenn wir weltweit agieren und die Zusammen- rbeit auch auf internationaler Ebene erfolgt. Sinnvoll wäre es auch, die Lebensbedingungen der rauen in den Herkunftsländern zu verbessern, um ihnen ort eine Lebensperspektive zu geben. Dort muss die rävention ansetzen. Aber auch darüber findet sich ichts im Antrag der Linken. Es reicht eben nicht aus, ur die Öffentlichkeit hier vor Ort über Hintergründe nd Erscheinungsformen von Zwangsprostitution aufzu- lären. Auch in Herkunftsländern muss seriös und flä- hendeckend darüber informiert werden, welche Metho- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 33. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. April 2006 2837 (A) ) (B) ) den die Menschenhändler anwenden. Nur so werden potenzielle Opfer geschützt. Denn die Leidensgeschichte ist bei fast allen Opfern gleich. Sie werden mit Aussicht auf legale Arbeit in ei- nem westlichen Land mit einem Visum angelockt und dann stellen sich die Versprechungen als Lügen heraus. Sie werden erpresst und unter Androhung von Gewalt zur Prostitution gezwungen. Anscheinend hat der Visa-Untersuchungsausschuss bei den Grünen bleibende Spuren hinterlassen. Sonst würden sie jetzt nicht die Bundesregierung in ihrem An- trag auffordern, „dafür Sorge zu tragen, dass die deut- schen Botschaften bei der Visavergabe auch Hinweise auf die Gefahren sexueller Ausbeutung bereithalten“. Was wir strukturell verbessern müssen, ist der Opfer- schutz. Die Forderung der Grünen nach einer verbesser- ten Absicherung der Arbeit der Fachdienststellen deckt sich mit der Forderung des Bundes Deutscher Kriminal- beamter. Konrad Freiberg, der Vorsitzende der Gewerk- schaft der Polizei, hat sie bei der Pressekonferenz zur Kampagne „Abpfiff“ am 7. März 2006 wiederholt. Dem kann ich mich nur anschließen; denn dieses De- likt wird oft noch im Rahmen allgemeiner Kriminalität bearbeitet und nicht immer von speziell ausgebildeten Fachleuten. Aber gerade die Befragung von Opfern oder diesem Täterprofil erfordern eine hohe Sensibilität, lang- jährige Erfahrung und vor allem auch Fachwissen rund um das so genannte Rotlichtmilieu. Hier müssen Profis ran, denn wer da nur ein oder zwei Fälle im Jahr bearbei- tet, wird von den Tätern regelrecht vorgeführt. Deshalb geht die Forderung in die richtige Richtung, Fortbil- dungsprogramme und Sensibilisierungsmaßnahmen für die mit dem Thema Menschenhandel befassten Berufs- gruppen zu schaffen. Nur fällt das in die Länderzustän- digkeit. Die Linken fordern zudem eine gebührenfreie bun- desweite Freier-Hotline und eine Öffentlichkeitskampa- gne zur „Sensibilisierung“ der Freier. Aber mit Verlaub: Bei den Freiern von Sensibilisierung zu sprechen, halte ich für realitätsfern. Es sind die Freier, die Tag für Tag die Notlage der Frauen ausnutzen. Es sind die Freier, die durch den Missbrauch bei den Opfern psychische und physische Schäden hinterlassen. Es sind die Freier, die durch die starke Nachfrage dazu beitragen, dass die Ver- brecherringe Frauen aus dem Ausland hier einschleppen, um mit ihnen immense Gewinne zu erzielen. Es ist für mich unerträglich, wenn bei diesem menschenverachten- den Täterprofil von Sensibilisierung gesprochen wird. Eine ähnliche Kampagne, wie sie vorgeschlagen wird, hat die Organisation terre des femmes bereits 1999 durchgeführt. Das Resultat dieser Kampagne spricht Bände. Innerhalb eines Monats gingen ganze drei Hin- weise auf Frauenhandel ein, die sich aber sämtlich nicht bestätigten. Etwas anderes ist es, wenn es um eine Hotline für die Opfer geht. Die gibt es bereits: Beispielsweise Solwodi startet zur WM eine bundesweite mehrsprachige Hotline für die Frauen. Diese Hotline ist 24 Stunden erreichbar und mit Frauen aus den Herkunftsländern besetzt. Das h s w t d s t M s l r s r P A 2 m Z H L K G „ s s F h b b g s g t k k u W s B v l d b p i h i t t (C (D ilft den Opfern tatsächlich! Nach der WM werden wir ehen, wie erfolgreich die Hotline war. Dann können wir eitersehen. Aber eine europaweite Hotline ist unrealis- isch. Doch wo bleiben bei den beiden Anträgen eigentlich ie Täter? Beide Anträge enthalten nichts über die men- chenverachtenden Handlungen der Freier. Der Freier rägt aber eine Mitverantwortung für das Verbrechen enschenhandel. Die Freier sind diejenigen, die die exuellen Ausbeuter sind. Hier müssten dringend gesetz- iche Regelungen geschaffen werden. Mit dieser Forde- ung stehen wir nicht alleine da. Die Kirchen und Opfer- chutzorganisationen sehen es ähnlich. In Schweden ist seit 1999 sogar die Prostitution gene- ell verboten. Dort machen sich die Freier – nicht die rostituierten – strafbar, wenn sie sexuelle Dienste in nspruch nehmen. In den ersten drei Jahren sind bereits 49 Strafanträge gestellt worden. Im Umkehrschluss uss dies doch erst recht gelten, wenn es sich um wangsprostitution handelt. 2004 hat die grüne Landtagsabgeordnete Ursula elmholdt bereits in ihrer Rede im Niedersächsischen andtag gesagt: „Auch für die Freierstrafbarkeit wird in ürze eine Regelung gefunden.“ In die gleiche Richtung geht die Kollegin Schewe- erigk in ihrem Argumentationspapier vom März 2005: Wir haben deshalb beschlossen, die Frage der Freierbe- trafung gesondert zu diskutieren und gegebenenfalls ge- etzlich zu regeln.“ Ich glaube aber, es ist an der Zeit, nochmals über die reierstrafbarkeit zu diskutieren. Ich weiß, dass es dabei auptsächlich um die Nachweisbarkeit geht. Aber auch ei diesem Punkt hat Frau Schewe-Gerigk sich ja in dem ereits erwähnten Argumentationspapier schon offener ezeigt: „Für uns Grüne muss auf alle Fälle gelten: Die chwierige Nachweisbarkeit allein kann kein Argument egen die Bestrafung der Freier von Zwangsprostituier- en sein.“ Weiter heißt es: „Eine gesetzliche Regelung ann durch ein klares Verbot eine wichtige Signalwir- ung entfalten.“ Darum mein Appell noch einmal an alle Kolleginnen nd Kollegen: Das Thema darf nicht nur zur Fußball- M 2006 auf der Agenda sein, weil „sex and crime ells“. Wir müssen aus unserer Verantwortung heraus die ekämpfung der Zwangsprostitution gemeinsam weiter orantreiben; denn Zwangsprostitution ist kein Kava- iersdelikt und die Opfer brauchen unsere Hilfe. Renate Gradistanac (SPD): Ich freue mich, dass ie Anträge der Grünen und der Linken die Gelegenheit ieten, auf die Themen Menschenhandel und Zwangs- rostitution aufmerksam zu machen. Menschenhandel st in der Regel Frauenhandel. Frauen wie eine Ware zu andeln und sie als Zwangsprostituierte auszubeuten, ist n höchstem Maße menschenverachtend. Die Bekämpfung von Frauenhandel und Zwangspros- itution braucht ein umfassendes Konzept, das Präven- ion, Strafverfolgung und Opferschutz gleichermaßen 2838 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 33. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. April 2006 (A) ) (B) ) berücksichtigt. Die rot-grüne Bundesregierung hat um- fangreiche Maßnahmen zum Schutz der Opfer – zumeist Frauen – und zur Verfolgung der Täter – zumeist Männer – eingeleitet. Im Oktober 2000 wurde Opfern von Menschenhandel ohne legalen Aufenthalt durch Verwaltungsvorschriften zum Ausländergesetz ein Abschiebeschutz von vier Wo- chen eingeräumt. In dieser Zeit können sich die Opfer überlegen, ob sie aussagen wollen. Seit Mai 2001 können Betroffene, die als Zeuginnen aussagen, aufgrund eines Erlasses des Bundesarbeits- ministeriums Arbeitserlaubnisse erhalten. Im Dezember 2001 wurde parteienübergreifend der rot-grüne Antrag zur „Prävention und Bekämpfung von Frauenhandel“ angenommen. Der Antrag beschäftigt sich vorwiegend mit der Situation der ost- und mitteleu- ropäischen Frauen, die als Opfer von Menschenhandel nach Deutschland verschleppt wurden. Er stellt Forde- rungen an den Bund und die Länder zum Schutz der Op- fer. Der Bund hat viele der darin enthaltenen Forderun- gen erfüllt. Vieles, was wir beim Thema Opferschutz gefordert haben, muss aber von den Ländern geleistet werden. Um Frauenhandel effektiv zu bekämpfen, sind die flächendeckende Einrichtung von Fachberatungsstel- len und ihre langfristige finanzielle Absicherung sowie die Finanzierung der Aufenthalts- und Betreuungskosten der Opferzeuginnen notwendig. Bis heute gibt es immer noch zu wenige Beratungsstellen für Opfer von Men- schenhandel in den Ländern. Zwei Bundesländer – Thü- ringen und Mecklenburg-Vorpommern – haben bisher keine einzige Fachstelle, an die sich betroffene Frauen wenden können. Die psychosoziale Betreuung der Stel- len, ist für den Erfolg von Strafverfahren unerlässlich. Seit September 2004 ist die Opferrechtsreform in Kraft. Sie hat Verbesserungen im Strafverfahren ge- bracht. Für Opfer von Menschenhandel ist es in weite- rem Umfang möglich, als Nebenklägerin aufzutreten. Im Februar 2005 sind Änderungen des Strafgesetzbu- ches in Kraft getreten, mit denen der Menschenhandel effektiver bekämpft werden kann. Damit wurden inter- nationale Übereinkommen umgesetzt. Die Definition des Menschenhandels wurde entsprechend den interna- tionalen Vorgaben erweitert. Die Täter werden härter bestraft und Opfer besser geschützt. Verbessert wurden bereits bestehende Strafvorschriften, die den Menschen- handel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung sanktio- nieren. Nicht nur Ausbeutung in der Zwangsprostitution ist strafbar, sondern auch die Ausbeutung in Peepshows und für pornografische Darstellungen. Das Strafmaß bei Zwangsverheiratung wurde heraufgesetzt. Die Strafbar- keit der Ausbeutung der Arbeitskraft wurde umfassender geregelt. Erfasst werden auch Fälle, in denen das Opfer unter Ausnutzung einer Zwangslage oder auslandsspezi- fischer Hilflosigkeit, durch Drohung oder List dazu ge- bracht wird, menschenverachtende Arbeitsverhältnisse aufzunehmen. Im Januar 2005 wurde mit dem Zuwanderungsgesetz die Möglichkeit geschaffen, Betroffenen eine befristete Aufenthaltsgenehmigung zu erteilen. u n s B J d n h f H E h a F n t g g e g t B d l s Z A h f D r w s a Z K i S V F t r d T w S n e i f v (C (D Auch sonst wurden zahlreiche Maßnahmen ergriffen, m die Opfer zu stärken. Zwei will ich hier kurz erwäh- en: Die Bundländer-Arbeitsgruppe Frauenhandel trifft ich seit 1997 regelmäßig unter der Federführung des undesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und ugend. In ihr sind die zuständigen Bundesministerien, ie Landesfachministerkonferenzen, das Bundeskrimi- alamt und Nichtregierungsorganisationen vertreten. Sie at bereits zahlreiche Verbesserungen zugunsten der Op- er erreicht. Sie hat eine Broschüre für Frauen in den erkunftsländern erarbeitet und herausgegeben. Sie hat mpfehlungen zum Umgang mit Opfern von Menschen- andel eingebracht. Sie hat ein Kooperationskonzept er- rbeitet für einen speziellen Zeuginnenschutz für rauen, die nicht in das Zeugenschutzprogramm aufge- ommen werden können oder wollen. Dieses Koopera- ionskonzept ist Grundlage entsprechender Vereinbarun- en in einzelnen Bundesländern geworden. Außerdem ibt es die Empfehlung, für die Länder einen Opferfonds inzurichten. Das Büro des bundesweiten Koordinierungskreises egen Frauenhandel und Gewalt an Frauen im Migra- ionsprozess – kurz KOK – wurde 1999 eingerichtet. Der und fördert sowohl den Koordinierungskreis als auch ie jährlichen Vernetzungstreffen der Fachberatungsstel- en sowie verschiedene Einzelmaßnahmen. Handlungsbedarf sehe ich unter anderem bei der Um- etzung der EU-Richtlinie 2004/81/EC. Den Opfern von wangsprostitution soll zumindest ein dreimonatiges ufenthaltsrecht gewährt werden, wenn sie mit den Be- örden zusammenarbeiten. Im Falle eines Gerichtsver- ahrens kann es auf ein halbes Jahr ausgedehnt werden. ringend brauchen wir mehr Forschung in diesem Be- eich. Die Ergebnisse müssen EU-weit ausgetauscht erden. Im Zusammenhang mit der Fußballweltmeister- chaft können Daten und Erfahrungen gesammelt und usgewertet werden. Bleibt noch die Frage der Strafbarkeit für Freier von wangsprostituierten. Im Gegensatz zu meinen CDU- olleginnen und Kollegen habe ich große Bedenken, die ch mit vielen Beratungsstellen teile. Die Kampagne des Deutschen Frauenrates „Abpfiff – chluss mit Zwangsprostitution“, wurde pünktlich am orabend des Internationalen Frauentages gestartet. Mit altblättern, Trillerpfeifen, T-Shirts und vielfältigen Ak- ionen soll die Öffentlichkeit auf eklatante Menschen- echtsverletzungen an Frauen aufmerksam gemacht wer- en. Die Kampagne soll potenzielle Freier für das hema Zwangsprostitution sensibilisieren, und zwar eit über die Fußballweltmeisterschaft hinaus. Ganz im inne von Martin Rosowski, Geschäftsführer der Män- erarbeit der Evangelischen Kirche Deutschlands, der benfalls bei der Kampagne mitmacht: „Es kann nicht m Sinne aufgeklärter Männer sein, die Dienste von Op- ern des Menschenhandels auszunutzen“. Ina Lenke (FDP): Zwangsprostitution ist menschen- erachtend. Wir sprechen über einen eklatanten Verstoß Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 33. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. April 2006 2839 (A) ) (B) ) gegen Menschenrechte. Besonders Frauen erleiden die perfide Form der Ausbeutung. Für mich ist das Sklaven- handel. Nach Schätzungen sind weltweit zwischen 600 000 und 800 000 Frauen und Männer und in Europa jährlich über 100 000 Frauen Opfer von Menschenhänd- lern. Gewalt gegen Frauen spiegelt in hohem Maß die ungleichen Machtverhältnisse zwischen Männern und Frauen in unserer Gesellschaft wider. Die FDP setzt sich für eine intensive EU-weite bes- sere Zusammenarbeit bei der Strafverfolgung aus. 2004 hat der Deutsche Bundestag einstimmig ein Gesetz ver- abschiedet, mit dem Menschenhandel effektiver be- kämpft werden kann. Die strafrechtliche Definition des Menschenhandels, insbesondere des Frauenhandels, war nach Vorgabe der Vereinten Nationen und der EU zu er- weitern. Durch einen neuen Tatbestand „Förderung des Men- schenhandels“ werden nun auch beihilfeartige Handlun- gen, wie das Beherbergen oder Befördern von Opfern, erfasst. Damit können die Hintermänner bestraft werden und zwar jene, denen bisher kein Menschenhandel im engeren Sinne nachgewiesen werden kann. Der Schutz der Opfer wurde gestärkt. Auch wenn Frauen sich illegal in Deutschland aufhalten, ist es jetzt einfacher für sie, Strafanzeige gegen Täter zu erstatten. Denn wenn Frauen gegen Täter als Zeuginnen auftreten, müssen sie wegen nicht rechtmäßigen Aufenthaltes kein eigenes Strafverfahren befürchten. Wir Liberalen begrüßen die Forderung, abgeschöpfte Gewinne den Opferverbänden zukommen zu lassen. Diesen Vorschlag haben wir in der aktuellen Diskussion über die Pläne der Bundesregierung zur Neuregelung der strafrechtlichen Einbeziehung und des Verfalls selbst vorgeschlagen. In beiden Anträgen wird dem Opferschutz und den Opferrechten besondere Bedeutung beigemessen. Die Vorschläge sind grundsätzlich zu begrüßen. Mit den ein- zelnen Forderungen dazu werden wir uns sicher in den Ausschussberatungen beschäftigen. Der Forderung der Grünen, die Aufnahmen von neuen Straftatbeständen in den Katalog des § 100 a Strafprozessordnung, der Tele- fonüberwachung, vorzusehen, steht die FDP kritisch ge- genüber. Schon heute ufert der Anlasskatalog in der Strafprozessordnung aus. Neue Verordnungen zu erlas- sen, ohne eine Gesamtreform der Telekommunikations- überwachung in Angriff zu nehmen, davon sollte Ab- stand genommen werden. Die FDP-Bundestagsfraktion hat auch Bedenken ge- gen die Zulassung eines Zeugnisverweigerungsrechtes im Strafprozess für Berater und Beraterinnen. Es besteht ein Urteil des BVG, nach dem der Kreis der Zeugnisver- weigerungsberechtigten wegen der Notwendigkeit einer funktionierenden Rechtspflege auf das unbedingt erfor- derliche Maß zu begrenzen ist. Für die Zulassung eines Zeugnisverweigerungsrechtes bedarf es deshalb eines klar eingrenzbaren und abgrenzbaren Berufsbildes. In beiden Anträgen wird die Bundesregierung aufge- fordert, für Opferschutzzeuginnen eine aufenthaltsrecht- liche Bedenkfrist von sechs Monaten vorzugeben. Die C P s w g n m W b A T S s e c l z t w n s z - d g c s w a o ä t S R F n s s a s s S b p b R f h s B v b K (C (D DU/CSU/SPD-Bundesregierung hat dazu eine andere osition. Mir hat sie im März diesen Jahres auf eine chriftliche Frage zur Fußballweltmeisterschaft geant- ortet, dass „die in polizeilichen Ermittlungen aufge- riffenen mutmaßlichen Opfer von Menschenhandel icht sofort abgeschoben oder in Abschiebehaft genom- en werden, sondern eine Duldung von mindestens vier ochen erhalten“. Danach bleibt es also grundsätzlich ei der Vierwochenfrist. Nach der Osterpause werden wir die Anträge in den usschüssen beraten. Interessant in Bezug auf dieses hema ist die Aussage des Bundesinnenministers chäuble, der ankündigte, das Ausländerrecht zu ver- chärfen. Damit sollen Prostitution und Menschenhandel rschwert werden. Ob dieser Weg der erfolgverspre- hende ist, bezweifle ich. Karin Binder (DIE LINKE): Am 9. Juni hat das ange Warten für viele Fußballfans ein Ende, der Anpfiff ur Fußball-WM und die Spiele können beginnen. Hin- er den Kulissen solcher Großveranstaltungen müssen ir jedoch mit Begleiterscheinungen übelster Art rech- en: Menschenhandel und Zwangsprostitution. Dass die- em Thema endlich die notwendige Aufmerksamkeit uteil wird, ist ein Verdienst vieler Frauenverbände und initiativen, die im Vorfeld der WM Kampagnen gegen ie Zwangsprostitution gestartet haben, inzwischen so- ar mit Unterstützung des DFB. Die Wege der Frauen in die Zwangsprostitution glei- hen sich. Sie werden meist ohne große Zukunftsaus- ichten in ihren osteuropäischen Heimatländern ange- orben, um in Deutschland zu arbeiten. Die Reise endet brupt. Den Frauen werden die Papiere abgenommen, ft werden sie vergewaltigt, misshandelt und in sklaven- hnlichen Verhältnissen gnadenlos ausgebeutet. Aus dieser entmenschlichten und entrechteten Situa- ion schaffen es nur die wenigsten Frauen auszubrechen. chaffen sie es doch, haben sie auch bei uns kaum echte. Unser Aufenthaltsgesetz lässt den betroffenen rauen nur gerade mal vier Wochen Zeit, um darüber achzudenken, ob sie gegen ihre Peiniger, die Men- chenhändler, aussagen wollen oder nicht. Ringen sie ich durch auszusagen, bekommen sie ein Bleiberecht, ber gerade mal für die Dauer des Strafprozesses. Ent- cheiden sie sich dagegen, werden sie sofort ausgewie- en. Im Zentrum des Interesses steht bislang nicht der chutz der Opfer, sondern ihre strafrechtliche Verwert- arkeit. Das wollen und das müssen wir ändern! Diese Frauen haben massive Grausamkeiten erlebt, hysisch und psychisch, sind häufig traumatisiert und le- en oft in Angst um ihre Familien, die in der Heimat den epressalien der Schlepper ausgeliefert sind. Wir fordern deshalb, dass die vierwöchige Bedenk- rist zunächst auf sechs Monate verlängert wird. Darüber inaus soll den Opfern dieser schwerwiegenden Men- chenrechtsverletzungen aus humanitären Gründen ein leiberecht eingeräumt werden, und zwar unabhängig on ihrer Aussagebereitschaft, sofern sie in Deutschland leiben möchten. Sie sollen das Recht haben, ihre inder und Angehörigen nach Deutschland zu holen. 2840 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 33. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. April 2006 (A) ) (B) ) Nur so haben sie die Möglichkeit, eine neue Perspektive für ihr Leben aufzubauen. Auch mit Blick auf die Bekämpfung der Menschen- händler wäre diese Regelung sinnvoll: Die gewonnene Sicherheit für das eigene Leben und das ihrer Familien erhöht die Aussagebereitschaft der Frauen. Darüber hinaus müssen wir den Opfern Zugang zu medizinischer und psychologischer Betreuung gewähr- leisten. Wir fordern deshalb dringend, ausreichend The- rapieplätze zur Verfügung zu stellen, damit die Opfer professionelle Hilfe bei der Verarbeitung ihrer Traumata erhalten. Außerdem sollen die Frauen in Einzelunter- künften untergebracht werden und durch den Erhalt von Arbeitslosengeld II auch materiell besser gestellt wer- den. Wir möchten, dass die betroffenen Frauen eine Ar- beitserlaubnis erhalten, ihnen Sprachkurse und Ausbil- dungsplätze angeboten werden. Ein strukturierter und geregelter Tagesablauf würde zur Stabilisierung und Normalisierung ihrer Situation beitragen. Zum Schluss möchte ich ihre Aufmerksamkeit noch auf die Freier richten. Initiativen aus der CDU und dem Bundesrat, die eine Bestrafung der Freier einführen wol- len, kann ich nicht nachvollziehen. Ich gehe davon aus, dass wir den Frauen in diesen Notsituationen dann hel- fen, wenn wir die Freier für die Problematik der Zwangsprostitution sensibilisieren. Denn häufig sind die Freier die einzigen Menschen, die Zugang zu den Frauen haben – und die bei einem Verdacht Strafanzeige stellen können. Wer Freier jedoch kriminalisiert, stößt auch diese Tür zu und verschlechtert somit die Chancen der Frauen, aus dieser Situation heraus zu kommen! Fakt ist: Strafrechtsverschärfungen gehen am Pro- blem vorbei. Im Mittelpunkt muss die Situation der Op- fer stehen. Wir müssen ihre Rechte stärken. Dazu sind wir aus humanitären Gründen verpflichtet. Vor und wäh- rend der Fußball-WM, wo das Problem besonders akut ist, ebenso wie in Zukunft. Wenn sich unser Land als Gastgeber und Freund von Menschen aus aller Welt prä- sentiert, dann dürfen wir gerade Menschen in Not nicht ausschließen. Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Die rot-grüne Bundesregierung hat in den letzten sieben Jahren im Kampf gegen den Menschen- handel sehr viel erreicht: Mit der Reform der Straftatbe- stände zum Menschenhandel und dem Opferrechtsre- formgesetz haben wir die Verfolgung der Täter entscheidend erleichtert und die Situation der Opfer ver- bessert. Gerade die Stärkung der Position der Opfer und ihre Bereitschaft, als Zeuginnen in einem Strafverfahren bereit zu stehen, sind für die erfolgreiche Bekämpfung des Menschenhandels entscheidend. Vor allem mithilfe von Aufenthaltsrechten können wir ihnen den Rücken stärken. Wir hatten unterhalb der Gesetzesebene bereits viele gute Regelungen getroffen. Leider hat der ehema- lige Innenminister sie nicht ins Zuwanderungsgesetz übernommen. So kommt es heute zu der Situation, dass das Schick- sal der Opfer weiter davon abhängt, in welches Bundes- land sie verschleppt werden. In manchen erhalten die traumatisierten Frauen keinerlei Zeit, bevor sie sich für d A s u f n h z d H h n l d b s i d R B S f g v d s r w g z t Z s w I g s D i r S m A n p (C (D ie Zeuginnenaussage in einem Strafprozess oder für die bschiebung entscheiden müssen. Mancherorts werden ie auch in der zentralen Aufnahmestelle für Flüchtlinge ntergebracht. Die Frauen sind hier in hohem Maße ge- ährdet, weil die Täter sie leicht ausfindig machen kön- en. Mit unserem Antrag fordern wir, endlich bundesein- eitlich Rechte für die Opfer von Menschenhandel fest- ulegen. Die Frauen benötigen eine angemessene Be- enkfrist, in der sie medizinische und psychologische ilfe erhalten und so untergebracht sind, dass sie sich er- olen können. Die Entscheidung für die meist langwierige Zeugin- enaussage muss eine Aufenthaltserlaubnis in Deutsch- and zur Folge haben. Nur so können die Frauen sich urch Zugang zum Arbeitsmarkt einschließlich Weiter- ildungsprogrammen und zum öffentlichen Bildungs- ystem eine neue Perspektive aufbauen. Bei der Entscheidung über die Rückkehr der Frauen n das Herkunftsland nach Prozessende muss regelmäßig ie Meinung der Beratungsstelle eingeholt werden. Die olle der Beratungsstellen bei der Identifizierung und eratung der Opfer kann gar nicht überschätzt werden. ie müssen gestärkt werden, und das nicht nur in inanzieller Hinsicht. Um das Vertrauen der Opfer zu ewinnen, brauchen die Mitarbeiterinnen ein Zeugnis- erweigerungsrecht. Wo die kriminellen Gewinne nicht en Opfern ausgezahlt werden können, muss der Staat ie den Beratungsstellen zukommen lassen. Das alles sind von unserer Seite keine neuen Forde- ungen. Mit den Frauenpolitikerinnen der SPD waren ir uns bereits einig geworden. Aber gegen die unions- eführten Bundesländer konnten wir uns nicht durchset- en. Denn gerade die Union hat an Opferrechten kein In- eresse. Sie entdeckt das Schicksal der Opfer von wangsprostitution immer dann, wenn sie ihre politi- chen Gegner damit diffamieren kann. Am liebsten ürde sie alle Prostituierten wieder in den Bereich der llegalität abdrängen. Stattdessen gäbe es Kronzeugenre- elungen für die Freier. Die könnten dann erst die Hilflo- igkeit der Frauen ausnutzen und sich dann in schöner oppelmoral an die Polizei wenden. Die EU-Opferschutzrichtlinie wartet seit Monaten auf hre Umsetzung. Sie enthält viele unserer aufenthalts- echtlichen Forderungen für die Opfer. Ich kann nur an ie appellieren, Ihre Mehrheiten jetzt zu nutzen und da- it einen wichtigen Beitrag zur Strafverfolgung zu leisten. nlage 8 Nachträglich zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Antrags: Voraussetzungen für Entwicklung, Bau und Betrieb einer Europäi- schen Spallations-Neutronenquelle in Deutsch- land schaffen – Deutsche Bewerbung vorantrei- ben Dr. Petra Sitte (DIE LINKE): Spallations-Neutro- enquelle – das hört sich an als wäre Raumschiff Enter- rise nun auch im Bundestag gelandet. Die Wenigsten Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 33. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. April 2006 2841 (A) ) (B) ) werden damit etwas anfangen können. Es handelt sich um eine Technologie, bei der Neutronen als Sonde die- nen, um in Objekten Strukturen zu zeigen. Ihre Anwen- dung erfolgt in solchen Bereichen wie Physik, Chemie, Biologie, Pharmazie, Medizin, Ingenieur- und Material- wissenschaft. Mein Zeitvolumen beträgt nur vier Minuten, was also knappste Beschränkung auf einige Forderungen aus dem Antragstext der FDP verlangt. Eine kleine Vorbemer- kung dennoch: Ich beziehe mich auf einen von mir beim Wissenschaftlichen Dienst des Bundestages in Auftrag gegebenen Sachstandsbericht, der von Dr. Daniel Lübbert erstellt wurde. Erste FDP-Forderung: Die Bundesregierung soll ge- genüber der EU ihren festen Willen für den Standort Deutschland bekunden. Bei der Prüfung dieses Projektes durch den Wissen- schaftsrat 2002 wurde festgestellt, „dass der Ansiedlung einer Neutronenquelle für den Wissenschaftsstandort Deutschland eine eher geringe Bedeutung“ zukommt, „da die bisherige Deckung des deutschen Bedarfes an Neutronenquellen der obersten Leistungsklasse durch eine europäische Neutronenquelle mit Sitz in Frankreich nicht zu strukturellen Nachteilen für die deutsche Neu- tronenforschung geführt hat“. Also sollte sich die Bun- desregierung nicht in einer Standortdebatte verzetteln. Gegenwärtig können durch deutsche Forscher Neutro- nenquellen in Großbritannien (Oxford), die sich zudem im Ausbau befindet, und in der Schweiz genutzt werden. Des Weiteren sind alternative Nutzungen möglich in Frankreich (Grenoble), die Europäische Synchrotron- strahlungsquelle ESRF, die derzeit weltweit am leis- tungsfähigsten ist. Andere vergleichbare Quellen sind im Ausbau in Hamburg. Auch in Darmstadt und bei Mün- chen bestehen Nutzungspotenziale. Zweite FDP-Forderung: Die Bundesregierung möge für Aufnahme in das neue EU-Forschungsrahmenpro- gramm sorgen. Diese Neutronenquelle war jedoch nie originär ein Projekt der EU. Finanziert wurden von ihr lediglich ei- nige Vorarbeiten und Studien. Bau und Betrieb oblagen vielmehr einem Konsortium einzelner europäischer Staaten. Vor diesem Hintergrund gab es verschiedene Standortbewerbungen aus Schweden, Ungarn, Spanien, Dänemark, Großbritannien, Nordrhein-Westfalen (Jü- lich) und Sachsen-Anhalt (Halle/Leipzig). Das spätere Sitzland müsste einen Sonderbeitrag bei der Finanzie- rung leisten. Das 7. Forschungsrahmenprogramm greift auf einen gestiegenen Etat zurück. Aus diesem Etat werden auch Großprojekte finanziert. Es ist dennoch höchst unwahr- scheinlich, dass ein solches Mammutprojekt von 1,5 Milliarden Euro Platz finden wird. Und ich wieder- hole: Wäre die Bundesrepublik Sitzland, müsste sie zu- sätzlich zum geplanten Etat einen erheblichen Betrag einplanen. Angesichts der immensen Aufgaben für den Bereich Bildung und Forschung, müsste der Betrag – so dieser real überhaupt vorhanden wäre – aus unserer Sicht in ganz andere Schwerpunkte investiert werden. Dritte Forderung der FDP: Der Wissenschaftsrat solle ein zweites Begutachtungsverfahren einleiten. r B s c s Ä s s g d N m n P g N d D s m A m d n g g m a (C (D Stimmt, ein zweites Verfahren hat der Wissenschafts- at 2002 nicht ausgeschlossen – allerdings unter zwei edingungen: Weitere intensive Arbeiten am For- chungsprogramm und Überarbeitung des Antrages. Parallel sollten alternative Entwicklungen der Syn- hrotronstrahlung und Labormethoden der Strukturfor- chung wie Mikroskopie, optische Spektroskopie und hnliches berücksichtigt werden. – Eine neue Antrag- tellung liegt nicht vor. Zum ersten Verfahren ist noch zu erwähnen: Der Wis- enschaftsrat hat 2002 mehrere Projektanträge zu Groß- eräten geprüft. Die Neutronenquelle lag danach in der ritten von drei Prioritätsklassen. Die wissenschaftliche otwendigkeit lag zu dieser Zeit wohl noch vor. Aber an fürchtete, dass diese zum Zeitpunkt der Inbetrieb- ahme längst überholt sein könnte. Bei der Größe des rojektes kann das niemand ernsthaft riskieren – schon ar nicht die öffentliche Hand. Abschließend sei angemerkt: Die Forderung nach eutronenquellen entstand Mitte der 90er-Jahre, nach- em einige ältere Reaktoren abgeschaltet worden waren. iese „Neutronen-Lücke“ konnte zwischenzeitlich ge- chlossen werden. Die Forschungsbedürfnisse können it den vorhandenen Anlagen befriedigt werden. nlage 9 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 er Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den achstehenden Vorlagen absieht: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung gemäß § 5 Abs. 3 des Bun- desstatistikgesetzes für die Jahre 2003 und 2004 – Drucksachen 15/5420, 15/5634 Nr. 1.1, 16/820 Nr. 2 – Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2006 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 16 01 Titel 712 03 – Sanierung des „ehemaligen Abgeordnetenhochhau- ses“ in Bonn – – Drucksachen 16/908, 16/992 Nr. 3 – Der Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mit- eteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU-Vorla- en bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parla- ent zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung bgesehen hat. Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 16/481 Nr. 1.21 Drucksache 16/722 Nr. 1.11 Drucksache 16/722 Nr. 1.21 33. Sitzung Berlin, Freitag, den 7. April 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Heinz Lanfermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten

    Damen und Herren! In der stationären Pflege führt eine
    zeitstehlende Bürokratie dazu, dass – so jedenfalls der
    Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe – nur
    50 Prozent der Bruttoarbeitszeit von Pflegekräften als
    effektive Pflegezeit genutzt werden können. Die FDP
    möchte, dass die Pflegenden wieder mehr Zeit für die
    Pflege und soziale Betreuung der Pflegebedürftigen ha-
    ben.

    Die Pflege ist mit Gesetzen und Verordnungen über-
    frachtet. Insbesondere die Struktur- und Prozessqualität
    wird in den Einrichtungen detailliert geregelt. Hinzu
    kommt ein erheblicher Aufwand für Doppel- und Mehr-
    fachprüfungen, auch mit widersprüchlichen Ergebnis-
    sen. Mehr als 40 Instanzen können zur Prüfung in einer
    Einrichtung berechtigt sein. Die Dokumentationspflich-
    ten steigen und es gibt widersprüchliche Regelungen im
    Heimgesetz und im SGB XI. In der Praxis heißt das zum
    Beispiel: An einem Tag kommt die Heimaufsicht und
    verlangt, die Einrichtung mit einer Sitzecke auf dem
    Gang wohnlicher zu gestalten. Am nächsten Tag prüft
    der Brandschutz und die Sitzecke muss wieder entfernt
    werden.

    In der Pflege wird bisher nach dem Schema verfah-
    ren: Je mehr Qualität von außen in die Einrichtung hi-
    neinreguliert wird, desto besser soll das Pflegeergebnis

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    (C (D ein. Pflegende empfinden das eher als Misstrauen – als eien sie nicht in der Lage, eigenverantwortlich für ein utes Ergebnis zu sorgen. Sie werden so eher demotiiert. Wir fordern mit dem hier vorliegenden Antrag einen aradigmenwechsel für die Pflege: weg von einer star en Festlegung von Strukturen und Prozessen, weg von inem Hineinregulieren von Qualität in die Einrichtunen, hin zu einer Fokussierung auf das Pflegeergebnis nd hin zu einer höheren Transparenz bezüglich der ualität der Pflegeleistung. Von den Forderungen der FDP, die Sie in Gänze unseem Antrag entnehmen können, möchte ich hier nur eiige kurz vorstellen: Erstens. Die Prüfkompetenzen von Medizinischem ienst der Krankenkassen und Heimaufsicht sollen konretisiert werden, auch mit dem Ziel einer verbesserten nhaltlichen und terminlichen Zusammenarbeit der weieren Prüfinstanzen. Als ordnungsrechtliche Instanz rüft die Heimaufsicht die Strukturqualität, der MDK orrangig die Ergebnisqualität. Was die eine Instanz gerüft hat, ist von der anderen nicht mehr zu prüfen. Die eimaufsicht und die weiteren zur Prüfung berechtigten nstanzen stimmen sich ab und erstellen ein gemeinsaes Ergebnis der Prüfung. Im SGB XI soll schwer unktmäßig zu anlassbezogenen und unangemeldeten rgebnisqualitätsorientierten Prüfungen übergegangen erden. Zweitens. Regelungen des Pflege-Versicherungsgeetzes und des Heimgesetzes, die sich vorrangig der trukturund Prozessqualität zuordnen lassen, sollen uf ihre Erforderlichkeit und Praxistauglichkeit überprüft erden. Zu nennen sind hier insbesondere die Regelunen des Pflege-Qualitätssicherungsgesetzes sowie die egelungen zu Anzeige-, Aufzeichnungsund Aufbeahrungspflichten des Heimgesetzes, die §§ 12 und 13. usätzlich sollen bisher voneinander abweichende Regeungen im SGB XI und Heimgesetz harmonisiert weren. Ich erwähne beispielhaft den § 87 a Abs. 1 SGB XI, flicht zur Zahlung des Heimentgelts endet mit dem Tod es Bewohners, und § 8 Abs. 8 Heimgesetz, Vertragserhältnis endet zwar mit dem Tod des Bewohners, Verinbarungen für eine Fortgeltung für die so genannten otelund Investitionskosten von bis zu zwei Wochen ind jedoch zulässig. Drittens. Um in der Pflege von dem bisher noch ziemich starren „ambulant“ und „stationär“ wegzukommen nd den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen mehr ahlfreiheit zu ermöglichen, soll geprüft werden, wel he Regelungen des Heimgesetzes und der zugehörigen erordnungen einem Entstehen neuer Wohnformen für flegebedürftige entgegenstehen. Ich nenne als Beipiele: betreutes Wohnen, generationenübergreifendes ohnen, Altenwohngemeinschaften usw. Wichtig für die FDP – ich denke, damit heben wir uns on all den anderen Initiativen zur Entbürokratisierung Heinz Lanfermann der stationären Pflege etwas ab – ist unsere Forderung nach einer Erhöhung der Transparenz bezüglich der Qualität der Pflegeleistungen. Kontrollen allein verbessern die Qualität nicht. Wir brauchen in der Pflege verstärkt wettbewerbliche Elemente. Der Pflegebedürftige muss endlich als mündiger, entscheidungsfähiger Kunde betrachtet werden, natürlich unterstützt durch Angehörige und Betreuer, wenn er in seiner Alltagskompetenz bereits eingeschränkt ist. Aus diesem Grund sollen die Einrichtungen ein Benchmarking nach bundeseinheitlichen Qualitätskriterien durchführen. Durch ein Benchmarking, dessen Kriterien sich möglichst nah an der Ergebnisqualität orientieren sollen, wird Einrichtungen, die ein gutes Pflegeergebnis liefern, die Möglichkeit gegeben, dies auch öffentlich darzustellen. Pflegebedürftige können dann besser eine Einrichtung nach Qualitätsaspekten auswählen. Zum Schluss möchte ich noch grundsätzlich sagen: Die in der Pflege vorhandenen Regelungen müssen sich daran messen lassen, ob – und, wenn ja, inwieweit – sie wirklich im Interesse der Pflegebedürftigen liegen. Oberstes Ziel eines Abbaus von Bürokratie in der Pflege muss immer eine Verbesserung der Lebensqualität der Pflegebedürftigen sein. Ein Bürokratieabbau in diesem Sinne erlaubt es den Einrichtungen aber auch, kreative Lösungen auf dem Weg zu einer hohen Qualität in der Pflege und als Antwort auf die demografischen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte zu entwickeln. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. Nächster Redner ist der Kollege Willi Zylajew, CDU/ CSU-Fraktion. Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es ist unstrittig: Das Thema Entbürokratisierung in der Pflege muss angegangen werden. Schon seit langem häufen sich die Klagen der Pflegekräfte und der Einrichtungen über Behinderungen ihrer eigentlichen Aufgaben durch gesetzlich verursachten Bürokratieaufwand. Ich meine, diese Beschwerden erfolgen zu Recht. Die Pflege ist eine wichtige gesellschaftliche und fachliche Aufgabe. Diejenigen, die sich dieser Aufgabe widmen, sollten wir nicht durch bürokratische Hemmnisse behindern. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall bei der FDP)


    (Zuruf des Abg. Dr. Ilja Seifert [DIE LINKE])





    (A) )


    (B) )


    (Beifall bei der FDP)


    (Zuruf von der SPD: Das ist wahr!)


    (Beifall bei der FDP)


Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

(Beifall bei der CDU/CSU)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Willi Zylajew


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    (Dr. Ilja Seifert [DIE LINKE]: Durch Sparen!)


    Unser Ziel muss es sein, die Bürokratie zu stutzen.
    Pflegekräfte sollen wieder mehr Zeit haben, ihre eigent-
    liche Aufgabe zu erfüllen, sich mit den älteren Men-

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    (C (D chen zu beschäftigen und sich um deren Wohlergehen u kümmern. Die große Koalition hat dies bereits vor Ihem Antrag, Herr Lanfermann, klar postuliert. Wir haben ns des Themas angenommen. Ich verweise hier auf die oalitionsvereinbarung – angesichts der knappen Rede eit zitiere ich nur den Eingangssatz –: Pflegeheime und ambulante Pflegedienste das ist wichtig, Herr Lanfermann – werden durch eine Vielzahl von Regelungen, Verwaltungsvorschriften, Dokumentationspflichten und anderen bürokratischen Auflagen beschwert. ir müssen den professionellen Pflegekräften wieder ie Zeit geben, die sie brauchen, um ihre eigentliche Areit zu tun. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Verehrte Kolleginnen und Kollegen von der FDP, Sie
    ehen: Ihr Anliegen findet sich in unserer Koalitions-
    ereinbarung wieder. In diesen Fragen sind wir
    chlichtweg gut.


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Eigenlob stinkt, Herr Kollege! – Heinz Lanfermann [FDP]: Aufschreiben reicht aber nicht! – Zuruf von der SPD: Die FDP kann auch einfach mal Ja sagen!)


    as können wir auch an anderer Stelle belegen.

    Der Inhalt Ihres Antrags mit dem Titel „Entbürokrati-
    ierung der Pflege vorantreiben – Qualität und Transpa-
    enz der stationären Pflege erhöhen“ ist auch das Anlie-
    en der großen Koalition. Das ist nicht erst seit einigen
    onaten der Fall. Ich will nur auf unseren Antrag ver-
    eisen, mit dem wir uns bereits im Februar 2005, also in
    er 15. Wahlperiode, nach vorne gewagt haben.


    (Maria Eichhorn [CDU/CSU]: Ein sehr guter Antrag war das!)


    anach haben wir Ihnen immerhin vier Monate Zeit ge-
    assen, um selbst mit einem Antrag nachzulegen. Das ha-
    en Sie dann am 15. Juni 2005 getan.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Maria Eichhorn [CDU/CSU]: Allerdings! Ein bisschen spät!)


    n Ihren Antrag haben Sie sehr exakt all die Positionen
    ufgenommen, die auch in unserem Antrag standen.
    ein Respekt gilt an dieser Stelle der Kollegin Lenke,

    ie daran konstruktiv mitgewirkt hat. Ihre fachliche
    ompetenz spiegelt sich in Ihrem Antrag wider.


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Wenn das so ist, können Sie unserem Antrag ja zustimmen!)


    Nun will ich kurz auf die Positionen eingehen, die Sie
    n Ihrem Antrag vertreten: Hinsichtlich der Prüfinstan-
    en gemäß § 20 Heimgesetz soll eine bessere terminli-
    he und inhaltliche Koordination erreicht werden. Bun-
    eseinheitlich soll stärker die Ergebnisqualität und
    eniger die Prozessqualität überprüft werden.


    (Heinz Lanfermann [FDP]: Ja, das ist doch wunderbar!)







    (A) )



    (B) )


    Willi Zylajew
    Dem, was Sie zur Veränderung der Prüfkompetenzen
    von Heimaufsicht und MDK sagen, stimmen wir zu.

    Des Weiteren fordern Sie, es sollten weniger ange-
    meldete und mehr unangemeldete Kontrollen durchge-
    führt werden; auch hier sind wir einer Meinung. Sie
    sprechen sich für eine Ausweitung der Definition einer
    Fachkraft nach § 71 Abs. 3 SGB XI aus; auch wir wol-
    len, dass neu definiert wird, wer eine Fachkraft ist. In
    diesem Punkt bestand zwischen uns bereits im letzten
    Jahr Einigkeit. Wie wir es in unserem damaligen Antrag
    getan haben, stellen auch Sie fest, dass abweichende Re-
    gelungen im SGB XI, im SGB XII und im Heimgesetz
    miteinander in Einklang gebracht werden müssen. Da-
    rüber hinaus wollen auch wir die Praxistauglichkeit vie-
    ler Regelungen überprüfen.